Heibel-Ticker 16/8 - Hickhack am Ölmarkt

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26.02.2016:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

11. Jahrgang - Ausgabe 08 (26.02.2016)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Verunsicherung kennzeichnet einen Boden
02.So tickt die Börse: Hickhack am Ölmarkt
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Wechselbad der Gefühle
 - Börse Frankfurt Sentiment: Neutral
 - EUWAX Sentiment: Neutral
 - Angst- & Gier-Index: Neutral
 - Flow Show: Neutral
 - Vorläufige animusX-Stimmung: Neutral
 - Fazit: Boden vorerst abgesichert
 - Top Analystenziele
 - Wirecard: Vorsicht: Betrugsvorwurf
 - Deutsche Bank: Zukunftsfähigkeit vs. Bewertung
04.Ausblick: Und ewig grüßt der Ölpreis
05.Wunschanalyse: Silver Wheaton
 - Silver Wheaton: Hebel auf Edelmetallpreise
 - Gehebelte Edelmetallpreisspekulation
 - 10% Absatzwachstum p.a. gegen den Markttrend
 - Steuernachzahlungen i.H.v. 265 Mio. USD drohen
 - Steigende Zinsen belasten Bilanzwerte
 - Gold- und Silberpreis
 - Machtlosigkeit der Notenbanken
 - Volatile Märkte und angespannte Konjunktur sprechen für steigende Edelmetallpreise
06.Apple streitet sich mit dem FBI: Apple
 - Apple:
07.Update beobachteter Werte
 DAX-Put Absicherung auflösen, DAX im Aufwärtsmodus
 Gute Zahlen, schwacher Ausblick
 Gegenbewegung zum Verkleinern der Position nutzen, Teilverkauf
 Cash generieren für nächsten Ausverkauf, Teilverkauf
08.Übersicht HT-Portfolio
09.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
10.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Verunsicherung kennzeichnet einen Boden

Liebe Börsenfreunde,

die Verunsicherung bei Anlegern steigt, obwohl der DAX im Wochenvergleich zulegen konnte. Doch wenn Sie sich den unterwöchigen Verlauf anschauen, werden Sie starke Schwankungen sehen. Der Ölpreis läuft täglich genau dorthin, wo ihn niemand erwartet, und die Aktienmärkte folgen. Kein Wunder, dass immer mehr Anleger die Nerven verlieren.

Ich untersuche heute in Kapitel 02 die Entwicklungen, die für den volatilen Ölpreisverlauf verantwortlich sind.

Die Stimmung unter den Anlegern hat sich zum großen Teil beruhigt, man steht Aktien derzeit neutral gegenüber, wenn da nicht die oben angesprochene starke Verunsicherung wäre. Meine Schlussfolgerung aus dieser Besonderheit lesen Sie in Kapitel 03.

Unsere Checkliste für das Ende der Baisse zeigt weiterhin eine sehr konstruktive Entwicklung. Doch grünes Licht gibt es noch nicht. Wie Sie sich in der aktuellen Marktphase verhalten können zeige ich in Kapitel 04.

Die Wunschanalyse behandelt heute Silver Wheaton. Wir haben den Wert erst im August 2015 vorgestellt, damals habe ich zu viele Ungereimtheiten im Geschäftsmodell festgestellt. Wie sich die Situation inzwischen entwickelt hat, lesen Sie in Kapitel 05.

Apple wehrt sich gegen eine gerichtliche Verfügung vom FBI, das iPhone eines Terroristen zu knacken. Die Geschichte wird uns über Monate beschäftigen. Meine Einschätzung - einmal losgelöst von der Bedeutung für den Aktienkurs - lesen Sie in Kapitel 06.

Wie immer gibt es einige wichtige Updates in Kapitel 07 und den Überblick über unser Portfolio in Kapitel 08.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts160228.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Hickhack am Ölmarkt

Heute hü, morgen hott. Diese Schwankungen sind nichts für schwache Nerven, und obwohl der DAX schon wieder 9% über seinem Mitte Februar erreichten Tief steht, steigt der Stresslevel in meinem Leserfeedback.

Kein Wunder, denn auf der Weltbühne wird derzeit ein Schauspiel gegeben, das selbst den letzten Börsenkenner zur Verzweiflung treibt. Erst sind es Gerüchte, dass Russland mit Saudi Arabien über eine Drosselung der täglichen Ölfördermengen spricht, dann kommt die Meldung, dass die beiden sich auf ein Einfrieren auf dem Niveau von Januar geeinigt haben.

Dann sickert durch, dass die beiden eigentlich darauf aus sind, den Iran und den Irak in ein Abkommen zu ziehen, denn dort fürchtet man in den kommenden Monaten den größten Zuwachs an täglicher Fördermenge. Der Iran bezeichnete dann diese Woche das Einfrieren der Ölfördermenge als lächerlich.

So langsam kommen die Meldungen aus den USA, dass es der dortigen Ölbranche inzwischen extrem schlecht geht. 10% der bei Ölfirmen arbeitenden Mitarbeiter wurden in den vergangenen Monaten freigesetzt. Die Finanzierungen vieler Ölfirmen sind bei einem Ölpreis unter 45 USD/Fass - oder sind es 30 USD/Fass? - dieser Wert wird kontinuierlich nach unten korrigiert - nicht mehr tragfähig.

J.P. Morgan ist das erste US-Finanzinstitut, das sein Engagement in Finanzierungen von Ölkonzernen transparent macht. Ein Ölpreis bei 25 USD/Fass würde zu zusätzlichen Risiko-Rücklagen von 1,5 Mrd. USD führen. Derzeit würden bereits 61% der Ölfinanzierungen als Junk (Ramsch) eingestuft und mit 1,3 Mrd. USD Rücklagen abgesichert.

Die USA fördern heute 30% mehr Öl am Tag als zu ihren besten Zeiten in den 1970ern. Saudi Arabien möchte verhindern, dass Fracking immer günstiger und dadurch den eigenen Ölvorkommen wettbewerbsfähig wird. Daher versuchen die Saudis durch einen niedrigen Ölpreis amerikanische Fracking-Unternehmen aus dem Markt zu drängen.

Saudi Arabien sieht also gleich zwei Gefahren: Den Wiedereintritt des Irans in die Exportmärkte sowie die Frackingindustrie der USA. Beide Entwicklungen drohen, den Ölpreis langfristig auf ein niedrigeres Niveau zu führen. Nachhaltig. Der Iran kommt heute schon an billiges Öl heran, muss jedoch hohe Investitionen stemmen, um die veralteten Anlagen wieder in Betrieb zu nehmen. Und der Fortschritt im Fracking wird um so schneller vonstatten gehen, je mehr Geld (Gewinne der Ölkonzerne) zur Weiterentwicklung zur Verfügung steht.

Beide Entwicklungen kann der Iran mit einem niedrigen Ölpreis aufhalten, oder zumindest verlangsamen. Schon heute reichen die Gewinne Saudi Arabiens nicht mehr aus, ihren üppigen Staatshaushalt zu finanzieren. So soll nun Aramco, der staatliche saudische Ölkonzern, an die Börse gebracht werden. Die Einnahmen aus dem Börsengang würden kurzfristig erst einmal wieder Liquidität in die Kasse spülen. Ich schließe aus dem angekündigten Börsengang Aramcos, dass sich die Saudis auf einen länger anhaltend niedrigen Ölpreis einstellen. Es ist noch nicht der Fall, dass die Reserven aufgebraucht sind, und durch den Börsengang schafft man sich weitere Reserven, kann also diesen Preiskrieg länger durchhalten.

Wer nun also wissen möchte, wie sich die Aktienmärkte in der kommenden Zeit entwickeln, der muss entweder eine Meinung zum Ölpreis und somit auch zu Saudi Arabien haben, oder aber warten, bis der Ölpreis irgendwann nicht mehr für die Aktienmärkte relevant ist. Denn grundsätzlich kurbelt ein niedriger Ölpreis die Wirtschaft an, insbesondere unsere Exportwirtschaft. Doch seit einigen Wochen fallen die Aktienkurse parallel zum Ölpreis.

Erste Anzeichen für eine Abkopplung des Aktienmarktes vom Ölpreis habe ich schon ausgemacht, wie ich Ihnen in Kapitel 04 aufzeigen werde.

Derweil berichten Unternehmen überwiegend positive Quartalszahlen, sind aber hinsichtlich ihrer Prognosen mehr als vorsichtig. Xing erfreute seine Aktionäre am Montag mit einer Dividendenerhöhung. Ströer verdoppelte seinen Gewinn. Auch Covestro, die gerade erst von Bayer an die Börse gebrachte Tochter, meldet einen Gewinnsprung. Airbus meldet Rekordaufträge und will kräftig investieren, um künftig mehr Flieger bauen zu können. ProSiebenSat.1, Henkel, Dt. Telekom und heute Nordex sowie BASF erfreuen Anlegerherzen und sorgen allesamt für ordentliche Kurssprünge in Folge guter Zahlen.

Doch der Ifo-Index sackt ab. Die Diskrepanz zwischen aktueller Geschäftslage und der Zukunftserwartung steigt. Die folgende Graphik zeigt diesen Umstand sehr schön:

Ifo201602
Abbildung 1: Ifo Geschäftsklimaindex Februar 2016


Während also die Lage aktuell sogar besser eingeschätzt wird als in den vergangenen Monaten (während die Börse eingebrochen war), ist die Erwartung für die künftige Geschäftsentwicklung deutlich eingebrochen. Eindeutig eine Folge der schwachen Finanzmärkte. Ich hatte Ihnen vor einigen Wochen bereits in Aussicht gestellt, dass eine zu lange Baisse an der Börse irgendwann zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden kann. Aus Vorsicht investieren Unternehmen weniger und vermindern damit die Nachfrage, irgendwann lässt das Wirtschaftswachstum dann tatsächlich nach.

Besonders gut ist dieses Verhalten auch bei BASF zu sehen: Der freie Cashflow das Konzerns ist gestiegen obwohl Umsatz und Gewinn rückläufig sind. Der Grund: Es wird weniger investiert. Also hält man Aktionäre mit Bargeld bei Laune, die Dividende wurde erhöht.

Schauen wir einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES25.2.16Woche Δ
Dow Jones16.697 1,6%
DAX9.331 -1,4%
Nikkei16.140 -0,3%
Shanghai A 2.868 -4,2%
Euro/US-Dollar1,11-0,4%
Euro/Yen124,55-1,2%
10-Jahres-US-Anleihe1,70%-0,09
Umlaufrendite Dt0,05%-0,08
Feinunze Gold$1.239 1,5%
Fass Brent Öl$35,52 0,7%
Kupfer4.610 0,4%
Baltic Dry Shipping325 3,8%



Der DAX hat sich deutlich schlechter entwickelt als Nikkei und Dow Jones. Nach der Veröffentlichung des oben erwähnten Ifo-Indexes brach der DAX ein. Der Fels in der Brandung, die deutsche Wirtschaft, hat Kratzer bekommen.

Am Donnerstag war der Shanghai-Index um 6,5% eingebrochen. Grundsätzlich werte ich das Ereignis als positiv, da endlich nicht mehr sämtliche Weltbörsen mit in den Abwärtssog gezogen wurden. Trotz China-Crash konnten DAX, Nikkei und Dow Jones gestern deutlich zulegen.

Anleihen erhalten weiterhin großen Zulauf, trotz des niedrigen Zinsniveaus. Gleichzeitig sind in den USA die Zinsaufschläge für Ramsch-Anleihen auf historische Hochs gestiegen, was ein weiteres Anzeichen für den Stress der Ölbranche ist. Sicherheit ist gesucht.

Das zeigt sich auch im Goldpreis, der sich erstaunlich solide auf dem nunmehr deutlich höheren Niveau halten kann, als er in dieses Jahr gegangen war (+15%). Und auch der Ölpreis hält sich deutlich über den 30 USD/Fass, obwohl das Hickhack der beiden vergangenen Wochen ziemlich an den Nerven der Anleger gezerrt haben dürfte.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer sendet der Baltic Dry Verschiffungsindex, der nun bereits in der zweiten Woche leicht ansteigen kann - zugegeben, auf extrem niedrigem Niveau.

Schauen wir uns einmal an, wie sich die Anlegerstimmung in der abgelaufenen Woche entwickelt hat:




03. Sentiment: Wechselbad der Gefühle

Nicht selten wirbeln nicht nur Kurse, sondern auch Anlegergefühle im Rahmen einer Bodenbildung heftig herum. Wenn es danach geht, könnte anhaltend hohe Verunsicherung der Anleger trotz einigermaßen moderater Kursgewinne die fehlende Panik als Schlusspunkt der Baisse ersetzen.

BÖRSE FRANKFURT SENTIMENT: NEUTRAL

Mit 13 Punkten (-10) misst die Frankfurter Börse ein relativ neutrales Stimmungsbild unter ihren Anlegern. Da der DAX zum Zeitpunkt der Stimmungserhebung bei 9.200 Punkten stand, wird daraus geschlossen, dass auf diesem Niveau keine eklatanten Fehlpositionierungen, weder long noch short, bestehen.

Im Falle eines weiteren Ausverkaufs würde dadurch beim bisherigen Tief der Korrektur um 8.700 Punkten erneut starke Nachfrage ein weiteres Abrutschen verhindern.

EUWAX SENTIMENT: NEUTRAL

Auch das EUWAX Sentiment zeigt eine inzwischen neutrale Stimmung unter den Anlegern. Insgesamt befinden sich Anleger an der EUWAX seit Beginn der Baisse im Dezember kontinuierlich auf dem Weg zu einer pessimistischeren Haltung, es werden immer mehr Produkte gekauft, die von fallenden Kursen profitieren.

Nach dem extrem-negativen Sentiment Mitte Februar hat sich die Stimmung nun ein wenig erholt, somit ist vorerst auch aus Sicht des EUWAX-Sentiments keine Schieflage der Anleger zu fürchten.

ANGST- & GIER-INDEX: NEUTRAL

Der S&P 500 als in meinen Augen weltweit wichtigster Aktienindex notiert unter seinem 125-Tagesdurchschnitt. Das wird im Allgemeinen als Zeichen von Angst interpretiert. Auf der anderen Seite zeigt sich eine positive Entwicklung in der sogenannten Marktbreite: Es gibt fast genauso viele Aktien an einem Tag, die ein neues Jahrestief wie ein neues Jahreshoch erreichen. Noch vor vier Wochen gab es deutlich mehr Tiefs. Der Volatilitätsindex des S&P 500 VIX (19) zeigt eine Beruhigung an. Das deutsche Pendant für den DAX, der VDAX (28) notiert hingegen noch auf ziemlich hohem Niveau.

Insgesamt vermitteln die Betrachtung mehrerer technischer Indikatoren unter'm Strich ein neutrales Bild.

FLOW SHOW: NEUTRAL

Die Commerzbank misst die wöchentlichen Kapitalflüsse und veröffentlich diese jeden Freitag. In der abgelaufenen Woche gab es netto nur noch wenige Aktienverkäufe, am Anleihemarkt seien erstmals wieder Käufe von hochverzinslichen Anleihen zu sehen gewesen. Das spricht auch aus dieser Sicht für eine Normalisierung der Kapitalströme. Der Ausverkauf von Aktien ebbt ab, es gibt schon wieder Risikoappetit.

VORLÄUFIGE ANIMUSX-STIMMUNG: NEUTRAL

Auch unsere eigene Stimmungsumfrage unter Anlegern zeigt, dass Anleger die Niedergeschlagenheit der vergangenen Wochen überkommen können, Zuversicht kehrt zurück. Doch es bleibt eine große Verunsicherung, insbesondere nach den heftigen Marktschwankungen dieser Woche. Hatte man noch vor einer Woche geglaubt, das Ende der Baisse gesehen zu haben, so ist man nun wieder verunsichert, ob die eigene Einschätzung denn nun wirklich zutrifft. Entsprechend ist die Investitionsbereitschaft wieder ein wenig zurückgegangen.

Sentimentdaten

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Wirecard, Aareal Bank, Zeal Network

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
AT&T, Hennis & Mauritz, Air Berlin

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

FAZIT: BODEN VORERST ABGESICHERT

Die starke Verunsicherung und neutrale Stimmung sprechen gegen einen erneuten Ausverkauf unter die 8.700 Punkte des DAX. Gleichzeitig gibt es aber noch sehr viele ungelöste Probleme, sodass eine Rallye ohne nennenswerte Neuigkeiten kaum vorstellbar ist.

Die Entwicklung der kommenden Tage dürfte durch das Monatsende beeinflusst sein, das nochmals ein paar Käufer aus den Löchern lockt. Wir werden spätestens Mitte nächster Woche sehen, ob der DAX sein Niveau wird halten können.

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien

TOP ANALYSTENZIELE

UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
Hugo Boss24.252,07 €102,00 €95,89%
Dürr AG22.253,69 €102,00 €89,98%
Hapag-Lloyd25.217,19 €31,00 €80,34%
Wirecard23.237,95 €62,50 €64,69%
Commerzbank24.27,35 €12,00 €63,27%
Dt. Bank24.215,50 €25,00 €61,29%
Bayer25.297,58 €155,00 €58,84%
Zooplus23.2110,30 €175,00 €58,66%
Aixtron23.23,16 €5,00 €58,23%
VTG23.225,45 €39,50 €55,21%

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.

WIRECARD: VORSICHT: BETRUGSVORWURF

Die Empfehlung des Analysten von der Privatbank Hauck & Aufhäuser ist nur deswegen prozentual so viel höher als der aktuelle Kurs, weil die Aktie vorgestern um 25% eingebrochen ist. Der Grund ist eine ausführliche Analyse eines unbekannten Analysehauses (Zantarra, die Analyse habe ich für Sie hier bereit gestellt: https://www.heibel-ticker.de/downloads/FINALMainreportZatarra.pdf). Der Verdacht liegt nahe, dass Shortseller mit dieser Analyse den Kurs drücken wollten - es ist ihnen gelungen.

Doch die Argumentation im Dokument ist so detailliert und gut nachvollziehbar, dass unter Anlegern nun ernsthafte Zweifel an der Seriösität des Geschäftsmodells von Wirecard bestehen. Es wird Wirecard darin nicht vorgeworfen, unseriöse Geschäfte zu machen oder gar zu unterstützen, aber es wird gezeigt, warum die angebotenen Finanzdienstleistungen wie geschaffen sind für dunkle Kanäle. Ein heftiger, wenn auch nicht neuer Vorwurf. Es wird etwas unterstellt, was nicht bewiesen werden kann. Daher ist wohl dieser anonyme Weg gewählt worden. Ungeachtet dessen, ob da was dran ist oder nicht, gehe ich davon aus, dass die Aktie einen Großteil der erlittenen Verluste bald wieder aufholen wird. Dennoch wäre ich mit einem Kauf vorsichtig, es gibt meines Erachtens aussichtsreichere Fin-Tech Aktien.


DEUTSCHE BANK: ZUKUNFTSFÄHIGKEIT VS. BEWERTUNG

Wenn ein CEO eines Unternehmens schon vor die Kameras tritt und beteuert, sein Unternehmen habe keine Zahlungsschwierigkeiten, dann mag das stimmen, doch es wirft dennoch ein schlechtes Licht auf das Unternehmen. Entsprechend kann ich der reinen Bewertungsanalyse des Analysten vom Bankhaus Lampe nicht folgen, der den Ausverkauf der europäischen Banken als übertrieben bezeichnet und daher zum Kauf empfiehlt. Mag sein, dass die Deutsche Bank eine kräftige Gegenbewegung vollziehen kann, ich würde hier jedoch nur ein Kursziel von maximal 20 Euro ansetzen. Doch gleichzeitig sind die Risiken für europäische Banken groß wie selten zuvor: Im März droht eine weitere Zinssenkung, Einlagen bei der EZB könnten dann nicht mehr 0,3% kosten, sondern 0,4%. So langsam gerät das uns bekannte Finanzsystem aus den Fugen, und ich lasse daher Banken, egal wie günstig die Bewertung aussieht, links liegen. Denn große Teile des Bankgeschäfts werden von Fin-Techs übernommen und effizienter gestaltet. Die Deutsche Bank ist in meinen Augen erst dann wieder eine Überlegung wert, wenn sie sich auf das Investmentbanking konzentrieren kann.


.H2 VTG: Transparentes Geschäft, solide Aktie

Der Vermieter von Schienentransportmitteln (u.a. Kesselwagen) verfügt über extrem langfristige Mietverträge mit seinen Kunden. Das Wachstum ist langsam, da VTG nur moderat Kapazitäten ausbaut. Doch die Dividende ist sicher, und das Geschäft ist nur geringfügig konjunkturanfällig. Entsprechend kann ich die Empfehlung des Analysten von Warburg Research gut nachvollziehen, diese Aktie im Rahmen der aktuellen Marktschwäche zu kaufen.




04. Ausblick: Und ewig grüßt der Ölpreis

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

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- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

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Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

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05. Wunschanalyse: Silver Wheaton



Silver Wheaton
Hebel auf Edelmetallpreise

Fr, 26. Februar um 10:04 Uhr
Seit Jahren warte ich auf den richtigen Zeitpunkt, Silver Wheaton spekulativ zu empfehlen. Kaum ein anderes Papier kann gehebelt und gleichzeitig solide die Entwicklung an den Edelmetallmärkten spiegeln. Ob nun der richtige Zeitpunkt ist, untersuche ich in der heutigen Wunschanalyse.

GEHEBELTE EDELMETALLPREISSPEKULATION

Anders als Minenbetreiber baut Silver Wheaton keine Edelmetalle ab, sondern beteiligt sich an Silbervorkommen anderer Minen. Der Wert von Silver Wheaton, und damit der Aktienkurs, profitiert überproportional von einem steigenden Silberpreis. Entsprechend leidet die Aktie natürlich auch überproportional unter einem schwachen Silberpreis.

Seit 2004 finanziert Silver Wheaton auf diese Weise die Erschließung neuer Minen und verbessert die Kalkulationsgrundlage für Kupfer-, Nickel- und Eisenerzproduzenten, bei denen Silber als Nebenprodukt anfällt. Seit 2009 tummelt sich Silver Wheaton auch auf dem Goldmarkt, aktuell macht das Goldgeschäft bereits 37% des Konzernumsatzes aus, bis 2019 soll dieser Anteil auf 43% steigen.

Somit ist Silver Wheaton, anders als der Name vermuten lässt, nicht nur eine Spekulation auf den Silberpreis, sondern gleichzeitig auch eine Spekulation auf den Goldpreis.

Ich habe erst im August 2015 Silver Wheaton ausführlich besprochen und sowohl das Geschäftsmodell, als auch die verschiedenen aktuellen Probleme ausführlich aufgezeigt. Bitte lesen Sie hier die damalige Analyse, denn ich werde im Folgenden nur noch auf die Änderungen eingehen, die sich seither ergeben haben:

https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/1158

10% ABSATZWACHSTUM P.A. GEGEN DEN MARKTTREND

Silver Wheaton finanziert einen Minenbetreiber, indem sich das Unternehmen das Recht kauft, künftig produziertes Silber zu einem fest vereinbarten Preis abzunehmen. Aktuell kauft Silver Wheaton die Unze Silber für 4,14 USD, die Unze Gold für 386 USD, also deutlich unter dem jeweiligen Marktpreis von 15,15 USD bzw. 1.237 USD resp. Die Differenz zwischen Abnahmepreis und aktuellem Verkaufspreis sowie abzüglich der operativen Kosten ist der Gewinn des Unternehmens.

In den vergangenen Jahren sind die Rohstoffpreise, und damit auch die Edelmetallpreise, stark rückläufig gewesen (ich könnte auch sagen: eingebrochen). Minenbetreiber reagieren, indem sie die Produktionsmenge erhöhen, um zumindest den Umsatz stabil zu halten. Immer mehr Rohstoffe werden produziert ohne dass die Nachfrage in gleichem Maße zunimmt, daher fällt der Rohstoffpreis immer weiter.

Diese Entwicklung gilt auch für Silver Wheaton: Weil seine Kooperationspartner mehr produzieren, bekommt Silver Wheaton zu Zeiten günstiger Edelmetallpreise mehr Barren vor die Tür gestellt. Der Umsatz bleibt also auch bei Silver Wheaton trotz Preisrückgang relativ stabil – bzw. fällt weniger schnell als die Edemetallpreise.

Bis 2019 hat das Unternehmen eine Verkaufssteigerung um 50% in Aussicht gestellt – Unzen, nicht Umsatz. Doch das ist, wie wir gesehen haben, eine zweischneidige Klinge: Je schneller die Silber- und Goldvorräte abgebaut werden, desto schneller vermindert sich dann auch die Edelmetallreserve, die in der Bilanz steht. Der Bilanzwert fällt, wenn Silver Wheaton nicht regelmäßig neue Lizenzvereinbarungen abschließt.

Im Januar hat Silver Wheaton mit Panoro Minerals Ltd. eine neue Lizenzvereinbarung für die Cotabambas-Mine in Peru getroffen. Diese Vereinbarung, sowie die bereits geplanten Produktionsausweitungen der bestehenden Partner werden für die 10% Absatzwachstum sorgen. Dies ist um so erstaunlicher, da zu aktuellen Silberpreisen bereits viele Silber- und Goldminen geschlossen werden. Produktion unrentabel. Die weltweiten Produktionsmengen sind seit 2014 rückläufig. Dieser Produktionsrückgang kommt in erster Linie von den puren Silberminen. Bis 2019 wird deren Produktionsmenge um schätzungsweise 10% zurückgehen.

70% der weltweiten Gold- und Silberförderung stammt jedoch aus Kupfer-, Nickel- und Eisenerzförderungen, und dort bleibt die Produktionsmenge konstant. Der Zuwachs kommt also aus neuen Vereinbarungen, die bereits, so Silver Wheaton, vollständig finanziert seien.


STEUERNACHZAHLUNGEN I.H.V. 265 MIO. USD DROHEN

Im August 2015 hatte ich ausführlich über die steuerliche Auseinandersetzung berichtet. Kurz gesagt: Sämtliche nicht-kanadischen Kooperationen und Lizenzvereinbarungen (80% vom Umsatz) laufen über die Tochter auf den Cayman Islands, und das ist dem Fiskus in Kanada ein Dorn im Auge. So fordert Kanada nun die Versteuerung der Gewinne von 2005 bis 2010 nach. Im Anschluss ist eine Nachforderung bis zum heutigen Tage zu erwarten und irgendwann wird dann auch entsprechend die Gesetzgebung geändert, sodass diese Steueroase austrocknen wird.

Dabei ist es weniger eine Frage, wer im Recht ist. Es liegt in der Natur der Steuerschlupflöcher, dass sie legal sind. Aber sie sind so vom Gesetzgeber nicht „gemeint” und daher werden sie gestopft. Und wenn Silver Wheaton weiterhin in Kanada residieren möchte, dann wird es auch im Rahmen eines Vergleichs eine ziemlich hohe Nachforderung akzeptieren müssen.

Damit der kanadische Fiskus überhaupt mit Silver Wheaton spricht, musste das Unternehmen erst einmal die Hälfte, also 133 Mio. USD, überweisen. Nun wird der Streit sich wohl einige Jahre hinziehen.

Ich sehe das zwar als Belastung für die Aktie, immerhin war die Aktie bei Bekanntwerden um ein Drittel eingebrochen. Aber langfristig wird die neue steuerliche Situation in die Kalkulation einbezogen und entsprechend berücksichtigt werden. Es handelt sich also im Wesentlichen um eine Einmalbelastung, die langfristig kaum Auswirkung auf den Aktienpreis hat. Lediglich eine daraus folgende neue steuerliche Gesetzgebung würde die Gewinnmarge beeinträchtigen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.


STEIGENDE ZINSEN BELASTEN BILANZWERTE

Silver Wheaton wird am Wert seiner Lizenzen bewertet. Je mehr das Edelmetall wert ist, das im Boden auf seine Förderung wartet, desto mehr ist Silver Wheaton wert. Dabei wird eine jährliche Produktionsmenge errechnet und je später das Edelmetall abgebaut wird, desto stärker wird dessen Wert für eine heutige Wertermittlung abdiskontiert. Man wählt einen Diskontierungssatz in Abhängigkeit vom aktuellen Zinsniveau und nimmt jährlich einen entsprechenden prozentualen Abschlag vor.

Je höher das Zinsniveau, desto höher der Abschlag. Wenn also die Zinsen steigen, dann werden die Vermögenswerte von Silver Wheaton weniger wert. Im vergangenen August habe ich vor dem Hintergrund der damals drohenden Zinswende vor diesem Effekt gewarnt.

Heute würde ich diesen Effekt vernachlässigen. Es kann durchaus sein, dass wir im laufenden Jahr ein oder zwei Zinsschritte in den USA sehen. Aber wenn ich mir die weltweite Konjunktur anschaue, wird das weltweite Zinsniveau noch eine ganze Weile sehr sehr niedrig bleiben. Die EZB hat sogar bereits angekündigt, in ihrer März-Sitzung weitere Maßnahmen umzusetzen, die eher in die andere Richtung weisen, also noch weiter fallende Zinsen nach sich ziehen sollten.


GOLD- UND SILBERPREIS

Kommen wir also zum wesentlichen Treiber des Aktienkurses von Silver Wheaton: Die Edemetallpreisentwicklung.

SilverWheaton
Abbildung 2: Performancechart Silberpreis und Silver Wheaton


Im August letzten Jahres brach die Aktie von Silver Wheaton aufgrund der Steuerproblematik ein. Seit Mitte Januar holt die Aktie kräftig auf. Der Silberpreis hat in diesem Zeitraum leicht abgegeben und entsprechend ist der Verlust des gehebelten Silberpreisindikators Silver Wheaton etwas stärker abgerutscht.

Sollte der Silberpreis nun aus seinem seit 2011 eingeschlagenen Abwärtstrend kommen, dann dürfte auch Silver Wheaton kräftig anspringen. Besser noch: Aufgrund des Ausverkaufs im vergangenen August, dessen Ursache ich als Einmaleffekt bezeichnen würde, hat die Aktie noch Aufholpotential gegenüber dem Silberpreis.

Der Silberpreis hat zum Jahreswechsel sein Mehrjahrestief bei 13,65 USD/Unze geschrieben und startete vor dem Hintergrund des Börsencrashs zum Jahresbeginn eine Rallye bis auf 15,76 USD/Unze (+15%). Der Goldpreis hatte sein Tief bei 1.047 USD/Unze und stieg seither auf 1.247 USD/Unze an (+19%).

Die Markttechnik deutet auf einen überkauften Edelmetallmarkt, es dürfte also schwer sein, direkt zu deutlich höheren Preisen durchzustarten. Bis hierher waren es Shorteindeckungen, die zur Rallye in den Edelmetallen geführt haben. Doch ist damit die Trendwende geschafft?


MACHTLOSIGKEIT DER NOTENBANKEN

In den vergangenen Wochen gab es ein weltweit übergeordnetes Thema: Können unsere Notenbanken noch für stabile Finanz- und Wirtschaftsmärkte sorgen? Oder haben sie ihr Pulver verfeuert?

Vieles spricht dafür, dass Notenbanken ihr Pulver verfeuert haben. Die Ankündigungen von Mario Draghi im Dezember, die ähnlich drastisch waren wie zum Höhepunkt der Euro-Krise und die damals für eine Aktienmarktrallye sorgten, verpufften diesmal ziemlich wirkungslos. „Zeig was du kannst”, scheinen Anleger ihn nun aufzufordern. Im März wird Draghi seinen Worten Taten folgen lassen müssen, sonst verliert er an Glaubwürdigkeit.

In den USA steht die Zinswende auf des Messers Schneide. Die erste Zinsanhebung im vergangenen Dezember hat die Märkte ins Chaos gestürzt, und weitere Zinsschritte scheinen aus heutiger Sicht in absehbarer Zukunft (3-6 Monate) eher unwahrscheinlich.

In China haben neue Finanzmarktregulatorien ebenfalls für Chaos gesorgt, und in Japan hat man sich nun zu negativen Zinsen durchgerungen. Gleichzeitig wird europaweit eine Diskussion angestoßen, ob denn große Bargeldscheine überhaupt noch zeitgemäß seien (Hinweis: Bargeld kann unser Fiskus nicht besteuern).

Chaos und ein drohender Negativ-Zins haben Edelmetallen in den vergangenen Wochen also neuen Aufwind gegeben.


VOLATILE MÄRKTE UND ANGESPANNTE KONJUNKTUR SPRECHEN FÜR STEIGENDE EDELMETALLPREISE

So, nun ist es raus: Ich denke, dass wir im laufenden Jahr weiterhin eine hohe Volatilität an den Aktien- und Finanzmärkten erleben werden. Die Menschen sind nervös, nicht nur aufgrund der oben angesprochenen scheinbaren Machtlosigkeit der Notenbanken, sondern auch aufgrund der zerstrittenen europäischen Politik, in den USA droht gar ein Donald Trump.

Notenbanken können der Politik Zeit kaufen, strukturelle Probleme können sie jedoch nicht lösen. Und meines Erachtens haben wir in den Club-Med Ländern Europas und in Japan strukturelle Probleme, die von der Politik noch nicht angegangen werden. Die Zeit, die von der EZB erkauft werden konnte, läuft aus. Die Konjunktur, einmal abgesehen von Deutschland, beginnt zu straucheln, und es gibt kaum noch Munition bei der EZB, um gegenzusteuern.

Der Schritt, der zwar umstritten ist aber dennoch kommen könnte, ist die Einführung negativer Zinsen auch hier in Europa. Das würde aber dann um so mehr Edelmetallpreise stützen, weil sie als Wertaufbewahrungsort sodann besser geeignet wären als selbst das Tagesgeld oder Sparbuch.

Ich habe Silver Wheaton nun jahrelang beobachtet und mir für den Fall vorgemerkt, dass die Edelmetallbaisse einmal vorüber sein könnte. Ich denke, das ist bald der Fall. Der erste Kurssprung war heftig, es wird eine Konsolidierung folgen. In diese Konsolidierung hinein würde ich eine spekulative Position in Silver Wheaton aufbauen.

Wer nicht spekulieren, sondern sein Vermögen absichern möchte, der sollte sich um ein Bankschließfach bemühen und Gold- und Silberbarren kaufen.



06. Apple streitet sich mit dem FBI: Apple


Apple

Fr, 26. Februar um 16:46 Uhr

In den USA ist ein offener Streit zwischen Apple und dem FBI ausgebrochen: Das FBI möchte Apple dazu zwingen, das iPhone 5C des Massenmörders von San Bernardino, bei dem 14 Menschen getötet wurden, zu entsperren. Es handele sich um eine einmalige Bitte, und das Entsperren solle im Hause Apples vorgenommen werden.

Apple weigert sich mit der Begründung, dass es seinen Kunden die Sicherung der Privatsphäre zugesichert habe und führt an, dass das FBI in den vergangenen Monaten 40 solcher Anfragen gestellt habe.

Was ist also wichtiger: Die Privatsphäre des Einzelnen, oder aber die Verbrechensbekämpfung? Apple argumentiert, dass Tür und Tor für weitere solcher Verfügungen geöffnet würden sowie dass jeder Code, der einmal geschrieben wurde, dann auch in die falschen Hände, bspw. China, fallen könne. Das Versprechen, die Privatsphäre zu sichern, wäre also nichts mehr wert.

Das FBI beschreibt hingegen sehr detailliert, wie das iPhone geknackt werden soll: Zum einen solle die Funktion, dass nach dem 10. Fehlversuch beim Einloggen alle Daten gelöscht würden, deaktiviert werden. Dann soll der Taktgeber im iPhone stark verlangsamt werden, sodass mehrmals pro Sekunde Passwörter probiert werden können. So habe man nach einer Stunde alle Möglichkeiten durch.

Apple arbeitet derzeit an einer neuen Sicherheitstechnik, die dann gar nicht mehr geknackt werden kann. Die Befürchtung: Wenn Apple dieses Verfahren verliert, könnte das FBI Apple zwingen, eine Hintertür in die neue Technologie einzubauen.

Inzwischen geht man davon aus, dass selbst das höchste Gericht in den USA diesen Fall nicht wird entscheiden können, sondern das Thema in den Kongress delegiert, der sich über entsprechende Gesetzesänderungen Gedanken machen solle. Ein interessantes Thema in Zeiten der NSA-Abhörskandale und des IS-Terrors. Die CEOs aus dem Silicon Valley stellen sich hinter Apple-CEO Tim Cook, Donald Trump scharrt die FBI-Protagonisten hinter sich.

Meine Meinung: Grundsätzlich halte ich es für unmöglich, Terror zu kontrollieren. Terrorbekämpfung darf nicht zu Beeinträchtigungen in unserem Privatleben führen und die Aufgabe der Privatsphäre würde ich als große Beeinträchtigung empfinden.



07. Update beobachteter Werte

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Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

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08. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
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Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de


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09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



10. An-/Ab-/Ummeldung

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