Heibel-Ticker 15/9 - Die schönste aller Welten befindet sich in Deutschland

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27.02.2015:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

10. Jahrgang - Ausgabe 09 (27.02.2015)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Krisen lösen sich in Wohlgefallen auf
02.So tickt die Börse: Die schönste aller Welten befindet sich in Deutschland
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Institutionelle optimistischer, Privatanleger skeptischer
 - Ausländische Großinvestoren lieben plötzlich Deutschland und Europa
 - EUWAX-Sentiment bestätigt Cognitrend
 - sharewise-Ergebnisse weichen leicht ab
 - Fazit: Konsolidierungsphasen ja, größere Korrektur nein – es kann durchaus noch eine ganze Weile so weitergehen
 - Top Analystenziele
 - RWE: Kurspotenzial durch anstehende Neuausrichtung
 - Manz: Kursziel 100 Euro erscheint realistisch
 - freenet: Schwach und nicht solide
04.Ausblick: Tausche alt gegen neu
05.: Aareal Bank
 - Aareal Bank: eine sichere Bank für Aktionäre
 - Unternehmensprofil
 - Kleine Unternehmensgeschichte
 - Aktuelle Akquisitionen
 - Mögliche weitere Akquisitionen
 - Markteinschätzung der Aareal Bank
 - Langfristiges Ziel: nachhaltige Eigenkapitalrendite von 12%
 - Ausblick auf 2015
 - Kein Wechsel im Management in absehbarer Zukunft
 - Fazit: Aktuelle Bewertung, fundamental fairer Wert, mein Kursziel
06.Update beobachteter Werte
 Bodenbildung, Nachkaufen unter 7 EUR
 Q-Zahlen: Gute Bilanz bei schwachem Produkt, Teilverkauf
 Kurs über 13,50 EUR, Verkaufen
 Eisenpreis halbiert, zweiter Q-Verlust in Folge
 Turnaround schwerfällig
 Strategie überzeugt
 Brasilien hängt in den Seilen
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Krisen lösen sich in Wohlgefallen auf

Liebe Börsenfreunde,

es scheint als liefe derzeit alles zu unseren Gunsten: Sämtliche Krisen beruhigen sich, die Wirtschaft zieht an, und größter Profiteur der aktuellen Situation ist die Exportwirtschaft Deutschlands. Derweil liefern unsere Unternehmen Rekordergebnisse und rosige Prognosen ab. Mehr dazu im Kapitel 02.

Während die Profis begeistert an der Rallye teilhaben, wächst die Skepsis bei den Privatanlegern: So kann das doch nicht weiter gehen. Was diese Stimmungslage für die künftige DAX-Entwicklung bedeutet, lesen Sie in Kapitel 03.

Eine Reihe von IT-Dinosauriern war im Jahr 2014 überaus beliebt und erzielte Kursgewinne zwischen 30% und 70%. Diese Liebe ist jedoch vorbei, Anleger stoßen die Papiere ab und wenden sich wieder den Jungen Wilden zu. Welche das sind lesen Sie im Ausblick in Kapitel 04.

Sascha Huber hat heute die Aareal Bank analysiert. Es ist die drittgrößte Bank in Deutschland und niemand nimmt sie so recht zur Kenntnis, weil ihr noch die schlechten Erfahrungen der Immobilienkrise anhaften. Dabei hat gerade diese Bank mit der unrühmlichen Vergangenheit konsequenter aufgeräumt als alle anderen und steht heute solider da denn je. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 05.

Wie immer gibt es eine Reihe von Updates in Kapitel 06 sowie eine Übersicht über unsere Portfolio-Positionen in Kapitel 07.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts150301.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Die schönste aller Welten befindet sich in Deutschland

Die schönste aller Welten finden Sie in Deutschland. Derzeit spielen uns sämtliche geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in die Hände. Mit Griechenland gab es unter Fristverlängerung und bis heute bestehenden unterschiedlichen Interpretationen der gefundenen Vereinbarungen eine Lösung, die das Griechenlandthema für die nächsten Monate aus der Presse fern halten sollte. Der im Nachgang vom griechischen Finanzminister geforderte Schuldenschnitt könnte meiner Einschätzung nach dann in einem oder zwei Jahren vollzogen werden, wenn die Konjunktur in Europa brummt und wenn sich nur noch wenige an die jüngsten Vereinbarungen erinnern.

In der Ukraine läuft alles nach Plan, wenn wir den Politikern glauben. Der Plan ist nicht schön, aber immerhin wird derzeit eine weitere Eskalation verhindert, und vielleicht gewöhnt man sich in den kommenden Wochen an den Status quo.

Putin hat weiterhin kein Interesse, die Ukraine-Krise aufzulösen, denn dieser außenpolitische Konflikt lenkt das Volk vom wirtschaftlichen Desaster des niedrigen Ölpreises ab: Russland hat es versäumt, eine Wirtschaft aufzubauen, die auch ohne hohe Ölpreise funktioniert.

Das bedeutet auf der anderen Seite, dass der Ölpreis vermutlich sein Tief gesehen hat. Mit dieser Einschätzung lehne ich mich ziemlich weit aus dem Fenster, denn gerade in diesen Tagen ist der US-Ölpreis (WTI) wieder unter 50 USD/Fass gesunken und könnte sehr schnell nochmals in Richtung seines Tiefs bei 43,60 USD/Fass laufen. Doch ich gehe davon aus, dass dies nicht geschehen wird. Andernfalls würden diverse Ölstaaten in finanzielle Schwierigkeiten geraten, die Anzahl der Krisenherde ist derzeit ohnehin bereits sehr hoch.

Ich gehe vielmehr nach wie vor von einem "U-Boden" aus, also einer langsamen Bodenbildung auf dem Ölmarkt zu Preisen zwischen 47 und 53 USD/Fass. Dieses niedrige Energiepreisniveau wird insbesondere Deutschland, dem Netto-Importeur von Energie, zugute kommen.

Auch der Euro-Wechselkurs nimmt wieder Kurs gen Süden, aktuell bei 1,12 USD/EUR. Grund ist natürlich die Liquiditätsflutung durch EZB-Chef Supermario. Grund ist aber auch, dass die USA diesem Treiben wohlwollend zuschauen. Soeben wurde der Einkaufsmanagerindex der USA veröffentlicht. Mit 55 fiel der Index von 59 nicht wie erwartet auf 58, sondern wesentlich stärker, was ein schlechtes Omen für die US-Wirtschaft ist. Der Grund ist schnell gefunden: Der starke US-Dollar belastet international agierende US-Unternehmen.

Noch in Davos haben US-Politiker EZB-Chef Draghi für seine lockere Geldpolitik gelobt. Die USA begrüßen einen europäischen Wirtschaftsaufschwung, weil das auch die Nachfrage nach US-Produkten fördert. Doch wenn dieser Aufschwung ausschließlich aufgrund der Wechselkursentwicklung, und damit zu Lasten der USA erfolgt, werden sicherlich bald auch kritische Stimmen laut.

Gefahren gibt es genug. Natürlich können jederzeit auch unvorhergesehene Ereignisse die Rallye plötzlich abwürgen. Doch bis auf weiteres sieht es so aus, als arrangiere man sich mit dem Spardiktat in Griechenland, dem Status quo in der Ukraine, dem niedrigen Ölpreis und einem weiter fallenden Euro. Und solange sich an diesen Rahmenbedingungen nichts ändert, läuft der DAX von einem Allzeithoch zum nächsten.

Schauen wir uns einmal die Entwicklung der wichtigsten Indizes im Wochenvergleich an:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES26.2.15Woche Δ
Dow Jones18.214 1,3%
DAX11.327 3,0%
Nikkei18.798 2,5%
Euro/US-Dollar1,12-1,0%
Euro/Yen133,81-0,5%
10-Jahres-US-Anleihe2,02%-0,10
Umlaufrendite Dt0,24%-0,05
Feinunze Gold$1.205 -0,2%
Fass Brent Öl$60,54 0,4%
Kupfer5.873 2,7%
Baltic Dry Shipping533 4,3%



Exportweltmeister Deutschland profitiert natürlich am meisten vom niedrigen Euro-Wechselkurs. Das blieb auch ausländischen Investoren nicht verborgen, so findet derzeit geradezu ein Run auf den DAX statt, an dem die zumeist skeptischen inländischen Anleger nicht teilnehmen.

Doch positive Unternehmensmeldungen gab es diese Woche mehr denn je: Xing, Aareal Bank, Manz, Aixtron, Fresenius, Freenet, Bayer, Dt. Telekom, Allianz, Infineon, BASF und Airbus haben diese Woche für positive Schlagzeilen, meist Dank guter Q-Zahlen, gesorgt. Das Wochenplus im DAX ist mit +3% deutlich höher als das seiner Kollegen (USA +1,3%, Japan +2,5%).

Wo stünde der Euro, wenn nicht so viel Anlagekapital aus dem Ausland nach Europa fließen würde? Der Euro ist "nur" um -1% abgerutscht. Nach der Griechenlandeinigung hätte es meines Erachtens ohne die Unterstützung ausländischer Anleger ein wesentlich größeres Minus gegeben.

Die Überraschung dieser Woche stammt aus China: Der Baltic Dry Verschiffungsindex, der sich überwiegend aus den in China bezahlten Tagespreisen für Schüttgutverschiffung ermittelt, ist nach monatelangen Verlusten erstmals wieder ein wenig angestiegen. Ich werde beobachten, ob sich der Index, und damit vermutlich auch die wirtschaftliche Situation in China, stabilisiert.

Ach so, und auch Dr. Copper, der Kupferpreis, sprang weiter an. Auch hier könnte man auf eine Besserung der Weltwirtschaft hoffen.

Schauen wir einmal, wie die Anleger auf diese schönste aller Welten reagieren:




03. Sentiment: Institutionelle optimistischer, Privatanleger skeptischer

Unser Fazit vor einer Woche lautete, dass wir uns hinter die positiv gestimmten institutionellen Anleger stellen und weiter steigende Kurse erwarten. In der Tat gewann der DAX im Wochenverlauf +3% und stieg zuletzt beinahe täglich auf neue Rekordhochs. Dabei stellen immer mehr Anleger die Frage, ob und wie lange es noch so weitergehen kann. Schauen wir uns daher das Sentiment näher an, um diese Frage beantworten zu können.

Cognitrend hat ermittelt, dass die institutionellen Anleger zuletzt noch einen Tick optimistischer geworden sind. Zugleich zeigten sich die privaten Kleinanleger jedoch erneut skeptischer. Letzteres passt sehr gut dazu, dass immer mehr Anleger zuletzt die Frage stellten, ob und wie lange es denn noch so weitergehen kann. Denn auch hinter dieser Frage steckt ja eine gehörige Portion Skepsis.

Cognitrend vermutet, dass die vorübergehende Lösung des Griechenland-Problems für den leichten Anstieg des Optimismus unter den institutionellen Anlegern gesorgt habe. Darüber hinaus stellt Cognitrend verwundert fest, dass deutsche Aktien im Ausland weiterhin viel positiver gesehen würden als bei uns in Deutschland selbst.


AUSLÄNDISCHE GROSSINVESTOREN LIEBEN PLÖTZLICH DEUTSCHLAND UND EUROPA

So hätten sich zuletzt sowohl der amerikanische Starökonom Robert Shiller als auch der Großinvestor George Soros positiv zu Europa geäußert. Soros habe dabei seiner positiven Einschätzung auch dadurch Nachdruck verliehen, indem er zuletzt 2 Mrd. US-Dollar in Europa investiert habe. Und selbst der US-Starinvestor Warren Buffett suche derzeit händeringend nach Investment-Opportunitäten in Deutschland.

Wenngleich der Optimismus der Institutionellen auch hierzulande zuletzt leicht gestiegen sei, sei er jedoch noch weit von Euphorie entfernt. Völlig unverständlich, erst Recht vor dem Hintergrund, dass ausländische Großinvestoren plötzlich Deutschland-Fans seien, sei daher der erneut deutliche Rückgang des Optimismus der Privatanleger.


EUWAX-SENTIMENT BESTÄTIGT COGNITREND

Wirft man einen Blick auf das EUWAX-Sentiment der Börse Stuttgart, das ja anhand realer Handelsdaten ermittelt wird, so bestätigt dieses die Ergebnisse von Cognitrend. So fiel das EUWAX-Sentiment, das im Wochenverlauf im Hoch schon bis auf -5 Punkte angestiegen war, zuletzt wieder deutlich zurück und notiert aktuell wieder bei -8 Punkten. Damit ist die Skepsis heute wieder genauso hoch wie schon vor einer Woche, nur dass wir im DAX mehr als +2% höher stehen als letzten Freitag. Es zieht sich also weiter wie ein roter Faden durch die Sentiment-Erhebungen, dass die Skepsis mit jedem Kursanstieg zunimmt. Obwohl wir daher zurzeit fast täglich neue Allzeithochs im DAX sehen, ist somit von Euphorie nach wie vor keine Spur. Aber ohne Euphorie kann der DAX nicht nachhaltig fallen. Insofern muss man wohl auch weiterhin das tun, was derzeit offensichtlich viele tun und jede Konsolidierung weiterhin kaufen.

Sentimentdaten

Privatanleger
6. KW: 52% Bullen (130 Stimmen)
7. KW: 51% Bullen (136 Stimmen)
8. KW: 63% Bullen (114 Stimmen)

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Aareal Bank, Allianz

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Evotec, Molycorp, Dt. Lufthansa

Analysten
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
06.02.- 13.02. (291): 46% / 19%
13.02.- 20.02. (331): 45% / 12%
20.02.- 27.02. (363): 44% / 13%

Kaufempfehlungen der Analysten
Fresenius SE, Volkswagen VZ, ProSiebenSat.1 Media

Verkaufsempfehlungen der Analysten
Fuchs Petrolub, QSC, Dt. Bank

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

SHAREWISE-ERGEBNISSE WEICHEN LEICHT AB

Überraschenderweise weichen jedoch die Ergebnisse der Sentiment-Erhebung von sharewise aktuell leicht ab. So stellt sharewise erstmals seit einigen Wochen einen deutlich gestiegenen Optimismus seiner überwiegend privaten Nutzer fest. War der Optimismus auch hier zuletzt beständig weiter, auf letzte Woche nur noch 51% Bullen, zurückgegangen, so meldet sharewise heute 63% Bullen zu 37% Bären. Allerdings haben in dieser Woche deutlich weniger Nutzer an der Umfrage teilgenommen, und auch beim ebenfalls von sharewise errechneten durchschnittlichen Kursziel zeigen sich die Nutzer vorsichtig.

So lag dieses nämlich nur bei 11.165 Punkten, wohingegen der DAX inzwischen schon über 11.300 Punkten notiert. Auch sind 63% Bullen noch kein euphorisches Ergebnis, denn tendenziell sind die Nutzer einer solchen Aktien-Community ja eher positiv für Aktien gestimmt. Die neutrale Stimmung liegt daher hier im Bereich 55% Bullen zu 45% Bären (und nicht etwa bei 50:50), sodass erst ein Bullen-Anteil von rund 70% oder mehr auf Euphorie hindeutet.

Weitere Auffälligkeiten ergeben sich aus den vorgelegten sharewise-Daten nicht, wenn man einmal von der Tatsache absieht, dass Analysten in dieser Woche sehr fleißig waren. Dies steht jedoch wohl im Zusammenhang mit der Tatsache, dass viele Unternehmen ihre Geschäftszahlen für 2014 inkl. eines Ausblicks für 2015 vorgelegt haben, was Analysten natürlich zeitnah in ihre Bewertungen einarbeiten müssen.


FAZIT: KONSOLIDIERUNGSPHASEN JA, GRÖSSERE KORREKTUR NEIN – ES KANN DURCHAUS NOCH EINE GANZE WEILE SO WEITERGEHEN

Zusammenfassend bleibt es daher an dieser Stelle bei dem altbekannten Fazit, mit dem wir zuletzt ja auch immer richtig lagen. Trotz beinahe täglich steigender Kurse gibt es einfach noch kein Anzeichen von Euphorie im Markt. Dies wird auch durch die Kursentwicklung des DAX unterstrichen, denn dieser legt ja keine spektakulären Kurssprünge von +5% an einem einzigen Handelstag aufs Parkett. Vielmehr steigt er von Tag zu Tag in kleinen Schritten und somit relativ zäh, aber doch sehr beständig, weiter an. Kommt es doch mal zu einer kleinen Schwäche, so nutzen eben viele Anleger, die die Kursrallye bisher weitestgehend verpasst haben, dies umgehend zum Einstieg oder Nachkauf.

Daher kann es solche kleinen Konsolidierungsphasen auch in naher Zukunft weiterhin geben, sie sind jedoch erstklassige Einstiegs- respektive Nachkaufgelegenheiten. Angesichts der generell hohen Skepsis der Anleger sowie der aufkeimenden Begeisterung im Ausland, dürfte der DAX noch eine gute Zeit vor sich haben. Nachdem die Marken von 10.000 und 11.000 Punkten aus dem Weg geräumt sind, hält der deutsche Leitindex jetzt wohl Kurs auf die 12.000 Punkte Marke zu. Zwar glauben nicht einmal wir, dass es in diesem Tempo wie wir es zuletzt gesehen haben, weitergehen kann. Aber an der Börse kommt es bekanntlich oftmals anders als die meisten Anleger glauben. Aber das Sentiment deutet daraufhin, dass es noch eine ganze Weile so weitergehen kann.

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien

TOP ANALYSTENZIELE

UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
AIXTRON AG26.27,14 €12,00 €68,07%
Dt. Lufthansa23.213,09 €20,00 €52,79%
RWE AG St23.224,96 €35,50 €42,23%
Klöckner26.29,30 €13,00 €39,78%
ZOOPLUS AG23.289,46 €120,00 €34,14%
Gerry Weber27.233,87 €45,00 €32,86%
Manz Autom.24.275,32 €100,00 €32,77%
E.ON AG25.214,41 €19,00 €31,85%
Nordex AG27.218,44 €24,00 €30,15%
XING AG27.2123,05 €160,00 €30,03%

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.

RWE: KURSPOTENZIAL DURCH ANSTEHENDE NEUAUSRICHTUNG

Die Analystin Deepa Ventateswaren vom US-Analysehaus Bernstein Research hat ihre Einstufung für RWE auf "Outperform” belassen. 2015 werde dank der Kohlemarktreform das entscheidende Jahr für den europäischen Kohlemarkt, der wegen eines Überangebots unter Preisrückgängen leiden würde. Obwohl die Analystin RWE so positiv bewertet, kommt sie zu dem Schluss, dass E.ON am stärksten von steigenden Kohlepreisen profitieren würde, wohingegen diese sich auf den Gewinn von RWE leicht negativ auswirken würden. Generell teile ich die Einschätzung, dass die RWE-Aktie zurzeit völlig ausgebombt und daher kaufenswert ist. Die Begründung der Analystin halte ich jedoch für nicht konsistent. Wenn die anstehende Kohlemarktreform ausgerechnet RWE eher belastet, warum sollten Anleger die Aktie dann jetzt schon kaufen? Ich rechne mit kaum nennenswert negativen Auswirkungen der anstehenden Kohlemarktreform auf RWE, sondern sehe vielmehr großes Kurspotenzial durch die anstehende Neuausrichtung des Konzerns.


MANZ: KURSZIEL 100 EURO ERSCHEINT REALISTISCH

Der Analyst Robert-Jan van der Horst von der Investmentbank Equity hat die Aktie der Manz AG nach Vorlage vorläufiger Zahlen für 2014 auf "Buy” mit einem Kursziel von 100 Euro bestätigt. Zwar habe der Umsatz die Erwartungen übertroffen, allerdings sei das EBIT wegen Abschreibungen im Solargeschäft schwach ausgefallen. Er begrüße jedoch diese Abschreibungen und halte den Ausblick des Unternehmens für zu vorsichtig, zumal das Unternehmen den Umsatz im Geschäftsbereich "Battery” in diesem Jahr nahezu verdreifachen dürfte. Wir haben die Aktie der Manz AG ja erst kürzlich hier im Heibel-Ticker vorgestellt und sehen uns ebenfalls in unserer positiven Einschätzung bestätigt. Das Kursziel von 100 Euro erscheint hoch gegriffen, liegt aber auch unseres Erachtens durchaus im Bereich des Möglichen.


FREENET: SCHWACH UND NICHT SOLIDE

Der Analyst Adrian Pehl von der Investmentbank Equinet hat seine Einstufung für freenet nach Vorlage vorläufiger Zahlen auf "Buy” belassen und das Kursziel von 33,50 Euro bestätigt. Die durchschnittlichen Umsätze pro Kunde (ARPU) für das vierte Quartal seien solide ausgefallen, schrieb er in einer Studie vom Mittwoch. Solide nannte er auch den Ausblick des Konzerns für den operativen Gewinn (EBITDA) sowie den Free Cash Flow. Ausschlaggebend für ein Investment in freenet-Aktien sei weiterhin auch die hohe Dividendenrendite. freenet ist nach Auffassung von Adrian Pehl also solide. So kann man es nett formulieren. Tatsächlich fielen meiner Einschätzung nach die durchschnittlichen Umsätze pro Kunde nicht solide, sondern schwach aus. Dies gilt erst Recht vor dem Hintergrund, dass freenet eigentlich margenschwächere Prepaid-Kunden zugunsten margenstärkerer Vertragskunden verloren hat. Auch die Übernahme des Apple-Händlers Gravis kann bisher nicht als Erfolg bezeichnet werden, denn obwohl Apple-Produkte boomen, ging der Umsatz im Hardwaregeschäft bei freenet zurück. Somit stützt wirklich nur noch die hohe Dividende den Aktienkurs, was mir nicht gefällt. Daher halte ich auch das Kursziel für viel zu hoch gegriffen.




04. Ausblick: Tausche alt gegen neu

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

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- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen Positionen anzeigen zu lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

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05. Chapter5: Aareal Bank


Aareal Bank
eine sichere Bank für Aktionäre

Fr, 27. Februar um 17:02 Uhr
Im Zuge des Zusammenschlusses des sharewise Börsenbriefs mit dem Heibel-Ticker Börsenbrief erscheint an dieser Stelle alle zwei Wochen eine Aktienvorstellung, die nach dem Prinzip der "Weisheit der Vielen” von sharewise-Nutzern ausgesucht wird. Wir greifen dafür auf die Aktien zu, die von den erfolgreichsten sharewise-Kunden empfohlen werden. Dabei handelt es sich heute um die Aktie der Wiesbadener Aareal Bank AG.

Commerzbank und Deutsche Bank sind ständig in den Schlagzeilen. So wurde erst diese Woche bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen die Commerzbank wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermittelt. Die Deutsche Bank hingegen soll amerikanischen Behörden zufolge an der Manipulation des Goldpreises beteiligt gewesen sein. Nicht umsonst nannte ein Aktionärsschützer die Deutsche Bank auf der letzten Hauptversammlung "ein „Anwaltsbüro mit angeschlossenem Bankgeschäft”. Infolge der ganzen Negativ-Schlagzeilen kommen beide im DAX gelisteten Bankaktien nicht so richtig ins Rollen. Ganz anders sieht dies bei der deutlich kleineren und der breiten Öffentlichkeit kaum bekannten Aareal Bank aus. So stieg der Aktienkurs hier zuletzt, nach Bekanntgabe einer Übernahme sowie der Vorlage starker Geschäftszahlen auf ein neues Allzeithoch. Die Aareal Bank scheint also eher eine Bank für Aktionäre zu sein, als Commerzbank oder Deutsche Bank. Schauen wir uns daher nun an, warum diese Bank so erfolgreich ist.

UNTERNEHMENSPROFIL

Die Aareal Bank mit Hauptsitz in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist ein auf den Immobiliensektor spezialisiertes Bankhaus, das in erster Linie die Finanzierung gewerblicher Immobilien anbietet. Ihr operatives Geschäft unterteilt die Bank dabei in die beiden Segmente Strukturierte Immobilienfinanzierungen und Beratungsdienstleistungen (Consulting). Im Segment Consulting bietet die Bank institutionellen Kunden Dienstleistungen und Produkte für die Verwaltung von Wohnungsbeständen sowie die Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen unterstützt die Bank nationale sowie internationale Kunden bei der Finanzierung sowie Refinanzierung von Immobilienprojekten. Dabei konzentriert man sich zurzeit ausschließlich auf die drei Kontinente Europa, Asien und Nordamerika.

KLEINE UNTERNEHMENSGESCHICHTE

Die heutige Aareal Bank AG entwickelte sich aus der 1922 in Berlin gegründeten Preußischen Landespfandbriefanstalt sowie der 1923 ebenfalls in Berlin gegründeten Deutsche Wohnstättenbank AG. Beide Banken schlossen sich ab 1989 zusammen, sodass 1991 schließlich der Börsengang unter dem Namen Deutsche Pfandbrief- und Hypothekenbank AG erfolgen konnte. 1999 erfolgte eine Umbenennung in Depfa Deutsche Pfandbrief Bank AG sowie 2002 dann die Aufspaltung in die Aareal Bank AG (mit Hauptsitz in Wiesbaden) sowie die DePfa Bank plc (mit Hauptsitz in Dublin).

2005 übernahm schließlich der bis heute amtierende Vorstandschef Dr. Wolf Schumacher die Führung der zu diesem Zeitpunkt als "Pleitebank” verspotteten Aareal Bank. Innerhalb von gerade einmal zehn Jahren brachte er die Bank dann in Zusammenarbeit mit Finanzvorstand Hermann Merkens – trotz der Finanzkrise 2007-2009 – auf Vordermann. Ein interessantes Detail: Einige Zeit zuvor war Hermann Merkens noch der direkte Vorgesetzte von Herrn Dr. Schumacher gewesen, sodass sich beide schon lange kannten. Auch wenn ihre Rollen nun vertauscht waren, arbeitete das Duo jedoch vertrauensvoll zusammen. Das Vertrauen war dabei zuletzt sogar so groß, dass die kürzlich bekanntgegebenen Übernahmen der Corealcredit sowie der WestImmo in erster Linie durch Herrn Merkens ausgehandelt wurden.

AKTUELLE AKQUISITIONEN

Wie gerade bereits angesprochen, machte die Aareal Bank zuletzt durch zwei Akquisitionen auf sich aufmerksam. Nachdem man zuvor alle Staatshilfen zurückgezahlt hatte, übernahm man im vergangenen Jahr den Konkurrenten Corealcredit Bank aus Frankfurt (am Main). Vor wenigen Tagen erfolgte dann die Ankündigung, dass man auch die ehemalige WestLB-Tochter WestImmo übernehmen werde. Als Kaufpreis für die WestImmo wurden dabei 350 Mio. Euro genannt, sodass die Aareal Bank die WestImmo 30% unter dem Buchwert erwerben konnte.

Einerseits ist der günstige Kaufpreis nicht verwunderlich, da die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) als Besitzer der WestImmo unter Verkaufsdruck stand. Andererseits gab es nach Auskunft der Aareal Bank jedoch durchaus weitere Interessenten wie den US-amerikanischen Finanzinvestor Apollo. Dieser sei wahrscheinlich sogar bereit gewesen einen etwas höheren Kaufpreis zu zahlen, hätte aber weitere Anforderungen zum Betrieb der WestImmo nicht erfüllen können. So erhielt am Ende die Aareal Bank den Zuschlag.

MÖGLICHE WEITERE AKQUISITIONEN

Laut Auskunft der Aareal Bank, ich habe soeben ein langes Telefonat mit der IR-Abteilung geführt, denken einige Analysten aufgrund der zuletzt erfolgten Akquisitionen gerne über weitere Übernahmeziele für die Bank nach. So werde gerne die, aus der Hypo Real Estate hervorgegangene, pbb – Deutsche Pfandbriefbank als ein mögliches Ziel für die Aareal Bank genannt. Allerdings sei dies abwegig, da man die beiden getätigten Akquisitionen nun erst einmal verdauen müsste. Außerdem sei die pbb – Deutsche Pfandbriefbank ähnlich groß wie die Aareal Bank selbst, sodass man sich an einer solchen Übernahme auch leicht verschlucken könne.

Zu guter Letzt sei die pbb – Deutsche Pfandbriefbank nach der Verstaatlichung der Hypo Real Estate inzwischen grundsaniert, sodass man in Wiesbaden kaum noch sehe, wie man den Wert dieser Bank zurzeit noch weiter steigern könne. Insofern stünden die Kosten einer solchen Übernahme in keinem guten Verhältnis zum potenziellen Nutzen durch mögliche Synergie-Effekte, sodass eine Übernahme der pbb – Deutsche Pfandbriefbank durch die Aareal Bank sehr unwahrscheinlich erscheine.

Generell beobachte der Vorstand den Markt zwar ständig und die Übernahme einzelner Portfolios sei durchaus möglich. Weitere Übernahmen von Banken seien jedoch nicht geplant und kämen nach den beiden zuletzt getätigten Übernahmen nur in absoluten Ausnahmefällen (bei "unverschämt günstigen Konditionen”) in Frage.

MARKTEINSCHÄTZUNG DER AAREAL BANK

Grundsätzlich sieht sich die Aareal Bank nur indirekt als Profiteur der aktuell extrem expansiven Geldpolitik der EZB. So brauche man das Geld der EZB zurzeit für das operative Geschäft nicht. Allerdings würde die extrem expansive Geldpolitik, in deren Rahmen die Zinsen ja quasi abgeschafft worden seien, institutionelle Anleger dazu drängen nach Investment-Opportunitäten zu suchen. Diese fänden sich dann auch oftmals im Bereich der Gewerbeimmobilien, und so würde die Geldpolitik die Geschäfte der Aareal Bank indirekt etwas antreiben. Allerdings läuft das operative Geschäft schon seit Jahren rund, sodass der Einfluss der Geldpolitik nicht überschätzt werden sollte.

Interessant in diesem Zusammenhang ist denn auch die Markteinschätzung der Aareal Bank. Grundsätzlich sieht man nämlich derzeit im Bereich der Gewerbeimmobilien noch keine Überhitzungserscheinungen. Im Bereich der privaten Wohnimmobilien sei dies in erstklassigen Innenstadtlagen von Großstädten wie Frankfurt (am Main), Hamburg oder München vereinzelt der Fall, im Bereich der Gewerbeimmobilien jedoch nicht. Hier seien allenfalls Überhitzungstendenzen in der City of London sowie im Finanzdistrikt von New York (Manhattan) erkennbar, weshalb sich die Bank hier auch aus Finanzierungen heraushalte.

LANGFRISTIGES ZIEL: NACHHALTIGE EIGENKAPITALRENDITE VON 12%

Auf die Frage, was denn das Ziel für den nachhaltigen Gewinn der Bank sei, antwortete man, dass CEO Dr. Wolf Schumacher eine nachhaltige Eigenkapitalrendite (RoE, Return on Equity) von 12% anstrebe. Aktuell liegt die Bank bei rund 11% und sei damit auf dem richtigen Weg. Man werde das Ziel einer Eigenkapitalrendite von 12% spätestens 2017 realisieren. Anschließend sei es das Ziel, diese Eigenkapitalrendite zumindest zu halten. Allerdings werde man weiter sehr konservativ bleiben und sich in keine Abenteuer stürzen, nur um die Eigenkapitalrendite über diese 12% anzuheben.

Interessant in diesem Zusammenhang war denn auch die Aussage, dass man im Zweifel lieber überschüssiges Kapital in Form von Dividenden an die Aktionäre ausschütten wolle, als sich in irgendwelche abenteuerliche Finanzierungen zu verstricken. So sei im Zweifel durchaus denkbar, dass man die Ausschüttungsquote von derzeit 50% im Laufe der Zeit weiter steigere. Selbst eine komplette Ausschüttung des Gewinns sei dabei möglich, wenn sich nicht genügend lukrative Alternativen für das Kapital finden würden. Im Klartext bedeutet das nichts anderes, als dass die Bank weiterhin sehr konservativ bleiben möchte. Daher ist von weiteren Dividendenerhöhungen in den nächsten Jahren auszugehen, nachdem diese zuletzt erst von 0,75 Euro je Aktie um +60% auf 1,20 Euro je Aktie angehoben wurde und die Dividendenrendite somit bereits bei 3% liegt.

Eines jedoch werde nicht geschehen: Eine Sonderdividende für das Jahr 2014 werde es nicht geben, so die IR-Abteilung. Die Dividendenerhöhung sei nennenswert und nachhaltig. Eine weitere Erhöhung der Dividende erfolge eben nur dann, wenn es keine Investitionsmöglichkeiten mehr gebe. Doch das sei noch nicht der Fall.

AUSBLICK AUF 2015

Im vergangenen Jahr 2014 hat die Aareal Bank ihr Konzernbetriebsergebnis um mehr als +120% auf 436 Mio. Euro gesteigert. Zugleich wurde der Konzerngewinn von 93 Mio. Euro auf 294 Mio. Euro mehr als verdreifacht und folglich die Dividende angehoben.

Für das bereits laufende Geschäftsjahr 2015 stellt das Management um CEO Dr. Wolf Schumacher ein Konzernbetriebsergebnis zwischen 400-430 Mio. Euro in Aussicht. Hierin sind negative Einmaleffekte (negativer Goodwill in Höhe von rund 150 Mio. Euro) aus der Übernahme der WestImmo bereits enthalten. Die Jahressteuerquote werde bei 31,4% erwartet, und das Ergebnis je Aktie sollte zwischen 4,80 Euro und 5,20 Euro liegen. Daraus errechnet sich ein aktuelles KGV der Aktie von unter 11. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank weist ein aktuelles KGV von über 12, die Commerzbank sogar von über 13 auf.

Dabei erachte ich die Ziele für 2015, wie stets bei dieser Bank, für extrem konservativ. Denn mit den Übernahmen der Corealcredit Bank sowie der WestImmo im Rücken dürfte das Konzernbetriebsergebnis Ende des Jahres nicht nur am oberen Ende der genannten Spanne, sondern sogar etwas darüber liegen. Dennoch halte ich mich bei der Bewertung der Aktie an die von der Bank selbst genannten Ziele.

KEIN WECHSEL IM MANAGEMENT IN ABSEHBARER ZUKUNFT

Bei der Analyse der Aareal Bank konnte ich kaum ein Schwachpunkt finden. Allerdings hing der Erfolg der Wiesbadener in den letzten Jahren sehr stark am hervorragenden Management um CEO Dr. Wolf Schumacher. Dieser geht inzwischen, nach zehn Jahren im Amt, langsam auch schon auf die 60 Jahre zu. Daher wäre ein Wechsel in der Führung zumindest mittelfristig möglich.

Nach Aussage der Bank hat man derzeit jedoch keinerlei Anzeichen von Amtsmüdigkeit bei Herrn Dr. Schumacher oder einer seiner Vorstandskollegen, die allesamt ebenfalls schon lange im Amt sind, feststellen können. Vielmehr sei es das erklärte Ziel von Herrn Dr. Schumacher der Welt zu beweisen, dass auch eine Immobilienbank seriös arbeiten und eine nachhaltige Eigenkapitalrendite von 12% erzielen könne. Dabei werde er jedoch auch nicht nach einer einmaligen Erreichung dieses Ziels sein Amt zur Verfügung stellen, sondern die Nachhaltigkeit beweisen. Insofern besteht auch von dieser Seite aus wohl kein großes Risiko.

FAZIT: AKTUELLE BEWERTUNG, FUNDAMENTAL FAIRER WERT, MEIN KURSZIEL

Wie bereits erwähnt, weist die Aareal Bank AG ein niedrigeres KGV auf als die Aktien der beiden im DAX gelisteten Großbanken Commerzbank und Deutsche Bank. Ein Grund hierfür könnte sein, dass Immobilienbanken im Zuge der Finanzkrise kritisch beäugt wurden. Denn sie galten vielen Investoren zumindest als Mitauslöser der Krise.

Dies erscheint jedoch zumindest im Falle der Aareal Bank viel zu kurz gesprungen. Wie mir die Investor Relations-Abteilung des Immobilienfinanzierers mitteilte, habe ein Analyst kürzlich in einem "Conference Call” geäußert, dass die Aareal Bank geradezu ein Musterbeispiel für Konservativität und Solidität sei. Diese Einschätzung kann ich nach Analyse der Geschäftsberichte, des Ausblicks sowie einem Gespräch mit der IR-Abteilung nur bestätigen.

Selbst bei den kürzlich getätigten Akquisitionen war die Aareal Bank äußerst konservativ und bezahlte für diese jeweils nur einen Preis von etwa 70% des eigentlichen Buchwerts. Auch die Aussage, dass man im Zweifel lieber auf Geschäfte (wie z.B. in London oder Manhattan) verzichte und ggf. lieber die Ausschüttungsquote respektive die Dividende erhöhe als sich in abenteuerliche Geschäfte zu verstricken, passt dazu und klingt glaubhaft.

Wenn ich meine eigentlichen Gewinnprognosen zugrunde legen würde und darauf ein KGV von 10 ansetze, was immer noch günstiger wäre als das KGV von Commerzbank oder Deutscher Bank, so käme ich auf ein Kursziel von mindestens 50 Euro. Ich halte mich hier jedoch lieber an den sehr konservativen Ausblick der Bank selbst, alleine schon weil diese den Markt für Gewerbeimmobilien sicherlich besser einschätzen kann als ich. Und vielleicht gibt es hier ja doch Risiken, die ich aktuell noch nicht sehen kann. Aber selbst vor diesem Hintergrund liegt mein Kursziel für die Aktie bei 45 Euro auf Sicht der nächsten 12 Monate.

Unterstützt wird dieses fundamental ermittelte Kursziel dabei auch von Seiten der Charttechnik. Denn nachdem die Aktie zuletzt endlich den hartnäckigen charttechnischen Widerstand im Bereich zwischen 36-38 Euro hinter sich lassen konnte, hat sie ein Kaufsignal mit Kursziel 45 Euro generiert. Privatkunden mögen mit der Aareal Bank nicht viel zu tun haben, da sie in erster Linie Gewerbeimmobilien finanziert. Aber die Aktie erscheint mir durchaus eine gute Wahl für Aktionäre zu sein.



06. Update beobachteter Werte

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07. Übersicht HT-Portfolio

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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Stephan Heibel
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Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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