Heibel-Ticker PLUS 16/9 - Probleme? Welche Probleme?

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04.03.2016:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

11. Jahrgang - Ausgabe 09 (04.03.2016)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Was waren das eigentlich für Probleme zum Jahresbeginn?
02.So tickt die Börse: Baisse ist überstanden
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Große Erleichterung
 - Fazit: Gemischtes Bild deutet auf weiterhin heftige Schwankungen
 - Top Analystenziele
 - Daimler: Aktie zu stark ausverkauft
04.Ausblick: Standhaft bleiben
05.Depotcheck: Aareal Bank, Airbus, HeidelbergCement, Philips, Hella
 - Aareal Bank: Blue Chip des Bankensektors
 - Airbus: Langfristiger Aufwärtszyklus der Flugbranche
 - HeidelbergCement: Solide aber langweilig
 - Philips: Solider Industrietitel im Umbruch
 - Hella: Digitale Technik im Auto
 - : Korrelation
06.Update beobachteter Werte: Portucel, Leifheit, Fitbit, Silver Wheaton
 - Portucel: Dividendenplan: Mindestens 6,2% Dividendenrendite
 - Leifheit: Kaufen um 50 Euro
 - Fitbit: Grounded bei 11 Euro, Nachkaufen
 - Silver Wheaton: Silver Wheaton kaufen
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Was waren das eigentlich für Probleme zum Jahresbeginn?

Liebe Börsenfreunde,

in eigener Sache: Morgen früh steige ich mit meiner Familie in den "Alpenexpress", ein Zug, der uns vom Hamburger Hauptbahnhof OHNE UMSTEIGEN bis 200 Meter vor unsere Pension in Oberstdorf bringt. Dort werde ich täglich daran arbeiten, dass unsere Kinder genauso viel Spaß am Skifahren bekommen, wie wir. Die Ausgabe des Heibel-Ticker am kommenden Freitag entfällt daher, ich habe aber mein Laptop mit und werde täglich nach dem Markt schauen, sodass ich mich, wenn erforderlich, bei Ihnen melden kann.

Im Kapitel 02 der heutigen Ausgabe gehe ich ausführlich auf meine 6-Punkte Checkliste für das Ende der Baisse ein. Die Baisse ist beendet, drei der sechs Punkte sind abgearbeitet und die drei verbleibenden Punkte zeigen ein Licht am Ende des Tunnels. Dennoch müssen wir aufmerksam die weitere Entwicklung beobachten, denn die Entwicklungen können sich jederzeit auch wieder gegen uns wenden.

Punkt sechs der Checkliste betrifft das Sentiment. In der vergangenen Woche hatte ich eine konstruktive Entwicklung attestiert. Diese Woche schießt das Sentiment weiter nach oben, was vor dem Hintergrund des DAX-Plus von 4,5% nicht verwunderlich ist. Was das für die künftige Entwicklung aussagt lesen Sie in Kapitel 03.

Wie steht es eigentlich um unsere Konjunktur, wie nah sind wir an einer Rezession? Dieser Frage gehe ich in Kapitel 04 nach und leite daraus die Grundrichtung für die Börse in den kommenden Wochen ab.

Sehr interessante Titel hat ein Kunde in seinem Depot: Die Aareal Bank, Airbus, HeidelbergerCement, Philips und Hella. Lauter Dividendenmonster, wie meine Analyse zeigt. Ich habe das Portfolio in Kapitel 05 dem Depotcheck unterworfen und eine kleine Optimierungsmöglichkeit ausgearbeitet.

In Kapitel 06 lesen Sie wie immer die wichtigen Updates dieser Woche inklusive der Kaufempfehlungen, die wir bereits umgesetzt haben. In Kapitel 07 sehen Sie das aktuelle Portfolio in einer Übersicht.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp160306.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
Skihei(be)l,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Baisse ist überstanden

Anfang Januar habe ich sechs Themen genannt, die sich zum besseren entwickeln mussten, damit die Baisse ein Ende finden kann. Über mehrere Wochen sah es so aus, als gebe es keinerlei Lösungsmöglichkeit für irgendeinen dieser Punkte, bis in den vergangenen Tagen auf einmal Lichter am Ende des Tunnels sichtbar wurden. Entsprechend haben wir seither eine Reihe von Käufen getätigt.

Hier die sechs Themen:

1. Die US-Notenbank muss von ihrer Absicht abrücken, den Leitzins im Jahr 2016 viermal anzuheben.

Während die Fed-Chefin Janet Yellen noch Mitte Februar explizit an ihrem Vorhaben festhielt, kamen seither einige Notenbankmitglieder zu Wort, die vor dem Hintergrund der sich verschlechternden Konjunktur eine Überprüfung des Vorhabens erkennen ließen. Damit ist die Zinsanhebung im März zwar noch nicht vom Tisch, allerdings werden die Signale als klarer Hinweis gedeutet, dass damit nicht zu rechnen ist.

James Bullard hatte sich bereits in der Vorwoche zu Wort gemeldet. Diese Woche sagte William Dudley folgendes: "Ich bin ein wenig weniger überzeugt von der Verfassung unserer Konjunktur als zuvor Unsicherheit über die künftige Entwicklung hat sich vergrößert, Abwärtsrisiken sind grösser. Die jüngste Zinserhöhung könnte einen größeren negativen Einfluss gehabt haben, als man erwartet hatte".

Während also Mitte Februar noch alles auf ein dogmatisches Festhalten der Fed deutete, wurde diese Betrachtungsweise seither ad acta gelegt.

2. Der Ölpreis muss sich stabilisieren

Noch Mitte Februar machte Saudi Arabien klar, dass eine Drosselung der täglichen Fördermenge nicht in ihrem Interesse sei. Sowohl der Iran, als auch die USA stehen bereit, aufgegebene Marktanteile zu erobern. Auch Russland, das zweitgrößte Ölförderland, hat aufgrund der Sanktionen große Überkapazitäten und würde Marktanteile von Saudi Arabien übernehmen. Die OPEC alleine hätte also nicht gehandelt, zumal die beiden größten Ölförderländer Saudi Arabien und Russland in Syrien praktisch gegeneinander Krieg führten.

Dann kamen zunächst Gerüchte auf und schließlich der Vorschlag, ausgearbeitet von Saudi Arabien und Russland, dass man die Fördermenge auf dem Stand von Januar einfriere. Der Iran konnte zwar nicht für dieses Vorhaben gewonnen werden, aber an den Märkten nahm man das Signal positiv auf, dass die beiden größten Ölförderländer trotz des Krieges in Syrien miteinander sprachen. Der Ölpreis ist seither von 27 auf 35 USD/Fass WTI emporgeschossen.

3. Chinas Finanzmärkte müssen sich stabilisieren

Ich hatte die Bedingung wohl überlegt auf Chinas Finanzmärkte und nicht auf die Konjunktur bezogen. Immerhin hatten neue Finanzmarktregeln (automatische Handelsaussetzung bei zu großen Kursverlusten) zum Jahresbeginn zum Crash an den chinesischen Finanzmärkten geführt.

Mitte Februar blieb die chinesische Börse aufgrund des chinesischen Neujahrsfests für eine Woche geschlossen. Im Anschluss konnte sich der Shanghai-Index behaupten und drehte schnell ins Plus, obwohl die Weltmärkte in der Woche deutlich abgegeben hatten. Sodann folgten die niedrigsten Produktionszahlen seit 7 Jahren, vor 7 Jahren hat China daraufhin ein großes Konjunkturprogramm verabschiedet. Dennoch schloss der chinesische Aktienindex an jedem dieser Tage im Plus.

Wenn Aktienkurse trotz schlechter Meldungen steigen, dann ist das ein Zeichen für einen Boden.

4. Geopolitische Unruhen müssen gelöst werden

Insbesondere der Krieg in Syrien steht auf der Sorgenliste. Dort hören wir nun seit einigen Tagen, dass sich fast alle an die Waffenruhe halten. Einzelne Scharmützel werden nicht als Brechen der Waffenruhe interpretiert, und nach dem heftigen Einsteigen Russlands scheint nun vorerst Ruhe einzukehren.

Derweil ist die Situation in der Ukraine nach wie vor ungelöst. Und in Nord Korea wurden heute die Nuklearwaffen scharf geschaltet. Mag sein, dass man sich an die unbefriedigende Situation in der Ukraine gewöhnt hat, und auch ein wütender Diktator Kim Jong Un wird offensichtlich nicht mehr ernst genommen. Doch ich fürchte, dass diese beiden Konflikte nochmals an Schärfe zulegen werden.

5. Der US-Dollar muss seine Stärke ablegen

Der Wechselkurs war unterwegs in Richtung Parität (1:1 USD/EUR), und dann hätten Spekulanten den Abgesang für den Euro angestimmt. Gleichzeitig hätte die US-Wirtschaft einen Exporteinbruch erlebt, was den US-Aufschwung in Frage gestellt hätte. Mit der abnehmenden Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinsanhebung seitens der US-Notenbank verlor auch der US-Dollar an Stärke. Bereits Anfang Februar sprang der Wechselkurs von 1,08 auf 1,13 USD/EUR. Seither hat EZB-Chef Supermario erneut seine Liquiditätsrhetorik verschärft und dadurch den Euro wieder in Richtung 1,09 USD/EUR gedrückt.

Wenngleich somit also die Gegenbewegung fast schon wieder zurückgenommen wurde, so ist doch ein Lauf in Richtung der Parität derzeit mehr als unwahrscheinlich.

6. Sentiment ohne Panik

Am stärksten überrascht hatte mich für einige Wochen das erstaunlich positive Sentiment der Anleger, trotz des heftigen Ausverkaufs an den Aktienmärkten. Doch auch hier haben wir in der vergangenen Woche endlich eine konstruktive Entwicklung gesehen: Trotz starker Kursanstiege zog große Verwirrung und Verunsicherung ein, was vor dem Hintergrund der fehlenden Panik am Boden nun eine nachträgliche Bereinigung mit sich führt. Details dazu lesen Sie im Kapitel 03.

Fazit: drei Punkte erledigt, drei Punkte auf gutem Weg

Der fallende Ölpreis, die instabilen chinesischen Finanzmärkte sowie der superstarke US-Dollar sind Geschichte. Die Fed-Zinserhöhung wird in zwei Wochen aller Voraussicht nach nicht erfolgen, die geopolitischen Spannungen nehmen ab, und das Sentiment arbeitet anstelle von Panik durch große Verunsicherung nachträglich die letzten Perma-Bullen ab. Die Basis für einen anhaltenden Börsenaufschwung ist gegeben.

Das darf jedoch nicht über die Risiken hinweg täuschen, die noch immer bestehen: Die EZB wird aller Voraussicht nach auf ihrer kommenden Sitzung weitere Liquiditätsmaßnahmen verkünden. Wie viel Munition hat sie noch? Wird die Liquidität auch ihr Ziel, eine stärkere Kreditvergabe für Investitionen, erreichen? Oder versickert die zusätzliche Liquidität in den Bilanzen des Finanzsektors? Die Konjunktur zeigt erste Schwäche. Was, wenn die EZB die Konjunktur nicht ankurbeln kann? Sollte uns tatsächlich eine Rezession drohen, dann ist das aktuelle Kursniveau im DAX noch immer viel zu hoch.

Die Eurozone ist im Februar bereits in eine Deflation gerutscht. Senkt die EZB nun den Einlagenzins für Banken von derzeit -0,3 weiter auf bspw. -0,4%, dann werden Banken eher nicht mehr Risiken aufnehmen und mehr Kredite vergeben, sondern vielleicht eher den Kreditzins erhöhen, um für die Kosten der Einlagen aufzukommen. Was also, wenn die EZB keine Wirkung mehr entfalten kann?

Im Juni werden die Briten über den Verbleib in der EU abstimmen. Im Vorfeld wird es noch hoch hergehen. Verschiedene Berechnungen werden Kosten und Nutzen gegenüberstellen, Verlierer- und Gewinnerbranchen identifizieren. Vor diesem Hintergrund kann ich mir derzeit nur schwer eine nachhaltige Rallye vorstellen.

Schauen wir nun einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES3.3.16Woche Δ
Dow Jones16.944 1,5%
DAX9.752 4,5%
Nikkei17.014 5,4%
Shanghai A 2.992 4,3%
Euro/US-Dollar1,09-1,0%
Euro/Yen124,710,1%
10-Jahres-US-Anleihe1,83%0,13
Umlaufrendite Dt0,09%0,04
Feinunze Gold$1.261 1,7%
Fass Brent Öl$37,21 4,8%
Kupfer4.931 7,0%
Baltic Dry Shipping342 5,2%



Mit +7% ist der Kupferpreis Wochengewinner unserer kleinen Übersicht. Dr. Copper, wie der Konjunkturindikator häufig auch genannt wird, deutet also auf eine Erholung der Wirtschaft. Auch das Öl ist mit +4,8% weiterhin kräftig angestiegen. Und sogar der Baltic Dry Verschiffungsindex stieg mit +5,2% zum dritten Mal in Folge an und deutet damit auf ein Ende des Export-Import-Stillstands in China.

An den Aktienbörsen verzeichnen diejenigen Börsen die größten Pluszeichen, die zuvor am meisten verloren haben: der Dow Jones daher "nur" mit einem Plus von 1,5% während DAX (+4,5%), Nikkei (+5,4%) und Shanghai A Index (+4,3%) deutlich nach oben zogen.

Die Währungs- und Anleihemärkte hingegen zeigten sich weitgehend unverändert.

Schauen wir einmal, wie sich das Sentiment entwickelt hat.




03. Sentiment: Große Erleichterung

Die Stimmung unter unseren Umfrageteilnehmern zeichnet sich aus durch eine sehr große Erleichterung darüber, dass dieser turbulente Jahresstart endlich ad acta gelegt wird. Kein Wunder, nach der Rallye der vergangenen Woche.

Die Investitionsbereitschaft ist hoch, doch gleichzeitig sinkt die Zuversicht, der Zukunftsoptimismus über die künftige Börsenentwicklung. Es kommen also Zweifel auf, ob diese Rallye noch weiterlaufen kann, dennoch wollen viele Anleger noch kaufen. Das kann ich nur so interpretieren, dass viele nochmals auf günstigere Kaufkurse warten, um spekulativ einzusteigen.

Das ist ein durchaus typisches Verhaltensmuster für eine Rallye: Im Korrekturtief steigt die Zuversicht, dass es irgendwann einmal besser wird. Wenn es dann besser geworden ist kommen Zweifel auf, dass es noch viel besser werden kann. Dann findet ein Großteil der Rallye vor dem Hintergrund einer "Wand von Sorgen" statt.

Nach dieser Lesart wären wir also noch am Beginn der Rallye.

Dennoch mahnt die gute Stimmung unter den Anlegern kurzfristig tatsächlich zur Vorsicht. Auch andere Indikatoren deuten nun langsam auf eine Überhitzung hin.

So ist das Put/Call-Ratio des S&P 500 auf ein Tief gefallen, es wurden in der abgelaufenen Woche so wenig Puts gekauft wie seit zwei Jahren nicht mehr. Kurz gesagt: Fast jeder wettet inzwischen auf steigende Kurse, kaum einer auf fallende Kurse.

Außerdem sind Aktien in den vergangenen 20 Tagen deutlich stärker angestiegen als Anleihen, was zu einem kurzfristigen Ungleichgewicht führt. Der Trend zu Aktien statt Anleihen kann nicht lange anhalten.

Ein weiterer Indikator misst den Handelsumsatz in Aktien, die im Plus notieren im Verhältnis zu Aktien, die im Minus notieren. Im vergangenen Monat fand in Plus-Aktien um 22% mehr Handelsaktivität statt als in Minus-Aktien. Das ist ebenfalls bereits ein Extremwert, der zur Vorsicht mahnt.

Immerhin beruhigt sich der Volatilitätsindex VIX und notiert mit 16,7 Punkten schon im neutralen Bereich während der Volatilitätsindex des DAX (VDAX) mit 24,3 Punkten seit Mitte Februar zwar um 30% zurückgekommen ist, aber den neutralen Bereich noch nicht ganz erreicht hat. Tendenz: Beruhigung.

Das Momentum, gemessen am S&P 500 im Verhältnis zum 125-Tagesdurchschnitt, nähert sich ebenfalls neutralem Territorium, ein Überspringen des Durchschnitts ist bald möglich.

Das Sentiment der Deutschen Börse wird dahingehend interpretiert, dass es sich bei der aktuellen Rallye um nicht mehr als eine Bärenmarktrallye handelt. Auch dort moniert man die bislang fehlende, bereinigende Panik. Für eine Fortsetzung der Rallye fehle eine eklatante Schieflage der Investoren.

Sentimentdaten

Kaufempfehlungen der Privatanleger
BB Biotech, Facebook, Apple

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Grenkeleasing, BHP Billiton, Volkswagen VZ

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

FAZIT: GEMISCHTES BILD DEUTET AUF WEITERHIN HEFTIGE SCHWANKUNGEN

Alles in allem also gemischte Ziele. Wer diese Datenlage als Grundlage für eine Fortsetzung der Rallye interpretiert läuft Gefahr, konjunkturelle Probleme zu unterschätzen. Diese können sehr schnell wieder zu heftig fallenden Kursen führen. Wen allerdings drohende Konjunkturprobleme davon abhalten, jetzt Aktien zu kaufen, der könnte schon bald den Kursen hinterher schauen.

Es würde mich nicht überraschen, wenn in der kommenden Woche mal die eine Interpretation, mal die andere die Oberhand gewinnt und die Kurse entsprechend heftig schwanken.

TOP ANALYSTENZIELE

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien


UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
Hugo Boss24.252,07 €102,00 €95,89%
Dürr AG22.253,69 €102,00 €89,98%
Hapag-Lloyd25.217,19 €31,00 €80,34%
Wirecard23.237,95 €62,50 €64,69%
Commerzbank24.27,35 €12,00 €63,27%
Dt. Bank24.215,50 €25,00 €61,29%
Bayer25.297,58 €155,00 €58,84%
Zooplus23.2110,30 €175,00 €58,66%
Aixtron23.23,16 €5,00 €58,23%
VTG23.225,45 €39,50 €55,21%


Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.

DAIMLER: AKTIE ZU STARK AUSVERKAUFT

Mit einer Dividendenrendite von 5,8% und einem KGV von nur noch 7 ist die Aktie der Daimler AG in meinen Augen viel zu niedrig bewertet. Sorgen über ein nachlassendes China-Geschäft sowie die Konkurrenz durch Elektroautos (Tesla) haben die Aktie gedrückt. Der Umstand, dass durch den niedrigen Ölpreis das Spritsparen wieder in den Hintergrund tritt, ist in der Aktie des Premium-Herstellers noch nicht ausreichend berücksichtigt. Allerdings halte ich das Kursziel von 113 EUR, das die Baader Bank ausgibt, für den Zeitraum von 12-18 Monaten für etwas zu hoch gegriffen.





04. Ausblick: Standhaft bleiben

Sorgen gibt es genug, wie oben aufgeführt. Viele der Krisenherde sind nicht gelöst, sondern zeigen lediglich Lösungsansätze. Auf dem Weg zur Lösung kann noch viel schief gehen, kann die Börse noch häufig genug abtauchen.

Dennoch fürchte ich nicht einen erneuten Ausverkauf, der uns auf neue Tiefkurse unter 8.700 Punkte im DAX führt. Dazu ist die Situation nicht brenzlig genug.

Soeben haben die USA Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Es wurden wesentlich mehr neue Arbeitsplätze geschaffen, als erwartet. Zudem steht die Arbeitslosenquote auf 4,9%. Das ist Vollbeschäftigung. In Deutschland haben wir aktuell eine Arbeitslosenquote von 6,2%, was in unserem System ebenfalls schon nahe der Vollbeschäftigung ist.

Die OECD geht von einem weltweiten Wirtschaftswachstum von 3% aus. In Deutschland soll das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr bei 1,4% liegen. Das sind alles keine berühmten Zahlen, aber die Zahlen sind solide und weit von einer Rezession entfernt.

Nach wie vor sehe ich die Hauptangst bezüglich der Notenbanken. Doch wenn ich mir anschaue, wie der Hamburger Senat das geltende Recht in seinem Interesse auslegt, muss ich davon ausgehen, dass auch die EZB Wege finden wird, die Liquiditätsflutung nochmals auszudehnen - koste es was es wolle. Wer daran zweifelt, der muss sich Gold- und Silberbarren kaufen und diese in den Keller legen.

Nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten sind die Aktienmärkte auf Tauchstation gegangen. Der Grund: Gute Konjunkturdaten werden es der Fed ermöglichen, eher früher als später den Leitzins doch noch anzuheben. Und das sehen Aktienspekulanten natürlich äußerst ungern.

Am Wochenende tagt der chinesische Nationalparteitag, und es gibt Spekulationen über ein großes Konjunkturprogramm, das dort verabschiedet werden könnte.

So dürfte es vor dem Hintergrund der anstehenden Fed-Sitzung Mitte März in der kommenden Woche eher volatil zugehen. Sollte in China ein nennenswertes Konjunkturprogramm verabschiedet werden, dann dürfte dieses jedoch alle Sorgen übertünchen und die Rallye weiter anheizen.

Grundsätzlich betrachte ich das aktuelle Kursniveau nach wie vor als günstig, um Positionen weiter auszubauen. Es gibt eine ganze Reihe von Unternehmen, die ihre Dividende in den vergangenen Tagen angehoben haben: Freenet von 1,5 auf 1,55 EUR/Aktie, GFT Technologies von 0,25 auf 0,3 EUR/Aktie, Continental um 15%, Jungheinrich um 14,4% und adidas von 1,5 auf 1,6 EUR/Aktie. Vielfach haben sich Unternehmen dazu entschieden, lieber mehr Dividende auszuschütten, als kräftig zu investieren (siehe auch Aareal Bank beim Depotcheck). Das ist natürlich für das künftige Wachstum nicht gut, aber vor dem Hintergrund des Nullzinsmarktes sind diese Dividenden sehr willkommen und die dazugehörigen Aktien daher sehr gefragt.

Also: Heftige Schwankungen mit Tendenz nach oben. Entsprechend werde ich, sollte sich ein Ausverkauf entwickeln, auch ins Minus hinein noch Positionen verkleinern, um sie dann tiefer hoffentlich wieder aufzustocken. Ohne schlechte Meldungen jedoch bleibe ich erstmal mit dem bestehenden Engagement und mit 8% Cash dabei.



05. Depotcheck: Aareal Bank, Airbus, HeidelbergCement, Philips, Hella

Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den fünf größten Aktien - Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in denen sie wirtschaften.

Schicken Sie mir Ihre fünf größten Aktien - Positionen an Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.


Hallo Herr Heibel,

anbei meine fünf größten Depotwerte mit der Bitte um eine kurze Einschätzung.

- Aareal Bank
- Airbus
- HeidelbergCement
- Philips
- Hella

Vielen Dank & viele Grüße aus Coburg, Edgar


Antwort:

Ich habe mir Ihr Portfolio einmal näher angeschaut.

Aareal Bank
Blue Chip des Bankensektors

Fr, 04. März um 15:44 Uhr
Der Führungswechsel bei er Aareal Bank im vergangenen Jahr verlief relativ reibungslos. Am 10. November hatte der neue CEO Hermann Merkens reinen Tisch gemacht und die Messlatte für seine Amtszeit gesenkt. Ein Ausverkauf in den Aktien der Aareal Bank folgte, hauptsächlich jedoch verursacht durch den Ausverkauf europäischer Bankaktien im Rahmen der Turbulenzen in den ersten zwei Monaten des neuen Jahres 2016. Der Kurs der Aareal Bank fiel von 35 auf 21,50 Euro (-38%).

Damit ist die ohnehin bereits hohe Dividendenrendite nochmals angesprungen, verstärkt durch die Meldung vor 10 Tagen, als das Unternehmen für die kommenden zwei Jahre eine Dividendenerhöhung versprach. Aktuell wird 60% des Gewinns aus dem Jahr 2015 ausgeschüttet, 2017 dann 70% und 2018 sollen 80% ausgeschüttet werden. Das entspricht im laufenden Jahr einer Dividendenrendite von 6,9%, auf Basis der Prognose für das nächste Jahr wird die Dividendenrendite dann bei 8,2% liegen.

Eine Dividendenerhöhung in einem solch schweren Marktumfeld? Ich finde das nur konsequent. In einem schwierigen Marktumfeld muss das Unternehmen sein Geschäft nicht über Gebühr ausweiten, sondern kann das Geld seinen Aktionären aushändigen. Wenn das Zinsumfeld wieder bessere Gewinnmargen für das Kreditgeschäft ermöglicht, kann das Geschäft wieder zu Lasten der Dividende ausgeweitet werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Aareal Bank durch clevere Entscheidungen auffällt. Ein Blue Chip, der als solide Dividendenkomponente in jedes Portfolio passt.


Airbus
Langfristiger Aufwärtszyklus der Flugbranche

Fr, 04. März um 15:45 Uhr
Ein KGV 2017e von 13 bei 20% Gewinnwachstum halte ich für günstig. 2,9% Dividendenrendite sind ebenfalls attraktiv. Die Produktion von Airbus ist für die kommenden 10 Jahre bereits ausgelastet. Nun geht es darum, weitere Produktionskapazitäten aufzubauen und möglichst günstig zu produzieren. Nach den teuren, zeit- und nervenaufreibenden Neuentwicklungen der vergangenen Jahre kommt nun die Zeit der Ernte.

Zyklen in der Flugzeugindustrie laufen stets 10 Jahre und länger. Wir befinden uns mitten in einem Aufwärtszyklus, und es ist noch nicht zu spät, aufzuspringen.


HeidelbergCement
Solide aber langweilig

Fr, 04. März um 15:51 Uhr
Gegenwind bekommt der Zementmischer aus China sowie einer Reihe von anderen Schwellenländern, wo kürzlich noch die größten Wachstumsraten erzielt wurden. Andererseits läuft dafür das Geschäft in den Industrieländern, neben Deutschland hauptsächlich den USA und Großbritannien, rund. Zudem werde die Übernahme der Italcementi vom vergangenen Sommer mehr Synergien hervorbringen, als zunächst vermutet. Das Ziel für Einsparungen wurde kürzlich von 300 auf 400 Mio. EUR angehoben.

14% Gewinnwachstum werden mit einem KGV 2017e von 11 bewertet. Hinzu kommt eine Dividendenrendite von 2,9%. Ich halte die Aktie für günstig. Da jedoch das Umfeld schwieriger wird, insbesondere durch die konjunkturellen Probleme der Schwellenländer, erwarte ich keine fulminante Kursrallye bei den Heidelbergern.


Philips
Solider Industrietitel im Umbruch

Fr, 04. März um 15:52 Uhr
Der niederländische Elektronikkonzern befindet sich im Umbau: Die Lichtsparte wird verkauft. Zunächst die LED-Produktion, nun das verbleibende Lichtgeschäft. Eine Reihe von Finanzinvestoren buhlen um die Sparte, doch der Prozess birgt noch eine Reihe von Unsicherheiten.

3,9% Dividendenrendite für 2017 sind in Ordnung (Siemens 4,4%), das KGV von 12 ist in Ordnung (Siemens 11).


Hella
Digitale Technik im Auto

Fr, 04. März um 15:52 Uhr
Der Trend zu immer mehr digitaler Technik im Auto ist ungebrochen. Mit seinen LEDs besetzt Hella einen Wachstumsmarkt, der jedoch dennoch stark den Schwankungen der Autoabsatzmärkte unterliegt. Und da gehen Analysten für die kommenden Jahre von rückläufigen Wachstumsraten aus.

Das KGV 2017e liegt bei nur 9 obwohl der Gewinn mit 11% wächst, die Dividendenrendite von 3,1% ist attraktiv. Die LED-Branche ist heiß umkämpft, der Wettbewerb drückt auf die Marge. Dennoch kann sich Hella gut behaupten. Ich denke, die gute Marktposition Hellas wird im aktuellen Aktienkurs nicht ausreichend gewürdigt.



Korrelation

Fr, 04. März um 15:53 Uhr
Kfr.ARLEADSYHEIPHI1HLE
ARL1,000,670,710,560,64
EADSY0,671,000,610,590,60
HEI0,710,611,000,720,78
PHI10,560,590,721,000,73
HLE0,640,600,780,731,00






Lfr.ARLEADSYHEIPHI1HLE
ARL1,000,830,700,720,62
EADSY0,831,000,820,820,76
HEI0,700,821,000,740,69
PHI10,720,820,741,000,81
HLE0,620,760,690,811,00



ARLEADSYHEIPHI1HLE
Gewichtung für optimales Portfolio:

23%16%25%25%12%
Gewichtung für minimum Risiko Portfolio:

13%25%25%15%21%



erwartete RenditeVolatilitätSharpe ratio
Optimal10,7%31,8%0,27
Minimum risk10,5%31,2%0,27



ARLEADSYHEIPHI1HLE
BrancheFinanzLogistikBauElektroAuto
RegionDDDNLGB
TypDividendeDividendeDividendeDividendeDividende


Insgesamt gefallen mir Ihre Titel ausgesprochen gut. Allerdings halte ich Ihr Portfolio für zu dividendenlastig. Im Rahmen des Ausverkaufs der vergangenen zwei Monate dürften nun insbesondere Dividendentitel (Suche nach Sicherheit) profitieren, ich würde mir also mit Änderungen Zeit lassen. Doch ein paar Wachstumswerte sollte jeder im Depot haben.

Sie haben Bank (Aareal), Logistik (Airbus), Bau (HeidelbergCement), Elektro (Philips) und Autos (Hella) im Portfolio. Hella und Philips sind zwar beide im Bereich der LEDs für die Autobranche unterwegs, entsprechend laufen auch die Aktienkurse dieser beiden Unternehmen weitgehend parallel (Korrelation langfristig 0,81). Ich halte derzeit Hella für attraktiver und würde bei Philips erst einmal abwarten, wie sich die Abspaltung des Lichtgeschäfts umsetzen lässt.

Damit würde ein Wachstumsunternehmen aus der Technologiebrache gut in Ihr Portfolio passen: Facebook oder Google wären da meine Favoriten, denn damit hätten Sie auch eine US-Komponente ins Depot geholt.

Ich hoffe, ich konnte die eine oder andere Anregung geben.



06. Update beobachteter Werte: Portucel, Leifheit, Fitbit, Silver Wheaton

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Portucel
Dividendenplan: Mindestens 6,2% Dividendenrendite

Do, 03. März um 11:11 Uhr
Es kursieren verschiedene Zahlen hinsichtlich der Dividendenerwartung für Portucel. Ich habe daher mein verstaubtes Portugiesisch aktiviert und in Setúbal (südlich von Lissabon) angerufen. Es reichte für eine nette Begrüßung zum Brechen des Eises, sodass wir anschließend die verfügbaren Zahlen gemeinsam durchgingen.

Für 2016 und 2017 stehen 270 Mio. Euro für Dividendenzahlungen bereit, dazu hat sich das Unternehmen bereits öffentlich bekannt. Ein größerer Teil, so meine Gesprächspartnerin aus der IR-Abteilung, wird bereits im laufenden Jahr 2016 ausgeschüttet. Mit spitzem Bleistift gerechnet bedeutet dies eine Ausschüttung von 0,38 Euro je Aktie verteilt auf zwei Jahre, wobei in diesem Frühjahr mit mehr als 0,19 Euro je Aktie zu rechnen ist. Einen konkreten Dividendenvorschlag vom Management gibt es noch nicht, da müssen wir bis auf die Einladung zur Hauptversammlung warten, die Ende März verschickt wird.

0,19 Euro je Aktie bedeutet eine Dividendenrendite von 6,2%. Ich halte das für ziemlich gut in Anbetracht des Niedrigzinsumfelds, allerdings ist es auch ein wenig Schmerzensgeld für eine Aktie aus einem Club-Med Land, das natürlich immer wieder Negativpresse erhält, wenn die nun an der Macht gekommenen Linken Versprechungen an die EU nicht einhalten.

Für die Zeit nach 2017 hat das Unternehmen ebenfalls schon einen Dividendenplan. Dieser besagt, dass 50% des Nettogewinns als Dividende ausgeschüttet werden. Das hätte mit den Zahlen aus dem Jahr 2015 zu einer Dividende von 0,27 EUR/Aktie geführt: 8,8% Dividendenrendite.

Wir sind hier in Bereichen, in denen wir fragen müssen, ob die Dividende so, wie versprochen, denn überhaupt sicher ist. Denn alles über 5% Dividendenrendite könnte einer meiner Faustregeln zufolge ein Warnsignal sein. Vielleicht kommt demnächst eine Dividendenkürzung. Ich habe mir also die Bilanz und die Geschäftszahlen 2015 nochmals im Detail angeschaut.

Es fällt dabei auf, dass die Schulden von Portucel in den kommenden Jahren stark ansteigen, von derzeit 400 auf über 600 Mio. Euro Ende 2017. Der Grund dafür sind eine Reihe von Investitionen in die bestehenden Produktionsanlagen sowie in den Auf- und Ausbau neuer Produktionen. Die Investitionen sind bereits finanziert, das Unternehmen hat noch reichlich weiteren finanziellen Spielraum. In der Telefonkonferenz Anfang Februar sagte CEO da Silveira, dass es bis auf Weiteres keine nennenswerten zusätzlichen Investitionsvorhaben gebe. Im Ergebnis würden die Produktionskosten durch diese Investitionen sinken, was sich vorteilhaft auf den Nettogewinn auswirke.

Das Papiergeschäft ist ziemlich robust. Mit der Marke Navigator hat Portucel neben Portugal insbesondere in Norwegen, den USA und in England eine führende Position. In unserem Portfolio ist Portucel mit einer vollen Position vertreten und das würde ich auch so beibehalten.


Leifheit
Kaufen um 50 Euro

Do, 03. März um 16:54 Uhr
Sieht aus, als nähert sich der Kurs von Leifheit nochmals den 50 Euro. Wir hatten ursprünglich ein Kauflimit von 48,50 Euro vorgesehen, doch sind nicht mehr zum Zuge gekommen. Ich würde nun den heutigen leichten Rücksetzer nutzen und eine erste kleine Position in Leifheit aufbauen.



Fitbit
Grounded bei 11 Euro, Nachkaufen

Fr, 04. März um 12:15 Uhr
Ich habe mich in den vergangenen Tagen nochmals intensiv mit FitBit beschäftigt. Es scheint mir, als hätte sich ein Rudel von Bären in diesem Titel mal so richtig ausgetobt. Nachdem die Turbulenzen der vergangenen zwei Monate nun zum Erliegen kommen, könnte ich mir gut vorstellen, dass die Bären bald gut gesättigt in einen tiefen Winterschlaf fallen.

Allein die aktuelle Bewertung ist lächerlich günstig: 2,5 Mrd. USD Marktkapitalisierung für 1,8 Mrd. USD Umsatz. Rechnet man die Barreserven von 660 Mio. heraus, so ergibt sich ein Kurs/Umsatz-Verhältnis von 1, was für einen Wachstumstitel sensationell günstig ist.

Das KGV auf Basis der Schätzungen für 2017 steht bei 9. Für ein Unternehmen mit einem erwarteten Gewinnwachstum von 20% p.a. für die kommenden fünf Jahre ist das viel zu niedrig. Ich würde zu Hausse-Zeiten das Vierfache davon zahlen.

Doch was steckt hinter der Kritik an den Produkten von Fitbit? Bären behaupten, Konkurrenzprodukte wie die Apple Watch oder der Fitness-Tracker von Under Armour würden Fitbit Marktanteile abjagen. Zudem sei der Bereich der Fitness-Tracker kein Wachstumsbereich, zumindest nicht für Fitbit, da Nutzer die Geräte nach wenigen Wochen in der Ecke liegen lassen.

Klar, der Wettbewerb verschärft sich. Wir dürfen vermutlich noch im laufenden Monat März Neuigkeiten aus dem Hause Apple erwarten. Es wäre dumm von Apple, wenn die Apple Watch nicht auch den Bereich der Fitness angeht. Doch der Preis für eine Apple Watch ist noch immer ein Vielfaches des Preises der Fitbit Geräte. Ich denke, dass sich hier langfristig zwei Produktkategorien im Markt etablieren werden.

Und der neue Wettbewerb von Under Armour: Klar, wer Erfolg hat, hat auch Neider. Doch bislang ist Under Armour weit davon entfernt, auch nur eine annähernd gute Funktionalität anzubieten. Ohne Brustgurt läuft dort bislang noch nichts, und das ist für mich ein K.O.-Kriterium.

Auf der anderen Seite gibt es Chancen, die bislang kaum von der Finanzwelt gewürdigt werden. So bieten beispielsweise in den USA Krankenversicherungen hohe Subventionen an, wenn das Unternehmen seinen Mitarbeitern Fitbit-Geräte bezuschusst. Zudem erhalten Mitarbeiter, die anschließend regelmäßig ihre Daten auf die Fitbit-Plattform hochladen, günstigere Tarife - oder in den USA erhalten eben Unternehmen für ihre Mitarbeiter günstigere Tarife. Wie beim Autofahren der Bonus für unfallfreies Fahren die Versicherungsprämie deutlich senkt, so wird - ob sie das aus datenschutzrechtlichen Gründen für bedenklich halten oder nicht - später eine gesunde Lebensweise zu deutlichen Tarifsenkungen herangezogen.

Es ist ein Paradigmenwechsel, der sich da vollzieht: Krankenkassen kümmern sich nicht mehr um die Behandlungen von Krankheiten, sondern versuchen bereits im Vorfeld deren Entstehungswahrscheinlichkeit zu vermindern. Das wird sich durch verschiedene Bereiche in unserem Alltag ziehen, Fitbit ist Vorreiter mit einer bereits sehr großen Datenbank an Nutzerinformationen - ich habe gelesen, dass kein anderes Unternehmen der Welt über so viele biometrische Patente und Daten verfügt wie Fitbit.

Zudem hat Fitbit 600 Mio in Cash, Tendenz steigend. Damit kann das Unternehmen sein angebotenes Spektrum ausweiten. Unternehmen, die biometrische Daten für Leistungssportler sammeln und verarbeiten, sind absolute Nischenplayer und kosten nicht viel. Whoop ist ein solches Beispiel (whoop.com): Die Daten werden dazu genutzt, die optimale Trainingsintensität zu bestimmen. Viele Sportler, das weiß jeder Marathonläufer, trainieren gerne zu hart, um schneller voranzukommen. Dabei ist häufig das Gegenteil der Fall. Um die Grundfitness des Körpers zu fördern, braucht man auch lange Trainingseinheiten mit einem niedrigen Puls.

Whoop berücksichtigt auch den Schlaf. Wenn Sie also viel trainiert haben, brauchen Sie mehr Schlaf und umgekehrt, wenn Sie nicht genug geschlafen haben, können Sie nicht so intensiv trainieren. Die Vorschläge, die von den Geräten ausgegeben werden, sind sicherlich noch verbesserungswürdig. Wir befinden uns erst am Anfang solcher Einflussnahmen auf den Alltag. Doch ich gehe davon aus, dass dieses Gebiet besser wird und dann auch mehr Verbreitung findet.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Apple oder Under Armour Fitbit in diesem Bereich obsolet machen, dazu ist der Vorsprung Fitbits bereits zu groß.

Nun dümpelt die Aktie seit einigen Tagen bei nur noch 11 Euro herum. Aktuell steht sie bei 11,37 Euro (Tradegate 12:11 Uhr). Ich würde unsere Position aufstocken und abwarten, bis die Bären in ihren Winterschlaf gefallen sind. Dann dürfte die Aktie deutlich aufholen.


Silver Wheaton
Silver Wheaton kaufen

Fr, 04. März um 16:58 Uhr
Heibel-Ticker PLUS Update vom 2.3.16:

Ich habe Ihnen im Rahmen der Wunschanalyse am vergangenen Freitag Silver Wheaton ausführlich vorgestellt. Heute früh notiert die Aktie wieder unter 14 Euro, ich würde nun eine spekulative Position eröffnen.

Weißer Rauch steigt von den Börsen auf: Schwache Konjunkturdaten aus China schüren Hoffnung auf die Verabschiedung eines neuen Konjunkturprogramms auf der chinesischen Nationalversammlung am kommenden Samstag. Notenbankmitglied Dudley hat gestern in einer Ansprache eingestanden, dass die erste Zinserhöhung seit neun Jahren im Dezember einen negativeren Einfluss gehabt haben könnte, als man erwartet hatte.

Mit der gestrigen Rallye wurde eine sehr wichtige Hürde genommen: Der neue Monat führte nicht zu Gewinnmitnahmen in den zum Monatsende gepuschten Aktien, sondern setzte die Rallye fort. Das ist, neben dem sich konstruktiv entwickelnden Sentiment, ein weiteres Indiz dafür, dass wir die Tiefkurse der Baisse gesehen haben.

„Mehr Geld“ ist die Antwort, die wir von China vielleicht bekommen. Im März wird von der EZB ein ähnliches Statement erwartet, und die Fed wird ihren gegenläufigen Kurs relativieren. Mehr Geld, also an vielen Orten negative Zinsen, könnte durchaus dazu führen, dass Edelmetalle weiter ansteigen. Daher halte ich Silver Wheaton zu diesem Zeitpunkt für eine gute Spekulation.

Nach der bereits erfolgten Edelmetallpreisrallye ist ein Rückschlag natürlich jederzeit möglich. In diesem Fall würde ist Silver Wheaton nochmals nachkaufen.



07. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈20%) =10,4%WKN3.3.16Woche ΔΣ '16 ΔAnteil 5x4%!
Skyworks Solutions85776063,95 €9%-13%2,2%C
iRobotA0F5CC29,47 €4%-12%2,2%C
FitbitA14S7U11,38 €2%-35%4,0%C
Silver WheatonA0DPA914,59 €3%5%2,0%A







Wachstum (≈30%) =27,4%WKN3.3.16Woche ΔΣ '16 ΔAnteil 4x7,5%!
Apple86598592,03 €6%-7%5,0%B
SAP71646069,56 €-1%-5%4,7%C
BB BiotechA0NFN3217,60 €2%-19%6,9%B
TwitterA1W6XZ17,58 €10%-15%2,9%C
FacebookA1JWVX99,46 €2%2%5,1%B
PaypalA14R7U35,54 €7%6%2,9%B







Dividende (≈30%) = 28,4%WKN3.3.16Woche ΔΣ '16 ΔAnteil 3x10%!
Swiss ReA1H81M83,96 €2%-8%3,2%B
Portucel8958853,07 €3%-15%9,6%B
Disney85568689,51 €4%-9%4,9%B
Deutsche Post55520022,37 €3%-14%4,8%B
HochdorfA0MYT7165,22 €4%8%3,4%B
Leifheit64645050,60 €0%0%2,5%D







Absicherung (≈20%) =22%WKN3.3.16Woche ΔΣ '16 ΔAnteil 3x6,7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.3.686,00 €3%19%9,6%B
Südzucker-AnleiheA0E6FU84,99%0%-8%5,3%B
Nokia-AnleiheA0T9L2105,25%3%3%7,1%A





Cashquote
Σ-Portfolio

2,7%-8,2%11,7%



Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis20%7,9%544%
WachstumEnkelkinder30%27,4%467,5%
DividendeUrlaub30%28,4%3610%
AbsicherungZins & Gold20%22%336,7%
Summe
100%85,8%1519


Anmerkungen:
Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
Unter „2014” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am
Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

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Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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