Heibel-Ticker PLUS 16/51 - Frohe Weihnachten

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23.12.2016:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

11. Jahrgang - Ausgabe 51 (23.12.2016)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Frohe Weihnachten
02.So tickt die Börse: Weihnachtspause für die Trump-Rallye
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Stimmung abgekühlt, Erwartung konstruktiv
 -
04.Ausblick: Geruhsame Feiertage
05.Wunschanalyse: JPMorgan Chase
 - JPMorgan Chase:
 - Allzeithoch dank Trump ist nur ein Zwischenstopp
 - Universalbanken mit Korsett oder freies Trennbankensystem
 - Regulierungswahn für Universalbanken
 - Trump verspricht Abschaffung von Dodd-Frank...
 - Quartalszahlen vom Oktober zeigen Verdienstmöglichkeiten
 - Kurstreiber: Alles
 - Bewertung hoch aber nicht zu hoch
 - Sonderdividende möglich
 - FAZIT
06.Update beobachteter Werte: Disney, Innotec, Verbio Vereinigte BioEnergie
 - Disney: Überraschend positiver Tonfall
 - Innotec: Sonderertrag Mitte 2017 in Sicht
 - Verbio Vereinigte BioEnergie: Cropenergies freut sich über günstige Einkaufskosten
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Frohe Weihnachten

Liebe Börsenfreunde,

Die fulminante Trump-Rallye hat dieses Börsenjahr doch noch zu einem versöhnlichen Ende geführt. In der vorweihnachtlichen Woche haben nun viele Anleger Ihre Gewinne gesichert und sind an die Seitenlinie gegangen, um die Feiertage entspannt genießen zu können. In Kapitel 02 gehe ich kurz auf die wenigen Ereignisse der abgelaufenen Woche ein.

Die Stimmung hat sich entsprechend neutralisiert: Weder Euphorie noch Zukunftspessimismus sind noch zu erkennen, beide noch vor einer Woche vorherrschenden Stimmungen sind diese Woche in den neutralen Bereich zurückgesprungen. Was das für die kommenden Börsentage bedeutet, lesen Sie in Kapitel 03.

Wie immer wird es ruhig sein an den Finanzmärkten zwischen den Tagen, In Kapitel 04 gebe ich schon einen kurzen Ausblick auf das kommende Jahr 2017 und leite davon ab, wie ich mich in den kommenden Tagen verhalten würde.

Besonders an Herz legen möchte ich Ihnen heute die Wunschanalyse zu JPMorgan Chase. Darin zeige ich detailliert auf, wie der designierte US-Präsident Donald Trump nachhaltig für steigende Kurse an den Börsen sorgt, gebe aber auch gleich mit auf den Weg, durch was diese Rallye später mal beendet werden kann. Die Analyse des Bankensektors lässt sich mit wenigen Anpassungen auch auf viele andere Branchen übertragen.

Für Ihre Treue im schweren Börsenjahr 2016 möchte ich mich bei Ihnen bedanken. Auch das kommende Börsenjahr verspricht wieder einiges an Turbulenzen, doch unterm' Strich dürfte die Volatilität nachlassen. Ich freue mich, wenn ich Sie auch im kommenden Jahr weiter informiere.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp161225.pdf

Nun wünsche ich Ihnen eine wunderschöne Weihnachtszeit im Kreise Ihrer Lieben,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Weihnachtspause für die Trump-Rallye

Spätestens jetzt hat der IS-Terror auf Deutschland erreicht. Ich bin in Berlin aufgewachsen und habe in meiner Jugend unzählige Abende am Breitscheidplatz, dem damaligen Zentrum West-Berlins, verbracht. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist ein Mahnmal des Friedens und doch ist sie zum Schauplatz eines Anschlags geworden, der meiner Meinung nach dem alten Ost-West-Konflikt, Russland vs. USA, entspringt. Das Unvermögen von Putin und Obama, sich im arabischen Raum auf eine einheitliche Linie zu verständigen, hat großes Chaos erzeugt, das inzwischen weltweit ausstrahlt.

Fast unbemerkt von den deutschen Medien wird derweil in Italien die älteste Bank der Welt, Monte dei Paschi, vom Staat gerettet. Die Kapitalerhöhung als letzter Rettungsnagel ist gestern Abend für gescheitert erklärt worden. Nun sehen die neuen europäischen Regeln vor, dass die Pleitebank nur unter Beteiligung der Anteilseigner, Gläubiger und Kunden erfolgen darf.

Was in Zypern als absoluter Ausnahmefall galt, wurde still und leise europaweit zur Regel gemacht. Doch nun, wo die neue Regel in Italien, einem systemrelevanten Land der EU, angewendet werden muss, wird nach Wegen gesucht, die italienische Bevölkerung zu schonen. Ich bin sicher, dass uns am Ende verkauft wird, man habe, um die italienische Bevölkerung zu schonen, einen Weg gefunden, der unter diesen ganz speziellen Voraussetzungen regelkonform sei.

Erfreulich hingegen ist die Einigung der Deutschen Bank mit der US-Justiz: Statt der angedrohten 14 Mrd. USD gibt sich die US-Justiz nun mit 7,2 Mrd. USD zufrieden, lediglich 3,1 Mrd. USD müssen sofort bezahlt werden und der Rest gestaffelt über fünf Jahre. Na, das klingt doch ganz verträglich, ist aber dennoch deutlich höher als das von der Deutschen Bank in den Tagen nach der Strafandrohung vollmundig ausgerufene Strafziel von deutlich unter 5 Mrd. USD.

Die Deutsche Bank ist mit dieser Regelung gerettet, die Aktie springt heute mit +4% an die DAX-Spitze. Unsere Commerzbank zieht mit.

Neues vom designierten US-Präsidenten Donald Trump: Diese Woche holte er Carl Icahn in seinen Beraterstab. Der Hedgefondsmanager und Vorstandsschreck soll ihn in Wirtschaftsfragen beraten. So langsam muss man Angst haben, dass Trump die fähigsten Kapitalisten in die Politik holt, so dass am Ende kaum mehr jemand in der freien Wirtschaft übrig bleibt. In seiner Mannschaft wimmelt es nur so von Milliardären im Rentenalter.

Schauen wir einmal, wie sich die Finanzmärkte auf das Weihnachtsfest vorbereitet haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES

INDIZES22.12.16Woche Δ
Dow Jones19.919 0,2%
DAX11.456 0,8%
Nikkei19.428 0,8%
Shanghai A 3.287 0,7%
Euro/US-Dollar1,040,2%
Euro/Yen122,60-0,3%
10-Jahres-US-Anleihe2,55%-0,02
Umlaufrendite Dt0,04%-0,08
Feinunze Gold$1.131 0,0%
Fass Brent Öl$55,06 2,0%
Kupfer5.426 -5,4%
Baltic Dry Shipping928 -7,5%



WEiterhin läuft der DAX mit einem Wochenplus von 0,8% besser als der Dow Jones (+0,2%). Ich habe das in den vergangenen zwei Wochen jeweils auf die überschäumende Euphorie in den USA gegenüber der starken Skepsis in Deutschland zurückgeführt. In den USA hat die Trump-Rallye eine Pause eingelegt. Viele institutionelle Anleger, deren Portfolio sich dank dieser Rallye über die Nullinie gerettet haben, schließen nun ihre Bücher und warten auf ein neues, hoffentlich besseres Jahr 2017.

Der Euro hat sich ein wenig gegenüber dem US-Dollar erholt (+0,2%), die Parität will einfach nicht kommen. Dabei hat in den vergangenen zwei Wochen die EZB die Liquiditätsfllutung ausgeweitet, die Fed hat einen deutlich härteren Zinskurs eingeschlagen (weitere drei statt der bisher erwarteten zwei Zinserhöhungen im Jahr 2017) und die EU steht vor dem nächsten existentiellen Belastungstest nach der m.M.n. regelwidrigen Rettung von Monte dei Paschi. Wenn das nicht reicht, um die letzten Meter des Marathons zur Parität zurückzulegen, dann soll es vielleicht eben nicht sein.

Zins- und Rohstoffmärkte haben diese Woche keine besonderen Ausschläge verzeichnet, es wurden lediglich die heftigen Bewegungen der vergangenen Wochen ein wenig konsolidiert.

Schauen wir uns noch die Stimmung unter den Anlegern an.




03. Sentiment: Stimmung abgekühlt, Erwartung konstruktiv

Der DAX steigt weiter, nur nicht mehr so stark. Doch schon die Verlangsamung der Rallye reicht unseren Umfrageteilnehmern aus, um ihre zuvor euphorische Stimmung deutlich abzukühlen.

Nur noch 31% (-27%) der Anleger sehen in der aktuellen DAX-Bewegung noch einen Aufwärtsimpuls, stattdessen gehen nun 38% (+28%) von einer Seitwärtsbewegung aus. Weitere 26% (-5%) betrachten die Jahreshochs im DAX als Topbildung.

Die moderat steigenden Kurs im DAX wollen 60% (+13%) so zum größten Teil erwartet haben, nur noch 19% (-13%) haben darauf spekuliert. Dieser Schwenk zeigt, dass sich viele Anleger so kurz vor Weinachten mit den erzielten Aktiengewinnen zufrieden geben und sich nunmehr neutral positionieren.

Diese friedliche Stimmung zeigt sich auch in der Erwartungshaltung der Anleger. Herrschte vor einer Woche noch eine ziemlich pessimistische Haltung gegenüber künftigen Kursgewinnen, so gehen nun 32% (+15%) der Umfrageteilnehmer von weiter steigenden Kursen in drei Monaten aus. 31% (-5%) erwarten eine Seitwärtsbewegung und nur noch 27% (-2%) fürchten fallende Kurse.

Die Erwartung fiel vor einer Woche auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren und erholte sich diese Woche wieder in den neutralen Bereich. Aus der Perspektive der Sentimentanalyse ist dies durchaus typisch für eine Fortsetzung der Rallye nach einer kurzen Verschnaufpause.

Doch die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr nutzen die meisten Anleger in Deutschland für eine Auszeit. So ist der Anteil derer, die noch nicht wissen, wie sie sich in den kommenden zwei Wochen verhalten werden, um 12% auf 61% gestiegen. Nur noch 20% (-5%) wollen Aktien zukaufen, 19% (-7%) wollen verkaufen.

Besonders optimistisch stimmt mich die Entwicklung des Euwax-Sentiments: Die Absicherungsgeschäfte der Privatanleger sind derzeit so stark wie im vergangenen Juli, als der DAX zur Erholungsrallye ansetzte. Auch Joachim Goldberg stellt bei seinen Umfrageteilnehmern bereits Mitte der Woche vor Weihnachten eine zurückhaltende Stimmung mit starker Neigung zur Absicherung der Gewinne fest.

Auch in den USA hat sich die Stimmung merklich abgekühlt. Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 ist von der extremen Gier der Vorwoche leicht auf "Gier (71%) zurückgefallen. Die Investitionsquote institutioneller Anleger ist wieder über 100% gesprungen (101,33%) und zeigt noch immer eine sehr optimistische Positionierung an. 45% der Empfehlungen von Bloggern und Börsenbriefschreibern sind Kaufempfehlungen und entsprechend sind mit 44,6% mehr Privatanleger bullisch gestimmt als im Jahresdurchschnitt.

Sentimentdaten

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Nordex, BB Biotech, SMA Solar

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Continental, Yamana Gold, World Wrestling

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

Ich bleibe dabei: In den USA wird es schwer für den Dow Jones, die 20.000 Punkte zu erklimmen. Dazu ist die Stimmung drüben zu optimistisch. Doch hierzulande hat sich die Stimmung ausreichend abgekühlt und gleichzeitig ist die Positionierung der Anleger so vorsichtig, dass ein Ausverkauf den DAX wohl nur geringfügig unter Druck setzen würde. Auf der anderen Seite würde ein Anstieg über 11.500 Punkte im DAX Anleger unter Zugzwang setzen und einen schnellen Lauf in Richtung 12.000 Punkte ermöglichen. Absicherungsgeschäfte müssten aufgelöst werden und diejenigen, die sich nun neutral positioniert haben, würde den Kursen hinterherlaufen.







04. Ausblick: Geruhsame Feiertage

Auch zwischen den Tagen wird es meiner Einschätzung nach an der deutschen Börsen eher freundlich zugehen. Notwendige Verkäufe und Portfoliobereinigungen sind abgeschlossen. Wie in der Sentimentanalyse gezeigt besteht eine hohe Absicherungsposition bei Anlegern, während gleichzeitig Optimismus vorherrscht. Kursrückschläge dürften also früh gekauft werden, steigende Kurse dürften weitere Nachfrage erzeugen. Die Tendenz für die nächsten Tage bis zum Jahreswechsel ist also positiv.

Einzig die hinter uns liegende fulminante Rallye könnte uns da einen Strich durch die Rechnung machen. Nach so heftigen Kursgewinnen ist eine Konsolidierung überfällig. Und selbst wenn diese Konsolidierung den DAX um 3-4% zurückholt, bleiben die Kurse noch deutlich über dem Niveau vom Herbst.

Was meiner Ansicht nach nicht passieren wird, ist eine Trendwende. Die Rallye kann eine Pause einlegen und da sollten wir zugreifen. Doch für einen Trendwechsel, ein Ende der Rallye und einen nachhaltigen Abwärtstrend, fehlen mir die Auslöser. Die Konjunkturerwartungen schießen derzeit in den Himmel. Die EU-Krise wird politisch nicht zugelassen: kein kritisches Wort an die Italiener, die sich gegen die EU-Regeln stellen.

In den Tagen zwischen Weihnachten ist das Handelsvolumen in der Regel sehr gering. Daher sind nur kleine Volumina erforderlich, um Kurse in die eine oder andere Richtung bewegen. In der Regel werden solche Auswüchse in den ersten Tagen des Januars wieder korrigiert. Entsprechend werde ich überraschende Kursausschläge nutzen, um unser Portfolio geringfügig anzupassen. Grundsätzlich werde ich aber die kommenden Tage eher ruhig bleiben, denn unser Portfolio ist schon recht gut auf meine Erwartungen für das Jahr 2017 abgestellt.

Die in der vergangenen Woche vorgestellten 5 Trump-Aktien werde ich in unser Portfolio als "zyklische Aktien" einfügen. Ich erwarte, dass im kommenden Jahr zyklische Aktien wesentlich wichtiger werden, wir haben zyklische Aktien in den vergangenen Jahren kaum beachtet. Auf der anderen Seite werden Dividendenaktien an Bedeutung verlieren, ich werde daher dem entsprechenden Portfoliobereich für das kommende Jahr weniger Platz einräumen.

Ich gehe davon aus, dass die Trump-Euphorie an den Finanzmärkten noch eine Reihe von Monaten, vielleicht sogar ein halbes Jahr, anhalten wird. Die ersten Indizien für den Kater danach habe ich Ihnen bereits geliefert: Trump wird auch die Unternehmen nicht ungeschoren davonkommen lassen (Boeing, United Technologies, Lockheed Martin, ...). Und insbesondere in der heutigen Wunschanalyse können Sie nachlesen, wie Trump nicht nur einseitig (Deregulierung Dodd-Frank) agiert, sondern auch Ausgleichsmechanismen (moderner Glass-Steagall-Act) vorsieht. Eine Rallye stürmt stets zu weit und im Anschluss dürfte eine Ernüchterung stehen, die einen Teil der Rallye wieder zurückholt.

Auf dieses Szenario stelle ich mich ein. Das Timing wird natürlich wie immer sehr schwer, doch mit zunehmender Reife der Rallye werde ich im kommenden Jahr auch wieder Absicherungsgeschäfte einbinden.

Soweit ein kleiner Ausblick für das kommende Jahr, ich werde das in den nächsten Ausgaben sukzessive vertiefen.



05. Wunschanalyse: JPMorgan Chase

Nach einem Kursanstieg von 35% winken viele Anleger ab, die Rallye sei gelaufen. Doch ich rechne Ihnen in dieser Wunschanalyse vor, dass dies nur der Anfang war, denn die Gewinnaussichten von JPMorgan Chase, der größten US-Universalbank, sind exorbitant, auch wenn der designierte US-Präsident Donald Trump nur ein paar seiner Versprechen umsetzen kann.

JPMorgan Chase

Do, 22. Dezember um 23:05 Uhr

ALLZEITHOCH DANK TRUMP IST NUR EIN ZWISCHENSTOPP

Seit dem überraschenden Wahlsieg Donald Trumps ist die Aktie von JPMorgan Chase um 35% angesprungen, sie notiert heute auf einem Allzeithoch bei 82,76 Euro. Um es vorwegzunehmen: Ich denke, es handelt sich dabei nur um einen Zwischenstopp auf dem Weg zu einem viel höheren Kursniveau. Wir sehen eine Neubewertung der Aktie, des gesamten Finanzsektors, in freudiger Erwartung einiger Änderungen durch den designierten US-Präsident Donald Trump.

Doch wer sich mit der Agenda von Donald Trump näher auseinandersetzt, wird schnell feststellen, dass die Euphorie übertrieben ist. Ähnlich der Rüstungsbranche, die sich zuerst über dicke Aufträge freute und später über die harte Gangart hinsichtlich der Auslegung von Verträgen überrascht wurde, wird auch die Finanzbranche meiner Einschätzung nach überrascht werden.

Um Chance und Risiko der US-Bankenwelt besser zu verstehen, müssen wir uns das US-Bankensystem ein wenig anschauen.


UNIVERSALBANKEN MIT KORSETT ODER FREIES TRENNBANKENSYSTEM

In Deutschland und Europa haben wir ein Universalbankensystem. Unsere Banken dürfen sowohl Bankgeschäft als auch Investmentgeschäft betreiben. Zum Bankgeschäft zählt man das Einlagen- und Kreditgeschäft. Zum Investmentgeschäft zählt man die Wertpapieranlage, Fusionen und Übernahmen sowie die Platzierung von Aktien und Unternehmensanleihen und Staatsanleihen.

Ein sensibler Bereich ist dabei, dass eine Bank bspw. von der Deutschen Telekom den Auftrag bekommen kann, Aktien am freien Markt zu platzieren und diese Aktienplatzierung den eigenen Bankkunden schmackhaft machen kann. Das besondere Vertrauensverhältnis zwischen Bank und Privatkunde besteht darin, dass der Privatkunde seine Geldgeschäfte über die Bank abwickelt. Die Bank darf im Gegenzug ihre Einblicke nicht nutzen, um dem Privatkunden Finanzprodukte anzubieten, die er ohne Ansprache durch seine Bank niemals gekauft hätte.

Bei der Gestaltung eines Finanzproduktes könnte sonst die Bank bspw. den Ausgabepreis für die Aktien stärker davon abhängig machen, was Sie für erreichbar hält, als daran, was sie für fair hält. Wenn Sie die Aktien zu einem höheren Preis platziert bekommt, als unter Berücksichtigung fairer Bewertungsmethoden errechnet wurde, gilt das als Erfolg für den Kunden (Deutsche Telekom) und die Bank kassiert höhere Provisionen. Auf den zu erwartenden Kursverlusten werden die Privatkunden sitzen bleiben.

Dieses Dilemma ist nicht neu, in den USA hat man das bereits 1932 im Rahmen der großen Depression erkannt und dann 1933 unter US-Präsident Hoover ein Trennbankensystem eingeführt. Mit dem „Glass-Steagall-Act” wurden die US-Universalbanken gezwungen, ihre Geschäfte in Bank- und Investmentgeschäft zu trennen. J.P. Morgan musste damals die Investmentsparte ausgliedern, so entstand die Investmentgesellschaft Morgan-Stanley.

Dem Universalbankensystem wurden jedoch auch Vorteile zugeschrieben. So galt der europäische Bankensektor als stabiler, denn die Universalbanken konnten Probleme im Investmentbereich durch das Bankgeschäft ausgleichen, und umgekehrt. Die Finanzkrise 2008 hat jedoch gezeigt, dass dies nicht der Fall ist. Fast alle Universalbanken Europas mussten am Ende staatliche Hilfen in Anspruch nehmen.


REGULIERUNGSWAHN FÜR UNIVERSALBANKEN

1999 hat US-Präsident Bill Clinton in den USA den Glass-Steagall-Act aufgehoben, ab sofort waren auch in den USA Universalbanken zugelassen. J.P. Morgan kaufte im Jahr 2000 die Chase Manhattan Bank und weitete als sodann eine der weltweit größten Banken unter dem Namen JPMorgan Chase das eigene Geschäft aggressiv in Richtung Investmentbanking aus.

Chinesische Mauern wurden eingeführt: In den Jahren 2001 und 2002 wurden Investmentbanker stärker kontrolliert. Sie durften ihre Erkenntnisse aus dem Investmentbanking nicht in die Anlageberatung der Privatkunden einbringen. Ich habe bis heute nicht verstanden, wie man verhindern möchte, dass zwei Kollegen, einer aus dem Investmentbanking und einer aus dem Privatkundengeschäft, beim Mittagessen über ihre aktuellen Tätigkeiten sprechen. Es hat sich gezeigt, dass chinesische Mauern ziemlich löchrig sind.

Im Rahmen der Finanzkrise 2008 gingen Investmentbanken reihenweise Pleite. JPMorgan Chase kaufte zum Höhepunkt der Finanzkrise den Investmentbroker Bear Sterns sowie den Immobilienfinanzierer Washington Mutual, jeweils unter aktiver Mitarbeit (Wunsch?) der Regierung. JPMorgan Chase war nun zur größten Universalbank der Welt geworden.

Im Nachgang zur Finanzkrise erließ die US-Regierung unter Präsident Obama den Dodd-Frank-Act. Darin enthalten sind detaillierte Begrenzungen des Bankgeschäfts hinsichtlich der Risiken. Sämtliche Finanzgeschäfte werden der Finanzmarktaufsicht SEC unterstellt, seien es Sparkassengeschäfte oder auch Hedgefonds und Private Equity Fonds. Jedes Geschäft muss mit entsprechenden Sicherheiten hinterlegt werden, die Möglichkeiten des Eigengeschäfts werden stark eingeschränkt.


TRUMP VERSPRICHT ABSCHAFFUNG VON DODD-FRANK...

...und die Wiedereinführung eines modifizierten Glass-Steagall-Acts. Ja, Sie haben richtig gelesen, er will nicht einfach nur die Überregulierung durch den Dodd-Frank-Act aufheben, sondern gleichzeitig eine eigene, neue (alte) Finanzordnung einführen. Den zweiten Teil des Versprechens hören Sie nicht, wenn Sie Bankaktien empfohlen bekommen, die unter Trump profitieren dürften. Doch der zweite Teil ist ebenso wichtig wie der erste Teil.

Ich halte die Idee, das Trennbankensystem wieder herzustellen, für gut. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Kurserwartungen für die Finanzaktien derzeit lediglich von der Abschaffung des Dodd-Frank-Acts ausgehen, nicht aber ein drohendes Trennbankensystem einrechnen. Die Kursrallye bei JPMorgan Chase dürfte also spätestens Ende Januar mit dem Amtsantritt von Trump auf den Prüfstein gestellt werden.


QUARTALSZAHLEN VOM OKTOBER ZEIGEN VERDIENSTMÖGLICHKEITEN

Im Oktober hat JPMorgan Chase zuletzt Quartalszahlen veröffentlicht. Das Kreditvolumen wurde um 15% auf 822 Mrd. USD ausgeweitet, während sich die Einlagen um 11% auf 528 Mrd. USD erhöht haben. Der Gewinn von 6,3 Mrd. USD oder 1,58 USD/Aktie überstieg die Erwartungen der Analysten (1,39 USD/Aktie) deutlich.

Der Umsatz stieg um 8% auf 25,5 Mrd. USD. Zusätzlich stiegen die Netto-Zinseinnahmen um 6% auf 11,9 Mrd. USD, getrieben von einem ansteigenden Zinsniveau sowie der Ausweitung des Kreditvolumens. Im Investmentbanking wurden Verluste geschrieben. Das Ergebnis zeigt, dass JPMorgan derzeit als Universalbank vom Zinsniveau und von der Konjunkturentwicklung (= Kreditvolumen) abhängig ist. Je besser die Konjunktur läuft, desto mehr wird investiert, das Kreditvolumen steigt.


KURSTREIBER: ALLES

Was Donald Trump nun angestoßen hat, spielt JPMorgan und den anderen Banken gleich mehrfach in die Hände:

1. Konjunkturprogramm
Donald Trump möchte in den kommenden Jahren ein Infrastrukturprogramm im Volumen von 1 Billionen USD aufsetzen. Zur Finanzierung wird die US-Regierung natürlich Anleihen ausgeben. Diese werden durch Partner wie JPMorgan Chase am Markt platziert, die Partner erhalten dafür eine Platzierungsgebühr.

2. Zinsentwicklung
Das Konjunkturprogramm sorgt für mehr Anleihen am Markt, die US-Regierung wird einen höheren Zins zahlen müssen, um die Papiere an den Mann zu bringen. Das Zinsniveau steigt. Analysten haben vorgerechnet, dass 0,2% Zinserhöhung für JPMorgan Chase einen zusätzlichen Zinsgewinn von 800 Mio. USD zur Folge hat. Bei erwarteten 0,75% (laut Fed-Chefin Janet Yellen) darf sich JPMorgan also auf 3 Mrd. USD freuen, ein Gewinnsprung von 48%.

3. Wirtschaftsaufschwung
Das Konjunkturprogramm dürfte die Arbeitslosenquote senken, die Einkommen erhöhen und damit auch den Konsum steigern. Das so erzeugte Wirtschaftswachstum wird Investitionen sowie auch Konsumentenkredite anheizen, das Kreditvolumen von JPMorgan wird steigen.

4. Früher Zinsgewinn
JPMorgan hat vorwiegend Geschäftskunden. Die Investitionsfinanzierung erfolgt häufig mit einem variablen Zins, Konsumentenkredite hingegen werden bevorzugt mit festem Zins abgeschlossen. JPMorgan wird also früher als andere Banken vom steigenden Zinsniveau profitieren, denn viele der ausstehenden Kredite werden dank des variablen Zinses umgehen teurer.

5. Steuersenkung
JPMorgan Chase hatte im dritten Quartal eine Steuerquote von 29,7%. Die von Trump versprochene Senkung der Unternehmenssteuer auf 15% würde JPMorgan Chase 1,3 Mrd. USD an Steuern ersparen.

6. Repatriation
Trump hat versprochen, im Ausland lagernde und noch nicht versteuerte Gewinne von US-Unternehmen nur zu 10% (statt 35%) zu besteuern, wenn das Geld nach Hause geholt wird. Ich gehe davon aus, dass viele Unternehmen davon Gebrauch machen werden (2,4 Billionen USD liegen so im Ausland). Das heimgeholte Geld wird dann in Form von Aktienrückkaufprogrammen (Investment-Auftrag für JPMorgan Chase) oder Fusionen und Übernahmen (Investmentaufträge für JPMorgan Chase) eingesetzt.


BEWERTUNG HOCH ABER NICHT ZU HOCH

Nach der Kursrallye von 35% sitzt JPMorgan Chase nun auf einem KGV 2017e von 13, das Gewinnwachstum wird auf 5% p.a. geschätzt. Analysten haben jedoch die hier aufgezählten positiven Faktoren noch nicht in ihre Berechnungen einbezogen, der letzte Analystenkommentar zur Aktie von JPMorgan Chase stammt vom 9.11., also vom Tag nach der Wahl, und war eine Abstufung von Kaufen auf Neutral.

Wenn allein durch das steigende Zinsniveau der Gewinn für das Jahr 2018 um 50% höher liegen kann, wird die Erwartung von 5% Gewinnsteigerung dieser Entwicklung nicht gerecht.

Und dann ist da noch das zusätzliche Geschäft, das Dank Konjunkturprogramm, Wirtschaftswachstum und Repatriation erwartet werden kann. Dazu gibt es keine Schätzungen, doch als Marktführer wird sich JPMorgan Chase ein gutes Stückchen des Kuchens abschneiden.

Die erwartete Steuersenkung spült dann nochmals einen Gewinnsprung von rund 15% in die Unternehmenskasse. Und statt der immer neuen Strafzahlungen aufgrund der Finanzkrise, JPMorgan hat über die vergangenen acht Jahre insgesamt etwa 28 Mrd. USD an Strafen an die US-Regierung gezahlt, wird es künftig aufgrund der Deregulierung wieder mehr Möglichkeiten für JPMorgan Chase geben, Geld zu verdienen.

Natürlich hat Donald Trump noch nicht ein Gesetz erlassen und noch nicht eine Regulierung kassiert. Er ist noch nicht einmal vereidigt und daher wäre es leichtsinnig, seine vollmundigen Ankündigungen als bare Münze zu nehmen. Die Umsetzung seiner Versprechen wird, wenn alles optimal läuft, mindestens zwei Jahren dauern.

Allein Zinsentwicklung und Steuersenkung würde dann zu einem Kurssprung um 25% auf 101 Euro führen. Sollte dann noch das Geschäft ausgeweitet werden können, dann überlasse ich es Ihrer Fantasie, sich die Gewinnmöglichkeiten auszumalen. Doch soviel möchte ich Ihnen verraten: Das Investmentbanking hat früher, vor dem Dodd-Frank-Act, mehr zum Gewinn beigetragen als das Bankgeschäft. Wenn sich dieser Verlustbringer also berappelt, könnte der noch deutlich höher steigen.


SONDERDIVIDENDE MÖGLICH

JPMorgen Chase bietet nach dem Kurssprung noch immer eine ordentliche Dividendenrendite von 2,4%. Zusätzlich läuft derzeit ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 10,3 Mrd. USD. Anfang Dezember antwortete CEO Jamie Dimon auf eine Frage nach Aktienrückkäufen folgendes: „Ich persönlich glaube nicht, dass Aktienrückkäufe Bargeld an bestehende Aktionäre austeilen. Vielmehr wird Bargeld an ehemalige Aktionäre ausgeteilt, mich interessieren jedoch die bestehenden Aktionäre mehr.” Und dann noch „wenn wir Aktien zurückkaufen, wollen wir den bestehenden Aktionären einen Gefallen tun. Doch wenn die Aktie [zu hoch] notiert, würde ich lieber eine Sonderdividende ausschütten.”

Wenn er die Hälfte des Aktienrückkaufprogramms in Form von einer Sonderdividende ausschütten würde, bekäme jeder Aktionär zusätzlich 1,8% auf seinen aktuellen Aktienkurs. Insgesamt würde die Dividende dann 4,2% betragen. Das klingt schon ziemlich interessant, oder?


FAZIT

Die Erfahrung der USA mit Universalbanken ist keine gute. Ich gehe davon aus, dass sowohl Banken als auch Aktionäre eine Rückkehr zu einer Art modernem Trennbankensystem begrüßen würden. Nach der in der Finanzkrise 2008 erfolgten Marktbereinigung fehlte die Erholungsphase, in der die Überlebenden ihren vergrößerten Marktanteil gewinnbringend ausnutzen konnten. Das könnte nun unter Trump nachgeholt werden.

Als einziger Wermutstropfen bleibt, dass die Politik und insbesondere Donald Trump ziemlich unberechenbar sind. Es ist nicht absehbar, was von den Wahlversprechen Trumps letztlich wirklich umgesetzt werden kann. Entsprechend ist das hier aufgezeigte Szenario ein „best case”. Doch meiner Einschätzung nach werden schon kleine Schritte in Richtung der Wahlversprechen Trumps ausreichen, um die Gewinnsituation bei JPMorgan Chase deutlich zu verbessern und damit auch den Kurs weiter anzuheizen.



06. Update beobachteter Werte: Disney, Innotec, Verbio Vereinigte BioEnergie

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Disney
Überraschend positiver Tonfall

Fr, 23. Dezember um 11:09 Uhr
Ein Jahr lang wurde Disney am Misserfolg des Sportsenders ESPN gemessen. Der kostenpflichtige Sportkanal verlor Abonnenten, das Abomodell gilt als zu teuer, weil man nur ziemlich große Pakete bestellen kann, obwohl viele eigentlich nur vier Spiele im Monat sehen wollen. Jeder Analyst ließ sich in den vergangenen Monaten über den Verlust der Abonnenten und den daraus resultierenden Einnahmerückgang aus.

Gestern hat nun Analystin Jessica Reif Cohen von der Bank of America Merrill Lynch eine neue Einschätzung zu Disney abgegeben: Die Aktie sei kaufenswert, Disney wurde sogar auf die Empfehlungsliste von Merrill Lynch gesetzt.

- Das Gewinnwachstum von erwarteten 10% p.a. sei überaus attraktiv.
- Disneypark (Disneyland, Eurodisney, ...) verzeichne ein starkes Geschäft
- Stabile Einnahmen einer Reihe von TV-Sendern unter dem Dach von Disney
- Blockbuster in Vorbereitung: Star Wars 7 (Lukas Films), Finding Dory, Cars 3 (Pixar), Spiderman Homecoming (Marvel), ...
- Aktionärsfreundlich: 1,4% Dividendenrendite, 7,5 Mrd. USD Aktienrückkaufprogramm,
- 35% Steuer könnte unter Trump auf 15% fallen

Das alles ist nicht neu, aus diesen Gründen haben wir Disney vor einem Jahr ins Portfolio geholt. Was neu an dieser Auflistung ist, ist das Fehlen von ESPN. Die inzwischen weithin bekannten Probleme von ESPN wurden nicht einmal am Rande erwähnt. Für 10% Gewinnwachstum wird ein KGV 2017e von 16 bezahlt. von einem Bewertungsaufschlag für einen Marktführer kann da nicht die Rede sein.

Ich habe den Eindruck, dass sich die Ausrichtung vieler Analysten geändert hat: Es werden nun Aktien gesucht, die man empfehlen kann, während man bis vor wenigen Wochen in erster Linie die Gefahren von einzelnen Unternehmen in den Vordergrund stellte, um im Falle eines Rückschlags nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Man wird also mutiger.

Portfolios der institutionellen Anleger sind für den Jahresabschluss angepasst worden. In den kommenden Tagen bis zum Jahresende erwarte ich, wie am vergangenen Freitag geschrieben, eher positive Analystenkommentare mit einem längerfristigen Horizont, ggfls. wird schon das Geschäft im Jahr 2018 angesprochen.


Innotec
Sonderertrag Mitte 2017 in Sicht

Fr, 23. Dezember um 11:11 Uhr
InnoTec hat soeben bekannt gegeben, die Tochtergesellschaft Calenberg Ingenieure GmbH für einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag verkauft zu haben, die Transaktion werde Mitte 2017 ergebniswirksam. Je nachdem mit welchem Bilanzwert dieser Unternehmensteil bewertet wurde, ist mit einem Sonderertrag zu rechnen. In der Regel werden Ingenieure, deren Wert überwiegend aus dem Knowhow besteht, bilanziell deutlich niedriger bewertet als ihr Marktwert. Und da InnoTec ohne Not verkauft, gehe ich davon aus, dass ein ordentlicher Aufschlag realisiert werden konnte.

Die Aktie notiert gegen den allgemeinen Markttrend mit 1,6% im Plus. Wir bleiben dabei.


Verbio Vereinigte BioEnergie
Cropenergies freut sich über günstige Einkaufskosten

Fr, 23. Dezember um 11:07 Uhr
Cropenergies hat soeben eine Pressemitteilung verschickt, in der das Unternehmen aufgrund der guten Geschäftsentwicklung die Prognose für das September-November-Quartal anhebt. Sowohl Umsatz als auch Gewinn lägen über den bisherigen Prognosen, so die Mitteilung.

Ich habe beim Unternehmen angerufen und erfahren, dass der Grund für diese erfreuliche Entwicklung zum einen in der stabilen Nachfragesituation am Markt sei. Man habe mehr verkaufen können als ursprünglich geplant, und dadurch sei der Umsatz angestiegen. Der Verkaufspreis jedoch sei extrem niedrig gewesen.

Doch der Gewinn ist angesprungen, weil der Einkaufspreis für den Haupteinsatzstoff, Getreide, extrem niedrig war. Hier können Sie sich die Preisentwicklung des Getreides anschauen: http://www.tradingeconomics.com/commodity/wheat.

Für Verbio können wir zwei Erkenntnisse ableiten: Da Verbio bereits seit einigen Quartalen am Limit (Kapazitätsauslastung nahe 100%) produziert, kann das Unternehmen bei dem niedrigen Verkaufspreis keinen Umsatzsprung erzielen. Allerdings werden die niedrigen Einkaufskosten für das Getreide auch bei Verbio zu einem Gewinnsprung führen. Ich erwarte immer noch, dass Verbio seine eigene Gewinnprognose anhebt. Cropenergies hat nun vorgelegt, mal sehen, ob Verbio unter Zugzwang gerät. Die Aktie nimmt eine Gewinnanhebung bereits teilweise vorweg: Verbio notiert heute mit +1,4% besser als der Markt.



07. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈20%) =12,5%WKN22.12.16Woche ΔΣ '16 ΔAnteil 5x4%!
Skyworks Solutions85776074,90 €0%2%2,4%C
DEAGA0Z23G2,78 €-5%-23%1,6%C
Chipotle Mexican GrillA0ESP5374,61 €2%4%4,1%A
CommerzbankCBK1007,59 €-3%27%2,3%B
VerbioA0JL9W7,04 €2%9%2,1%A







Wachstum (≈30%) =20,7%WKN22.12.16Woche ΔΣ '16 ΔAnteil 4x7,5%!
Apple865985111,05 €-1%12%5,6%C
BB BiotechA0NFN351,14 €0%-5%2,6%B
FacebookA1JWVX113,00 €-3%13%7,3%B
VisaA0NC7B74,65 €-2%3%5,2%A







Dividende (≈30%) = 17,2%WKN22.12.16Woche ΔΣ '16 ΔAnteil 3x10%!
Swiss ReA1H81M90,00 €0%-1%3,2%B
Navigator (Portucel)8958853,22 €1%-11%5,5%B
Disney855686100,78 €0%3%5,0%B
Innotec54051017,85 €1%22%3,6%B







Absicherung (≈20%) =21,8%WKN22.12.16Woche ΔΣ '16 ΔAnteil 3x6,7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.3.447,00 €-1%11%8,3%A
Südzucker-AnleiheA0E6FU96,00%0%4%6,9%B
Nokia-AnleiheA0T9L2105,95%0%4%6,6%C





Cashquote
Σ-Portfolio

0,0%-0,1%27,8%



Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis20%12,5%554%
WachstumEnkelkinder30%20,7%447,5%
DividendeUrlaub30%17,2%3410%
AbsicherungZins & Gold20%21,8%336,7%
Summe
100%72,2%1516


Anmerkungen:
Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am
Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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