Heibel-Ticker 14/31 - Endlich da: Chaos nach EU-Sanktionen für Russland

» zurück zur Übersicht

01.08.2014:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

9. Jahrgang - Ausgabe 31 (01.08.2014)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Russisch Roulette
02.So tickt die Börse: Russland, Portugal & US-Zins belasten
 - Sanktionen setzen Nadelstich, Wirkung moderat
 - Portugal: Rückschlag für EU-Schuldenkrise
 - US-Konjunktur erstarkt, Zinsen sollten steigen
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Das war's noch nicht
 - Relikt der patriarchischen Gesellschaft: Banco Espirito Santo
 - Top Analystenziele
 - Aixtron: Warten auf Godot
 - Adidas: Falscher Optimismus
 - Drillisch: Fusion mit O2 bringt neue Chancen
04.Ausblick: Kurssturz zwingt zu vorsichtigen Käufen
05.Wunschanalyse: ProSiebenSat.1 Media AG
 - ProSiebenSat.1 Media AG: Eine Branche im Umbruch
06.Update beobachteter Werte
 Etwas nachkaufen aber vorsichtig bleiben
 Schwache Q-Zahlen führen zu übertriebenem Ausverkauf, Nachkaufen
 Meinungsänderung: Verkaufen!
 Trotz Kurseinbruch Position halten
 Q-Zahlen: Renditeziel 7-8% in Reichweite
 Q-Zahlen weiter verhalten auf Kurs
 Gute operative Entwicklung durch Abschreibung getrübt
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Russisch Roulette

Liebe Börsenfreunde,

Putin ist am Zug. Er kann sein Öl und Gas auch nach China leiten und somit die Fronten gegen die westliche Welt endgültig wieder verhärten, zurück zum Kalten Krieg. Das fürchten die Finanzmärkte in diesen Tagen, und Putin gibt keinen Anlass zu übermäßiger Hoffnung.

Doch genau heute vor einhundert Jahren wurde der Erste Weltkrieg begonnen. Damals, so sind sich die Geschichtsschreiber einig, damals lag Krieg in der Luft. Jeder einzelne der Beteiligten hätte den Krieg vermeiden können, doch es wollte wohl niemand. Ich bezweifle, dass dies heute wieder der Fall ist. Unsere heutigen Politiker werden die Eskalation genau im Auge behalten.

Wollen wir hoffen, dass es nicht bald schon zu spät ist zum Einlenken, egal für welche Seite. In Gesprächen mit anderen Anlegern höre ich inzwischen immer häufiger: Dann lasst doch dem Putin seine Ukraine.

In den USA lese ich sogar inzwischen, dass ein Putsch Putins zur Machtübernahme in der Ukraine von den USA sicherlich nicht mit einem Militäreinsatz beantwortet würde, geschweige denn von Europa. Ist das also die Lösung, auf die es hinaus läuft?

Währenddessen gerät die Eskalation in Israel fast in den Hintergrund. Zu groß sind die eigenen Sorgen, als dass man sich nun auch noch mit dem Problem der Hamas auseinandersetzen könnte.

Nicht zu vergessen: die Pleite Argentiniens. Die Regierungschefin beschimpft "gierige Hedgefonds" und "verlogene Richter", das Land in den Abgrund gestürzt zu haben. Ja, in der starren Welt der Gesetze ist kein Platz für Verhandlungen. Zumindest nicht, wenn man in einer schwachen Verhandlungsposition ist. Und somit wird der Erholungsversuch Argentiniens an dieser Stelle beendet.

Zu viel ist in der abgelaufenen Woche passiert, als dass ich alles kommentieren könnte. Ich habe mich daher in Kapitel 02 auf die wesentlichen Themen Ukraine-Krise und US-Zinsentwicklung beschränkt. In Kapitel 03 habe ich sodann noch eine "weiche" Betrachtung der Banco Espirito Santo vorgenommen, der Pleite-Bank des Heiligen Geistes aus Portugal.

Was kaufen, was verkaufen? In Kapitel 04 bin ich unsere offenen Positionen einzeln durchgegangen und habe meine Einschätzung aktualisiert. Zudem habe ich die eine oder andere neue Idee für die kommende Woche bereits aufgezeigt.

Die heutige Wunschanalyse beschäftigt sich mit ProSiebenSat.1 Media. Nach dem Kaufangebot von News Corp. für Time Warner ist ProSiebenSat.1 Media einer der letzten TV-Sender, die zu haben sind. Übernahmespekulation? Niemals ohne den zugrundeliegenden fairen Wert zu berücksichtigen. Entsprechend habe ich die Situation des Konzerns vor diesem Hintergrund besonders ausführlich beleuchtet.

Drei Transaktionen werden Sie im Kapitel 05 unter den Updates vorfinden: Zwei Nachkäufe und ein Verkauf. Zudem gibt es jede Menge Details zu Quartalsergebnissen dieser Woche. Und in Kapitel 06 sehen Sie dann wie immer eine Übersicht über unser Portfolio. Gerade in solchen Tagen des heftigen Ausverkaufs zeigt sich wieder einmal, dass mit unserem diversifizierten Portfolio die Nächte ein wenig ruhiger genossen werden können.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts140801.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Russland, Portugal & US-Zins belasten

SANKTIONEN SETZEN NADELSTICH, WIRKUNG MODERAT

So, jetzt ist die Ukraine-Krise im Bewußtsein der Anleger angekommen. Die EU hat nun endlich auch Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt und wartet nun ängstlich auf eine Reaktion aus Moskau. Putin hingegen sitzt in meinen Augen nach wie vor am Steuer dieser Krise. Die Angst der Europäer, Gasprom könnte die Gaslieferung einstellen, ist in meinen Augen inzwischen berechtigt. Nicht umsonst hat Putin erst kürzlich einen weitreichenden Öl-Liefervertrag mit China abgeschlossen. Russland wird nicht auf dem Gas sitzenbleiben, wenn es nicht mehr nach Europa geliefert wird, es gibt andere dankbare Abnehmer.

Die Sanktionen sind jedoch höchstens ein Nadelstich: Bestehende Verträge dürfen erfüllt werden, es wird also noch dauern, bis die Sanktionen in den Umsatzzahlen von Unternehmen zu sehen sind. Doch einen ersten Vorgeschmack gaben gestern CEO Hainer von Adidas und CEO Kaeser von Siemens: Der Ausblick für das zweite Halbjahr wurde aufgrund von nicht vorhersehbarer Entwicklungen im Rahmen der Russland-Sanktionen reduziert bzw. gleich ganz weggelassen.

BP CEO Dudley sprach von tiefen Beziehungen mit Rosneft, dem russischen Ölkonzern. Die Beziehungen seien nach wie vor gut, aber er habe seit einigen Wochen weder mit Putin noch mit dem CEO von Rosneft gesprochen. Rosneft könnte sich nunmehr natürlich verstärkt nach anderen Partnern umschauen, bei denen es das "politische Risiko von Sanktionen" aus russischer Sicht eben nicht gibt.

Für die Herstellung von technischen Kunststoffen (Plastik) ist der Haupteinsatzfaktor Öl und Gas. Die Hälfte des Öls und des Gases, das BASF für seine Produktion verwendet, kommt von Rosneft. Im Gegenzug liefert die BASF-Tochter Winterschall wichtige Bohrausrüstung nach Sibirien.

Schauen wir uns die Sanktionen im Einzelnen einmal an. Es handelt sich um drei Bereiche: Waffen, Finanzen und Öl. Es verwundert nicht, dass man keine Waffen mehr an Russland liefern möchte, da das Land den Vorwürfen zufolge die ukrainischen Separatisten mit Waffenlieferungen unterstützt. Komisch nur, dass Frankreich noch zwei Kriegsschiffe liefern darf, die von den Russen bestellt wurden. Hier hat Frankreich seine wirtschaftlichen Interessen über das Ziel der einvernehmlichen Sanktionen gestellt.

Raffinierter sind schon die Finanzsanktionen: Russische Banken dürfen an den europäischen Märkten keine Anleihen mehr ausgeben. 70% der Finanzierungen laufen über die europäischen Märkte, ständig werden Unternehmensanleihen fällig und durch neue Anleihen abgelöst. Diese Sanktion könnte schnell zu Liquiditätsengpässen bei einigen russischen Banken, gegebenenfalls auch Unternehmen führen. Das wiederum führt sodann zu einer Beeinträchtigung des Handels zwischen russischen und europäischen Unternehmen.

Der dritte Bereich ist jedoch wiederum ebenfalls ein Kompromiss zwischen wirtschaftlichen Eigeninteressen der EU und moralisch bedingten Sanktionen: High-Tech im Bereich der Ölförderung darf nicht mehr an Russland verkauft werden. Auch hier gilt diese Sanktion nur für Neuverträge, bereits zugesagte Lieferungen dürfen noch ausgeführt werden. Zudem gilt die Sanktion nur für den Ölbereich, der Gasbereich ist ausgenommen. Kein Wunder, hängt doch insbesondere die deutsche Energiewirtschaft am russischen Gas.

Komisch ist nur, dass die Bohrausrüstung für Öl sich kaum von der Ausrüstung für Gas unterscheidet. Die Russen werden also künftig nur Gasförderanlagen einkaufen und diese dann flexibel einsetzen.


Der Zeitpunkt der Sanktionen ist seitens der EU günstig gewählt. Zum einen besteht nun die Hoffnung, mit Russland in den kommenden Wochen eine Lösung zu finden, sodass die Gaslieferungen für den bevorstehenden Winter nicht gefährdet werden. Nach unserer Energiewende hätten wir sonst ernsthafte Probleme, unsere Häuser warm zu kriegen. Die EU hat zwar schon einen Notfallplan ausgearbeitet, es ist aber noch nichts über dessen Inhalte bekannt geworden. Einschränkungen wären in meinen Augen unvermeidbar.

Zum anderen hat sich die wirtschaftliche Situation in der EU stabilisiert. Auswirkungen der Sanktionen würden insbesondere die russisch-orientierten Länder der EU treffen, wie Deutschland und Österreich, deren Wirtschaft derzeit recht rund läuft. Die Club-Med Länder verzeichnen derzeit eine Stabilisierung ihrer Wirtschaft. Ich würde also keine Rückkehr zur Rezession befürchten, sondern lediglich eine Verzögerung der Konjunkturerholung Europas.

Vor diesem Hintergrund ist es nunmehr verständlich, dass die Börse heftig ausverkauft, während die Analysten mit spitzem Bleistift überall die schlimmsten Auswirkungen der Russland-Sanktionen auf die westlichen Konzerne in die Geschäftsentwicklung einrechnen. Durch die oben beschriebenen, in meinen Augen noch immer moderaten Sanktionen dürfte den Unternehmen jedoch Zeit genug bleiben, um entsprechende Anpassungen des Geschäftsmodells vorzunehmen. CFO Harder von C.A.T. Oil hat mir beispielsweise gesagt, man könne nach Auslaufen der Verträge die Ausrüstung des Bohrspezialisten dann in andere Länder transportieren und dort einsetzen. Das würde das Geschäft, den Wachstumspfad um ca. ein halbes Jahr verzögern. Nicht schön, aber auch kein Weltuntergang.


PORTUGAL: RÜCKSCHLAG FÜR EU-SCHULDENKRISE

Die USA haben ihre Banken "zwangsrekapitalisiert" und damit die Finanzkrise sehr schnell beendet. Sehr zum Ärger der Banken, die durch die Zwangsmaßnahme hohe Zinsen zahlen und viele Geschäftsbereiche abstoßen mussten, um das Kapital zurückzuführen. Zudem hat die Regierung Mitarbeiter in die Banken geschickt, die gnadenlos alle versteckten Risiken bezifferten und aufdeckten. Die US-Banken stehen heute, wenn auch auf niedrigerem Niveau, wesentlich gesünder da als ihre europäischen Kollegen.

In Europa wurstelte man sich so durch und ist immer wieder überrascht, wenn an der einen oder anderen Stelle immer neue schwarze Löcher aufbrechen. Das Firmengeflecht um den portugiesischen Banco Espirito Santo ist nicht neu, doch der heute noch immer dünnen Kapitaldecke ist es zu verdanken, dass auch fünf Jahre nach der Finanzkrise ein einzelner Kreditausfall eine gesamte Volkswirtschaft in den Abgrund reißen kann.

Ich halte das Ereignis in Portugal für tragisch, aber nicht gefährlich für Europa. Die verschiedensten Hilfsmechanismen und Töpfe stehen bereit, und entsprechend wird in einigen Wochen wieder Normalität in Portugal einkehren. Ein Rückschlag für das Überwinden der EU-Schuldenkrise, doch keine Rückkehr in den Krisenmodus.

Im Kapitel 03 bin ich nochmals auf den Banco Espirito Santo und dessen nunmehr verjagtem CEO eingegangen. Das Thema ist beim "Sentiment" besser aufgehoben als bei der Besprechung der Gründe für den Ausverkauf dieser Woche.


US-KONJUNKTUR ERSTARKT, ZINSEN SOLLTEN STEIGEN

Mittwoch Abend hat US-Notenbankchefin Janet Yellen die jüngste Entscheidung zur Zinspolitik bekanntgegeben. Das Tapering wird unverändert fortgesetzt. Der Tonfall hinsichtlich einer zu erwartenden Zinserhöhung hat sich ein wenig verschärft. Die Fed meint es also ernst mit einer Zinserhöhung, und die jüngsten Konjunkturdaten in den USA geben ihr Recht. So ist die Arbeitslosenzahl deutlich unter dem vom ehemaligen Notenbankchef Bernanke vorgegebenen Ziel von 6,5%, das er für eine erste Zinsanhebung als Voraussetzung nannte. Diese Woche wurde veröffentlicht, dass die Löhne und Gehälter stärker steigen denn je. Auch das Wirtschaftswachstum ist mit 4% deutlich über dem, was wir in den vergangenen Jahren gesehen haben.

Somit stellen sich Anleger nunmehr eher auf eine frühere Zinsanhebung ein. Das Zinsniveau in den USA steigt also, gleichzeitig steigt dann auch der US-Dollarkurs. Steigende Zinsen erhöhen die Kosten für Investitionen und dämpfen somit das Konjunkturwachstum. Zudem führt ein steigender US-Dollar zu geringeren Einnahmen international agierender Unternehmen im Ausland. 700 Euro für das iPhone 5S spülen bei einem Wechselkurs von 1,35 USD/EUR immerhin 945 USD in die Kassen von Apple. Bei einem Wechselkurs von 1,30 USD/EUR jedoch nur noch 910 USD.

Obwohl viele Medien diese Argumentation anführen, um den Ausverkauf einiger internationaler Unternehmen zu begründen, halte ich nicht viel davon. Zinserhöhungen durch die Notenbanken sind stets dadurch begründet, dass die Wirtschaft andernfalls überhitzen würde. Man möchte das vorhandene Wachstum kontrollieren und nicht abwürgen. Trotzdem werden einige Aktien mit dieser Begründung ausverkauft als gebe es kein Morgen. Ich halte das für falsch.


Fazit: Der Ausverkauf, den wir derzeit sehen, ist meiner Einschätzung nach hauptsächlich auf die Auseinandersetzung mit Russland zurückzuführen. Weder die Pleite in Portugal, noch der scharfe Ton von Janet Yellen sind geeignet, den DAX um 6% (-3,9% plus der heutigen -2,1%)in den Keller zu drücken.

Schauen wir uns einmal die Wochenentwicklung im Einzelnen an:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES31.7.14Woche Δ
Dow Jones16.563 -3,0%
DAX9.407 -3,9%
Nikkei15.523 0,4%
Euro/US-Dollar1,34-0,3%
Euro/Yen137,770,7%
10-Jahres-US-Anleihe2,56%0,06
Umlaufrendite Dt0,94%-0,04
Feinunze Gold$1.285 -0,7%
Fass Brent Öl$105,81 -1,3%
Kupfer7.103 -1,0%
Baltic Dry Shipping755 3,1%



Insbesondere Europa ist getroffen und hier insbesondere Deutschland als enger Handelspartner Russlands. Mit -3,9% bis Donnerstag Abend und heute nochmals -2,1% haben Anleger die Russland-Sanktionen nunmehr realisiert und dem DAX den Rücken gekehrt.

Probleme in Europa und gleichzeitig die Aussicht auf bald schon steigende Zinsen in den USA haben dem US-Dollar zu neuer Stärke verholfen. Der Wechselkurs zum Euro nähert sich dem Tief vom vergangenen November bei 1,33 USD/EUR. Von der Dollarstärke profitiert die japanische Wirtschaft, der Yen hat ein ganzes Prozent gegenüber dem US-Dollar abgegeben. Im Gegenzug konnte der Nikkei trotz der schwachen geopolitischen Lage zulegen. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass die deutsche Hochtechnologie von Russen gegebenenfalls durch japanische Wettbewerber ersetzt werden kann.

Der Zinsabstand zwischen Deutschland und den USA geht wieder auseinander. Während in Deutschland die Flucht in den Sicheren Hafen der Bundesanleihen die Umlaufrendite deutlich unter 1% senkt, steigt der Zins in Erwartung der schärferen Gangart der US-Notenbank in den USA leicht an. Die deutsche Umlaufrendite ist mit 0,94% nur noch einen Hauch entfernt von dem EU-Schuldenkrisenniveau und historischen Tief bei 0,92% im Sommer 2012.

Wie weiter oben bereits ausgeführt, halte ich diese Reaktion für übertrieben: Damals wurden deutsche Staatspapiere so stark nachgefragt, weil spanische, italienische, portugiesische, ... Anleihen als völlig unsicher galten, man sprach allerorten von einer Ausfallgefahr. Es gab keine Alternative zu deutschen Staatspapieren.

Heute ist die Situation ganz anders: Die meisten Club-Med Länder stehen heute wesentlich besser da als vor zwei Jahren. Von einer Ausfallgefahr will derzeit niemand mehr etwas wissen.

Der Rückgang des Ölpreises ist direkt auf den US-Dollaranstieg zurückzuführen. Da das Öl in US-Dollar gehandelt wird und der US-Dollar weltweit nun mehr wert ist als vor einer Woche, muss weniger von dieser Währung auf den Tisch gelegt werden, um bei den ölexportierenden Ländern ein Fass davon zu erhalten. Ein weiterer Anstieg des US-Dollars könnte den Ölpreis noch unter 100 USD/Fass führen.




03. Sentiment: Das war's noch nicht

Unternehmen beginnen nun, negative Folgen der Ukraine-Krise in ihre Prognosen einzurechnen. Bis diese Zahlen dann bei den Anlegern angekommen sind, werden noch ein paar Tage vergehen. Denn noch immer erwarten Privatanleger, wenn auch kurzfristig, Turbulenzen, so doch mittelfristig überwiegend steigende Kurse.

Institutionelle Anleger hingegen sind noch immer moderat positiv gestimmt, sie halten den Ausverkauf für überstanden und gehen zumindest nicht mehr short. Auffällig ist der große Anteil an neutral gestimmten Profis, die sich bis auf Weiteres in den Sommerurlaub verabschiedet haben. Nicht die schlechteste Entscheidung, wenn man sich die Entwicklung der vergangenen Tage anschaut.

Aufgrund der angespannten Situation habe ich mir heute auch noch ein paar technische Indikatoren angeschaut. Dort würde ich herauslesen, dass wir zwar kurzfristig einen überverkauften Stand erreicht haben, eine Gegenbewegung jedoch nicht allzu nachhaltig sein dürfte.

Das Put/Call-Verhältnis ist auf 18% gesunken. In den vergangenen Monaten folgte einem solchen Tiefstand stets eine Rallye binnen weniger Tage, meist am Folgetag. Aber aufgrund der neutralen Haltung der Profis und des mittelfristigen Optimismus der Privaten ist noch nicht die Basis für eine nachhaltige Bodenbildung gegeben. Ich habe noch kaum Panik gesehen.

Schauen wir einmal, was die Privatanleger von Sharewise so meinen:

Sentimentdaten

Privatanleger
29. KW: 65% Bullen (107 Stimmen)
30. KW: 60% Bullen (122 Stimmen)
31. KW: 61% Bullen (149 Stimmen)

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Banco Espirito Santo, Freenet, Peugeot

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Solarworld, SMA Solar, IQ Power

Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
11.07.- 18.07. (301): 53% / 13%
18.07.- 25.07. (206): 49% / 13%
25.07.- 01.08. (403): 48% / 9%

Kaufempfehlungen der Analysten
Wincor Nixdorf, GEA Group, Airbus

Verkaufsempfehlungen der Analysten
Banco Bilbao, Software AG, Puma SE

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

Noch immer 61% Bullen, da sind wir von Pessimismus, geschweige denn von Panik noch weit entfernt. Empfohlen wird der Dividendentitel Freenet sowie ein französischer Autobauer Peugeot, der das Schlimmste hinter sich haben könnte. Gewarnt wird mal wieder vor Unternehmen im Bereich der alternativen Energien. Dabei sollte doch die Auseinandersetzung mit Russland die Dringlichkeit, hier weiter vorzupreschen, wieder veranschaulicht haben.


RELIKT DER PATRIARCHISCHEN GESELLSCHAFT: BANCO ESPIRITO SANTO

Die Familie Espirito Santo bestimmt seit über hundert Jahren die Bankenlandschaft Portugals. Vor einigen Tagen wurde der Vorstandschef Ricardo Espirito Santo Salgado durch die portugiesische Zentralbank nach Hause geschickt. Für die Familie bricht eine Welt zusammen.

Viele von Ihnen wissen, dass ich selbst anderthalb Jahre in Lissabon gelebt habe. Ich möchte daher kurz meine Betrachtungsweise der dortigen Geschehnisse beschreiben. Wer nur nach einer Aktienempfehlung sucht, kann diesen Abschnitt getrost überspringen: Der Banco Espirito Santo wird frisches Kapital benötigen und über eine Kapitalerhöhung eintreiben, das wird die Aktie nochmals weiter belasten.

Meine dortige Familie galt als recht wohlhabend. Als ich einmal nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt bei der Krankenhauskasse meine Rechnung begleichen wollte, kam der Familienvater wie selbstverständlich mit gezücktem Portemonnaie neben mich. Ich teilte ihm mit, dass ich das natürlich zahlen könne und es darüber hinaus auch in Deutschland von meiner Krankenkasse ersetzt bekäme. Er schaute mich ungläubig an und murmelte etwas wie: "So eine Krankenkasse würde ich mir auch wünschen".

In einem Gespräch erfuhr ich dann ein wenig über die Beschäftigungsverhältnisse des Hausmädchens. Wenn sie mal krank war, dann war sie halt krank. Dafür wurde nicht das Gehalt gekürzt, eine Krankenkasse ist auch nicht für die Auslagen der Familie eingesprungen. Darüber hinaus galt auch dort: Wenn das Hausmädchen einen Krankenhausaufenthalt hatte, dann war der Familienvater zur Stelle, um die Rechnung in bar zu begleichen. Es ist das System Patriarchat: Solange man einen benevolenten Patriarch hat, ist alles gut.

Ein weiteres Erlebnis hatte ich mit einem der wohlhabendsten jungen Leute Portugals. Er war das sehr späte Kind seines Vaters und erbte direkt an seiner Mutter vorbei ein Beteiligungsgeflecht, das er nur langsam zu verstehen begann. In Gesprächen mit ihm ging es jedoch dann um ganz andere Themen: Er wollte einen Bio-Bauernhof errichten und sorgte sich um die Arbeiter, die mit der Lohntüte nicht über den Monat kommen. Meinen Vorschlag, die Gehälter wöchentlich auszugeben, hat er umgesetzt und bei jedem Treffen dankte er mir dafür.

Ich hatte den Eindruck bekommen, dass die moderne Welt in Portugal nur langsam in allen Gesellschaftsschichten Einzug erhielt. Seit der Nelkenrevolution 1974, mit der das Totalitäre System des (zugegeben benevolenten) Oliveira Salazar endete.

Ricardo Espirito Santo Salgado ist ein Mann, der diese patriarchische Verantwortung durch die Muttermilch aufgesogen und über viele Jahrzehnte diese Aufgabe bravourös gemeistert hat. Bevor Portugal 2012 unter den EU-Rettungsschirm schlüpfte, wurde Ricardo Espirito Santo Salgado vom portugiesischen Präsidenten Aníbal Cavaco Silva nach Alternativen befragt. Erst seine Aussage, er sehe keine Alternative, hat dann wohl den Ausschlag gegeben.

Ricardo Espirito Santo Salgado raucht nicht, trinkt nicht, gilt als Workoholic und behauptet, in seinem Berufsleben niemanden übervorteilt zu haben. Ein Unternehmer mit Verantwortung eben. Und dieser Mann wurde nun aus dem Amt gejagt und wenige Tage später sogar vorübergehend verhaftet. Veruntreuung und Steuerhinterziehung lautete der Vorwurf.

Steuern sind in Portugal etwas, das man im Einklang mit dem eigenen Gewissen abführt. Nein, nicht so, wie Sie denken. Sondern wer meint, genug Gutes für die Gesellschaft zu tun, der gibt eben nicht alles an. Und wenn das dann später herauskommt, dann kann man noch immer mit den Behörden verhandeln. Meine Gehaltsabrechnung zumindest hat der portugiesische Familienvater mit Kopfschütteln betrachtet: "Warum zahlst Du soviel Steuern?" Meine Antwort: "Na, so ist der Steuersatz in Deutschland eben". "Aber warum gibst Du soviel Geld einfach dem Finanzamt?" ... aus den wiederholten Nachfragen konnte ich ersehen, dass Portugal weit entfernt ist von einer strikten Umsetzung des Steuerrechts.

Ein hochintelligenter Ricardo Espirito Santo Salgado mit hohem moralischem Anspruch ist dennoch weit davon entfernt, starre Gesetze unreflektiert für gut zu heißen, wenn er doch die Möglichkeit hat, seine moralischen Ansprüche viel effizienter zu bedienen.

Diese Anekdoten sollen Ihnen zeigen, dass Portugal noch immer einen Prozess durchlaufen muss, um sich auf das starre, komplexe, gerechte aber manchmal moralisch unzulängliche System der EU voll einzulassen. Und dieses System greift um sich, auch eine Familie Espirito Santo (Heiliger Geist) kann sich dem nicht entziehen. Ein Liquiditätsengpass, der früher unter Freunden vielleicht lächelnd für ein paar Wochen übersehen wurde, führt heute unverzüglich zu einer Kette von Ereignissen, an deren Ende die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens steht. Vielleicht ist Ricardo Espirito Santo Salgado davon überrascht worden.

So, genug der Anekdoten, zurück zum Börsengeschehen: Der Banco Espirito Santo verfügt über eine breite Kundenbasis. Sie ist systemrelevant und wird daher gerettet, durch wen auch immer. Doch zuvor wird das Kapital der Bank noch weiter ausgeblutet, als Anleger würde ich bis auf Weiteres die Finger von den Aktien lassen.

Analysten haben weniger Verkaufsempfehlungen sowie auch Kaufempfehlungen geschrieben, wie schon eingangs beobachtet, verziehen sich die Profis in diesen Tagen ins neutrale Lager, genießen den Sommer und warten ab.

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien

TOP ANALYSTENZIELE

UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
Osram30.729,12 €55,00 €88,87%
AIXTRON AG29.79,48 €17,00 €79,32%
Klöckner & Co29.79,39 €16,00 €70,39%
TIPP24 AG30.735,56 €59,00 €65,92%
SAF HOLLAND30.79,72 €16,00 €64,61%
Drillisch AG28.725,74 €42,00 €63,17%
Delticom AG30.725,44 €41,00 €61,16%
Adidas29.756,50 €90,00 €59,29%
Kion30.728,39 €45,00 €58,51%
Rheinmetall30.744,60 €69,00 €54,71%

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.

AIXTRON: WARTEN AUF GODOT

Aixtron ist ein Unternehmen, das alle Jubeljahre kaum den Ansturm der Kaufwilligen befriedigen kann und dann wieder jahrelange Durststrecken durchstehen muss. Der Analyst der Commerzbank schreibt einmal mehr, dass eine anziehende Nachfrage bei Aixtron nunmehr aber wirklich kurz bevor stehe. Die im September auf den Markt kommende neue Maschinengeneration werde für anziehende Auftragseingänge sorgen.

Ich warte schon seit vielen Quartalen. Doch zum Glück hat Aixtron die Kosten im Griff, sodass die Aktie während der Wartezeit nicht mehr an Wert verliert. Es lohnt sich zu warten, doch mit zu großen Hoffnungen wäre ich vorsichtig.


ADIDAS: FALSCHER OPTIMISMUS

Ich habe Adidas mehrfach als schlecht gemanagt bezeichnet, das Ergebnis sehen wir jetzt. Die Aktie kennt kein Halten mehr. Während Nike und Under Armour mit technischen Innovationen neue Kundengruppen erschließen, versucht es Adidas nach wie vor nur durch noch teurere Marketingkampagnen mit Modeartikeln. Wir sind längst über den Status hinaus, dass man sich ein "Adidas-Triko" überwirft, um für die Marke Werbung zu laufen. Auch im Amateursport ist der Anspruch vorhanden, die letzten paar Prozente aus der eigenen Leistungsfähigkeit herauszukitzeln. Und da möchte man nicht nur schick aussehen, sondern auch innovative Technologien nutzen. Leichtere Schuhe, bessere Laufeigenschaften, bessere Kühlung durch T-Shirts, bessere Wärmefunktion im Winter, ohne Schweiß aufzuhalten, vielleicht schon bald eine Anbindung der Kleidung ans Smartphone, ... da sollte investiert werden. Adidas ist davon weit entfernt.

Die Prognosesenkung ist für mich keine Überraschung. Der Grund "Russland" ist nur vorgeschoben. Die Probleme liegen tiefer. Ich kann also die Empfehlung der Commerzbank überhaupt nicht nachvollziehen.

Mit dem aktuellen Ausverkauf unter 60 Euro sollte nun aber bald ein Boden erreicht sein: Das Bewertungsniveau ist auf diesem Niveau wieder fair.


DRILLISCH: FUSION MIT O2 BRINGT NEUE CHANCEN

E-Plus von der spanischen Telefonica wird mit O2 von Drillisch zusammengelegt. Da O2 damit auf ein eigenes Mobiles Netzwerk zugreifen kann und nicht mehr Mobilfunkkapazitäten zukaufen muss, verspricht man sich für Drillisch die größten Kosteineinsparungen. Kein Wunder also, dass Analysten reihenweise ihr Kursziel für Drillisch nach oben schrauben.

In meinen Augen gibt jedoch weniger der Kosteneffekt für Optimismus Anlass, sondern vielmehr die schwindende Konkurrenz. Vodafone und T-Mobile werden nunmehr nur noch von E-Plus / O2 "gestört". Darüber hinaus gibt es nur noch Debitel / mobilcom als Käufer von nennenswerten Mobilfunkkapazitäten. Der Wettbewerb sinkt, alle werden in meinen Augen davon profitieren.




04. Ausblick: Kurssturz zwingt zu vorsichtigen Käufen

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

INTERNET: Kundenbereich

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen Positionen anzeigen zu lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stelle ich den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und bestellen Sie unter

https://www.heibel-ticker.de/customer/new



05. Wunschanalyse: ProSiebenSat.1 Media AG



ProSiebenSat.1 Media AG
Eine Branche im Umbruch

Mi, 30. Juli um 08:35 Uhr
Nach fünf Jahren Restrukturierung ist das Unternehmen zu einer Cashcow geworden, die 4,8% Dividendenrendite und solide Bilanzzahlen bietet. Zusätzlich gibt es Bewegung in der Medienbranche, und ProSiebenSat.1 Media ist eines der wenigen Unternehmen, das von der Eigentümerstruktur her eine Übernahme ermöglichen würde. Lesen Sie in dieser Wunschanalyse, ob das ausreicht, um in diese Aktie zu investieren.


Eine Branche im Umbruch

Rupert Murdochs News Corp. sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Zuletzt hat sein Medienkonzern ein Übernahmeangebot für Time Warner vorgelegt. Lange Zeit galten die TV-Sender als Dinosaurier einer längst vergessenen Fernsehwelt, in der dem Zuschauer vorgeschrieben wird, was er wann zu schauen hat. Die Werbeeinnahmen waren rückläufig, hohe Kostenapparate sorgten für Verluste und fallende Börsenkurse. Doch das hat sich nun geändert: Die TV-Sender sind wieder attraktive Cashcows und für den einen oder anderen sogar Übernahmeziele.

Unter dem Dach von ProSiebenSat.1 Media haben sich im Wesentlichen die Sender Pro7, Sat.1 sowie Kabel eins zusammen gefunden. Zudem gehört noch Sixx, 7Maxx und Sat.1 Gold dazu. Neben den Sendern betreibt das Unternehmen auch Marketingunternehmen und Contentprovider wie SevenPictures Film GmbH und Red Arrow Entertainment. Zudem ist das Unternehmen natürlich auch ins Internet gesprungen, ihm gehören unter anderem die Reiseseiten Wetter.com, MyDays (Erlebnisgeschenke), billiger-mietwagen (Metasuche), Weg.de und Tropo sowie natürlich die Online-Videoplattform Maxdome und MyVideo.

Doch hat man vor zehn Jahren noch allein durch das Ausstrahlen von Sendungen ausreichend Augenpaare vor die Mattscheibe gelockt, um die Kosten durch Werbung zu finanzieren, so ist diese einfache Finanzierungsquelle heutzutage versiegt. Galt früher doch bei den Werbenden der Werbesatz: „50% der Werbeausgaben ist für die Katz, man weiß leider nur nicht, welche 50%”, so verliert diese Binsenweisheit zunehmend an Bedeutung. Heute werden Kunden gezielt angesprochen, und über das Internet ist sodann sogar eine Auswertung des Werbeerfolges sehr detailliert möglich.


Inhalte und Reichweite reichen nicht

Überall auf der Welt wird nach Konzepten gesucht, den maximalen Umsatz mit den Kunden zu generieren. Das geht inzwischen so weit, dass die Produktion von Sendungen (Inhalten) von Anfang an die Ausschöpfung vielfältiger Umsatzpotentiale berücksichtigt.

Bestes Beispiel: Taste! Hier geht es nicht um den Geschmack, den können Sie über das Fernsehen nicht in die Wohnzimmer bringen. Es geht um die verwendeten Küchengeräte, die Fissler-Pfannen, die in der Sendung verwendet werden. Das Familienunternehmen freut sich über einen kräftigen Umsatzanstieg in Folge dieser Kooperation, ProSiebenSat.1 Media erhält einen Anteil davon.

TV Total ist natürlich bekanntermaßen und zum Stolz von Stefan Raab eine „Dauerwerbesendung”, da er so viel Product Placement macht wie kaum ein anderer Entertainer. Aber auch bei Galileo, The Voice of Germany und Germany’s Next Topmodel steht die vielfache Verwertung der Inhalte im Vordergrund.

Auf den zugehörigen Webseiten gibt es exklusiv produziertes „Bonusmaterial”, das die Fans auf die Seiten lockt. Die Zugriffszahlen können sich sehen lassen und bescheren über die auf den Seiten eingebundenen Werbungen zusätzliche Einnahmen.

Pro7Sat1
Abbildung 1: ProSiebenSat.1 Media Reichweite

Quelle: ProSiebenSat.1 Media Geschäftsbericht 2013 S. 111

Es gilt also, die Quadratur des Kreises zu schaffen: Steigerung der Reichweite durch attraktive Inhalte. Dabei muss jedoch von Anfang an berücksichtigt werden, wie Inhalte zu Geld gemacht werden können.

Für diese Aufgabe hat ProSiebenSat.1 Media die entsprechenden Aktivitäten unter dem Bereich „Adjacent” versammelt: Online-Angebote wie MyVideo, Maxdome bieten Videos und Filme über ads internet an, Ampya bietet Musik. SevenVentures geht Beteiligungen an völlig branchenfremden Unternehmen ein, die man sodann besser vermarkten möchte – ich habe soeben nur eine Beteiligung an moebel.de gesehen. Und natürlich gehören auch die oben genannten Reiseseiten als 7Travel zum Bereich Adjacent.

Wenn also Rupert Murdoch sein Medienimperium ausbaut, dann nicht, um mehr Menschen zu erreichen. Sondern vielmehr sucht er nach der besten Methode, der besten Technologie und dem besten Konzept, die verfügbare Reichweite möglichst effizient zu Geld zu machen. Und das ist die Entwicklung, die derzeit die Medienlandschaft umwälzt, die aus ProSiebenSat.1 Media eine Marketingmaschine macht.


Heuschrecken machen Unternehmen zum Übernahmeziel

Oh Schreck, würde man im ersten Augenblick meinen. Doch für ProSiebenSat.1 Media scheinen die Investoren recht hilfreich zu sein. Es handelt sich um Permira sowie KKR, die über eine gemeinschaftlich gehaltene Firma rund 15% der Anteile an ProSiebenSat.1 Media halten.

Es ist bekannt, das solche Finanzinvestoren, die auch gleich jeweils zwei bis drei Aufsichtsratsposten für sich beanspruchen, nicht zum Spaß in das Unternehmen investieren. Das Unternehmen war vor wenigen Jahren am Boden und hat dank der neuen Investoren den Umschwung geschafft. Die Zuschauerzahlen steigen kräftig, der Cashflow ist überaus erfreulich, und die Dividendenrendite beträgt inzwischen stolze 4,9%.

Der Umsatz steigt in diesem Jahr vermutlich um rund 7,5% an. Der Gewinn wächst überproportional um 12%. Vor diesem Hintergrund ist das KGV 14e von 16 in meinen Augen ziemlich günstig. Denn auch im nächsten Jahr erwarten Analysten einen weiteren Gewinnanstieg um 10%.

In den vergangenen Jahren hat ProSiebenSat.1 Media die Verbindlichkeiten von 5,2 Mrd. Euro auf 1,44 Mrd. Euro gesenkt. Bei 2,8 Mrd. Euro Jahresumsatz ist das inzwischen ein vertretbares Maß. Eine weitere Rückführung ist geplant.

Alles in allem ist die Bilanz inzwischen in Ordnung. Das Geschäft läuft und wurde auf die modernen Anforderungen umgestellt. Wenn nun ein Medienkonzern seine Reichweite ausweiten möchte, dann gehört ProSiebenSat.1 Media zu den wenigen TV-Sendern, die von ihrer Eigentümerstruktur als Übernahmeziel in Frage kommen. Denn genau das wäre der goldene Handschlag, den sich Permira und KKR wünschen: Eine Übernahme mit einem gehörigen Preisaufschlag.


Wenn dann jetzt

Die Gewinnmarge liegt bei 30% (EBITDA). Die Zeiten, in denen 40% und mehr erzielt wurden, dürften vorbei sein. Der Aufwand, der betrieben wird, um die Zuschauer auf die Werbeangebote zu locken, ist extrem hoch. Walt Disney hat beispielsweise eine Gewinnmarge von nur 23% und gilt derzeit als Musterknabe der Branche. Die Bäume werden also nicht in den Himmel wachsen. Oder anders ausgedrückt, die Tage des überproportionalen Gewinnwachstums dürften gezählt sein.

Damit ist ProSiebenSat.1 Media nunmehr fast schon am Ziel seiner Restrukturierungsmaßnahmen die vor fünf Jahren begonnen wurden. Und für die beiden Finanzinvestoren naht der Tag, an dem man sich aus diesem Unternehmen verabschieden kann. Daher mein Eindruck: Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Branche befindet sich im Umbruch; die Finanzierungskosten für einen potentiellen Käufer sind derzeit extrem niedrig. Viele Übernahmeziele gibt es nicht mehr.

So gebe ich dem Unternehmen aus eigener Kraft nur noch ein mäßiges Kurspotential. Allerdings ist der hohe Cashflow, der eine hohe Dividendenrendite ermöglicht, eine kräftige Unterstützung für das aktuelle Kursniveau. Ich könnte mir vorstellen, dass die Aktie noch ein paar Euro weiter in Richtung 38 Euro läuft (aktuell 32,55 Euro, Schlusskurs Xetra 30.7.). Dazu bedarf es allerdings weiterer Erfolgsmeldungen, insbesondere aus dem schnell wachsenden Bereich Adjacent.

Einen schnelleren Kurssprung würde eine Übernahmespekulation bringen. Doch wir spekulieren niemals auf Übernahmen, da auch dort der Kurs in erster Linie vom Geschäft des Unternehmens bestimmt wird.


FAZIT: Dividendentitel mit Übernahmephantasie

Wer also einen attraktiven Dividendentitel sucht, der ist bei ProSiebenSat.1 Media gut aufgehoben. Die neue Unternehmensstruktur hat das Geschäft wieder zu einer Cashcow gemacht, die vielen Anlegern Jahr für Jahr Freude bereiten wird.

Als zusätzlichen Nervenkitzel können Sie sodann die Chance auf eine Übernahme betrachten. Das würde der Aktie Beine machen. Doch wie gesagt, da spielen zu viele Faktoren hinein, um auf eine Übernahme zu spekulieren. Es wäre halt nett.



06. Update beobachteter Werte

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und bestellen Sie unter

https://www.heibel-ticker.de/customer/new



07. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

***************** WERBUNG ***************

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und bestellen Sie unter

https://www.heibel-ticker.de/bestellung.php

************** ENDE WERBUNG ***************


Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

Wenn Sie sich von diesem Dienst abmelden möchten, dann gehen Sie bitte auf die Seite https://www.heibel-ticker.de und „stornieren“ Sie Ihre E-Mail Adresse im rechten Bereich „Newsletter Abo“.

Sie können sich über diese Seite gerne jederzeit wieder anmelden.

Sollte sich Ihre E-Mail Adresse geändert haben, so stornieren Sie bitte zunächst die alte Adresse und melden sich anschließend mit der neuen E-Mail Adresse wieder an.

Gerne können Sie den Heibel-Ticker Ihren Freunden empfehlen. Sie können den Heibel-Ticker STANDARD beliebig weiterleiten. Wenn Sie Inhalte davon auf anderen Internetseiten verwenden möchten, bitten wir um eine korrekte Quellenangabe sowie um eine kurze Information darüber.