Heibel-Ticker 15/4 - Club-Med setzt Weichwährungs-Euro durch

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23.01.2015:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

10. Jahrgang - Ausgabe 04 (23.01.2015)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Peng - Startschuss für die Rallye
02.So tickt die Börse: Club-Med setzt Weichwährungs-Euro durch
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Die verkannte Kursrallye
 - Euwax-Sentiment deutet ebenfalls auf steigende Kurse hin
 - Fazit: Wir befinden uns noch ganz am Anfang einer Euphoriephase!
 - Top Analystenziele
 - RWE und E.On völlig ausgebombt
 - Xing ist nicht mit LinkedIn vergleichbar
04.Ausblick: Detailanalyse zu deutschem Maschinenbauer mit 70% Umsatzanteil in Asien
05.Wunschanalyse: Heidelberger Druckmaschinen
 - Heidelberger Druckmaschinen: Auf Rettung folgt Umstrukturierung
 - Auf Rettung folgt Umstrukturierung
 - Gut gerüstet für Zukunft, doch ohne Vision
 - Unverhoffter Segen: Der schwache Euro
 - Zahlen machen Hoffnung
 - Fantasie liegt im Rückenwind
 - Kursverlauf durch Leerverkäufer geprägt
 - Fazit:
06.Top-Aktie der Top-Trader: Daimler
 - Daimler: Nachholbedarf in China stützt Wachstum
 - Unternehmensprofil
 - Jede Krise birgt Chancen
 - Aufholjagd in China
 - Share Economy – Problem oder Chance für Daimler?
 - Umsatz- und Ergebnisentwicklung zuletzt
 - Umsatz- und Gewinnschätzungen bis 2017e
 - Aktuelle Bewertung: fundamental fairer Wert, mein Kursziel
 - Charttechnik: DAX und Daimler mit charttechnischem Ausbruch
07.Update beobachteter Werte
 Gazprom spekulativ kaufen, Merkel schlägt Entspannungspolitik an
 Manz als Wachstumswert kaufen
 Vermeintlich enttäuschende Zahlen drücken Kurs
 Verkaufen über 3,85 EUR
 36% in 3 Monaten, Teilverkauf über 15€
 Positionsgröße anpassen, Teilverkauf über 94,50 EUR
08.Übersicht HT-Portfolio
09.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
10.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Peng - Startschuss für die Rallye

Liebe Börsenfreunde,

Der Knall war weltweit zu hören: EZB-Chef Mario Draghi hat die Bazooka aus dem Keller geholt und schießt nun mehr Liquidität in die Märkte, als sich das irgendjemand vorgestellt hatte. Der DAX stürmt von Allzeithoch zu Allzeithoch, die Stimmung steigt, und weltweit wird die konjunkturfreundliche Entscheidung der EZB gelobt.

Konjunkturfreundlich? Was hat die EZB mit der Konjunktur zu tun? Nun, wir Deutschen haben so unsere Bedenken, und ich habe in Kapitel 02 eine Formulierung gefunden, mit der sich unsere Bedenken recht treffend beschreiben lassen. Der kurzfristige Segen des billigen Geldes wird langfristig unserer Wettbewerbsfähigkeit schaden.

Das Sentiment ist überraschenderweise noch nicht euphorisch, im Gegenteil. Anleger halten sich bewußt zurück, und insbesondere institutionelle Anleger setzen inzwischen verstärkt auf eine baldige Korrektur. Das sind eigentlich weiterhin günstige Voraussetzungen für eine Fortsetzung der Rallye. Die Einzelheiten dazu lesen Sie in Kapitel 03.

Heute früh habe ich einen Hersteller von Fertigungsanlagen zum Kauf empfohlen, der 70% seines Umsatzes in China und Taiwan erwirtschaftet. Die Empfehlung lesen Sie unter den Updates, eine Detailanalyse habe ich in Kapitel 04 für Sie ausgearbeitet.

Am Mittwoch der Woche habe ich eine Wunschanalyse zu Heidelberger Druckmaschinen geschrieben. Mein Fazit: Als Spekulation geeignet, doch für ein langfristiges Investment fehlt mir eine Vision. Mehr dazu in Kapitel 05.

Im Rahmen unserer Top-Aktie der Top-Trader hat Sascha Huber heute Daimler detailliert betrachtet. Daimler profitiert überproportional vom Geschäft in China, wo die Wettbewerber derzeit Anteile an Daimler verlieren. Der Grund: Daimler hat China erst zu spät erschlossen. Was dies nun für die Aktie bedeutet lesen Sie in Kapitel 06.

Wie immer gibt es eine Reihe von Updates in Kapitel 07. Wir haben die Woche genutzt, um einige Positionen zu verkleinern bzw. aufzulösen. Neben dem Maschinenbauer haben wir heute auch noch einen spekulativen Wert ins Portfolio geholt, der von dem sich stabilisierenden Ölpreis profitieren könnte.

Wie immer gibt es die tabellarische Übersicht über unser Portfolio in Kapitel 07.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts150125.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Club-Med setzt Weichwährungs-Euro durch

Das Beste das ich der gestrigen EZB-Entscheidung abgewinnen kann, ist, dass Draghi nun endlich Fakten geschaffen hat und die Diskussion hoffentlich aufhören wird. Die Fakten gefallen mir nicht, das wissen Sie, aber als Europäer müssen wir die Entscheidung akzeptieren. Lassen Sie mich daher abschließend ein paar Worte dazu sagen, und ich denke, dass dieses leidige Thema damit für ein paar Jahre ad acta gelegt werden kann.

Deutschland ist Exportweltweister, weil Deutschland die komplexesten Maschinen günstiger anbieten kann als irgendjemand sonst auf der Welt. Ein wesentlicher Bestandteil der Produktivitätsfortschritte in Deutschland waren nicht nur Gewerkschaften, die für höhere Löhne und damit einen sozialen Frieden gesorgt haben. Nicht nur eine verlässliche und wirtschaftsfreundliche Politik, die deutsche Unternehmen nicht unnötig stark belastete. Sondern auch die starke D-Mark. Über Jahrzehnte haben wir gelernt, den Nachteil einer starken Währung durch Produktivitätsfortschritte aufzufangen. So blieben deutsche Maschinen international wettbewerbsfähig.

In den Club-Med Ländern, bitte verzeihen Sie mir die Pauschalisierung, aber es geht mir hier um den grundsätzlich unterschiedlichen Ansatz der verschiedenen Kulturen, in den Club-Med Ländern hat man gelernt, dass im Falle von international wettbewerbsunfähigen Produkten die Notenbank zu Hilfe kommt. Nicht die Politik musste aktiv werden, nicht das Lohnniveau musste angefasst werden. Sondern über den Wechselkurs wurde die Wettbewerbsfähigkeit wieder hergestellt. Kurzfristig. Bis dann die nächste Abwertung der Währung fällig war.

So müssen wir hier in Deutschland uns nun geschlagen geben: Unsere Vorstellung von Zusammenspiel zwischen Politik, Notenbank und Gesellschaft funktioniert in Club-Med Ländern nicht. Wir haben nun eine EZB, die mit den Grundsätzen der Bundesbank gebrochen hat und meiner Einschätzung nach aktive Wirtschaftspolitik betreibt (auch wenn sie das stets vehement abstreitet).

In den kommenden zwei bis drei Jahren wird Deutschland stark von dieser Politik profitieren. Deutschland ist weltweit (noch) wettbewerbsfähig, und unsere Exportunternehmen werden ein starkes Gewinnwachstum ausweisen. Es ist Erntezeit. Ich glaube aber nicht, dass die deutsche Wirtschaft in fünf Jahren weltweit noch so gut dastehen wird wie heute.

Finanzminister Schäuble hat es heute in einer Diskussionsrunde gesagt: Strukturreformen sollen in der Theorie immer dann durchgesetzt werden, wenn es einem gut geht. Dann kann man sie besser verkraften. Die Realität sieht jedoch anders aus: Es gab in der Geschichte niemals grundlegende Strukturreformen ohne eine Notsituation. Diese Aussage im Kontext mit der Wechselkursdiskussion würde also bedeuten: Deutschland hat dank der starken D-Mark gelernt, kontinuierlich schmerzhafte Strukturreformen umzusetzen.

Fehlt dieser kontinuierliche Druck seitens einer starken Währung, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Wettbewerbsfähigkeit leidet.

In meinen Augen fraglich ist die Begründung der EZB für die Liquiditätsschwemme: Deflation drohe. Die EZB ist verantwortlich für die Inflationserwartung, die langfristig betrachtet "etwa bei aber nicht über 2%" liegen soll. Heute früh wurden entsprechende Zahlen von der EZB veröffentlicht: Die langfristige Inflationserwartung (für 2019) in der Eurozone liegt bei 1,8%.

Okay, für 2015 wird eine Inflationsrate von nur 0,3% erwartet. Aber bereits 2016 soll diese wieder auf 1,1% ansteigen, 2017 auf 1,5%. Das ist der Effekt des Ölpreis- und gesamten Rohstoffmarkteinbruchs, der sich in den kurzfristigen Zahlen widerspiegelt. Der rückläufige Ölpreis hat im Vergleich zum Vorjahr zu deutlich rückläufigen Preisen in vielen Bereichen geführt, sodass wir natürlich und ungeachtet der Konjunkturentwicklung im laufenden Jahr 2015 zu deutlich niedrigeren, teilweise auch negativen Inflationszahlen kommen. Aber das ist positiv, denn diese Entwicklung ist nicht das Resultat eines Nachfrageeinbruchs sondern eines Angebotsüberschusses.

Auch ohne die Liquiditätsschwemme von Mario Draghi wird die Inflationsrate in einem Jahr wieder deutlich ansteigen, allein schon wenn der Ölpreis aufhört zu fallen. Stabilisiert sich der Ölpreis zwischen 40 und 50 USD/Fass, so wird in einem Jahr die Inflationsrate nicht mehr durch den Ölpreis in den Keller gezogen. Draghi wird eine anziehende Inflationsrate natürlich als seinen Verdienst beanspruchen, doch in meinen Augen ist die Entscheidung für QE eine kulturelle Entscheidung, bei der Deutschland verloren hat, und nicht eine Ökonomische.

So, das soll's nun gewesen sein. Lassen Sie uns die nächsten zwei bis drei Jahre am Erfolg deutscher Exportunternehmen partizipieren. Ich habe heute früh zum Kauf eines deutschen Maschinenbauers mit hohem Exportanteil geraten und werde diesen in Kapitel 04 detailliert vorstellen.

Es war klar, dass Draghi ein deutliches Signal setzen würde. Doch die nunmehr verkündeten 60 Mrd. Euro pro Monat übertreffen die kühnsten Vorstellungen selbst der Club-Med Länder, und der DAX hat seine Rallye nach dem Überwinden des Allzeithochs nochmals beschleunigt. Schauen wir uns einmal die Entwicklung der wichtigsten Indizes im Wochenvergleich an:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES22.1.15Woche Δ
Dow Jones17.814 2,8%
DAX10.436 4,0%
Nikkei17.512 3,8%
Euro/US-Dollar1,13-2,6%
Euro/Yen134,05-1,3%
10-Jahres-US-Anleihe1,90%0,12
Umlaufrendite Dt0,44%0,06
Feinunze Gold$1.296 3,0%
Fass Brent Öl$49,63 1,7%
Kupfer5.637 -0,5%
Baltic Dry Shipping751 0,3%



Der DAX als Hauptprofiteur der EZB-Entscheidung führt die Liste mit +4% an, gefolgt vom Nikkei (+3,8%) und dem Gold (+3%). Der Wechselkursverlust von -2,6% des Euros gegenüber dem US-Dollar führt zu einem Großteil des Goldpreisanstiegs. Ich schließe daraus, dass insbesondere Europäer diese Woche Euros in Gold getauscht haben, was dem gelben Metall zu dem überproportionalen Plus verholfen hat.

Während der DAX von Allzeithoch zu Allzeithoch springt, liegt der Dow Jones auch nach der gestrigen Rallye noch 1,5% darunter. Die Rallye im DAX hat der Dow Jones nicht mitgemacht, im Gegenteil, vor wenigen Tagen noch lag der Dow Jones 4,3% unter dem Allzeithoch. Wenn wir also hier in Deutschland schon eine Überhitzung befürchten, so zeigt der Blick über den Teich, dass man dort gerade mal aus einer Konsolidierungsphase kommt. Von Überhitzung ist dort noch nichts zu sehen.

Es könnte also sein, dass die US-Börse den DAX in den kommenden Tagen noch ein wenig weiter in die Höhe zieht.

Eine direkte Folge der gestrigen EZB-Entscheidung war der Ausverkauf von deutschen Staatsanleihen. Die Rendite sprang um 6 Basispunkte (0,06 Prozentpunkte) von 0,39% auf 0,44%. Es ist der Beweis dafür, dass zuvor viele europäische Investoren auf der Suche nach Sicherheit nur Deutschland zum Ziel haben konnten. Da nun die EZB jedoch mit monatlich 60 Mrd. Euro für Sicherheit in ganz Europa sorgt, gibt es wieder Alternativen zu Deutschland, und entsprechend wird nicht mehr so viel nach Deutschland geleitet. Das Zinsniveau in Deutschland steigt.

Und wir wollen die Erholung am Ölmarkt nicht vergessen. Zunächst endete der Ausverkauf, und der Ölpreis stabilisierte sich. Nun werden Meldungen als Grund für einen Ölpreisanstieg über die Titelseiten gejagt: Zum Beispiel der Tod des Königs Abdullah von Saudi Arabien, der für die westlich orientierte Ölpolitik seines Landes als Garant stand. Sein Nachfolger beeilt sich zu versichern, diese Linie beizubehalten. Doch jeder Wechsel birgt Unsicherheit, und Unsicherheit setzt sich stets in Form steigender Preise, diesmal beim Öl, nieder. Auch für einen weiter steigenden Ölpreis habe ich heute früh eine Spekulationsidee an die Express-Kunden des Heibel-Tickers geschickt, Sie können die Spekulation in Kapitel 07 nachlesen.

Turbulente Zeiten. Die hohe Schlagzahl, mit der seit Jahresbeginn Dogmen gebrochen werden, hält an. Schauen wir uns also einmal an, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt.




03. Sentiment: Die verkannte Kursrallye

Letzte Woche schrieben wir an dieser Stelle als Fazit: Hohe Skepsis geht langsamer zurück, als es auf den ersten Blick scheint, sodass weiter steigende Kurse zu erwarten sind. So kam es denn auch, und nachdem nun die Katze aus dem Sack ist, müssen wir beurteilen, ob aus Sentimentsicht noch weiter Raum für positive Überraschungen ist, die eine Fortsetzung der Rallye ermöglichen.

Die Überschrift ist durchaus zweideutig zu verstehen. Zum einen erscheint es wirklich nahezu unglaublich, wie der DAX zurzeit durch die Decke geht. Zum anderen, und das ist aus Sicht des Sentiments viel entscheidender, glauben derzeit nur wenige Marktteilnehmer an eine Fortsetzung dieser Kursrallye.

So zeigen die Daten von Cognitrend, die das Sentiment im Auftrag der Deutschen Börse AG ermitteln, einen minimalen Rückgang des Optimismus bei den Profis sowie einen leichten Anstieg auf Seiten der Privatanleger. Damit weitet sich jedoch die Divergenz in der Erwartungshaltung zwischen Profis und Privatanlegern, die zuletzt etwas geschrumpft war, wieder ein wenig aus. Wie bereits in der jüngeren Vergangenheit, scheinen jedoch die Privatanleger besser zu liegen als die Profis. Doch woran liegt das?

Nun, die Erklärung ist eigentlich ziemlich banal. Zum einen hatten die Profis viel mehr Angst vor der Entscheidung des EZB-Rats bzgl. der geplanten Anleihekäufe. Zum anderen haben die Profis, die ja täglich am Markt agieren, in den vergangenen Jahren gelernt, dass sich langfristige Investitionen an der Börse heutzutage oft nicht mehr auszahlen und sie daher besser schnell ihre Gewinne mitnehmen. Diese Nähe zum Markt hat die Institutionellen also regelrecht darauf konditioniert, immer mehr die Gefahren als die Chancen im Hinterkopf zu haben.

Viele Privatanleger, insbesondere jene die dabei noch relativ neu an der Börse sind, gehen da natürlich viel unbedarfter an die Sache heran. So feiern sie die aktuellen Kursgewinne und werden langsam euphorisch. Grundsätzlich ist dies eigentlich tendenziell eher schlecht, denn bekanntlich sterben Bullenmärkte in Euphorie. Aber noch tritt diese euphorische Haltung nur vereinzelt auf und wird eben von den institutionellen Anlegern nicht geteilt. Insofern steht noch genügend frisches Geld am Rand, das nur auf einen Rücksetzer wartet, um in die Börse hineinfließen zu können.

Alles in allem stehen wir daher zurzeit wohl am Anfang einer sehr, sehr schönen Börsenphase. Denn der Beginn einer Euphoriephase an der Börse kennzeichnet in der Regel den Beginn einer Spekulationsblase. Und so schlecht Spekulationsblasen sind, wenn sie platzen, so schön sind sie in ihrer Entstehung. Denn niemals können Sie an der Börse leichter Gewinne einfahren als zu eben dieser Zeit.

Schauen wir uns abschließend daher nun noch die Daten von sharewise an, um zu eruieren, wie euphorisch die Privatanleger zurzeit schon sind.

Sentimentdaten

Privatanleger
1. KW: 52% Bullen (111 Stimmen)
2. KW: 59% Bullen (111 Stimmen)
3. KW: 52% Bullen (126 Stimmen)

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Celgene, Nordex, FXCM

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
EMS-Chemie, Sharp, Qualcomm

Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
02.01.- 09.01. (196): 49% / 18%
09.01.- 16.01. (380): 52% / 13%
16.01.- 23.01. (367): 50% / 13%

Kaufempfehlungen der Analysten
SAP, ASML Hldg., Wirecard

Verkaufsempfehlungen der Analysten
ABB, Hannover Rück, ENI S.P.A.

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

Zuerst einmal ist festzuhalten, dass immer mehr Privatanleger zur Börse zurückkehren. Angesichts der ultralockeren Geldpolitik der EZB ist dies jedoch nicht verwunderlich, zumal inzwischen auch die Feiertage zum Jahreswechsel hinter uns liegen. Zugleich ging jedoch der Optimismus der sharewise Nutzer zuletzt sogar deutlich zurück, was im Widerspruch zum Ergebnis von Cognitrend steht. Nichtsdestotrotz zeigt weder die Erhebungen von Cognitrend noch die Erhebung von sharewise eine zu große Euphorie auf Seiten der Privatanleger an.


EUWAX-SENTIMENT DEUTET EBENFALLS AUF STEIGENDE KURSE HIN

Zu guter Letzt ergibt auch ein Blick auf das Euwax-Sentiment der Börse Stuttgart ein ähnliches Bild. Das Euwax-Sentiment spiegelt dabei das Verhalten von Privatanlegern wider und basiert auf marktnahen Orders von Hebelprodukten durch Privatanleger auf Basiswerte wie den DAX. Ein positives Euwax-Sentiment bedeutet dabei, dass die Mehrheit der Anleger auf steigende Kurse setzt und ein negatives Euwax-Sentiment, dass die Mehrheit der Anleger auf fallende Kurse setzt. Das Euwax-Sentiment, das beispielsweise Mitte Dezember noch bei +15 lag, verzeichnet inzwischen Werte von -14.


FAZIT: WIR BEFINDEN UNS NOCH GANZ AM ANFANG EINER EUPHORIEPHASE!

Obwohl wir aktuell 415 Punkte oder gut +4% höher notieren als vor einer Woche und der DAX schon am vergangenen Freitag ein neues Allzeithoch markiert hatte, sehen wir nach wie vor keinerlei Anzeichen von Euphorie im Markt. Die Privatanleger sind „bullish”, ja. Aber dafür gibt es auch gute Gründe, nicht zuletzt die Entscheidungen des EZB-Rates vom gestrigen Donnerstag. Obwohl die Kleinanleger daher grundsätzlich optimistisch gestimmt sind, bleiben sie dabei immer noch vorsichtig und es gibt nur vereinzelt Anzeichen von Euphorie.

Überhaupt nicht euphorisch gestimmt sind dagegen weiterhin die institutionellen Marktteilnehmer. Diese wurden vom Markt in jahrelanger Kleinarbeit regelrecht darauf konditioniert, dass sie nur kurzfristiges Trading betreiben sollten und haben dies umgesetzt. Nun stehen Sie, nach entsprechenden Gewinnmitnahmen zu Jahresbeginn, mit viel Geld an der Seite und warten auf einen Rücksetzer, um wieder einzusteigen. Doch der DAX tut ihnen diesen Gefallen einfach nicht mehr und sprintet von Hoch zu Hoch.

Alles in allem erscheint der deutsche Leitindex somit nach unten hin bestens unterstützt, die Risiken nach unten sind derzeit also überschaubar. Nach oben hin sind die Chancen nach dem charttechnischen Ausbruch auf ein neues Allzeithoch am vergangenen Freitag hingegen gigantisch. Nachdem die erste Zielmarke von 10.500 Punkten bereits abgearbeitet wurde, liegen die nächsten kurzfristigen Zielmarken bei 10.800 Punkten, 11.000 Punkten, 11.200 Punkten sowie letztlich sogar 12.000 Punkten.

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien

TOP ANALYSTENZIELE

UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
Zeal Network20.138,25 €63,00 €64,71%
Manz Autom.19.164,13 €100,00 €55,93%
RWE AG St21.123,80 €37,00 €55,46%
Wirecard AG22.138,71 €60,00 €55,00%
XING AG21.197,17 €140,00 €44,08%
E.ON AG21.113,45 €19,00 €41,26%
QSC AG20.11,79 €2,50 €39,66%
CeWe Color 20.151,28 €69,00 €34,56%
Tom Tailor20.111,18 €15,00 €34,17%
SAP AG22.156,58 €73,00 €29,02%

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.

RWE UND E.ON VÖLLIG AUSGEBOMBT

Die Analystin Deborah Wilkens von Goldman Sachs hat die Aktien der beiden deutschen Versorger E.ON und RWE im Laufe dieser Woche im Rahmen einer Branchenstudie genauer unter die Lupe genommen. Dabei bestätigte sie E.ON auf der "Conviction Buy List”, senkte aber ihr Kursziel von 20 auf 19 Euro. Auch ihre Einschätzung zu RWE bestätigte sie mit "Buy”, senkte jedoch auch hier ihr Kursziel von 41 auf 37 Euro. Als Grund für die leicht gesenkten Kursziele gab sie eine Senkung ihrer kurzfristigen Gewinnschätzungen für die Stromerzeugung sowie die Öl- und Gasförderung aufgrund der zuletzt gesunkenen Rohstoffpreise an.

Ich kann sowohl die Senkung dieser Prognosen als auch die Bestätigung ihrer Kaufempfehlungen dabei absolut nachvollziehen. E.ON und RWE leiden aktuell sowohl unter der völlig verkorksten deutschen Energiewende als auch unter den stark gesunkenen Rohstoffpreisen. Allerdings halte auch ich beide Aktien für so ausgebombt, dass sie kaum noch tiefer fallen können. Dies gilt erst Recht vor dem Hintergrund des aktuell sehr positiven Marktumfeldes. Anders als die meisten Analysten wie auch Deborah Wilkens, bevorzuge ich persönlich jedoch RWE und nicht E.ON. Richtig ist zwar, dass E.ON zurzeit einen Tick besser dasteht als RWE, genau hierin liegt aber m.E. die Phantasie. Denn wenn RWE den Konzernumbau endlich auch mal richtig in Angriff nimmt, winken hier sehr schnell deutlich höhere Kurse.

XING IST NICHT MIT LINKEDIN VERGLEICHBAR

Der Analyst Marcus Silbe von Oddo Seydler hat hingegen nach einem Interview mit Finanzchef Ingo Chu die Aktie des Karriere-Netzwerks XING auf "Buy” mit einem Kursziel in Höhe von 140 Euro bestätigt. Als Grund führt er eine Unterbewertung von XING im Vergleich mit dem amerikanischen Wettbewerber (LinkedIn) an. Ja, Xing ist deutlich niedriger bewertet als sein US-Wettbewerber. Allerdings hat der Bewertungsabschlag bei XING auch seinen guten Grund. Denn während die amerikanische Konkurrenz längst sehr erfolgreich international operiert, ist XING diese Expansion ins Ausland nie gelungen. Auf längere Sicht steht daher zu befürchten, dass LinkedIn seinen deutschen Konkurrenten auch auf dem Heimatmarkt attackieren und überholen dürfte, getreu dem Internetmotto: "The winner takes it all”. Daher halte ich das genannte Kursziel in Höhe von 140 Euro für zu hoch, es sei denn LinkedIn würde sich doch noch zu einem Übernahmeangebot durchringen.




04. Ausblick: Detailanalyse zu deutschem Maschinenbauer mit 70% Umsatzanteil in Asien

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

INTERNET: Kundenbereich

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen Positionen anzeigen zu lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stelle ich den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

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05. Wunschanalyse: Heidelberger Druckmaschinen



Heidelberger Druckmaschinen
Auf Rettung folgt Umstrukturierung

Mi, 21. Januar um 22:21 Uhr
Gerettet, umstrukturiert, doch wohin soll’s als nächstes gehen? Heidelberger Druckmaschinen wurde in den vergangenen zwei Jahren grundlegend umstrukturiert, die Bilanz ist gesundet. Doch eine Vision für die Zukunft hat CEO Linzbach noch nicht ausgeben können. Die Druckindustrie kämpft zu sehr mit rückläufigen Umsätzen und neuem Preisdruck. Die Aktie von Heidelberger Druckmaschinen ist jedoch inzwischen fair bewertet, und die Q3-Zahlen am 4. Februar dürften für eine positive Überraschung sorgen, auf die ich spekulieren würde.

AUF RETTUNG FOLGT UMSTRUKTURIERUNG

Gerade einmal anderthalb Jahre hat CEO Dr. Gerold Linzbach benötigt, um Heidelberger Druckmaschinen wieder auf eigene Füße zu stellen. Der Konzern hatte zuvor weltweit die besten Druckmaschinen ausgeliefert, das Digitalisierungsgeschäft nur halbherzig angegangen und schließlich verkauft und wunderte sich vor drei Jahren, warum der Umsatz sowie der Gewinn einbrachen.

Die Antwort war einfach: Zum einen laufen Heidelberger Druckmaschinen nicht selten jahrzehntelang, warum also eine neue Maschine kaufen. Selbst der Boom in den Schwellenländern führte lediglich dazu, dass die Maschinen gebraucht gekauft wurden.

Und gebrauchte, überflüssige Maschinen gibt es viele in unserer Industriegesellschaft, die mit zunehmender Geschwindigkeit Zeitschriften, Tagesmeldungen und auch sogar Bücher in digitaler Form konsumiert. Die Explosion an Informationen führte zu einer Explosion an Festplatten, nicht jedoch an bedrucktem Papier.

Mit der Digitalisierung der häufig ästhetischen Prozesse der Druckindustrie war Heidelberger Druckmaschinen zunächst überfordert. Da möchte man einen Hochglanzprospekt drucken, dessen Vorlage man als PDF beispielsweise in aufwändigen Prozessen unternehmensintern vorbereitet hat, und der einfache Ausdruck warf Probleme über die Seitenränder, die Art der Buchbindung und daraus resultierende Verschiebung der Texte bis hin zu Problemen mit den unendlich vielen Sonderzeichen auf. Ich selbst habe mich vor fünfzehn Jahren häufiger mit solchen Dingen herumgeschlagen.

Man suchte das Heil in der Flucht nach vorne, verkaufte das junge Digitalgeschäft und versprach sich von den Schwellenländern die Rettung. Doch die blieb aus oben genannten Gründen aus.

So musste Mitte 2012 ein nüchterner Zahlenmensch ans Ruder von Heidelberger Druckmaschinen. Dr. Linzbach hat sein Handwerk bei der Aufspaltung des Hoechst-Konzerns Mitte der 90er Jahre gelernt. Binnen weniger Monate trimmte er Heidelberger Druckmaschinen auf profitable Geschäftsbereiche (d.h.: Es wurden eine Reihe unprofitabler Unternehmenszweige verkauft oder dicht gemacht). Zudem unternahm er einen neuen Anlauf in die Digitalisierungstechnik.

Die Bilanz gesundete schnell, im Geschäftsjahr 2013/2014 wurde erstmals seit langem wieder ein Gewinn ausgewiesen. Die Aktie honorierte diese Entwicklung mit einer Verdreifachung von eins auf drei Euro. Heidelberger Druckmaschinen ist gerettet.

Doch zukunftsfähig ist das Unternehmen in meinen Augen noch nicht. Neue Geschäftsbereiche wie der Digitalisierungsdruck steuern noch wenig zum Unternehmensgewinn bei. Das Vorzeigeprojekt, 3D-Druck am Beispiel des Bedruckens eines Fußballs, ist nach wie vor ein Pilotprojekt, bislang wurden zwei solcher Drucker verkauft. Lediglich im Bereich des Verpackungsdrucks profitiert das Unternehmen bereits von einem Wachstumsmarkt.

Die Belegschaft ist im vergangenen Jahr um 5% auf knapp über 12.000 geschrumpft. Zuletzt hat auch Heidelberger Druckmaschinen unter den geopolitischen Spannungen gelitten: Die Beziehungen zu Russland haben sich durch die Ukraine-Krise abgekühlt, und in Brasilien wird seit Jahren eine wirtschaftsfeindliche Politik betrieben. Es müssen weiter Kosten eingespart werden.

GUT GERÜSTET FÜR ZUKUNFT, DOCH OHNE VISION

Damit hat CEO Dr. Linzbach Schritt eins, die Gesundung des Konzerns bzw. das Gesundschrumpfen, erfolgreich abgeschlossen. Heidelberger Druckmaschinen wird auch in diesem Geschäftsjahr (endet am 31.3.2015) aller Voraussicht nach einen Gewinn ausweisen. Die Verschuldung ist gering, sodass Linzbach sogar gezielt einkaufen könnte, um neue Geschäftsfelder zu entwickeln.

Derzeit jedoch konzentriert sich Linzbach auf Kooperationen. So wird der Digitaldruck mit Ricoh Japan weiterentwickelt. Maschinen für die Weiterverarbeitung werden künftig in Kooperation mit dem chinesischen Unternehmen Masterwork Machinery in China weiterentwickelt und gebaut. Dieser Kooperation ist der Standort Leipzig mit 190 Mitarbeitern zum Opfer gefallen.

Doch all das sind nach wie vor strukturelle Maßnahmen, die eine weitere Profitabilitätssteigerung durch Gesundschrumpfen zur Folge haben. Entsprechend ist der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr aller voraussicht nach rückläufig. Und auch für 2015/2016 sieht es nicht anders aus.

Verbrauchmaterialien möchte Heidelberger Druckmaschinen verkaufen und Dienstleistungen für laufende Druckmaschinen. Das sind wiederkehrende Umsätze mit hohen Margen und daher bereits heute ein wesentlicher Bestandteil des jüngsten Erfolges von Heidelberger Druckmaschinen.

Doch wohin soll die Reise gehen? Digitaldruck und 3D-Druck sind nicht wirklich Wachstumsmärkte. Im Bereich des Digitaldrucks ist Heidelberger Druckmaschinen zu spät auf den Markt gekommen und könnte sich heute nur durch den Kauf von Wettbewerbern eine bessere Wettbewerbsposition verschaffen. Doch das ist teuer.

UNVERHOFFTER SEGEN: DER SCHWACHE EURO

Über 60% des Umsatzes werden außerhalb von Eurloand erwirtschaftet. 30% Asien, 15% Nordamerika, 4% Südamerika und 12% in Osteuropa. Der Euro hat in den vergangenen Monaten stark Federn gelassen, und die Maschinen, die ins Ausland geliefert werden, werden in ausländischen Währungen, meist US-Dollar, beglichen. Bei der Umrechnung der Einnahmen wird es schon im laufenden Quartal einen ordentlichen Wechselkursgewinn geben.

Das gilt jedoch nicht nur für die Druckmaschinen, sondern auch für die Verbrauchsmaterialien. Diese sind häufig chemische Produkte, für die Öl und andere Flüssigkeiten eingekauft und verarbeitet werden müssen. Der Wertverfall des Euros ging einher mit einem extrem schwachen Rohstoffmarkt, sodass die Einkaufspreise für diese Einsatzmaterialien in Euro gerechnet stabil blieben. Es bleibt also der positive Wechselkurseffekt beim Verkauf ins Ausland.

Dienstleistungen hingegen führen parallel zu den Wechselkursgewinnen auch zu höheren Kosten für die Erbringung der Dienstleistung vor Ort. Dort dürfte der Effekt vernachlässigbar sein.

Im ersen Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres hat Heidelberger Druckmaschinen 42 Mio. Euro Gewinn im Bereich der Dienstleistungen erwirtschaftet (Vorjahr 38 Mio. Euro). Der Verlust beim Verkauf der Maschinen war im ersten Halbjahr bereits von -49 auf -27 Mio. Euro geschrumpft, ich erwarte jedoch bereits für Q3 keine weiteren Verluste in diesem Bereich und ggfls. in Q4 einen ordentlichen Gewinnbeitrag.

ZAHLEN MACHEN HOFFNUNG

Für das kommende Geschäftsjahr hat CEO Linzbach eine Gewinnmarge (EBITDA) von 8% als Ziel ausgegeben, bei einem leicht rückläufigen Umsatz. In seiner Prognose legt er Wert darauf, die niedrige Verschuldung nicht zu erhöhen. In meinen Augen eine sinnvolle Entscheidung für ein Geschäft, das kaum Wachstumsaussichten hat. Für das laufende Geschäftsjahr erwarte ich eine Gewinnmarge von 6%, eine Steigerung auf 8% im kommenden Jahr erscheint mir durchaus möglich.

Lassen Sie uns also einmal ein wenig rechnen: Der Umsatzrückgang der vergangenen Jahre hat sich verlangsamt, bei derzeit 2,3 Mrd. Euro scheint ein Boden gefunden zu sein. Mit einer Gewinnmarge von 8% ergibt sich ein prognostizierter Gewinn von 184 Mio. Euro für 2015.

Eine Dividende wird nicht gezahlt, also halte ich ein einstelliges KGV für angemessen. Auf Basis obiger Erwartung ergibt sich ein KGV 2015e von 9. Die Aktie ist auf dem aktuellen Niveau fair bewertet.

FANTASIE LIEGT IM RÜCKENWIND

Die Entwicklung im vergangenen ersten Halbjahr ist wohl der Hauptgrund für das aktuelle Bewertungsniveau. Die Russlandkrise, Probleme in Brasilien, der zuvor noch starke Euro und der hohe Ölpreis bzw. hohe Rohstoffkosten haben in den Gewinn von Heidelberger Druckmaschinen geschnitten. Die Prognose, auf die ich mich in dieser Analyse beziehe, stammt vom November letzten Jahres und baut auf Zahlen auf, die bis September erwirtschaftet wurden. Da stand der Euro noch bei durchschnittlich 1,32 USD/EUR.

Rückenwind seitens des Wechselkurses gab es in den bis dato vorliegenden Q-Zahlen also noch kaum. Das werden wir erstmals in den am 4. Februar zu erwartenden Q3-Zahlen sehen. Wie groß dieser Effekt sein könnte, lässt sich aus den mir vorliegenden Zahlen leider nicht errechnen. Meiner Schätzung zufolge könnte es einen positiven Wechselkurseffekt in Höhe von 7-12 Mio. Euro geben, was bei einem erwarteten Quartalsgewinn von 30 Mio. Euro durchaus eine nennenswerte positive Überraschung wäre.

KURSVERLAUF DURCH LEERVERKÄUFER GEPRÄGT

Die Geschäftsaussichten sind nicht rosig, CEO Linzbach erzielt Verbesserungen hauptsächlich durch Umstrukturierung, Kooperationen und Effizienzsteigerungen. Da ist es leicht nachvollziehbar, dass Hedgefonds in Heidelberger Druckmaschinen eine Aktie sehen, die man parallel zur rückläufigen Umsatzentwicklung in den Keller drücken kann. 5% der ausstehenden Aktien sind Short.

Zudem befindet sich die Aktie eindeutig in einem Abwärtstrend, der vor genau einem Jahr bei 3 Euro begann und derzeit bei 1,84 Euro einen Boden hat. Hält dieser Boden nicht, so sind schon bald auch Kurse um 1,50 Euro möglich.

Ich halte die Shortspekulationen für gefährlich, denn zum einen ist aus charttechnischer Sicht der Boden bei 1,84 Euro ziemlich stabil. Zum anderen hat die Aktie ein Bewertungsniveau erreicht, das ich als fair bezeichnen würde. Ein weiterer Ausverkauf würde schon bald wieder Käufer auf den Plan rufen. Und zum Dritten besteht aus Sicht der Leerverkäufer die Gefahr, dass Heidelberger Druckmaschinen aufgrund positiver Wechselkurseffekte am 4. Februar überraschend gute Quartalszahlen berichtet. Die Wahrscheinlichkeit einer positiven Überraschung ist zumindest aus meiner Sicht derzeit größer als die einer negativen Überraschung.

FAZIT:

Damit ist Heidelberger Druckmaschinen keine Aktie, die Sie langfristig in Ihr Depot legen sollten. Zu ungewiß ist die Geschäftsentwicklung, zu frisch sind die neuen Geschäftsideen.

Immerhin brauchen Sie auf dem aktuellen Niveau nicht mehr panisch verkaufen, denn die Umstellung auf mehr Dienstleistungen hat zu einem verlässlichen Cashflow geführt, die Bilanz wurde durch Verkäufe von Geschäftsteilen gesundet.

Für eine Spekulation können Sie die Aktie jedoch zu Kursen unter 2 Euro gerne einsammeln. Und wenn’s nur das Ausbleiben einer weiteren Hiobsbotschaft am 4. Februar bei der Veröffentlichung der Q3-Zahlen ist, das dürfte nach den Kursverlusten der vergangenen Monate bereits für einen positiven Kurssprung reichen. Als Kursziel würde ich 2,20 Euro ins Auge fassen. Ein Stopp Loss für diese Spekulation würde ich unter 1,84 Euro platzieren.

Vielleicht spielt uns ja noch EZB-Chef Mario Draghi in die Hände und sorgt für Gewinnmitnahmen im DAX, die dann auch die Aktie von Heidelberger Druckmaschinen nochmals in die niedrigen 1,90er Eurozone drücken könnten.




06. Top-Aktie der Top-Trader: Daimler


Daimler
Nachholbedarf in China stützt Wachstum

Fr, 23. Januar um 16:25 Uhr

Im Zuge des Zusammenschlusses des sharewise Börsenbriefs mit dem Heibel-Ticker Börsenbrief erscheint an dieser Stelle alle zwei Wochen eine Aktienvorstellung, die nach dem Prinzip der "Weisheit der Vielen” von sharewise-Nutzern ausgesucht wird. Wir greifen dafür auf die Aktien zu, die von den erfolgreichsten sharewise-Kunden empfohlen werden. Dabei handelt es sich heute um die Aktie des deutschen Automobilkonzerns Daimler AG, die von Sascha Huber analysiert wird:

Die Daimler AG gehört zu den größten Unternehmen Deutschlands und der Welt. Nach Beendigung des Chrysler-Abenteuers sowie dem Beginn der Aufholjagd in China, scheint Daimler heute besser aufgestellt als jemals zuvor. Die Aktie ist daher aus unserer Sicht ein relativ risikoarmer Bluechip mit einem ansehnlichen Kurspotenzial und einer attraktiven Dividende. Das erste Kursziel sehe ich bei 85 Euro, danach würde schon das bisherige Allzeithoch aus dem Jahr 1998 im Bereich von 102 Euro rufen. Daimler hat gegenwärtig BMW und Volkswagen nicht nur ein-, sondern sogar überholt und ist für mich die attraktivste deutsche Automobilaktie sowie ein Top Pick im DAX.


UNTERNEHMENSPROFIL

Die in Stuttgart ansässige Daimler AG gehört zu den größten Automobilkonzernen der Welt und somit natürlich zugleich zu den größten Unternehmen Deutschlands. Dabei setzt der schwäbische Traditionskonzern auf die Produktion und Vermarktung von hochwertigen Limousinen sowie zuverlässigen Nutzfahrzeugen. Das Portfolio reicht dabei vom Kleinstwagen Smart bis hin zur weltbekannten Premium-Marke Mercedes-Benz.

Nachdem das Unternehmen, geschwächt durch das fehlgeschlagene Chrysler-Abenteuer, zunächst den Boom auf dem chinesischen Markt verschlafen hatte, setzt man inzwischen voll auf Asien und Lateinamerika. Seit dem Jahr 2009 unterteilt der von CEO Dr. Dieter Zetsche geführte Konzern sein Geschäft in die fünf Segmente: Mercedes-Benz Cars (Umsatzanteil: 52%), Mercedes-Benz Vans (8%), Daimler Buses (3%), Daimler Trucks (25%) sowie Daimler Financial Services (12%). Das Unternehmen betreibt derzeit eigene Fabriken in 19 Ländern. Ferner verfügt der Konzern über ca. 8.000 Vertriebsstandorte in der ganzen Welt.

Im letzten vollständigen Geschäftsjahr 2013 trugen dabei alle fünf Segmente wieder positiv zum Konzerngewinn bei, wobei sich die Gewinne (EBIT) in den Segmenten Mercedes-Benz Cars (-9%), Daimler Trucks (-3%) und Daimler Financial Services (-2%) rückläufig zeigten. Im Gegensatz dazu konnten die Gewinne im Segment Mercedes-Benz Vans (+16%) jedoch deutlich gesteigert werden, und das Segment Daimler Buses schaffte den Turn-Around (von einem EBIT in Höhe von -221 Mio. Euro auf ein EBIT von +124 Mio. Euro).

Im laufenden Geschäftsjahr 2014 dürfte der Gewinn (EBIT) gemäß den Prognosen des Konzerns deutlich gesteigert werden, wobei in den ersten neun Monaten hier ein Plus von +3% erzielt werden konnte. Zugleich stieg der Gewinn je Aktie in den ersten neun Monaten überproportional um +13% auf 5,48 Euro je Aktie. Dabei trugen alle Segmente zum Wachstum bei, mit Ausnahme von Mercedes-Benz Vans. Dieses Segment zeigte sich aber zumindest stabil.


JEDE KRISE BIRGT CHANCEN

Beflügelt vom zuletzt stark gefallenen Ölpreis sowie geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen in zahlreichen Ländern wie China, Indien oder Japan verzeichnete Daimler zuletzt das erwartet ordentliche Wachstum. So legte der Automobilabsatz in Brasilien um +34%, in China um +15%, in Indien um +27% und in Japan um +22% zu. Ferner verzeichnete der Konzern ein Absatzwachstum von +3% im kriselnden Europa sowie einen neuen Absatzrekord in den USA.

Die weitere geldpolitische Lockerung, die die EZB kürzlich beschlossen hat, sollte über kurz oder lang auch das Absatzwachstum in Europa wieder anfeuern. Wichtiger jedoch erscheint mir die aktuelle Situation in China.

Denn dort strömten zuletzt die Kleinanleger in Massen an die Börse, was auch noch dadurch unterstützt wurde, dass die chinesischen Behörden entsprechende Zugangsbeschränkungen lockerten. So wurden teilweise fast 400.000 neue Wertpapierdepots pro Tag eröffnet, was schon fast an den New Economy-Hype um den Jahrtausendwechsel herum erinnerte.

Wenngleich es zuletzt auch Maßnahmen der Regierung in Peking gab, die diese Aktieneuphorie etwas begrenzen sollten, dürfte somit die geldpolitische Lockerung insbesondere in China sehr positiv wirken. Denn durch die geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen der People's Bank of China (PBoC) sollte Geld in die Aktienmärkte fließen und diese befeuern. Dadurch aber fühlen sich die chinesischen Aktionäre immer reicher und beginnen zunehmend zu investieren. So kommt letztlich der gewünschte Wirtschaftskreislauf in Gang, was sehr positiv zu bewerten ist.

Eine starke Konjunkturentwicklung in den USA, eine sich abzeichnende Erholung in Emerging Markets wie China sowie eine sich dank der EZB aufhellende Lage in Europa, das hört sich doch alles gar nicht so schlecht an. Oder?


AUFHOLJAGD IN CHINA

Nun ist es so, dass Daimler den ersten Automobilboom in China ein wenig verpasst hat. Grund hierfür war der seinerzeit als "Hochzeit im Himmel” bezeichnete Zusammenschluss mit Chrysler, der letztlich in einem Fiasko mündete. Am Beispiel Daimler kann man daher sehr gut sehen, wie sehr sich Managementfehler auch langfristig selbst auf einen so großen Konzern auswirken können. Nicht umsonst zogen BMW und Volkswagen seinerzeit den Stuttgartern davon, sowohl geschäftlich als auch in Sachen Aktienkursentwicklung.

Insbesondere aufgrund der unterdurchschnittlichen Kursentwicklung der Aktie machten jedoch die Großaktionäre von Daimler irgendwann Druck auf CEO Dieter Zetsche. Und unter dem Druck der Aktionäre reagierte dieser – spät, aber nicht zu spät – und organisierte den Angriff Daimlers auf dem chinesischen Markt. Ausgerechnet in den letzten Monaten, als die chinesische Volkswirtschaft zunehmend unter Druck geriet, zeigten sich dann die Erfolge der neuen Strategie. Während BMW und Volkswagen (VW) im Zuge der sich abschwächenden Konjunktur unter Druck gerieten, feierte Daimler erste Erfolge und gewann Marktanteile hinzu. Insofern war das Absatzwachstum in Höhe von +15% gar nicht so schlecht.

Wenn sich nun aber die chinesische Volkswirtschaft, angefeuert von der lockeren Geldpolitik der Notenbank, tatsächlich erholt, dürfte Daimler einer der größten Profiteure hiervon sein. Insofern verwundert es uns auch nicht, dass die Aktie sich zuletzt deutlich stabiler zeigte als die Aktien der beiden ebenfalls im DAX notierten innerdeutschen Konkurrenten.

Allerdings stellt sich die Frage, wie Daimler im Vergleich mit neuartigen Konkurrenten wie dem US-amerikanischen Elektroautopionier Tesla Motors aufgestellt ist?


SHARE ECONOMY – PROBLEM ODER CHANCE FÜR DAIMLER?

Lassen Sie mich hierzu einige Sätze verlieren. Erstens war Daimler bis vor wenigen Wochen noch an Tesla Motors beteiligt und kooperiert bis zum heutigen Tage mit dem Unternehmen von Elon Musk. Zum anderen sind Elektroautos bis zum heutigen Tage noch immer nicht massentauglich, wie zuletzt gemeldete Absatzprobleme von Tesla in China und Deutschland beweisen. Sollte sich dies jedoch noch ändern, so dürfte es Daimler angesichts des Einblicks in Tesla nicht besonders schwer fallen, kurzfristig ebenfalls ein modernes Elektroauto auf den Markt zu bringen.

Ein längerfristiges Problem für den Konzern stellt jedoch die neue, sogenannte Share Economy dar. Denn wenn Menschen sich zukünftig verstärkt Autos teilen (Stichwörter: Carsharing, Uber), so werden insgesamt immer weniger Autos verkauft und damit auch weniger Autos aus dem Hause Daimler. Allerdings hat sich das Unternehmen hier durchaus gut positioniert, zum einen mit der Kooperation mit Tesla Motors und zum anderen durch Carsharing-Angebote sowie die Übernahme der Hamburger MyTaxi.


UMSATZ- UND ERGEBNISENTWICKLUNG ZULETZT

Bevor wir unseren Blick jedoch in die Zukunft richten, schauen wir uns mal kurz den Status Quo an. Wie entwickelten sich Umsatz und Gewinn der Daimler AG zuletzt?

Im Geschäftsjahr 2013 stieg der Jahresumsatz um +3,2% auf 118,0 Mrd. Euro sowie der Gewinn je Aktie um +21,9% auf 6,40 Euro. Auch fuhren die Schwaben nun einen positiven Cash Flow von 3,07 Euro je Aktie ein, sodass auch die Dividende leicht auf 2,25 Euro je Aktie erhöht werden konnte. Hierbei muss allerdings berücksichtigt werden, dass dem Unternehmen mehr als 2 Mrd. Euro aus dem Verkauf von Anteilen an Airbus (vormals: EADS) zugeflossen sind.

Die konkreten Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 liegen derzeit zwar noch nicht vor, auf Basis der bisher vorgelegten Quartalszahlen sollte jedoch am Ende ein Jahresumsatz in Höhe von knapp 130 Mrd. Euro sowie ein Gewinn je Aktie von erneut 6,40 Euro in den Büchern stehen. Dabei soll der Cash Flow auf 10,76 Euro je Aktie steigen, sodass eine weitere Dividendenerhöhung wahrscheinlich erscheint. Analysten rechnen bisher im Durchschnitt mit einer Erhöhung um gut +5% auf 2,37 Euro je Aktie, ich gehe jedoch von einer Erhöhung um gut +11% auf 2,50 Euro je Aktie aus. Damit läge die Dividendenrendite bei knapp 3,4%.


UMSATZ- UND GEWINNSCHÄTZUNGEN BIS 2017E

In den kommenden drei Geschäftsjahren 2015e, 2016e und 2017e erwarten Analysten einen weiteren stetigen Zuwachs bei Umsatz und Gewinn je Aktie. So dürfte der Jahresumsatz um durchschnittlich gut 4% p.a. sowie der Gewinn je Aktie um durchschnittlich mindestens 8% p.a. zulegen.

Daraus ergibt sich ein Jahresumsatz in Höhe von 135,2 Mrd. Euro für 2015e (+4%), ein Jahresumsatz in Höhe von 140,8 Mrd. Euro für 2016e (+4,1%) sowie ein Jahresumsatz in Höhe von 147,5 Mrd. Euro für 2017e (+4,8%). Der Gewinn je Aktie dürfte hingegen bei 6,68 Euro für 2015e (+4,4%), bei 7,34 Euro für 2016e (+9,9%) sowie bei 8,10 Euro für 2017e (+10,4%) liegen. Dabei dürfte auch der Cash Flow beständig weiter zulegen und 2017e knapp 17,50 Euro je Aktie betragen.

Somit besteht natürlich auch weiterhin Spielraum für Dividendenerhöhungen, der wohl genutzt wird. Dementsprechend rechne ich schon für 2015e mit einer Dividende von 2,75 Euro je Aktie, für 2016e mit einer Dividende von 3,00 Euro je Aktie sowie für 2017e mit einer Dividende von 3,25 Euro je Aktie. Wer die Aktie daher gegenwärtig zu Kursen von knapp unter 75 Euro kauft, erhielte dann eine persönliche Dividendenrendite von immerhin knapp 4,4%.


AKTUELLE BEWERTUNG: FUNDAMENTAL FAIRER WERT, MEIN KURSZIEL

Aktuell weist die Aktie ein KUV 2014e von 0,62 sowie ein KGV 2014e von 11,7 auf. Dies scheint zunächst einmal im Peer-Group Vergleich zu BMW (KGV 9,3) und Volkswagen (KGV 7,6) nicht gerade günstig zu sein. Allerdings befinden sich die beiden Konkurrenten inzwischen auch wieder in einem zyklischen Abwärtstrend, wohingegen Daimler zur Aufholjagd ansetzt. Insofern erscheint eine etwas höhere Bewertung der Daimler Aktie durchaus angemessen.

Daher würde ich zur Berechnung des fundamental fairen Wertes bzw. Kursziels ebenfalls ein KGV von 11,7 ansetzen. Allerdings dient als Basis zur Berechnung dabei nicht der Gewinn je Aktie des Jahres 2014, sondern jener des Jahres 2016. Schließlich gilt unser Kursziel auf Sicht eines Jahres und das Jahr 2015 hat bereits begonnen. Demnach liegt der fundamental faire Wert bei 11,7x 7,34 Euro und somit bei 85,88 Euro. Hier runde ich jedoch ein klein wenig ab und setze das Kursziel somit bei 85,00 Euro.


CHARTTECHNIK: DAX UND DAIMLER MIT CHARTTECHNISCHEM AUSBRUCH

Am vergangenen Freitag, dem 16. Januar 2015, sind sowohl der deutsche Leitindex DAX (über das bisherige Allzeithoch von 10.093 Punkten) als auch die Daimler Aktie (über den Widerstand bei 70 Euro) charttechnisch nach oben ausgebrochen. Damit wurde beim DAX ein Kaufsignal mit Kurszielen bei 10.500 sowie 10.800 Punkten und bei Daimler ein Kaufsignal mit Kursziel 85 Euro generiert. Ja, Sie lesen richtig, 85 Euro. Genau jenes Kursziel, das sich auch als Ergebnis der fundamentalen Analyse herauskristallisiert hat.



07. Update beobachteter Werte

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08. Übersicht HT-Portfolio

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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Stephan Heibel
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

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Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



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