Heibel-Ticker 17/9 - Verschnaufpause ist kein Trendwechsel

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03.03.2017:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

12. Jahrgang - Ausgabe 09 (03.03.2017)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Verschnaufpause ist kein Trendwechsel
02.So tickt die Börse: Das eine Argument für steigende Aktienmärkte
 - Bären:
 - Bullen:
 - Fazit
 - Snap IPO
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Große Skepsis dominiert weiterhin
 -
04.Ausblick: US-Dollar wird fallen
05.Wunschanalyse: Rheinmetall
 - Rheinmetall: Vom Rüstungskonzern zum Mobilitäts- und Sicherheitsdienstleister
 - Geschäftsentwicklung solide
 - „Beginnt jetzt das Wettrüsten?”
 - Bewertung fair
 - Kursverlauf: Kräftiger Anstieg nach Trump-Wahlsieg
 - FAZIT
06.Update beobachteter Werte
 Überraschend gute Q-Zahlen
 Konsolidierung
 Stark schwankend
 Produktionskürzung
 Wettbewerber schließen auf, Stopp Loss 83 EUR
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Verschnaufpause ist kein Trendwechsel

Liebe Börsenfreunde,

Was viele Anleger zu vergessen scheinen ist, dass jede ordentliche Rallye immer wieder Verschnaufpausen einlegt. In den vergangenen Jahren hat sich derjenige als "seriös" erwiesen, der dann stets aus Vorsicht zu Verkäufen riet. Doch in einem Bullenmarkt, wie wir ihn derzeit erleben, ist das falsch. In Kapitel 02 zeige ich Ihnen, warum die meisten Argumente der Bullen und Bären derzeit zwar schön zu lesen sind, aber wenig Gehalt haben. Zudem habe ich Ihnen den Snap-IPO analysiert.

Die Sentimentanalyse in Kapitel 03 kommt auch diese Woche wieder zu dem Ergebnis, dass ein Risiko für einen Ausverkauf sehr klein ist, die Chance für eine Fortsetzung der Rallye hingegen recht groß.

Nachdem Donald Trump diese Woche erneut sein Infrastrukturprogramm mit einem Volumen von 1 Bio. USD ins Gerede gebracht hat, droht der Wechselurs zum US-Dollar die Parität zu erreichen. Ein Euro für einen US-Dollar. Ich habe einen Blick in die Geschichte geworfen und schließe daraus, dass dies nicht geschehen wird. Die Begründung lesen Sie in Kapitel 04.

Die heutige Wunschanalyse untersucht den Mobilitäts- und Sicherheitsdienstleister Rheinmetall. So möchte der Rüstungskonzern zumindest in der Zukunft gesehen werden. Doch ein Blick in die Zahlen eröffnet schnell, dass gerade die Rüstungssparte für Wachstumsphantasie sorgt. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 05.

Wie immer gibt es einige wichtige Updates zu unseren offenen Portfoliowerten in Kapitel 06 sowie eine Übersicht über unser Portfolio in Kapitel 07.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts170305.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Das eine Argument für steigende Aktienmärkte

Vor einer Woche habe ich mich weit aus dem Fenster gelehnt mit meiner Prognose, die Aktienmärkte würden weiter ansteigen. Nun hat der DAX um 0,9% zugelegt, der Dow Jones sogar um 1,2%. Dabei waren die Argumente der Bären doch so überzeugend, oder?

Nun, wir blicken zurück auf schwere Börsenzeiten. 2000 bis 2013 konnte der DAX keinen Boden gutmachen. Immer wieder rutschten die Kurse in den Keller und eine ganze Generation von Anlegern verlor ihr Vermögen oder kehrte der Börse entnervt den Rücken.

Nach der Finanzkrise 2008 folgte 2011 noch die Euro-Krise und in den Köpfen vieler Anleger gilt es nun als bewiesen, dass sowohl unser Finanzsystem als auch der Euro als die Einheitswährung Europas nicht funktionieren. Wer anders denkt, war 2011 noch nicht an der Börse, ist also blutiger Anfänger.

Und das sind sehr viele. Denn seit 2009 hat sich der DAX verdreifacht, das ruft neue Spieler auf den Plan. Und diesen jungen Spielern will ich nun weis machen, dass eine Börsenrallye länger dauern kann als acht Jahre (2009 bis 2017). Doch das ist nicht schwer, schauen Sie sich einfach nur die DAX-Rallye von 1990 bis 2000 an, damals stieg der DAX um das Zwölffache.

Doch seit dem daran anschließenden Jahrhundertcrash gilt es als unseriös, steigende Kurse zu prognostizieren. Zur Jahrtausendwende waren so viele Scharlatane mit blumigen, aber utopischen Prognosen unterwegs, dass sich in den anschließenden Jahren derjenige Börsenanalyst als "seriös" qualifizierte, der die vorsichtigsten Prognosen abgab. Wenn's dann wider Erwarten doch besser lief, dann nahm ihm das keiner übel, denn Vorsicht ist ja schließlich kein Verbrechen.

Doch das Resultat dieser Geschichte ist, dass es heute kaum jemanden gibt, der positive Prognosen abgibt. Und stellen Sie sich mal vor, der DAX läuft weiter und die meisten Anleger schauen nur zu. Bei der aktuellen Niedrigzinsphase, in der Ihr Geld sukzessive an Kaufkraft verliert, wäre das in meinen Augen jedoch nicht in Ordnung. Die Börse ist dazu da, die Kaufkraft des Vermögens zumindest zu erhalten, wenn nicht sogar leicht zu mehren. Und wer Anleger von einer Rallye fern hält, der wird meiner Meinung nach seinem Auftrag nicht gerecht.

Es gibt natürlich auch Argumente, die für ein baldiges Ende der Rallye sprechen. Hier habe ich mal vier davon aufgezählt:

BÄREN:
1. Die Situation in den USA hat sich nach der Wahl Trumps nur augenscheinlich verbessert, denn lediglich Sentiment-Indikatoren sind angesprungen, nicht aber harte Konjunkturfakten.

Das stimmt natürlich, der Beweis für die sich verbessernde Konjunktur muss erst noch geliefert werden. Aber das ist and der Börse immer so, dass mit Veröffentlichung des "Beweises" die Kurse ihre Rallye schon hinter sich haben. Man sollte also aus dieser immerwährenden Gefahr kein besonderes Risiko machen.

2. US-Aktien sind zu teuer.

Auch dieses Argument hat etwas für sich, denn das KGV des S&P 500 steht inzwischen bei stolzen 25. Nach diesem Barometer sind Aktien bereits seit drei Jahren zu teuer. Wer sich nach diesem Indikator richtet, hat 33% Kursgewinn ungenutzt verstreichen lassen. Dieses KGV ist ein Indikator für Anleger, die mit einem Horizont von mindestens fünf Jahren Entscheidungen treffen.

3. Wahlen in Frankreich: Niemand glaubt an Wahlsieg von Le Pen

Diesen Punkt kann ich gut nachvollziehen. Aktuell geht man weithin davon aus, dass Le Pen im ersten Wahlgang im April ein ordentliches Ergebnis abliefern wird, dann jedoch bei der Stichwahl Anfang Mai unterliegen wird. Für uns als Anleger ist es weniger wichtig, wer am Ende gewinnen und wer verlieren wird, für die Aktienbörse reicht es schon, wenn die Gewinnchancen von Le Pen bspw. falsch eingeschätzt werden. Wenn sich also heute alle in Sicherheit wiegen, dass sie im zweiten Wahlgang verlieren wird, so wird ein Wahlerfolg im ersten Wahlgang diese Überzeugung zumindest kräftig testen. Und das könnte Druck auf die Aktienmärkte bringen... doch nur kurzfristig, bis zur erwarteten Wahlniederlage Anfang Mai.

Aber was, wenn Le Pen dann als Überraschungssieger aus der Stichwahl hervorgeht?

4. Globale Wachstumsschwäche, angeführt von China, begleitet von Schwellen- und Entwicklungsländern, die aufgrund des starken US-Dollars ihre Schulden nicht abzahlen können.

China hat nun seit vielen Jahren bewiesen, dass die Umstellung auf eine stärkere Binnenwirtschaft erfolgreich orchestriert werden kann. Natürlich wird es immer bessere und schwächere Zeiten geben, aber an einen Crash in China glaube ich derzeit nicht. Und für die Schulden der Schwellenländer habe ich mir eine Lösung ausgedacht, die ich Ihnen in Kapitel 04 aufzeige.

Schauen wir uns mal die vier Bullanargumente an:

BULLEN:
1. Aktien sind im Niedrigzinsumfeld alternativlos

Sie wissen, was ich von dem Begriff "alternativlos" halte: Nichts. Es ist eine bequeme Begründung für ein beabsichtigtes Handeln, um nicht über die komplizierten Abwägungsprozesse sprechen zu müssen. Niemand wird gezwungen, Aktien zu kaufen. Aktien werden gekauft, weil man sich den besten Ertrag verspricht.

2. DAX hat Nachholbedarf

Das ist kein Bullenargument, es ist höchstens das Argument eines Traders, der auf eine unterschiedliche Entwicklung zwischen DAX und Dow Jones setzt und daraus seine Performance erzielt. Dabei ist es ihm egal, ob die Richtung der Märkte Norden oder Süden ist.

3. Die Gewinnentwicklung zeigt weiter nach oben

Das ist das Argument, das ich akzeptiere: Die Quartalszahlen sind durch die Bank weg positiv ausgefallen und zudem haben viele Unternehmen mit positiven Prognosen überrascht.

4. Zentralbank wird weiter die Märkte fluten

Nein, das glaube ich nicht. Ich denke, dass die Liquiditätsflutung früher enden wird als von vielen Marktteilnehmern derzeit erwartet. Und dann wird die Aktienbörse das Ende der Liquiditätsflutung positiv begrüßen, was sodann gleich die zweite Überraschung sein wird. Denn viele Marktprozesse funktionieren nicht mehr, der billige Euro-Wechselkurs sowie die überschüssige Liquidität führen zu vielen Fehlallokationen. Das wird endlich beendet, wenn die Liquiditätsflutung endet und das wird dann von Anlegern begrüßt werden.


FAZIT

Viele Argumente werden geliefert um von einer wesentlichen Entwicklung abzulenken: Wir erleben einen konjunkturellen Aufschwung. Diese Woche wurde der Verbraucherpreisindex CPI für die Eurozone veröffentlicht: 2%! In Deutschland betrug der Anstieg sogar 2,2%. Ich weiß nicht, wie die EZB vor diesem Hintergrund noch ihre Liquiditätsflutung begründen kann.

SNAP IPO

Gestern ist Snap, die Mutter von Snapchat, an die Börse gegangen. Der Ausgabepreis wurde auf 17 USD gesetzt, der IPO war zehnfach überzeichnet. Aus Brokerkreisen war zu hören, dass man den IPO auch zu 10 USD hätte vollständig platzieren können.

Die erste Notiz erfolgte zu 24 USD. Inzwischen ist die Aktie auf 27 USD gestiegen. Es gibt einen Grund dafür, warum der Kurs direkt nach dem IPO so drastisch in die Höhe springt.

Wenn wir hören, die Aktie war zehnfach überzeichnet, dann heißt das, dass Anleger zehnmal mehr Aktien haben wollten, als sie schließlich bekommen haben. Es ist ein inzwischen übliches Vorgehen beim IPO nur eine kleine Tranche direkt zu verteilen. Dabei achten die Broker, die mit dem Verteilen der Aktien betraut sind, darauf, dass vorwiegend langfristig orientierte Anleger Aktien zugeteilt bekommen. Hedgefonds, die diese Aktien am ersten Tag für einen Tradinggewinn wieder abstoßen, gehen häufig leer aus.

Wenn ein Fonds nun eine Position in Snap eröffnen möchte, die am Ende vielleicht 1% des Portfolios ausmacht, dann wird er nicht 1% sondern vielleicht nur 0,3% erhalten. Die fehlenden 0,7% muss er dann über die Börse zukaufen. Am Ende des Quartals steht dann ein durchschnittlicher Kaufpreis, der in unserem Fall dann etwa 0,3*17 USD + 0,7*25 USD zu einem durchschnittlichen Kaufpreis von 22,60 USD je Aktie führt. Ich gehe daher davon aus, dass die Aktie von Snap in den kommenden sechs Monaten nochmals unter 22,60 USD rutschen wird.

Bitte führen Sie sich vor Augen, dass weder der IPO-Preis, noch die Erstnotiz einen Hinweis darauf geben, wieviel das Unternehmen letztlich wirklich wert sein könnte. Mit diesen Preisen spielt die Emissionsbank in Kombination mit einer künstlichen Verknappung der Aktien (nur 15% der ausstehenden Aktien wurden an die Börse gebracht), um den Ertrag für das Unternehmen und damit die eigene Kommission zu maximieren.

Snap macht noch keinen Gewinn und wird nun mit dem knapp 20-fachen des Jahresumsatzes bewertet. Facebook wurde mit dem 10-fachen bewertet und machte damals schon Gewinn.

Was ist eigentlich Snap? Nun, Snap bezeichnet sich als Anbieter von Foto-Hardware im sozialen Umfeld. So hat das Unternehmen eine Brille herausgebracht, die eine Photolinse enthält und geschossene Bilder per Bluetooth über das Handy direkt auf die Snapchat Plattform hochladen kann. Dabei können Sie die Bilder mit lustigen Ergänzungen aufhübschen, zum Beispiel mit Schweinsohren oder einer Hundenase. Das besondere an Snapchat: Es soll den eigenen Freunden nur einen kurzen Einblick in die momentane Situation gebe, die Bilder oder auch Videos verschwinden nach kurzer Zeit wieder... werden also von Snapchat gelöscht.

Die Sache ist total hipp unter Jugendlichen und wer Zugang zur Jugend hat, der ist ein angehender Börsenstar von morgen, so die einfache Logik hinter dem Erfolg des Unternehmens. Auch die Werbebranche kommt an Snapchat nicht vorbei, mit 161 Mio. Nutzern ist die Plattform überaus attraktiv für gezielte Werbung für Jugendliche.

Meine Kritik daran: Facebooks Instagramm hat inzwischen die wesentlichen Funktionen von Snapchat kopiert und verfügt über schlappe 400 Mio. Nutzer. Ich fürchte, Snapchat ist zu langsam. Zudem zahlt das Unternehmen, das derzeit mit 730 Mio. USD Umsatz 515 Mio. USD Verlust erwirtschaftet, jährlich 200 Mio. USD an Amazon für die Nutzung der Amazon Cloud AWS, eine eigene Infrastruktur hat das Unternehmen nicht. Auch bei Google möchte man Kapazitäten zukaufen.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass in den kommenden Wochen noch viele Fonds ihre Snap-Position ausbauen, koste es was es wolle. Gegebenenfalls müssen sie nur noch das verbleibende 0,1% zum Erreichen der beabsichtigten Positionsgröße kaufen, was sich dann auf den durchschnittlichen Kaufpreis kaum auswirkt, jedoch den Aktienkurs von Snap noch weiter in die Höhe katapultiert.

Auch die Diskussion um die attraktive Kundschaft von Snapchat - Jugendliche mit passenden Mobilfunkverträgen stammen häufig aus wohlhabenden Familien - dürfte dazu führen, dass Snap als Anlagevehikel für attraktive Geschäfte von morgen gesehen wird.

Diese beiden Effekte können den Aktienkurs von Snap also noch ein wenig in die Höhe treiben. Doch im Anschluss dürfte die Ernüchterung folgen, wenn Spekulanten sich aus der Aktie verabschieden und Fonds ihre vollen Positionen besitzen. In meinen Augen lohnt es sich nicht, auf einen Anstieg von derzeit 28 USD (die Aktie steigt während ich schreibe) auf vielleicht 33 oder 34 USD zu wetten, wenn das Risiko bei 22 USD liegt. Das Chance/Risiko-Verhältnis ist schlecht und den optimalen Verkaufszeitpunkt werden Sie als Privatanleger kaum erwischen.

Dennoch hat der Snap IPO für gute Laune an der Börse gesorgt. Es ist der größte IPO seit Alibaba im Jahr 2014 und Börsianer in den USA nehmen wohlwollend zu Kenntnis, dass große Tranchen (3,4 Mrd. USD) problemlos vom Markt aufgenommen werden können. Für mich ist das ein weiteres Indiz dafür, dass der Bullenmarkt noch nicht an Altersschwäche stirbt.

Schauen wir uns mal die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes an:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES2.3.17Woche ΔΣ '17 Δ
Dow Jones21.062 1,2%6,6%
DAX12.060 0,9%5,0%
Nikkei19.565 1,0%2,4%
Shanghai A 3.382 -0,7%4,1%
Euro/US-Dollar1,05-0,6%-0,3%
Euro/Yen120,230,9%-2,2%
10-Jahres-US-Anleihe2,50%0,110,06
Umlaufrendite Dt0,04%0,030,05
Feinunze Gold$1.233 -1,3%7,1%
Fass Brent Öl$55,09 -2,6%-2,9%
Kupfer5.993 0,1%10,5%
Baltic Dry Shipping904 5,6%-2,6%



Anders als in den Jahren 2000 bis 2013 ist nicht jeder Minus-Tag an den Börsen gleich der erste Tag eines heftigen Ausverkaufs. Früher, vor 2000, gab es während jeder Rallye Minustage, Konsolidierungstage. Das braucht eine Rallye, um neue Kraft zu schöpfen.

Im Wochenvergleich ist der DAX also um 0,9% angestiegen, der Dow Jones um 1,2% und der Nikkei um 1%. Lediglich in China gab der Shanghai A-Index um 0,7% ab.

Mit einer wahrlich präsidialen Rede vor dem Kongress hat US-Präsident Donald Trump zum zweiten mal nach seiner Rede am Tag seines Wahlsieges positiv überrascht. Er weiß, dass er für viele seiner Vorhaben Stimmen der Demokraten benötigt, daher wohl der versöhnliche Tonfall. Damit sind Steuererleichterungen, Infrastrukturprogramm sowie Repatriation (Rückholung unversteuerter Auslandsgewinne) wieder in der Diskussion, auch wenn es noch lange dauern kann, bis Konkretes dazu bekannt wird. Der US-Dollar ist zumindest schonmal angesprungen, das Wochenplus gegenüber dem Euro beträgt 0,6%.

Der Bund hat diese Woche eine 2-Jahre laufende Anleihe ausgegeben, die mit -0,94% verzinst wurde. Bundesanleihen scheinen der letzte Zufluchtsort für überschüssiges Kapital aus Italien, Frankreich und natürlich auch Griechenland zu sein.

Allen Unkenrufen zum Trotz, die einen Crash für China prognostizieren, steigt der Baltic Dry Verschiffungsindex immer weiter an und ist inzwischen fast schon wieder auf dem Niveau vom Jahresbeginn. Auch das Kupfer gibt bullische Signale, das rote Metall hat dieses Jahr bereits um 10,5% zugelegt.

Schauen wir einmal, wie sich das Sentiment der Anleger aktuell darstellt.




03. Sentiment: Große Skepsis dominiert weiterhin

Vor einer Woche habe ich unter den Umfrageteilnehmern eine moderat gute Laune gemessen, den Jahreshoch im DAX angemessen, aber große Skepsis hinsichtlich der Erwartungen für die DAX-Entwicklung in drei Monaten festgestellt. Diese Stimmungslage habe ich zum Anlass genommen, steigende Kurse zu prognostizieren und so kam es denn auch.

Diese Woche sieht es nicht mehr so eindeutig aus: Die Stimmung hat sich weiter aufgehellt. Und eine extrem gute Stimmung ist im Sinne der Sentiment-Analyse ein Kontraindikator, fallende Kurse drohen. Schauen wir einmal, wie sich das gesamte Stimmungsbild diese Woche zusammensetzt.

Die Stimmung ist ein wenig besser geworden. Das Lager des Abwärtsimpulses sowie das Lager der Topbildung haben je 3% auf 8% bzw. 30% resp. verloren, die Umfrageteilnehmer finden sich im Lager der Seitwärtsbewegung (+3% auf 32%) sowie des Aufwärtsimpulses (+3% auf 29%) wieder. Mit einem Sentimentwert von 2,1% sind wir aber dennoch weit entfernt von Euphorie, die erst ab Werten über 5% erreicht wird.

Obwohl vor einer Woche die Angst vor einem Ausverkauf ansprang, zeigen sich heute viele Anleger zufrieden mit der Börsenentwicklung. 53% (+2%) fühlen ihre Erwartungen zum größten Teil bestätigt, weitere 14% haben sogar auf den Anstieg spekuliert. Nur 24% (-1%) sehen ihre Erwartungen kaum erfüllt und 9% (-2%) wurden auf dem falschen Fuß erwischt. Damit ist die Selbstzufriedenheit auf einem neutralen Niveau.

Die Skepsis über die zukünftige Entwicklung ist fast unverändert gegenüber der Vorwoche: 1% der Umfrageteilnehmer, die vor einer Woche noch einen Abwärtsimpuls in drei Monaten befürchtet haben, gehen nun von weiter steigenden Kursen aus. Damit haben wir 21% Bullen gegenüber 35% Bären, von einer Seitwärtsbewegung gehen weiterhin 29% aus. Die Erwartung hat sich damit kaum von dem pessimistischen Rekordwert der vergangenen Woche erholt, die Skepsis bleibt groß.

Den Sprung über die 12.000 Punkte haben einige Anleger zum Verkauf ihrer spekulativen Positionen genutzt. Dennoch ist die Anzahl derer, die in den kommenden zwei Wochen ihre Positionen weiter verkleinern wollen, um 1% auf 24% angewachsen, während nur noch 21% (-2%) zukaufen möchten. Mit 56% (+1%) möchten die meisten vorerst weiter abwarten. Es ist selten, dass mehr Anleger verkaufen als kaufen möchten, doch heute ist das bereits zum zweiten mal im noch jungen Jahr der Fall. Im gesamten Jahr 2016 gab es nur vier Wochenwerte mit überwiegender Verkaufsabsicht. Nur einmal jedoch war der Verkaufsüberhang so groß wie heute. Das war am 26.12.16, der DAX stand da 500 Punkte tiefer als heute.

An der Euwax haben Privatanleger wieder ihre Absicherungspositionen hochgefahren. Auch Joachim Goldberg stellt fest, dass zwar viele Privatanleger ihre Positionen bei Überspringen der 12.000 Punkte abgestoßen haben, doch die Gefahr eines Ausverkaufs sei derzeit gering. Profis haben an der Eurex ihre Put-Absicherungspositionen genau wie die Privatanleger an der Euwax hochgefahren. Fallende Kurse können in Deutschland in der kommenden Woche also kaum jemanden überraschen.

Der technische Angst und Gier Index des S&P 500 ist mit 72% nun bereits wieder am oberen Rand der Gier, ab 75% beginnt die extreme Gier. Und auch institutionelle Anleger in den USA haben ihre Positionen weiter hochgefahren. Die Investitionsquote liegt inzwischen bei 102% (+1,2%). Privatanleger in den USA hingegen sind aktuell neutral gestimmt.

Sentimentdaten

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Nike, Roche, Nordex, Covestro, Bayer

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Dialog Semiconductor, Barrick Gold, Adidas

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

Die große Skepsis der Vorwoche bleibt bestehen, allerdings herrscht ein wenig Jubelstimmung, weil viele Anleger mit dem Überspringen der Marke von 12.000 Punkten im DAX ihre Gewinne gesichert haben.

Ich schaue mir in solchen Fällen gerne den gleitenden 5-Wochendurchschitt der Stimmung an, um mir ein Bild über eine eventuell zu große Euphorie zu machen. Der 5-Wochendurchschnitt notiert ungefähr im moderat oberen Bereich, ist jedoch diese Woche rückläufig. Ich mache mir also keine Sorgen über eine Überhitzung im DAX.

Im Gegenteil, die gestiegenen Absicherungsgeschäfte von Privatanlegern sowie Profis machen einen Ausverkauf unwahrscheinlich. Auf der anderen Seite würden steigende Kurse Anleger unter Zwang setzen, in die steigenden Kurse hinein einzusteigen, um die Rallye nicht zu verpassen. Das würde dann zusätzlich Zunder geben. Insbesondere beim Überspringen des Allzeithochs im DAX bei 12.375 Punkten dürften einige Anleger unter Zugzwang kommen.

Nach dem Anstieg von 11.700 Punkten auf 12.000 in der zweiten Februarhälfte ist jedoch durchaus nun eine Zeit der Konsolidierung möglich, in der das Ausbruchsniveau bei 11.700 Punkten nochmals getestet werden kann. Das wären dann aber, wie schon vor einer Woche gesagt, in meinen Augen Kaufkurse.










04. Ausblick: US-Dollar wird fallen

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

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05. Wunschanalyse: Rheinmetall

Die Rhetorik des Verteidigungsbudgets hat sich umgekehrt: Nicht mehr Sparmaßnahmen stehen im Vordergrund, sondern der Zwang, das Budget in den kommenden Jahren deutlich zu vergrößern. Die Aktie von Rheinmetall hat den Rhetorikwechsel bereits mit einem Kurssprung von 25% begrüßt. Für die nächsten 25% muss der Konzern nun jedoch Aufträge gewinnen und benötigt einen Wahlsieg der CDU im Herbst.

Rheinmetall
Vom Rüstungskonzern zum Mobilitäts- und Sicherheitsdienstleister

Fr, 03. März um 17:15 Uhr

Panzer, Munition und Waffensysteme klingt ziemlich martialisch. Im Dezember stellte CEO Armin Papperger das angestrebte neue Image von Rheinmetall vor: Mobilität, Sicherheit und Passion steht da ganz oben. Immerhin erwirtschaftet Rheinmetall die Hälfte des Umsatzes mit der Automobilindustrie. Beim Gewinn waren es 2016 sogar zwei Drittel, die nichts mit der Rüstungsindustrie zu tun hatten.

Mit Kolbenschmidts Kolben für Otto- und Dieselmotoren und Pierburgs Luft-, Öl-, Wasser und Vakuumpumpen hat sich Rheinmetall als Automobilzulieferer etabliert. Derzeit stößt das Unternehmen in die Bereiche der Hybrid-Motoren, der Brennstoffzelle sowie den Elektroantrieb vor und versucht die Abhängigkeit vom Verbrennungsmotor zu reduzieren. Zudem geht man aktiv an die Digitalisierung heran, die das Fernziel des autonomen Fahrens unterstützt.

Nun bin ich kein Ingenieur und ein Verbrennungsmotor ist für mich nach wie vor ein Wunder der Technik. Doch der Unternehmenspräsentation von Rheinmetall entnehme ich, dass viele kleine Kreisläufe in einem Verbrennungsmotor heute an der Mechanik des Kolbenantriebs hängen. Für einen Elektromotor scheint es neben dem reinen elektrischen Antrieb erforderlich zu sein, beispielsweise die Kühlung, die Ölpumpe, die Vakuumpumpe und elektromagnetische Ventile mit eigenen kleinen Elektromotoren auszustatten, um die integrierten Verbrennungsmotoren abzulösen. An diesem Prozess möchte, ich würde sagen muss, Rheinmetall mitwirken. Dazu ist das Unternehmen bereits eine Kooperation in China eingegangen.

Im Bereich der Rüstung, oder im Unternehmensjargon „Defence”, werden heute Panzer (Puma, Leopard, Lynx, Marder, ...), Waffen und Munition ebenso angeboten wie Flugabwehrsysteme, Schutzsysteme und Aufklärungstechnik. Größter Kunde ist die Bundesrepublik Deutschland, gefolgt von den Franzosen.

Künftig möchte Rheinmetall den Bereich Sicherheit stärker gewichten: Körperschutz für Polizisten im Einsatz, gepanzerte Straßenfahrzeuge, Abwehr unbemannter Waffensysteme (Drohnen), Abwehr von Cyber-Kriminalität und Schutz von Flughäfen. Vor wenigen Wochen hat CEO Papperger die Kooperation mit dem US-Rüstungskonzern Raytheon bekannt gegeben. Man wolle im Bereich Luftverteidigung, Kampffahrzeuge, Waffen, Munition, Cyberkriminalität, Simulation und Ausbildung enger zusammenarbeiten, so die Pressemitteilung von Rheinmetall. Klingt für mich so, als sei der im Dezember angekündigte Imagewechsel noch nicht in der Presseabteilung angekommen.

Am Ende des Prozesses zum Aufpolieren des Images soll dann der Automobil-Bereich das Image von Rheinmetall prägen, nicht mehr die Rüstungssparte. Mit dieser Strategie ist denn auch endlich die Diskussion vom Tisch, ob der Automobilbereich des Konzerns vielleicht irgendwann mal ausgegliedert werden könnte. Nachdem Rheinmetall selbst im Jahr 2010 einen Börsengang der Automobilsparte durchgerechnet hat, waren die Spekulationen darüber nicht mehr zur Ruhe gekommen.


GESCHÄFTSENTWICKLUNG SOLIDE

Diese Woche hat Rheinmetall vorläufige Zahlen für das abgelaufene Jahr 2016 veröffentlicht. Der Umsatz liegt mit 5,6 Mrd. Euro (+8%) im Bereich der Erwartungen. Positiv überraschen konnte der Gewinn, der um 23% auf 353 Mio. Euro sprang (erwartet wurden 343 Mio. Euro). Die positive Überraschung kam aus der Rüstungssparte (+12%), die von dem aufkommenden Zwang der Nato-Mitglieder profitiert, ihre Verteidigungsbudgets aufzustocken. Jedes Nato-Mitglied soll 2% des BIP in die Rüstung investieren. Außer den USA macht dies heute keiner, Deutschland investiert 1,2%.

Viele Jahre dominierten Berichte über Sparmaßnahmen bei der Bundeswehr die Schlagzeilen. Rückläufig waren die Budgets zwar nicht, aber die Rahmenbedingungen ließen für Rheinmetall keine ordentlichen Preissteigerungen zu. Die Anforderungen an die Produkte waren hoch, das Budget jedoch begrenzt. So schrieb die Rüstungssparte über Jahre Verluste und konnte erst in den vergangenen Jahren aufgrund von Umstrukturierungen und Sparmaßnahmen im Konzern leicht über die Nulllinie klettern.

Sprich: Dieser Geschäftsbereich ist schlank. Wenn nun das Auftragsvolumen leicht ansteigt, springt der Gewinn überproportional an.

Die Automobilsparte ist im abgelaufenen Jahr um rund 4% angewachsen. Die Gewinnmarge von rund 8% wird bereits seit einigen Jahren erzielt, viel Luft nach oben gibt es dort nicht.

Das heißt, wenn wir uns über die zu erwartende Kursentwicklung von Rheinmetall unterhalten, sprechen wir nun doch wieder vorwiegend über die Rüstungssparte. Denn obwohl CEO Papperger gerne sein Unternehmen als Mobilitätskonzern darstellen möchte, so besteht doch das größere Wachstumspotential im Bereich der Rüstung.


„BEGINNT JETZT DAS WETTRÜSTEN?”

...fragt provokativ die Zeitschrift „Der Aktionär”. Ronald Reagan hatte damit in den 80ern das Ende der Sowjetunion eingeleitet. Donald Trump hat bereits die Modernisierung der Nuklearwaffen angekündigt und wird das Verteidigungsbudget um 56 Mrd. USD (10%) anheben. Gleichzeitig übt er gehörig Druck auf seine Nato-Partner aus, ihre jeweiligen Verteidigungsbudgets ebenfalls kräftig zu erhöhen.

Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge: Häufig genug hat die Geschichte gezeigt, dass Waffen, wenn sie mal gebaut sind, auch eingesetzt werden. Zwar hat Reagans Aufrüsten die Sowjetunion in die Knie gezwungen, doch die USA mischen sich seither immer stärker und in immer mehr Regionen der Welt militärisch ein. Zudem werden auch fragwürdige Freunde (bspw. Saudi Arabien) mit den US-Waffensystemen ausgestattet.

Auch ist es schwer bis unmöglich, zwischen Verteidigungssystemen und Angriffssystemen zu unterscheiden. Das wissen wir nicht erst seitdem durchgesickert ist, dass die Bilder der deutschen Aufklärungsflüge über Syrien von den USA zur Zielbestimmung genutzt wurden, um Raketen zielgenau abzuwerfen (übrigens wurden die entsprechenden US-Drohnen vom US-Stützpunkt Rammstein aus gesteuert).

Über 70 Jahre standen wir unter dem Schutz der USA und brauchten uns um die Verteidigung nicht ernsthaft Gedanken machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns US-Präsident Trump nun im Fall eines Falles im Regen stehen lassen würde, doch er fordert ein, das Deutschland sich stärker an der Nato beteiligt. Entsprechend wirtschaftet die Rüstungssparte von Rheinmetall in einem Wachstumsmarkt und als deutscher Marktführer wird sich Rheinmetall davon eine ordentliche Scheibe abschneiden.


BEWERTUNG FAIR

Auf Basis der vorläufigen Zahlen des Jahres 2016 notiert Rheinmetall auf einem KGV von 14. Bis 2018 wird das KGVe Analystenerwartungen zufolge auf 12 sinken. Bei einer Dividendenrendite von 2,3% und mit einer kleinen Nettobarposition in der Bilanz ergibt sich also eine faire Bewertung des Konzerns.

Wenn wir jedoch die 12% Umsatzwachstum im Bereich Defense auf ein Konzernwachstum von 8% umlegen, und dabei das überproportionale Gewinnwachstum berücksichtigen, das gerade im Bereich Defense möglich ist, dann sieht diese Bewertung doch recht niedrig aus.

In Q4 des Jahres 2015 hat der Rüstungsbereich von Rheinmetall 37% des Jahresumsatzes erwirtschaftet. Viele Projekte haben die Deadline bis zum Jahresende, daher der große Umsatzanteil im letzten Quartal. In diesem Quartal wurde eine Gewinnmarge von 10,5% erzielt, deutlich über den 3%, die der Bereich im Jahresschnitt erzielt. Daraus ist zu ersehen, wie stark der Gewinn bei einem Umsatzanstieg nach oben katapultiert wird.

Ich gehe also mal von einem Umsatzwachstum von 9% für das Jahr 2017 und 2018 aus. Der Umsatz würde dann 2018 bei 6,54 Mrd. Euro liegen. Mit einer Gewinnmarge von 8% ergibt sich für 2018 dann ein möglicher Gewinn von 523 Mio. Euro. Damit ergibt sich ein KGV 2018e von 12. So haben wir die Kalkulation der Analysten nunmehr bestätigt.

Sollte sich das Wachstum von 9% für Umsatz und Gewinn als nachhaltig herausstellen, dann wäre allerdings ein deutlich höheres KGV zu rechtfertigen. Ich würde langfristig ein KGV von 15-17 für angemessen halten, zudem sollte durch den inzwischen positiven freien Cashflow eine Dividendenanhebung möglich sein. Als Kursziel auf Sicht von 12-18 Monaten würde ich daher 93 Euro ausgeben.


KURSVERLAUF: KRÄFTIGER ANSTIEG NACH TRUMP-WAHLSIEG

Seit dem Wahlsieg Donald Trumps ist Rheinmetall um 25% angesprungen. Damit ist die Aktie nun kein Selbstläufer mehr, aber wie soeben vorgerechnet ist damit auch noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.

Oft passiert genau das Gegenteil von dem, was man erwartet. Rheinmetall hat eine Kooperation mit Raytheon verkündet. Just zu dem Zeitpunkt, wo ein US-Präsident laut „America First” ruft, also zum Kauf amerikanischer Produkte auffordert. Rheinmetall bekommt durch die Kooperation die Möglichkeit, eigene Produkte in den USA, dem mit Abstand größten Abnehmer an Waffentechnologien, zu verkaufen.

Der Kurssprung der vergangenen drei Monate fand aufgrund des Stimmungswechsels statt: Wurde bislang stets über Budgetkürzungen diskutiert, so hat sich der Tonfall nun umgekehrt. Nun wird diskutiert, welche Bereiche in welchem Maße aufgewertet werden sollen. Damit ist der Bereich Defense nachhaltig aus den roten Zahlen raus und allein das hat schon für den Kurssprung gesorgt.

In den kommenden Monaten muss sich nun zeigen, ob Rheinmetall die neuen Wachstumserwartungen an den Rüstungsbereich erfüllen kann. Wenn ja, dann kann die Aktie bis 93 Euro laufen. Sollte jedoch bspw. nach einem Regierungswechsel in Berlin wieder die Sparrhetorik dominieren, dann dürfte die Aktie wieder Federn lassen.


FAZIT
Für Rheinmetall gibt es nun große Chancen, das Rüstungsgeschäft zu einem lukrativen Wachstum zu führen. Wenn das gelingt, dann ist die Aktie auch nach den 25% Kursgewinn der vergangenen drei Monate noch zu billig. Doch es ist alles andere als sicher, ob dies gelingen kann. Nicht alles liegt in der Hand von Rheinmetall selbst. Daher ist die Aktie zwar eine attraktive Spekulation, aber kein Kandidat zum Weglegen und Schlaftablette nehmen.



06. Update beobachteter Werte

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Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

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07. Übersicht HT-Portfolio

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
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Stephan Heibel
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08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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