Heibel-Ticker 15/51 - Fed verzettelt sich mit zu vielen Zielen

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18.12.2015:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

10. Jahrgang - Ausgabe 51 (18.12.2015)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Angespannte ZIns-, Rohstoff- und Währungsmärkte
02.So tickt die Börse: Fed verzettelt sich mit zu vielen Zielen
 - Fed verfolgt immer mehr Ziele gleichzeitig
 - Instabile Schwellenländer
 - Instabile Finanzmärkte
 - Yellens Pressekonferenz offenbart Alternativlosigkeit
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Große Weihnachtsrallye leider eher unwahrscheinlich
 - EUWAX-Sentiment warnt ebenfalls weiterhin vor zu viel Euphorie
 - Vorläufige animusX-Daten deuten ebenfalls in die gleiche Richtung
 - Charttechnik: DAX kann wichtige 10.500 Punkte Marke zurückerobern
 - Fazit: DAX zwischen Hoffen und Bangen
 - Top Analystenziele
 - Rocket Internet AG: Hinter den Kulissen rumort es wohl gewaltig
 - Dialog Semiconductor plc: Umsatzwarnung belastet
 - Hornbach Holding AG: Gewinnwarnung sorgt für Ausverkauf
04.Ausblick: Verzwickte Situation
05.Wunschanalyse: BASF
 - BASF: Mehr Preisdruck durch sinkende Rohstoffpreise
 - Mega-Fusion Dow Chemical mit DuPont
 - Vertikale Integration gut, horizontal schlecht
 - Gewinnwachstum durch Kosteneinsparungen
 - Attraktive Dividendenrendite
 - Charttechnik: Auf des Messsers Schneide
 - M&A Geschäft attraktiv
 - Wie Phoenix aus der Asche?
 - FAZIT:
06.Update beobachteter Werte
 7% unter Höchstkurs, nachkaufen
 Wechselbad der Gefühle
 Großinvestor dreht an Geschäftspolitik
 DAX-Call verkaufen
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Angespannte ZIns-, Rohstoff- und Währungsmärkte

Liebe Börsenfreunde,

es geht hoch her an den Finanzmärkten. Die Zinsentscheidung der Fed hat viele Prozesse losgetreten, deren Ausgang sich schwer absehen lässt. Denn Währungen, Rohstoffe und Zinsen bedingen sich gegenseitig. Die Situation ist unübersichtlich. Im heutigen Kapitel 02 bringe ich etwas Ordnung in die Vorgänge, damit Sie sich ein klares Bild verschaffen können.

Die Stimmung hingegen ist nur durch die Zinsentscheidung beeinflusst und zeigt gefährliche Euphorie, sodass wir mit unseren Investments vorsichtig werden müssen. Die Einzelheiten lesen Sie in Kapitel 03.

In Kapitel 04 leite ich meine Erwartung für die kommenden Monate ab und gebe Ihnen noch ein paar Hintergrundinformationen über die Transaktionsentscheidungen vom gestrigen Tag. Vorsicht: Den gestern gekauften Call würde ich heute bereits wieder verkaufen und die schnellen 5% Gewinn sichern.

Die Wunschanalyse dieser Woche hat BASF gewonnen. Vor dem Hintergrund der Mega-Fusion von Dow Chemical und Du Pont in den USA wird schnell das Problem der Chemiebranche sichtbar: Die fallenden Rohstoffpreise führen nicht zu höheren Gewinnmargen sondern zu mehr Wettbewerb. Wie BASF aus diesem Dilemma herauskommen kann, untersuche ich in Kapitel 05.

Wie immer gibt es eine Reihe wichtiger Updates in Kapitel 06 sowie eine Übersicht über unser Portfolio in Kapitel 07.

In der kommenden Woche freuen wir uns auf das Christkind, da wird es keinen Heibel-Ticker geben. Zwischen den Feiertagen werde ich für Sie eine Jahresabschlussbetrachtung verfassen.

Ihnen und Ihren Lieben wünsche ich eine gesegnete Weihnachtszeit. Lassen Sie sich reich beschenken und viel Erfolg wünsche ich beim Versuch, Ihren Lieben eine Freude zu machen.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts151220.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Fed verzettelt sich mit zu vielen Zielen

Zinsen, Währungen, Ölpreis, ... so viele Dinge, die den DAX beeinflussen. Doch in diesen Tagen wird es noch komplizierter: Während der DAX überwiegend ein Derivat des Wechselkurses ist, wie ich Ihnen vor einer Woche erklärte, ist der Dow Jones ein Derivat des Ölpreises geworden. Und natürlich hat der DAX eine hohe Abhängigkeit vom Dow Jones, sodass auch der DAX unter den Ölpreisschwankungen leidet.

Die Zinsentscheidung der Fed spielt natürlich auch noch eine Rolle, aber nur eine untergeordnete. Die Tagesrichtung an den Börsen wird derzeit durch Öl und Wechselkurs bestimmt, das Zinsniveau bestimmt die mittel- und langfristige Richtung. Schauen wir uns dieses Gemenge einmal näher an.


FED VERFOLGT IMMER MEHR ZIELE GLEICHZEITIG

Am Mittwoch hat die US-Notenbankchefin Janet Yellen verkündet, dass der US-Leitzins von 0-0,25% auf 0,25-0,5% angehoben wird. Ich habe in zwei Updates die Heibel-Ticker PLUS Kunden bereits über die Bedeutung des Zinsschritts aufgeklärt, hier nochmals kurz das Wesentliche:

In der schriftlichen Erklärung nimmt Yellen Stellung zu den Rahmenbedingungen, die beobachtet werden, um eine Zinsentscheidung zu treffen. Ziele der Fed seien Preisstabilität, gemessen an einer Inflationsrate von möglichst um 2%, sowie die Vollbeschäftigung, gemessen an der Arbeitslosenquote von möglichst 4%, was als Sockelarbeitslosigkeit gilt.

INSTABILE SCHWELLENLÄNDER

Bereits im September hatte die Fed mit der Aussage überrascht, globale Konjunkturentwicklungen und geopolitische Spannungen ebenfalls zu berücksichtigen. Damals waren die Schwellenländer unter Beschuss geraten. Viele Länder sowie deren Unternehmen sind hoch verschuldet in US-Dollar-Anleihen. Sie müssen also Zinsen in US-Dollar zahlen, und das tut weh, wenn der US-Dollar zu stark an Wert gewinnt, wie es meist vor dem Hintergrund von Zinserhöhungen der Fall ist. Höhere Zinsen in den USA machen den US-Dollar verhältnismäßig attraktiver, der Außenwert steigt und damit wird es schwerer für Staaten und Unternehmen, die ihr Geld in anderen Währungen verdienen, jedoch Zinsen in US-Dollar zahlen müssen.

An der Börse hat man erleichtert darauf reagiert, dass die Fed also auch solche Probleme mit ins Kalkül zieht, wenn sie über die Zinspolitik entscheidet. Zu hohe Zinsen in den USA hätten nämlich zu einem Kollaps in den Schwellenländern führen können, was die Weltkonjunktur belasten würde und somit negative Auswirkungen wiederum auch auf die USA hätte.

Dieses Mal hat die Fed neben der "Weltkonjunktur" auch noch die "Finanzmarktstabilität" explizit als Ziel genannt. Das ist erneut ein Novum und extrem wichtig für die Finanzmärkte. Denn in den Tagen vor der Zinsentscheidung gab es Turbulenzen am Finanzmarkt aufgrund eines Fonds, der seine Anteilseigner nicht mehr auszahlen konnte.

INSTABILE FINANZMÄRKTE

Hintergrund: Third Avenue Focused Credit Fund hatte in hochverzinsliche Unternehmensanleihen investiert. Je höher die Verzinsung, desto größer das Risiko, das brauche ich Ihnen nicht zu erklären. In den Jahren nach der Rezession 2008/2009 erholten sich viele Unternehmen und entwickelten sich deutlich besser als im Rahmen der Krise befürchtet. Dennoch gab es während der Krise viel Finanzierungsbedarf, und so gab es viele Unternehmen, die sich zu hohen Zinsen finanzierten. Diese hochverzinslichen Unternehmensanleihen waren in den Folgejahren eine lukrative Alternative zu den Niedrigzinspapieren der Staaten.

Unternehmen, die sich gut entwickelten, lösten diese hochverzinsten Papiere bald ab. Es blieb jedoch der Anlagebedarf derer, die unbedingt mehr Zinsen für ihr Portfolio haben wollten. So zogen die Anleger ihr Kapital nicht von Third Avenue ab, sondern forderten aufgrund des bis dato großen Erfolges immer mehr von diesen hochverzinslichen Unternehmensanleihen. Sie können sich denken, was geschah: Die Qualität der Papiere, die der Fonds kaufen konnte, um den Zinsansprüchen seiner Investoren zu genügen, wurde immer schlechter.

Es kam der Fracking-Boom der USA als letzter Notnagel, und so wurden viele der Fracking-Projekte auf diese Weise finanziert. Nun, da der Ölpreis nicht mehr über 100 USD/fass steht, geraten viele dieser Finanzierungen unter Druck. So langsam setzt sich diese Erkenntnis auch bei den Anlegern des Fonds durch und sie ziehen nun endlich ihr Kapital ab.

Doch der Fonds hat inzwischen Papiere darin enthalten, die keiner mehr kaufen möchte. Das Thema hochverzinsliche Unternehmensanleihen ist vor dem Hintergrund der steigenden Leitzinsen nun durch. Die Papiere werden nicht mehr gehandelt, und so hat der Fonds bei vielen illiquiden Papieren auch keine Möglichkeit mehr, einen Marktpreis festzustellen.

Nun bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder man bewertet die illiquiden Papiere mit einem Marktwert von Null, denn nichts anderes muss der vorsichtige Kaufmann für Werte annehmen, die keiner haben will. Oder man schließt den Fonds. Seit der Finanzkrise gibt es nicht mehr die Pflicht, Unternehmenswerte zu Marktpreisen zu bewerten, also kommt der Fonds um diese Schmach herum. Das heißt im Umkehrschluss, dass der berechnete Fondswert den echten Verkaufspreis bei weitem übersteigt. Die Fondsanteile sind nur noch ein Bruchteil dessen wert, was berechnet wird.

Es folgte also vor 10 Tagen ein Run auf diesen Fonds, Anleger zogen ihr Kapital massenweise ab, sodass die liquiden Mittel im Fonds schnell futsch waren. Verkäufe von Unternehmensanleihen hätten schnell offenbart, dass der Fondsanteil nur noch einen Bruchteil dessen wert ist, was zuvor berechnet wurde. Also beschloss das Management, die Auszahlungen zu stoppen.

Damit wurde das Gesetz gebrochen. Es gibt Hedgefonds, die solche Regelungen in ihren Geschäftsbedingungen unterbringen. Es ist einer der Gründe dafür, warum Hedgefonds als überaus riskant gelten und für Privatanleger nicht geeignet sind. Fonds hingegen müssen eine tägliche Auszahlung ermöglichen. Das Stoppen der Auszahlungen ist nicht vorgesehen.

Nun hatte der Third Avenue Focused Credit Fund lediglich 788 Mio. USD an Werten eingesammelt, das ist an der Wallstreet nicht viel. Doch dieser Schritt des Auszahlungsstopps wurde als Spitze des Eisbergs gesehen, denn es gib eine ganze Reihe von Fonds, auch viel größere Fonds, die sich diesem Thema verschrieben haben. Auf Yahoo! Finance gibt es eine Liste der Fonds, die im laufenden Jahr 10% und mehr an Wert verloren und mit entsprechenden Kapitalabzügen zu rechnen haben. (http://finance.yahoo.com/news/why-the-current-credit-crisis-might-be-35-times-worse-than-you-thought-134706002.html). Die meisten davon sind im Thema hochverzinste Unternehmensanleihen unterwegs.

Was also, wenn der Ölpreis weiter fällt? Noch mehr hochverzinsliche Unternehmensanleihen geraten unter Druck, noch mehr Fonds werden entsprechende Kapitalabflüsse verzeichnen und irgendwann bleibt es dann vielleicht nicht mehr bei nur einem kleinen Fonds wie Third Avenue, sondern irgendwann geht vielleicht auch mal ein großer Fonds in die Grätsche. Und dann würde eine große Verkaufswelle auf die Märkte treffen.

Wenn man dieses Thema weiter fasst, dann gehören auch einige Staatsfonds zu den gefährdeten Finanzinstrumenten. Beispielsweise Saudi Arabien und Norwegen erwirtschaften bei dem niedrigen Ölpreis schon lange nicht mehr die hohen Einnahmen, mit denen sie in den vergangenen Jahren ihr System am laufen hielten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Staatsfonds von den Regierungen dazu angehalten werden, Anteile zu verkaufen, um das Staatssäckel zu füllen. Und auch das würde dann eine Verkaufswelle lostreten, die nicht nur den Anleihemarkt trifft, sondern alle Anlagebereiche, in denen sich diese Fonds liquide Mittel holen können - also auch die Aktienmärkte.

Die US-Notenbank, die zunächst nur für die Geldwertstabilität konzipiert wurde und in den 1960ern auch den Arbeitsmarkt in ihren Verantwortungsbereich holte, fühlt sich heute zusätzlich für die Weltkonjunktur sowie die Finanzmärkte verantwortlich. Wenn man dies nun weiß, dann wird die Pressekonferenz, die Janet Yellen im Anschluss an die Zinsentscheidung abhielt, um so unverständlicher.

YELLENS PRESSEKONFERENZ OFFENBART ALTERNATIVLOSIGKEIT

Mehrere Journalisten fragten Yellen ganz direkt, was genau denn künftig das Ziel der Fed sei. Es ist schwer genug, ein Ziel zu verfolgen. Der Spagat zwischen zwei Zielen hat die Fed immer wieder vor unlösbare Aufgaben gestellt. Nun soll die Geldpolitik vier Ziele gleichzeitig im Auge behalten?

Und wenn dem so ist, wie genau wurden denn dann nun die erstrebenswerten Ziele definiert? Anhand welcher Faktoren wurde denn die Zinsentscheidung gefällt?

Yellens Antwort war sehr unbefriedigend. Zunächst teilte sie mit, dass man sich nicht um einzelne Fakten kümmere (dots). Es sei einfach an der Zeit gewesen, den Leitzins anzuheben, damit man im Falle eines Finanzmarktschocks in der Zukunft handlungsfähig sei. Mit meinen Worten: Die von uns gesteckten Ziele sind noch nicht erreicht, wir haben aber einfach trotzdem den Zins angehoben, weil wir es schon seit langer Zeit in Aussicht gestellt haben. Die Weltkonjunktur gibt eine Zinserhöhung zwar noch nicht her, aber wir haben uns selbst in eine Situation manövriert, in der wir nicht mehr zurückkönnen.

Aber keine Angst, so Yellen weiter, wir sind in der Zukunft bereit, alles notwendige zu tun, wenn es erforderlich wird. Das ist verschlüsselte Sprache für "wir können den Zinsschritt ja auch wieder zurücknehmen".

Ich hatte mir eine leichte Zinsanhebung gewünscht, und die haben wir bekommen. Ich habe mir auch gewünscht, dass die Fed mit weiteren Zinsanhebungen vorsichtig umgeht, damit die Finanzmärkte nicht in Panik verfallen, auch das ist geschehen. Doch ich habe mir auch gewünscht, dass dieser Zinsschritt mit den Zielen der Fed vereinbar ist, und das ist offensichtlich nicht der Fall. Das bereitet mir Sorgen.

Schauen wir uns also einmal an, wie die Finanzmärkte auf die erste Zinsanhebung seit neun Jahren reagiert haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES17.12.15Woche Δ
Dow Jones17.575 0,0%
DAX10.738 1,3%
Nikkei19.230 0,0%
Euro/US-Dollar1,100,0%
Euro/Yen133,630,0%
10-Jahres-US-Anleihe2,24%0,00
Umlaufrendite Dt0,42%0,00
Feinunze Gold$1.070 0,0%
Fass Brent Öl$39,97 0,0%
Kupfer4.682 0,0%
Baltic Dry Shipping534 0,0%



Im Vorfeld der Zinsentscheidung waren die Märkte kräftig unter Druck geraten. Die Zinsanhebung selbst war eingepreist, spekuliert wurde über die Worte Yellens. Und die fielen überaus friedlich aus, sodass weitere Zinsanhebungen, wenngleich sie von Yellen angekündigt wurden, kaum belasten dürften. Zur Erinnerung: Ein Leitzins bis 2% ist noch immer stimulierend für die Volkswirtschaft. Die Stimulation wird nur geringer, je höher der Zins. Und mit 0,25-0,5% kann man noch immer von einer hohen stimulierenden Wirkung sprechen.

Höhere Zinsen machen den US-Dollar attraktiv, der Euro fällt also gegenüber dem US-Dollar (-1,2%). Das kommt vor allem der Exportnation Deutschland zugute, der DAX legte unter'm Strich um 1,3% zu während der Dow Jones 0,4% abgab.

Während sich Währungen und Aktienkurse trotz unterwöchiger Schwankungen im Wochenvergleich kaum bewegten, zeigen die Rohstoffmärkte jedoch heftige Ausschläge. Der Ölpreis ist um 6,6% eingebrochen, was die schwache Börse am heutigen Freitag erklärt. Der Baltic Dry Shippingindex ist mit -11,8% unter 500 USD gerutscht. Dieses Niveau spiegelt eine Einstellung der Handelsaktivitäten in Rohstoffen wider. Und das ist natürlich gar kein gutes Zeichen. Ich werde in Kapitel 04 näher darauf eingehen.

Schauen wir uns nun einmal die Entwicklung der Stimmung unter den Anlegern an.




03. Sentiment: Große Weihnachtsrallye leider eher unwahrscheinlich

Laut der aktuellen Analyse der Deutschen Börse haben insbesondere die Privatanleger verstärkt DAX-Aktien gekauft und Shortpositionen geschlossen. Doch sie waren nicht allein. So griff durchaus der ein oder andere institutionelle Anleger zu. Shortpositionen waren hier ohnehin kaum noch vorhanden und wurden auch nicht aufgebaut. Insgesamt befindet sich somit die Stimmung beider Lager auf einem extrem hohen Niveau. Folglich sieht die Deutsche Börse den DAX als gefährdet an.


EUWAX-SENTIMENT WARNT EBENFALLS WEITERHIN VOR ZU VIEL EUPHORIE

Das EUWAX-Sentiment untermauert diese Woche die Einschätzung. So fiel der Sentiment-Index im Laufe der Berichtswoche nur marginal von 14,43 auf 14,42 Punkte. Bereits Werte über 10 Punkten zeigen hier eine gefährliche Euphorie an, und wir befinden uns nun schon die zweite Woche in Folge deutlich über 14 Punkten. Somit warnt auch das EUWAX-Sentiment vor zu viel Euphorie im Markt.


VORLÄUFIGE ANIMUSX-DATEN DEUTEN EBENFALLS IN DIE GLEICHE RICHTUNG

Und leider deutet auch der Blick auf unsere vorläufigen animusX-Daten (Umfrage läuft noch) in die gleiche Richtung. Zeigten sich die Anleger in der Vorwoche noch betrübt und verunsichert, kam es hier im Zuge der leichten Kurserholung zuletzt gleich zu einer deutlichen Stimmungsverbesserung.

So ist das Bullenlager gegenüber der Vorwoche regelrecht explodiert, und die Anleger zeigen sich auch schon wieder sehr selbstgefällig. Dennoch steigt die Investitionsbereitschaft der Investoren kaum – aber wenn, dann eher auf der Käuferseite. Interessanterweise stellen wir jedoch zugleich einen Rückgang der mittelfristigen Zuversicht fest.

Dies sieht insgesamt leider zurzeit nicht sehr gut aus. Eine kurzfristig fast schon wieder euphorische Stimmung bei einer gleichzeitig mittelfristig einbrechenden Zuversicht ist nicht das, was wir brauchen, wenn wir steigende Kurse sehen wollen.


CHARTTECHNIK: DAX KANN WICHTIGE 10.500 PUNKTE MARKE ZURÜCKEROBERN

Wenigstens aus rein charttechnischer Sicht hat sich die Lage beim DAX zuletzt aber etwas aufgehellt. So konnte der deutsche Leitindex die wichtige 10.500 Punkte Marke zurückerobern und sich bisher auch noch darüber behaupten. Solange dies der Fall ist, sieht es charttechnisch gar nicht so schlecht aus.

Allerdings warten weitere hartnäckige charttechnische Widerstände im Bereich um 10.800 Punkte sowie die bereits mehrfach angesprochene Bastion zwischen 11.000 und 11.400 Punkten. Zudem verläuft knapp über der 11.000 Punkte Marke auch die wichtige 200-Tage-Linie. Eine starke Kursrallye kann ich daher auch aus charttechnischer Sicht für den DAX noch nicht ausrufen. Zugleich scheint jedoch auch das Abwärtspotenzial begrenzt und damit die Crashgefahr sehr gering zu sein.

Sentimentdaten

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Aixtron SE, Trina Solar (ADR), ArcelorMittal S.A.

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Crossject S.A, Banca Generali (B), Hanwha Q-Cells Co. Ltd. (ADR)

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

FAZIT: DAX ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN

Die Stimmung der Anleger gegenüber dem DAX ist zurzeit leider viel zu optimistisch. Zugleich hat sich zuletzt selbst das mittelfristige Bild etwas eingetrübt. Daher gibt es von Seiten des Sentiments leider nur wenig Anlass zur Hoffnung.

Andererseits sieht es charttechnisch dank der Zugewinne der letzten Tage wieder etwas besser aus. Zudem ist die zweite Dezemberhälfte in der Regel für Kursgewinne prädestiniert. Zu guter Letzt hat die US-Notenbank mit ihrer lange angekündigten ersten Zinserhöhung in dieser Woche den Anlegern endlich die Unsicherheit etwas genommen.

Alles in allem ist daher davon auszugehen, dass der DAX das Jahr wohl über der 10.000 aber unter der 11.000 Punkte Marke beenden wird.

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien

TOP ANALYSTENZIELE

UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
Rocket Internet15.1226,90 €63,00 €134,20%
Dialog Semi14.1229,63 €60,00 €102,50%
E.ON AG14.128,63 €15,70 €81,92%
Hapag-Lloyd14.1220,47 €33,00 €61,21%
Commerzbank14.129,51 €15,00 €57,73%
Aurubis AG15.1247,50 €74,00 €55,79%
ThyssenKrupp14.1217,58 €27,00 €53,58%
Daimler AG15.1277,76 €113,00 €45,32%
Hornbach14.1260,68 €86,70 €42,88%
HeidelCement15.1272,74 €101,00 €38,85%

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.

ROCKET INTERNET AG: HINTER DEN KULISSEN RUMORT ES WOHL GEWALTIG

Analyst Assad Malic von der Citigroup hat seine Einschätzung zur Aktie der Rocket Internet AG auf "Buy” mit Kursziel 63 Euro belassen. Seiner Ansicht nach biete die Aktie den Anlegern die sonst nur seltene Chance an spannenden Internet-Themen in den Schwellenländern teilzuhaben, schrieb er in einer Studie vom Dienstag. Vor 2018 sollte man hier aber nicht mit einem operativen Gewinn rechnen. Wie das "Manager Magazin” berichtete, soll es zuletzt hinter den Kulissen kräftig gekracht haben. So habe der schwedische Großaktionär (13,2% des Aktienkapitals) Kinnevik den geplanten Börsengang von HelloFresh torpediert. In der Folge kam es zu einem Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats. Wie das "Handelsblatt” darüber hinaus berichtete, soll es intern bei dem Unternehmen drunter und drüber gehen. Die Aktie ist jedoch ohnehin schon eine hochspekulative Wette auf den Erfolg sogenannter CopyCats in den Emerging Markets. Daher kann und sollte sich eine Gesellschaft wie die Rocket Internet AG keine solchen internen Streitereien leisten. Ich riet an dieser Stelle lange Zeit von dem Titel ab, fand ihn zuletzt aber unter 25 Euro interessant. Angesichts der aktuellen Nachrichtenlage würde ich als bereits investierter Anleger auf dem gegenwärtigen Kursniveau über Gewinnmitnahmen durch einen Verkauf nachdenken. Noch belasse ich mein Kursziel aber bei 35 Euro.


DIALOG SEMICONDUCTOR PLC: UMSATZWARNUNG BELASTET

Analyst Andrew Gardiner von Barclays hat seine Einstufung der Aktie der Dialog Semiconductor plc auf "Overweight” mit Kursziel 60 Euro bestätigt. Zwar dürfte die Aktie aufgrund der geplanten Übernahme von Atmel sowie der starken Abhängigkeit von Apple kurzfristig volatil bleiben, insgesamt sei der Titel aber nach wie vor sehr attraktiv. Das schrieb er in einer Studie vom Montag. Es war in dieser Woche nicht nur die Atmel-Übernahme, die zudem zu platzen droht, die die Aktie unter Druck setzte. Zwar wurde bekannt, dass die US-amerikanische Microchip Technology ein Konkurrenzangebot für Atmel abgegeben hat, was sicherlich nicht förderlich war. Hauptgrund für die Kursverluste war jedoch eine Umsatzwarnung des Konzerns. Trotz dieser Umsatzwarnung, die durchaus auf Absatzprobleme bei Apple hindeuten könnte, konnte sich die Aktie aber recht zügig stabilisieren. Zwar sinkt daher meine Kaufbasis von bisher 30-35 auf nunmehr 25-30 Euro. Mein Kursziel bleibt jedoch unverändert bei 45 Euro. Ich war halt schon vorher deutlich konservativer als die meisten Analysten, sodass ich mich nun jetzt nicht so stark korrigieren muss wie diese.


HORNBACH HOLDING AG: GEWINNWARNUNG SORGT FÜR AUSVERKAUF

Analyst Jürgen Elfers hat seine Einschätzung der Hornbach Holding AG auf "Buy” mit Kursziel 86,70 Euro belassen. Zwar habe die jüngste Gewinnwarnung die Investoren irritiert, die Muttergesellschaft Hornbach-Baumärkte sei jedoch weiterhin exelent positioniert um von der aktuellen Stärke des Heimwerkermarktes zu profitieren. Das Defizit bei der Hausmodernisierung und der Trend zur energieeffizienten Bauweise dürften daher die Nachfrage anfachen. Ich wäre nach der Gewinnwarnung zuletzt hier jedoch etwas vorsichtiger. So sehe ich zurzeit noch keinen Boom auf dem deutschen Heimwerkermarkt und folglich auch noch keine schnelle Erholung der Aktie. Diese ist daher m.E. um 70 Euro recht fair bewertet.




04. Ausblick: Verzwickte Situation

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

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- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

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05. Wunschanalyse: BASF



BASF
Mehr Preisdruck durch sinkende Rohstoffpreise

Fr, 18. Dezember um 09:28 Uhr
Da ist das Unternehmen über Autos, Elektro und Bau breit diversifiziert, es fehlt ihm dennoch der Dienstleistungssektor, der in dieser Konjunkturphase ein kräftiges Zugpferd ist. Und auch die vertikale Integration der Öl- und Gasförderung wirkt derzeit belastend, da die dortigen Gewinne abschmelzen. Die Aktie ist am Boden, der seit 2011 ausgebildet wird. Ob sich nun schon ein Einstieg lohnt, untersuche ich in der vorliegenden Wunschanalyse.


MEGA-FUSION DOW CHEMICAL MIT DUPONT

Es ist erst wenige Tage her: Einträchtig sitzen sie nebeneinander: Andrew Liveris, CEO von Dow Chemical, und Ed Breen, CEO von Du Pont, und sprechen über die Synergien, die sie sich von ihrem Zusammengehen versprechen. Man werde die Aufgaben so verteilen, wie es am sinnvollsten sei, bekräftigen beide. Am Markt müsse man durch Größe Kostenvorteile erzielen.

Es entsteht der weltweit größte Chemiekonzern mit einer Marktkapitalisierung von 120 Mrd. USD. Bislang führte BASF die Weltrangliste mit 75 Mrd. USD an, doch durch die Megafusion seiner beiden Verfolger sieht BASF nun ein wenig abgeschlagen aus.

Die Fusion kann als Konsolidierung gewertet werden. Nach eingebrochenen Rohstoffpreisen gibt es nun auch ein Überangebot von Chemieprodukten. Wichtige Abnehmerbranchen verlangsamen ihr Wachstum, Gewinnwachstum der Chemiekonzerne kommt nicht mehr durch Umsatzwachstum, sondern durch Kosteneinsparungen. Schauen wir uns also BASF einmal näher an.


VERTIKALE INTEGRATION GUT, HORIZONTAL SCHLECHT

Die Unternehmenswurzeln gehen zurück auf das Jahr 1885, entsprechend feiert BASF in diesem Jahr sein 150. Jubiläum. Genug Zeit, um einen Konzern aufzubauen, der gegen Konjunkturschwankungen gewappnet ist. So gilt BASF heute als hervorragend diversifiziert.

Abnehmer sind die Automobil-, Elektro, Chemie und Bauindustrie sowie auch die Agrar- und Pharmabranche. Breit gefächerte Branchen also, mit denen Nachfrageschwankungen einzelner Industriezweige gegenseitig ausgeglichen werden können.

Haupteinsatzstoff der Chemieindustrie sind Öl und Energie. Durch die Tochter Wintershall unterhält BASF eigene Öl- und Gasförderaktivitäten und ist dadurch von Ölpreisschwankungen ebenfalls relativ unabhängig.

Leider nur „relativ” unabhängig, denn Wintershall fördert mehr als BASF verbraucht, verdient sich also durch den Verkauf noch einen Obolus hinzu. Dieser Obolus fällt jedoch seit einem Jahr zunehmend weg, seit der Ölpreis eingebrochen ist.

Der fallende Ölpreis ermöglicht es Wettbewerbern, ebenfalls sehr günstig zu produzieren. Teilweise sogar günstiger als BASF, deren Förderkosten mitunter über dem Weltmarktpreis für Öl liegen. Der Margendruck nimmt also zu.

„Horizontal schlecht” habe ich in der Überschrift geschrieben, weil BASF als Industrieunternehmen keinerlei Abnehmer aus dem Dienstleistungssektor hat. Doch gerade der Dienstleistungssektor sorgt derzeit für Wachstum während der Industriesektor weltweit schwächelt.


GEWINNWACHSTUM DURCH KOSTENEINSPARUNGEN

Das Wachstum in China nimmt ab. Volkswirte schätzen für das Jahr 2016 einen weiteren Rückgang von 7% auf 6%. In den USA ist der Aufschwung bereits sieben Jahre alt und zeigt erste Alterserscheinungen. Europa hält sich wacker, es ist sogar ein wenig Wachstum zu erkennen. Doch das reicht nicht, um den Nachfragerückgang auf den Weltmärkten auszugleichen. Der Umsatz im laufenden Jahr ist rückläufig.

Dennoch möchte BASF den Gewinn im Jubeljahr auf dem Niveau des Vorjahres halten. Das geht dann nur durch Kosteneinsparungen. Alle zwei Jahre wird ein neues Programm aufgelegt, mit dem weitere Kosteneinsparungen identifiziert und umgesetzt werden sollen. Das laufende Programm hat zum Ziel, jährlich eine Mrd. Euro einzusparen, und ersten Rückmeldungen zufolge wird dies binnen zwei Jahren auch gelingen.

Ich beobachte mit Spannung, ob die Kosteneinsparungen bereits für das laufende Jubeljahr ausreichen, um den Gewinn auf dem Vorjahresniveau zu halten. Immerhin ist der Ölpreis nochmals kräftig abgerutscht, und die eingangs erwähnte Fusion hat nochmals den Kostendruck erhöht. Spätestens im nächsten Jahr soll aber dann, bei weiter rückläufigem Umsatz, ein Gewinnwachstum umgesetzt werden.


ATTRAKTIVE DIVIDENDENRENDITE

Einer der großen Pluspunkte der BASF-Aktie ist die hohe und stabile Dividendenrendite. 4,2% Dividende gibt es für das laufende Jahr, 4,4% werden für 2016 erwartet. Die Dividende ist von einem üppigen Cashflow unterfüttert.

Der stabile Cashflow ist einer der Hauptgründe für die stabile Performance der Aktie. Doch reicht die attraktive Dividendenrendite, um die Aktie auch durch eine weltweite Konjunkturschwäche zu bringen?


CHARTTECHNIK: AUF DES MESSSERS SCHNEIDE

Da brauchen Sie kein Chart-Experte zu sein um auf dem Fünf-Jahreschart zu erkennen, dass die Marke 67 Euro eine sehr wichtige ist. 2011 und 2012 gelang es der BASF-Aktie mehrmals nicht, die 67 Euro zu überspringen. Nach dem Überspringen ging es mit mehreren Tests der 67 Euro dann sogar bis auf 96 Euro in diesem Frühjahr. Seither ist die Aktie eingebrochen, schlug einmal im August bei 67 Euro auf, ein weiteres Mal im September und ein drittes Mal vor wenigen Tagen im Dezember.

Es scheint, als halte diese Unterstützung. Aus charttechnischer Sicht lässt sich daraus die Empfehlung ableiten, zu Kursen in den niedrigen 70ern zu kaufen und einen Stopp bei 65 Euro zu platzieren. Doch wir wollen auch verstehen, was dahinter stecken könnte.

M&A GESCHÄFT ATTRAKTIV

Mergers & Acquisitions, Fusionen und Übernahmen sind angesagt in der Chemiebranche. Der Hoechst Konzern hat es Ende der 90er Jahre vorgemacht, nun rollt eine zweite Welle. Dabei hat BASF durchaus gute Karten. BASF verfügt über eine Agrarsparte, und gerade dieser Bereich ist derzeit heiß umworben. Syngenta könnte an Chinesen verkauft werden, und Monsanto steht mit leeren Händen da.

Auch die Preise für Agrarprodukte befinden sich im freien Fall, und die Branche sucht nach Kosteneinsparungen durch Fusionen.

Im Bereich der Öl- und Gasförderung war BASF bereits aktiv und hat sein Geschäft gestrafft.

In der Chemiebranche wird es durch die Fusion von Dow Chemical und Du Pont nicht nur einen steigenden Preisdruck geben, sondern auch das eine oder andere Schnäppchen, das BASF aufschnappen kann. Es ist üblich, dass die Wettbewerbsbehörde bei so großen Fusionen einige Auflagen stellt. Einzelne Geschäftsbereiche, in denen die Konzentration zu groß würde, müssen dann verkauft werden. BASF ist aufgrund seiner soliden Bilanz und aufgrund seiner Größe eine der ersten Ansprechadressen als potenzieller Kaufinteressent.

Der Ölpreis ist von 100 auf 35 USD/Fass WTI eingebrochen. Ich denke, der Großteil des Schadens ist getan. Nun finden Umstrukturierungen statt, Kosteneinsparungen und gegebenenfalls auch Neuausrichtungen. In dieser Phase erwarte ich noch keinen nachhaltigen Kursanstieg.


WIE PHOENIX AUS DER ASCHE?

Ich kann mir daher schwer vorstellen, dass die Aktie nun direkt zu einem neuen Höhenflug ansetzt. Es dürfte noch eine Weile turbulent bleiben, die 67 Euro könnten noch das eine oder andere Mal getestet werden.

Wer gute Nerven hat und eine langfristig sichere Anlage sucht, der kann sich jetzt ein paar BASF Aktien holen und auf das Stopp Loss bei 65 Euro achten. Ich persönlich würde noch ein wenig abwarten und gegebenenfalls erst in den hohen 70ern einsteigen, wenn sich bis dahin die vielen Ungewissheiten etwas geklärt haben.


FAZIT:

Insbesondere die Rohstoffmärkte befinden sich noch im freien Fall und könnten die Aktie auch noch durch die 65 Euro-Marke nach unten durchdrücken. Ich würde daher auf eine Stabilisierung auf den Rohstoffmärkten warten, die vermutlich mit einer stabileren Welt-Konjunktur einhergeht, und dann nötigenfalls auch etwas mehr für eine BASF-Aktie zahlen. In der Zwischenzeit kann ich mein Geld anderswo anlegen.



06. Update beobachteter Werte

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Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

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07. Übersicht HT-Portfolio

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
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Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de


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08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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