Heibel-Ticker 14/49 - Volldampf Richtung Weihnachten

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05.12.2014:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

9. Jahrgang - Ausgabe 49 (05.12.2014)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Volldampf Richtung Weihnachten
02.So tickt die Börse: Draghi hält Kurs und Wort
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Jahresendrallye an den US-Weltleitbörsen startet in der Regel nach dem Nikolaus-Tag
 - DAX kämpft mit 10.000 Punkte Marke, Anleger ziehen sich zurück
 - Analysten legen sich fest, sind sich aber uneinig
 - Top Analystenziele
04.Ausblick: Weiterentwicklung unserer Portfoliostruktur
05.Top-Aktie der Top-Trader: Barrick Gold
 - Barrick Gold:
 - Vorsicht vor hoher Schuldenlast
 - Unternehmensgeschichte und -profil
 - Barrick Gold Aktie steigt und fällt mit dem Goldpreis - ja, aber...
 - Umsatz- und Ergebnisentwicklung zuletzt, extrem hohe Verschuldung problematisch
 - Unsere Umsatz- und Gewinnschätzungen
 - Aktuelle Bewertung, fundamental fairer Wert, unser Kursziel
 - Chance/Risiko-Abwägung
06.Update beobachteter Werte
 Enge Kooperation mit Sanofi beflügelt Aktie
 Biotech erobert Anlegerherzen
 Hervorragende Absatzzahlen
 Kapitalmarkttag mit positiven Ankündigungen
 Putin streicht South-Stream
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Volldampf Richtung Weihnachten

Liebe Börsenfreunde,

kurz und heftig war die überfällige Korrektur, sie fand gestern Nachmittag statt. Und schwups, schon sehen die Sentimentdaten (siehe Kapitel 03) wieder viel konstruktiver aus, wir rechnen mit weiter steigenden Kursen bis Weihnachten. Der Grund: Fallende Rohstoffpreise, insbesondere Öl, wirken wie ein weltweites Konjunkturprogramm. Anleger haben konjunktursensible Aktien wiederentdeckt. Mehr dazu im Kapitel 02.

Wir sind trotz einiger Fehler im laufenden Jahr gut unterwegs und werden, wenn nicht noch was schief geht, besser abschließen als der DAX. Ich habe unsere Portfoliostruktur überarbeitet und die Trennung der einzelnen Bereiche geschärft, damit wir künftig frühzeitiger Änderungen vornehmen und Fehler daher früher erkennen. Davon verspreche ich mir für das nächste Jahr ein noch besseres abschneiden.

Zudem werden wir mit Hilfe von Sascha Huber, den Sie ja inzwischen kennen lernen konnten, die Analysen der einzelnen Unternehmen weiter vertiefen und dadurch ebenfalls frühzeitiger Warnsignale in Unternehmensentwicklungen erkennen.

Warum ich so einen großen Wert auf die Fehlervermeidung lege? Weil wir eine ganze Reihe überaus erfolgreicher Empfehlungen hatten, doch eben auch Fehler gemacht haben. Die besten Portfoliomanager sind gut im Fehler vermeiden, ich kenne keinen langfristig erfolgreichen Glücksritter, der stets die richtige Aktie auswählt. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 04.

In Kapitel 05 stellt Ihnen Sascha Huber das Unternehmen Barrick Gold, den weltgrößten Goldminenbetreiber, vor. Unser Fazit: viel zu hohe Schulden und daher viel zu gefährlich, um für eine Spekulation herzuhalten, geschweige denn als Alternative zum direkten Investment in Gold gesehen zu werden.

Die Woche über ist eine Menge passiert. Wenngleich der DAX mit +3,9% schon recht gut angesprungen ist, so findet unter der Haube eine Rotation statt, die zu heftigen Kursausschlägen in Einzeltiteln führte. Entsprechend gibt es eine Reihe von Updates zu unseren Portfoliopositionen, die Sie in Kapitel 06 lesen können.

Unsere Portfolioübersicht in Kapitel 07 ist noch an der alten Struktur ausgerichtet, wir werden in den kommenden Wochen sukzessive entsprechende Anpassungen vornehmen, damit wir für das Jahr 2015 wieder eine so gute Ausgangsposition haben wie in diesem Jahr. Ich freue mich, wenn Sie uns weiterhin begleiten.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts141205.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Draghi hält Kurs und Wort

Sie kennen meine kritische Haltung gegenüber der Geldpolitik des EZB-Chefs Mario Draghi. Ich nenne ihn gerne Supermario, da er im Alleingang Europa mit Liquidität überfluten würde, wenn man ihn ließe.

Man lässt ihn aber nicht. Und das ist in Europa anders als im Euroland, in Japan, in China, in England und in der Schweiz. Entsprechend bliebt Mario Draghi in den vergangenen Jahren nichts anderes übrig, als Wort zu halten. Die folgende Graphik veranschaulicht dies:

Geldmenge
Abbildung 1: Notenbankbilanzen


Quelle: Die Welt http://www.welt.de/finanzen/article134684365/Notenbanken-stuerzen-sich-in-den-globalen-Finanzkrieg.html

Sämtliche Notenbank versprechend grundsätzlich, kurzfristige Ausweitungen ihrer jeweiligen Notenbankbilanz lediglich zur Abwendung eines kurzfristigen Schocks vorzunehmen und bei nächster Gelegenheit wieder zurückzuführen. Doch keine einzige Notenbank hält sich an dieses Versprechen, wie obige Graphik zeigt.

Lediglich die EZB musste aufgrund der bereits bei der Ankündigung festgezurrten Rückführungsmodalitäten mit ansehen, wie die Bilanzausweitung von 2011 in den vergangenen Jahren sukzessive wieder zurückgeführt wurde. Viele Banken haben ihre Schulden (LTROs) bereits vorzeitig zurückgezahlt und keine Anschlussfinanzierungen in Anspruch genommen.

Nun fehlen Kredite in Südeuropa, doch Banken wollen keine neuen Risiken eingehen, während gleichzeitig Banken in Nordeuropa auf ihrem Geld sitzenbleiben, weil niemand Kredite nachfragt. Diese unterschiedliche Situation mit einer gleichen Geldpolitik zu bekämpfen, wie es laut EZB-Statuten vorgesehen ist, bedeutet, den einen oder anderen zu benachteilen oder eben bevorteilen. Es geht eben nicht mit der Geldpolitik.

Es gehört ein politischer Prozess dazu, solche Unterschiede auszugleichen. Und dieser Prozess wird meines Erachtens erst angestoßen, wenn das Eurosystem erneut unter Druck gerät. Derzeit sind wir davon weit entfernt.

Doch vielleicht nimmt die ganze Geschichte nun doch noch einen verträglichen Verlauf, denn die niedrigen Rohstoffpreise werden in den kommenden Monaten weltweit sämtliche Konjunkturen anheizen und somit für Wachstum sorgen, was insbesondere in Südeuropa bitter benötigt wird.

Somit könnte im Idealfall Supermario nach wie vor sein Vokabular einsetzen um konkrete Maßnahmen anzukündigen, ohne letztlich dann tatsächlich das EZB-Mandat unrechtmäßig zu überschreiten. Solange es bei den Ankündigungen bleibt und begleitende Maßnahmen immer wieder für neue Zuversicht sorgen, während das von ihm ausgerufene Ziel einer Notenbankbilanz (sprich Geldmengenausweitung) vom Niveau von 2012 glaubwürdig bleibt aber nie erreicht wird, könnte Draghi Erfolg haben.

Also: Die EZB wird Hilfe von den Rohstoffmärkten erhalten. Die Ankündigungen Draghis nach der gestrigen Notenbanksitzung waren konkreter denn je. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, wann gezielte Aktionen unternommen würden, und die Instrumente seien fertig ausgearbeitet, so Draghi sinngemäß. Ein überraschender Konjunkturaufschwung jedoch könnte sehr schnell zu positiven Effekten auf verschiedensten Ebenen führen, die Draghi in die Hände spielen dürften.

So wird allein die Aussicht auf konjunkturelle Besserung in Nordeuropa bereits für eine verstärkte Nachfrage nach den günstigen Krediten sorgen, was auf juristisch einwandfreiem Weg Draghi helfen wird, seine Bilanz auszuweiten. Wir erinnern uns, derzeit ist es ja das Problem Draghis, dass seine Instrumente weitgehend wirkungslos bleiben. Kredite stehen in Nordeuropa zur Verfügung, werden aber nicht nachgefragt.

Die Rallye, die wir in diesen Tagen sehen, findet übrigens auf dem Rücken der konjunktursensiblen Unternehmen statt. Schauen Sie sich mal Facebook, Google und Alibaba in den vergangenen Wochen an, oder Tesla, Amazon und Netflix. Diese ehemaligen Highflyer werden genau dann gesucht, wenn die konjunkturellen Aussichten fragwürdig sind. Es sind Unternehmen die wachsen, selbst wenn der Rest der Welt kollabiert. Diese Aktien sind in den vergangenen Wochen nicht mehr angestiegen.

Stattdessen werden Industrieaktien wieder stärker nachgefragt. Auf Monatssicht finden Sie ThyssenKrupp und Daimler an der Spitze des DAX. HeidelbergCement, Deutsche Lufthansa und K+S sind ebenfalls gut gelaufen. Es sind die Auto-Aktien, die Baubranche und auch der Einzelhandel von normalen Artikeln (Henkel, Beiersdorf), die vom Konjunkturaufschwung am meisten profitieren. Logistik-Unternehmen, der Finanzsektor (mehr Kredite!) und eben Industriekonzerne wie Siemens, ABB und General Electric.

Insbesondere in den vergangenen zwei Wochen habe ich beobachtet, wie gerade diese Aktien nach oben gejubelt werden während die defensiven Lieblinge der vergangenen Monate, also auch Pharmaaktien (Bayer, beide Fresenius), Versorger (mit Ausnahme von E.On aufgrund der Ankündigung der Abspaltung der Stromerzeugung) sowie der Einzelhandel von Luxusartikeln (adidas) gemieden werden.

Diese Verschiebungen sind kaum sichbar, wenn Sie sich lediglich die Entwicklung der wichtigsten Indizes anschauen:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES4.12.14Woche Δ
Dow Jones17.900 1,0%
DAX9.851 3,9%
Nikkei17.920 3,2%
Euro/US-Dollar1,24-1,0%
Euro/Yen148,731,0%
10-Jahres-US-Anleihe2,26%-0,08
Umlaufrendite Dt0,64%-0,04
Feinunze Gold$1.204 0,8%
Fass Brent Öl$69,67 -12,5%
Kupfer6.481 -3,0%
Baltic Dry Shipping1.019 -23,5%



Erneut ist der DAX seinen amerikanischen und japanischen Kollegen enteilt. Auch hier zeigt sich erneut, dass die ehemalige Weltuntergangsstimmung im Rahmen der Ukraine-Krise übertrieben war. Der DAX holt mit großen Schritten auf und steht heute bereits über 10.000 Punkten und knapp vor neuen Allzeithochs.

Um 12% ist der Ölpreis nochmals eingebrochen. Die Sitzung der OPEC hat klar zutage gebracht, dass Saudi Arabien kein Interesse daran hat, die Ölförderung zu verknappen. Im Gegenteil, je mehr Öl auf die MÄrkte geflutet wird, desto eher wird sich der künftige Fracking-Boom der USA abschwächen und Saudi Arabien in der Zukunft noch solide Einnahmen sichern. Inzwischen werden Ölpreisziele von bis zu 51 USD/Fass diskutiert.

Noch fällt der Ölpreis, und noch ist es zu früh für Investitionen in diesem Bereich. Wir wissen aus der Geschichte, dass solche Preiskorrekturen nicht nur übertrieben, sondern gerade im Rohstoffsektor in der Regel heftig übertrieben werden. Eine Reihe von Kandidaten, mit denen wir auf das Ende des Ölpreisverfalls spekulieren können, habe ich mir bereits ausgearbeitet. Doch noch ist es zu früh.

Mit Sorge betrachte ich hingegen den Baltic Dry Verschiffungsindex, der zum zweiten Mal in Folge kräftig eingebrochen ist. Als Indikator für die Importtätigkeit Chinas bereitet es mir Sorge, dass dieser Index trotz der großen Eisenerzmengen, die weltweit verschifft werden sollen, so stark einbricht. Ich werde ihn im Auge behalten.




03. Sentiment: Jahresendrallye an den US-Weltleitbörsen startet in der Regel nach dem Nikolaus-Tag

Unser Fazit vor einer Woche lautete: Kleine Konsolidierung an der 10.000 Punkte Marke möglich, aber anschließend setzt sich die Kursrallye fort. Basis unserer Einschätzung war dabei natürlich das aktuelle Sentiment. Grundsätzlich zeigte sich dieses zwar unverändert, sprich sehr bullishen privaten Kleinanlegern standen auch weiterhin eher skeptische institutionelle Profis gegenüber.

Allerdings hatte sich die Situation weiter zugespitzt, denn während sich bei den Institutionellen kaum eine Veränderung gezeigt hatte, wurden die ohnehin bereits sehr bullishen Privatanleger noch bullisher. Dies führte letztlich dann eben zu unserer Einschätzung, dass die Privatanleger kurzfristig mal einen kleinen Dämpfer verpasst bekommen könnten, ein solcher Rücksetzer jedoch sehr schnell von den Profis aufgefangen werden dürfte. Darum eben unsere Schlussfolgerung: Konsolidierung ja, größere Rücksetzer eher nein – und anschließend weiter aufwärts.

Bevor wir uns die aktuellen Sentiment-Daten anschauen und versuchen daraus unsere Rückschlüsse für die Entwicklung in der nächsten Woche zu ziehen, erlauben Sie mir an dieser Stelle jedoch noch einen kleinen Exkurs. So haben Sentiment-Beobachter ermittelt, dass die Jahresendrallye an den US-amerikanischen Weltleitbörsen in der Regel nach dem Nikolaus-Tag startet.

Dieser Nikolaus-Tag ist bekanntlich am morgigen Samstag, dem 6. Dezember. Demnach sollte es uns also nicht überraschen, wenn die Vorgaben aus den USA ab kommendem Montag, dem 8. Dezember, sehr positiv werden. Behalten Sie dies bitte unbedingt im Hinterkopf.


DAX KÄMPFT MIT 10.000 PUNKTE MARKE, ANLEGER ZIEHEN SICH ZURÜCK

Cognitrend, die das Sentiment im Auftrag der Deutschen Börse AG ermitteln, kommt in dieser Woche zu folgendem Schluss: Der DAX kratzt an der 10.000 Punkte Marke, die Anleger ziehen sich zurück”. So haben gemäß Cognitrend 6% der Insitutionellen und 2% der privaten Kleinanleger seit Mittwoch DAX-Aktien verkauft. 4% der Profis und 1% der Kleinanleger sind dabei sogar short gegangen, wetten also auf fallende Kurse.

Damit hat sich die Stimmung in der Berichtswoche auf beiden Seiten merklich abgekühlt. Der Optimismus der privaten Kleinanleger ist zwar weiterhin sehr hoch, erreicht jedoch bei weitem nicht mehr die Extremwerte der Vorwoche. Vielmehr befindet er sich wieder nahezu auf dem Stand von vor zwei Wochen. Die Euphorie war also selbst bei den tendenziell sehr bullishen Kleinanlegern nur von kurzer Dauer.

Bei den Institutionellen stellt sich die Situation noch extremer dar. Generell zeigten sich die Profis ja ohnehin stets eher reserviert und schlossen sich dem starken Optimismus der Kleinanleger nie an. Obwohl wir jedoch bei ihnen zu keiner Zeit eine überbordende Begeisterung feststellen konnten, ziehen sie sich nun sogar verstärkt wieder in ihr Schneckenhaus zurück.

Diese Ergebnisse von Cognitrend untermauern dann auch die Daten, die wir von sharewise erhalten haben. Denn auch dort ist der Optimismus unter den Privatanlegern zwar generell noch hoch, wir sehen jedoch längst nicht mehr die Euphorie der vergangenen Woche. Zeigten sich vor einer Woche nämlich noch 74% der sharewise-Mitglieder bullish, so sind in dieser Woche nur noch vergleichsweise bescheidene 62% der sharewise-Mitglieder positiv gestimmt.

Sentimentdaten

Privatanleger
47. KW: 67% Bullen (116 Stimmen)
48. KW: 74% Bullen (113 Stimmen)
49. KW: 62% Bullen (124 Stimmen)

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Vallourec S.A., Dt. Post, SGL Carbon

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Borussia Dortmund, Rallye S.A., Vaalco Energy

Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
14.11.- 21.11. (244): 52% / 11%
21.11.- 28.11. (196): 55% / 10%
28.11.- 05.12. (267): 60% / 14%

Kaufempfehlungen der Analysten
Infineon, Allianz, Salzgitter

Verkaufsempfehlungen der Analysten
Beiersdorf, K+S, ENI S.P.A.

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

ANALYSTEN LEGEN SICH FEST, SIND SICH ABER UNEINIG

Interessant an den Daten von sharewise ist in dieser Woche, dass bei den Analysten sowohl die Anzahl der Kauf- als auch die Anzahl der Verkaufsempfehlungen deutlich zugenommen hat. Die bisher neutralen Analysten scheinen sich also endlich für eine Seite zu entscheiden. Dabei sind sie sich jedoch uneinig, sodass sich in etwa genauso viele Analysten auf die Bullen- wie auf die Bärenseite schlagen.

Fazit: Die Jahresendrallye dürfte wieder Fahrt aufnehmen, 10.000 Punkte und damit ein sehr schönes Weihnachtsfest für Aktionäre sind möglich

Ja, ich lehne mich mit diesem Fazit weit aus dem Fenster. Dies gilt umso mehr, da am 19. Dezember noch der große Verfallstag auf dem Programm steht und die Profis den Markt im Hinblick auf diesen Termin in die eine oder andere Richtung manipulieren könnten. Aber die Ausgangslage auf Basis des Sentiments ist heute einfach zu gut, als dass ich mich auf die Seite der Bären schlagen könnte.

So ist in der Berichtswoche selbst auf Seiten der sehr bullishen Privatanleger die Euphorie der Vorwoche einer wieder etwas realistischeren Einschätzung des DAX gewichen. Die Institutionellen dagegen waren immer skeptisch und sind in der Berichtswoche noch skeptischer geworden. Damit steht insbesondere das große Geld weiterhin an der Seitenlinie, was aus Sicht eines Sentiment-Analysten natürlich traumhaft ist. Denn so dürften weiterhin Rücksetzer sehr schnell aufgefangen werden, was den Markt nach unten hin absichert. Und sobald die nächste Stufe der Kursrallye gezündet wird, werden die Institutionellen in den Markt gezwungen, sodass die Hausse die Hausse nährt.

Nimmt man dann noch dazu, dass die Jahresendrallye in den USA traditionell nach dem morgigen Nikolaus-Tag startet, spricht eigentlich alles für steigende Kurse in der kommenden Woche. Dabei steht letztlich selbst die 10.000 Punkte Marke einer Fortsetzung des Kursanstiegs eigentlich nicht mehr im Weg. Denn nachdem der deutsche Leitindex in diesem Jahr bereits mehrfach an dieser Hürde gescheitert ist, rechnen viele Anleger nicht mehr damit, dass er diese noch in 2014 nachhaltig überwinden kann. In diesem Sinne dürfte Aktionären somit tatsächlich ein sehr schönes Weihnachtsfest bevorstehen.

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien

TOP ANALYSTENZIELE

UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
Salzgitter AG3.1225,02 €40,00 €59,87%
Klöckner4.129,41 €14,90 €58,34%
Kontron AG1.124,88 €7,50 €53,69%
SAP AG3.1256,20 €84,00 €49,47%
Vossloh AG3.1248,98 €70,00 €42,92%
Jenoptik AG2.129,48 €13,50 €42,41%
Commerzbank1.1212,06 €17,00 €40,96%
CANCOM3.1233,45 €46,00 €37,52%
CeWe Color1.1250,44 €69,00 €36,80%
United Internet5.1236,38 €49,00 €34,69%

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.




04. Ausblick: Weiterentwicklung unserer Portfoliostruktur

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

INTERNET: Kundenbereich

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen Positionen anzeigen zu lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stelle ich den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

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05. Top-Aktie der Top-Trader: Barrick Gold


Barrick Gold

Fr, 05. Dezember um 14:48 Uhr
VORSICHT VOR HOHER SCHULDENLAST

Im Zuge des Zusammenschlusses des sharewise Börsenbriefs mit dem Heibel-Ticker Börsenbrief erscheint an dieser Stelle alle zwei Wochen eine Aktienvorstellung, die nach dem Prinzip der „Weisheit der Vielen” von sharewise-Nutzern ausgesucht wird. Wir greifen dafür auf die Aktien zu, die von den erfolgreichsten sharewise-Kunden empfohlen werden. Dabei handelt es sich heute um die Aktie des kanadischen Goldminen-Giganten Barrick Gold Corp. (NYSE: ABX).


UNTERNEHMENSGESCHICHTE UND -PROFIL

Die im kanadischen Toronto ansässige und im dort im Jahr 1983 von Peter Munk gegründete Barrick Gold Corp. ist der zurzeit größte Goldminen-Konzern der Welt. Hervorgegangen ist die Gesellschaft dabei aus der Barrick Ressources, einem damals noch in Privatbesitz befindlichen Öl- und Gasförderunternehmen. Aufgrund hoher Verluste in diesem Geschäft beschloss CEO Peter Munk seinerzeit jedoch den Fokus des Unternehmens auf Gold zu verschieben. Im Jahr 1983 folgte dann der Börsengang an der Toronto Stock Exchange (TSE).

Das Unternehmen betreibt aktuell Minenprojekte in Nord- und Südamerika (Argentinien, Chile, Peru, der Dominikanischen Republik, Kanada sowie USA) Australien und Papua Neuguinea, sowie in Afrika (Sambia, Saudi-Arabien). Im Jahr 2013 produzierte der Konzern 7,2 Mio. Unzen Gold zu Kosten von durchschnittlich 915 US-Dollar je Unze sowie 539 Mio. Pfund Kupfer zu C1 Cashkosten von 1,92 US-Dollar je Pfund. Zum Ende des Jahres 2013 verfügte der Konzern über nachgewiesene Reserven von 104,1 Mio. Unzen Gold, 888 Mio. Unzen Silber sowie 14 Mrd. Pfund Kupfer. Bereits am 20. Januar 2006 übernahm der Goldminen-Gigant eine Mehrheitsbeteiligung am Konkurrenten Placer Dome, wodurch man zum weltgrößten Goldminen-Konzern aufstieg.


BARRICK GOLD AKTIE STEIGT UND FÄLLT MIT DEM GOLDPREIS - JA, ABER...

Die Kursentwicklung der Goldminen-Aktien folgt im Prinzip immer der Entwicklung des Goldpreises, sagen die Experten. Geht es also mit dem Goldpreis bergauf, so geht es auch mit den Goldminen-Aktien bergauf. Davon, so sagen die Experten weiter, profitieren dann in allererster Linie die größeren Goldminen-Konzerne. Denn insbesondere die institutionellen Anleger können aufgrund eigener Richtlinien sowie gesetzlicher Vorgaben nur vereinzelt in kleine, aufstrebende Unternehmen investieren.

Als weltgrößtes Goldminen-Unternehmen müsste die Entwicklung der Aktie der Barrick Gold Corp. somit natürlich besonders stark von der Entwicklung des Goldpreises abhängig sein. Schaut man sich an, dass der Goldpreis in den letzten rund drei Jahren von über 1.900 US-Dollar je Feinunze auf zuletzt etwa 1.200 US-Dollar je Feinunze und somit um ca. -37% abgestürzt ist, so wird man als Anleger diese Aussagen intuitiv als richtig ansehen. Aber ist es wirklich so einfach? Wenn ich eine so rhetorische Frage stelle, ist Ihnen die Antwort sicherlich schon klar: Nein.

Denn im gleichen Zeitraum, in dem der Goldpreis rund -37% an Wert verlor, verlor die Aktie der Barrick Gold Corp. mit -74% fast genau doppelt so stark an Wert. Die Aktie ist also, wenn man so will, ein Hebelprodukt auf Gold. Da stellt man sich natürlich die Frage nach dem warum?

Und diese Frage ist gar nicht so schwierig zu beantworten, man muss dazu nur mal einen Blick in die Bilanzen der letzten Jahre werfen. So hat die Barrick Gold Corp. seit dem Jahr 2000, trotz eines in diesem Zeitraum ja deutlich gestiegenen Goldpreises einen kumulierten negativen Cashflow in Höhe von umgerechnet über 35 Mrd. US-Dollar eingefahren. Dass es die Firma heute noch gibt, liegt daher weniger an der Geschäftsentwicklung des Unternehmens, als vielmehr daran, dass aufgrund des Bullenmarktes in Gold ständig neue Aktien emittiert und Kredite aufgenommen werden konnten.

Dies an sich wäre noch kein Problem, wenn man dieses viele Geld denn wenigstens in sein eigentliches Kerngeschäft Goldförderung investiert hätte, so wie es beispielsweise der immer wieder kritisierte Jeff Bezos bei Amazon.com ja tut. Genau dies war aber bei Barrick Gold wohl nicht der Fall, denn die Goldförderung des Konzerns ist in den letzten Jahren kontinuierlich rückläufig. Wurden im Jahr 2011 noch 7,7 Mio. Unzen Gold aus der Erde geholt, waren es im vergangenen Jahr schon nur noch 7,2 Mio. Unzen. Und in diesem Jahr sollen es am Ende sogar nur noch 6 Mio. Unzen sein.

Auch dies erscheint auf den ersten Blick gar nicht so dramatisch, zumal der Goldpreis ja deutlich zurückgegangen ist und es daher sinnvoll erscheint, zu den nun günstigeren Preisen weniger Gold auf den Markt zu werfen. Nur stehen aufgrund der geringeren Förderung sowie des geringeren Preises jetzt eben auch deutlich weniger finanzielle Mittel für Investitionen zur Verfügung. Auf der anderen Seite drückt jedoch die hohe Schuldenlast und ob der Goldpreis bald wieder steigt, ist ebenfalls kaum abzusehen.

So wie vor zwei Wochen bei der Allianz das Fazit lautete, dass man besser Aktionär als Kunde des Unternehmens ist, so gilt heute bei Barrick Gold analog: Es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass der Goldpreis irgendwann wieder steigt. Nur wann das der Fall sein wird, ist heute noch nicht absehbar. Und dann muss man sich die Frage stellen, ob und in welchem Umfang man als Aktionär von Barrick Gold davon profitieren kann. Oder um es noch etwas drastischer zu formulieren: Ob es das Unternehmen dann überhaupt noch gibt?


UMSATZ- UND ERGEBNISENTWICKLUNG ZULETZT, EXTREM HOHE VERSCHULDUNG PROBLEMATISCH

Bei unserem Blick in die Bilanz, schauen wir normalerweise immer auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung eines Unternehmens. Umsatz macht Arbeit, Gewinn macht Freude, aber ohne Arbeit eben auch keine Freude – darum ist die Umsatz- und Gewinnentwicklung gerade für Börsianer so wichtig. Es gibt jedoch noch einen Punkt, den man sich durchaus näher ansehen muss, und das ist die Verschuldung. Denn die Umsatz- und Gewinnentwicklung eines Unternehmens kann noch so gut sein, wenn die Gewinne noch nicht einmal ausreichen, die Zinsen der Schuldenlast zu bedienen, droht früher oder später die Insolvenz wegen Überschuldung.

Bei den Aktien, die wir zuletzt besprochen haben, war die Verschuldung jedoch so gering, dass sie kein großes Problem darstellte. Daher sind wir auch gar nicht explizit darauf eingegangen. Doch bei Barrick Gold sieht dies leider ganz anders aus. Denn aktuell drücken den weltgrößten Goldminen-Konzern Verbindlichkeiten in Höhe von 13,1 Mrd. US-Dollar. Demgegenüber stehen Cash/Cash äquivalente Mittel in Höhe von 2,7 Mrd. US-Dollar, woraus sich letztlich eine Nettoverschuldung in Höhe von 10,4 Mrd. US-Dollar errechnet. Demgegenüber steht ein aktueller Börsenwert in Höhe von gerade einmal noch 13,9 Mrd. US-Dollar. Alleine diese Zahlen sind schon erschreckend und sollten Sie aufhorchen lassen.

Doch kommen wir an dieser Stelle auch noch kurz zur Umsatz- und Gewinnentwicklung des Konzerns. Im Geschäftsjahr 2011, in dem der Goldpreis sein Allzeithoch von über 1.900 US-Dollar je Feinunze erreichte, erzielte das Unternehmen einen Jahresumsatz von 14,24 Mrd. US-Dollar (+29,41%) sowie einen Gewinn je Aktie in Höhe von 4,51 US-Dollar. Trotzdem zahlte man in diesem Jahr nur eine Dividende in Höhe von 0,51 US-Dollar je Aktie, was jedoch rückblickend vernünftig erscheint.

Denn im Geschäftsjahr 2012 reichte man zwar noch für eine leichte Umsatzsteigerung auf 14,39 Mrd. US-Dollar (+1,1%), allerdings zeigte sich der Gewinn je Aktie bereits rückläufig und fiel auf nur noch 3,75 US-Dollar (-16,9%). Dennoch ließ sich Barrick Gold nicht lumpen und schüttete eine Dividende in Höhe von 0,75 US-Dollar je Aktie aus. Umso härter traf es das Unternehmen dann natürlich im letzten Jahr. Hier fiel der Umsatz dann nämlich um -13,1% auf 12,51 Mrd. US-Dollar, was wiederum zu einem Verlust je Aktie von -1,52 US-Dollar führte. In der Folge kürzten die Kanadier dann auch ihre Dividende auf 0,50 US-Dollar je Aktie.

Die Geschäftszahlen für 2014 liegen natürlich noch nicht vor, aber der Trend ist weiterhin negativ. So erzielte Barrick Gold in den ersten neun Monaten 2014 einen kumulierten Umsatz von gerade einmal noch 7,66 Mrd. US-Dollar (-20% gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum). Dank massiver Einsparungen (insbesondere Kürzungen der Investitionen um mehr als die Hälfte) konnte man dabei aber immerhin einen kleinen Gewinn je Aktie von 0,27 US-Dollar erzielen. Wobei noch abzuwarten bleibt, wie das vierte Quartal 2014 verlaufen ist.

Alles in allem aber dürfte Barrick Gold somit im laufenden Geschäftsjahr 2014 einen Jahresumsatz zwischen 10,25 Mrd. und 10,5 Mrd. US-Dollar bei einem Gewinn je Aktie zwischen 0,40 und 0,45 US-Dollar einfahren.


UNSERE UMSATZ- UND GEWINNSCHÄTZUNGEN

An dieser Stelle nehme ich normalerweise meine Umsatz- und Gewinnschätzungen für die kommenden zwei bis drei Jahre vor, die später die Basis zur Errechnung des fundamental fairen Wertes des Unternehmens und somit zur Bestimmung des Kursziels der Aktie darstellen. Bei Barrick Gold jedoch tue ich mich mit solchen Schätzungen extrem schwer.

Zwar habe ich eingangs gezeigt, dass die Experten mit ihrer Einschätzung, die Kurse der Goldminen-Aktien richteten sich ausschließlich nach dem Goldpreis, nicht ganz richtig liegen, so lagen sie auch nicht ganz falsch. Denn grundsätzlich geht es mit den Aktien durchaus bergauf, wenn es mit dem Goldpreis bergauf geht bzw. bergab, wenn es mit dem Goldpreis bergab geht. Nur eben nicht eins zu eins, sondern gehebelt, wobei der Hebel bei Barrick Gold zuletzt bei zwei lag (die Aktie fiel prozentual doppelt so stark wie der Goldpreis). Insofern hat die Goldpreisentwicklung natürlich enorme Auswirkungen auf die Umsatz- und Gewinnschätzungen und folglich auch auf die Bestimmung des fairen Wertes respektive des Kursziels.

Nun weiß ich, dass viele Menschen in Deutschland, ob der extrem lockeren Geldpolitik nahezu aller wichtigen Notenbanken weltweit, auf Gold setzen. Wie Sie als Leser des Heibel-Ticker Börsenbriefes wissen, haben auch wir einen Anteil Gold in unserem Portfolio. Stephan Heibel hat dabei jedoch stets betont, dass es sich bei diesem Anteil um eine Versicherung handelt. Wie Sie wissen, hat man eine Versicherung jedoch nicht unbedingt um damit Geld zu verdienen (Ausnahmen waren hier früher die Kapitallebensversicherungen), sondern um sich gegen Katastrophen abzusichern. Tritt also der Schaden, den man versichert hat, ein Leben lang nicht ein, so war eine solche Versicherung ein Verlustgeschäft.

Daher sollte es Sie nicht verunsichern, wenn wir im Rahmen des aktuellen Abwärtstrends durchaus auch noch einen Goldpreis von unter 1.000 US-Dollar je Feinunze sehen könnten, ehe es dann ggf. wieder aufwärts geht. Als Barrick Gold Aktionär dürften Sie dann schlaflose Nächte haben, als Besitzer von physischem Gold hingegen können Sie das ruhig aussitzen.

Fällt der Goldpreis also tatsächlich – und sei es nur kurzfristig für einige Wochen – auf solch ein niedriges Niveau, dann sind die aktuellen Analystenschätzungen bei Barrick Gold schnell Makulatur. Anders als viele Analysten, lasse ich mich jedoch lieber positiv als negativ überraschen und bleibe daher vorsichtig, auch auf die Gefahr hin, dass das Unternehmen bei einer positiveren Entwicklung meine Umsatz- und Gewinnschätzungen regelrecht pulverisiert.

Ich kalkuliere daher für das noch laufende Geschäftsahr 2014 mit einem Jahresumsatz von 10,38 Mrd. US-Dollar (-17%) sowie einem Gewinn je Aktie von 0,42 US-Dollar. Für das Geschäftsjahr 2015e erwarte ich dann einen Jahresumsatz von 10,8 Mrd. US-Dollar (+4,1%) sowie einen Gewinn je Aktie von 0,50 US-Dollar (+19%). Im Geschäftsjahr 2016e dürften dann 11,1 Mrd. US-Dollar sowie ein Gewinn je Aktie von 0,58 US-Dollar in den Büchern stehen. Im Rahmen dieser Entwicklung könnte der Konzern auch seine Dividende auf nur noch 0,25 US-Dollar je Aktie und damit -50% kürzen.


AKTUELLE BEWERTUNG, FUNDAMENTAL FAIRER WERT, UNSER KURSZIEL

Aktuell weist die Aktie ein KGV von knapp 30 auf. Angesichts von nur etwa +18% beim Gewinn je Aktie erscheint dies ausgesprochen hoch. Selbst wenn man Barrick Gold einen gewissen Bewertungsaufschlag zubilligt, da es sich um das weltgrößte Unternehmen seiner Branche handelt, halte ich hier ein KGV von maximal 20 für angemessen.

Nimmt man dieses KGV von 20 zur Grundlage und zieht meine Gewinnschätzung für 2016e in Höhe von 0,58 US-Dollar hinzu, so würde sich für die Aktie ein fundamental fairer Wert von maximal 20x 0,58 US-Dollar = 11,60 US-Dollar errechnen. Dieser fundamental faire Wert sollte jedoch Ende 2015 erreicht werden, da die Börse in der Regel immer bis zu einem Jahr in die Zukunft schaut. Angesichts eines aktuellen Aktienkurses von 12,26 US-Dollar (Schlusskurs NYSE vom gestrigen Donnerstag) würde die Aktie daher auf Sicht eines Jahres über ein Abwärtspotenzial von knapp -6% verfügen.

Nun mag man einerseits einwenden, dass meine Umsatz- und Gewinnschätzungen extrem vorsichtig waren und übertroffen werden könnten. Andererseits ist ein KGV von 20 jedoch auch sehr ambitioniert für ein solch hochverschuldetes und somit angeschlagenes Unternehmen wie Barrick Gold. Alles in allem komme ich daher zu dem Fazit, dass die Aktie der kanadischen Barrick Gold Corp. zum heutigen Tage noch kein Kaufkandidat ist. Die Weisheit der Vielen ist daher aus meiner Sicht heute eher ein Irrtum der Vielen. Mit dieser Aussage lehne ich mich natürlich weit aus dem Fenster, denn sollte ich am Ende nicht Recht behalten, können Sie auf mich einprügeln. Aber wie formulierte es schon Warren Buffett? "Es ist an der Börse besser nur halbwegs richtig zu liegen als komplett daneben”. Und ich befürchte eben, dass die sharewise-Nutzer mit ihrer positiven Einschätzung von Barrick Gold komplett daneben liegen. Daher kann ich Ihnen die Aktie leider nicht guten Gewissens ans Herz legen, zumal ich angesichts der enorm hohen Verschuldung auf lange Sicht sogar eine Insolvenz des Unternehmens nicht ausschließen würde.


CHANCE/RISIKO-ABWÄGUNG

Die weitere Geschäfts- und damit auch Aktienkursentwicklung von Barrick Gold hängt sehr stark an der Entwicklung des Goldpreises, die jedoch extrem schwierig zu prognostizieren ist. Sollten wir jedoch tatsächlich in eine Deflation abgleiten, könnte der Goldpreis durchaus noch weiter fallen. Wie schnell so etwas bei Rohstoffen gehen kann, sehen Sie zurzeit am Ölpreis. Es ist noch nicht lange her, da wurde überall von "Peak Oil” und einem immer weiter steigenden Ölpreis philosophiert.

Daher halte ich die Risiken der Aktie zum gegenwärtigen Zeitpunkt einfach für zu groß, um Ihnen jetzt schon einen Einstieg empfehlen zu können.



06. Update beobachteter Werte

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Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

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07. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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