Heibel-Ticker 14/50 - Marktverwerfungen durch Ölpreiseinbruch erzeugen Chancen

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12.12.2014:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

9. Jahrgang - Ausgabe 50 (12.12.2014)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Marktverwerfungen durch Ölpreiseinbruch
02.So tickt die Börse: Zu viele Süßigkeiten machen Bauchschmerzen
 - Salzgitter: zu stark auf Energiebranche fokussiert
 - Deutsche Lufthansa: Niedrige Spritkosten heizen Wettbewerb an
 - Airbus: Wer braucht noch spritsparende Flieger?
 - Kein systemisches Risiko durch Kreditausfälle der Glücksritter
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Kurzfristige Situation wird kritischer...
 - Großer Verfallstag am 19. Dezember wirft seine Schatten voraus
 - Top Analystenziele
 - Deutsche Bank: Jeffries stellt günstige Bewertung heraus
 - Deutsche Lufthansa: Kapazität gut im Griff
04.Ausblick: Vorstellung eines Dividendentitels aus Österreich für 2015
05.Depotcheck: Erste Bank, Cree, Sandisk, Teva Pharmaceutical, Fresenius Medical Care
 - Erste Bank: Hohe aber unsichere Dividende winkt
 - Cree: Rückläufiger Gewinn und stagnierender Umsatz
 - Sandisk: Wachstum dank SSDs
 - Teva Pharmaceutical: Management hat Vertrauen verspielt
 - Fresenius Medical Care: Leidet unter der US-Gesundheitsreform
 - : Korrelation
06.Wunschanalyse: Amazon
 - Amazon:
 - Innerhalb von nur 20 Jahren vom Garagen-Start-up zum internationalen Großkonzern
 - Der Internet-Dominator
 - Versuch & Irrtum, ähnlich wie Google
 - Engstmögliche Bindung der Kunden im Amazon-Universum
 - Geschäftsentwicklung zuletzt
 - Zukünftige Geschäftsentwicklung
 - Fairer Wert bei 400 USD
 - Fazit
07.Update beobachteter Werte
 Netflix: Konkurrenz belebt das Geschäft
 Ausrichtung auf Energiesektor belastet
08.Übersicht HT-Portfolio
09.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
10.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Marktverwerfungen durch Ölpreiseinbruch

Liebe Börsenfreunde,

auf den ersten Blick sind viele Auswirkungen des Ölpreiseinbruchs gar nicht sichtbar. Erst beim genauen Hinsehen zeigt sich, dass die Deutsche Lufthansa mehr Wettbewerb bekommen wird, Airbus weniger Kunden, Bilfinger weniger Aufträge aus den Ölförderstaaten und Salzgitter weniger Aufträge von Ölförderern. Diese Woche wurden die Verlierer eines niedrigen Ölpreises ausgemacht. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 02.

Doch die schlimmsten Befürchtungen, die derzeit am Markt gehandelt werden, kann ich widerlegen. Ja, einige Öl-Explorer werden in den kommenden Monaten in die Insolvenz rutschen. Sie haben mit einem Ölpreis nördlich von 90 USD/Fass kalkuliert und können ihre Investitionen nun nicht mehr absichern. 200 Mrd. Euro stehen auf dem Spiel.

Doch diese Summe ist ein Witz gegenüber der Immobilienblase 2008 und sollte von wenigen Ölkonzernen aufgefangen werden. Warten Sie also den Ausverkauf ab und greifen Sie am Ende beherzt zu, denn im Anschluss wird sich der stimulierende Einfluss auf die Konjunktur bemerkbar machen. Welche Aktien davon profitieren werden analysiere ich im Kapitel 04. Dort stelle ich Ihnen auch eine Dividendenaktie aus Österreich vor, die ebenfalls von einem niedrigen Ölpreis profitieren wird.

Das Sentiment hat uns einen Streich gespielt: Gab es vor einer Woche noch viele unterinvestierte institutionelle Investoren, die einen abrutschenden DAX sofort kauften, so sind diese Käufer nun alle im Markt drin und wir suchen händeringend nach neuem Investitionskapital für die Börse, um den Kursrutsch aufzuhalten. Die Stimmung ist inzwischen zu optimistisch, trotz des jüngsten Kursrutsches. Mehr dazu in Kapitel 03.

Der heutige Depotcheck in Kapitel 05 weist eine sehr gute Diversifikation auf, dennoch bin ich mit vielen der gewählten Einzeltitel (Erste Bank, Cree, Sandisk, Teva Pharma, Fresenius Medical Care) nicht einverstanden. Ich habe ein paar Änderungsvorschläge ausgearbeitet.

Amazon wird in Kapitel 06 im Rahmen der Wunschanalyse von Sascha Huber detailliert vorgestellt. Unser Fazit (ja, wir sprechen uns ab): Die Aktie sollte in den kommenden Monaten um 30% ansteigen. Wer in Amazon investieren möchte, braucht jedoch einen langen Atem und gute Nerven.

Wie immer lesen Sie wichtige Updates zu unseren offenen Positionen in Kapitel 07 und eine Übersicht über unser Portfolio in Kapitel 08.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts141212.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Zu viele Süßigkeiten machen Bauchschmerzen

Suesses
Abbildung 1: Zu viele Süßigkeiten


Zu viele Süßigkeiten machen Bauchschmerzen, oder anders ausgedrückt: Ein Ölpreissturz von 110 auf 70 USD/Fass wirkt stimulierend für die Wirtschaft. Aber ein Preissturz auf 60 USD/Fass? Oder 50 USD/Fass?

In den USA macht die Öl- und Gasindustrie 12% des S&P 500 aus. Von niedrigeren Ölpreisen profitieren also "nur" 88% der US-Unternehmen. In Deutschland fällt mir lediglich die BASF-Tochter Winterschall ein, die unter niedrigeren Ölpreisen leidet, praktisch die gesamte deutsche Industrie profitiert auf den ersten Blick von einem fallenden Ölpreis.

Doch auf den zweiten Blick sieht das nicht ganz so freundlich aus. Es gibt Branchen, bei denen sich zu einem gegebenen Ölpreisniveau ein Gleichgewicht eingestellt hat. Fällt der Ölpreis zu stark und zu schnell, dann kommt es zu Verschiebungen in der Wettbewerbsstruktur, die sich letztlich auch auf das Geschäft der vermeintlich profitierenden Unternehmen auswirken können. Hier ein paar Beispiele:

SALZGITTER: ZU STARK AUF ENERGIEBRANCHE FOKUSSIERT

Die Stahlproduktion ist sehr energieintensiv. Niedrigere Energiekosten führen zu Kostenersparnissen bei Stahlkochern wie Salzgitter, die sich direkt positiv auf den Gewinn auswirken. Doch Salzgitter produziert beispielsweise hochqualitative Stahlröhren, die für sehr spezielle Anwendungen geeignet sind, vorwiegend in der Öl- und Gasindustrie.

So sägt der fallende Ölpreis praktisch am Ast, auf dem Salzgitter sitzt. Die zahlungskräftigen Kunden aus der Öl- und Gasindustrie leiden unter dem fallenden Ölpreis, viele Investitionsprojekte werden bei einem zu niedrigen Ölpreis unrentabel und könnten gestrichen werden - die Folge ist ein Umsatzausfall für Salzgitter. Auf diesen Umstand machte heute ein Analyst von Goldman Sachs aufmerksam, Salzgitter ist folglich heute mit -3% am unteren Ende des MDAX zu finden.

DEUTSCHE LUFTHANSA: NIEDRIGE SPRITKOSTEN HEIZEN WETTBEWERB AN

Einer der Hauptkostenfaktoren für die Lufthansa nach den Personalkosten ist der Sprit. So führt der fallende Ölpreis auch bei der Lufthansa direkt zu einem Gewinnsprung.

Doch die rosigen Aussichten der Lufthansa fußen seit einigen Monaten darauf, dass der Wettbewerb von Billig-Airlines abgenommen hat. Diese waren zur Jahrtausendwende in den Markt geströmt, weil es jede Menge gebrauchte Flieger zu Spottpreisen gab. Erst der starke Anstieg des Kerosinpreises auf über 100 USD/Fass im Jahr 2011 hat den Wettbewerbsdruck in der Branche abgeschwächt, da die gebraucht gekauften Billigflieger höhere Spritkosten und dadurch höhere Betriebskosten hatten. Der Kostenvorteil beim Einkauf wurde durch diesen Kostennachteil im Betrieb ausradiert, und es folgte eine Konsolidierung auf dem Markt der Billig-Airlines.

Derzeit sind die Auftragsbücher der Flugzeugbauer voll, und selbst wenn sich eine neue Billig-Airline gründen wollte, sie kämen gar nicht an spritsparende Flieger ran. Durch den Ölpreiseinsturz jedoch sind die Spritkosten nicht mehr so dominant im Betrieb einer Fluglinie, und entsprechend ist nun zu befürchten, dass sich neue Wettbewerber gründen und Flieger kaufen, die erst kürzlich aufgrund des zu hohen Verbrauchs ausrangiert wurden.

AIRBUS: WER BRAUCHT NOCH SPRITSPARENDE FLIEGER?

Aus der Betrachtung von Lufthansa wird schnell offensichtlich, dass der niedrige Ölpreis schlecht ist für Airbus. Klar, im ersten Augenblick glaubt man, dass der niedrige Ölpreis zu höheren Gewinnen bei den Fluglinien führt, was wiederum in neue Flieger investiert werden kann. Die die Fluglinien investieren selten wenn sie können, sondern nur wenn sie müssen.

Zudem schneiden sie sich mit jedem außer Dienst gestellten Flieger künftig ins eigene Fleisch. Dieser Flieger steht, wenn er denn verkauft wird, dem Wettbewerb zur Verfügung. Da ist es vielleicht vorteilhaft, mit den alten Fliegern weiterzufliegen, die (bei niedrigem Ölpreis) nur geringfügig höheren Betriebskosten in Kauf zu nehmen und dadurch den Wettbewerb auf Distanz zu halten. Warum sollte in dieser Situation ein neuer Flieger bei Airbus bestellt werden?

So hat Airbus diese Woche die Alarmglocken bedient und vor einer mauen Nachfrage nach dem Prestigeflieger A380 gewarnt. Man habe gerade einmal ein Viertel der Anzahl an A380 verkauft, die man ursprünglich kalkuliert hatte um damit profitabel zu werden. Und schon stellt der Hauptkunde, Emirates, der fast die Hälfte aller Bestellungen ausmacht (140 Stück), neue Ansprüche. Der A380 müssen spritsparender gemacht werden. Im Kopf von Airbus-CEO Tom Enders heißt das nichts anderes als: Teure Investitionen in ein Produkt, das eigentlich zur Cashcow werden sollte. Er hat nunmehr laut über ein Ende des A380 nachgedacht.

In meinen Augen spielt Tom Enders hier geschickt eine politische Karte. Airbus ist ein Europa-Konzern, der als Gegengewicht zur dominierenden Boeing aus Seattle ins Leben gerufen wurde. Schon mehrfach hat Boeing den Wettlauf gewonnen, und stets sind die Europäer eingesprungen und haben Airbus auf die Beine geholfen, damit diese wichtige Schlüsselindustrie in Europa erhalten bleibt.

Diesmal hat Boeing frühzeitig auf den Bau eines gigantischen Langstreckenfliegers wie den A380 verzichtet und sich auf den spritsparenden Dreamliner konzentriert (Erstauslieferung mit 3-jähriger Verspätung Ende September 2011). Der Dreamliner hat sich zum Verkaufsschlager entwickelt, Airbus hinkt in diesem Segment mit dem A350 hinterher. Die für diesen Samstag geplante Auslieferung des ersten A350 wurde verschoben. Der Vorsprung von Boeing in diesem wichtigen Segment beträgt also mehr als drei Jahre.

Wir müssen bei Airbus die verschiedenen Zeithorizonte berücksichtigen. Kurzfristig ist der niedrige Ölpreis nicht viel mehr als eine psychologische Hürde. Fluglinien gründen sich nicht innerhalb weniger Tage, das sind eher Pläne von vielen Monaten. Und wie Sie meiner Analyse entnehmen können, würde sich kaum eine neue Billig-Fluglinie gründen, wenn die Gründer nicht von nachhaltig niedrigen Ölpreisen ausgingen.

Nachhaltig niedrige Ölpreise würden jedoch bedeuten, dass viele der Projekte in den USA, als auch insbesondere in Brasilien (Petrobras) storniert würden. Die zusätzliche Ölförderung, mit der heute kalkuliert wird, würde wegfallen und entsprechend könnte sich der Ölpreis wieder erholen. Auch das sind keine Entwicklungen, die sich binnen weniger Tage abspielen, sondern nehmen in der Regel viele Monate in Anspruch.

Die Trägheit bei diesen Entscheidungen ist die Ursache dafür, dass der Ölpreis eben nach unten überschießen wird. Mein Gleichgewichtspreis zwischen 70 und 80 USD/Fass wird vielleicht erst in einem oder zwei Jahren wieder erreicht. Zwischenzeitlich könnte es noch deutlich tiefer gehen.

KEIN SYSTEMISCHES RISIKO DURCH KREDITAUSFÄLLE DER GLÜCKSRITTER

Die USA erleben einen Ölboom. Durch Fracking werden Ölvorkommen erschlossen, die zuvor nicht erreichbar waren. Das Land rechnet damit, bis 2018 Netto-Exporteur von Öl zu sein, nachdem es jahrzehntelang der größte Importeur von Öl war. Um die inländische Ölförderung in den USA hochzufahren, muss investiert werden. Für viele Investitionsvorhaben wurde kalkulatorisch ein Ölpreis von 70 oder 80 USD/Fass angenommen, man hielt 30% Risikopuffer für ausreichend.

Es gibt ein Volumen von 200 Mrd. USD an hochverzinsten Anleihen aus der Ölindustrie in den USA. Derzeit kursieren Ängste in den USA, dass diese Kredite, wenn sie ausfallen, ein systemisches Risiko wie das Platzen der Immobilienblase 2008 darstellen könnten. Schon werden Parallelen zur damaligen Situation gezogen, und es wird vor einem erneuten Finanzmarktkollaps gewarnt.

Ich halte diese Angst für überzogen. Die Immobilienblase umfasste 2 Billionen USD an Immobilienkrediten. Banken, die diese Immobilienfinanzierungen ausgegeben hatten, erhielten unzählige quasi wertlose Immobilien in den eigenen Bestand, die lange Zeit nicht weiter verkauft werden konnten. Die Bankbilanzen waren kaputt.

Zum einen ist heute das Volumen nur ein Zehntel so groß. Zum anderen gibt es, anders als bei unzähligen Einzelimmobilien, Ölkonzerne, die sich nach ergiebigen Ölvorkommen die Hände lecken. Exxon, Statoil, Chevron und Total verfügen über hohe freie Cashflows. Seit Jahren suchen sie händeringend nach neuen Ölvorkommen, um ihre Produktion wenigstens stabil zu halten.

Wenn also beispielsweise die Hälfte der Finanzierungen der Ölbranche über die Wupper springt, dann wäre jeder der hier genannten Ölkonzerne alleine in der Lage, und zu einem entsprechenden Preis sicher auch gewillt, die Finanzierungen zu übernehmen. Sie müssten sich beeilen, denn auch Koreaner, Japaner und nicht zuletzt Chinesen haben großes Interesse an eigenen Ölvorkommen.

Also: Wenngleich der zu stark einbrechende Ölpreis wettbewerbstechnisch große Verwerfungen in einzelnen Branchen hervorrufen kann, so fürchte ich jedoch keine verheerende Auswirkung auf unser Finanzsystem. Entsprechend wird sich der niedrige Ölpreis schon kurzfristig vorteilhaft insbesondere für die europäische und deutsche Konjunktur auswirken.

Zurück zu Airbus: Die Auftragsbücher sind voll und in den kommenden Jahren wird Airbus planmäßig die Produktionsgeschwindigkeit des A380, und damit auch den eigenen Gewinn steigern. Zudem wird schon bald der A350 positiv zum Cashflow beitragen, selbst wenn dort analog zum Dreamliner (Schmorbrand bei Batterien) noch weitere Anlaufprobleme für negative Schlagzeilen sorgen dürften.

Doch meiner Einschätzung nach wird der Ölpreis nicht so schnell wieder über 70 USD/Fass springen, und entsprechend werden Neubestellungen bei Airbus in den kommenden Monaten auf einem niedrigen Niveau verharren. Und das wird den Aktienkurs belasten.

Auch Boeing leidet unter dem niedrigen Ölpreis, die Aktie ist ebenfalls in den vergangenen Wochen etwas zurückgekommen. Wenn Sie unbedingt in einen Flugzeugbauer investieren wollen, würde ich derzeit Boeing vorziehen. Doch noch halte ich es für zu früh, um sich in diesem Markt zu engagieren.

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES11.12.14Woche Δ
Dow Jones17.596 -1,7%
DAX9.863 0,1%
Nikkei17.372 -3,1%
Euro/US-Dollar1,240,5%
Euro/Yen147,30-1,0%
10-Jahres-US-Anleihe2,18%-0,08
Umlaufrendite Dt0,58%-0,06
Feinunze Gold$1.226 1,8%
Fass Brent Öl$63,54 -8,8%
Kupfer6.463 -0,3%
Baltic Dry Shipping887 -13,0%



China hat am Wochenende für Panik gesorgt: Anleihen mit schwachem Rating sollen bald nicht mehr als Pfand bzw. Kreditsicherheit gelten. Der Shanghai-Börsenindex war in den vergangenen Wochen um 25% angesprungen, in Folge dieser Meldung brach er am Montag um 5% ein.

In Griechenland droht die Regierung auseinanderzubrechen. Sollte es im Januar Neuwahlen geben, sieht es derzeit nach einem Sieg der Oppositionspartei Syriza aus, die sodann vermutlich die vielen von der EU auferlegten Sparprogramme stoppen würde. Die griechische Börse war in folge dieser Meldung um -12% eingebrochen.

Morgan Stanley hat seine Prognosen für den Rohstoffmarkt überarbeitet. Der Ölpreis könne auf 51 USD/Fass fallen und länger auf einem niedrigen Niveau verharren als derzeit erwartet. Ähnlich pessimistisch sehen sie den Eisenerzpreis, der sich ebenfalls auf absehbare Zeit nicht erholen sollte.

Das sowie der erneute Ölpreiseinbruch um weitere -8,8% sind die vier Ereignisse, die diese Woche den Handel an den Finanzmärkten bestimmt haben. Chinas Wachstumserwartung wird wohl in den kommenden Tagen erneut nach unten korrigiert, Griechenland droht das Euro-System erneut auf die Probe zu stellen und die Rohstoffmärkte befänden sich nicht in einer Übertreibung sondern würden nachhaltig so niedrige Preise haben. Ein Wunder, wie der DAX in diesem Umfeld ein kleines Plus erzeugen konnte. Nikkei und Dow Jones liegen deutlich im Minus.

Einzig der Goldpreis profitiert von den Turbulenzen der Rohstoffmärkte und legt um 1,8% zu. Noch vor kurzem wurde die Marke unter 1.000 USD/Oz als vermeintlich sicheres Kursziel diskutiert. Nun, wie immer geht's dann zunächst mal in die andere Richtung.

Der Baltic Dry Verschiffungsindex kann diese Woche als direkte Reaktion auf die Hiobsbotschaften aus China bewertet werden. Mit -13% spiegelt er die deutlich gedämpften Konjunkturaussichten Chinas wider.

Ich werde in Kapitel 04 näher auf den zu erwartenden weiteren Verlauf dieser Turbulenzen an den Börsen eingehen. Dabei werde ich die Branchen vorstellen, die tatsächlich von dem niedrigen Ölpreis profitieren sollten, sobald sich die Situation beruhigt.




03. Sentiment: Kurzfristige Situation wird kritischer...

Unser Fazit vor einer Woche lautete: Die Jahresendrallye dürfte wieder Fahrt aufnehmen. 10.000 Punkte und damit ein sehr schönes Weihnachtsfest für Aktionäre seien möglich. Zum Wochenbeginn sah es zunächst danach aus, als lägen wir damit richtig. Denn der DAX übersprang nicht nur die 10.000 Punkte Marke, sondern stieg anschließend sogar auf ein neues Allzeithoch. Doch leider dauerte die Party nicht allzu lange. So begannen die Kurse schon am späten Montag abzubröckeln und ab Dienstag geriet unser deutscher Leitindex dann richtig unter die Räder.

Der Kurseinbruch im DAX hat im Sentiment diesmal Spuren hinterlassen - doch leider keine positiven. So berichtet Cognitrend, die das Sentiment im Auftrag der Deutschen Börse AG erheben, von deutlich bullisher gewordenen Institutionellen. Auf Seiten der Profis haben zuletzt 7% ihre Short-Positionen aufgelöst. Immerhin 6% der institutionellen Anleger sind dabei sogar ins Bullenlager gewechselt und setzen nun auf steigende Kurse. Damit hat sich zwar bewahrheitet, was wir in den letzten Wochen immer wieder vermuteten, nämlich dass Rücksetzer des Marktes umgehend von Käufen institutioneller Anleger aufgefangen werden dürften. Je mehr Profis jedoch bereits investiert sind, desto schwieriger dürfte sich der Markt damit tun, weiter zuzulegen. Denn wo sollen neue Käufer herkommen?

Es ist also ein Problem, dass die institutionellen Anleger, die zuletzt stets völlig daneben lagen, sich nunmehr eingedeckt haben und dadurch im aktuellen Ausverkauf erneut starke Nerven beweisen müssen. Denn während die privaten Kleinanleger die Jahresendrally frühzeitig antizipierten, sind die Profis ausgerechnet jetzt bullisher geworden, wo der DAX zuletzt doch schon sehr gut gelaufen ist. Einerseits federn die aktuellen Käufe der institutionellen Anleger zwar jegliche Kursverluste immer schnell wieder ab, andererseits fehlen dadurch die Anschlusskäufer.

Gott sei Dank lassen sich jedoch wenigstens die Privatanleger nicht blenden. So zeigt sich auf deren Seite laut Cognitrend kaum eine Veränderung. Bestätigt wird diese Einschätzung auch durch die Erhebung von sharewise. So verzeichnet sharewise in der abgelaufenen Woche 65% Bullen nach 62% in der Woche zuvor.

Allerdings hatte die Sharewise-Abstimmung weniger Teilnehmer als in den Vorwochen. Privatanleger verabschieden sich offensichtlich bereits in den Weihnachtsurlaub, was das Handelsvolumen an den Börsen mindert und dadurch anfälliger für starke Schwankungen macht.

Sentimentdaten

Privatanleger
48. KW: 74% Bullen (113 Stimmen)
49. KW: 62% Bullen (124 Stimmen)
50. KW: 65% Bullen ( 95 Stimmen)

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Airbus, SIKA AG, Bilfinger

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
IamGold, Tesco,

Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
21.11.- 28.11. (196): 55% / 10%
28.11.- 05.12. (267): 60% / 14%
05.12.- 12.12. (240): 53% / 13%

Kaufempfehlungen der Analysten
Airbus, Siemens, TUI

Verkaufsempfehlungen der Analysten
Hannover Rück, BHP Billiton, KUKA

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

GROSSER VERFALLSTAG AM 19. DEZEMBER WIRFT SEINE SCHATTEN VORAUS

Während sich die Privatanleger also langsam in den Urlaub verabschieden, müssen die Profis noch ein wenig arbeiten. Denn am 19. Dezember steht der vierte und somit letzte große Verfallstag (Triple Witching Day) für dieses Jahr auf dem Programm. An diesem Tag (in der Regel immer am dritten Freitag des dritten Monats eines Quartals) laufen an der Terminbörse Eurex die Futures und Optionen auf die wichtigsten Aktienindizes (STOXX-Familie, DAX, MDAX, TecDAX sowie einzelne Aktien) aus. Dabei versuchen die sogenannten Stillhalter natürlich stets den Markt so zu beeinflussen, dass sie möglichst hohe Gewinne einfahren. Gemäß einer Analyse der offenen Terminkontrakte wäre für die Stillhalter dabei dieses Mal ein DAX im Bereich 9.800 Punkte sehr vorteilhaft.

Angesichts der Tatsache, dass sich die Privatanleger zunehmend in ihren Weihnachtsurlaub verabschieden, sind die Profis dann nahezu unter sich. Es würde mich daher nicht wundern, wenn der DAX am 19. Dezember um die Mittagszeit (12:15 Uhr ist der relevante Zeitpunkt) tatsächlich im Bereich um 9.800 Punkte abgerechnet werden würde. Das Problem dabei ist nur, dass ein kurzfristig weitgehend von den Profis in ihrem Interesse manipulierter Markt nur schwierig anhand des Sentiments bewertet werden kann.

Fazit: Kurzfristige Marktschwäche wahrscheinlich, aber Kurse um 9.800 Punkte zum Wochenende hin zu erwarten

Kurzfristig deutet das Sentiment auf eine eher schwächere Börsenwoche hin. Zum Wochenende hin dürfte der DAX jedoch dann im Bereich um 9.800 Punkte aus dem Handel gehen, ganz einfach weil die Akteure am Terminmarkt sich dies so wünschen.

Doch so schwierig die Situation kurzfristig auch sein mag, mittel- bis langfristig sieht es immer noch sehr gut aus. Zwar fiel der DAX zuletzt wieder etwas zurück, aber je öfter er an der 10.000 Punkte Marke anklopft, desto wahrscheinlicher wird ein nachhaltiger Bruch. Sie können sich das bildlich so vorstellen, wie als wenn sie mit einem Hammer ein Loch in eine dicke Wand schlagen möchten. Dies funktioniert nicht mit nur einem Schlag, aber je öfter sie draufhauen, desto mehr bröckelt die Wand. Bis sie dann am Ende schließlich den Durchbruch, beim DAX würde man dies charttechnischen Ausbruch nennen, schaffen.

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien

TOP ANALYSTENZIELE

UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
Kontron AG9.124,99 €7,60 €52,30%
Dt. Bank11.1225,27 €36,90 €46,02%
RIB Software11.1210,48 €15,00 €43,13%
Biotest AG Vz9.1294,04 €133,00 €41,43%
Dt. Lufthansa8.1214,00 €19,00 €35,71%
Wacker Chemie12.1292,46 €125,00 €35,19%
Vossloh AG8.1248,26 €65,00 €34,69%
MLP AG9.123,76 €5,00 €32,98%
Carl Zeiss Meditec8.1220,39 €27,00 €32,42%
E.ON AG10.1214,39 €19,00 €32,04%

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.

DEUTSCHE BANK: JEFFRIES STELLT GÜNSTIGE BEWERTUNG HERAUS

Die Deutsche Bank hat noch viel Arbeit vor sich. Mit dieser Begründung senkt das Analystenhaus Jeffries das Kursziel für die Deutsche Bank, Umstrukturierungskosten würden stärker zu Buche schlagen als derzeit kalkuliert. Dennoch lautet das Kursziel 36,90 Euro, 46% über dem aktuellen Kursniveau. Jeffries hält die Deutsche Bank für unterbewertet, ich schließe mich dieser Meinung an.

DEUTSCHE LUFTHANSA: KAPAZITÄT GUT IM GRIFF

Nomura hält die Deutsche Lufthansa für besser positioniert als Air France und stellt die hohe Disziplin in den Vordergrund, mit der die Deutsche Lufthansa die eigenen Kapazitäten beschränkt hat. Dies ermögliche nun höhere Preise und dadurch eine steigende Gewinnmarge, die nochmals durch den niedrigen Ölpreis befeuert würde.

Die Argumente stimmen, das Kursziel von 19 Euro halte ich derzeit für zu hoch, denn noch ist der Ölpreis zu niedrig um diese niedrigen Kapazitäten langfristig zu erhalten. Wie in Kapitel 02 beschrieben, fürchte ich bei einem Ölpreis unter 70 USD/Fass den Markteintritt neuer Billig-Airlines.




04. Ausblick: Vorstellung eines Dividendentitels aus Österreich für 2015

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

INTERNET: Kundenbereich

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen Positionen anzeigen zu lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stelle ich den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

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05. Depotcheck: Erste Bank, Cree, Sandisk, Teva Pharmaceutical, Fresenius Medical Care

Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem Depot
eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei plötzlichen
Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut schlafen können. Spekuliert
wird hier im Heibel-Ticker nur mit einem kleinen Teil des Vermögens. Der
Rest wird auf solide Füße gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die einzelnen Werte
eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in denen sie wirtschaften.
Schicken Sie mir Ihre 5 größten Positionen an
Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte unterschreiben Sie mit Ihrem
Vornamen und der Stadt, in der Sie leben. Diese Information wird dann
veröffentlicht.

Guten Tag, Herr Heibel,

ich bitte um Ihre Meinung zu meinen größten Positionen, falls Sie noch wie früher den Depotcheck anbieten:

Erste Bank
Cree
Sandisk
Teva Pharma
Fresenius Medical Care

Mit freundlichen Grüßen, Hermann aus Bürmoos


Antwort

Gerne schaue ich mir Ihre größten Positionen an:

Erste Bank
Hohe aber unsichere Dividende winkt

Do, 11. Dezember um 18:07 Uhr

1,75 Euro Dividende wird von Analysten für das Jahr 2015 erwartet, bei einem Kurs von 21 Euro entspricht das einer Dividendenrendite von 8,75%. Das ist ordentlich, sofern diese Dividende denn auch gezahlt werden kann. Doch dagegen stehen Sorgen um die großen Osteuropa-Engagements der Erste Bank, deren prädestinierte Stellung als Tor zu Osteuropa durch die Ukraine-Krise stark unter Beschuss genommen wurde.

Für 2014 wird vermutlich keine Dividende ausgeschüttet, das Unternehmen muss wieder einmal Rückstellungen bilden. Wer die üppige Dividende haben möchte, der muss sich auf eine lange und vermutlich turbulente Wartezeit gefasst machen. Die Dividende ist attraktiv, daher wird die Aktie immer wieder aufgefangen. Doch sie ist auch unsicher, daher wird die Aktie mit jeder Verschärfung der Stimmung gegenüber Russland wieder ausverkauft.


Cree
Rückläufiger Gewinn und stagnierender Umsatz

Do, 11. Dezember um 18:07 Uhr


Es war ein Überraschungscoup, mit dem Cree vor zwei Jahren Wettbewerber wie Phillips und General Electric überraschte: Der Hersteller von LED-Leuchten ging selbst in den Vertrieb und bot über Baumärkte High-End LEDs zu günstigen Preisen an. Die eigenen Maschinen wurden schnell ausgelastet, der Umsatz stieg, doch die Gewinnmarge ließ zu wünschen übrig.

Anders als im herkömmlichen Markt für Leuchten zur Zeit der Glühbirne und Halogen-Energiesparleuchten haben LEDs eine viel längere Lebensdauer, Ersatzinvestitionen lassen lange auf sich warten. So wurde ein erster Bedarf an LEDs nunmehr befriedigt, für weiteres Wachstum ist der Preis jedoch noch zu hoch, und so kommt es derzeit zu einer Verschnaufpause. Wir merken dies bei Aixtron, wo Bestellungen für neue Produktionsmaschinen auf sich warten lassen.

Mit einem KGV 2015e von 25 und einem rückläufigen Gewinn bei inzwischen stagnierendem Umsatz ist Cree für mich nicht besonders attraktiv. Die Aktie hat sich in den vergangenen Wochen erholt, ich würde das zum Ausstieg nutzen.


Sandisk
Wachstum dank SSDs

Do, 11. Dezember um 18:07 Uhr

MP3-Player, Smartphones, Tabletts und inzwischen auch überwiegend Laptops werden mit SSD-Festplatten ausgestattet, also mit Festplatten ohne bewegliche Teile. SSDs sind robuster, schneller und verbrauchen weniger Energie. Sind dafür aber deutlich teurer. Sandisk ist der größte Hersteller von SSDs und erfreut sich im Rahmen dieses Booms guter Geschäfte. Der Umsatz wächst mit 10%, in den kommenden Jahren wird der Gewinn mit durchschnittlich 15% p.a. anwachsen, und an der Börse bezahlen Sie ein KGV 2015e von 15 für das Unternehmen.

Das sieht alles sehr gut aus, zumal die 2 Mrd. USD Schulden von Barmitteln in gleicher Höhe abgedeckt sind. Nachdem der Zyklus der Fabrikbauten immer wieder zu Überkapazitäten bei den Herstellern solcher kurzlebigen Hochtechnologie führte, haben sich in diesem Zyklus plötzlich nur noch wenige Unternehmen am Investitionsboom beteiligt, daher werden die Preise für die SSDs auch vorerst hoch bleiben, das Wachstum von Sandisk wird also noch eine Weile anhalten. Schöne Aktie, würde ich behalten.


Teva Pharmaceutical
Management hat Vertrauen verspielt

Do, 11. Dezember um 18:07 Uhr

Das israelische Pharmaunternehmen hat 2010 in Folge der finanziellen Schieflage den deutschen Generikahersteller Ratiopharm gekauft. Damit stieg Teva zu der Zeit, in der die meisten Pharma-Patente ausliefen (Patent-Klippe) zum weltgrößten Anbieter generischer Medikamente auf. Im Rahmen der BRIC-Euphorie, die natürlich mit günstigen Medikamenten bedient werden sollten, stieg die Aktie von Teva in ungeahnte Höhen.

Doch Teva hatte die Generika nicht gekauft, um Wachstum zu schaffen, sondern um die eigenen Patentausfälle zu kompensieren. Und so reichte das Wachstum durch die Generika nicht einmal aus, um den Umsatzeinbruch im Geschäft mit den patentierten Medikamenten auszugleichen. Die Aktie gab in den Folgejahren um ein Drittel ab.

Inzwischen ist die Aktie wieder zurück auf das Niveau von 2010 gestiegen, das KGV 2015e steht bei 11. Allerdings wird für die kommenden Jahre kein Gewinnwachstum erwartet. Es werden 10 Mrd. USD Schulden vor sich her geschoben, und der Gewinn reicht kaum aus, um diese zu bedienen. Die Dividendenrendite liegt bei mageren 2,3%.

Ich habe das Unternehmen damals intensiv beobachtet und über die Zeit das Vertrauen in das Management verloren. Es gab zwar einen Wechsel in der Führungsetage, doch das neue Management hat kaum ein anderes Verhalten an den Tag gelegt als der Vorgänger. Daher würde ich mich von dieser Aktie auch künftig fern halten.


Fresenius Medical Care
Leidet unter der US-Gesundheitsreform

Do, 11. Dezember um 18:07 Uhr

Fresenius Medical Care (FMC) hat stark unter der Gesundheitsreform von US-Präsident Obama gelitten. Als Anbieter von Dialysen mit einem großen Standbein in den USA haben die Sparanstrengungen des Kongress auch bei Fresenius Spuren hinterlassen, die vormals rosigen Wachstumszahlen wurden in den Jahren 2012 und 2013 zurechtgestutzt.

Das Wachstum ging weiter, doch die Gewinnmarge gab kräftig nach. Das Dialyse-Geschäft erfordert hohe Investitionen in die Dialysezentren, entsprechend hoch ist FMC verschuldet. Die Hälfte des Jahresumsatzes schiebt das Unternehmen an Schulden vor sich her. In dieser Situation kann das Unternehmen auch keine hohe Dividende anbieten, die Rendite liegt bei nur 1,3%. Für die kleinere Gewinnmarge bei hoher Schuldenlast wird an der Börse noch immer das 1,5-fache KUV bezahlt. In meinen Augen gibt es attraktivere Pharma-Aktien als FMC.



Korrelation

Do, 11. Dezember um 18:07 Uhr
Korrelationsmatrix

tglEBOCREESNDKTEVAFME
EBO1,000,310,340,230,42
CREE0,311,000,200,26-0,10
SNDK0,340,201,000,340,28
TEVA0,230,260,341,00-0,06
FME0,42-0,100,28-0,061,00







EBOCREESNDKTEVAFME
EBO1,000,020,390,120,36
CREE0,021,000,190,03-0,08
SNDK0,390,191,000,480,49
TEVA0,120,030,481,000,27
FME0,36-0,080,490,271,00



EBOCREESNDKTEVAFME
Gewichtung für optimales Portfolio:

25%11%25%23%16%
Gewichtung für minimum Risiko Portfolio:

24%14%12%25%25%



erwartete RenditeVolatilitätSharpe ratio
Optimal8,3%18,7%0,34
Minimum risk7,6%16,8%0,33



EBOCREESNDKTEVAFME
BrancheFinanzKonsumentTechnologiePharmaGesundheit
RegionÖsterreichUSAUSAIsraelD
TypDividendeWachstumWachstumDividendeWachstum



Aus Sicht der Branchendiversifikation haben Sie sich gut aufgestellt. Teva als Pharma-Aktie und FMC als Dienstleister der Gesundheitsbranche sind zwar zwei Unternehmen der gleichen Branche, doch mit unterschiedlichem Geschäftsmodell, sodass ich sie beide im Portfolio akzeptieren würde.

Geographisch haben Sie ebenfalls eine gute Streuung erzielt. Mit zweimal USA (Cree, Sandisk), Österreich und Deutschland (Erste Bank und FMC) sowie Israel (Teva) haben Sie die Welt bereits ganz gut abgedeckt, zumal insbesondere Sandisk über ein großes Asien-Geschäft verfügt.

Die Auswahl Ihrer Titel finde ich hingegen nicht optimal. Die Erste Bank ist mir vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise zu riskant, Cree ist mir zu teuer. Bei Teva mag ich das Management nicht und FMC hat für meinen Geschmack zu niedrige Gewinnmargen, bleibt lediglich Sandisk, was mir gut gefällt. Wenn Sie sich darauf verlassen, dass die Aktien mit ihren jeweiligen Branchentrends laufen, dann werden Sie dank der guten Streuung auch mit diesem Portfolio eine verträgliche Rendite erwirtschaften. Doch ich würde bei den Einzeltiteln den einen oder anderen austauschen.

Fazit: Was halten Sie von Morgan Stanley (USA)? Wenn Sie auch Cree rausschmeißen und bspw. durch Aixtron (Dt.) ersetzen, haben Sie weiterhin einen Teilnehmer der LED-Branche und zwar einen, der viel früher von einem Aufschwung profitieren wird als Cree.

Teva würde ich durch eine Biotech-Aktie ersetzen, wir haben mehrere davon im Portfolio.



06. Wunschanalyse: Amazon


Amazon

Mi, 10. Dezember um 20:41 Uhr
Heute hat die Aktie der Amazon.com Inc. (NASDAQ: AMZN) die Abstimmung gewonnen. Das Unternehmen also, das sich aufgrund seiner Geschäftspraktiken zurzeit massiver Kritik ausgesetzt sieht. Geleitet wird Amazon dabei seit 1994 bis heute von Gründer Jeff Bezos, der dafür seinerzeit extra seinen mit 1 Mio. US-Dollar/Jahr dotierten Job bei einer bekannten US-Investmentbank aufgab. Schauen wir uns daher nun gemeinsam an, was Jeff Bezos innerhalb von nicht einmal 20 Jahren für ein Imperium geschaffen hat.

INNERHALB VON NUR 20 JAHREN VOM GARAGEN-START-UP ZUM INTERNATIONALEN GROSSKONZERN

amzn
Abbildung 2: Amazon-Drohne


Alles begann im Jahr 1994. Jeff Bezos, seinerzeit Investmentbanker bei D. E. Shaw & Co, hatte von einem neuen Medium namens Internet gelesen. Zusammen mit seinem damaligen Chef, David E. Shaw, entwickelte er daraufhin die Idee des elektronischen Buchgeschäfts. Die Idee ließ ihn nicht mehr los, und so kündigte er seinen mit 1 Mio. US-Dollar/Jahr dotierten Job, um diese Idee in die Tat umzusetzen.

Er eröffnete sein Unternehmen in seiner eigenen Garage in Seattle. Über die Website Amazon.com verkaufte er Bücher, die er dann zusammen mit seiner Frau MacKenzie verpackte und verschickte. Den Namen Amazon wählte er nach dem Fluss Amazonas. Denn der Amazonas ist exotisch und anders, so wie auch sein Geschäft werden sollte. Zudem handelt es sich um den wasserreichsten Fluss der Erde, was zu Jeff Bezos Plänen passte. Schließlich wollte dieser sein neues Unternehmen zum größten Geschäft der Welt machen.

Dabei war ihm bewusst, dass sein Geschäftsmodell leicht zu kopieren wäre, weshalb er von Beginn an großen Wert auf den Aufbau eines Markennamens legte. So floss insbesondere in den ersten Jahren sehr viel Geld in den Aufbau der Marke Amazon, weshalb die Gesellschaft chronisch defizitär arbeitete. Ein Malus, der – wie wir noch sehen werden – dem Unternehmen bis zum heutigen Tag anhaftet. Wenngleich die Investitionsziele des Konzerns heute überwiegend andere sind.


DER INTERNET-DOMINATOR

So brachte es Amazon bis heute zum weltweit größten Online-Einzelhändler mit Kunden in über 150 Ländern. Zum Sortiment gehören längst nicht mehr nur Bücher, sondern darüber hinaus auch Bekleidung, CDs, DVDs, Computer- und Videospiele, Elektronik, Haushaltswaren, Haustierbedarf, Küchenprodukte, Schuhe, Spielzeuge und vieles mehr. Lustigerweise revolutionierte ausgerechnet Amazon.com mit seinem eBook-Reader Kindle sowie den zugehörigen eBooks den Büchermarkt und kannibalisierte so sein eigenes ehemaliges Kerngeschäft.

Dank der Einführung des Amazon Marketplace (früher: zShops) richtet sich der Konzern heutzutage mit seinen Angeboten nicht mehr nur an Endkunden, sondern auch an Buchautoren und Verlage ("Content-Produzenten”), Unternehmen und Verkäufer. So gelang es Amazon sogar den Konkurrenten eBay zu verdrängen.

Doch Jeff Bezos ist auch dies noch längst nicht genug. So nutzt Amazon mit A9 eine eigene Produktsuchmaschine auf seinen Internetseiten, ist dank seiner zahlreichen Rezessionen im Prinzip das größte Soziale Netzwerk der Welt (noch vor facebook) und dominiert mit seinen Amazon Web Services (AWS) auch noch die Cloud.

Dabei untergliedert das Unternehmen sein operatives Geschäft heute in die beiden Segmente Nordamerika und International.


VERSUCH & IRRTUM, ÄHNLICH WIE GOOGLE

Wenn Sie an dieser Stelle mal einen kurzen Moment innehalten und alles, was Sie bisher über Amazon gelesen haben, rekapitulieren, so werden Sie feststellen wie produktiv der Konzern in den vergangenen zwanzig Jahren war. Angefangen als kleiner Online-Buchhändler wuchs die Gesellschaft bis heute zum absoluten Marktführer im Online-Handel. Dabei wurde die gesamte Expansion des Unternehmens stets von seinem Spiritus Rector, Jeff Bezos, vorangetrieben. Dieser arbeitete dabei wiederum stets nach einem Rezept, das auch schon bei Google letztlich zum Erfolg führte: Versuch & Irrtum (Trial & Error).

So wie Google beispielsweise einst mit Google Wave die eMail revolutionieren wollte und den Dienst nach nur rund einem Jahr wieder einstellen musste, scheiterte Amazon zuletzt mit seinem eigenen Smartphone namens Fire Phone. Immer wieder wird auch der Angriff von Amazon auf Apple mit Hilfe des vom eBook-Reader Kindle zum Tablet-PC mutierten Kindle Fire kritisiert. Dabei verkauft Amazon seinen unternehmenseigenen Tablet-PC Kindle Fire ganz bewusst zum Herstellungspreis bzw. unter diesem, um anschließend über den Verkauf von Inhalten zu profitieren.

Alles in allem dürfte der Konzern hier jedoch langfristig Erfolg haben, denn nach der ersten Euphorie merken immer mehr Verbraucher, dass sich ein Tablet eigentlich in erster Linie zum Medienkonsum eignet. Dazu aber braucht man nicht unbedingt ein teures iPad, sondern kann durchaus zum viel günstigeren Kindle Fire greifen. Der große Vorteil dabei ist, dass das Unternehmen so die Kunden an sein Amazon-Universum bindet.


ENGSTMÖGLICHE BINDUNG DER KUNDEN IM AMAZON-UNIVERSUM

Weitere Produkte, die die Kunden ans Amazon-Universum fesseln sollen, sind ein Stick namens Amazon Dash (zur Erstellung von Einkaufszetteln, mit anschließender Bestelloption bei Amazon) sowie ein intelligenter, sprachgesteuerter Lautsprecher namens Amazon Echo. Auch die Settop-Box Amazon Fire TV inkl. direkter Anbindung an den konzerneigenen Videostreaming-Dienst Prime Instant Video soll die Kunden an das Unternehmen binden.

Hatte Jeff Bezos einst das Ziel, die Marke Amazon weltbekannt zu machen, so verfolgt er heute das Ziel die Kunden so eng wie nur möglich an sich zu binden. Und so wie einst der Aufbau einer weltbekannten Marke viel Geld verschlang, so verschlingt auch dieses neue Ziel einer engstmöglichen Markenbindung natürlich viel Geld.


GESCHÄFTSENTWICKLUNG ZULETZT

Daher schafft es Amazon.com bis heute, 20 Jahre nach seiner Gründung, immer noch nicht nachhaltig profitabel zu sein. Wahrscheinlich würde die Börse jedem anderen Unternehmen eine so lange Durststrecke übel nehmen, Jeff Bezos jedoch weiß als ehemaliger Investmentbanker natürlich die Investoren immer wieder von seiner Strategie zu überzeugen. Schauen wir uns aber die zuletzt vorgelegten Geschäftszahlen mal näher an.

Im Geschäftsjahr 2010 erzielte Amazon.com noch einen Jahresumsatz von 34,2 Mrd. US-Dollar sowie einen Gewinn je Aktie von 2,53 US-Dollar. 2011 steigerte der Konzern seinen Jahresumsatz dann auf 48,08 Mrd. US-Dollar (+40,56%) bei einem Gewinn je Aktie von nur noch 1,37 US-Dollar (-45,85%). 2012 wuchs der Jahresumsatz dann auf 61,09 Mrd. US-Dollar (+27,07%) sowie 2013 auf 74,45 Mrd. US-Dollar (+21,87%). Allerdings fiel dabei 2012 auch ein Verlust je Aktie von -0,09 US-Dollar an, ehe 2013 wieder ein Gewinn je Aktie von 0,59 US-Dollar erzielt werden konnte.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2014 erzielte das Unternehmen bereits einen Umsatz in Höhe von 59,66 Mrd. US-Dollar (+22,09%) sowie einen Verlust je Aktie von -0,98 US-Dollar (vergleichbarer Vorjahreszeitraum: 0,47 US-Dollar). Auf Basis der konzerneigenen Schätzungen für Q4 (Umsatz 27,3 bis 30,3 Mrd. US-Dollar, EBIT: 481 Mio. US-Dollar) dürfte am Ende des Geschäftsjahres 2014 ein Umsatz von knapp 89,5 Mrd. US-Dollar (+20,20%) sowie ein Verlust je Aktie von -0,75 US-Dollar verbucht werden.

Schon alleine aufgrund der zwischenzeitlich erreichten Größe (Stichwort: Basiseffekt) schwächt sich das Umsatzwachstum ab, ist jedoch mit gut +20% immer noch beeindruckend. Wichtiger als das Umsatzwachstum wird jedoch sein, dass sich der Konzern auf den Weg zurück zu schwarzen Zahlen begibt. Denn damit könnte Jeff Bezos den Investoren zeigen, dass sich die zuletzt getätigten Investitionen auch tatsächlich auszahlen.


ZUKÜNFTIGE GESCHÄFTSENTWICKLUNG

So liegen die durchschnittlichen Analystenschätzungen aktuell bei einem Jahresumsatz von knapp 106 Mrd. US-Dollar (+18,44%) sowie einem Gewinn je Aktie von 0,85 US-Dollar (niedrigste Schätzung: -1,09 US-Dollar; höchste Schätzung: 2,95 US-Dollar) für 2015e.

Im Geschäftsjahr 2016e sollte dann bereits ein Jahresumsatz von knapp 127 Mrd. US-Dollar (+19,74%) sowie ein Gewinn je Aktie von 3,08 US-Dollar (+262,35%) in den Büchern stehen. Während sich das Umsatzwachstum jedoch abschwächt, dürfte der Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr 2017e weiter überproportional zulegen. Daher ist für 2017e mit einem Jahresumsatz von knapp 147 Mrd. US-Dollar (+15,85%) sowie einem Gewinn je Aktie von bis zu 6,42 US-Dollar (+108,44%) zu kalkulieren.

Allerdings sind diese Gewinnschätzungen, je weiter sie in die Zukunft reichen, natürlich mit einer gehörigen Portion Unsicherheit behaftet. Zumal Jeff Bezos weitere hochinteressante Dinge plant, die jedoch erst einmal viel Geld kosten dürften. Als Stichwort seien hier nur die Auslieferung mit Hilfe von Drohnen (innerhalb von nur einer Stunde), der Einstieg ins Lebensmittelgeschäft (Amazon Fresh) und viele andere zum Teil verrückte Ideen zu nennen.

FAIRER WERT BEI 400 USD

Bei Wachstumswerten, und als solchen muss man Amazon.com auch nach zwanzig Jahren noch immer klassifizieren, akzeptieren Investoren in der Regel maximal ein KGV in Höhe des doppelten prozentualen Gewinnwachstums. Das Problem ist nur, dass das Gewinnwachstum bei Amazon.com nicht konstant genug ist, um diesen Maßstab anlegen zu können.

Daher müssen wir hier andere Maßstäbe anlegen, um einen fundamental fairen Wert zu ermitteln. So wurde die Aktie in der Vergangenheit stets mit einem KUV von über 1,5 bewertet. Ich möchte hier bei der Bewertung jedoch, aufgrund des sich abschwächenden Umsatzwachstums, lieber einen Tick konservativer sein. Daher halte ich für die Aktie ein KUV von 1,5 für fair.

Das Jahr 2014 ist inzwischen so gut wie vorbei, und die Börse schaut in der Regel immer bis zu einem Jahr in die Zukunft. Demnach müssen wir zur Berechnung eines fundamental fairen Wertes die Umsatzschätzung für das Geschäftsjahr 2016 als Basis nehmen. Für 2016e habe ich, völlig im Einklang mit den Analysten, einen Umsatz von knapp 127 Mrd. US-Dollar angenommen. Demnach läge der fundamental faire Wert des Unternehmens auf Sicht der nächsten 12 Monate bei bis zu 1,5x 127 Mrd. US-Dollar und somit bei bis zu 190,5 Mrd. US-Dollar.

Angesichts von zurzeit 463 Mio. ausstehender Aktien entspräche dies einem Aktienkurs von bis zu 411,45 US-Dollar. Was das Kursziel angeht, runde ich hier ab und setze dieses somit auf genau 400,00 US-Dollar fest.


FAZIT

Aktuell notiert die Aktie bei Kursen unter 310,00 US-Dollar, wohingegen die Analysten im Durchschnitt ein Kursziel in Höhe von 357,16 US-Dollar nennen. Das optimistischste Kursziel liegt dabei sogar bei 450,00 US-Dollar, was ich jedoch für einen Tick zu viel des Guten halte. Kursziele von 400,00 US-Dollar auf Sicht von 12 Monaten halte ich jedoch für durchaus realistisch. Damit würde die Aktie über ein Kurspotenzial von knapp +30% auf Sicht eines Jahres verfügen, was ordentlich ist. Daher halte ich die Aktie von Amazon.com für kaufenswert.

Allerdings sollten Sie dabei beachten, dass es sich bei Amazon.com immer noch um ein Wachstumsunternehmen handelt. Dies bedeutet, dass den großen Kurschancen eben auch entsprechend große Kursrisiken gegenüberstehen. Wer daher in die Aktie investiert, sollte sich des Risikos bewusst sein und sein Investment mit Hilfe eines Stoppkurses bei 272,78 US-Dollar absichern.



07. Update beobachteter Werte

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Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

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08. Übersicht HT-Portfolio

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
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Stephan Heibel
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09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



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