Heibel-Ticker PLUS 15/46 - Geldpolitik bewegt die Märkte

» zurück zur Übersicht

13.11.2015:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

10. Jahrgang - Ausgabe 46 (13.11.2015)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Geldpolitik bewegt die Märkte
02.So tickt die Börse: Draghi fürchtet negative Kerninflation
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Korrektur noch nicht ausgestanden
 - EUWAX-Sentiment mit leichtem Verkaufssignal
 - animusX-Daten differenzierter
 - Charttechnik: Rücksetzer bis 10.500 Punkte weiterhin möglich
 - Fazit: Die laufende Korrektur ist noch nicht ganz ausgestanden
 - Top Analystenziele
 - OSRAM Licht AG: Konzern möchte sich neu erfinden
 - Commerzbank AG: Großes Comeback in Kürze möglich
 - Aixtron SE: Ein OSRAM-Profiteur
04.Ausblick: Branchen, die von höheren Zinsen profitieren
 - Ölpreisturbulenzen
 - Wochenausblick
05.Update beobachteter Werte: Deutsche Post, Apple, First Solar, Fitbit
 - Deutsche Post: Kleinere Brötchen backen
 - Apple: Schwarzmalerei übertrieben, nachkaufen
 - First Solar: SunEdison steuert auf Liquiditätsprobleme zu
 - Fitbit: Zu viele Aktien und Angst vor Wettbewerbern
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Geldpolitik bewegt die Märkte

Liebe Börsenfreunde,

>>Uns wird nimmer bange,
Wenn alles steigt und fällt,
Und bleiben lange, lange
Auf ewig so gesellt.<<

Schrieb unser Goethe bereits vor zweihundert Jahren, lange bevor die Aktienbörsen in der breiten Gesellschaft Thema wurden. Ein weiterer Beweis für die Weitsicht unseres großen Dichters. Wenn Sie an der Börse Geld anlegen wollen, dann müssen Sie sich damit abfinden, dass Aktien nicht wie in einer Einbahnstraße nur ansteigen, sondern auch mal fallen. Wie diese Woche beispielsweise.

Die Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinsanhebung in den USA ist nach guten US-Arbeitsmarktdaten von 54% auf 78% gesprungen und damit wurde der Druck auf die EZB verringert, Liquiditätsmaßnahmen vorzunehmen. Dennoch prescht EZB-Chef Mario Draghi nun vor und malt schwarze Wolken an den Konjunkturhimmel. weiß er mehr als wir? Meine Interpretation lesen Sie in Kapitel 02.

Das Sentiment ist diese Woche deutlich zurück gekommen, die Korrektur dürfte ihren Löwenanteil bereits hinter sich haben. In Kapitel 03 analysiere ich für Sie, wann Sie wieder einsteigen können.

Steigende Zinsen kennen viele Anleger noch gar nicht. Denn wir hatten das seit zehn Jahren nicht mehr. In einem Umfeld steigender Zinsen werden andere Aktien gekauft als in den vergangenen zehn Jahren. In Kapitel 04 sage ich Ihnen welche.

Wie immer gibt es wichtige Updates in Kapitel 05 sowie einen Überblick über unser Portfolio in Kapitel 06.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp151115.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Draghi fürchtet negative Kerninflation

Supermario machts spannend. Entweder er weiß mehr als wir oder er ist der Liquiditätssucht erlegen. Gestern hat er vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel seine Hinweise auf eine mögliche Ausweitung der Liquiditätsflutung gegeben. Seinen Worten zufolge gebe die Kerninflationsrate, also die Preisentwicklung bei den Gütern ohne die stark schwankenden Öl- und Lebensmittel, nach wie kein Signal der Entwarnung. die Kerninflation ist also noch immer sehr niedrig, vielleicht sogar zu niedrig.

So niedrig, dass trotz des Basiseffekts durch die gepurzelten Rohstoffpreise keine Entwarnung gegeben werden kann. Zum Verständnis: Die Rohstoffpreise waren von Mitte 2014 bis Mitte 2015 stark eingebrochen, teilweise um über 50%. Dieser Preissturz hat die Inflationsraten in dieser Zeit auf ein niedriges Niveau gedrückt.

Wenn wir nun aber den Zeitraum der heftigen Preisverluste ein Jahr hinter uns lassen, dann wird der Preisvergleich zum Vorjahr nun wieder im Verhältnis zum bereits niedrigeren Preis errechnet. Die Inflation im März 2016 wird gegenüber dem Preisniveau vom März 2015 errechnet, im März 2015 lag der Großteil des Preissturzes jedoch schon hinter uns. Die inflationsdämpfende Wirkung wird also ausbleiben.

Dieser als Basiseffekt bekannte Umstand dürfte dafür sorgen, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten automatisch ansteigt, selbst bei stabilen Preisen. Entsprechend entspannt war ich bislang hinsichtlich der vermeintlichen deflationären Gefahr.

Doch nun hat EZB-Chef Mario Draghi signalisiert, dass dieser Basiseffekt nur vorübergehend sein könnte und die Kerninflation nach wie vor gefährlich nahe an der Nulllinie schrammt. Das umstrittene Anleihekaufprogramm, mit dem bis September 2016 rund 1,1 Mrd. Euro in die Märkte gepumpt werden, könnte also verlängert werden. Das zumindest erwarten nun viele Anleger.

Auf der einen Seite ist das schön für die Aktienbörse, denn mehr Geld führt zu höheren Aktienkursen. Auf der anderen Seite ist das ein gefährliches Signal: Was weiß Mario Draghi, was die Märkte noch nicht wissen? Am Montag werden wieder Konjunkturdaten für den Euroraum veröffentlicht. Ist seine Ankündigung bereits als Beschwichtigung zu verstehen, da er schwache Konjunkturdaten erwartet?

Die heute veröffentlichten BIP-Daten fielen eher schwach aus: +0,3% in Deutschland nach +0,4% im Q2. Insgesamt rechnet bspw. die IKB-Bank mit einem BIP-Wachstum in Deutschland von 1,4% für das Jahr 2015 und 1,8% im Jahr 2016. Nicht genug, um die rückläufige Wachstumsdynamik Chinas auszugleichen. Von den vier großen Exportbranchen in Deutschland, Chemie, Auto, Elektro und Maschinenbau, hängen drei (Auto, Elektro, Maschinenbau) überwiegend an China während Chemie weniger an einzelnen Regionen hängt, dafür aber stärker an den Rohstoffpreisen sowie der Konjunkturentwicklung insgesamt.

Seit einigen Monaten ist die Produktion in diesen vier Exportbranchen rückläufig. Das deutsche BIP wächst aufgrund einer gesunden Inlandsnachfrage. Doch für das Q4 könnte auch das im Vergleich zum Vorjahr ein wenig schwächer ausfallen, so dass Deutschland seine Rolle als Konjunkturlokomotive Europas nicht mehr aufrecht erhalten kann.

Wachstum ist in Europa zwar vorhanden, aber von einem kräftigen Aufschwung, wie man es nach erfolgreichem Durchschreiten der Krisen der vergangenen Jahre erwarten würde, ist nichts zu sehen. Handelspartner China verlangsamt sein Wachstum von 6,9% auf geschätzte 6,4%. Brasilien und Russland, die im Jahr 2015 kontrahierten, werden sich ggfs. an die Null-Linie retten können. Und die USA ist das einzige Land der Welt, bei der sich das Wachstum nennenswert beschleunigen, nämlich von 2,4% im laufenden auf 2,8% im kommenden Jahr. Können die USA mit diesem Wachstumsimpuls ausreichend Antrieb für die deutsche Konjunktur liefern? Größter Nutznießer einer gesunden US-Konjunktur ist unser Automobilsektor, doch da fällt mir sofort der VW-Skandal ein.

Zudem haben die Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag den Weg frei gemacht für eine erste Zinsanhebung durch die Fed im Dezember. Bislang war zwar die Arbeitslosenquote gesunken, doch das Lohnniveau partizipierte nicht am Aufschwung. Das hat sich nun geändert, der durchschnittliche Stundenlohn ist angezogen und damit ist auch das letzte Argument der Fed für ihre Warteposition vom Tisch. Die Wahrscheinlichkeit der Zinserhöhung im Dezember, der ersten seit 10 Jahren, ist von 54% auf 78% gesprungen.

Damit haben wir eine neue Börsenwelt. Künftig wird vor jeder Notenbanksitzung am Markt darüber spekuliert, ob der Leitzins weiter angehoben wird oder nicht. Dann wird darüber spekuliert, ab welchem Niveau welche Branchen negativ beeinflusst werden oder wie lange es dauert, bis sich das höhere Zinsniveau dämpfend auf die Konjunktur auswirkt. Und natürlich wird die Börse wieder die erwartete Entwicklung frühzeitig vorwegnehmen, es wird verstärkt Gruppenrotationen geben, rein in die Branchen, denen hohe Zinsen nichts ausmachen und raus aus den Aktien, die unter hohen Zinsen leiden. Mit dieser Gruppenrotation wird nicht gewartet, bis der Zins bei 2 oder 3% angekommen ist, die Rotation hat in der abgelaufenen Woche bereits begonnen.

Der US-Dollar hat die Zinserhöhung im Dezember bereits eingepreist und ist gegenüber dem Euro um 1,1% angesprungen. Doch schauen wir uns die wöchentlicher Entwicklung der wichtigsten Indizes zunächst einmal in der Übersicht an.

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES12.11.15Woche Δ
Dow Jones17.448 -2,3%
DAX10.783 -1,0%
Nikkei19.597 1,7%
Euro/US-Dollar1,08-1,1%
Euro/Yen132,00-0,4%
10-Jahres-US-Anleihe2,32%0,07
Umlaufrendite Dt0,44%0,03
Feinunze Gold$1.084 -2,3%
Fass Brent Öl$45,70 0,4%
Kupfer4.828 -4,1%
Baltic Dry Shipping579 -9,5%



1,08 USD kostet ein Euro nur noch. Die Parität ist vorerst nicht in Sicht, dazu müsste Supermario noch die Ausweitung der Anleihekäufe verkünden und gleichzeitig die Fed den US-Leitzins anheben.

Der Dow Jones ist deutlich stärker unter die Räder gekommen als DAX und Nikkei. Kein Wunder, denn die in Aussicht gestellte Zinsanhebung macht den US-Dollar teurer und lastet somit auf dem Export der USA. Europa profitiert vom schwachen Euro, entsprechend fiel der Ausverkauf hier kleiner aus.

Der Goldpreis ist um 2,3% abgesackt und wird meiner Einschätzung nach weiter absacken, solange Zinsanhebungen in den USA wahrscheinlich bleiben. Der Preisrutsch beim Kupfer (-4,1%) und beim Baltic Dry Verschiffungsindex (-9,5%) zeichnen eine schwarze Zukunft für die globalen Konjunkturaussichten. Dass China nicht mehr so viel im- und exportiert haben wir inzwischen verstanden und wir hoffen auf eine Kompensation durch deren Binnenkonsum. doch zum Stillstand dürften die Importe und Exporte nicht kommen. Warum also dieser Einbruch? Auch Dr. Konjunktur, wie der Kupferpreis aufgrund seiner guten prognostischen Aussagekraft für die weltweite Konjunktur gerne genannt wird, ist weiter eingebrochen und verheißt nichts Gutes. Sind das die Vorzeichen, die Mario Draghi sieht?

Bleibt der Blick auf den Ölpreis, der sich zwar im Wochenvergleich nicht sonderlich verändert, unterwöchig jedoch schon wieder seine Unterstützung getestet hat. Ich werde in Kapitel 04 auf die einzelnen Branchen eingehen, denen ein höheres Zinsniveau nichts anhaben kann sowie die Bedeutung der Ölpreisentwicklung näher erläutern.

Schauen wir uns nun zunächst die Entwicklung der Anlegerstimmung an.




03. Sentiment: Korrektur noch nicht ausgestanden

Laut der Frankfurter Börse haben im Verlauf der Berichtswoche 3% der Privatanleger DAX-Aktien gekauft und 4% ihre Shortpositionen aufgelöst. Damit ist der ohnehin bereits hohe Optimismus unter den Privatanlegern noch einmal deutlich gestiegen. Viel fehlt hier nicht mehr zur Euphorie, die gefährlich werden kann. Auf der anderen Seite haben jedoch bei den institutionellen Anlegern 3% DAX-Aktien verkauft sowie ebenfalls 4% ihre Shortpositionen aufgelöst. Somit zeigen sich die Profis weiterhin optimistisch, von Euphorie kann in diesem Lager jedoch noch keine Rede sein.


EUWAX-SENTIMENT MIT LEICHTEM VERKAUFSSIGNAL

Im Lauf der Berichtswoche zeichnete sich beim EUWAX-Sentiment ein ähnliches Bild ab. So kletterte der von uns beobachtete Sentiment-Index hier von zuletzt -1,10 auf nunmehr 1,20 Punkte. Ein Wert von Null wäre neutral, Werte deutlich unter Null sind hingegen eher ein Kauf- und Werte über Null eher ein Verkaufssignal. Das kritische Niveau beginnt jedoch erst bei über 10 Punkten und von diesem Niveau sind wir zurzeit noch weit entfernt. Nichtsdestotrotz ist der zuletzt erfolgte Anstieg kritisch zu sehen, denn damit hat das EUWAX-Sentiment ein leichtes Verkaufssignal generiert.


ANIMUSX-DATEN DIFFERENZIERTER

Einen differenzierteren Blick auf die Stimmung unter den Anlegern ermöglichen uns da unsere eigenen animusX-Daten, auf die ich schon mal vorab einen Blick geworfen habe. Hier können wir feststellen, dass das kurzfristige Sentiment im Laufe der Woche völlig eingebrochen ist. Sahen noch vor einer Woche knapp 50% der Umfrageteilnehmer einen kurzfristigen Aufwärtsimpuls, hat sich deren Anteil nun glatt halbiert. Zugleich hat sich Zahl derer, deren Erwartungen sich kaum erfüllt haben, jedoch verdoppelt.

Trotzdem sehen inzwischen 1/3 unserer Umfrageteilnehmer (nach ca. 1/4 in der Vorwoche) auf Sicht von 3 Monaten steigende Kurse – die Zuversicht steigt also wieder an. Allerdings ist die Unsicherheit diesbzgl. groß, denn trotz der steigenden Zuversicht sinkt die Handelsbereitschaft (sowohl die Kauf- als auch die Verkaufsbereitschaft) der Anleger.


CHARTTECHNIK: RÜCKSETZER BIS 10.500 PUNKTE WEITERHIN MÖGLICH

Wenngleich sich der DAX generell weiterhin recht stark präsentiert, sind kurzfristig weitere Rücksetzer möglich. Denn die hartnäckige Widerstandszone zwischen 11.000-11.400 Punkten wird der deutsche Leitindex wohl so schnell nicht überwinden können. Daher bleiben kurzfristig weitere Rücksetzer in Richtung 10.500 Punkte möglich.

Sentimentdaten

Kaufempfehlungen der Privatanleger
OSRAM Licht AG, K+S AG, Sunedison Inc.

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Süss Microtec AG, Deutsche Bank AG, Oracle Corp.

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

FAZIT: DIE LAUFENDE KORREKTUR IST NOCH NICHT GANZ AUSGESTANDEN

Zu Beginn der Handelswoche kletterte der DAX noch über die 11.000 Punkte Marke. Zwischen 11.000-11.400 Punkten liegen jedoch zahlreiche Widerstände im Weg, so dass diese breite Widerstandszone den Kursanstieg des deutschen Leitindex kürzlich umgehend jäh beendete. Da auch die wichtigen US-Weltleitindizes zuletzt zur Schwäche neigten, kam es zu einem deutlichen Rücksetzer im DAX, der bisher jedoch zwischen 10.700-10.800 Punkten gestoppt werden könnte.

Der Löwenanteil der Korrektur dürfte damit hinter uns liegen, wenngleich ein nochmaliger Abwärtsschub in Richtung 10.500 Punkten nach diesem Wochenende möglich bleibt. Mal sehen, welche Nachrichten als nächstes auf uns treffen. Grundsätzlich jedoch würde ich bereits beginnen, erste Positionen aufzustocken.

TOP ANALYSTENZIELE

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien


UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
K+S9.1123,88 €46,00 €92,63%
E.ON AG11.118,77 €16,40 €87,00%
Osram9.1137,44 €63,00 €68,27%
RWE AG St13.1111,26 €18,80 €66,96%
Commerzbank10.1110,24 €17,00 €66,02%
Volkswagen Vz11.1196,65 €160,00 €65,55%
Tom Tailor9.114,92 €8,00 €62,60%
QSC AG9.111,61 €2,50 €55,28%
Tele Columbus10.118,41 €13,00 €54,58%
Aixtron11.116,62 €10,00 €51,06%


Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.

OSRAM LICHT AG: KONZERN MÖCHTE SICH NEU ERFINDEN

Analyst Uwe Schupp von der Deutschen Bank hat die Aktie der OSRAM Licht AG vor der Vorlage von Geschäftszahlen auf „Buy” mit Kursziel 63 Euro belassen. Das vierte Quartal des Konzerns dürfte ebenso solide ausgefallen sein wie der Ausblick, schrieb er in einer Studie vom Montag. Daher seien mögliche Kursrückgänge durch Gewinnmitnahmen hier eine Kaufgelegenheit.

Da kann man nur hoffen, dass Sie dem Analysten nicht gefolgt sind. Denn die OSRAM Licht AG möchte sich komplett neu erfinden und sich daher vom klassischen Lichtgeschäft trennen. Stattdessen sollen bis zu 3 Mrd. Euro in ein Werk zur Produktion von LEDs in Malaysia investiert werden. In der Folge brach die Aktie deutlich ein. Ich habe die vielen positiven News bei OSRAM immer skeptisch beäugt, denn OSRAM war aus meiner Sicht die nächste Infineon. Dies scheinen inzwischen auch immer mehr Anleger ähnlich zu sehen und trennen sich daher in Scharen von dem Titel. Zwar ist die Idee des Managements, in Zukunft verstärkt auf LED-Lampen zu setzen, nicht schlecht. Allerdings kommt der Schritt etwas (zu) spät und scheint mir doch sehr kostspielig. Ich würde daher zurzeit die Finger von der Aktie lassen und sehe das Kursziel weiterhin um 30 Euro.


COMMERZBANK AG: GROSSES COMEBACK IN KÜRZE MÖGLICH

Analyst Geoff Dawes von der Société Générale hat seine Einschätzung für die Aktie der Commerzbank AG mit „Buy” sowie einem Kursziel von 17 Euro bestätigt. Den europäischen Bankensektor stufe sein Institut generell auf „Overweight”. Bevorzugt würden dabei Qualitätstitel, schrieb er in einer Branchenstudie vom Dienstag. Aber auch Banken mit Umstrukturierungspotenzial stünden aktuell im Fokus.. Langfristig pessimistisch sei er hingegen für die Aktien der Investmentbanken. Ich sehe die Commerzbank-Aktie als ähnlich attraktiv an wie der Analyst.


AIXTRON SE: EIN OSRAM-PROFITEUR

Analyst Karsten Iltgen vom Bankhaus Lampe hat seine Einstufung der Aktie der Aixtron SE zuletzt auf „Kaufen” mit Kursziel 10 Euro bestätigt. Der von OSRAM angekündigte Bau einer neuen LED-Fabrik in Malaysia sei für den LED-Ausrüster mittelfristig klar positiv, schrieb er dazu in einer Studie vom Mittwoch. In der Tat könnte es bei Aixtron bald spannend werden, wenn sich endlich herausstellen sollte, dass der LED-Markt wieder anzieht. Denn Aixtron und Veeco besitzen in diesem immer nur zeitweise sehr lukrativen Markt eine Duopol-Stellung. Insofern kann ich die Kaufempfehlung des Analysten zwar nachvollziehen, halte aber das zunächst ausgegebene Kursziel von 10 Euro für zu hoch gegriffen.





04. Ausblick: Branchen, die von höheren Zinsen profitieren

Facebook, Amazon, Netflix und Google revolutionieren unsere Welt, tragen das Internet in unseren Alltag. Ich habe schon häufig über deren disruptive Geschäftsmodelle geschrieben und brauche mich daher nun nicht zu wiederholen. Das Resultat sind Wachstumsraten jenseits der 20% auf der Basis von Milliardenumsätzen. Also Startup-Dynamik bei etablierten Branchenriesen. Da spielt es keine Rolle, ob die Konjunktur läuft oder nicht, ob der Kreditzins bei 0% oder 3% liegt.

Zwar noch nicht als etablierter Milliardenkonzern aber dennoch mit Wachstumsraten jenseits der 20% reihen sich auch FitBit, iRobot, Skyworks und Twitter in diese Kategorie ein. An diesen Positionen werde ich also vorerst festhalten, egal ob der Zinsschritt nun kommt oder nicht.

Und auch Biotech-Unternehmen gelten als zins- und konjunkturunabhängig, so bleibt auch BB Biotech eine solide Position in unserem Portfolio, wobei der Biotech-Sektor in den kommenden Monaten vermutlich immer wieder durch negative Meldungen im Rahmen der Präsidentschaftskampagne von Hillary Clinton zu leiden hat. Sie möchte ja die Kosten des Gesundheitssystems senken indem sie die vermeintlich überteuerten Medikamentenpreise beschneidet. Am langen Ende jedoch erwarte ich keine nennenswerten Einschränkungen, da dieses Argument in meinen Augen populistisch, also gut ankommt, jedoch nicht umsetzbar ist. Nimmt man den Biotech-Unternehmen die Gewinne weg, so werden sie keine neuen Medikamente mehr entwickeln, und das möchte auch Hillary Clinton am Ende nicht.

Das traditionelle Bankgeschäft wird von einem höheren Zinsniveau profitieren. Also US-Banken, die ihren Gewinn aus dem Einlagengeschäft ziehen, nicht die Investmentbanken. Wells Fargo fällt mir da ein, vielleicht aber auch ein US-Banken-ETF. Denn steigende Zinsen geben den Banken mehr Spielraum für Zinsdifferenzen zwischen Einlagen und Krediten.

Unsere Exportindustrie wird von einem steigenden US-Zins profitieren. Also, wie in Kapitel 02 beschrieben, Chemie, Elektro, Maschinenbau und Autos. Dort gefällt mir aktuell die Chemiebranche am besten, warum also nicht mal eine BASF mit 3,8% Dividendenrendite ins Portfolio holen? Die anderen drei Branchen leiden, wie schon in Kapitel 02 gesagt, unter der rückläufigen Wachstumsdynamik in China. Ich würde bei diesen Titeln noch ein wenig warten.


ÖLPREISTURBULENZEN

Der Ölpreis bereitet mir derzeit tatsächlich Kopfschmerzen. Immer wieder kratzt er an seiner Unterstützung bei 43 USD/Fass WTI. Und die typische Reaktion auf den niedrigeren Ölpreis, steigende Kurse bei Einzelhandelsaktien, bleibt aus. Eigentlich gilt in den USA, der Hochburg der Konsumenten, dass ein niedrigerer Benzinpreis mehr Geld in den Taschen der Autofahrernation für Konsum hinterlässt. Entsprechend profitieren Einzelhandel als auch Restaurantketten von rückläufigen Ölpreisen.

Nicht so in diesen Tagen. Ein Einzelhändler nach dem anderen veröffentlicht enttäuschende Zahlen. Zum Wochenbeginn Macys, gestern dann Nordstrom. Die Aktien brechen um 15% und mehr ein und ziehen den gesamten Einzelhandelssektor mit sich. Alle außer Amazon. Denn Amazon ist wohl der Grund für das schwache Geschäft der anderen. Dank Amazon Prime und einer ordentlichen Konjunkturerholung ist der Konsument nicht mehr erpicht, den letzten Cent beim Einkauf zu sparen, sondern akzeptiert einen höheren Preis zugunsten der Bequemlichkeit von Amazon: Das Produkt ist am nächsten Tag zu Hause.

Na, und dank Amazon ist der Konsument nicht mehr gezwungen, mit dem Auto die einzelnen Geschäfte abzufahren. Wen kümmert also der Ölpreis? Die weltweiten Ölreserven sind auf dem höchsten Niveau seit vielen Jahren. Die Nachfrage nach Öl werde, so die Erwartung der Branche, im kommenden Jahr schwächer werden. Ein anhaltend niedriger Ölpreis ist also vorprogrammiert, solange Saudi Arabien weiter Öl fördert was das Zeug hält.

Da bahnen sich dann spektakuläre Übernahmen an: Exxon schickt sich an, Anadarko zu kaufen. Anadarko flüchtet seinerseits in ein Übernahmeangebot für Apache. Als die beabsichtigte Übernahme dann platzt fällt der Kurs von Anadarko ins Bodenlose, doch Exxon will von einer Übernahme nichts mehr wissen. Der Ölpreis ist inzwischen so niedrig, dass die billigen Preise für die Ölkonzerne eher zur Gefahr werden als zur Chance. Wo geht der Ölpreis hin? Vielleicht stellt sich eine heute als billig aussehende Übernahme bei weiter fallendem Ölpreis morgen schon als überteuert dar?

Immerhin wird nun der IS konsequent bekämpft und ersten Meldungen zufolge auch schon erfolgreich zurückgedrängt. Ist das ein erster Erfolg, dem eine Beruhigung in dieser Region folgen könnte? Dann kämen nämlich wieder weitere Ölquellen ans Netz und würden die weltweiten Überkapazitäten weiter ausufern lassen.

Der fallende Ölpreis ist also weiterhin in meinen Augen in erster Linie die Folge einer Überkapazität, nicht einer schwachen Nachfrage. Zu den Überkapazitäten kommt nun ein schwaches Wachstum, insbesondere China könnte enttäuschen, hinzu. Dennoch wird der niedrige Ölpreis an den Börsen als Beleg dafür gehandelt, dass die Weltkonjunktur strauchelt. Im Zusammenhang mit der angekündigten ersten Leitzinserhöhung ist das ein katastrophales Signal, was da ausgesendet wird. Und das ist in meinen Augen der Grund für die schwache Börse der vergangenen Tage.


WOCHENAUSBLICK

Es stehen uns einige Wochen mit Rotationsbewegungen bevor. Wie Sie der heutigen Ausgabe entnehmen können gibt es Branchen, die von einem Tag auf den anderen von attraktiv in desolat wechseln können, und wieder zurück. Bei steigenden Zinsen werden auch Dividendentitel verkauft, weil Anleger eine Alternative in Zinspapieren sehen. Daraus sollten wir aber keine Rückschlüsse auf die Konjunktur ziehen, sondern den Grund dort sehen wo er liegt: im Finanzmarkt. Denn konjunkturell sieht es zwar nicht rosig aber doch immerhin stabil aus und das ist keine Situation, in der ein Crash zu befürchten ist. Wir sollten also nicht jede Rotation mitmachen, sondern zu erkennen versuchen, wohin die Reise im Jahr 2016 gehen wird. Dann können wir uns entsprechend positionieren. Ein Großteil unseres Portfolios ist in meinen Augen heute schon gut positioniert, egal was uns 2016 erwartet.



05. Update beobachteter Werte: Deutsche Post, Apple, First Solar, Fitbit

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Deutsche Post
Kleinere Brötchen backen

Fr, 13. November um 11:03 Uhr
Die Dt. Post hat am Mittwoch Zahlen vorgelegt, die noch schlechter ausfielen, als Analysten nach der Gewinnwarnung vor 10 Tagen befürchtet hatten. Der Umsatz stieg um 3% auf 14,4 Mrd. EUR. Doch der Gewinn (EBIT) fiel um 71% auf 197 Mio. EUR. 426 Mio. EUR an Sonderbelastungen wurden verbucht, überwiegend aufgrund der Probleme mit der IT-Umstellung (siehe Update vom 5.11.).

Mit SAP und IBM wollte die Dt. Post für den Frachtbereich den großen Wurf machen und aus dem Stand eine moderne IT-Infrastruktur aufbauen. Dazu wurden seit 2012 jährlich 100 Mio. EUR locker gemacht.

Nun wird das bislang Erzielte komplett eingestampft und eine neue Strategie der kleinen Schritte wird verfolgt. Sukzessive sollen nun Neuerungen eingeführt werden, dafür werden fortan jährlich nur noch 60 Mio. EUR zur Verfügung gestellt. Dabei erhalten SAP und IBM "noch eine Chance".

2015 ist aufgrund des IT-Chaos sowie der vielen Streiks ein Problemjahr für die Post. Bis 2020 werde sich, so CEO Appel, der Gewinn verdoppeln. Gleichzeitig bekräftigt CFO Rosen die Dividende. Aktuell beträgt die Dividendenrendite 3,3%.

Das KGV 2016e steht bei 14, es werden für 2016 noch Sonderbelastungen in Höhe von 100 Mio. EUR erwartet. Bei einem erwarteten EBIT von 3,5 Mrd. EUR dürfte das aber weniger ins Gewicht fallen. Das Umsatzwachstum liegt bei 6%, der Gewinn wird überproportional ansteigen. Entsprechend halte ich das Bewertungsniveau für angemessen. Aufgrund der IT-Probleme würde ich nicht zu früh nachkaufen sondern warte noch ein wenig ab.


Apple
Schwarzmalerei übertrieben, nachkaufen

Fr, 13. November um 16:51 Uhr
Ich habe den Eindruck, bei Apple sind in den vergangenen Wochen alle erdenklichen negativen Schlagzeilen veröffentlicht worden. Nun folgt das Weihnachtsgeschäft und ich erwarte, dass Apple mehrere Top-Seller über die Ladentische schieben wird. Daher würde ich unsere Position in Apple nun rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft wieder auffüllen.


First Solar
SunEdison steuert auf Liquiditätsprobleme zu

Fr, 13. November um 11:41 Uhr
SunEdison produziert Halbleiter für die Solarbranche. Bei 2,5 Mrd. USD Jahresumsatz schiebt das Unternehmen 11,7 Mrd. USD Schulden vor sich her. Es war ein Wachstumsunternehmen ganz nach dem Geschmack vieler Hedgefonds und Spekulanten. Doch das Wachstum war kreditfinanziert und beruhte auf der Annahme stabiler Einnahmen und Kosten für mehrere Jahre. 13 Analysten hatten bis gestern eine Kaufempfehlung auf den Titel.

Gestern hat nun einer von diesen Analysten seine Meinung geändert und begründet. Gordon Johnson von Axiom Capital wies darauf hin, dass SunEdison seine selbstgesteckten Ziele nicht erreicht. Die teuer finanzierten Projekte müssen verkauft werden, um den Schuldenberg abzutragen. Doch Johnson fürchtet, dass die Verkaufspreise nicht erzielt werden können, die für eine Abtragung des Schuldenbergs erforderlich sind.

Allein ein solcher Kommentar setzt eine Kette in Bewegung, die für SunEdison sehr schwer aufzuhalten sein wird. Potentielle Käufer wissen nun, dass SunEdison verkaufen MUSS. Entsprechend werden sie ihre Verhandlungsmacht ausnutzen und den Preis weiter drücken, was den Druck auf SunEdisons Bilanz weiter erhöht. Die Aktie ist um 17% eingebrochen.

Was hat das alles mit First Solar zu tun? Nun, auch First Solar verkauft derzeit einige seiner in Betrieb genommenen Solaranlagen und erzielte damit im vor zwei Wochen berichteten Quartalsergebnis ordentliche Gewinne. Fällt nun der Preis für solche in Betrieb befindlichen Anlagen, so werden die Gewinne künftig kleiner ausfallen. Entsprechend ist die Aktie von FirstSolar um 6% eingebrochen.

Doch First Solar ist nicht mit SunEdison vergleichbar. First Solar setzt jährlich 3,6 Mrd. USD um und blickt auch ein Schuldenhäufchen von 300 Mio. USD. Dem steht eine Barposition in Höhe von 1,8 Mrd. USD gegenüber.

Wir hatten in Folge der guten Quartalszahlen Gewinne mitgenommen. Ich gehe davon aus, dass die Turbulenzen im Solarmarkt noch ein wenig anhalten werden, zum Nachkaufen ist es also noch zu früh. Doch ich sehe keinen Grund, First Solar aufgrund der Probleme von SunEdison überstürzt zu verkaufen.


Fitbit
Zu viele Aktien und Angst vor Wettbewerbern

Fr, 13. November um 12:31 Uhr
Die Flut an Insider-Aktien, die in den Markt gegeben werden, kann in der aktuell schwachen Marktphase nicht aufgefangen werden. Der Kurs ist diese Woche um 14% eingebrochen, das hätte ich so heftig nicht erwartet.

Verstärkt wurde der Kurssturz von einer negativen Analyse auf fool.com. Dort wurde der Erfolg des chinesischen Anbieters Xiaomi mit dem Fitnessband Mi Band als Gefahr für FitBit hervorgehoben. Selbst die Pulsfrequenzmessung, die bei FitBit erst für Uhren ab 200 USD zu haben ist, gibt es bei einem 16 USD-billigen Fitnessbank von Xiaomi.

Ein Pulsmesser am Handgelenk ist meiner Ansicht nach jedoch noch lange keine Gefahr für FitBit. Denn FitBit schließt Rahmenverträge mit Unternehmen ab, deren Mitarbeiter dann die FitBit-Uhren zum vergünstigten Preis kaufen können und deren Fitness-Werte in einem bei großen Unternehmen eigens aufgesetzten "social" Netzwerk geteilt werden können. Da wird eine Community geschaffen, die sich gegenseitig zu einem gesünderen Lebensstil motiviert. Davon ist bei Xiaomi nichts zu sehen.

Dennoch zeigt das Preisschild des Mi Band, dass die Technologie tatsächlich inzwischen spottbillig ist. Und entsprechend wird FitBit seine Dienste nicht an diejenigen verkaufen können, die lediglich einen Pulsmesser am Handgelenk haben wollen und auf die social-Komponente verzichten können.

Eine Studie von Generator Research zeigt drei unterschiedliche Märkte: Fitness Tracker, wie das Mi Band, Sports Performance wie die FitBit Produkte Surge und Charge HR sowie Smartwatches wie die Apple Watch. Während Fitness Tracker bis zum Jahr 2020 in die Bedeutungslosigkeit abrutschen werde sich der Umsatz mit Smartwatches verneunfachen. Sports Performance ist eine Nische dazwischen, die mäßiges Wachstum aufweisen werde. FitBit muss sich diese Nische sichern und ist auf einem guten Weg.

Der Kurs ist um 14% eingebrochen und hat inzwischen wieder das IPO-Niveau von vor drei Monaten erreicht. Das KGV 2016e steht bei 28, der Umsatz wuchs im abgelaufenen Quartal um 160%. Das Unternehmen investiert kräftig, daher bleibt unterm' Strich noch nicht so viel übrig. Doch ist gehe davon aus, dass die Investitionen ein anhaltend hohes Wachstum ermöglichen werden und bleibe daher vorerst in Warteposition.



06. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈20%) =12%WKN12.11.15Woche ΔΣ '15 ΔAnteil 5x4%!
First SolarA0LEKM51,01 €-6%2%2,2%C
Skyworks Solutions85776070,58 €-5%-8%4,1%B
iRobotA0F5CC29,10 €1%-6%2,0%B
FitbitA14S7U29,31 €-14%-17%3,6%A







Wachstum (≈30%) =27,2%WKN12.11.15Woche ΔΣ '15 ΔAnteil 4x7,5%!
Apple865985107,70 €-3%15%4,9%B
SAP71646073,54 €0%26%4,9%B
BB BiotechA0NFN3268,15 €1%13%8,4%B
TwitterA1W6XZ24,63 €-7%-24%6,0%B
FacebookA1JWVX100,85 €0%28%3,0%B







Dividende (≈30%) = 30,3%WKN12.11.15Woche ΔΣ '15 ΔAnteil 3x10%!
Österreichische PostA0JML533,77 €0%-18%4,4%C
Swiss ReA1H81M89,57 €4%30%3,1%B
Royal Dutch Shell BA0ER6S22,92 €-6%-17%6,4%C
Portucel8958853,70 €-4%-7%11,1%B
Disney855686108,22 €4%21%2,8%B
Deutsche Post55520025,89 €-4%9%2,5%B







Absicherung (≈20%) =16,1%WKN12.11.15Woche ΔΣ '15 ΔAnteil 3x6,7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.3.208,00 €-1%1%6,9%B
Südzucker-AnleiheA0E6FU92,11%0%-2%4,8%B
Nokia-AnleiheA0T9L2105,05%0%-4%4,5%B





Cashquote
Σ-Portfolio

-2,2%2,6%14,3%



Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis20%12%544%
WachstumEnkelkinder30%27,2%457,5%
DividendeUrlaub30%30,3%3610%
AbsicherungZins & Gold20%16,1%336,7%
Summe
100%85,7%1518


Anmerkungen:
Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
Unter „2014” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am
Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



08. An-/Ab-/Ummeldung

Ihre eMail Adresse oder Adressdaten ändern Sie bitte mit Ihrer bestehenden eMail Adresse und Ihrem Passwort unter

https://www.heibel-ticker.de

oder senden Sie uns einfach eine entsprechende eMail an:

verwaltung/at/heibel-ticker/./de