Heibel-Ticker 15/6 - Vom hohen Olymp: Lasst die Spiele beginnen

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06.02.2015:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

10. Jahrgang - Ausgabe 06 (06.02.2015)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Rekorde ohne Feierlaune
02.So tickt die Börse: Vom hohen Olymp: Lasst die Spiele beginnen
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Privatanleger werden einen Tick optimistischer, die Profis bleiben skeptisch
 - Top Analystenziele
 - RIB Software: Bausoftware gefährdet durch chinesischen Immo-Markt
 - Commerzbank: Konsolidierung und Gesundung schreitet voran
 - United Internet
04.Ausblick: Nun muss die US-Börse nachlegen
05.Depotcheck: Continental, Henkel, Linde, Münchener Rück, Novartis
 - Continental: Internationaler Systemanbieter profitiert vom Öl- und Eurokurs
 - Henkel: Schwellenlandphantasie sorgt für weiteres Wachstum
 - Linde: Industriegigant profitiert von billigem Öl- und Wechselkurs
 - Münchener Rück: Cashflow sorgt für stabile Dividende
 - Novartis: Strategiewechsel muss sich erst noch bewähren
 - : Korrelation
 - Korrelationsmatrix
06.Kommentar zu Q-Zahlen von Facebook: Facebook
 - Facebook: Facebook unter 66€ ein Kauf
07.Update beobachteter Werte
 Endlich wird Geld verdient
 Es bewegt sich was
 Positionsgröße anpassen, Teilverkauf über 48,50 EUR
 Herausragende Q-Zahlen feuern Aktie an, verkaufen über 31,25 EUR
 Rekordabsatz im Januar
 Unter Beschuss
 Wachstumssorgen überzogen, Kaufen als Spekulation
08.Übersicht HT-Portfolio
09.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
10.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Rekorde ohne Feierlaune

Liebe Börsenfreunde,

vorab nun endlich eine Richtigstellung: Ich hatte vor drei Wochen geschrieben, dass man idealtypisch die Aktienquote im hohen Alter verringert und die Anleihenquote hochfährt, denn im Alter ist man auf regelmäßige Kapitaleinnahmen (Zinsen) angewiesen und kann im Falle eines Börsencrashs nicht mehr fünf Jahre warten, bis sich die Kurse erholen. Als Faustregel hatte ich gesagt, dass man 100 abzgl. seines Lebensalters als Anleihenquote halten sollte, es musste jedoch natürlich Aktienquote heißen, denn der Anteil an Aktien wird ja mit zunehmenden Alter geringer. Gleich drei Leser haben mich auf diese Verdrehung hingewiesen, vielen Dank.

Der griechische Finanzminister Varoufakis spielt mit dem olympischen Feuer: Er trägt es hinaus nach Europa und erhofft sich großzügige Geschenke. Als VWL-Professor für Spieltheorie müssen wir seine Forderungen vorsichtig behandeln, er baut schon auf Bewegung im europäischen System allein durch das Ansprechen bestimmter Themen. Ein gefährliches Spiel, das ich in Kapitel 02 etwas näher beleuchte.

Um 19% ist der Ölpreis in die Höhe geschossen. Wie konnte das passieren? Und ist die Ölpreiskorrektur damit nun beendet? Die Antworten darauf finden Sie im zweiten Teil des Kapitel 02.

Das Sentiment ist trotz der Rekordjagd des DAX nach wie vor verhalten optimistisch, bietet also für weitere Kursanstiege noch Luft. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 03.

Während im Januar der DAX in die Höhe schoss, muss im Februar nun der Dow Jones nachziehen, um die Rallye am Laufen zu halten. Für die US-Amerikaner hat sich in der abgelaufenen Woche einiges zum Positiven gedreht, daher ist ein weiterer Anstieg des Dow Jones gar nicht unwahrscheinlich. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 04.

Für einen Kunden habe ich wieder einmal einen Depotcheck durchgeführt. Die enthaltenen Werte sind überwiegend gut, Continental, Henkel und Linde schwimmen auf der Welle des niedrigen Ölpreises und Euros. Die Münchener Rück bekommt jedoch einen härteren Wettbewerb zu spüren und Novartis muss ihren Strategiewechsel vom vergangenen Jahr erst noch zum Erfolg führen. Was ich an diesem Portfolio ändern würde lesen Sie in Kapitel 05.

Facebook ist nach Quartalszahlen ins Minus gerutscht. In meinen Augen handelt es sich lediglich um Gewinnmitnahmen, denn die Zahlen waren wieder einmal überragend. Ich habe in Kapitel 06 einen kurzen Blick auf die Zahlen geworfen.

Jede Menge Transaktionen gab es diese Woche, wie Sie in Kapitel 07 bei den Updates zu unseren offenen Portfoliopositionen lesen können. Zuletzt heute Nachmittag habe ich noch eine spekulative Idee an Sie verschickt. Dieser Idee werden Sie aller Voraussicht nach auch noch am Montag früh folgen können.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts150208.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Vom hohen Olymp: Lasst die Spiele beginnen

Die olympischen Spiele haben begonnen, der griechische Finanzminister Varoufakis ist Volkswirtschaftsprofessor mit Schwerpunkt Spieltheorie. Die Spieltheorie ist eine mathematische Disziplin in unserer Zunft, die Einflussnahmen persönlicher Interessen der am Entscheidungsprozess Beteiligten auf die anderen Beteiligten berücksichtigt.

Im Bereich der Spieltheorie wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten sieben Nobelpreise vergeben. Glauben Sie also nicht, dass die Entscheidungsfindung eine trockene Elfenbeindisziplin ist, man kann damit erstaunliche Dinge bewegen. Und genau das hat Varoufakis vor: Er spielt die europäischen Verantwortlichen gegeneinander aus, beobachtet die Reaktionen und setzt neue Nadelstiche, während er vor laufender Kamera stets mit treuem Dackelblick beteuert, die Griechen wollen keinen Schuldenschnitt.

Beim Treffen mit Finanzminister Schäuble deutet er darauf hin, dass Deutschland nach dem ersten Weltkrieg unter der Last der ungerechten und zu hohen Reparationszahlungen keine Chance auf wirtschaftliche Erholung hatte und dadurch schließlich den extremen Nazis verfallen sei. Das wolle Deutschland doch nicht in Griechenland sehen, oder?

Auf die Frage, warum er erst zuletzt zu Finanzminister Schäuble zum Antrittsbesuch kam, nachdem er Italien, Frankreich und selbst England besucht habe, beantwortet er einmal gar nicht, auf die nochmalige Wiederholung der Frage sagt er, er sei doch jetzt hier.

Nachdem Griechenland seinen Teil des europäischen Rettungsprogramms aufgekündigt hat, indem die Troika des Landes verwiesen wurde, empört man sich nun über die EZB, die ihrerseits ihre an die Existenz eines laufenden Rettungsprogramms gebundenen Hilfen aufkündigt.

Deutschland wird vorgeführt und die gesamte Weltpresse geht davon aus, dass Griechenland gewinnen wird. Niemand fürchtet, dass Griechenland den Euro verlassen könnte. Es werde aufgeweichte Konditionen für die Zahlungsvereinbarungen geben, hört man überall. DAX und bald auch wieder Dow Jones stürmen von Rekord zu Rekord.

Ich habe nichts dagegen, dass Varoufakis bessere Konditionen für sein Land aushandelt. Ich sehe allerdings seine Aktivitäten, eine Front gegen Deutschland zu bilden, sehr skeptisch. Varoufakis ist clever, und ich hoffe, dass Merkel und Schäuble sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

Merkel? Da war doch noch was: ihr Besuch bei Putin. Die Sache ist gelaufen, da haben sich die USA durchgesetzt und einen langfristigen Kriegsschauplatz direkt vor unserer Haustüre geschaffen. Nun werden sie bald auch noch Waffen dorthin liefern dürfen während Putin sich wirtschaftlich ohnehin schon von Europa abgewendet hat und mit China kooperiert. Hier hat sich Merkel bereits die Butter vom Brot nehmen lassen.

Übrigens, wenn Deutschland auf den expansiven geldpolitischen Kurs der Club-Med Länder einlenkt, könnten viele andere Probleme mit gelöst werden. Nicht nur die Schuldenkrise in Italien, Spanien, Frankreich und auch Griechenland könnte mit mehr Geld für Wachstum inzwischen bekämpft werden. Es ist unbestritten, dass viele der erforderlichen Reformen inzwischen von den Ländern umgesetzt wurden, wenn auch noch lange nicht genug. Doch es sieht dort heute schon besser aus als vor fünf Jahren, und ein wirtschaftlicher Aufschwung könnte deren Bruttoinlandsprodukt stark anwachsen lassen, sodass die Schuldenquote auch ohne eine weitere Rückführung von Krediten deutlich sinken dürfte.

Wachstum in Europa bietet wiederum den Chinesen ihren Lieblings-Absatzmarkt. China hat ja nicht nur hausgemachte Probleme, letzte Woche wurde bekanntgegeben, dass im dritten Quartal weniger Haushaltsgeräte verkauft wurden als ein Jahr zuvor. WENIGER. Die sprechen nicht von einem Wachstum unter +7%, sondern von tatsächlich rückläufigen Absatzzahlen. Eine Belebung in Europa würde ziemlich direkt auch der chinesischen Wirtschaft helfen.

Und wenn China wieder in den westlichen Märkten Fuß fasst, wird deren Bestreben nach Kooperation mit Russland auch wieder ein wenig nachlassen, der Notnagel für Putin. Das könnte dann also Putin wiederum veranlassen, doch etwas mehr Verhandlungsbereitschaft hinsichtlich der Ukraine an den Tag zu legen. Derzeit hat er das nicht nötig, Merkel und Hollande werden ohne nachhaltigen Erfolg aus Moskau abreisen.

Naja, ein wenig Phantasterei. Wir sollten die tatsächliche Außenpolitik doch den von uns gewählten Politikern überlassen. Ich wollte hier nur aufzeigen, welche wirtschaftlichen Folgen diese außenpolitischen Ereignisse haben können.

Nach einem schwachen Monat Januar haben die US-Amerikaner plötzlich wieder ihre Aktien entdeckt. Die Quartalszahlen haben für jede Menge Überraschungen gesorgt. Allein heute befinden sich nach Quartalszahlen Twitter und LinkedIn mit über 10% im Plus, GoPro, Yelp und Pandora stürzen um über 10% ab.

Schauen wir einmal auf die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES5.2.15Woche Δ
Dow Jones17.885 2,7%
DAX10.905 1,6%
Nikkei17.649 0,2%
Euro/US-Dollar1,141,1%
Euro/Yen134,310,3%
10-Jahres-US-Anleihe1,82%0,06
Umlaufrendite Dt0,25%-0,04
Feinunze Gold$1.266 0,8%
Fass Brent Öl$58,42 19,1%
Kupfer5.685 4,7%
Baltic Dry Shipping564 -15,3%



Der Ölpreis ist um 19% angesprungen. Bei 45 USD/Fass Western Texas US-Öl hat Kinder Morgan eine Übernahme verkündet. Rich Kinder, Chef von Kinder Morgen, sagte, er wolle sich nicht bei einem Ölpreis von 44 oder 43 USD/Fass mit anderen Kaufinteressenten um eine Firma streiten, also habe er bei 45 USD/Fass gekauft. Eine solche Aussage wirkt wie ein Sicherheitsnetz unter dem Ölpreis. Marktteilnehmer wissen nun, dass auf diesem Niveau Schnäppchen zu haben sind, viel tiefer dürfte der Preis also fundamental betrachtet nicht fallen.

Technische Reaktionen kann es natürlich immer geben, die den Ölpreis kurzfristig noch tiefer drücken. Doch die 45 USD/Fass werden für die kommenden Wochen eine Signalwirkung haben, sollte der Ölpreis nochmals abstürzen.

19% Preisanstieg in nur einer Woche ist natürlich schwindelerregend. Nun gibt es eine Diskussion um V- oder U-Boden. Schießt der Ölpreis also wie bei einem V gleich wieder in Richtung 70 USD/Fass? Oder wird er nochmals die 45 USD/fass besuchen und einige Wochen um dieses Niveau pendeln bevor es dann langsam wieder bergauf geht?

Ich finde niemanden, der in dieser Diskussion von einem V-Boden ausgeht, alle sind sich einig, dass es einen U-Boden geben muss. Grund genug für mich, mir einige Argumente der Gegenseite auszudenken: 70% des förderbaren Öls wird bei der Fracking-Methode gleich im ersten Jahr der Erschließung gefördert. Danach ist die Quelle praktisch fast schon leer. Kein Vergleich zu den herkömmlichen Ölquellen, die ihre maximale Förderkapazität oftmals erst nach einigen Jahren erreichten.

Entsprechend schnell könnte also der Fracking-Boom und damit die Ölschwemme enden. Dagegen spricht allerdings die hohe Aktivität im Golf von Mexiko, wo derzeit ebenfalls mehr Ölquellen in der Tiefsee angeschlossen werden als jemals zuvor.

Eine Meinung will ich mir hier nicht erlauben, da sind andere Akteure am Markt unterwegs, die den Ölpreis jederzeit in die eine oder andere Richtung biegen können.

Der Baltic Dry Verschiffungsindex ist auf das niedrigste Niveau seit Jahrzehnten gefallen. Ein weiteres Zeichen dafür, dass China nicht mehr so viel importiert. Neben den rückläufigen Absatzzahlen der Haushaltsgeräte ist dies das zweite Warnsignal aus China. Doch gleichzeitig ist der Kupferpreis um 4,7% angesprungen, und Kupfer wird als besserer Konjunkturindikator für die Welt angesehen. Hoffen wir, dass dies stimmt.

Der Dow Jones hat mit einem Wochenplus von 2,7% nunmehr seine Januarverluste fast ausgeglichen, auf Jahressicht notiert er noch -0,5% im Minus. Der DAX hingegen liegt schon mit 11,2% vorne. Ich habe noch nie eine so unterschiedliche Entwicklung zwischen den beiden Indizes gesehen. Mal sehen, wie lange diese Diskrepanz anhalten kann. Vielleicht hat der DAX jedoch auch nur in einem Monat das nachgeholt, was sich der Dow Jones im gesamten Jahr 2014 an Vorsprung gegenüber dem DAX vorübergehend erarbeitet hatte.

Mit +11,2% im Rücken sollten die Anleger hierzulande ziemlich gut gelaunt sein. Sie sind es aber nicht, wie Sie im folgenden Kapitel lesen werden.




03. Sentiment: Privatanleger werden einen Tick optimistischer, die Profis bleiben skeptisch

Unser Fazit letzte Woche lautete, dass der DAX nach einer kleinen Konsolidierung weiter steigen dürfte. Ob diese Schlussfolgerung nun richtig oder falsch war, können wir heute noch nicht abschließend beurteilen. Zwar konnte der DAX seit letzten Freitag immerhin weitere +1,3% zulegen. Allerdings befindet er sich aktuell immer noch im Bereich des charttechnischen Widerstands zwischen 10.800 und 11.000 Punkten.

Schaut man sich jedoch die Nachrichtenlage um Griechenland an (Griechenland hat die Zusammenarbeit mit der Troika aufgekündigt und die EZB wird daher keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheiten akzeptieren), so muss man dem DAX eine sehr beachtliche Kondition bescheinigen. Auch vor dem Hintergrund wieder neu aufgeflammter Kämpfe in der Ukraine präsentiert sich der deutsche Leitindex alles in allem doch sehr stabil. Wie sehen die Anleger eigentlich die aktuelle Situation?

Cognitrend, die das Sentiment im Auftrag der Deutschen Börse messen, stellt dazu fest: Obwohl der DAX seit Jahresbeginn bereits mehr als +10% zulegen konnte, änderte sich zuletzt an der Stimmung der Anleger wenig. So verzeichnete man insgesamt immer noch mehr Bären als Bullen, und dies bleibt grundsätzlich auch weiterhin so. Dennoch waren zwei Entwicklungen im Wochenverlauf auffällig und verdienen somit eine genauere Betrachtung.

Zuerst wäre da die Entwicklung auf Seiten der privaten Kleinanleger zu nennen. Diese zeigten sich zuletzt erneut einen Tick optimistischer. So wuchs der Anteil der Bullen auf 37%, die Bären bleiben mit einem Anteil von 41% immer noch in der Überzahl. Dennoch muss man hier im Vergleich zur Vorwoche, als die Bären noch wesentlich dominanter waren, eine klare Zunahme des Optimismus konstatieren.

Auf Seiten der institutionellen Anleger verzeichnete Cognitrend dagegen sowohl einen Anstieg der Bären als auch der Bullen und zwar um jeweils 3%. Immer mehr institutionelle Anleger entscheiden sich also für eine Seite. Alles in allem gibt es unter den Institutionellen somit nun 35% Bullen und 44% Bären. Die Skepsis der Profis bleibt also weiterhin hoch.


EUWAX-Sentiment unterstützt dieses Ergebnis

Wenn wir uns das EUWAX-Sentiment der Börse Stuttgart anschauen, so unterstreicht dieses die Ergebnisse von Cognitrend. So lag das EUWAX-Sentiment vor einer Woche bei -12 Punkten und liegt heute erneut bei -12 Punkten. Ähnlich wie Cognitrend können also auch wir anhand des insbesondere kurzfristig aussagekräftigen EUWAX-Sentiment nach wie vor keine Euphorie im Markt erkennen.

Vielmehr scheint es, als ob viele Investoren den Kursanstieg sowie die relative Stärke des DAX staunend von der Seitenlinie verfolgen. Wenn überhaupt, so versucht der ein oder andere institutionelle Anleger in die Kursgewinne hinein Shortpositionen aufzubauen. Doch der DAX, der aus Sicht einiger charttechnischer Indikatoren kurzfristig tatsächlich überkauft scheint, fällt einfach nicht. Folglich müssen diese Shortpositionen schnell wieder geschlossen werden, was die Stärke im DAX weiter unterstützt.

Unter charttechnisch orientierten Anlegern gibt es einen Grundsatz, den man in der aktuellen Marktphase wohl unbedingt beherzigen sollte: Der Trend ist Dein Freund und zwar so lange bis er bricht. Von einem Trendbruch ist jedoch aktuell nichts zu sehen und die Sentiment-Erhebungen deuten ebenfalls nicht auf einen bevorstehenden Trendbruch hin. Denn obwohl der DAX beinahe täglich neue Allzeithochs erklimmt und sich kaum eine Konsolidierungspause gönnt, schauen die meisten Anleger dem Anstieg nur zu oder versuchen antizyklisch auf fallende Kurse zu wetten.

Um die Stimmung unter den privaten Kleinanlegern zu erfassen, werfen wir einen Blick auf die Sentiment-Erhebung von sharewise.

Sentimentdaten

Privatanleger
3. KW: 52% Bullen (126 Stimmen)
4. KW: 50% Bullen (103 Stimmen)
5. KW: 58% Bullen (137 Stimmen)

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Gilead, FXCM, Stratasys

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Carnival, ABB, Abengoa

Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
16.01.- 23.01. (367): 50% / 13%
23.01.- 30.01. (306): 46% / 12%
30.01.- 06.02. (243): 42% / 14%

Kaufempfehlungen der Analysten
Daimler, SAP, GEA Group

Verkaufsempfehlungen der Analysten
Hannover Rück, Münchener Rück, GlaxoSmithKline

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

Zwar verzeichnet sharewise 58% Bullen und nur 42% Bären unter den privaten Kleinanlegern. Allerdings muss man hier einige Sonderfaktoren berücksichtigen. Zunächst einmal sind auf sharewise natürlich in erster Linie private Kleinanleger angemeldet, die sich sehr stark für die Börse interessieren. Dies tun sie in der Regel deshalb, weil sie selbst engagiert sind. Und wer selbst Aktien hält, ist natürlich eher positiv für Aktien gestimmt. Daher sehen wir hier bei 55% Bullen zu 45% Bären eine neutrale Stimmung und eine Bullenquote von 58% ist daher gar nicht so optimistisch, wie es auf den ersten Blick scheint.

Doch es kommt noch ein weiterer Faktor hinzu. Denn bei sharewise wird nicht einfach nur abgefragt, ob die Mitglieder den DAX positiv oder negativ einschätzen, sondern sie müssen ein konkretes Kursziel nennen (woraus sich dann ergibt, ob sie positiv oder negativ gestimmt sind). Daher ist es sharewise auch möglich ein durchschnittliches Kursziel zu berechnen und dieses liegt aktuell bei 10.726 Punkten. Angesichts eines aktuellen DAX-Stand von über 10.830 Punkten, ist der gemessene Optimismus nicht gerade als euphorisch zu klassifizieren.


Fazit: DAX dürfte nach Abschluss der Konsolidierung weiter steigen

Das heutige Fazit entspricht daher nahezu 1:1 dem Fazit vergangener Woche. Der DAX konnte zuletzt nur noch leicht zulegen und befindet sich seit einigen Tagen in einer Konsolidierungsphase, die noch nicht abgeschlossen ist. Es spricht jedoch, einmal abgesehen von einzelnen charttechnischen Signalen, wenig für stark fallende Kurse. Gegen den Trend gerichtete Shortpositionen sollten sie daher weiterhin meiden. Zwar könnte es durchaus noch zwei, drei Wochen dauern, bis sich der Aufwärtstrend des deutschen Leitindex fortsetzt. Aber das Sentiment deutet darauf hin, dass sich die Rallye im DAX fortsetzen wird, sofern keine geopolitischen Schwarzen Schwäne auftauchen (siehe Heibel-Ticker der Vorwoche).

Wenn private Kleinanleger zu euphorisch werden, könnte es kurzfristig gefährlich werden. Bis dato ist davon aber noch wenig zu sehen. Nichtsdestotrotz können Sie sich darauf verlassen, dass wir im Heibel-Ticker auch in Zukunft die Sentiment-Erhebungen gewissenhaft auswerten und Sie sofort warnen, wenn von dieser Seite aus Gefahr im Verzug ist. Das aber ist aktuell nicht der Fall, und so bleiben wir weiterhin, anders als die meisten Spekulanten, moderat investiert.

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien

TOP ANALYSTENZIELE

UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
HeidelDruck4.22,05 €3,50 €70,73%
RWE AG St4.223,43 €37,00 €57,92%
RIB Software4.211,74 €17,00 €44,80%
AIXTRON AG5.27,26 €10,50 €44,63%
E.ON AG4.213,17 €19,00 €44,27%
Salzgitter AG5.225,56 €36,00 €40,85%
Commerzbank4.211,28 €15,00 €32,98%
United Internet6.239,14 €50,00 €27,75%
SAP AG4.259,28 €75,00 €26,52%
Rheinmetall AG4.241,22 €52,00 €26,15%

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.

RIB SOFTWARE: BAUSOFTWARE GEFÄHRDET DURCH CHINESISCHEN IMMO-MARKT
Der Analyst Jochen Rothenbacher von der Investmentbank Equity hat die Aktie der RIB Software AG zuletzt mit einem Kursziel von 17 Euro auf "Buy” bestätigt. Laut ihm sei es klar positiv, dass der Stuttgarter Software-Hersteller einen Phase-II-Vertrag für die Bausoftware iTWO mit der chinesischen Jianyi Group geschlossen habe. Dies zeige, dass RIB Software Kunden in dem sehr wichtigen chinesischen Häusermarkt gewinne. Grundsätzlich ist an dieser Einschätzung nichts auszusetzen, auch wenn das Kursziel etwas hoch gegriffen erscheint. Allerdings warnen viele Experten schon seit längerer Zeit vor einer Überhitzung des chinesischen Häusermarktes, die in einem Crash münden könnte. Wäre dies der Fall, so wäre davon sicherlich auch RIB Software in zunehmendem Maße betroffen. Die Aktie erscheint mir daher deutlich risikobehafteter zu sein, als der Analyst dies darstellt.


COMMERZBANK: KONSOLIDIERUNG UND GESUNDUNG SCHREITET VORAN

Der Analyst Johannes Thormann von der britischen Investmentbank HSBC hat seine Einschätzung der Aktie der Commerzbank mit "Overweight” sowie sein Kursziel in Höhe von 15 Euro bestätigt. Seiner Ansicht nach mache die Bank gute Fortschritte beim Abbau ihrer Risikopositionen sowie den geplanten Kostensenkungen. Nun fehle nur noch, dass die Erträge wieder anziehen würden. Zwar senkte er seine Ertragsschätzungen, doch werde dies größtenteils von geringeren Rückstellungen für Kreditausfälle sowie der niedrigeren Kostenbasis ausgeglichen, sodass die Aktie weiterhin eine gute Kaufgelegenheit darstelle. Dieser Einschätzung kann ich mich anschließen. Zwar steht Commerzbank-CEO Martin Blessing oft in der Kritik, er macht aber einen besseren Job als viele glauben. Was bei der Arbeit Blessings nämlich gerne übersehen wird, ist die unbestreitbare Tatsache, dass er viele der aktuellen Probleme von seinem Vorgänger, dem heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus-Peter Müller geerbt hat. Auch ich sehe die Commerzbank, erst Recht vor dem geplanten Anleihe-Kaufprogramm der EZB, auf einem guten Weg.


UNITED INTERNET

Die Commerzbank-Analystin Heike Pauls bestätigte die Aktie des deutschen Internet- und Telekommunikationsunternehmen United Internet unverändert mit "Buy”, hob zugleich jedoch ihr Kursziel von bisher 42 auf 50 Euro an. In einer am heutigen Freitag veröffentlichten Studie zum deutschen Telekom-Markt schrieb sie, dass deutsche Telekommunikationsunternehmen Anlegern nach wie vor eine attraktive Investmentgelegenheit böten. Bei United Internet sei dabei das fundamentale und strategische Potenzial durch den Vertrag mit E-Plus sowie durch die kürzlich bekanntgegebene Komplettübernahme von Versatel noch nicht eingepreist. Zusammen mit der Aktie der freenet AG zähle das Papier von United Internet daher zu ihren Top Picks. Während ich den Optimismus bzgl. freenet nicht so ganz teilen mag, stimme ich Frau Pauls in ihrer Einschätzung der United Internet Aktie zu. Gerade im Heibel-Ticker haben wir bereits frühzeitig auf die Aktie der United Internet AG aufmerksam gemacht, und die Aktie entwickelte sich bisher hervorragend. Ich sehe zurzeit kaum einen Grund, warum sich diese Entwicklung nicht noch weiter fortsetzen sollte und kann mir sogar eine baldige Erreichung des genannten Kursziels vorstellen.




04. Ausblick: Nun muss die US-Börse nachlegen

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

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- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

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- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stelle ich den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

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05. Depotcheck: Continental, Henkel, Linde, Münchener Rück, Novartis

Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem Depot
eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei plötzlichen
Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut schlafen können. Spekuliert
wird hier im Heibel-Ticker nur mit einem kleinen Teil des Vermögens. Der
Rest wird auf solide Füße gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die einzelnen Werte
eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in denen sie wirtschaften.
Schicken Sie mir Ihre 5 größten Positionen an
Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte unterschreiben Sie mit Ihrem
Vornamen und der Stadt, in der Sie leben. Diese Information wird dann
veröffentlicht.


Guten Tag Herr Heibel,

Aktuell bestehen die fünf größten Aktien Positionen meines Portfolios aus:

Continental, Henkel, Linde, Münchner Rück und Novartis.

Könnten Sie hierfür bitte einen Depotcheck vornehmen ?

Vielen Dank, Philip aus München


Antwort:

Gerne mache ich einen Depotcheck für Sie.

Continental
Internationaler Systemanbieter profitiert vom Öl- und Eurokurs

Fr, 06. Februar um 14:58 Uhr
Vom Gummireifen zum Antriebs- Brems- und Sicherheitssystemanbieter hat sich Continental entwickelt. Da die Automobilbauer immer komplexere Systeme aus einer Hand kaufen wollen, hat sich Continental vom Reifen aus weiterentwickelt und bietet heute eine breite Palette von Produkten an, die teilweise nichts mehr mit dem ursprünglichen Geschäft von Continental zu tun haben. Inzwischen wird mit Antriebstechnologie, Sicherheitssystemen, intelligenten Fahrzeugkomponenten (Stichwort: führerloses Fahren) und Umweltlösungen mehr umgesetzt (58%) als mit dem Verkauf von Reifen (38%). Allerdings sind die Margen bei den Reifen deutlich höher, sodass der Gewinn noch zu einem größeren Teil (55%) aus diesem Segment stammt.

Der Gewinn wächst mit 9% p.a., das KGV 2016e steht bei 13. Ich halte das für günstig, zusätzlich winkt eine Dividendenrendite von 2,1%. Die ehemals hohe Verschuldung des Konzerns im Rahmen der Übernahmeschlacht mit Schaeffler ist inzwischen vollständig abgebaut, schon 2017 könnte unter’m Strich eine positive Nettoliquidität übrig bleiben.

Die Aktie ist seit Oktober vergangenen Jahres um 50% angesprungen. Die Gründe sind weithin bekannt: Billiges Öl senkt die Produktionskosten für Gummireifen und fördert die Nachfrage nach Autos, zudem wird auch wieder mehr gefahren, was die Abnutzung von Reifen fördert. Der billige Euro hilft dem inzwischen international aufgestellten Automobilzulieferer, im Ausland wettbewerbsfähig zu sein, der Gewinn steigt allein durch den Wechselkurseffekt nochmals an. Die Automobilbranche vermeldet einen Absatzrekord nach dem anderen, es läuft also rund für Continental.

Ich gehe davon aus, dass diese Entwicklung noch eine Weile anhalten wird und kann mir daher deutlich höhere Kurse für Conti vorstellen.


Henkel
Schwellenlandphantasie sorgt für weiteres Wachstum

Fr, 06. Februar um 15:00 Uhr
Pattex, Persil, Pril, Perwoll, Schauma, Somat oder Pritt, ich wette eines dieser Produkte befindet sich auch in Ihrem Haushalt. Henkel expandiert ins Ausland, insbesondere in Schwellenländer. Dort möchte das Unternehmen schon im kommenden Jahr die Hälfte des Umsatzes generieren. Für die Aktie wird ein nachhaltiges Gewinnwachstum von 10% pro Jahr angestrebt. Das sind ambitionierte Ziele, derzeit wächst der Gewinn mit 8-9% und Analysten erwarten für 2016 einen Umsatz von nur 18,1 Mrd. Euro.

Genau dort steckt die Chance für diese Aktie, denn ich sehe Henkel auf einem guten Weg, diese Ziele zu erreichen. Insbesondere werden auch hier der niedrige Ölpreis sowie der günstige Wechselkurs als Katalysator positiv wirken.

Doch auch Henkel ist seit Oktober bereits um 50% angesprungen, das KGV 2016e steht bei 20 und lässt kaum Spielraum nach oben zu. Die Dividendenrendite von 1,5% ist moderat, hier kann ich mir in den kommenden Jahren eine Anhebung, die über den Erwartungen liegt, gut vorstellen. Zudem häufen sich bereits die Barreserven in der Bilanz. Die Aktie ist also nicht günstig, dürfte jedoch das hohe Bewertungsniveau rechtfertigen. Wenn die Dividende deutlicher angehoben wird, dann sollte die Aktie auch nochmals auf ein höheres Bewertungsniveau klettern.


Linde
Industriegigant profitiert von billigem Öl- und Wechselkurs

Fr, 06. Februar um 15:02 Uhr
Mit Industriegasen macht Linde seit Jahren gute Geschäfte. Aber auch der Aufbau und Betrieb von Produktionsanlagen für Gasprodukte im Rahmen größerer Fabriken bringt dem Unternehmen gutes Geschäft. Das Gewinnwachstum liegt bei 11-14% p.a., das KGV 2016e steht bei 18. Das ist in Ordnung und immerhin werden 2,2% Dividendenrendite geboten. Allerdings ist das Unternehmen mit 7 Mrd. Euro verschuldet, bei 18 Mrd. Euro Jahresumsatz ist das vertretbar.

In den vergangenen vier Wochen ist Linde plötzlich um 20% angesprungen. Auch das Geschäft von Linde ist international, zudem ist die Produktion energieintensiv. Linde gehört also ebenfalls zu den Profiteuren des günstigen Ölpreises und des niedrigen Wechselkurses. Und auch bei Linde kann ich mir gut vorstellen, dass dieser Trend noch weiter anhält.


Münchener Rück
Cashflow sorgt für stabile Dividende

Fr, 06. Februar um 15:03 Uhr
Die heutigen Zahlen des Rückversicherers sind ernüchternd: Der Preiskampf der Branche drückt auf den Gewinn. Und da es seit einigen Jahren keine großen Katastrophen mehr gab, fehlen auch die Argumente für Prämienerhöhungen. Da bleibt dem Unternehmen nur ein Zugpferd, die Dividende. Die soll von 7,25 auf 7,75 Euro je Aktie erhöht werden, die Rendite beträgt damit 4,3%.

Als Dividendenbringer ist die Münchener Rück verlässlich. Das KGV von 10 ist für das nicht vorhandene Wachstum in meinen Augen angemessen. Die Aktie können Sie gerne langfristig im Depot halten.


Novartis
Strategiewechsel muss sich erst noch bewähren

Fr, 06. Februar um 15:04 Uhr
Voltaren ist vermutlich das einzige Medikament, das jeder von Ihnen kennt. Novartis ist überwiegend in der Onkologie und Immuntherapie unterwegs, hat mit Sandoz einen Generika-Anbieter unter das eigene Dach geholt und hat zudem noch einen Geschäftsbereich für die Augenheilkunde (Laser und Augenmedikamente).

Im vergangenen Frühjahr hat sich Novartis neu sortiert: Der Bereich der Grippeimpfstoffe sowie der Tiermedizin wurde verkauft, daher ist der Umsatz und Gewinn im Jahr 2014 rückläufig. Gleichzeitig wurde eine Allianz mit GlaxoSmithKline geschmiedet, mit der künftig nicht-verschreibungspflichtige Medikamente stärker entwickelt und in den Markt gegeben werden sollen.

Derzeit ist noch nicht absehbar, ob dieser Schwenk erfolgreich sein wird. Für 2016 soll der Gewinn um 8% anwachsen, das KGV 2016e steht bei 17. Hinzu kommt eine Dividendenrendite von 3%. Ich finde das nicht sonderlich attraktiv, insbesondere vor dem Hintergrund des heftigen Strategiewechsels, der sich erst noch bewähren muss.



Korrelation

Fr, 06. Februar um 15:05 Uhr
KORRELATIONSMATRIX

Kfr.CONHEN3LINMUV2NOT
CON1,000,520,700,750,19
HEN30,521,000,650,530,39
LIN0,700,651,000,710,25
MUV20,750,530,711,000,36
NOT0,190,390,250,361,00






lfr.CONHEN3LINMUV2NOT
CON1,000,490,720,770,44
HEN30,491,000,490,530,54
LIN0,720,491,000,750,38
MUV20,770,530,751,000,50
NOT0,440,540,380,501,00



CONHEN3LINMUV2NOT
Gewichtung für optimales Portfolio:

25%17%25%25%8%
Gewichtung für minimum Risiko Portfolio:

0%25%25%25%25%



erwartete RenditeVolatilitätSharpe ratio
Optimal9,1%18,5%0,38
Minimum risk7,3%15,2%0,35



CONHEN3LINMUV2NOT
BrancheAutoKonsumentIndustrieVersicherungPharma
RegionDDDDCH
TypWachstumWachstumWachstumDividendeDividende


Die Korrelation der DAX-Titel ist mit Werten von über 0,7 sehr hoch, auch wenn die Branchen nichts miteinander zu tun haben. Derzeit durchlebt der DAX eine Hausse, weil die ganze Welt an den Exporterfolgen Deutschlands im Billig-Euroland partizipieren möchte. Wenn das Pendel mal umschlägt, dann wird Ihr Portfolio heftig getroffen werden. Vier DAX-Titel sind zu viele.

Zudem fehlt in meinen Augen eine Spekulation, damit Sie auch häufiger mal in Ihr Depot schauen. Wenn Sie sich voll und ganz auf Wachstums- und Dividendentitel verlassen, wägen Sie sich vielleicht in einer langfristig trügerischen Sicherheit. Ich würde zumindest eine Spekulation ins Portfolio holen, damit Sie häufiger mal reinschauen müssen. Dabei dürfte Ihnen dann auch so ein Strategiewechsel wie bei Novartis auffallen.

Die vier deutschen Titel finde ich allesamt super, wie Sie meinen obigen Ausführungen entnehmen können. Anstelle von Novartis würde ich BB Biotech ins Depot holen, damit haben Sie schon ein wenig US-Engagement dabei und bleiben bei einer Dividendenrendite von 2,7% (für 2016 werden sogar 3,6% erwartet). Welchen Sie von den anderen vier Titeln austauschen, können Sie sich aussuchen, Yelp wäre eine Spekulation auf den Technologiesektor, der die Cloud und das mobile Internet abdeckt. Yelp ist heute unter die Räder gekommen, langfristig vermutlich eine gute Kaufgelegenheit.

Ich hoffe, ich konnte ein paar Anregungen geben.



06. Kommentar zu Q-Zahlen von Facebook: Facebook


Facebook
Facebook unter 66€ ein Kauf

Fr, 06. Februar um 16:02 Uhr

Völlig zu Unrecht hat die Aktie von Facebook nach den Quartalszahlen am 29.1. 5% abgegeben. Da wurden Gewinne mitgenommen, wie der vorhergehende Kursanstieg um 16% seit den vorangegangenen Quartalszahlen vermuten lässt. Doch die Rallye der Aktie ist meiner Ansicht nach noch lange nicht zu Ende.

Vielmehr dürfte nach dieser kurzen Konsolidierung der Aufwärtstrend wieder aufgenommen werden. Die Q-Zahlen zumindest zeigen deutlich, wie gut Facebook positioniert ist. 49% Umsatzwachstum und 74% Gewinnwachstum werden an der Börse mit einem KGV 2016e von nur 29 belegt.

Die monatlichen Nutzer von Facebook sind um 13% angestiegen, die täglichen Nutzer um 17%. Das deutet nach wie vor darauf hin, dass Facebook nicht nur die Nutzerzahl steigert, sondern auch das Engagement der bestehenden Nutzer steigern kann.

69% werden über das mobile Internet umgesetzt, nach 66% im Vorquartal und 53% davor. Kein anderes Unternehmen dieser Größenordnung verdient heute schon so gut über das mobile Internet.

5% Kursverlust seit den Quartalszahlen? Hier irrt der Markt und bietet Ihnen eine günstige Kaufgelegenheit. In unserem Heibel-Ticker Portfolio haben wir andere Wachstumswerte, sodass es keinen Platz mehr für Facebook gibt. Ich wollte dennoch auf diese Gelegenheit hinweisen.



07. Update beobachteter Werte

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

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08. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
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Stephan Heibel
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09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



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