Heibel-Ticker 16/37 - Einkaufsliste für den Ausverkauf

» zurück zur Übersicht

16.09.2016:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

11. Jahrgang - Ausgabe 37 (16.09.2016)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Spätsommer endet mit Ausverkauf
02.So tickt die Börse: Säbelrasseln: Wirtschaftskrimi USA vs. EU
 - Bayer kauft Monsanto
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Stimmungseinbruch nach heftiger Korrektur
 - Top Analystenziele
04.Ausblick: Einkaufsliste für den Ausverkauf
05.Depotcheck: Starbucks, Alphabet (Google), Bastei Lübbe, Marine Harvest, Anglo American Platinum
 - Starbucks: Ideenfeuerwerk sorgt für Wachstum
 - Alphabet (Google): Cashmaschine
 - Bastei Lübbe: Buchverlag als Spekulationsobjekt
 - Marine Harvest: Stabile Dividendenaktie
 - Anglo American Platinum: Zockerei auf Autos mit Brennstoffzelle
 - :
 - Risikostreuung
06.Update beobachteter Werte
 Höchstkurse zum Verkaufen nutzen
 Zinsängste werden eingepreist, Teilverkauf
 Ausverkauf übertrieben, Nachkaufen
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Spätsommer endet mit Ausverkauf

Liebe Börsenfreunde,

So, in der heutigen Ausgabe geht's zur Sache. Ich habe mir eine ganze Reihe von spannenden Themen vorgenommen.

Die Deutsche Bank soll 14 Mrd. USD Strafe für ihr Hypothekengeschäft zahlen, zufällig eine ähnlich hohe Summe wie die EU-Forderung an Apple. Hier geht es um mehr als nur die jeweiligen Unternehmen. In Kapitel 02 habe ich die Hintergründe beleuchtet.

Zudem wirft die Übernahme von Monsanto durch Bayer mehr Fragen auf: Warum zieht die Monsanto-Aktie nicht an? Möchte Bayer wirklich den weltweit gut organisierten Widerstand der Monsanto-Gegner gegen sich aufbringen? Und kann durch den Zusammenschluss tatsächlich der weltweite Hunger unter Kontrolle gebracht werden? Ich fürchte, das Thema wird uns nun eine ganze Weile beschäftigen, bevor wir Antworten darauf bekommen.

Endlich ist die Stimmung eingebrochen. Während die leichten Verluste des DAX in der Vorwoche noch weggelächelt wurden, hat der Rückschlag dieser Woche doch deutliche Spuren im Sentiment hinterlassen. doch reicht das schon für einen Boden? Mehr dazu in Kapitel 03.

Für den aktuellen Ausverkauf habe ich eine kleine Einkaufsliste erstellt. Dividendenaktien sind plötzlich nicht mehr gefragt. Warum das so ist und welche Bereiche aktuell und in den kommenden Monaten besser performen sollten, lesen Sie in Kapitel 04. Dort beschreibe ich auch die drei Hauptprobleme, mit denen die Finanzmärkte derzeit ringen: Hilflose Notenbanken, Kopf an Kopf Rennen im US-Präsidentschaftswahlkampf und Chaos in der EU.

Einer unserer Leser hat mir ein überaus interessantes Portfolio für den Depotcheck übermittelt: Starbucks und Alphabet (Google) als US-Wachstumsunternehmen, Marine Harvest, die norwegische Lachszucht als Dividendenpapier sowie der Kölner Verlag Bastei Lübbe nach Managementturbulenzen und Anglo American Platinum als Spekulation auf Autos mit Brennstoffzellen. Meine Meinung dazu lesen Sie in Kapitel 05.

Ich habe noch rechtzeitig ein paar Verkäufe vorgenommen und bereits die erste Position aufgestockt. Bitte lesen Sie meine Updates in Kapitel 06.

Schließlich habe ich eine Übersicht über unser Portfolio in Kapitel 07 abgebildet.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts160918.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Säbelrasseln: Wirtschaftskrimi USA vs. EU

Auf der einen Seite sind die Differenzen bei den TTIP-Verhandlungen zu groß, um in absehbarer Zeit Erfolge zu vermelden. Auf der anderen Seite bietet man dem Verhandlungspartner eine Besichtigung des Waffenarsenals. Zuerst fordert die EU 13 Mrd. Euro (14,5 Mrd. USD) Wettbewerbsstrafe von Apple. Postwendend fordern nun die USA 14 Mrd. USD (12,5 Mrd. Euro) Strafe für unsaubere Immobilienkredite in den Jahren vor 2009.

Da hat die EU unterschwellig gedroht, US-Steuerflüchtlinge zu melken, wenn die USA nicht stärker in den TTIP-Verhandlungen auf die EU zugeht. Kein Problem, sagen nun die USA, dann machen wir eben Eure Banken kaputt. Ist hier ein Bezug zwischen Apple und der Deutschen Bank gegeben? Kann hier ein Bezug zu den TTIP-Verhandlungen hergestellt werden? "Wissen" können wir das nicht, aber die zeitliche Abfolge und die Beträge legen diese Vermutung nahe.

5,5 Mrd. Euro hat die Deutsche Bank für Rechtsstreitigkeiten zurückgestellt, etwa die Hälfte davon für den Hypothekenskandal. Die nun aufgerufene Summe des US-Justizministeriums ist um ein Vielfaches höher. Doch es ist eine Summe, mit der sich auch schon andere US-Geldhäuser beschäftigen mussten. Am Ende hatte man sich jedoch stets auf eine deutlich kleinere Summe geeinigt.

Die Reaktion der Deutschen Bank ist in meinen Augen denkbar ungeschickt. Sowohl CEO Cryan ließ umgehend vermelden, dass er am Ende der Verhandlungen mit der US-Behörde mit einer Strafe rechne, die nicht annähernd an die nun im Raum stehenden 14 Mrd. USD heranreichen werde. Nun habe ich auch noch den Kommunikationschef Jörg Eigendorf live auf CNBC gesehen, der vollmundig davon sprach, dass am Ende der Verhandlungen mit der US-Justizbehörde nur ein Bruchteil dieser Strafe stehen bleiben werde.

Ich halte das aus zwei Gründen für ungeschickt: Die Hypothekenkrise sitzt vielen US-Anlegern noch tief in den Knochen, sie wollen die Schuldigen als bereuende Schäflein sehen. Das freche Auftreten von Eigendorf provoziert geradezu eine härtere Gangart der US-Justizbehörde. Zudem sind die Zeiten, in denen die US-Justizbehörde dem "Schuldigen" deutlich entgegen kam, Vergangenheit. Es waren die ersten Banken, denen Zugeständnisse gemacht wurden, weil sie frühzeitig bei der Aufklärung kooperierten. Inzwischen ist man bei denen angekommen, die bis zuletzt stets abstritten, was nicht bewiesen war. Da sind die Zugeständnisse immer kleiner geworden.

Das Ende der Deutschen Bank ist damit noch nicht eingeleitet. Einigt man sich am Ende auf die Hälfte, dann würde einer vorläufigen Kalkulation der Berenberg Bank zufolge die Kernkapitalquote der Deutschen Bank knapp unter 10% rutschen (aktuell 10,8%).

Die Baselvorschriften sind hart und die Deutsche Bank könnte Probleme bekommen, ausreichend Eigenkapital vorzuweisen. Eine weitere Kapitalerhöhung könnte erforderlich sein, wenn man ersten Reaktionen auf die drakonische Summe Glauben schenkt. Und eine Kapitalerhöhung verwässert die Eigentümerstruktur, mindert den Gewinnanteil der heutigen Aktionäre.

Nun liegt alles auf dem Tisch: Die Rückstellungen könnten nicht reichen, eine Kapitalerhöhung droht und das Damoklesschwert der US-Hypothekenkreditstrafe ist hernieder gerauscht. Schlimmer kann's nimmer? Vielleicht. Eine Spekulation ist es wert.


BAYER KAUFT MONSANTO

Mit Lanxess hat Bayer bereits seine Chemiesparte an die Börse gebracht. Es verbleibt das Pharmageschäft in Leverkusen, gestärkt durch die Übernahme von Schering, sowie die Agrarsparte, hier insbesondere die Agrochemie.

In der Sparte der Agrochemie war zuletzt viel Bewegung geraten: ChemChina hat die Schweizer Syngenta gekauft, DuPont geht mit Dow Chemical zusammen und nun zahlt der mit 75 Mrd. Euro bewertete Bayer-Konzern 66 Mrd. Euro in bar für Monsanto. In bar, weil die Finanzierungskosten derzeit praktisch nicht vorhanden sind. Denn Bayer gehört zu den europäischen Unternehmen, deren Unternehmensanleihen von der EZB aufgekauft werden können.

Es ist die größte Übernahme, die jemals ein deutsches Unternehmen getätigt hat. CEO Werner Baumann hat erst am 1. Mai das Ruder übernommen. Er ist nach seinem Studium direkt bei Bayer eingestiegen und gilt als kühler Rechner. Die Integration von Schering soll er orchestriert haben.

Eine Übernahme dieser Größenordnung hat stets auch eine politische Komponente. Bayer wird zum mit Abstand weltweit größten Agrarunternehmen (23,1 Mrd. USD), vor ChemChina/Syngenta (14,8 Mrd. USD) und DuPont/Dow Chemical (14,6 Mrd. USD). Auf Rang vier folgt abgeschlagen BASF (5 Mrd. USD), doch die Ludwigshafener dürfen sich auf eine Reihe von Abspaltungen freuen, die Bayer und Monsanto im Rahmen der Kartellverhandlungen dann verkaufen werden. Zudem sind auch bei den beiden anderen Zusammenschlüssen noch Unternehmensteilverkäufe zu erwarten.

Die wichtige Frage, die von den Kartellbehörden beantwortet werden muss, lautet: Wie wollen wir die Welt von morgen ernähren: Sollen Agrarerträge zu Lasten der Diversifikation gesteigert werden, um den Welthunger zu lindern? Oder sind Artenvielfalt und regionale Besonderheiten wichtiger, um die Ökologie nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen? Umweltorganisationen halten den Großkonzernen vor, die vergangenen Jahrzehnte der Konsolidierung nicht dazu genutzt zu haben, den Welthunger zu lindern, sondern den Profit zu maximieren.

Monsanto ist schon seit Jahren der Sündenbock der Branche. Insbesondere die Gen-Pflanzen werden angeprangert. Mit auf diese Pflanzen speziell abgestellten Pestiziden wird alternativem Saatgut das Leben schwer gemacht. Die Strategie ziele nachweislich nicht auf ein mehr an Nahrungsmittel ab, sondern auf eine Gewinnmaximierung. Dies zeige sich insbesondere durch die starke Verbreitung von Getreidesorten, die nur für die Tierfütterung geeignet sind und dadurch zwar mehr teures Fleisch ermöglichen, aber wichtige Anbauflächen für günstige Nahrungsmittel erobern.

Auf der anderen Seite wird Bayer mit einem ganz ungewöhnlichen Freund rechnen können: Mario Draghi. Die EZB hat ohnehin bereits Probleme, ausreichend Anleihen zu finden, um ihr Anleihenkaufprogramm in versprochenem Umfang durchzuführen. Im November, so das Ergebnis einer jüngst veröffentlichten Studie, könnten der EZB bereits die kaufbaren Papiere ausgehen.

Eine Barübernahme, vermutlich finanziert durch die Ausgabe von Unternehmensanleihen, würde die EZB daher begrüßen. Es kämen wieder Unternehmensanleihen über ein paar Milliarden auf den Markt.

Die Vita von CEO Baumann liest sich wie eine einzige Erfolgsgeschichte. Rückschläge gab es nicht, was der Mann anpackt, wird gut. Bayer hat durch ihn das Übernehmen und Integrieren von anderen Unternehmen zu einem integralen Bestandteil des eigenen Geschäfts gemacht. Es würde mich schon wundern, wenn sich Baumann mit diesem Schritt übernommen hat. Doch auf der anderen Seite wäre es nicht der erste "Winner", der seine Grenzen aufgezeigt bekommt. Und die Argumente der Übernahmegegner sind in meinen Augen durchaus gerechtfertigt. Nur technologischer Fortschritt kann eine immer größere Anzahl von Menschen ernähren. Doch der technologische Fortschritt benötigt klare, ökologisch definierte Grenzen. Und die gibt es bislang nicht.

Auf CNBC sind Bayer CEO Baumann und Monsanto CEO Hugh Grant (nicht der Schauspieler) wie zwei ziemlich beste Freunde aufgetreten. Zweifel am Erfolg der Übernahme hatten sie nicht. Dennoch würde ich mich nicht festlegen. Neben der europäischen muss dieser Übernahme auch die amerikanische Kartellbehörde zustimmen, denn Monsanto sitzt in St. Louis. In den USA glauben zumindest nur wenige an den Erfolg dieser Übernahme, denn statt bei den gebotenen 128 USD notiert die Aktie derzeit lediglich bei 104 USD.

Zur Bayer-Aktie: 3% Dividendenrendite, ein KGV 2017e von 12, das ist nicht teuer. Nach den Zusammenschlüssen in der Branche drohte Bayer ins Hintertreffen zu geraten. Die Übernahme wird von Aktionären überwiegend positiv betrachtet. Sollte der Deal platzen, ist eine Kompensationszahlung von 2 Mrd. USD an Monsanto fällig. Bei 11 Mrd. EBITDA wäre das bitter, aber vermutlich immer noch besser, als es nicht versucht zu haben. Ich denke, die Aktie können sie im Depot behalten - egal ob die Übernahme klappt oder nicht.

Schauen wir einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES15.9.16Woche Δ
Dow Jones18.212 -1,4%
DAX10.431 -2,3%
Nikkei16.405 -3,3%
Shanghai A 3.143 -3,0%
Euro/US-Dollar1,12-0,3%
Euro/Yen114,72-0,4%
10-Jahres-US-Anleihe1,70%0,09
Umlaufrendite Dt-0,12%0,13
Feinunze Gold$1.315 -1,6%
Fass Brent Öl$46,69 -6,4%
Kupfer2.162 3,5%
Baltic Dry Shipping764 -3,5%



Na endlich, möchte ich fast sagen, da ich mich schon viel zu früh für eine Marktkorrektur positioniert habe. Doch nun geht's bergab und die Zweifler dominieren die Mainstream-Finanzpresse: "The Donald Trump" liegt gleichauf mit "Illary Clinton", wie Hillary aufgrund ihrer Krankheit nun genannt wird. Und vor The Donald hat die ganze Welt Angst.

Dann ist die internationale Notenbankpolitik an einem Wendepunkt: Ein "Weiter so" wird es nicht geben, wie wir den jüngsten Reden von Janet Yellen und Mario Draghi entnehmen konnten. Es wird nach neuen Instrumenten gesucht. Ein neues Instrument könnte beispielsweise ein höheres Inflationsziel als "nahe bei, aber nicht über 2%" sein, 3% oder gar 4% sind zu hören. Oder aber der direkte Kauf von Aktien. Der Schritt vom Kauf von Unternehmensanleihen zu Aktien ist nun auch nicht mehr so groß, oder?

Vergangene Woche hat die EZB angekündigt, weitere Schritte bei Bedarf vorzubereiten. Heute hat die Bank of England ähnliche Kommentare von sich gegeben. Am Mittwoch kommende Woche wird die US-Notenbankchefin Janet Yellen vermutlich ins gleiche Horn stoßen, sie hatte die entsprechende Rede ja schon im Rahmen des Bankertreffens in Jackson Hole vor wenigen Wochen gehalten. Auch die Bank of Japan wird am kommenden Mittwoch ihre Zinsentscheidung bekannt geben. Dort ist man schon viel weiter als bei uns, dort wird schon seit Jahren alles gekauft, was verbrieft ist. "Abeonimcs" heißt das dort, in Anlehnung an den Premierminister Shinzō Abe.

Die Konjunkturdaten in Europa als auch in den USA können als durchwachsen bezeichnet werden. Eine Zinserhöhung, wie sie für die USA derzeit vielfach diskutiert wird, würde mich schon überraschen, wenn sie am Mittwoch bereits verkündet wird. Die Konjunktur gibt das nicht her. Allerdings dauert die Niedrigzinsphase nun schon viel zu lange und die hohe Liquidität könnte schon wieder zu Blasenbildung führen.

Ich habe den Eindruck, die Fed wird den Zins nicht anheben, sondern begnügt sich damit, ihre verschiedenen Ausschussmitglieder mit sich widersprechenden Kommentaren in die Öffentlichkeit zu schicken. Immer wieder habe ich mich gefragt, warum Fed-Chefin Janet Yellen ihren Kollegen nicht den Mund verbietet, ich habe das auch häufig genug im Heibel-Ticker diskutiert. Doch unterm' Strich dürfte das ganze Theater abgesprochen sein, um den Finanzmärkten zu zeigen, dass man "kurz vor" einer Zinsanhebung steht und nur noch gerade einmal ein paar wenige Wochen wartet, bis man es denn endlich auch tun wird - nunmehr schon seit neun Monaten.

Also: Zweifler haben das Ruder übernommen und wir haben noch nicht einmal das Argument gehört, dass das Niedrigzinsumfeld die Gewinnentwicklung der Unternehmen beeinträchtigt. In Kapitel 04 schaue ich mir detailliert an, wie lange diese Korrektur noch anhalten kann, wo ggfls. ein Boden zu erwarten ist.

Diese Woche hat der DAX 2,3% abgegeben, der Nikkei 3,3% und der Dow Jones nur 1,4%. Die USA können sich bislang von der Korrektur weitgehend abkoppeln. Lange kann es diese unterschiedliche Bewegung nicht geben.

Der Ölpreis ist, wie von mir vergangene Woche angekündigt, wieder zurück gekommen. Nicht nur der drastische Einbruch bei den Lagerbeständen, sondern auch die Hoffnung auf eine Fördermengeneinigung zwischen Russland und Saudi Arabien haben sich als vorübergehend herausgestellt. Und so beginnt der Ölpreis wieder zu fallen, das Wochenminus beträgt 6,4%.

Nach der Pleite des südkoreanischen Reeders Hanjin waren die Transportraten vorübergehend in die Höhe gesprungen, so auch der Baltic Dry Verschiffungsindex. Dieser kommt nun langsam zurück (-3,5%).

Schauen wir einmal, wie sich diese Entwicklungen auf die Stimmung der Anleger niedergeschlagen hat.




03. Sentiment: Stimmungseinbruch nach heftiger Korrektur

Endlich tut sich was bei der Anlegerstimmung. Der leichte Rückgang im DAX in der Vorwoche wurde noch weggelächelt, doch der stärkere Einbruch in dieser Woche hat nun zu Ernüchterung und opportunistischem Optimismus geführt. Schauen wir uns die Stimmungsindikatoren im Einzelnen einmal näher an.

Mit 30% hat sich das Lager derer, die in der aktuellen Bewegung im DAX einen Abwärtsimpuls sehen, verdoppelt. Zulauf bekamen sie vor allem von denjenigen, die noch vor einer Woche eine Topbildung ausmachten (-10% auf 2%). Mit 53% (-2%) sehen die meisten Anleger jedoch noch immer eine Seitwärtsbewegung im DAX, nur noch 8% (-5%) erkennen eine übergeordnete Aufwärtsbewegung. Das Sentiment hat sich also deutlich eingetrübt, ist aber noch weit entfernt von Extremwerten.

Spekuliert hat auf diese Entwicklung kaum jemand (-2% auf 9%), immerhin 16% (+7%) wurden auf dem falschen Fuß erwischt. Mit 76% (-5%) geben die meisten jedoch an, diese Entwicklung zum größten Teil oder kaum erwartet zu haben. Damit ist die Selbstzufriedenheit ebenfalls deutlich zurückgegangen, eine starke Verunsicherung ist jedoch noch nicht zu erkennen.

In drei Monaten erwarten 39% (+3%) steigende Kurse, nur 17% (-6%) fürchten einen anhaltenden Ausverkauf. Mit 31% (+2%) erwartet etwa ein Drittel der Anleger eine Seitwärtsbewegung. Damit ist der Zukunftsoptimismus zwar hoch, aber auch noch nicht bei Extremwerten.

Den Rückschlag wollen 23% (+3%) zum Kauf nutzen, 12% (-5%) hingegen bekommen nun Angst und wollen noch verkaufen. Mit 65% (+2%) warten die meisten vorerst ab. Die Investitionsbereitschaft hat sich damit stark zugunsten der Kaufwilligen verändert, doch nach wie vor stellen die vorsichtig abwartenden Anleger die mit Abstand größte Anlegergruppe.

Privatanleger der EUWAX-Börse haben sich in den vergangenen Wochen wieder stärker für steigende Kurse positioniert. Ein Fehler, wie sich nun herausstellt. Die Juli-Rallye im DAX nach dem Brexit haben die meisten Anleger mit Short-Positionen schmerzhaft ansehen müssen, nun haben sie die Shortpositionen aufgelöst und sind long gegangen, da bricht der DAX ein. Das EUWAX-Sentiment hat diesmal perfekt als Kontraindikator funktioniert.

Dabei attestierte Joachim Goldberg seinem Umfragepanel noch vor zwei Tagen eine hohe Gelassenheit in den Beginn der Korrektur hinein. Die meisten Anleger hatten den Rückschlag im DAX als kleine Verschnaufpause abgetan und seien ohnehin überwiegend in Cash, was die Chance für eine baldige Erholung barg. Nun, mit dem heutigen Tag dürfte diese Chance vorerst vertan sein.

In den USA hat sich die technische Situation im S&P 500 in den vergangenen Tagen deutlich verbessert. Der Angst und Gier Index ist von 69% auf 43% eingebrochen. Der Volatilitätsindex VIX ist angesprungen, das Put/Call-Verhältnis ist nach wie vor auf hohem Niveau, der Absicherungsbedarf der Anleger ist groß. Für einen Boden müsste dieser Index noch unter 25% rutschen, um extreme Angst an den Finanzmärkten zu zeigen.

Institutionelle Anleger haben ihre Engagements in der vergangenen Woche drastisch von 91% auf 68,5% reduziert. Im Januar lag das Engagement schonmal bei unter 30%, bis dahin können Instis noch eine Menge verkaufen. Doch eine Korrektur wie im Januar fürchte ich diesmal nicht. Börsenbriefschreiber und Blogger geben nur noch zu 37,5% Kaufempfehlungen aus, ein Rückgang von den 43% der Vorwochen. Privatanleger in den USA bleiben skeptisch, nur 27,9% sind bullisch gestimmt, 1,8% weniger als in der Vorwoche und deutlich weniger als im historischen Durchschnitt (38,5%). Sowohl der bereits erfolgte starke Rückgang im Engagement der Instis als auch die große Skepsis unter Privatanlegern sprechen eigentlich gegen eine Ausweitung der Korrektur in eine Baisse.

Sentimentdaten

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Deutsche Bank, Uniper, E.On

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Beiersdorf, SLM Solutions, Samsung

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

Ich habe mich mit meiner pessimistischen Prognose in den vergangenen Wochen insbesondere auf die Indikatoren der Börsenstimmung verlassen. Es gab zwar keine Euphorie, die zur Vorsicht mahnte, aber der DAX war bereits zweimal am Jahreshoch gescheitert und hinterließ mit jedem Scheitern eine steigende Zuversicht, dass der nächste Anlauf funktionieren würde.

Doch die langjährigen Leser unter Ihnen kennen den folgenden Spruch: Wer hoch springen möchte, muss zuvor tief in die Hocke gehen.

Und so ist es nun gekommen, der DAX befindet sich heute während ich schreibe auf dem Weg unter 10.300 Punkte. Mit dem Unterschreiten der 10.400 Punkte hat sich die Stimmung nun bereits merklich eingetrübt. Sowohl in den USA als auch in Deutschland wird derzeit die Basis für die kommende Rallye gelegt. Im folgenden Kapitel untersuchte ich, welche Korrekturmarken nicht unterschritten werden sollten, um eine baldige Rallye zu ermöglichen.

Sie wollen wissen, was die Analysten im Einzelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurszielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz einfach an, wo das aktuelle Kursziel des Analysten prozentual am meisten über dem aktuellen Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienresearch/Top-Aktien

TOP ANALYSTENZIELE

UnternehmenAnalyse v.KursKurszielUpside
Rocket Internet12.918,30 €37,00 €102,19%
Uniper12.910,12 €16,00 €58,10%
Tele Columbus13.98,14 €12,00 €47,42%
Commerzbank14.96,19 €9,00 €45,40%
Drillisch AG15.941,95 €60,00 €43,03%
Bayer AG15.991,44 €129,00 €41,08%
Dt. Telekom15.914,36 €20,00 €39,28%
RWE St12.914,58 €20,00 €37,17%
Südzucker15.922,96 €30,00 €30,66%
Fraport AG12.949,22 €64,00 €30,03%

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analysteneinschätzungen tendenziell optimistischer ausfallen, als es die Realität anschließend erlauben würde (Sellside-Analysen). Aber die Übersicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am weitesten auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall individuell zu beurteilen.




04. Ausblick: Einkaufsliste für den Ausverkauf

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

INTERNET: Kundenbereich

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen Positionen anzeigen zu lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stelle ich den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und bestellen Sie unter

https://www.heibel-ticker.de/customer/new



05. Depotcheck: Starbucks, Alphabet (Google), Bastei Lübbe, Marine Harvest, Anglo American Platinum

Guten Tag, Herr Heibel,

ich würde mich freuen, wenn Sie mir im Rahmen der Wunschanalyse Ihre Einschätzung zu den folgenden fünf Titeln meines Portfolios geben könnten:

- Starbucks Corp, USA (884437)
- Alphabet Inc A, USA (A14Y6F)
- Bastei Lübbe AG, Deutschland (A1X3YY)
- Marine Harvest ASA, Norwegen (924848)
- Anglo American Platinum Ltd., Südafrika (856547)

Mit besten Grüßen, und weiterhin viel Erfolg wünscht
Ihr Leser Detlef aus Köln


ANTWORT:

Da haben Sie ja ein überaus interessantes Portfolio zusammengestellt. Schauen wir einmal, ob der Begriff „interessant” hier positiv oder negativ belegt ist :-)

Starbucks
Ideenfeuerwerk sorgt für Wachstum

Fr, 16. September um 16:31 Uhr

Die Bestellfunktion der Starbucks-App wird in Technologiekreisen immer wieder als führend bezeichnet. Sie können Ihre Bestellung auf dem Weg über die App aufgeben und den Zeitpunkt Ihres Eintreffens im Starbucks-Café wählen. Die Bestellung wird dann bereits über die App bezahlt und Ihr Getränk steht für Sie bereit, wenn Sie den Laden betreten.

Wenn Sie dann noch den amerikanischen Kaffee kennen, der in Restaurants ausgeschenkt wird, dann werden Sie verstehen, dass viele Amerikaner nach ihrem Mittagessen lieber zum nächstgelegenen Starbucks Café gehen, um noch einen Kaffee zu trinken. Da durch die App nun auch die Wartezeit wegfällt, zahlen die Amis gerne die häufig kritisierten Mondpreise. "Time is money” (Zeit ist Geld) heißt es in den USA.

Gleichzeitig baut Starbucks das Angebot aus: Tee und Kuchen passen noch zum Kaffeehaus, doch mit Wraps, Brötchen, Salaten und Joghurt wird das Angebot immer vollständiger. Der Ausschank von Alkohol wird derzeit getestet. Oft genug schon wurde behauptet, Starbucks stoße an seine eigenen Wachstumsgrenzen, doch solange Gründer Howard Schulz im Sessel des CEOs sitzt dürfen wir uns auf immer neue Ideen einstellen.

Entsprechend halte ich das KGV 2017e von 25 bei einem erwarteten jährlichen Gewinnwachstum von 18% p.a. für günstig, die Aktie hat einen festen Platz in einem Wachstumsdepot.


Alphabet (Google)
Cashmaschine

Fr, 16. September um 16:31 Uhr

Seit CFO Ruth Porat im April 2015 die Investitionswut Googles in etwas kontrolliertere Bahnen gelenkt hat, ist die Aktie um 40% angesprungen. Der Gewinn wächst mit 18%, das KGV 2017e steht bei nur 19. Die Nettoliquidität schießt nach oben, bis Ende nächsten Jahres sollen 100 Mrd. USD Nettoliquidität in der Bilanz stecken. Doch an Ideen für neue Produkte mangelt es Google nicht, natürlich ist der Konzern auch bei der Entwicklung selbstfahrender Autos dabei, an Uber hat sich der Konzern mit 1,2 Mrd. USD beteiligt.

Was könnte das Wachstum der Datenkrake aufhalten? Wenn ich händeringend nach Risiken für das Geschäftsmodell von Google suche, fällt mir lediglich Facebook ein. Facebook kann Werbung noch individualisierter ausliefern, als es Google jemals möglich sein wird. Noch ist ausreichend Platz für Wachstum bei beiden Geschäftsmodellen, daher sehe ich diese „Gefahr” als sehr weit in der Zukunft liegend. Bis dahin hat Google die Möglichkeit, das eigene Universum in die Autos auszuweiten, und dort lässt sich dann ein neuer, lukrativer Einnahmestrom erzeugen. Auch Google (Alphabet) ist in meinen Augen ein guter Bestandteil eines Wachstumsdepots.


Bastei Lübbe
Buchverlag als Spekulationsobjekt

Fr, 16. September um 16:31 Uhr

Ende 2014 ist Hauptaktionär und Sohn des Gründers Stefan Lübbe überraschend im Alter von 57 Jahren gestorben. Er hinterließ eine Lücke im Familienunternehmen, die bis heute nicht geschlossen werden konnte. Mitten im Schwenk zum Digitalkonzern verlor CEO Thomas Schrick dadurch seinen stärksten Befürworter. Die ohnehin schon großen Probleme führten verstärkt zu Reibereien.

Vor wenigen Wochen kam es zu unterschiedlichen Meinungen zur Bilanzierung im Rahmen der Übernahme von Blue Sky Technologies. 15 Mio. Gewinn konnten plötzlich nicht aktiviert werden. Kurz darauf kündigte der Aufsichtsrat geschlossen den Rücktritt zur nächsten Hauptversammlung an (Ende November).

Bastei Lübbe war erst Ende 2013 an die Börse gegangen und pendelte seither zwischen 7 und 8 Euro. Im Juli ist nun der Kurs auf 6 Euro eingebrochen, in den vergangenen Tagen ging es nun sogar auf 5,50 Euro. Nur 36% des Unternehmens befinden sich im Streubesitz, bei einer Marktkapitalisierung von 73 Mio. Euro sind also nur 26,3 Mio. Euro frei handelbar. Zu wenig für den Heibel-Ticker.

Sie müssen schon einen guten Draht zum CEO Thomas Schierack haben, wenn Sie diese spekulative Position im Portfolio halten. Zum einen ist der Schwenk zum digitalen Medienkonzern in meinen Augen sehr spät erfolgt. Zum anderen herrscht derzeit offensichtlich Chaos bei Bilanzierungsfragen. Zudem gibt es aktuell keinen Aufsichtsrat, der steuernd oder kontrollierend auf CEO Schierack einwirken könnte. Wann der Zeitpunkt „Schlimmer kann’s nimmer” für die Aktie erreicht sein könnte, kann ich nicht beurteilen.

Immerhin: Analysten erwarten vom neuen Geschäftsmodell sehr viel: Der Umsatz soll 2017 um 50% anspringen, der Gewinn sogar um 80%. Das KGV 2017e wird auf nur noch 8 geschätzt, eine Dividendenrendite von 5,4% macht die Wartezeit attraktiv. Interessante Spekulation also, für mich aber mit zu vielen Ungewissheiten behaftet. Insbesondere da über kleine Unternehmen, und dort insbesondere Familienunternehmen, wenig Informationen verfügbar sind.


Marine Harvest
Stabile Dividendenaktie

Fr, 16. September um 16:31 Uhr

Lachsfarmen in Norwegen, was könnte es Schöneres geben. Zumal mein Nachbar gerade von seiner langen Norwegen-Reise berichtete, bei der er sogar frischen Wildlachs genießen durfte. Eine Lachszucht ist ein gut kalkulierbares Geschäft. Die Norweger haben sich breit aufgestellt: Es werden auch „Weißfische” gezüchtet. Zudem gibt es eine Niederlassung in Island, die sich auf Bio-Lachs konzentriert hat.

Das KGV 2017e von Marine Harfest liegt bei 10, der Gewinn wächst mit 7-8% p.a. Besonders attraktiv ist die Dividendenrendite von 7,5%, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Teil von Dividenden aus Norwegen, der für Steuern drauf geht, nur sehr schwer zurückzuholen ist. Daher habe ich inzwischen bei Dividendenaktien vorwiegend deutsche, zumindest aber europäische Werte bevorzugt.


Anglo American Platinum
Zockerei auf Autos mit Brennstoffzelle

Fr, 16. September um 16:32 Uhr

Wollen Sie eine Edelmetallabsicherung für Ihr Depot, oder spekulieren Sie auf einen breiten Einsatz von Brennstoffzellen? Die südafrikanische Platinmine baut ihre Zukunft auf den breiten Einsatz der Brennstoffzelle in Autos. Als Absicherung für Ihr Portfolio halte ich Gold in Form von Barren oder Münzen für geeigneter, gegebenenfalls können Sie auch den Xetra-Gold (WKN A0S9GB) ins Depot legen, wenn Sie sich vor einem Schließfach oder Tresor scheuen.

Der Platinpreis hängt nicht nur am Sicherheitsbewußtsein der Menschen, sondern auch an seinem Einsatz in der Industrie. Autos mit Brennstoffzellen werden in Deutschland meines Wissens nur noch von Daimler nennenswert weiterentwickelt. Zwar haben alle Automobilhersteller entsprechende Pilotprojekte unternommen, aber ernsthaft ist meines Wissens nur Daimler an dem Thema drangeblieben.

In der Unternehmenspräsentation von Anglo American Platinum wird das 2013 auf den Markt gebrachte Brennstoffzellen-Auto von Hyundai als Vorreiter dargestellt, Toyota hat im vergangenen Jahr ein Auto auf den Markt gebracht, Honda in diesem und Mercedes im nächsten Jahr. Insbesondere Anbieter wie Uber, Luft, Car2Go, zipcar und DriveNow werden als potentielle Kunden vorgestellt, da deren Fahrzeugflotte an eigenen, zentralen Ladestationen mit Wasserstoff betankt werden kann.

Das KGV 2017e steht bei 20, der Gewinn springt derzeit an, nachdem zuvor in den Abbau von Platin kräftig investiert wurde. die Investitionskosten werden zurückgeführt.

Ja, die Idee hinter dieser Spekulation kann ich nachvollziehen. Ob nun gerade ein Rohstoffkonzern von dieser Entwicklung profitieren wird, hängt nicht nur an der Markteinführung der Brennstoffzellenautos, sondern auch an Produktionskosten, staatlichen Regulierungen und vielem mehr. Als Spekulation okay, aber sehr riskant.




Fr, 16. September um 16:32 Uhr
RISIKOSTREUUNG

kfr.SBUXGOOGBSTMHGRPHA
SBUX1,000,500,140,26-0,06
GOOG0,501,00-0,050,210,08
BST0,14-0,051,000,160,19
MHG0,260,210,161,000,16
RPHA-0,060,080,190,161,00






lfr.SBUXGOOGBSTMHGRPHA
SBUX1,000,450,080,290,08
GOOG0,451,00-0,060,370,25
BST0,08-0,061,000,100,30
MHG0,290,370,101,000,07
RPHA0,080,250,300,071,00




SBUXGOOGBSTMHGRPHA
Gewichtung für optimales Portfolio:

25%25%10%25%15%
Gewichtung für minimum Risiko Portfolio:

25%25%21%25%4%




erwartete RenditeVolatilitätSharpe ratio
Optimal4,9%16,2%0,18
Minimum risk4,2%14,2%0,16




SBUXGOOGBSTMHGRPHA
BrancheConsumerTechEinzelhandelErnährungEdelmetall
RegionUSAUSADNORSA
TypWachstumWachstumSpekulationDividendeSpekulation


Regional haben Sie eine sehr gute Streuung erzielt: 2x USA (Starbucks, Alphabet), Deutschland (Bastei Lübbe), Norwegen (Marine Harvest) und Südafrika (Anglo American Platinum) streuen Ihr Kapitel sogar in ein Schwellenland (Südafrika) sowie in ein europäisches Land außerhalb des Euros (Norwegen). Wenn Sie derzeit den USA die besseren Wachstumschancen geben, ist Ihr Schwerpunkt nachvollziehbar, andernfalls könnten Sie einen US-Titel gegen einen deutschen Titel tauschen.

Auch Ihre Risikostreuung gefällt mir: 2x Wachstum (Starbucks und Alphabet), 2x Spekulation (Bastei Lübbe und Anglo American Platinum) sowie einmal Dividende (Marine Harvest) spiegeln ein durchaus aggressives Depot wider. Neutal wäre, wenn Sie eine Spekulation gegen eine Dividendenaktie tauschen.

Insgesamt also durchaus ein Portfolio, mit dem Sie für die kommenden Monate gut aufgestellt sind.



06. Update beobachteter Werte

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und bestellen Sie unter

https://www.heibel-ticker.de/customer/new



07. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

***************** WERBUNG ***************

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und bestellen Sie unter

https://www.heibel-ticker.de/bestellung.php

************** ENDE WERBUNG ***************


Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

Wenn Sie sich von diesem Dienst abmelden möchten, dann gehen Sie bitte auf die Seite https://www.heibel-ticker.de und „stornieren“ Sie Ihre E-Mail Adresse im rechten Bereich „Newsletter Abo“.

Sie können sich über diese Seite gerne jederzeit wieder anmelden.

Sollte sich Ihre E-Mail Adresse geändert haben, so stornieren Sie bitte zunächst die alte Adresse und melden sich anschließend mit der neuen E-Mail Adresse wieder an.

Gerne können Sie den Heibel-Ticker Ihren Freunden empfehlen. Sie können den Heibel-Ticker STANDARD beliebig weiterleiten. Wenn Sie Inhalte davon auf anderen Internetseiten verwenden möchten, bitten wir um eine korrekte Quellenangabe sowie um eine kurze Information darüber.