Heibel-Ticker PLUS 14/23 - EZB übertrifft alle Erwartungen

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06.06.2014:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

9. Jahrgang - Ausgabe 23 (06.06.2014)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Technische Reaktion bei DAX 10.000
02.So tickt die Börse: "D-Day" steht künftig für "Draghi-Day"
 - Vier Maßnahmen zum Ankurbeln der Konjunktur
 - Historische Entscheidung der EZB
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Stimmungseinbruch vor EZB-Sitzung
 - Top Analystenziele
04.Ausblick: Entspannt in den Sommer
05.Wunschanalyse: C.A.T. Oil
 - C.A.T. Oil: Technologie-Dienstleister für die Ölindustrie
06.Update beobachteter Werte: Apple, Deutsche Bank, C.A.T. Oil
 - Apple: Richtungsweisende Entwicklerkonferenz
 - Deutsche Bank: Kurseinbruch ist dem Bezugsrecht geschuldet, KE positiv aufgenommen
 - C.A.T. Oil: Trailing Stopp auf 7% erhöhen
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Technische Reaktion bei DAX 10.000

Liebe Börsenfreunde,

ich halte es nur für eine technische Reaktion, dass beim Erreichen der 10.000-Punkte Marke automatisch limitierte Verkaufsorders aktiviert werden und für einen umgehenden Rückschlag sorgen. Für einen Stimmungswandel müsste der DAX unter 9.750 Punkte sinken, wie ich in Kapitel 03 zeige. Denn das ergibt sich aus dem Sentiment.

Doch viel wichtiger ist das Verständnis der gestrigen EZB-Maßnahmen, die von EZB-Chef Mario Draghi verkündet wurden. Ich halte die gestrige Sitzung für mindestens ebenso historisch wie seine Äußerungen 2011 ("Wir sind bereit alles zu tun, um den Euro zu retten"), mit denen er die europäische Schuldenkrise beendete. Die gestern verkündeten Maßnahmen gehen erneut über alles bislang Gesehene hinaus und sind in meinen Augen eine geeignete Reaktion auf die Europa-Wahlen. Mehr dazu in Kapitel 02.

Im Kapitel 04 gebe ich Ihnen meine Einschätzung über die zu erwartende Entwicklung in den nächsten Sommerwochen. Ist die EZB-Entscheidung bereits zuvor in steigende Kurse umgewandelt worden und folgt nun der Ausverkauf? Oder stehen wir am Anfang einer neuen Rallye?

Die heutige Wunschanalyse beschäftigt sich mit einem Wert aus unserem Portfolio: C.A.T. Oil. Die Position ist schon mit 20% im Plus und ich untersuche, ob sich auf dem aktuellen Niveau noch weitere Käufe lohnen. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 05.

In den Updates des Kapitel 06 lesen Sie heute eine ausführliche Einschätzung der Neuerungen von Apples Entwicklerkonferenz (WWDC), auf der in dieser Woche in meinen Augen richtungsweisende neue Technologien vorgestellt wurden. Zudem habe ich eine ausführliche Betrachtung zu einer großen deutschen Bank erstellt (die Chancen stehen 1:2, dass es sich um Ihre Bank handelt).

Wie immer gibt es eine Übersicht über unser Portfolio in Kapitel 07.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp140606.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: "D-Day" steht künftig für "Draghi-Day"

Die gestrige Entscheidung der EZB wird in die Geschichte eingehen. Ich werte die massive Liquiditätsflutung durch die EZB nicht nur als Reaktion auf die schwächelnde Konjunktur und niedrige Inflation in der EU, sondern gleichzeitig auch als Antwort auf den Rechtsruck bei den EU-Wahlen.

VIER MASSNAHMEN ZUM ANKURBELN DER KONJUNKTUR

Gehen wir die vier Ankündigungen im Einzelnen einmal durch, damit Sie verstehen, wie sensationell die gestrige Entscheidung ist.

1. Der Leitzins wurde von 0,25% auf 0,15% gesenkt. Das ist eher ein homöopathisches Signal als dass durch diese marginale Änderung spürbare Entlastungen in den Finanzsektor durchgereicht werden können. Gleichzeitig wurde der Zins für Bankeinlagen bei der EZB, die über die vorgeschriebene Mindestreserve hinausgehen, von 0% auf -0,1% gesenkt. Banken müssen nun Zinsen bezahlen, wenn sie ihr Geld bei der EZB parken.

Damit wird erneut das fehlende Vertrauen des Finanzsektors untereinander adressiert. Bevor eine Bank ihr überschüssiges Kapital bei einer anderen Bank zu einem Zins nahe Null parkt, hat sie es lieber bei der EZB liegen lassen. Man verzichtete auf den geringen Zins und wählte stattdessen die Sicherheit der EZB gegenüber den häufig mit Problemen kämpfenden Wettbewerber-Banken. Nun müssen die Banken dafür bezahlen, wenn sie ihr Geld bei der EZB lagern wollen. Das ändert die Gleichung, und ich gehe davon aus, dass Banken dadurch wieder stärker miteinander handeln werden.

2. Die EZB führt TLTROs als neues Instrument ein. Wir kennen schon die "Longer-term refinancing operations" (LTROs), die länger laufenden Refinanzierungsmöglichkeiten, mit denen sich Banken günstige Konditionen für eine längere Laufzeit sichern konnten. LTROs gibt es schon seit über 15 Jahren als Ergänzung zu den Übernacht-Ausleihungen, und sie hatten Laufzeiten von ein bis drei Monaten.

Im Rahmen der Staatsschuldenkrise wurden Ende 2011 von EZB-Chef Mario Draghi besondere LTROs mit Laufzeiten von einem Jahr und zweimal sogar mit Laufzeiten von drei Jahren angeboten, um das zum Erliegen gekommene Refinanzierungsgeschäft der Banken zu stützen. Diese zwei LTROs mit einer Laufzeit von drei Jahren wurden vom Banksektor stark in Anspruch genommen, und Draghi bezeichnete diese Transaktion einmal salopp als "Dicke Bertha". Mit dicker Bertha bezeichnete man besonders große Geschütze im Ersten Weltkrieg, und als eben ein besonders großes Geschütz der Geldmarktpolitik wurden diese beiden LTROs gesehen.

Wer rechnen kann, weiß, dass diese drei Jahre laufenden LTROs von Ende 2011 und Anfang 2012 also Ende des laufenden Jahres und Anfang 2015 fällig werden. Ein Nachfolger wird gesucht.

Mit "TLTRO" hat die EZB nun ein "Targeted" LTRO nachgeschoben, ein gezieltes LTRO. Die Laufzeit beträgt diesmal bis zu vier Jahren, alle TLTROs werden im September 2018 auslaufen, so Draghi. Gezielt ist der Ersatz dadurch, das Banken diese Refinanzierungsmöglichkeit nur in Abhängigkeit ihrer Kreditvergabe in Anspruch nehmen können. Allerdings gibt es einige Einschränkungen: Das Volumen darf nur 7% der Ende letzten April ausstehenden Kredite betragen. Und bis Mitte 2016 dürfen die seit Ende April abgeschlossenen Neu-Kredite bis zum maximal dreifachen Volumen für die Refinanzierung über TLTRO herangezogen werden.

Doch es zählen nur Kredite des Nicht-Finanzsektors sowie der Nicht-Immobilienfinanzierungen. Welche Kredite bleiben? Nun, Konsumentenkredite, die den Konsum und damit die Nachfrage ankurbeln und Investitionskredite, die zu einer Ankurbelung der Wirtschaft führen. Mit anderen Worten: TLTRO stimuliert gezielt gerade die Kreditvergabe, die umgehend zu einer Konjunkturbelebung führt.

3. Asset Backed Securities (ABS) werden stärker beaufsichtigt und gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt gekauft. ABS waren teilweise die Immobilienpapiere, die 2007 bis 2009 zur Finanzkrise und in Folge dessen zu großen Wirtschaftsdepression führten. Die EZB begibt sich mit dieser Ankündigung auf dünnes Eis und verkündet sogleich, dass etwaige regulatorische Probleme überarbeitet würden. Es handelt sich um eine Form von "Quantitative Easing", was in den USA derzeit noch unter QE3 läuft und einen direkten Eingriff in den Markt bedeutet. Die EZB als Käufer von verbrieften Krediten würde den Markt der ABS verzerren und somit ihr Mandat der marktneutralen Steuerung überschreiten. Doch nach Argumentation der EZB könnte es sich auch um einen nicht funktionierenden Markt handeln, der den Fortbestand des Euro-Systems gefährdet und daher eben doch durch die EZB gezielt beeinflusst werden sollte.

Dieser dritte Punkt ist also bislang nur eine Ankündigung: Die EZB wird ein QE auflegen. Dazu schaut sie sich ab sofort den ABS-Markt ganz genau an und wird rechtliche Hürden aus dem Weg räumen. Am Markt erwartet man erste Käufe unter diesem neuen QE-Programm im September.

Ich verstehe diesen Schritt als weitere Entlastung der Kreditinstitute. Kredite, die mit Sicherheiten hinterlegt sind (Asset Backed), werden von der EZB aufgekauft. Banken können ihre vergebenen Kreditrisiken also abschieben. Und hier sind Immobilien als Sicherheiten nicht ausgenommen.

4. LTRO mit einer Laufzeit von drei Monaten, als auch das MRO (Hauptrefinanzierungsgeschäft "Main Refinancing Operation) werden unvermindert weitergeführt bei voller Zuteilung. Hier liegt die Besonderheit in der vollen Zuteilung. Die EZB kann diese Geschäfte über Versteigerungen ausgeben und das Volumen begrenzen, um die Liquiditätsversorgung des Finanzsektors besser zu steuern. Auf die Volumenbegrenzung verzichtet die EZB nach wie vor ausdrücklich, jede Bank erhält so viel wie sie möchte. Bis mindestens Ende 2016 wird diese Verfahrensweise beibehalten.

Fazit:
Rückwärts zusammengefasst verstehe ich folgendes: Banken bekommen so viel Geld wie sie wollen (4). Auch Hedgefonds und andere Finanzmarktteilnehmer, bei denen auf verschlungenen Wegen irgendwelche verbrieften Kredite gelandet sind, dürfen auf die EZB zählen, wenn sie auf als unverkäuflich geltenden ABS-Papieren sitzen (3). Unternehmen, die jetzt nicht investieren, sind selber schuld (2) und Banken, die überschüssige Liquidität nicht dem Finanzmarkt zur Verfügung stellen, müssen Strafe zahlen (1).

Banken haben keinen Bedarf an Spareinlagen, Zinsen werden also weiter nahe Null bleiben. Dem deutschen Sparer wird das nicht schmecken. Doch auch für sie hat Draghi einen Ratschlag: Kauft Aktien! Nun, so hat er es nicht gesagt, aber er hat im anschließenden Q&A unumwunden zugegeben, dass die Deutschen mit ihren Sparvermögen auf absehbare Zeit benachteiligt sind. Doch wenn wir uns die Maßnahmen anschauen, dann wissen wir wozu: Zum Ankurbeln der Wirtschaft.


HISTORISCHE ENTSCHEIDUNG DER EZB

Und damit kommen wir zu dem Punkt, warum ich diese Maßnahmen für historisch erachte.

1992 haben sich einige Länder Europas für die Schaffung eines Euros entschieden. Ihr Autor war damals Student in Würzburg und von sämtlichen Professoren, Issing und Bofinger waren auch darunter, wurde sofort der Konzeptionsfehler aufgedeckt: Wie können wir drei verbindliche Stabilitätskriterien festlegen, wenn es keine Regelung darüber gibt, was im Falle des Bruchs dieser Kriterien passieren soll?

Es ist der konzeptionelle Widerspruch der Kulturen: Wir Deutschen lieben ein wasserfestes Konzept und halten uns daran (wenn wir mal Kanzler Schröders Ausrutscher vernachlässigen). Die Franzosen und Italiener lieben Absichtserklärungen, wollen jedoch stets handlungsfähig bleiben.

Nach dem deutschen Anspruch ist Euroland nicht mehr handlungsfähig. Mag sein, dass wir ohne diesen konzeptionellen Fehler niemals in die heutige Lage gekommen wären, aber das ist Geschichte.

Nach dem Anspruch Italiens und Frankreichs muss man nun der Realität Rechnung tragen und das Konzept eben leicht anpassen, damit das gemeinsame Ziel, ein Euro für alle, weiterhin ermöglicht wird.

Für dieses Ziel sind weitreichende politische Einigungsprozesse erforderlich, das wissen alle. Doch die teilweise Aufgabe der Haushaltssouveränität gelingt nicht von heute auf morgen. Wir können also erneut der Politik Versagen vorwerfen. Doch was wollen wir stattdessen?

Wenn wir den Rechtsruck bei den Europawahlen sehen, dann müssen wir fürchten, dass das Projekt Euroland bald scheitern könnte. Die Politik kommt nicht schnell genug vorwärts. Und Draghi hat seit seiner dicken Bertha insbesondere von Deutschland, auch von Ihrem Autor, viel Kritik einstecken müssen. Heute steht er vor der Entscheidung: Entweder das fehlerhafte Konzept im Sinne Deutschlands strikt umsetzen und das Scheitern des Euros riskieren, oder erneut mit einer noch dickeren Bertha das gemeinsame Ziel vor Augen das Konzept "leicht anpassen"? Er hat sich für den italienischen Weg entschieden.

Wir Deutschen stehen nun vor der Wahl: Wir können Draghi verteufeln, weil er unsere Sparguthaben und Lebensversicherungen verspielt. Oder wir können das Ziel der europäischen Einigung oben anstellen und unsere Vermögensplanung anpassen. Ganz ehrlich: Ich bin für letzteres.

Deutschland wollte ein Konzept umsetzen, das Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte funktioniert. Das ist nicht gelungen. Nun können wir nur den italienisch-französischen Weg mitbeschreiten und hoffen, dass er uns ein paar Jahre, vielleicht sogar ein paar Jahrzehnte Frieden und Wohlstand sichert.

Die ewige Unentschiedenheit der EZB in den vergangenen drei Jahren, sowie die langsame Gangart der Politik, haben Zweifel aufkommen lassen, ob das gemeinsame Ziel überhaupt erreichbar ist. Die Entwicklung muss beschleunigt werden, und dazu brauchen wir einen Konjunkturaufschwung - um jeden Preis. Und das hat uns die EZB gestern präsentiert - als Antwort auf die aufkeimenden Zweifel am Euroland.

Der DAX ist direkt nach der Meldung kurz über 10.000 Punkte gesprungen. Auch heute wurde diese Marke für einen kurzen Augenblick erreicht. Schauen wir einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES5.6.14Woche Δ
Dow Jones16.836 0,8%
DAX9.948 0,1%
Nikkei14.346 -2,3%
Euro/US-Dollar1,360,3%
Euro/Yen139,540,9%
10-Jahres-US-Anleihe2,58%0,13
Umlaufrendite Dt1,15%0,06
Feinunze Gold$1.255 -0,1%
Fass Brent Öl$108,29 -1,5%
Kupfer6.803 -2,5%
Baltic Dry Shipping977 2,4%



Die Reaktion der Aktienbörsen ist noch recht verhalten. Haben die Börsen diese Schritte von der EZB bereits vorweggenommen? Immerhin notieren DAX und Dow Jones auf Allzeithochs. Oder haben Anleger die Bedeutung dieser Ankündigungen noch nicht so richtig verstanden? Oder aber, auch das dürfen wir natürlich nicht vergessen, hat sich Ihr Autor vielleicht grundlegend mit seiner bullischen Interpretation geirrt? Nun, mehr dazu im Kapitel 04.




03. Sentiment: Stimmungseinbruch vor EZB-Sitzung

Die Sentimenterhebung bis zur Wochenmitte, also bis vor der EZB-Sitzung, hat einen deutlichen Stimmungseinbruch ergeben. Insbesondere institutionelle Anleger haben sich so nahe an der 10.000er-Grenze zurückgezogen und auf eine Gegenreaktion gewettet. Es ist eine Meinung, die auch ich von vielen Marktteilnehmern hörte: "Bei 10.000 ist erstmal Schluss, denn so kann das ja nicht weitergehen".

Als Begründung werden dann die Kursanstiege der Vorwochen, oder aber der Einbruch bei den Highflyern aus 2013 als Vorboten eines breiten Ausverkaufs angeführt. Es ist eine Eigendynamik entstanden, die beim Berühren der 10.000er-Marke zu sofortigen Verkaufsorders führt und den DAX somit wieder zurückführt.

Ich halte diesen Pessimismus für nicht richtig. 10.000 Punkte sind nur eine psychologische Marke und kein besonderes Bewertungsniveau. Sollte der Ausverkauf nicht schon bald an Breite gewinnen, also den DAX deutlich unter 9.750 Punkte führen, dann könnte es zu einer Kaufpanik kommen. Die vielen Shortspekulationen würden dann eingedeckt werden und würden die Kurse weiter nach oben treiben.

Die animusX-Ratios zeigen bis 9,750 Punkten deutliches Kaufinteresse. Sackt der DAX darunter, könnte es tatsächlich zu einem heftigen Ausverkauf kommen. Kann sich der DAX jedoch halten und gegebenenfalls sogar die 10.000 Punkte nachhaltig überspringen, so gibt es Platz für einen schnellen Lauf bis 10.200 Punkte.

Sentimentdaten

Privatanleger
21. KW: 63% Bullen (136 Stimmen)
22. KW: 67% Bullen (140 Stimmen)
23. KW: 70% Bullen (150 Stimmen)

Kaufempfehlungen der Privatanleger
BYD, Adiad Pharma

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Orange, Dt. Bank

Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
16.05.- 23.05. (226): 50% / 15%
23.05.- 30.05. (178): 52% / 15%
30.05.- 05.06. (202): 45% / 12%

Kaufempfehlungen der Analysten
Roche, Henkel, SAP

Verkaufsempfehlungen der Analysten
Volvo, ST microelectronics, K+S

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

Die Privatanleger teilen die Skepsis der institutionellen Anleger nicht. Mit 70% Bullen herrscht hier schon fast freudige Euphorie. Allerdings wurde dieser Indikator bis zum heutigen Vormittag erhoben, die EZB-Entscheidung hat sich hier also schon positiv bemerkbar gemacht.

Analysten hingegen halten sich mit klaren Aussagen zurück. Selten gab es so viele neutrale Einstufungen wie diese Woche. Offensichtlich wurde hier zunächst eine abwartende Haltung eingenommen, bis die EZB ihre Maßnahmen verkündete.

TOP ANALYSTENZIELE

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien


UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
Osram3.637,22 €55,00 €47,77%
Dt. Bank5.627,81 €40,00 €43,83%
Bayer AG3.6105,82 €144,00 €36,08%
Ströer4.613,99 €18,50 €32,24%
Klöckner3.611,81 €15,60 €32,09%
Software AG2.627,32 €35,00 €28,11%
United Internet5.635,26 €45,00 €27,62%
SAP AG4.655,38 €70,00 €26,40%
freenet AG6.624,08 €30,00 €24,58%
Dt. Beteiligung5.618,47 €23,00 €24,53%


Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.





04. Ausblick: Entspannt in den Sommer

Nun, von den drei möglichen Interpretationen der EZB-Maßnahmen, die ich am Ende von Kapitel 02 ansprach, möchte ich nur eine ausschließen: Der Markt hatte diese Maßnahmen nicht vorweggenommen.

Damit bleiben zwei Interpretationen: Entweder die Reaktion wird nun mit etwas Verzögerung erfolgen und den DAX nachhaltig über die 10.000 Punkte hieven, oder aber ich irre mich :-)

EZB-Chef Draghi hat so ziemlich alle Waffen ausgepackt, die er hat und sogar noch darauf hingewiesen, zu prüfen, wie er die nicht erlaubten Waffen nutzen könne. Mehr geht nicht. Es ist ein Zeichen wie vor drei Jahren, als er mit seiner Ankündigung alles zu tun, was nötig wäre, um den Euro zu retten, die europäische Schuldenkrise beendete.

Nunmehr verkündete er, er werde alles tun, um für Konjunkturwachstum zu sorgen. Und dann hat er alle Mittel aufgeführt und deren Nutzung in unlimitierter Weise angekündigt, die ihm einfielen. So deutlich hatte das niemand erwartet.

Entsprechend ist der Ausverkauf beim Erreichen der 10.000er Marke, der gestern sowie heute erfolgte, in meinen Augen rein technischer Natur. Da müssen eine ganze Menge limitierter Verkaufsorders im Markt liegen, die beim Erreichen dieser Marke aktiviert werden.

Es ist ja nicht nur, dass Draghi die Konjunktur ankurbeln möchte. Gleichzeitig gibt es ja keine Alternative mehr, um Ihr Geld anzulegen. Das Sparbuch wirft keine nennenswerten Zinsen mehr ab. Staatsanleihen notieren auf historischen Höchstkursen, selbst für italienische Staatspapiere bekommen Sie nur 2,75% Zinsen - wenn Sie sich auf 10 Jahre festlegen und während gleichzeitig die Partei zur zweitstärksten im Land wurde, die sich dafür stark macht, die Schulden nicht zurückzuzahlen.

Und auch Unternehmensanleihen werden keinen sonderlich attraktiven Zins abwerfen, denn die Refinanzierungsmöglichkeiten der Unternehmen über Banken sind mit der gestrigen EZB-Sitzung nochmals deutlich besser geworden.

Überall auf der Welt wird auf Teufel komm raus Geld gedruckt - nur nicht in den USA. Dort wird die Geldflutung schon wieder zurückgeführt.

Investitionen, die nun angegangen werden, sind in meinen Augen auch Investitionen in die Erneuerung der Technologie-Infrastruktur. Ich habe mich daher entschlossen, SAP im Portfolio zu belassen. Es ist ein "alter" Technologiewert mit günstiger Bewertung, ordentlicher Dividende und einem anstehenden Zyklus von Erneuerungsinvestitionen in der Branche.

Wie in Kapitel 03 gesagt, würde ich einen Rückschlag bis auf 9.750 Punkte nicht weiter dramatisch finden. Es wäre nichts weiter als eine technische Reaktion auf das Erreichen der 10.000er-Marke, und ich würde einen solchen Rückschlag zum Nachkaufen nutzen. Erst ein Abrutschen darunter würde mir Sorgen machen. Doch ich halte das derzeit für unwahrscheinlich.

Die Kunst der nächsten Wochen wird es also eher sein, die richtigen Aktien auszuwählen, die von der aktuellen Börsensituation am meisten profitieren.



05. Wunschanalyse: C.A.T. Oil



C.A.T. Oil
Technologie-Dienstleister für die Ölindustrie

Mi, 04. Juni um 09:19 Uhr

Als Technologie-Dienstleister für die Ölindustrie ist C.A.T. Oil in Russland und Kasachstan unterwegs. Die jüngsten politischen Spannungen haben zu einem Ausverkauf geführt, der bereits vor sechs Wochen die Möglichkeit einer Spekulation eröffnete. Inzwischen hat sich die Aktie ein wenig erholt, und ein weiterer Anstieg hängt von der politischen Entwicklung ab.

Anmerkung: Meine Kunden im Heibel-Ticker PLUS Börsenbrief haben aufgrund meiner Empfehlung C.A.T. Oil am 21.5.14 zu 15,70 Euro ins Portfolio genommen. Die Aktie ist seither bereits um 20% angesprungen, und ich werde hier abschließend untersuchen, ob sich noch immer ein Einstieg lohnt oder wann ich ggfls. verkaufen würde.


Neue Technologien erschließen alte Ölvorkommen

Sechs Milliarden Fässer Öl lagern weltweit unter der Erde, schätzt man. Rund eine Milliarde Fässer wurden bislang von der Menschheit gefördert und verheizt. Während die ersten Ölbohrungen bereits knapp unter der Erdoberfläche Öl unter hohem Druck herausspritzen ließen, sind diese leicht erschließbaren Vorkommen inzwischen erschöpft. Es wird immer schwerer, weitere Ölvorkommen zu erschließen.

Die Diskussion über die Erschöpfung der weltweiten Ölvorkommen geht also am Thema vorbei. Die Frage ist stets nur, wie lange braucht der Mensch, um mit neuen Technologien die immer schwerer zugänglichen Ölvorkommen zu erschließen?

Immer wenn ein neuer Technologieschub vonnöten ist, springt der Ölpreis auf ein neues Preisniveau. Zuletzt wurde Fracturing (Fracking) und Directional Drilling (auch horizontale Bohrungen) weiterentwickelt. Die Technologien befinden sich seit drei bis vier Jahren massenweise im Einsatz, der Ölpreis ist seither konstant knapp über 100 USD/Fass.

C.A.T. Oil ist ein Technologieunternehmen, das Fracking und Directional Drilling für Kunden überwiegend aus Russland und Kasachstan anbietet. Verwendet werden Technologien, die von Schoeller-Bleckmann und anderen Zulieferern (Mercedes Benz, Baker Hughes, ...) hergestellt werden. C.A.T. Oil ist somit ein Dienstleister für Ölkonzerne.


Directional Drilling: Maulwurf in 5.000 m Tiefe

Wie ein Maulwurf kann sich ein flexibler Bohrkopf inzwischen tief unter der Erde in jede Richtung voranbewegen. Über bei Bedarf ausstellbare Widerstände kurz hinter dem Bohrkopf wird der Winkel des flexiblen Bohrkopfs in die gewünschte Richtung verändert, und so können Kurven gebohrt werden. Auf diese Weise können Ölvorkommen erschlossen werden, die zuvor unerreichbar oder nicht wirtschaftlich erreichbar waren.

Nicht wirtschaftlich heißt, dass man für ein kleines Ölvorkommen unweit von einem alten großen Ölvorkommen nicht nochmals ein 4.000 Meter tiefes Loch bohrt. Doch wenn man das alte Loch nutzen kann und nur noch wenige hundert Meter vertikal bohren muss, dann rechnet sich das Ganze schon wieder.

In Russland sind derzeit rund 30.000 Bohrlöcher stillgelegt, und Putin hat das Ziel ausgegeben, in den kommenden Jahren die Hälfte durch diese Technologie wieder in Betrieb zu nehmen, um letzte Reste an Ölvorkommen auch noch zu nutzen. C.A.T. Oil gehört in Russland zu den führenden Anbietern dieser Technologie.


Fracking: Anhaltender Boom trotz gefährlicher Nebeneffekte

Die zweite Technologie heißt Fracturing, kurz Fracking. Es können damit Ölvorkommen erschlossen werden, die nicht mehr als ein großer Ölteich im Erdreich durch eine Bohrung leicht gefördert werden können, sondern die über einen größeren Bereich zwischen verschiedenen Gesteinsschichten schlummern und nicht miteinander verbunden sind. Das Problem: Man kann nicht jede Gesteinsschicht einzeln anbohren und die dort befindlichen kleinen Ölmengen separat fördern, um dann ein paar Meter weiter in der Tiefe erneut ein paar Fässer zu fördern. Das ist zu aufwendig.

Stattdessen pumpt man unter hohem Druck eine Flüssigkeit (Pad) in die Gesteinsschichten, die dann durch den Druck Brüche erzeugt. Über diese Brüche können sich dann die verschiedenen Ölvorkommen in den verschiedenen Gesteinsschichten miteinander verbinden. Damit sich die Brüche bei nachlassendem Druck nicht wieder schließen, wird zusätzlich noch ein durchlässiges Material wie Sand oder Keramik in die Tiefe gepumpt.

Nun kann man auf herkömmliche Weise die vielen kleinen Ölvorkommen aus den verschiedenen Gesteinsschichten als ein großes Ölvorkommen fördern.

In Deutschland ist Fracking nicht zugelassen, es gibt Berichte über Erdbeben oder auch nur langsame Absenkungen in Gebieten, die Kilometer von der Fracking-Stelle entfernt sind.

In den USA und in Russland sind diese Ölvorkommen häufig in unbewohnten Gebieten (Sibirien). Ölfirmen beteuern immer wieder, keine Umweltschäden zu hinterlassen, doch es ist meiner Ansicht nach unbestritten, dass der Eingriff in das Erdreich Auswirkungen haben kann, die heute noch kaum jemand überblicken kann.

Es wird laufen wie mit jeder neuen Technologie: Man wird sie solange verfeinern, bis man alle Nebeneffekte im Griff zu haben glaubt. Mir ist keine Technologie bekannt, die aus „Vernunftsgründen” nicht verwendet wurde. Fracking wird also auch in der Zukunft eine wichtige Technologie sein, egal wie laut die Kritik phasenweise sein mag.


Ausverkauf durch Ukraine-Krise

Im Rahmen der Ukraine-Krise haben sich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Europa und Russland verschlechtert. Es ist naheliegend, dass ein österreichisches Unternehmen wie C.A.T. Oil unter diesen politischen Spannungen leidet. Noch immer stehen weitreichende Sanktionen gegen Russland im Raum, die schlimmstenfalls sogar die geschäftliche Tätigkeit von C.A.T. Oil direkt betreffen könnten. Es wäre ein herber Rückschlag für das Unternehmen, und entsprechend ist die Aktie seit Jahresbeginn um bis zu 40% auf 13,35 Euro Mitte März und nochmals Mitte April eingebrochen.

Russland denkt nicht daran, westliche Firmen, die an der Ölförderung beteiligt sind, zu vergraulen. Russland würde sich damit eine wichtige Einnahmequelle (Öl-Export) nehmen. Und seitens der EU sind die Sanktionen wohl kaum auf dieser Ebene durchsetzbar, zu sehr sind die Wirtschaften inzwischen miteinander verstrickt. Derzeit bauen die USA und die EU auf Abschreckung und gezielte Sanktionen gegen Einzelpersonen.

Zudem erzielt C.A.T. Oil etwa die Hälfte seiner Einnahmen aus Dienstleistungen und Serviceverträgen. Bohrlöcher also die bereits gebohrt wurden und nunmehr von C.A.T. Oil betrieben und gewartet werden. Solche Verträge laufen über viele Jahre, da kann man nicht mal eben so einfach den Dienstleister wechseln. Das erforderliche Knowhow ist da zu groß.

Ich gehe davon aus, dass das Geschäft auch künftig nicht beeinträchtigt wird.

Im Rahmen der Krise hat der russische Rubel jedoch um 20% abgewertet. C.A.T. Oil hat laufende Verträge in russischen Rubel geschrieben und erleidet allein durch den Währungseffekt derzeit in Euro umgerechnet Mindereinnahmen von 20%.

Meine Sicht: 20% weniger Umsatz sind sicherlich dramatisch, rechtfertigen aber keinen Kurseinbruch um 40%. Zudem halte ich den negativen Währungseffekt für nicht nachhaltig. Der russische Rubel wurde ausverkauft, weil viele Russen im Rahmen der Krise ihre Schäfchen ausser Landes gebracht haben. Das ist eine kurzfristige Verzerrung. Mittelfristig wird der Rubel aber parallel zur Beruhigung der Situation in der Ukraine, oder auch parallel zur Abstumpfung der westlichen Medien hinsichtlich dieses Themas, wieder auf ein deutlich höheres Niveau steigen, was dann zu „überraschend” hohen Gewinnen bei C.A.T. Oil führen wird.


Wachstum intakt

C.A.T. Oil investiert kräftig in neue Ausrüstung, um noch mehr Löcher zu bohren. Analysten rechnen bei gleichbleibender Währung mit einem Wachstum von 20% im kommenden Jahr. Im laufenden Jahr geht man von 10% aus. Im jüngsten Quartalsbericht wurde ein Umsatzrückgang von 8,3% vermeldet, der Gewinn ging gar um 13,1% zurück. Wenn wir die 20% Währungseffekt (schwacher Rubel) berücksichtigen, bleibt ein Volumenwachstum von 11,7%.

Trotz dieses schwachen Starts ins Jahr 2014 hält das Management an seinen Zielen für 2014 fest. Striktes Kostenmanagement macht das möglich. Ich habe den Eindruck, dass das Management aktiv die widrigen Einflüsse adressiert und umgehend abzustellen versucht.

Das KGV 14e steht bei 19 und ist für das aktuelle Wachstum angemessen. Wenn wir allerdings die Investitionen berücksichtigen, mit denen 2015 ein Umsatzwachstum von 20% erzielt werden kann, dann sieht mir das KGV 15e von 15 sehr günstig aus. Zudem schüttet das Unternehmen aus dem freien Cashflow eine Dividende aus, die zu einer erwarteten Rendite von 2,8% führt. Immerhin.


Zwischen Spekulation und Investment

Ich habe C.A.T. Oil bei 15,70 Euro als Spekulation auf einen übertriebenen Ausverkauf im Rahmen der Ukraine-Krise empfohlen. Auch nach 20% Kursplus sieht die Aktie noch immer günstig bewertet aus. Auf Sicht von 12-18 Monaten sind Kurse von 24 Euro möglich, was immerhin noch 33% Kurssteigerung entsprechen würde.

Doch kurzfristig können die Spannungen um die Ukraine-Krise immer wieder aufflammen. C.A.T. Oil könnte dadurch jederzeit erneut ausverkauft und in den Keller gedrückt werden. Es ist also nichts für schwache Nerven. Zudem schwebt über der ganzen Krise nach wie vor das Damoklesschwert härterer Sanktionen durch die EU, die das Geschäft von C.A.T. Oil beeinflussen könnten.

Ein Abschlag von 33% auf den von mir ermittelten fairen Wert halte ich noch immer für zu groß, zumal ich an eine erneute „börsenrelevante” Eskalation der Krise nicht glaube. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass wir hier einen lang anhaltenden Krisenherd bekommen, der über Jahre schwelt und daher Unternehmen, die Geschäfte in Russland machen, mit einem Bewertungsabschlag versieht.


FAZIT: Investment nur für Hartgesottene

C.A.T. Oil ist durch die Ukraine-Krise ausverkauft und extrem günstig geworden. Nach einer Gegenreaktion von 20% ist der Bewertungsabschlag nunmehr nicht mehr so eklatant. Es besteht ein Kurspotential von 33% bis zu einer fairen Bewertung, allerdings könnte die Ukraine-Krise noch jahrelang schwelen und ein Aufholen der Bewertung vereiteln.

Als Investment ist diese Aktie nur für hartgesottene Anleger mit guten Nerven geeignet, die auch eventuelle politische Spannungen aussitzen können und wollen.



06. Update beobachteter Werte: Apple, Deutsche Bank, C.A.T. Oil

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Apple
Richtungsweisende Entwicklerkonferenz

Fr, 06. Juni um 13:01 Uhr
Die einzelnen Ankündigungen auf der jährlichen Entwicklerkonferenz von Apple sind häufig sehr technisch und werden insbesondere von Softwareentwicklern geschätzt. Man muss die Ankündigungen erst ein wenig verdauen, um deren Bedeutung für die künftige Strategie des Technologiekonzerns zu verstehen. Ich will Sie nicht mit den technischen Details belasten, sondern zeige Ihnen heute direkt meine Schlussfolgerungen auf:

Doch zunächst nur zwei technische Sätze, die ich im Anschluss erkläre: 4.000 neue APIs hat Apple den Entwicklern zur Verfügung gestellt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Öffnung von iOS und Mac OS X für die Einbindung von Widgets.

APIs sind definierte Schnittstellen, über die Entwickler ihre Software oder Apps in die Endgeräte einbinden können. Apple hat den Ruf, nur sehr wenig zuzulassen, während Google Android beispielsweise als sehr offen gilt. Das führt dazu, dass Android-Entwickler ihrer Phantasie freien Lauf lassen können und dabei nicht selten die Hardware (also das Android-Tablet oder Smartphone) an die Performance-Grenzen und darüber hinaus bringen. Viele Dinge, die technisch möglich sind, scheitern an den Kapazitätsgrenzen der Endgeräte oder werfen mitunter neue Probleme (Sicherheitsprobleme) auf.

Apple hingegen lässt nur zu, was dann auch funktioniert. Es steht die Hardware im Zentrum der Entwicklung, und die Software kann nur Funktionen aufrufen, die von der Hardware auch bewältigt werden. Daher blieb das Multitasking im iOS lange Zeit unterbunden. Bis heute ist es nicht möglich, aus anderen Apps eine SMS über das iPhone zu versenden, Sicherheitsprobleme.

Dieser unterschiedliche Ansatz ist fast schon philosophisch und mündet in der häufigen Feststellung der beiden Lager, dass Android-Nutzer eben nicht in den technischen Möglichkeiten beschränkt werden möchten, während Apple-Nutzer froh sind, dass die verfügbaren Funktionen auch reibungslos funktionieren.

Es ist schon lange möglich, im Adressbuch auf dem Computer eine Telefonnummer herauszusuchen und anrufen zu lassen. Technologisch ist es auch schon lange möglich, diesen Anruf über den Computer aufzurufen und vom Smartphone ausführen zu lassen.
Dank der nunmehr neuen APIs wird diese Möglichkeit auch für die iPhone- und Mac-Nutzer eröffnet ... und zwar ohne Einschränkungen in Sachen Sicherheit in Kauf nehmen zu müssen.

Apple hat diesen Wettlauf schon einmal gegen Microsoft verloren. Wir dürfen gespannt sein, wie der Wettlauf diesmal ausgeht. Mit der diesjährigen Entwicklerkonferenz hat Apple in meinen Augen jedoch mal wieder die Messlatte für Android höher gelegt. Denn über die vielen APIs wurden eine ganze Reihe von Kritikpunkten der vergangenen Jahre nunmehr ausgeräumt. Doch es kommt noch besser.

Widgets sind kleine Info-Boxen in einer besonderen, übergeordneten Oberfläche (Dashboard). Sie können sich im MacOS oder auch im iOS über Widgets Informationen aus verschiedenen Quellen zusammen- und übersichtlich darstellen lassen. Die Architektur ist hier besonders wichtig: Die zugrunde liegende Software oder App liegt auf dem Computer oder Smartphone / Tablet. Mac, iPhone und iPad führen also die aufwendige Rechenleistung aus. In dem Widget wird dann nur noch das Ergebnis dargestellt.

Mit den diese Woche vorgestellten Neuerungen ist es möglich, diese Widgets auch auf anderen Geräten anzuzeigen. Mir fällt da ad hoc die iWatch ein. Oder das Apple-TV. Es wäre zu teuer, diese Geräte ebenfalls mit den Hochleistungsprozessoren auszustatten, zumal gerade ein Fernseher im Haushalt nicht alle zwei Jahre erneuert wird, sondern eher alle fünf bis sieben Jahre. Bis dahin ist die enthaltene Hardware jedoch antik. Auch Uhren kauft man sich nicht alle zwei Jahre neu.

Es ist also durchaus sinnvoll, die Rechenleistung auf Geräten wie Mac, iPhone und iPad zu belassen und weitere Geräte über Widgets zu bedienen.

Google geht hier einen noch anderen Weg: Google setzt voll auf Software-as-a-Service (SaaS) und lässt sämtliche Android-Geräte direkt mit dem Internet kommunizieren, wo die Rechenleistung erbracht wird. Vorteil: Die Software kann dort von Google wesentlich leichter aktuell gehalten werden. Nachteil: Die Verbindung zum Internet (bspw. über WLAN) ist wesentlich aufwendiger als eine Widget-Verbindung über Low Energy Bluetooth zu einem Apple-Gerät.

Da ist er wieder, der Glaubenskrieg zwischen Apple-Jüngern und der offenen Technologie-Welt.

In einem weiteren Punkt hat Apple eingelenkt: Bislang hat Apple auf dem theoretisch überlegenen Konzept bestanden, Dokumente stets lokal auf den Endgeräten zu speichern (NSA hat das nicht gefallen). Doch nach dem Erfolg von DropBox und unzähligen ähnlichen Diensten hat Apple nunmehr eingelenkt und öffnet seine Cloud ebenfalls für die Dokumentenverwaltung.

Idealtypisch wird in der Cloud die Software verwaltet. Updates können täglich vollzogen werden, und der Nutzer verwendet immer die neueste Version, ohne dass er selber Updates fahren muss. Die Daten sollten idealtypisch auf den lokalen Endgeräten verbleiben, um Hackern den Zugriff unmöglich zu machen.

Apple hat das mit der Software noch kaum umgesetzt, dafür jedoch schafft es Apple, ein neues iOS binnen weniger Monate bei 80% aller Bestandskunden auf die Geräte zu bringen. Bei Google sind nur knapp über 30% der Android-Geräte auf dem neuesten Softwarestand. Von einer SaaS-Lösung sind beide Unternehmen noch weit entfernt. Google ist mit Google-Docs jedoch schon stark in der Dokumentenverwaltung unterwegs und diesen Bereich geht nun auch Apple an.

Tim Cook ist kein Visionär. Von ihm dürfen wir nicht das nächste iPhone oder iPad erwarten. Doch er ist der perfekte Manager, wenn es um die Umsetzung der vorhandenen Technologien geht. Und er hat Augen und Ohren, er hört auf Kritik.

So sehe ich inzwischen den Kauf von Beats als direkte Antwort auf die nachlassende Wachstumsdynamik im Musik-Geschäft iTunes von Apple. Die Wachstumsraten des Apple-Radios blieben hinter den Erwartungen zurück, und Tim Cook hat die Schwäche adressiert, indem er Beats mit einem eigenen Streaming-Dienst kaufte.

Erinnern Sie sich an die Kritik an der hohen Bargeldposition des Unternehmens: Cook hat die Dividende schrittweise erhöht und das größte Aktienrückkaufprogramm der Geschichte auf den Weg gebracht.

Apple wurde vorgeworfen, in den Schwellenländern nicht aktiv genug zu sein, und Tim Cook hat das iPhone 5C auf den MArkt gebracht, eine günstigere Variante des Flagschiffs. Zudem hat er Anfang des Jahres endlich eine Kooperation mit China Mobile unterzeichnet und somit den Schwellenmarkt China stärker erschlossen.

Es gibt Kritik, dass die Apple-Stores ihre Anziehungskraft verloren hätten. CEO Tim Cook holte Angela Ahrendts von Burberry, die sich seit wenigen Wochen um ein neues Konzept für die Verkaufsläden bemüht. Burberry hat unter Ahrendts ein innovatives Social Media Konzept umgesetzt.

Cook ist ein Manager. Er sieht Probleme im Konzern und findet Lösungen. Kreativität überlässt er anderen. Apple ist voll von kreativen Köpfen, und mit den nunmehr vorgestellten Software-Neuerungen dürfen Entwickler ihren Ideen wieder freien Lauf lassen. Sei es eine iWatch, sei es ein iTV oder seien es diverse andere Geräte, die unter dem Begriff "Internet der Dinge" diskutiert werden. Über iHome hat Apple den Startschuss gegeben, Heizung, Licht und andere Haushaltsgeräte ans iOS-System anzuschließen. Über iHealth hat Apple den Startschuss gegeben, Gesundheitsdaten von Personen zu sammeln. Über iCar hat Apple einen wichtigen Schritt in die Digitalisierung des Autos unternommen.

Nicht die iWatch wird der nächste Wachstumstreiber und auch kein einzelnes anderes Gerät. Apple hat die Infrastruktur zur Anbindung einer Vielzahl von Geräten geschaffen, und wir werden in den kommenden Jahren erleben, welche Formen der Anbindung Entwicklern einfallen.

Meine Interpretation ist recht weitreichend, ich habe ähnliches im deutschsprachigen Internet noch nicht gelesen. Entsprechend gehe ich davon aus, dass sich diese Erkenntnis, sofern ich richtig liege, erst in den kommenden Wochen und Monaten im Bewusstsein vieler Anleger durchsetzt. Und entsprechend wird die Aktie nicht heute um 10% springen, sondern meiner Einschätzung nach über einen längeren Zeitraum langsam ansteigen. Wir bleiben also dabei.


Deutsche Bank
Kurseinbruch ist dem Bezugsrecht geschuldet, KE positiv aufgenommen

Fr, 06. Juni um 11:34 Uhr
Nach Veröffentlichung der Konditionen zur Kapitalerhöhung hielt sich der Kurs der Deutschen Bank für mehrere Stunden stabil auf dem Ursprungsniveau, und ich ging davon aus, dass Anleger die Bedingungen vorteilhaft einschätzten und in die Zukunft blickten.

Die Aktie gab jedoch kurz nach meiner gestrigen Kaufempfehlung kräftig ab und notierte gestern Abend bereits 4% unter unserem ersten Kaufkurs. Heute notiert sie nochmals 3% im Minus, doch Sie dürfen dabei nicht übersehen, dass 5,28% dieses Kursverlustes durch die Ausgabe eines Bezugsrechts entstanden sind, das sich zusätzlich in Ihrem Depot befindet. Ein erschrockener Leser erinnerte mich bereits an unsere Spekulation bei der Commerzbank, wo ich ebenfalls direkt nach der Kapitalmaßnahme zum Kauf rief und sodann jedoch einige Monate warten musste, bis der Kurs wieder über dieses Niveau stieg - wenn auch dann ziemlich deutlich darüber. Werden wir uns also bei der Deutschen Bank auch auf eine Zitterpartie einstellen müssen? Nun, bislang läuft es wesentlich besser als bei der Commerzbank.

Nun, schauen wir uns die Kapitalerhöhung sowie die Aktie einmal näher an:

Die Konditionen zur Kapitalerhöhung wurden bei einem Kurs von 29,72 Euro bekanntgegeben: Für 18 Altaktien erhält man Bezugsrechte für 5 neue Aktien, für die man jeweils 22,50 Euro zuzahlen muss. Kurz: Bezugsverhältnis = 18:5 + 5x22,50€.

Wer also gestern 18 Aktien zu 29,72 Euro (534,96€) besaß, besitzt heute 18 Aktien und 18 Bezugsrechte. Um nach der Kapitalerhöhung den gleichen Anteil an der Deutschen Bank zu besitzen, muss ein Aktionär seinen Bestand von zuvor 18 auf sodann 23 Stück erhöhen und 5x22,50€ zuzahlen. Der Gewinn der Deutschen Bank muss ja künftig auf mehr Aktien aufgeteilt werden.

Rechnerisch müsste durch diese Transaktion der Kurs der Deutschen Bank von 29,72 Euro auf 28,15 Euro fallen, also um 1,57 Euro oder 5,28%. Für jede Deutsche Bank Aktie hat der Aktionär nunmehr ein Bezugsrecht im Wert von rechnerischen 1,57 Euro im Depot. Der wirkliche Kursverlust beträgt also nicht 7% sondern nur 2%. Die Aktie war gestern nach Bekanntgabe der Konditionen um 4% gefallen. Heute ist sie unter Einberechnung des Bezugsrechtsabschlags nicht um weitere 3% gefallen, sondern um 2% gestiegen.

Deswegen lesen Sie Meldungen wie "Aktionäre nehmen Kapitalerhöhung positiv auf...", obwohl die Aktie mit einem dicken Minus versehen ist und im DAX die rote Laterne trägt.

Vor zwei Wochen ist der Scheich aus Qatar mit 1,75 Mrd. Euro bei der Deutschen Bank eingestiegen. Die jetzige Kapitalerhöhung bringt der Deutschen Bank nochmals 6,75 Mrd. Euro. Insgesamt hat die Deutsche Bank damit 8,5 Mrd. Euro frisches Eigenkapital eingesammelt. Dadurch wird sie ihre Kernkapitalquote (CET1) von 9,5% auf 12% erhöhen. Das ist bereits wesentlich mehr als von der Capital Requirements Directive IV (CRD - Kapitalerfordernisdirektive IV) oder auch Basel III gefordert. Derzeit haben die europäischen Banken eine CET1-Quote von 10%.

PROZESSRISIKEN:

Die Deutsche Bank bemüht sich um eine weiße Weste. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, denn ein Skandal nach dem anderen wird ohnehin auch ohne ihr Dazutun aufgedeckt. Eins ums andere werden saftige Strafen verhängt, die von der Deutschen Bank schön brav bezahlt werden. Es ist noch ein weiter Weg bis zur endgültigen Abarbeitung all der Vorwürfe und daraus folgenden Prozesse und noch weiter, bis sich eine etwas bescheidenere und ehrlichere Geschäftspraktik im Konzern umsetzen lässt. Doch ich halte die Aufarbeitung dieser Vergehen für positiv, und ich stelle fest, dass die Strafen, wenngleich sie für immer kleinere Vergehen verhältnismäßig immer höher werden, unter'm Strich immer kleiner werden.

2012: 2,61 Mrd. Euro
2013: 2,45 Mrd. Euro
2014: 2,00 Mrd. Euro geschätzt durch Deutsche Bank
2015: 1,50 Mrd. Euro geschätzt durch Bankhaus Lampe
2016: 1,00 Mrd. Euro geschätzt durch Bankhaus Lampe

Angefangen bei Leo Kirch über Immobilienderivate bis hin zu Fixingschummeleien beim Wechselkurs und beim Goldfixing gibt es eine breite Palette an Vorwürfen. Doch so skandalös diese Vergehen auch sein mögen, die Deutsche Bank ist insbesondere nach der aktuellen Kapitalerhöhung in der Lage, die Strafen zu zahlen und wird anschließend ihr Geschäft (hoffentlich sauber) weiter betreiben. An der Börse beginnen Aktienkurse zu steigen, wenn es nicht mehr schlimmer wird. Und die Prozesse und daraus resultierenden Strafzahlungen haben ihren Zenit überschritten, schlimmer wird's nimmer.

GESCHÄFTSAUSSICHTEN VOLATIL ABER GUT

Im Heibel-Ticker 2014/#21 vom 23.5. habe ich in Kapitel 02 die Vorzüge des globalen Investmentbankings der Deutschen Bank beschrieben. Die gestrige EZB-Entscheidung, die Märkte weiter mit Liquidität zu fluten, wird gerade dem Investmentbanking zugutekommen, da gezielt Kredite für die Wirtschaft gefördert werden, sei es für Investitionen oder auch Unternehmensübernahmen.

Aktuell notiert die Aktie auf einem KGV 14e von 10 und bietet eine Dividendenrendite von 2,5%. Schon für 2015 wird ein KGV von nur noch 7 erwartet, die Dividendenrendite soll auf 3,4% steigen. In Bezug auf den Buchwert (TNAV) notiert das Unternehmen mit einem Abschlag von 23%, was ein höherer Abschlag ist als bei anderen Banken. Der höhere Abschlag ist aufgrund des stark schwankenden Investmentgeschäfts berechtigt, doch ist der Abschlag derzeit besonders groß geworden.

Grundsätzlich erwarte ich, dass sämtliche europäischen Banken nach der gestrigen EZB-Sitzung kräftig zulegen werden. Die Deutsche Bank sollte nach der Kapitalerhöhung den Bewertungsabschlag verringern und dadurch also überproportional zu den anderen Banken zulegen.

Bis zum 24. Juni haben Anleger nun die Möglichkeit, die Bezugsrecht zu handeln und darüber Aktien zu beziehen. In diesem Zeitraum erwarte ich kaum einen nennenswerten Kursanstieg, da die 6,75 Mrd. Euro an zusätzlichen Aktien erst einmal vom Markt aufgesogen werden müssen. Gegebenenfalls könnte die Aktie sogar nochmals ein wenig nachgeben, ich würde dann für diese spekulative Position nochmals nachkaufen.

Im weiteren Verlauf des Sommers werden die einzelnen EZB-Maßnahmen umgesetzt, und für den Herbst werden sogar weitere Maßnahmen (ABS-Kauf) erwartet. Es wird ein für die Banken vorteilhaftes Umfeld geschaffen, damit die Wirtschaft keine Probleme bei Finanzierungen bekommt. Zudem wird ein Stress-Test stattfinden, der einen tieferen Einblick in die gesundheitliche Verfassung einzelner Banken eröffnet. Das schafft weiteres Vertrauen.

Ich gehe daher davon aus, dass wir das Tief bei der Deutschen Bank entweder schon gesehen haben oder aber nicht mehr weit davon entfernt sind.


C.A.T. Oil
Trailing Stopp auf 7% erhöhen

Fr, 06. Juni um 11:53 Uhr
Ich habe C.A.T. Oil in den vergangenen Tagen intensiv beobachtet und musste feststellen, dass unser enges Trailing Stopp Loss von 5% bereits zweimal gezogen hätte. Die Aktie unterliegt starken Kursschwankungen, die meiner Beobachtung zufolge häufig bei geringem Handelsumsatz und insbesondere am frühen Morgen erzeugt werden. Ich habe daher noch nicht reagiert, sondern die Aktie zunächst weiter beobachtet

Wenn wir die aktuelle Schwankungsbreite als gegeben hinnehmen, dann würde ich nunmehr den Trailing Stopp Loss auf 7% erhöhen. Damit sollten wir diese in meinen Augen unbedeutenden Schwankungen umgehen können. Nach dem jüngsten Kurshoch bei 19,90 Euro befindet sich somit aktuell der Trailing Stopp Loss Kurs bei 18,51 Euro.

Von der Vereinbarung zwischen Russland und China über die Öllieferung russischen Öls nach China profitieren gleich zwei unserer Portfolio-Aktien: C.A.T. Oil sowie auch Salzgitter. Es kann mehr Öl verkauft, und damit gefördert werden. Das Abkommen umfasst auch Gas und für den Transport nach China sind Stahlrohre gefragt. In diesem Bereich ist Salzgitter weltweit führend.

Im heutigen Heibel-Ticker habe ich eine ausführliche Wunschanalyse zu C.A.T. Oil erstellt. Die große Kurschance liegt hinter uns und ich bleibe weiterhin bei meiner Einschätzung, dass die Aktie, je nach politischen Entwicklungen, noch ein wenig weiter steigen kann. Davon möchte ich profitieren, ohne das Risiko zu groß werden zu lassen. 7% Trailing Stopp scheinen mir daher angemessen.



07. Übersicht HT-Portfolio

Value (≈50%) = 49,6%WKN5.6.14Woche ΔΣ ΔAnteil!
Apple865985473,50 €3%17%12,0%B
Ebay91652936,93 €0%-7%4,6%C
SAP71646055,50 €-1%-11%9,7%B
Deutsche Lufthansa82321219,77 €2%25%5,2%B
GerresheimerA0LD6E48,87 €-1%0%10,5%B
BB BiotechA0NFN3122,45 €0%-1%7,5%C







Alternativ (≈20%) =19,8%WKN5.6.14Woche ΔΣ ΔAnteil!
Goldbarren 100 gr.2.925,00 €-1%6%4,6%B
Südzucker AnleiheA0E6FU99,35%0%-4%3,4%C
Renault AnleiheA1ANEW101,71%0%-2%3,2%C
HeidelbergCement AnleiheA1A6PH128,85%0%1%4,7%C
TAG Immobilien8303509,26 €0%2%4,0%A







Spekulativ (≈20%) =14,2%WKN5.6.14Woche ΔΣ ΔAnteil!
Vale8979988,41 €-7%-17%4,0%B
AixtronA0WMPJ10,34 €-4%-2%4,0%B
Salzgitter62020030,71 €-3%-1%3,9%B
SteicoA0LR937,20 €7%-2%2,4%C
C.A.T. OilA0JKWU18,88 €-5%20%2,1%B
Deutsche Bank51400028,58 €-4%-4%1,9%B







Tradingidee (≈10%) =0%WKN5.6.14Woche ΔΣ ΔAnteil!







Cash



16,4%
Σ Ergebnis 2014

-0,3%3%



Heibel-TickerGewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioSollIstSollIst
Value50%49,6%5610%
Alternativ20%19,8%455%
Spekulativ20%14,2%564%
Tradingidee10%0%402,5%
Summe100%83,6%1817


Anmerkungen:
Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
Unter „2014” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am
Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

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08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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