Heibel-Ticker 14/42 - Checkliste für Korrekturende

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17.10.2014:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

9. Jahrgang - Ausgabe 42 (17.10.2014)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Panik wird von Gegenbewegung gefolgt
02.So tickt die Börse: Checkliste für Korrekturende
 - 1. Ebola muss unter Kontrolle sein
 - 2. Alle Aktien müssen korrigieren
 - 3. Ölpreis beendet seinen Preissturz
 - 4. Tech-Aktien finden einen Boden
 - 5. Ende der Sanktionsspirale gegenüber Russland
 - 6. Positive Überraschungen bei Quartalszahlen & Prognosen
 - 7. Charttechnik muss repariert werden
 - 8. Konjunkturprogramm China
 - 9. Konjunkturprogramm Deutschland
 - 10. EZB muss Staatsanleihen kaufen
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Erste Panik im Markt
 - Top Analystenziele
 - : Deutsche Lufthansa: Streik frisst sich in Gewinn
 - Aixtron: Sanan-Auftrag nur der Anfang
04.Ausblick: Verzichten Sie auf ein paar Prozent
05.Wunschanalyse: Alibaba Group Holding Ltd.
 - Alibaba Group Holding Ltd.:
 - Marktführer im chinesischen eCommerce-Markt
 - eCommerce in China – ein gigantischer Wachstumsmarkt
 - Hauptproblem des Konzerns: das Wachstum managen!
 - Die Gefahren für das Unternehmen und seine Aktionäre
 - Umsatz- und Gewinnentwicklung des Konzerns
 - Bewertungsniveau noch immer günstig
 - Charttechnik noch sinnlos, fundamental fairer Wert deutlich über aktuellem Kursniveau
 - Fazit
06.Weisheit der Vielen: Nordex
 - Nordex:
 - Windkraftspezialist mit stürmischem Wachstum!
 - Unternehmensgeschichte und -profil
 - Schwachwindturbine N117 entwickelt sich zum absoluten Bestseller
 - Mit dem neuen CEO Dr. Jürgen Zeschky auf Erfolgskurs
 - Umsatz- und Gewinnschätzungen der Analysten zu niedrig
 - Fundamental fairer Wert, Kursziel
 - Fazit
07.Update beobachteter Werte
08.Übersicht HT-Portfolio
09.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
10.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Panik wird von Gegenbewegung gefolgt

Liebe Börsenfreunde,

am Mittwoch und auch noch am Donnerstag vormittag zog Panik an den Aktienbörsen ein. Panik ist die Voraussetzung für einen nachhaltigen Boden für diese Korrektur, doch es gibt noch eine Reihe von Punkten, die gegen einen nachhaltigen Boden sprechen. Ich habe in Kapitel 02 eine zehn Punkte umfassende Checkliste erstellt, die wir abarbeiten müssen, bevor ich die Korrektur für beendet erkläre.

Die Stimmung unter den Anlegern gibt wenig Aufschluss: auf der einen Seite ist der Pessimismus groß, Bären geben den Ton an. Auf der anderen Seite ist insbesondere unter den Profis kaum etwas wie Panik zu sehen, das macht skeptisch.

Und noch während ich schreibe gibt es neue Entwicklungen, so ist ein Teil der Checkliste bereits abgearbeitet, doch noch nicht alles. Was das zu bedeuten hat erläutere ich in Kapitel 04.

Im Rahmen der Wunschanalyse hat Sascha Huber in Kapitel 05 heute Alibaba durchleuchtet. Nachdem der Börsengang viel Aufmerksamkeit erregte, ist es nun an der Zeit, das Unternehmen einmal ausführlicher vorzustellen. Sascha Huber und ich kommen zu dem gleichen Schluss: Hier ist ein Unternehmen an den Markt gegangen, dass sich durchaus neben facebook und Twitter sehen lassen kann ... solange Unternehmensgründer und CEO Jack Ma ein guter Freund der chinesischen Politiker bleibt.

Nordex hat in den vergangenen zwei Jahren mit einer Windturbine den Markt aufgemischt und einen Erfolg nach dem anderen gefeiert. Es ist an der Zeit, diesen Erfolg näher zu betrachten und daraus abzuleiten, ob die Aktienrallye nunmehr zu Ende ist oder ob die aktuelle Marktkorrektur uns eine neue Einstiegschance bietet. Mehr dazu in Kapitel 06.

Wie immer gibt es wichtige Updates in Kapitel 07 und einen Überblick über unser Portfolio in Kapitel 08

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts141017.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Checkliste für Korrekturende

Na, das hat doch schon ein wenig wie Panik ausgesehen diese Woche. Insbesondere Mittwoch bis Donnerstag Vormittag war deutlich zu spüren, dass eine ganze Reihe von Anlegern kapitulierten und ihre Aktienpakete unlimitiert auf den Markt warfen. War's das also?

Ich fürchte nein. Wir haben so lange keine Korrektur mehr gehabt, dass es diesmal ein wenig länger dauern wird, bis wir alle schwachen Hände aus den Aktien vertrieben und somit die Basis für Kursanstiege gelegt haben. Für diejenigen unter Ihnen, die den Heibel-Ticker schon länger lesen, wird es nichts Neues sein: Ich habe eine Checkliste erstellt. Die genannten Punkte müssen alle abgearbeitet sein, bevor die Korrektur enden kann und der DAX wieder nachhaltig gen Norden strebt.

1. EBOLA MUSS UNTER KONTROLLE SEIN

Die Ebola-Fälle in Deutschland sind in meinen Augen professionell behandelt worden, es gibt hier keine Berichte über unzulängliche Sicherheitsvorkehrungen oder zeitweilige Ansteckungsgefahren.

In den USA sieht das anders aus. Der erste Ebola-Kranke in Dallas hat wohl bereits zwei Krankenschwestern angesteckt. Eine Krankenschwesterorganisation beklagt unzureichende Ausrüstungen für den Umgang mit Ebola-Patienten. Schlimmer noch, einer der Krankenschwestern wurde explizit erlaubt, in ein Flugzeug zu steigen, obwohl sie bereits Fieber hatte.

Das sind die Ereignisse, die Panik bei der Bevölkerung hervorrufen. Die Gefahr ist bekannt und die Bevölkerung verlässt sich auf eine konsequente Umsetzung aller erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen, um eine unkontrollierte Verbreitung des tödlichen Virus auszuschließen. Doch seitens der Krankenhäuser wurde bemängelt, dass es keine einheitlichen Verfahrensvorschriften gebe.

Obama hat nun Besserung gelobt und ernannte heute einen Sonderbeauftragten für das Ebola-Virus, der entsprechende Vorschriften erlassen und deren Umsetzung überwachen wird. Wird das reichen?

Man muss wohl 21 Tage warten, um auszuschließen, dass kein weiterer US-Amerikaner von den bisherigen Ebola-Opfern infiziert wurde. So lange kann es nämlich maximal bis zum Ausbruch dauern. Egal was nun beschlossen wird, an den Börsen wird man noch mindestens zwei Wochen Vorsicht walten lassen, bevor man bezüglich der Ebola-Gefahr vorsichtige Entwarnung für die USA geben wird.

2. ALLE AKTIEN MÜSSEN KORRIGIEREN

Haben sich in den vergangenen Wochen noch einige Aktien überraschend gut gehalten, so müssen auch diese unter die Räder geraten, bevor wir die Korrektur als vollständig betrachten können. Sämtliche Aktien müssen von der Panik erfasst werden.

Es liegt in der Natur der heutigen Finanzmärkte, dass ein Großteil des Handels über ETFs und Index-Zertifikate erfolgt. Diese beklagen in Zeiten schwacher Börsenperformance Liquiditätsabflüsse - die Kunden ziehen Ihr Geld ab. Um Ihre Kunden auszahlen zu können, müssen die Fondsmanager Aktien verkaufen, ohne die Struktur ihres Produktes zu verändern. Es werden also sowohl die schlechten als auch die guten Aktien verkauft werden. Erst wenn dieser Prozess beendet ist und alle Anleger mit schwachen Nerven Ihr Geld abgezogen haben, ist die Korrektur beendet.

Mit dem Ausverkauf von Netflix am gestrigen Donnerstag ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan worden. Auch GoPro und facebook haben schon deutlich Federn gelassen. Und auch der Biotech-Sektor wurde in den vergangenen Tagen deutlich ausverkauft.

3. ÖLPREIS BEENDET SEINEN PREISSTURZ

In den vergangenen vier Monaten ist der Ölpreis um 28% eingebrochen. Der Preisverfall hat sich in den vergangenen Wochen und Tagen immer weiter beschleunigt. Gestern Mittag unserer Zeit, oder auch gestern früh in US-Zeit, gab es einen vielleicht finalen Absturz unter 83 USD/Fass und anschließend schoss der Ölpreis nach oben. Aktuell steht er schon wieder bei 86,5 USD/Fass.

So sieht ein Boden aus, könnte also sein, dass wir im Ölpreis bereits das Ende der Korrektur sehen.

4. TECH-AKTIEN FINDEN EINEN BODEN

Intel wurde nach durchwachsenen Quartalszahlen ausverkauft. Die Aktie brach ein und befindet sich noch immer im Sinkflug. Für Microsoft gilt das selbe. Gestern Abend hat Sandisk Zahlen veröffentlicht, auch Sandisk notiert heute dick im Minus. Apple hat das neue iPad 2 vorgestellt, Anleger verkaufen auch diese Aktie.

Während zuletzt Apple immer mehr Anlegerkapital aus dem Tech-Bereich auf sich gezogen hat, muss nunmehr der breite Technologiesektor inklusive Yahoo!, Symantec, EMC, Oracle und SAP wieder ansteigen. Das ist derzeit noch nicht der Fall.

5. ENDE DER SANKTIONSSPIRALE GEGENÜBER RUSSLAND

Die Sanktionen gegen Russland sind durchaus geeignet, mittel- und langfristig die geschäftlichen Beziehungen zwischen Europa und Russland zu beeinträchtigen. Das hat nicht nur negative Auswirkungen auf die europäische Konjunktur, wie wir in diesen Tagen sehen, sondern auch auf den Friedensprozess. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Weltengemeinschaft die größten Erfolge in Sachen Friedensbemühungen erzielt, wenn der Verhandlungspartner wirtschaftlich eng angebunden wurde. Warum zerschneiden wir dieses mühsam geflochtene Band mit Russland?

Sanktionen führen zu verhärteten Verhandlungspositionen und dadurch schnell zu weiteren Sanktionen. Dieser negative Teufelskreis muss durchbrochen werden.

6. POSITIVE ÜBERRASCHUNGEN BEI QUARTALSZAHLEN & PROGNOSEN

Bislang haben die ersten Quartalszahlen überwiegend gute Zahlen hervorgebracht, jedoch verhaltene Prognosen nach sich gezogen. Wie von mir angekündigt berufen sich CEOs der internationalen Unternehmen gerne auf die geopolitischen Spannungen, wenn sie ihre Jahresprognose reduzieren oder vielleicht gerade einmal auf dem aktuellen Niveau belassen. Das vermittelt Anlegern den Eindruck, dass wir das Beste bereits gesehen haben.

Zur Beendigung der Korrektur brauchen wir also ein paar CEOs, die überraschend gute Quartalszahlen abliefern und sodann noch die Prognose anheben.

7. CHARTTECHNIK MUSS REPARIERT WERDEN

Sie wissen, dass ich nicht besonders viel auf die Charttechnik achte. Doch derzeit bietet die Charttechnik so ziemlich gar keinen Trost mehr, etwaige Kursziele liegen deutlich unter dem aktuellen Kursniveau - sowohl bei den Indizes, als auch bei vielen Einzeltiteln.

Die Charttechnik ist jedoch heute für viele Anleger ein wesentlicher Einflussfaktor für die Anlageentscheidung. Die unzähligen Schulter-Kopf-Schulterformationen müssen sich auflösen, bevor wir eine nachhaltige Rallye erleben können.

8. KONJUNKTURPROGRAMM CHINA

China manövriert hart am Wind, würde der Segler sagen: Die Geldmenge wird eher knapp gehalten, um spekulative Auswüchse der vergangenen Jahre zurechtzustutzen. Gleichzeitig werden einzelne Branchen, insbesondere Branchen der Binnenkonjunktur, gezielt unterstützt. Ein Schwellenland wie China braucht jedoch deutlich höhere Wachstumszahlen, um der aufstrebenden jungen Bevölkerung Chancen zu eröffnen.

Bislang gelingt das Abenteuer, doch in den vergangenen drei Wochen habe ich nur negative Überraschungen aus China gelesen, was Konjunkturdaten angeht. Der bisherige Kurs muss vor dem Hintergrund der nunmehr drohenden weltweiten Konjunkturschwäche korrigiert werden, ein Konjunkturstimulus muss her.

9. KONJUNKTURPROGRAMM DEUTSCHLAND

Ich habe es bereits am vergangenen Freitag geschrieben: Die Geldflutung durch die EZB hatte das Ziel, politischen Strukturreformen in einzelnen Euroländer Zeit zu verschaffen. Dies ist leider nicht in ausreichendem Maße geschehen und nun droht eine Rezession während die Staatskassen noch immer maximal belastet sind ... außer in Deutschland. Somit sind die Rufe lauter geworden, Deutschland solle mit Hilfe von Konjunkturprogrammen der Rezession entgegentreten.

Sie wissen, ich vertrete da eher eine konsequente, harte Linie. Doch wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wie es derzeit der Fall ist, darf man nicht auf Ideologien pochen, die für die nunmehr veränderte Situation nicht mehr angemessen erscheinen. Es ärgert mich, dass es soweit kommen musste, und ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder an Einzelentscheidungen fest gemacht, warum diese falsch waren. Doch nun müssen wir der neuen Realität ins Auge schauen und ich fürchte, dass ein Konjunkturprogramm in Deutschland unvermeidbar ist, wenn wir eine Rezession vermeiden wollen.

10. EZB MUSS STAATSANLEIHEN KAUFEN

Die EZB-Bilanz umfasst ein Volumen von 2.038 Mrd. Euro. In Folge der Griechenlandkrise blies EZB-Chef Supermario Draghi die Bilanz mit Hilfe von zwei gigantischen LTRO-Tranchen auf 3.050 Mrd. Euro auf, eine Liquiditätsflutung, die uns den Boom der vergangenen Jahre bescherte.

Kürzlich hat Supermario geäußert, die EZB-Bilanz zur Bekämpfung der drohenden Rezession erneut auf das Niveau von damals, also über 3.000 Mrd. Euro, aufzublasen. Es folgte die Ausgabe der TLTROs, die jedoch statt der erwarteten 500 Mrd. Euro lediglich 82 Mrd. Euro Volumen umfassten. Ich kommentierte diesen Fehlschlag mit der keynesianischen Liquiditätsfalle. Die EZB pumpt quasi kostenloses Geld ins System, aber keiner will es annehmen.

Banken, Finanzinstitute (Versicherungen, Fonds, ...) und Unternehmen wollen nicht noch mehr Geld. Es bleibt der EZB in meinen Augen nur noch der letzte Schritt doch, trotz aller rechtlicher Bedenken, Staatsanleihen zu kaufen.

Supermario selbst hat sich nun unter Zugzwang gesetzt: Mit der Aussage, die EZB-Bilanz wieder auf über 3 Billionen Euro auszuweiten, hat er den Marktteilnehmern eine Kenngröße signalisiert, die er für erforderlich hält, um eine Rezession zu verhindern. Bevor ihm nun diese Ausweitung nicht gelingt, werden sich Marktteilnehmer mit Investitionen zurückhalten.


Sie vermissen ISIS in der Liste der geopolitischen Einflussfaktoren? Ich bin in den vergangenen Tagen mehrfach auf die Auswirkungen des dortigen Konflikts angesprochen worden. Ich kann aber keine wirtschaftlichen Folgen ausmachen, wenn wir einmal von dem stimulierenden Einfluss der erneuten Waffenlieferungen in dieses Gebiet absehen. Ja, es ist ein weiterer Konflikt direkt vor der Haustür Europas und ich beobachte die dortigen Entwicklungen voller Sorge. Doch wirtschaftliche Auswirkungen sehe ich dort derzeit nicht.

Ich werde diese Checkliste in den kommenden Tagen und Wochen bei jeder Rallye aus der Tasche ziehen und überprüfen. Erst wenn alle Punkte abgearbeitet sind, werde ich davon ausgehen, dass die Aktienbörsen wieder nachhaltig steigen können.

Schauen wir uns einmal die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes an:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES16.10.14Woche Δ
Dow Jones16.117 -3,3%
DAX8.583 -4,7%
Nikkei14.533 -5,0%
Euro/US-Dollar1,281,1%
Euro/Yen136,580,0%
10-Jahres-US-Anleihe2,15%-0,18
Umlaufrendite Dt0,67%-0,06
Feinunze Gold$1.237 1,3%
Fass Brent Öl$86,96 -3,2%
Kupfer6.581 -0,8%
Baltic Dry Shipping930 -4,5%



Mit -4,7% hat der DAX nun die vierte Ausverkaufswoche hinter sich. Im Vergleich zum Jahresbeginn liegt der DAX nunmehr mit 10,1% hinten. Wer also einfach in DAX-ETFs investierte, wird Schlafprobleme haben.

Mit unserem Portfolio sind wir nun auch ins Minus gerutscht, seit Jahresbeginn haben wir 3% verloren. Das liegt zum einen daran, dass wir vor drei Wochen konsequent unsere Barreserve erhöht haben, und zum anderen daran, dass wir immer wieder Gewinne mitgenommen haben. Da ist es dann zu verkraften, wenn man bei der einen oder anderen Position den optimalen Verkaufszeitpunkt verpasst hat.

Es findet in diesen Tagen ein regelrechter Run auf die Staatsanleihen statt. Die Umlaufrendite ist auf das Allzeittief von 0,67% gesunken, in den USA beträgt die Rendite der 10 Jahre laufenden US-Staatspapiere nur noch 2,15%. Dort gab es am Mittwoch eine bemerkenswerte Entwicklung: Die Rendite eröffnete den Handel unter 2%, erstmals im laufenden Jahr. Das Allzeittief wurde in den USA bei 1,46% Mitte 2012 erzielt. Damals drohten Haushaltsbudgetkürzungen, Steuererhöhungen, die die Konjunktur abwürgen, und der Kollaps des Euros. Ich glaube nicht, dass wir das Niveau nochmals sehen, daher ist das Unterschreiten der 2% in meinen Augen bereits ein Zeichen für die an den Aktienmärkten herrschende Panik in den USA.

Gestern hat ein US-Notenbankmitglied in Aussicht gestellt, die angekündigte Zinsanhebung länger auf sich warten zu lassen, sollte es erforderlich sein. Niemand rechnet derzeit mit einem erneuten Liquiditätsprogramm der Fed, einem QE4, doch der Begriff wird schon langsam wieder verwendet.

Das ist auch der Grund für die Rallye an den Aktienmärkten, die gestern Mittag losgetreten wurde: Der Ölpreis hat sich stabilisiert und die Fed zeigt moderate Züge. In Kapitel 04 werde ich untersuchen, welche meiner 10-Punkte-Checkliste bereits erfüllt sind und wie weit wir von einem Boden entfernt sind.




03. Sentiment: Erste Panik im Markt

Der Ausverkauf am Mittwoch und zu Beginn des gestrigen Donnerstags hatte schon so etwas wie panische Züge. So ist auch das Sentiment unter den Anlegern weiter zurückgegangen, insbesondere die mittelfristige Zuversicht ist nun auch endlich verflogen. Jetzt stellen sich Anleger auf einen Crash ein, haben die Nase voll von Aktien und wollen nur noch raus aus dem Markt.

Die Deutsche Börse analysiert, dass insbesondere internationale Anleger in Scharen den deutschen Markt verlassen, die deutschen Privatanleger jedoch wacker dabei bleiben, und prognostiziert einen weiteren Ausverkauf, der dann durch die Privatanleger initiiert werde.

War's das also oder sehen wir nur eine kleine Zwischenerholung? Die Sentimentdaten geben beides her, ich werde in Kapitel 05 eine nähere Analyse erstellen, um diese Frage zu beantworten.

Sentimentdaten

Privatanleger
40. KW: 57% Bullen (138 Stimmen)
41. KW: 58% Bullen (120 Stimmen)
42. KW: 48% Bullen (130 Stimmen)

Kaufempfehlungen der Privatanleger
BASF, GT Advanced Techn., Alcatel-Lucent

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
GoPro, Continental, Alpha Pro Tech Ltd.

Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
26.09.- 03.10. (157): 57% / 11%
03.10.- 10.10. (228): 51% / 14%
10.10.- 17.10. (277): 63% / 9%

Kaufempfehlungen der Analysten
Daimler, Volkswagen VZ, GEA Group

Verkaufsempfehlungen der Analysten
Henkel, Südzucker, Unilever

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

Die Stimmung der Sharewise-Nutzer ist nun doch noch unter 50% gerutscht und damit erstmals negativ. Man kann dies schon als Stressniveau bezeichnen und auch als widersprüchliches Ergebnis zur Umfrage von der Deutschen Börse (s.o.), die gerade den Privatanlegern großen Optimismus zuspricht. Geht es nach den Sharewise-Nutzern, dann kann der Boden nicht mehr weit sein.

Ein geradezu gegensätzliches Verhalten zeigen die Analysten, die mit 63% Kaufempfehlungen fast schon euphorisch Aktien empfehlen. Nur 9% Verkaufsempfehlungen ist ebenfalls ein bullisches Zeugnis für die Zuversicht der Analysten. Haben die Profis den richtigen Riecher? Zumindest lässt sich aus den vielen Kaufempfehlungen ablesen, dass wir inzwischen ein günstiges Bewertungsniveau erreicht haben. Ein weiterer Ausverkauf, den wir nicht ausschließen, würde sodann eine Übertreibung nach unten darstellen, wenn Sie die Analysten fragen.

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien

TOP ANALYSTENZIELE

UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
TIPP24 AG15.1036,56 €70,00 €91,47%
Leoni AG14.1041,60 €74,00 €77,88%
RIB Software14.1010,38 €17,00 €63,78%
Jenoptik AG16.108,26 €13,50 €63,44%
Dt. Lufthansa14.1011,60 €18,50 €59,48%
Infineon13.107,26 €11,10 €52,89%
Tom Tailor13.1011,19 €17,00 €51,92%
Vossloh AG16.1051,40 €78,00 €51,75%
Volkswagen Vz13.10157,05 €235,00 €49,63%
AIXTRON AG16.1010,74 €16,00 €48,98%

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.


: DEUTSCHE LUFTHANSA: STREIK FRISST SICH IN GEWINN

Die Citigroup hat nicht nur auf die Kosten des Pilotenstreiks für Lufthansa hingewiesen, sondern leitet aus der permanenten Auseinandersetzung auch ab, dass Kunden zögerlicher Flüge buchen. Für das erste Halbjahr 2015 habe man daher die Umsatzprognose und die Gewinnerwartung gesenkt, dadurch vermindert sich das Kursziel von 21 auf 18,50 Euro.

Aktuell notiert die Aktie bei 11,63 Euro (Xetra 16:27 Uhr), damit enthält auch das verminderte Kursziel noch eine gute Kurschance für die Aktie. Es erstaunt mich, dass der Analyst einen negativen Effekt von Ebola nicht erwähnt hat, denn das ist in meinen Augen derzeit der Hauptgrund für die schwache Performance der Aktie.


AIXTRON: SANAN-AUFTRAG NUR DER ANFANG

Bankhaus Lampe sieht die aktuelle Kursschwäche bei Aixtron als Kaufgelegenheit, da nach dem Großauftrag der chinesischen Sanan weitere Aufträge folgen dürften. Die neue Maschinengeneration sei gut im Markt angekommen und die erste Großbestellung zeige, dass Investitionsbedarf bestehe. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die nächsten Auftragseingänge vermeldet würden. Ich stimme dieser Einschätzung zu.




04. Ausblick: Verzichten Sie auf ein paar Prozent

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

INTERNET: Kundenbereich

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

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Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stelle ich den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

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05. Wunschanalyse: Alibaba Group Holding Ltd.

Bei der Wunschanalyse haben sich die Umfrageteilnehmer diese Woche für das neu an der US-Börse gehandelte Unternehmen Alibaba entschieden. Sascha Huber hat die heutige Wunschanalyse erstellt. Sie gibt über meine eigenen Ausführungen, die ich direkt im Zusammenhang mit dem Handelsbeginn erstellt habe, nun einen detaillierten Überblick über die Aktivitäten des chinesischen Superkonzern.

Alibaba Group Holding Ltd.

Fr, 17. Oktober um 13:35 Uhr
MARKTFÜHRER IM CHINESISCHEN ECOMMERCE-MARKT

Die erst im April 1999 vom ehemaligen Englischlehrer Jack Ma und einigen Mitstreitern gegründete Alibaba Group Holding Ltd. (NYSE: BABA) gilt als das absolut dominierende eCommerce-Unternehmen in der Volksrepublik China. So erreichte der chinesische Internetgigant über seine Tochtergesellschaften Taobao.com (eBay Chinas), Tmall.com (Amazon Chinas) und Juhuasuan.com (Groupon Chinas) zuletzt rund 250 Mio. Kunden. Dabei generierte der Konzern einen Jahresumsatz in Höhe von über 8,5 Mrd. US-Dollar sowie einen Gewinn von knapp 3,8 Mrd. US-Dollar, was einer Gewinnmarge von knapp 45% entsprach.

Trotz der bereits dominanten Position Alibabas in China, verfügt die Gesellschaft über genügend weiteres Wachstumspotenzial. Denn auch wenn zwischenzeitlich über 650 Mio. Chinesen online sind, bedeutet das gleichzeitig, dass immer noch etwa die Hälfte der Bevölkerung des Riesenreichs (ca. 1,37 Mrd. Einwohner) eben nicht online ist.

Doch nicht nur das weitere Wachstum des Internets in der Volksrepublik ist ein Treiber für die Geschäfte der Alibaba Group. Vielmehr sollten, im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs des Landes, auch die durchschnittlichen monatlichen Umsätze deutlich steigen. Schließlich bedeuten mehr als 8,5 Mrd. US-Dollar Umsatz im Jahr bei 250 Mio. Kunden letztendlich nur ein durchschnittliches Bestellvolumen in Höhe von unter 40 US-Dollar/Jahr bzw. 4 US-Dollar/Monat.

ECOMMERCE IN CHINA – EIN GIGANTISCHER WACHSTUMSMARKT

In westlichen Industrienationen wie den USA oder Deutschland verfügen zwischen 80% und 100% der Bevölkerung über einen Internetzugang, zumeist handelt es sich um schnelle Internetzugänge (Breitband). In der Volksrepublik China sind dagegen erst rund 50% der Bevölkerung online, wobei es sich oftmals noch um langsame Internetzugänge (Schmalband) handelt. Ja, viele Chinesen müssen sich sogar noch eines Internetcafés bedienen, um online gehen zu können.

Ferner macht der eCommerce in den genannten westlichen Industrienationen heute maximal rund 6% des gesamten Handels aus. Dabei rechnen ernstzunehmende Experten damit, dass langfristig etwa 20% des gesamten Handels über das Internet abgewickelt werden könnten. In der Volksrepublik China liegt der Anteil des eCommerce am gesamten Handel hingegen noch unter 1%. Selbst wenn hier mittelfristig nur der westliche Standard in Höhe von 6% erreicht würde, entspräche dies mehr als einer Verzehnfachung. Dies ergibt sich auch daraus, dass in den genannten westlichen Industrienationen durchschnittlich Bestellungen im Volumen von über 500 US-Dollar/Jahr respektive rund 50 US-Dollar/Monat aufgegeben werden. Dagegen wirken die weniger als 40 US-Dollar/Jahr respektive weniger als 4 US-Dollar/Monat bei Alibaba doch vergleichsweise mickrig.

HAUPTPROBLEM DES KONZERNS: DAS WACHSTUM MANAGEN!

Es stellt sich derzeit also gar nicht die Frage, ob die Alibaba Group noch wachsen kann. Vielmehr stellt sich die Frage, wie der Konzern dieses Wachstum managen kann. Doch was bedeutet dies nun konkret? Nun, zum einen muss es das Unternehmen unter der Leitung von Jack Ma schaffen, neue Internetnutzer auf seine Angebote zu locken. Darüber hinaus müssen dann alte und neue Kunden dazu animiert werden, möglichst oft möglichst viel zu bestellen, sodass das durchschnittliche Bestellvolumen der Kunden und damit der Umsatz wächst. Bei all dem darf jedoch gleichzeitig die Marge nicht zu stark unter Druck geraten, da sonst zwar der Umsatz, aber nicht der Gewinn zulegen wird. Und bekanntlich macht Umsatz Arbeit, aber nur Gewinn Freude.

Dies wird jedoch schwierig, zumal das Unternehmen gleichzeitig in seine Infrastruktur investieren muss. Schließlich dürfen die Server des Konzerns nicht unter dem Ansturm der Kunden zusammenbrechen, da sonst Bestellungen und vor allen Dingen auch Kunden verloren gehen. Dabei steht die Gesellschaft, wie grundsätzlich jedes Internetunternehmen, unter einem exorbitant hohen Konkurrenzdruck. Denn der nächste Online-Händler ist bekanntermaßen nur einen Klick entfernt und aufgrund der Größe sowie den Wachstumsraten des chinesischen Marktes tummeln sich bereits zahlreiche Unternehmen auf diesem Markt, weitere drängen in diesen Markt hinein.

DIE GEFAHREN FÜR DAS UNTERNEHMEN UND SEINE AKTIONÄRE

In der Vergangenheit gelang es der Gesellschaft sehr gut, ihr exorbitantes Wachstum zu managen. Verantwortlich hierfür war jedoch in allererster Linie Unternehmenslenker Jack Ma. So konnte dieser namhafte Investoren wie die japanische Softbank sowie die US-amerikanische Yahoo! Inc. für sein Unternehmen gewinnen. Dadurch hatte er stets genug Geld in der Kasse, mit dem er die weitere Expansion finanzierte und vorantrieb. Der Vorteil hierbei war, dass die Verschuldung des Konzerns niedrig gehalten werden konnte, was gerade in der Finanzkrise ein großer Vorteil war. Ferner konnte Jack Ma im Zweifel auf die Erfahrung und Expertise von erfahrenen Unternehmern wie Masayoshi Son (Gründer, Großaktionär und CEO der japanischen Softbank) oder Jerry Yang (Gründer, Großaktionär und glückloser CEO der US-amerikanischen Yahoo! Inc.) zurückgreifen.

Auf der anderen Seite hat die Hereinnahme externer Investoren natürlich durchaus auch negative Auswirkungen, denn dies schränkt die Entscheidungsfreiheit des Managements deutlich ein. Schließlich muss auf diese externe Investoren Rücksicht genommen werden. Was nämlich passiert, wenn man dies nicht tut, erfuhr Unternehmenslenker Jack Ma bei der seinerzeit nicht mit Yahoo! abgesprochenen Abspaltung der Payment-Tochter Alipay aus dem Konzern im Jahr 2011. So protestierte Yahoo! gegen diese Maßnahme und erst nach langwierigen Verhandlungen konnten sich die Alibaba Group, deren Gründer und CEO Jack Ma sowie Yahoo! auf eine Vereinbarung zur Lösung des Konflikts verständigen. Wären diese Streitigkeiten nicht relativ zügig gelöst worden, so wäre letztendlich vielleicht sogar ein IPO der Alibaba Group an der Wall Street unmöglich geworden.

Doch noch viel wichtiger als die Kontakte zu den genannten Investoren, waren und sind die Kontakte von Jack Ma zur chinesischen Politik. Schließlich ist der chinesische Markt der zunehmenden vorsichtigen Öffnung zum Trotz immer noch ein stark staatlich regulierter Markt. So führten neben den Kontakten zu den angesprochenen namhaften Investoren in der Vergangenheit gerade auch die Kontakte von Jack Ma und seiner Führungsriege zur Regierung in Peking zu unschätzbaren Vorteilen für das Unternehmen. So genügt es der im schnelllebigen Internetgeschäft agierenden Alibaba Group oftmals schon behördliche Genehmigungen sehr schnell zu erhalten, während diese bei der Konkurrenz ein wenig verzögert wurden.

Dank bester politischer Beziehungen bis in höchste chinesische Regierungskreise, schließlich war auch der chinesische Staatsfonds einer der Investoren des Unternehmens und konnte bei dessen IPO kräftig Kasse machen, gelang es Jack Ma so ein nahezu einzigartiges eCommerce- bzw. Internetkonglomerat aufzubauen. Nicht umsonst liegt der Marktanteil des Unternehmens im chinesischen eCommerce-Sektor bei rund 70%. Der einzige namhafte Konkurrent ist derzeit die Tencent Holdings Ltd. (u.a. mit Tochtergesellschaften wie 51Buy.com, Tenpay, Wechat oder Weibo).

UMSATZ- UND GEWINNENTWICKLUNG DES KONZERNS

Im Geschäftsjahr 2010/2011 (per Ende März 2011) erzielte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 2 Mrd. US-Dollar sowie einen Gewinn in Höhe von knapp 200 Mio. US-Dollar. Im Geschäftsjahr 2011/2012 reichte es dann schon zu einem Umsatz in Höhe von 3,3 Mrd. US-Dollar (+68%) sowie einem Gewinn von 700 Mio. US-Dollar (+273%). Und das Wachstum setzte sich weiter fort. So erzielte die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2012/2013 einen Umsatz in Höhe von 5,6 Mrd. US-Dollar (+72%) bei einem Gewinn von 2 Mrd. US-Dollar (+169%). Man bedenke, dass noch zwei Jahre zuvor der Umsatz auf etwa dieser Höhe gelegen hatte. Im Geschäftsjahr 2013/2014 und damit dem letzten vollständigen Geschäftsjahr vor dem IPO wuchs der Umsatz dann schließlich auf die eingangs angesprochenen 8,6 Mrd. US-Dollar (+52%) bei einem Gewinn von 3,8 Mrd. US-Dollar (+96%).

Auch dank der guten politischen Kontakte konnte die Alibaba Gruppe also ihren Gewinn stets überproportional zum Umsatz steigern, wobei sich sowohl das Umsatz- als auch das Gewinnwachstum zuletzt leicht rückläufig zeigte. Angesichts der bereits erreichten Größe ist dies jedoch nachvollziehbar. Insofern ist auch in Zukunft mit einer abnehmenden Wachstumsgeschwindigkeit zu rechnen. Dies erkennt man auch schon an den vorliegenden Quartalszahlen, auf deren Basis das Umsatzwachstum zuletzt unter die Marke von +50% gesunken ist. Alles in allem dürfte daher im Geschäftsjahr 2014/2015 (Ende März 2015) ein Umsatz in Höhe von mindestens 12,5 Mrd. US-Dollar sowie ein Gewinn von mehr als 5,5 Mrd. US-Dollar in den Büchern stehen.

BEWERTUNGSNIVEAU NOCH IMMER GÜNSTIG

Das Unternehmen wird mit einem Kurs/Umsatz-Verhältnis (KUV) 2014/2015e von knapp 17 sowie einem KGV 2014/2015e von knapp 37 bewertet. Vergleichbare eCommerce-Unternehmen wie beispielsweise die US-amerikanische Amazon.com (NASDAQ: AMZN) oder die chinesische JD.com (NASDAQ: JD) werden hingegen nur mit Umsatzmultiplen zwischen zwei und drei, dafür jedoch mit KGVs von über 500 bewertet. Auf Basis des erzielten Umsatzes ist die Aktie der Alibaba Group somit eher teuer, auf Basis der erzielten Gewinne jedoch vergleichsweise günstig. Nicht vergessen sollte man dabei jedoch, dass vergleichbare Wachstumsunternehmen wie facebook (NASDAQ: FB) auch KUVs in dieser Höhe aufweisen.

Dank exorbitant guter Wachstumsaussichten sowie der Tatsache, dass das Geschäftsmodell des Konzerns nachgewiesenermaßen mit Gewinnmargen von bis zu 45% hochprofitabel ist, halte ich die Bewertung für eher günstig. Denn es würde sich hier, in Relation zu facebook und anderen Stars an der US-Technologiebörse NASDAQ durchaus auch Bewertungen mit einem KGV von 100 rechtfertigen lassen. Welche Kursziele sich dann für die Aktie ergeben würden, können Sie sich leicht selbst ausrechnen.

CHARTTECHNIK NOCH SINNLOS, FUNDAMENTAL FAIRER WERT DEUTLICH ÜBER AKTUELLEM KURSNIVEAU

Da die Aktie erst seit dem 19. September 2014 und damit noch nicht einmal einen Monat an der Börse gelistet ist, halten wir eine charttechnische Betrachtung der Aktie zur Zeit nicht für sinnvoll. Daher möchten wir uns eine charttechnische Betrachtung an dieser Stelle sparen und direkt zur Berechnung des fundamental fairen Wertes der Aktie übergehen.

Ein KGV von 100 wäre, wie bereits angesprochen, sicherlich das äußerste, was für die Aktie derzeit noch gerade eben vertretbar wäre. Dies nämlich würde in etwa der zweifachen Wachstumsgeschwindigkeit entsprechen und ein Kursziel in Höhe von 220,00 US-Dollar implizieren. Doch hierauf möchte ich einen Risikoabschlag in Höhe von 20% vornehmen, sodass das maximal mögliche KGV in einem ersten Schritt auf 80 sinkt. Angesichts des derzeit schwierigen Marktumfeldes, so haben zuletzt viele internationale Indizes um bis zu -25% korrigiert, nehme ich einen nochmaligen Abschlag in Höhe von -25% vor und erhalte somit letztendlich ein faires KGV von 60. Ferner errechnet sich, auf Basis eines Gewinns in Höhe von über 5,5 Mrd. US-Dollar, ein Gewinn je Aktie in Höhe von 2,20 US-Dollar und daraus wiederum, bei einem unterstellten KGV von 60, ein fundamental fairer Wert der Aktie in Höhe von 60x 2,20 US-Dollar = 132,00 US-Dollar.

Alles in allem liegt das Kursziel der Aktie auf Sicht der nächsten sechs bis zwölf Monate, sobald der aktuelle Spuk an den Börsen vorbei ist, bei 132,00 US-Dollar.

FAZIT

Die Aktie der chinesischen Alibaba Group Holding Ltd. kam zu einem Ausgabepreis in Höhe von 68,00 US-Dollar an die Börse und stieg direkt deutlich an. In der Spitze wurden dabei Kurse von knapp 100,00 US-Dollar aufgerufen. Diese Höchstkurse konnte die Aktie jedoch nicht halten und so pendelte sich die Aktie zwischen 85,00 US-Dollar und 90,00 US-Dollar ein. Den heftigen Ausverkauf im Rahmen der deutlichen Korrekturbewegung zuletzt, machte die Aktie jedoch kaum mit, was ein Zeichen für eine hohe relative Stärke darstellt. Sollte sich die Korrektur jedoch, wie von mir erwartet, noch bis Ende Oktober weiter fortsetzen, könnte es irgendwann auch die Aktie der Alibaba Group noch erwischen. Gegebenenfalls sehen wir daher hier noch Kurse unter 80,00 US-Dollar. Dies wären dann jedoch absolute Schnäppchenpreise, die spekulativ eingestellte Anleger zum Einstieg nutzen können. Denn das Kursziel der Aktie liegt, auf Sicht der nächsten sechs bis zwölf Monate, bei bis zu 130,00 US-Dollar.

Der Kursverlauf der Aktie könnte in letzter Konsequenz dem Kursverlauf der facebook Aktie nach dessen IPO gleichen. Der Unterschied wäre nur, dass facebook in einem positiven Gesamtmarkt aufgrund eigener Unzulänglichkeiten unter Abgabedruck geriet und sich erst nach der Behebung der hausgemachten Probleme positiv entwickeln konnte. Die Aktie der Alibaba Group dagegen wird wohl nur im Zuge der Korrektur des Gesamtmarktes etwas unter Abgabedruck geraten. Dadurch wird sie nicht ganz so tief fallen, anschließend aber eben auch nicht ganz so hoch steigen wie die facebook Aktie zur damaligen Zeit. Daher bietet es sich bei der Aktie der Alibaba Group jedoch an, einen Stoppkurs zu setzen, um sich vor allzu großen Kursverlusten zu schützen. Dieser Stoppkurs muss dabei aufgrund der hohen Volatilität des aktuellen Marktumfeldes etwas weiter gewählt werden, sodass wir ihn unterhalb des Emissionspreises von 68,00 US-Dollar platzieren würden. Wer zu Kursen unter 80,00 US-Dollar einsteigt, wäre so noch gut abgesichert. Zu Kursen unter 80,00 US-Dollar einsammeln, Stoppkurs bei 67,28 US-Dollar platzieren und dann relativ entspannt auf eine Erreichung des Kursziels in Höhe von 130,00 US-Dollar warten erscheint uns hier sinnvoll.



06. Weisheit der Vielen: Nordex


Nordex

Fr, 17. Oktober um 15:02 Uhr
WINDKRAFTSPEZIALIST MIT STÜRMISCHEM WACHSTUM!

Im Zuge des Zusammenschlusses des sharewise Börsenbriefs mit dem Heibel-Ticker Börsenbrief werde ich Ihnen zukünftig an dieser Stelle alle zwei Wochen eine Aktie vorstellen, die nach dem Prinzip der "Weisheit der Vielen" von sharewise-Nutzern ausgesucht wird. Wir greifen dafür auf die Aktien zu, die von den erfolgreichsten sharewise-Kunden empfohlen werden. Dabei handelt es sich heute um die Aktie des deutschen Windkraftspezialisten Nordex SE.


UNTERNEHMENSGESCHICHTE UND -PROFIL

Die Nordex SE ist ein bereits im Jahr 1985 in Give, Dänemark gegründetes Unternehmen der Windenergiebranche, dass heute seinen Sitz in Rostock hat. Dabei steuert die Gesellschaft als Management-Holding die beiden 100%igen Tochtergesellschaften Nordex Energy GmbH sowie Nordex Energy BV. Während erstere im Wesentlichen für das Deutschlandgeschäft des Konzerns verantwortlich ist, steuert letztere das Auslandsgeschäft der Unternehmensgruppe. Dabei entwickeln, produzieren und vermarkten die Tochtergesellschaften Windkraftanlagen der Megawatt-Klasse. Ferner übernimmt man als Systementwickler auch Planung und Engineering für große Anlagen und produziert die hierfür notwendigen Steuerungen, die Elektrotechnik sowie Rotorblätter. Last but not least hat sich die Gesellschaft auch als Dienstleister zur Planung und Errichtung ganzer Windparks positioniert. So sucht man geeignete Flächen und realisiert anschließend Windparks einschließlich Netzanschluss und Anlagenservices.


SCHWACHWINDTURBINE N117 ENTWICKELT SICH ZUM ABSOLUTEN BESTSELLER

Das mittelständische Unternehmen ist dabei, typisch für die deutsche Wirtschaft, sehr stark vom Export seiner Produkte abhängig. Infolgedessen geriet der Konzern auch in den Jahren der Finanzkrise unter Druck. Umso erfreulicher, dass gerade in dieser Zeit mit der Schwachwindturbine N117 (2,4 MW) ein Produkt entwickelt werden konnte, dass sich zu einem echten Bestseller des Unternehmens entwickelt hat. So gilt diese Turbine, die ihren Namen dem Rotordurchmesser von 117 Metern verdankt, zur Zeit als ertragsstärkste Turbine für Standorte mit schwachem Wind, weshalb sie insbesondere an Binnenlandstandorten zum Einsatz kommt. Dabei erzielt diese Turbine einen Ertrag von mehr als 3.500 Volllaststunden, womit die Konkurrenz um ca. +20% überboten wird. Weiterer Vorteil: Dank eines Schallleistungspegels von maximal 105 Dezibel verursacht der Betrieb deutlich weniger Lärm, sodass Anlagen mit einer N117 näher an Wohnsiedlungen gebaut werden dürfen.


MIT DEM NEUEN CEO DR. JÜRGEN ZESCHKY AUF ERFOLGSKURS

Im Jahr 2012, als es dem Unternehmen nicht wirklich gut ging, übernahm Dr. Jürgen Zeschky als neuer CEO die Führung des Unternehmens. Nachdem er sich innerhalb kurzer Zeit einen Überblick verschafft hatte, richtete er den Konzern neu aus. So wurden unrentable Geschäfte eingedampft und die Gesellschaft auf Profitabilität getrimmt. Als sich dann auch noch der große Erfolg der neuen Schwachwindturbine N117 einstellte, reagierte die Börse sofort. So konnte die Aktie von einem Allzeittief bei 2,65 Euro Mitte des Jahres 2012 auf ein Mehrjahreshoch knapp unter 17,00 Euro Mitte des Jahres regelrecht durchstarten. Zuletzt fiel der Titel jedoch, im Zuge der heftigen Korrektur am Gesamtmarkt, wieder etwas zurück, sodass die Aktie inzwischen wieder unter 12,00 Euro zu haben ist. Die große Frage, die sich nun stellt, lautet: Ist dieser Kursrückgang übertrieben oder sieht die Börse wieder dunkle Wolken über Nordex aufziehen?

Nun, ich glaube ersteres, der Kursrückgang ist nur dem schwachen Gesamtmarkt geschuldet und damit völlig übertrieben. Doch wie komme ich zu dieser Einschätzung? Ganz einfach! Noch am Mittwoch, dem 24. September 2014 und damit unmittelbar vor Einsetzen der heftigen Korrektur, meldete die Nordex SE in einer Adhoc-Mitteilung eine Erhöhung ihrer Geschäftsprognosen. Wie der Vorstand um CEO Dr. Jürgen Zeschky auf einem Investorentag in Hamburg mitteilte, möchte der Konzern den Umsatz bis zum Jahr 2017 auf 2 Mrd. Euro steigern. Zugleich möchte man dabei die EBIT-Marge von zuletzt 3% auf ein Niveau von 7-8% erhöhen. Demzufolge ist für die Unternehmensgruppe für das Geschäftsjahr 2017 nun mit einem Jahresumsatz in Höhe von 2,0 Mrd. Euro sowie einem EBIT zwischen 140 Mio. und 160 Mio. Euro zu kalkulieren. Da CEO Zeschky in der Vergangenheit seine kommunizierten Ziele nicht nur erfüllen, sondern sogar übertreffen konnte, sind diese neuen Geschäftsprognosen, wenngleich ambitioniert, durchaus Ernst zu nehmen.


UMSATZ- UND GEWINNSCHÄTZUNGEN DER ANALYSTEN ZU NIEDRIG

Nimmt man diese neuen Geschäftsprognosen Ernst, so sind die derzeitigen Umsatz- und Gewinnschätzungen der Analysten zu niedrig und damit Makulatur. So hatten die Analysten bisher für das Geschäftsjahr 2017e nur mit einem Umsatz in Höhe von bis zu 1,85 Mrd. Euro bei einer EBIT-Marge zwischen 6-7% gerechnet, woraus sich ein EBIT zwischen 110 Mio. und knapp 130 Mio. Euro errechnet hätte.

Infolge der Prognosenanhebung durch den Vorstand kalkuliere ich daher jetzt für das laufende Geschäftsjahr 2014e mit einem Umsatz in Höhe von 1,58 Mrd. Euro (Nordex-Prognose: 1,5 - 1,6 Mrd. Euro) sowie einer EBIT-Marge von 4,6% (Nordex-Prognose: 4-5%), woraus sich ein EBIT von gut 72,5 Mio. Euro errechnen lässt. Für das kommende Geschäftsjahr 2015e ist dann mit einem Jahresumsatz in Höhe von 1,72 Mrd. Euro (+8,9%) sowie einem EBIT in Höhe von 98 Mio. Euro (+35%, EBIT-Marge: 5,7%) und für das Geschäftsjahr 2016e mit einem Jahresumsatz in Höhe von 1,85 Mrd. Euro (+7,6%) sowie einem EBIT in Höhe von gut 125 Mio. Euro (+28%, EBIT-Marge: 6,8%) zu rechnen, ehe im Geschäftsjahr 2017e ein Jahresumsatz in Höhe von 2,0 Mrd. Euro (+8,1%) sowie ein EBIT in Höhe von 152 Mio. Euro (+22%, EBIT-Marge: 7,6%) in den Büchern stehen sollte.


FUNDAMENTAL FAIRER WERT, KURSZIEL

Auf Basis der aktuellen Kurse weist die Gesellschaft eine Marktkapitalisierung in Höhe von rund 950 Mio. Euro auf, was einem KUV von 0,6 sowie einem KGV von 23 entspricht. Aus meiner Sicht wäre die Aktie, angesichts eines durchschnittlichen Umsatzwachstums von über +8% p.a. sowie eines durchschnittlichen EBIT-Wachstums über +28% p.a. (in den kommenden drei Jahren), wohl eher mit einem KUV von bis zu 0,75 sowie ein KGV von bis zu 20 angemessen bewertet. Dabei stellen meine Umsatz- und Gewinnschätzungen für 2016e die Basis der Bewertung dar, denn das Geschäftsjahr 2014 nähert sich dem Ende und die Börse schaut in der Regel 12-18 Monate in die Zukunft.

Auf Basis der o.g. Umsatz- und Gewinnschätzungen errechnet sich somit bei einem KGV von 20 respektive einem KUV von 0,75 ein fundamental fairer Unternehmenswert zwischen 1,375 Mrd. und 1,4 Mrd. Euro. Dividiert man diesen fundamental fairen Wert durch die Anzahl der ausstehenden Aktien (80,88 Mio.), so erhält man einen fairen Wert der Aktie zwischen 17,00 Euro und 17,31 Euro. Angesichts der Tatsache, dass meine Umsatz- und Gewinnschätzungen tendenziell eher konservativ sind, sehe ich das Kursziel der Aktie bei 17,25 Euro auf Sicht der nächsten 12-18 Monate.

FAZIT

Die Aktie des deutschen Windkraftspezialisten Nordex SE geriet zuletzt, aufgrund der Turbulenzen am Gesamtmarkt, zu Unrecht unter Druck. Die zuletzt gesehenen Kursverluste bieten interessierten Anlegern daher nunmehr nochmals eine sehr gute Einstiegschance in die Aktie. Denn das Kursziel auf Sicht eines Jahres liegt bei 17,25 Euro, was einem Aufwärtspotenzial von über +45% entspricht.

Das Risiko nach unten lässt sich zudem mit Hilfe eines Stoppkurses recht eng begrenzen. So wäre aus charttechnischer Sicht ein Rückfall unter die Marke von 10,00 Euro sehr kritisch zu werten, weshalb man den Stoppkurs knapp unter dieser Marke platzieren sollte. Ich empfehle hier einen Stoppkurs bei 9,58 Euro.


Risikohinweis

Der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens hängt sehr eng mit der Person des Vorstandschef Dr. Jürgen Zeschky sowie der Technologieführerschaft seiner Produkte zusammen. Angesichts des Großaktionärs SKion (der Beteiligungsgesellschaft der reichsten Frau Deutschlands, BMW-Erbin Susanne Klatten), die neben CEO Dr. Jürgen Zeschky auch Aufsichtsratschef Dr. Wolfgang Ziebart bei der Nordex SE installiert hat, hege ich zur Zeit jedoch keinen Zweifel, dass Dr. Zeschky seine erfolgreiche Arbeit langfristig fortsetzen wird. Ebenfalls wenig Zweifel bestehen m.E. am Fortbestehen der Technologieführerschaft, die Nordex durch die "Generation Delta" (vierte Generation von Turbinen, die sich durch eine nochmals höhere Stromausbeute, nochmals geringere Schallemissionswerte sowie eine verbesserte Wartungsfreundlichkeit auszeichnen) vielmehr sogar nochmals untermauern konnte. Alles in allem sehe ich bei der Aktie der Nordex SE somit keine außergewöhnlichen Risiken, neben den allgemeinen Risiken, die bei jedem Unternehmen bestehen. Gleiches gilt auch für den Aktienkurs, der ebenfalls m.E. nur dem allgemeinen Aktienmarktrisiko ausgesetzt ist. Allerdings eignet sich der Titel dennoch nur für risikofreudige Investoren, da die Aktie in den letzten Jahren doch eine erhöhte Volatilität im Vergleich zum Gesamtmarkt aufwies, womit man als Anleger umgehen können muss. Wer jedoch bereit ist, diese Risiken einzugehen, sollte der reichsten Frau Deutschlands bei ihrem Investment folgen. Zumal den angesprochenen Risiken ja auch eine deutlich erhöhte Gewinnchance gegenüber steht!



07. Update beobachteter Werte

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Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

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08. Übersicht HT-Portfolio

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
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Stephan Heibel
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09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

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Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



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