Heibel-Ticker 16/45 - Historische Entscheidung in den USA

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11.11.2016:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

11. Jahrgang - Ausgabe 45 (11.11.2016)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Es wird Geschichte geschrieben - ob gut oder schlecht muss sich noch zeigen
02.So tickt die Börse: Trump: Mehr als ein Testosteron-Macho
 - Heilige Dreifaltigkeit
 - Pragmatismus
 - Reaktionen an der Börse
 - Reaktionen von deutschen Analysten
 - Macho-Welt: Trump & Putin
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Der Knoten ist geplatzt
 - Top Analystenziele
04.Ausblick: Heftige und nachhaltige Rotationsbewegung in Portfolios
05.Wunschanalyse: Wells Fargo
 - Wells Fargo:
 - Vom Bankbeamten zum Verkäufer
 - Einen guten Ruf aufzubauen dauert Jahre, ihn zu zerstören Tage
 - +15% in zwei Tagen
 - Geschäftsentwicklung „noch” okay
 - Bewertungsniveau in Ordnung
 - Kursentwicklung
 - FAZIT
06.Update beobachteter Werte
 Rückschlag nutzen, Nachkaufen
 Bodenbildung braucht Zeit
 Besserung in Sicht
 Langweilig gute Q-Zahlen, Verkaufen
 Spekulation: Verbio könnte Prognose anheben
 Effizienzsteigerungen steigern Gewinn
 Gute Zahlen, Prognose erhöht
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Es wird Geschichte geschrieben - ob gut oder schlecht muss sich noch zeigen

Liebe Börsenfreunde,

Donald Trump kann Geschichte schreiben. Ich denke, Trump WIRD Geschichte schreiben. Ich weiß nur noch nicht, ob eine gute oder schlechte. Kontrolliert er sein Temperament während seiner Präsidentschaft, könnte er die Grundlage für eine friedlichere Welt und für neues Wachstum legen. Rastet er hingegen irgendwann einmal aus, drohen schlimme Verwerfungen. Ich erwarte einen Tanz auf der Rasierklinge. In Kapitel 02 zeige ich auf, was hinter den Börsenturbulenzen der vergangenen Tage steckt. Zudem stelle ich Ihnen den designierten US-Präsidenten Donald Trump einmal ein wenig neutraler vor, als dies in den deutschen Medien und von der deutschen Politik derzeit getan wird. Ich halte es für meine Pflicht, mich nicht von Antipathien leiten zu lassen, sondern nüchtern seine Möglichkeiten zu analysieren.

Die Stimmung unter den Anlegern ist in Folge der Rallye natürlich angesprungen, doch Zukunftsoptimismus gibt es nicht. Im Gegenteil, in Kapitel 03 werte ich die aktuelle Sentiment-Umfrage aus und stelle fest, dass viele Anleger ein widersprüchliches Verhalten an den Tag legen.

Welche Aktien werden unter Donald Trump profitieren, welche nicht? Derzeit springen Aktien an, für die Analysten in den kommenden Wochen vermutlich die Erwartungen anheben werden. Diejenigen Aktien, die unabhängig von Konjunktur und von Politik wachsen, werden nun in die Ecke gestellt und vergessen. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 04.

Die heutige Wunschanalyse beschäftigt sich passend mit Wells Fargo, dem größten US-Bankhaus. Banken sind die großen Profiteure des Wahlausgangs. für wen Wells Fargo ein interessantes Investment darstellen dürfte zeige ich in Kapitel 05.

Eine ganze Reihe von Updates mit Kauf- und Verkaufsempfehlungen lesen Sie in Kapitel 06. In Kapitel 07 gibt es wie immer eine Übersicht über unser Portfolio.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts161113.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Trump: Mehr als ein Testosteron-Macho

Holland, Großbritannien, USA: Die Welt hat sich in den vergangenen Jahren in eine Richtung entwickelt, die viele "gewöhnliche" Menschen zurücklässt. Erfolgsmeldungen der Unternehmen, die Gewinne aus der Globalisierung, kommen nicht mehr bei der Mehrzahl der Bevölkerung an. Ich werte die Wahlsieg Donald Trumps als ein Ausruf der Bevölkerung: "So nicht weiter". Das entspricht der Haltung vieler Briten, die sich im Juni gegen die EU gestellt haben, das entspricht auch der Haltung vieler Niederländer, die mit ihrem "Nee" im April eine Ausweitung der EU in die Ukraine verhindert haben.

Wer von Ihnen den Heibel-Ticker schon länger liest, der kennt meine bisweilen vehemente Kritik an den politischen Zuständen, an den finanzpolitischen Entscheidungen und an den gesellschaftlichen Missständen. Wenn man jahrelang kritisiert, die Kritik im bestehenden System jedoch nicht aufgenommen wird, dann stellt sich irgendwann eine gewisse Frustration ein. Warum nicht mal was völlig anderes probieren? Warum nicht mal jemanden wählen, der keine Ahnung von Politik hat, der einfach nur aufräumt? So oder so ähnlich haben viele US-Amerikaner wohl gedacht, als sie Donald Trump wählten.

Es sind insbesondere die Menschen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr aus der Politik verabschiedet haben. Die resigniert haben. Die in den vergangenen Wahlen nicht abgestimmt haben und daher von Umfragen inzwischen gar nicht mehr berücksichtigt wurden. Trump hat sie mit Twitter-Nachrichten erreicht. Mit Kraftausdrücken, die nichts weiter bewirkten als ihnen den Mut zu geben, einfach mal anders abzustimmen. Nur so ist zu erklären, dass die Umfragen sowohl beim Brexit, als auch nun in den USA bis zuletzt völlig falsch lagen. Es wurden Wähler mobilisiert, die sich jahrzehntelang nicht an einer Wahlurne gezeigt haben.

Ich persönlich habe gemischte Gefühle über den designierten US-Präsidenten Donald Trump. Ich gehe davon aus, dass wohl niemand aus dem Heibel-Ticker Universum gerne ein Freund des unberechenbaren Testosteron-Machos sein möchte. Auch ich nicht. Menschlich gesehen halte ich Trump für eine Katastrophe.

Doch als US-Präsident könnte Trump vieles von dem, was ich seit Jahren kritisiere, richten. Dabei wird Trump auf der Rasierklinge tanzen, jederzeit knapp vor einer Katastrophe. Wenn's gut geht, wird Donald Trump als einer der größten US-Präsidenten in die Geschichte eingehen. Wenn er in einem Anfall gekränkter Eitelkeit mit Atombomben schmeißt, haben wir die Katastrophe. Ich kann da nur hoffen, dass er gute Berater hat und insbesondere in geopolitisch wichtigen Fragen auf sie hört.

Zu aller Überraschung kann Trump nämlich auch anders als Poltern. Dankbar und großherzig akzeptierte er das Eingeständnis der Wahlniederlage von Hillary Clinton. Er lobte Sie als großartige Politikerin. Wer hätte das gedacht? Immerhin hat er Sie kurz zuvor noch als kriminell bezeichnet und wollte sie ins Gefängnis stecken.

Zu aller Überraschung traf er sich bereits einen Tag nach seinem Triumph mit Präsident Obama im Weißen Haus. Obama ist der Mensch, dem er kurz zuvor jede Glaubwürdigkeit absprach.

Und zu aller Überraschung traf sich Trump mit dem Sprecher des Repräsentantenhauses Paul Ryan, einer der lautesten Gegner Trumps innerhalb der Republikanischen Partei. Die beiden haben sich versöhnt und legen den Wahlkampfstreit ad acta, so die Meldung nach dem Treffen.

Ist das der Donald Trump, den wir nun ein Jahr im Wahlkampf erlebt haben? Nein, es ist ein Trump, der pragmatisch nach Wegen sucht, Präsident für alle US-Amerikaner zu sein. Es ist eine erste politische Ader, die wir bei Trump entdecken dürfen.

HEILIGE DREIFALTIGKEIT

Mit Trump stellen die Republikaner nun den nächsten US-Präsidenten. Die Republikaner haben auch die Mehrheit in beiden Kongress-Kammern, dem Senat sowie dem Repräsentantenhaus. Traditionell wird in den USA eine Spaltung für gut befunden, denn dann kann kein Präsident zu viel ändern. Die Mehrheit der Gegenpartei in einem der beiden Kongress-Kammern würde ihn dann schon stoppen.

Seit 1950 ist es erst zweimal vorgekommen, dass ein republikanischer US-Präsident beide Häuser auf seiner Seite hatte: 1953/54 (Eisenhower) sowie 2003/06 (Bush Jr.). Im Zeitraum 1953/54 ist der Aktienmarkt um 35,8% gestiegen, 2003/06 gab es sogar +61,2% Kursgewinn. Nicht schlecht für uns Aktienanleger, oder?

PRAGMATISMUS

Schauen wir uns einmal die Reaktionen der Anleger im Einzelnen an. Mittwoch früh, etwa mit dem Börsenbeginn in Deutschland, tickerte die Meldung über den Wahlsieg Trumps über alle Kanäle. Abtreibung wird unter Strafe gestellt, Schwule und Lesben werden an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Illegal in den USA lebende Familien inklusive der schulpflichtigen Kinder werden aus dem Land geworfen. Handelsbeziehungen weltweit werden abgebrochen und wenn Trump unzufrieden mit einem Land der Welt ist, schmeißt er mal eine Atombombe dorthin. So oder so ähnlich klangen die Erwartungen an seine Präsidentschaft. Weltweit rauschten die Finanzmärkte in den Keller.

Der Spuk war diesmal jedoch noch schneller vorüber als beim Brexit. Ich hatte mit -5% bis -10% im DAX gerechnet, die -3%, die der DAX vorbörslich abgab, sah ich im ersten Augenblick nur als Auftakt für Schlimmeres. Doch binnen kürzester Zeit war alles verkauft, was zu verkaufen war - Anleger hatten sich in den Tagen vor der Wahl entsprechend positioniert und saßen bereits auf viel Cash.

Dann folgte seine Siegesrede, in der er sich überraschend staatsmännisch zeigte. Und plötzlich kam Hoffnung auf, dass es wohl doch nicht so schlimm werde, wie oben beschrieben. Seine Aussagen wurden näher durchleuchtet und mit einem positiven Unterton belegt. Für mich ist das Reizwort "Globalisierung" symptomatisch:

"America First" hieß bis zum Wahlabend, Trump werde sämtliche Handelsbeziehungen aufkündigen und die USA in einen protektionistischen Staat verwandeln. Plötzlich kamen wesentlich moderatere Interpretationen auf. Die Gewinne der Globalisierung kämen nicht beim Volk an. Bevor Unternehmen ihr Heil in der Expansion ins Ausland suchten, müssten sie Alternativen im Inland prüfen und im Zweifel im Inland investieren, um US-Amerikaner in Lohn und Brot zu bringen und um ordentliche Gehälter zu zahlen.

Als ich zur Jahrtausendwende in den USA lebt, war eine meiner erschreckenden Beobachtungen, dass ich dort kaum einen gleichaltrigen kennenlernte, der nicht mindestens zwei Jobs parallel hatte, viele hatten sogar drei. Einen normal bezahlten Job und ein bis zwei Aushilfsjobs für die Abendstunden und die Wochenenden. Nur so konnten sie genug Geld zum Überleben zusammenkratzen. Der Existenzdruck in den USA ist extrem groß. Mit seinem Schlachtruf "America First" könnte Trump nun dafür sorgen, dass nicht die Gewinne der Unternehmen ins Unendliche wachsen, sondern vielleicht sogar der Arbeitsmarkt etwas menschlicher wird.

Ich weiß nicht, ob Trump so etwas im Sinn hat. Doch er ist pragmatisch und wird sich solchen Ideen nicht verschließen. Wenn solche Ideen nun kursieren und in der Bevölkerung Anklang finden, dann ist ein ideologie-freier Trump der Richtige, um so etwas aufzugreifen.

REAKTIONEN AN DER BÖRSE

So war die Reaktion an den Finanzmärkten durchweg positiv. Ich habe mehrere Gründe dafür ausgemacht, warum die Märkte nach der Wahl steigen werden - egal wer gewinnt. Überrascht bin ich von der Geschwindigkeit. Hier die Gründe:

1. Viele Anleger haben einfach nur darauf gewartet, dass die Wahl und die damit verbundene Unsicherheit vorüber ist. Sie griffen Mittwoch früh zu.
2. Trumps Siegesrede vermittelte die Hoffnung auf einen reibungslosen Übergang von Präsident Obama zum designierten US-Präsidenten, was positiv aufgenommen wurde.
3. Viele sehen in Trump einen Geschäftsmann, der mit sehr viel Geld die Infrastruktur des Landes modernisieren wird. Es wird an den Finanzmärkten bereits spekuliert, dass er einen zusätzlichen Infrastruktur-Kredit in Höhe von 500 Mrd. USD auf 30 Jahre aufnehmen könnte.
4. Die von Trump in Aussicht gestellten Steuererleichterung führen bei Reichen dazu, dass sie mehr Investieren und mehr in Aktien anlegen.
5. Shortseller decken sich ein: Ein Sieg von Hillary Clinton wäre verheerend für Pharma, Biotech und Banken gewesen. Große Short Positionen mussten schleunigst eingedeckt werden.
6. Es gibt Hoffnung, dass Trump den US-Unternehmen mit großen, unversteuerten Barguthaben im Ausland einen Weg aufzeigt, das Geld in die USA zurückzuholen (repatriation). Allein Apple hat 230 Mrd. USD im Ausland liegen. Steueramnestie könnte in den USA an die Bedingung geknüpft sein, bestimmte inländische Investitionen zu tätigen, Arbeitsplätze zu schaffen und Ähnliches.
7. Viele Anleger haben plötzlich neue Chancen in Aktien gesehen, die seit langem wenig Beachtung fanden: Verteidigungsaktien, Öl-Konzerne und Öl-Dienstleister, Öl-Pipielines, ... (eine schwache Umweltbehörde EPA wird erwartet).
8. Eine positive Stimmung könnte US-Konsumenten dazu bewegen, wieder mehr Geld auszugeben und häufiger Essen zu gehen.

REAKTIONEN VON DEUTSCHEN ANALYSTEN

Wenn ich mir die Reaktionen in Deutschland anschaue, wird mir schlecht. In den Medien werden wieder einmal die Demos groß in den Vordergrund gestellt, die sich in den USA nach den Wahlen gegen Trump richteten. Auch die Meldung, dass Hillary Clinton "eigentlich" mehr Stimmen hatte als Donald Trump wird als Legitimation hergenommen, Trumps Wahlsieg zu relativieren. Das Eingeständnis, dass die Politik der vergangenen Jahre nicht im Sinne der Bevölkerung war, höre ich hier in Deutschland nicht. Nun müsse man hart mit Trump umgehen, um ihm die Vorzüge Europas und Deutschlands näherzubringen, höre ich hier und da. Mein Eindruck? Trump hat keinen Schimmer, was er mit Deutschland oder Europa machen soll. Vorerst wohl am besten erstmal gar nichts. Da können unsere Politiker im Dreieck springen, Trump wird wohl zuerst nach Russland fliegen.

Analysten in Deutschland blasen in das Horn der Medien: Die Volatilität auf den Weltmärkten werde steigen, man solle die Deutsche Börse kaufen. Die vorbörslich 3% Verlust vom Mittwoch morgen sind noch nicht alles, der DAX werde noch tiefer fallen müssen. Wenn der DAX überhaupt noch im laufenden Jahr über 11.000 Punkte springen kann, dann nur sehr kurz, denn Exportweltmeister Deutschland werde als erstes unter dem Protektionismus der USA leiden. So auch internationale Logistiker (Deutsche Post) und Banken (Deutsche und Commerzbank).

Als Gewinner werden die US-Banken (J.P. Morgan) hervorgehoben. Auch Goldminen, Aktien mit stabilem und hohem Cash Flow (Telcos) sowie Immobilienaktien aufgrund des nachhaltig niedrigen Zinsniveaus werden kurzfristig empfohlen. Zudem natürlich auch die Bauindustrie, und hier insbesondere HeidelbergCement, die in den vergangenen Tagen durch die Ratingagenturen ihren Investment-Grade zurückerhalten hat. HeidelbergCements CEO Bernd Scheifele hat schon getwittert, dass die Mauer zwischen den USA und Mexiko sicher nicht aus Holz sein wird, sein Unternehmen stehe bereit, um beim Bau zu helfen.

Natürlich erlebt auch die Verteidigungsindustrie einen Aufschwung, wenn Trump sich nicht mehr als Weltpolizist aufspielt. Europa wird sich eigene Gedanken um die Sicherheit machen müssen. Rheinmetall ist Mittwoch um 8% angesprungen.

Im ersten Schritt rechnet man also mit einer Verunsicherung an den Finanzmärkten, die sogar die sicher geglaubte Zinsanhebung durch die Fed im Dezember in Frage stellt. Erst später dann könnten die Infrastrukturausgaben für eine Reflationierung in den USA sorgen, was Zinsanhebungen ermöglicht und sodann Banken, Versicherungen, Chemie sowie die Ölindustrie begünstigt.

Die IKB erwartet keine Auswirkung auf die Konjunktur, auch die Steuerpolitik von Trump könne da keine Impulse setzen. Gestiegene Ausgaben und eine höhere Schuldenquote hingegen sowie der Protektionismus würden ihre negative Auswirkung erst später zeigen. Im ersten Schritt werde die zögerliche Fed den US-Dollar schwächen und somit den Druck auf die EZB erhöhen, das Anleihenkaufprogramm über das bisherige Ende im März nächsten Jahres hinweg fortzuführen.

Grundsätzlich sieht man widersprüchliche Aussagen von Donald Trump: Er kritisiert das Niedrigzinsniveau, sieht aber gleichzeitig den US-Dollar als zu stark an. Ich kann nicht nachvollziehen, wo hier ein Widerspruch liegt. Das Zinsniveau ist eine Komponente von vielen, die das Wechselkursniveau des US-Dollars bestimmen, und nicht das einzige, wie es in den vergangenen Jahren der Notenbankhörigkeit von vielen Wissenschaftlern vertreten wurde. Die Kaufkraft spielt auch eine Rolle, die politische Stabilität sowie die Investitionsbedingungen und vieles mehr.

MACHO-WELT: TRUMP & PUTIN

Sie kennen meine Kritik am Ukraine-Konflikt: Hier hat Europa Hoffnungen in der ukrainischen Bevölkerung geschürt, die Putin als Provokation auffassen musste. Vor 25 Jahren wurde Russland zugesichert, die Länder, die an Russland angrenzen, nicht in die westliche Gemeinschaft zu ziehen. Donald Trump hat bereits gesagt, dass er sich vorstellen kann, die Krim-Annektion Russlands anzuerkennen.

Das klingt nicht gerade nach dem Ziel der EU, die derzeit darum ringt, die Sanktionen gegenüber Russland, die schon in den vergangenen Jahren nichts gebracht haben, weiter zu verschärfen. Ist Russland also Freund oder Feind?

Im Syrien-Konflikt geht es nicht vorwärts, weil auch dort Russland auf der anderen Seite der USA steht. Russland bekommt bei jeder Gelegenheit den Schwarzen Peter zugesteckt. Derweil verbünden sich die USA mit dem Iran, mit den Saudis und mit Israel gibt es ohnehin beste Beziehungen. Die Türkei, Freund oder Feind, wird verbal attackiert, gleichzeitig kooperiert man eng. Ich denke, diese undurchsichtigen Interessen können zwei einfach gestrickte Machos ganz gut untereinander aufschlüsseln. Glauben Sie nicht?

Wer hätte 1980 gedacht, dass Revolverheld Ronald Reagan mit seiner Politik des Wettrüstens das Ende des Kalten Krieges einleitete? Auch Reagan hatte damals übrigens Steuererleichterungen parallel zu heftigen staatlichen Investitionsprogrammen durchgesetzt. Ich erinnere mich noch an die Demos von damals, in denen Reagan verteufelt wurde. Heute ist es unumstritten, dass er nicht nur die Basis für die Wiedervereinigung Deutschlands, sondern auch für das exorbitante Wirtschaftswachstum der USA in den Achtziger und Neunzigern legte.

Also: Es könnte sich lohnen, Trump nicht zu verteufeln, sondern etwas genauer hinzuschauen, was er letztlich tut.

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES10.11.16Woche Δ
Dow Jones18.808 4,9%
DAX10.630 2,9%
Nikkei17.374 2,8%
Shanghai A 3.320 1,3%
Euro/US-Dollar1,09-1,8%
Euro/Yen116,221,3%
10-Jahres-US-Anleihe2,12%0,31
Umlaufrendite Dt0,05%0,06
Feinunze Gold$1.262 -2,8%
Fass Brent Öl$45,97 -0,9%
Kupfer2.639 17,6%
Baltic Dry Shipping974 14,7%



Nahezu um 5% ist der Dow Jones angesprungen. Knapp 3% sind es im DAX und selbst in Japans Nikkei. Von dem panischen Ausverkauf, der auf Chaos-Präsident Trump folgen sollte, war nur wenige Stunden etwas zu sehen.

Kupfer ist um 14,6% angesprungen, der größte wöchentliche Preissprung seit fünf Jahren. Der Baltic Dry Verschiffungsindex um 14,7%. Trump steht für die "Old Economy", also für Rohstoffe, Bau und Industrie. Mit dem Silicon Valley kann Trump nicht viel anfangen, der NASDAQ ist entsprechend deutlich schlechter gelaufen.

Selbst das Gold, das während der Regentschaft des vermeintlich unberechenbaren Donald Trump Sicherheit verspricht, hat 2,8% verloren.

Wo in den Medien verkündet wird, eine Zinserhöhung sei vor dem Hintergrund der nunmehr gestiegenen Unsicherheit unwahrscheinlicher geworden, steigt nun plötzlich der US-Dollar trotzdem an (Euro -1,8%). Wie kommt's? Vielleicht weil Trump doch nicht so unberechenbar sein wird und vielleicht weil sein seine Investitionen in die Infrastruktur die ausgetrockneten Anleihenmärkte gleichzeitig mit Anleihen versorgen wird (wie gesagt. Man spricht von 500 Mrd. USD für 30 Jahre). Auch das würde eine Zinsanhebung unterstützen.

Wir sehen hier einen kleinen Teil der Auswirkungen des Wahlsiegs von Donald Trump. Institutionelle Anleger bauen ihre Portfolios um, verkaufen Tech-Aktien und kaufen Rohstoffkonzerne sowie Pharma-Aktien. Ich werde in Kapitel 04 detailliert auf die Rotation eingehen. Soviel vorab: Ich erwarte, dass diese Rotation einige Wochen anhalten wird. Und ich halte diese Rotation für die größte Rotation der vergangenen 10 Jahre.

Schauen wir uns nun einmal die Entwicklung der Stimmung unter den Anlegern an.




03. Sentiment: Der Knoten ist geplatzt

Schrieb ich noch in den vergangenen beiden Wochen, dass die Stimmung nun endlich die Basis für einen Ausbruch nach oben gelegt hat, so entlud sich nach dem Wahlsieg Trumps die Zurückhaltung der vergangenen Monate binnen weniger Stunden. Aus vorbörslich -3% schoss der DAX ins grüne Terrain, eine Schwankung von 5% an nur einem Tag.

Dies zeigt sich auch in der Anlegerstimmung. Nun sehen 41%(+36%) der Umfrageteilnehmer im DAX einen Aufwärtsimpuls. Nur noch 7% (-44%) sehen den DAX in einem Abwärtsimpuls. Weitere 44% (+12%) betrachten die aktuelle Marktphase als Seitwärtsbewegung. Das Lager der Niedergeschlagenen wurde damit binnen weniger Stunden leer gefegt, die meisten sind direkt zu den Optimisten gewechselt. Eine Überhitzung ist trotz des heftigen Umschwungs jedoch noch nicht zu erkennen.

Nach den turbulenten Kurskapriolen der Vorwochen wurden diese Woche noch immer 29% (-8%) der Umfrageteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt. Nur 8% (-3%) habe auf diese Rallye spekuliert. Die meisten fühlen sich zum größten Teil bestätigt (+13% auf 37%) oder sehen ihre Erwartungen kaum erfüllt (-2% auf 25%). Gerechnet hat mit dieser Entwicklung also fast niemand, doch das Überraschungsmoment ist mäßig, da sich die meisten Anleger vor dem Urnengang dieser chaotischen Wahl neutral positioniert hatten.

Überraschend und in meinen Augen dem negativen Mediengerassel geschuldet ist die schwache Erwartung der Anleger. Nur noch 29% (-8%) erwarten für den DAX in den kommenden drei Monaten steigende Kurse, 16% (+10%) sehen jedoch für den DAX schon bald eine Topbildung. Fallende Kurse fürchten 21% (+3%), weitere 31% (+1%) gehen von einer Seitwärtsbewegung aus. Mit der aktuellen Rallye ist der DAX wohl an seine Grenzen gelangt, glauben die meisten Anleger.

Dennoch wollen wieder 31% (+7%) Aktien zukaufen, nur 12% (-1%) wollen in den kommenden beiden Wochen verkaufen. Neutral verhalten sich 57%, das sind 6% weniger als vor einer Woche.

Die neue Verunsicherung der Anleger zeigt sich auch beim Euwax-Sentiment, wo die Absicherungskäufe wieder angestiegen sind. Anleger kaufen nur noch geringfügig mehr Finanzprodukte, mit denen auf steigende Kurse gewettet wird, als auf fallende. Damit ist die bullische Haltung der Vorwoche wieder auf ein neutrales Niveau zurückgekommen.

Der technische Angst und Gier Index des S$P 500 ist leicht auf 44% angestiegen, zeigt damit ebenfalls Neutralität. Institutionelle Anleger haben ihre Investitionsquote auf durchschnittlich 73% angehoben (zuvor 58%), was das Ergebnis der Käufe vom Mittwoch nach dem Wahlergebnis sein dürfte. Börsenbriefschreiber und Blogger geben zu 46% Kaufempfehlungen aus, ebenfalls ein Wert, der im neutralen Bereich liegt. US-Privatanleger sind zu 39% bullisch gestimmt, das ist der höchste Wert seit vielen Monaten. Der Optimismus der US-Anleger steht in krassem Gegensatz zur gesunkenen Erwartungshaltung der deutschen Anleger.

Sentimentdaten

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Nordex, Commerzbank, Barrick Gold

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Credit Agricole, BNP Paribas

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

Die Stimmung ist nach der Rallye natürlich bestens, doch die Verunsicherung bleibt extrem groß. Wohl, weil man Angst vor dem vermeintlich unberechenbaren Donald Trump hat. So erwartet man auch ein baldiges Ende der Rallye, möchte aber die letzten Prozentpunkte dennoch mitnehmen und kaufen. Das wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich, lässt sich aber leicht auflösen, wenn wir uns im Detail anschauen, welche Aktien gekauft werden können und welche nunmehr wohl eher gemieden werden.

Für die kommende Woche enthält die aktuelle Stimmungslage wenig Aussagekraft. Der Schiefstand der Vorwochen wurde nun abgebaut. Die meisten Indikatoren verlaufen auf neutralem Niveau, wenn wir einmal von der nach wie vor großen Verunsicherung absehen. Kaufinteresse ist vorhanden, man traut sich nur noch nicht so recht.

Sollte es Donald Trump in den kommenden Wochen gelingen, sich als wahrlich präsidialer, bedachter Politiker zu positionieren, insbesondere indem er erfahrene Politiker in die von ihm zu besetzenden Ämter beruft, dann könnte die Rallye durchaus nochmals neuen Zunder erhalten. Wählt er hingegen radikale oder unbekannte Minister, dürften sich Anleger zurückhalten. Das Risiko eines heftigen Ausverkaufs sehe ich für die kommenden Wochen bis zu seiner Vereidigung am 20. Januar nicht.



TOP ANALYSTENZIELE






04. Ausblick: Heftige und nachhaltige Rotationsbewegung in Portfolios

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

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05. Wunschanalyse: Wells Fargo

Mitarbeiter haben das Vertrauen ihrer Kunden missbraucht, der designierte US-Präsident Trump hingegen sorgt für Aufbruchsstimmung in der Finanzbranche. Wells Fargo, die größte Bank der USA, erlebt die größten Umwälzungen ihrer 164-jährigen Geschichte. Ob die Aktie mehr als eine Dividendenkomponente Ihres Portfolios darstellen kann, untersuche ich in dieser Wunschanalyse.

Wells Fargo

Fr, 11. November um 16:22 Uhr
VOM BANKBEAMTEN ZUM VERKÄUFER

Ihr Autor stammt noch aus einer Zeit, als man respektvoll von dem Bankbeamten sprach. 1988 bis 1990 absolvierte ich eine Banklehre bei der Deutschen Bank in Berlin. Im Jahr 1989 gab es folgenschwere Umstellungen: Bausparverträge sollten an die Bankkunden verkauft werden. Nie zuvor hatte die Bank das Vertrauensverhältnis mit den Kunden dahingehend ausgenutzt, seine Vermögenssituation zu analysieren und ihm gegebenenfalls ein Finanzprodukt zu empfehlen. Das war Privatsache des Kunden, die Bank war ja schließlich nur ein Netzwerkknoten für Bankgeschäfte.

Doch dem Bausparvertrag folgte bald schon die Lebensversicherung und so sah man bald schon Absatzcharts in den Küchen, die Plan und Ist der verkauften Verträge gegenüber stellten. Ein Aufschrei ging durch die Belegschaft, die sich missbraucht fühlte. Man war bestenfalls Berater, nicht aber Verkäufer und wollte sich unter keinen Umständen dem Verkaufsdruck irgendwelcher Planzahlen unterwerfen.

Nun, die Belegschaft hat verloren, wie wir heute wissen. Ich habe damals schnellstmöglich der Bank den Rücken gekehrt. Doch das System besteht fort. Mal kaum sichtbar, mal etwas offensiver.

Bei Wells Fargo müssen die Planvorgaben für die Mitarbeiter so hoch gewesen sein, dass man sich alternative Wege suchte, die Planzahlen zu erfüllen. Das System ist nämlich einfach: Planzahlen werden gemeinsam erarbeitet, wobei der Vorgesetzte genau weiß, welche Zahl in dem gemeinsamen Prozess ermittelt werden muss – er selbst hat ja seine eigenen Vorgaben erhalten.

Wer die Zahlen erfüllt, wird mit Geschenken belohnt. Bei Wells Fargo bestehen die Geschenke aus Essensgutscheinen für McDonalds (nicht lachen: das ist das Niveau, auf dem Banken inzwischen agieren). Wer seine Zahlen immer wieder verfehlt, der wird natürlich zur Gefahr für seinen Vorgesetzten, der wiederum seine eigenen Zahlen zu verfehlen droht – also wird er ausgetauscht. An diesem System hängen also tatsächlich Arbeitsplätze, und damit Existenzen.

Wer Existenzängste hat und sich dafür nicht einmal einer Schuld bewusst ist, der wird kreativ. Bei Wells Fargo meint man, dass 5.300 Mitarbeiter das Vertrauen ihrer Kunden missbraucht haben. Das sind 5% aller Filialmitarbeiter, die Wells Fargo entlassen hat. Ihnen wird vorgeworfen, das Vertrauen der Kunden missbraucht zu haben. Und dieser Vertrauensbruch hatte System.

Um die erforderlichen Planzahlen zu erzielen, haben Mitarbeiter ohne Wissen ihrer Kunden vor einem Stichtag bzw. einem Wochenende Unterkonten eröffnet und Visa-Karten ausgegeben. Gebühren dafür wurden teilweise dem Kunden belastet. Kurz danach wurden Konten und Karten wieder geschlossen bzw. storniert. Die gewünschten Planzahlen an Neueröffnungen waren jedoch zum Stichtag erreicht. Bonuszahlung bzw. der Einladung zu McDonalds stand nichts im Wege, die Existenz war gesichert.

Bis zu zwei Millionen solcher Transaktionen wurden bei Wells Fargo entdeckt. Ein Skandal, der groß genug war, um CEO John Stumpf zweimalig vom US-Senat verhören zu lassen. „Grilled on Capitol Hill” sagt die Finanzpresse dazu: Stumpf wurde auf dem Capitol Hill in Washington gegrillt.

Von Entdecken dieser Betrugsfälle bis zum Grillen in Washington vergingen vier Wochen. Die Aktie ist in diesem Zeitraum von 45,50 auf 39 Euro eingebrochen. CEO John Stumpf musste im Anschluss daran seinen Hut nehmen, obwohl er bis zuletzt darauf bestand, von diesem Vergehen nichts gewusst zu haben. Ich folge da eher der Argumentation der Senatoren: CEO Stumpf war seit über 10 Jahren an der Spitze der Bank und hat somit das System, das solche Missstände hervorbringt, zumindest mit zu verantworten.


EINEN GUTEN RUF AUFZUBAUEN DAUERT JAHRE, IHN ZU ZERSTÖREN TAGE

An der Börse sieht man das nicht ganz so eng. Man vertraut eher den Zahlen. Und Zahlen von Unternehmen, die in einen Skandal verwickelt waren, erholen sich in der Regel nach 12-18 Monaten. Im Heibel-Ticker Börsenbrief setzen wir derzeit auf Chipotle Mexican Grill, die vor 13 Monaten einen Lebensmittelskandal hatten. Das Gedächtnis der Kunden reicht erfahrungsgemäß maximal 18 Monate zurück, die Aktie dürfte sich bald schon erholen.

Der Skandal von Wells Fargo war im September. Eine Analyse geht davon aus, dass die Bank 30% ihrer Kunden verlieren, was zu einem Umsatzrückgang von 10% führen könnte. Das ist die Entwicklung, die auch ich für die kommenden Monate bis Ende 2017 erwarte.

Die moralische Erneuerung des Konzerns soll von Innen heraus erfolgen, Nachfolger von John Stumpf ist nun Timothy Sloan. Er arbeitet seit 1987! für Wells Fargo und war zuletzt Präsident und Chief Operative Officer (COO). Kritiker fordern einen neuen CEO von Außen, der ohne alte Seilschaften aufräumen kann. Ein solcher Kulturwechsel müsste jedoch vom Aufsichtsrat betrieben werden. Als Großaktionär hat Warren Buffet dort viel zu sagen, aber auch Aktivist-Investor Nelson Peltz könnte dafür sorgen.

Bislang scheint ein solcher Wechsel jedoch nicht zu erfolgen. Wells Fargo hat seinen CEO geopfert, duckt sich und hofft, dass der Sturm vorüber zieht.


+15% IN ZWEI TAGEN

Und das könnte nun tatsächlich passieren. Mit dem designierten US-Präsident Donald Trump ist ein Damoklesschwert entfernt worden, das über der Finanzbranche im Allgemeinen und Wells Fargo im Speziellen kreiste: Eine strengere Bankenregulierung, wie von Hillary Clinton favorisiert, ist unter Trump nicht beabsichtigt.

Seit der Finanzkrise 1930! gab es in den USA das Trennbankensystem. Banken waren Knotenpunkte für Geldtransfers, nahmen Einlagen entgegen und gaben Kredite aus. Finanzprodukte hingegen gab es dort nicht, dazu musste man zu einem Broker gehen.

Im Rahmen der Finanzkrise 2008 wurde dieses Trennbankensystem aufgehoben, um den Finanzinstituten mehr Freiheiten zu geben, sich gegen die Marktturbulenzen durch ein diversifiziertes Geschäft abzusichern. Unter Clinton, so die Angst der Finanzbranche, könnten wieder Elemente dieses Trennbankensystems zurückgeholt werden. Das würde die Bilanzen und die Verdienstmöglichkeiten der Banken schwächen. Gegebenenfalls hätte man an Wells Fargo einfach nur ein Exempel statuiert und die Bank entsprechend zerschlagen.

Nach Trumps überraschendem Wahlsieg ist nun Wells Fargo um 15% angesprungen, der Kurs notiert wieder auf dem Niveau von vor dem Skandal.


GESCHÄFTSENTWICKLUNG „NOCH” OKAY

Mitte Oktober veröffentlichte Wells Fargo Quartalszahlen, die von dem Skandal noch wenig zeigten. Kein Wunder, denn erst im letzten Monat des Quartals entwickelte sich der Skandal so langsam und Kunden brauchen Zeit, um Gelder zu alternativen Banken abzuziehen. So können wir das Quartal als letzte Referenz betrachten, wie sich das Geschäft ohne den Skandal entwickelt hat.

Übrigens: Verdient hat Wells Fargo an den Kontoeröffnungen und Visakartenbestellungen, nicht viel an Provisionen der Geschäftspartner. Im Ergebnis habe man davon nichts gesehen, so das Unternehmen. Zudem wurden 2 Mio. mal 25 USD Entschädigung an die Kunden gezahlt, also 50 Mio. USD: Peanuts, wie man bei meinem ehemaligen Arbeitgeber sagen würde.

Der Umsatz war um 2% auf 22,3 Mrd. USD gestiegen. Im Quartal wurden 63 Mrd. USD neue Einlagen entgegengenommen und als Kredit ausgeliehen. Das Einlagenvolumen stieg dadurch um 5% auf 1,3 Bio. USD, die Kredite um 7% auf 958 Mrd. USD. In einem Niedrigzinsumfeld sind wachsende Einlagen, Kredite und Umsätze selten, die Geschäftsentwicklung von Wells Fargo in diesem Segment ist besser als bei vielen Wettbewerbern.

Die für das Bankgeschäft wichtige Kennziffer heißt „net interest margin” (NIM – netto Zinsspanne). Im Niedrigzinsumfeld ist diese NIM unter Druck, bei Wells Fargo fiel sie von 2,98% im dritten Quartal 2015 über 2,86% im zweiten Quartal 2016 auf nunmehr 2,82%. Die zweite Stelle hinterm Komma hat bei einem Einlagenvolumen von über einer Billionen USD durchaus ihre Relevanz. 0,01% Unterschied machen da schnell mal 10 Mio. USD aus. Im Quartalsergebnis von Wells Fargo wurde das gestiegene Einlagenvolumen und die Ausweitung des Kreditvolumens durch den Rückgang der NIM wieder aufgezehrt.

Die Ausfallquote bei Krediten betrug 0,33%. Das ist höher als vor einem Jahr (0,31%) aber deutlich niedriger als im Vorquartal (0,39%). Wie viele andere US-Banken auch ist Wells Fargo stark in der Ölbranche engagiert und der fallende Ölpreis hatte dort einige Probleme aufgeworfen. Nun hat sich der Ölpreis vorübergehend stabilisiert und die Ausfallquote ist wieder zurückgegangen.

Für die Zukunft hängt die Ausfallquote am Ölpreis, der wiederum an der OPEC sowie nun auch an Donald Trump hängt. Gelingt es Trump, das vollmundig versprochene Wirtschaftswachstum von über 4% zu erzeugen, dann wird auch der Ölpreis emporschnellen. Die OPEC auf der anderen Seite ist in meinen Augen nicht mehr glaubwürdig, wie ich vor wenigen Wochen ausführlich dargelegt habe.

Die Kernkapitalquote ist mit 10,7% um 0,1% angestiegen und liegt in einem komfortablen Bereich. Das Unternehmen schüttet eine Dividende in Höhe von 1,52 USD/Aktie aus, die Dividendenrendite liegt damit bei 3,3%. Das entspricht nur rund einem Drittel des Unternehmensgewinns, damit kann die Dividende als solide bezeichnet werden.

BEWERTUNGSNIVEAU IN ORDNUNG

Mit einem KGV 2017e von 12 ist die in meinen Augen solide Dividendenrendite von über 3% fair bewertet. Analysten gehen von einem Gewinnwachstum von 8% p.a. aus, was ich jedoch vor dem Hintergrund des erwarteten Kundenschwunds in Frage stellen möchte. Dennoch besteht ausreichend finanzieller Spielraum in der Bilanz, um eine kurzfristig (12-18 Monate) schwächere Geschäftsentwicklung ohne negative Auswirkung auf die Dividende überstehen zu können.

Mit einer Marktkapitalisierung von 250 Mrd. USD ist Wells Fargo die größte Bank in den USA. Im Rahmen der Finanzkrise wurde zunächst 2008 der Wettbewerber Wachovia übernommen. Anschließend bekam die Bank 25 Mrd. USD von der US-Regierung zur Verfügung gestellt (TARP). Wells Fargo ist gerade für konservative Anleger interessant gewesen, da bei dieser 1852 gegründeten Traditionsbank das traditionelle Einlagen- und Kreditgeschäft an erster Stelle steht. Im margenstarken aber schwankungsintensiven Investmentbanking ist Wells Fargo nicht so stark.


KURSENTWICKLUNG

Der Kursrückschlag in Folge des Cross Selling Skandals betrug 15%. Mit dem zweitägigen Freudensprung der Aktie ist nun bereits wieder das Niveau von vor dem Skandal erreicht, mit 46,76 EUR steht die Aktie sogar etwas höher. Das signalisiert, dass Anleger den Skandal für abgearbeitet halten und sich nun wieder auf die insgesamt gute Geschäftsentwicklung konzentrieren möchten.

Ich wäre da vorsichtig. Der Skandal hat nicht die finanzielle Dimension, um die Bilanz von Wells Fargo zu beeinträchtigen. Doch verärgerte Kunden, die ihre Konten schließen, könnten bei der Veröffentlichung der nächsten Quartalszahlen Mitte Januar nochmals Gesprächsthema werden. Und je nachdem, wie viele verärgerte Kunden Wells Fargo verliert, könnte dies dann tatsächlich negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung haben.

Es gibt also in meinen Augen heute keinen Grund, die um 15% angesprungene Aktie auf diesem Niveau überhastet ins Depot zu holen. Warten Sie lieber auf einen Rückschlag oder warten Sie ab, wie sich das Geschäft im laufenden vierten Quartal entwickelt und ob der Skandal finanzielle Auswirkungen hat oder nicht.


FAZIT

Wells Fargo ist als größte Bank der USA prädestiniert für heftige Kursgewinne in einem Umfeld steigender Zinsen. Doch der Skandal dürfte in den kommenden Monaten noch auf der Aktie lasten. Entsprechend volatil wird die Aktie laufen. Wer gute Nerven hat, kann diese Position langfristig ins Depot holen.

Im Heibel-Ticker Portfolio haben wir uns für eine andere Bankaktie entschieden, mit der wir bislang bereits sehr gut gefahren sind.



06. Update beobachteter Werte

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Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

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07. Übersicht HT-Portfolio

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
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Stephan Heibel
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08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



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