Heibel-Ticker 17/16 - Geopolitische Krisen gegen überraschend gute Unternehmenszahlen

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21.04.2017:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

12. Jahrgang - Ausgabe 16 (21.04.2017)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Geopolitische Krisen gegen überraschend gute Unternehmenszahlen
02.So tickt die Börse: Nerven liegen blank
 - Sprengstoffanschlag auf den BVB rechnet sich nicht
 - Arconic CEO Klaus Kleinfeld gefeuert
 - Internationale Anleger investieren in Europa
 - US-Notenbanker Fischer erklärt globale Liquiditätsauswirkungen
 - Europas Konjunktur ist gesund
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Vorsichtig abwartende Haltung
 -
04.Ausblick: Entspannen Sie sich vor den Frankreich-Wahlen
05.Wunschanalyse: Continental
 - Continental:
 - Automobilbranche vor Umbruch
 - Produktportfolio von Continental
 - Geschäftsentwicklung
 - Unternehmensprognose
 - Bewertungsniveau
 - Kursentwicklung
 - Ausblick
 - FAZIT
06.Update beobachteter Werte
 Gute Q-Zahlen sind bullisch für globale Konjunktur
 Unterstützung beobachten
 5G-Mobilfunkchip im Samsung Galaxy S8
 Fantastische Quartalszahlen werden (noch) nicht gewürdigt
 Q-Zahlen in 10 Tagen unwichtig
 Gute Q-Zahlen blieben ohne Wirkung
 Widersprüchliche Reaktion auf Preiserhöhung
 Aktionär verabschiedet sich
 Muster wie vor einem Jahr
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Geopolitische Krisen gegen überraschend gute Unternehmenszahlen

Liebe Börsenfreunde,

Je nachdem, wo Sie derzeit hinschauen, können Sie himmelhochjauchzend (Quartalszahlen) und zu Tode betrübt (Geopolitik) gleichzeitig sein. Wir wissen, dass langfristig Unternehmensentwicklungen die Kursentwicklung nach sich ziehen, doch kurzfristig kann es immer wieder zu heftigen Verwerfungen kommen. In der heutigen Ausgabe gehe ich diesen verschiedenen Einflussfaktoren auf den Grund.

In Kapitel 02 fasse ich die wichtigsten Ereignisse dieser Woche kurz zusammen. Und diese Woche ist eine Menge passiert, was die Kurse an den Börsen beeinflusst hat.

Die Stimmung hat sich nach den Einbruch der beiden Vorwochen diese Woche gehalten. In Kapitel 03 interpretiere ich, was das für die DAX-Entwicklung der kommenden Woche bedeutet.

Doch ganz so einfach ist das nicht, denn die Stimmung alleine bestimmt nicht, wohin die Reise geht. In Kapitel 04 zeige ich die möglichen Wahlergebnisse in Frankreich und deren Einfluss auf die Börsenentwicklung auf.

In der heutigen Wunschanalyse stelle ich Ihnen den Automobilzulieferer Continental vor. Die Automobilbranche befindet sich im Umbruch: Elektromotoren, autonomes Fahren und Sharing-Angebote befinden sich noch in den Kinderschuhen und drohen, die Branche umzuwälzen. Insbesondere Zulieferer können in diesem Prozess eine wichtige Rolle spielen. In Kapitel 05 untersuche ich, ob Continental dafür gerüstet ist.

Heute gibt es insgesamt neun Updates zu unseren offenen Portfoliopositionen. Eine Menge ist passiert in der abgelaufenen Woche und viele Markteinschätzungen lassen sich aus den Meldungen zu einzelnen Unternehmen ablesen. Es ist derzeit sehr spannend an den Märkten. Bitte lesen Sie die Updates, um ein vollständiges Bild zu erhalten.

Nächsten Freitag bin ich noch auf Mallorca Radeln, der Heibel-Ticker wird daher nicht am Freitag, sondern erst zum Beginn der folgenden Woche erscheinen.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts170423.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Nerven liegen blank

SPRENGSTOFFANSCHLAG AUF DEN BVB RECHNET SICH NICHT

Ein finanzaffiner und technisch versierter Russe soll die drei Sprengsätze am BVB Bus gezündet haben, um mit einer Put-Spekulation aus 78.000 Euro ein Vermögen zu machen. Die Comdirect hatte bereits den Kauf der entsprechenden Put-Optionen an die Behörden gemeldet. Ich habe versucht, die in der Presse genannten Fakten zu prüfen, doch ergeben sich nach meiner Prüfung mehr Fragen als Antworten. Was viele nicht wissen: Mit Put-Optionen ist die Gewinnchance, anders als bei Call-Optionen, begrenzt. Sollte die zugrunde liegende Aktie auf Null fallen, fällt der maximale Gewinn an. Mehr gibt's dann nicht mehr. Bei Call-Optionen kann der Kurs der Aktie zumindest theoretisch ins Unendliche steigen, der Call somit um ein Vielfaches davon.

Zwei Put-Optionsscheine fallen dabei ins Auge: WKN DG7MN4 und DG7MN5, beide herausgegeben von der DZ Bank mit einem Basispreis von 3,60 bzw. 4,00 Euro und einer Laufzeit bis Mitte Juni. Der Basispreis ist also weit weg vom aktuellen Kurs bei 5,57 Euro und die Restlaufzeit ist extrem kurz. Dadurch ist der Hebel sehr groß, ein Kurseinbruch hätte diesen Schein umgehend vervielfacht.

Der Preis beider so fern von der Realität liegenden Optionsscheine ist am Tag des Anschlags bereits deutlich vor dem Anschlagszeitpunkt (19:16 Uhr) stark angesprungen, ohne dass eine entsprechende Bewegung in der Aktie selbst zu sehen war. Um 11:30 Uhr war der Put DG7MN4 von 0,01 auf 0,12 Euro gesprungen. Der Put DG7MN5 sprang um 16:30 Uhr von 0,18 auf 0,59 Euro.

Zum Glück ist der Anschlag fehlgeschlagen. In der Presse kursieren nun die wildesten Zahlen und ich kann es nicht lassen, einmal selber ein wenig nachzurechnen.

Wenn der Attentäter die 78.000 Euro in den Put mit Basispreis 4,00 Euro gesteckt hätte, zum Preis von 0,59 Euro das Stück, hätte er 132.203 Put-Scheine dafür bekommen. Wäre der BVB in Folge des Anschlags Pleite gegangen, hätte er daraus 527.491 Euro gemacht. Seinen Einsatz hätte er versechsfacht.

Wenn der Attentäter die 78.000 Euro in den Put mit Basispreis 3,60 Euro gesteckt hätte, zum Preis von 0,12 Euro das Stück, hätte er 650.000 Puts bekommen. Diese hätten im Falle einer Pleite des BVB einen Wert von 3,59 Euro das Stück gehabt, der Attentäter hätte dadurch also 2,33 Mio. Euro verdienen können.

Je nachdem, wieviele Puts von der einen oder anderen Sorte er tatsächlich abnahm, wäre meiner Kalkulation zufolge sein maximaler Gewinn irgendwo zwischen 500.000 Euro und 2.333.000 Euro.

Nun haben wir in den Pressemeldungen einige Zahlen, die immer wieder zitiert werden: Er habe 15.000 Put-Optionen gekauft und hätte damit 3,9 Mio. Euro verdienen können (http://www.focus.de/politik/deutschland/bvb-anschlag-im-news-ticker-polizei-nimmt-tatverdaechtigen-fest-er-wollte-die-bvb-aktie-manipulieren_id_6999732.html). Prüfen wir das mal nach:

Meiner Kalkulation zufolge könnte er 15.000 Put-Optionen mit Laufzeit bis Juni und einem Hebel von 1:10 zu einem Preis von 5,20 Euro das Stück kaufen, Basispreis 5,46 Euro. Er hätte dann die 78.000 Euro eingesetzt. Geht die Aktie nun auf Null, dann erhält er 5,46 Euro je Put-Option, multipliziert mit dem Hebel von 10, also 5,46 * 15.000 * 10 = 819.000 Euro.

Ich komme einfach nicht auf die 3,9 Mio. Euro, die kursieren. Ich will hoffen, das der Unsinn, der hier verbreitet wird, von der Presse erzeugt wurde und nicht von der Kriminalpolizei. Noch mehr hoffe ich, dass zumindest den Spielern eine plausiblere Erklärung präsentiert wird, denn nur mit einer befriedigenden Erklärung besteht die Möglichkeit, dass sie den Schock überwinden. Vorerst, und das haben die beiden Championsleague-Spiele leider gezeigt, werden die offenen Fragen in den Köpfen der Spieler eine Belastung sowohl für deren Privatleben als auch deren Leistungsfähigkeit darstellen. Die Spieler haben auch weiterhin die Unterstützung und Solidarität aller Bundesliga-Fans, gleich welcher Mannschaft, verdient. Ich wünsche ihnen alles Gute.


ARCONIC CEO KLAUS KLEINFELD GEFEUERT

Diese Woche wurde CEO Klaus Kleinfeld von seinem Aufsichtsrat nach Hause geschickt. Grund dafür ist ein Brief, den er Paul Singer, Gründer des Hedgefons Elliott und aktiver Großaktionär bei Arconic, schickte (http://newarconic.com/content/uploads/2017/04/April-11-letter-from-Klaus-Kleinfeld.pdf). Elliott ist mit 10% größer Anteilseigner von Arconic und hat bereits 3 Aufsichtsratssitze. Erst im Januar stellte sich dieser Aufsichtsrat geschlossen hinter Klaus Kleinfeld, der die aggressiven Forderungen von Elliott kritisierte. Elliott hingegen forderte Kleinfeld auf, seinen Platz für einen besseren CEO zu räumen.

Nun hat der ehemalige Siemens-Vorstand (der Bremer Klaus Kleinfeld war bis 2008 Siemens-Vorstand) Berliner Kontakte ausgegraben, die ihm eine Anekdote von Paul Singer aus dem WM-Jahr 2006, dem Sommermärchen in Deutschland, erzählten. Diese Information verarbeitete Kleinfeld in einem Brief an Singer. Darin bedauert Kleinfeld, Singer bislang noch nie persönlich kennengelernt zu haben, obwohl er Singer doch für eine "spezielle" Person halte. Er habe gehört, mit welchem Ethnusiasmus Singer die Fußball-WM gefeiert habe und schenke ihm daher den damaligen WM-Ball namens "Team-Spirit". Ich würde das schon als erste Spitze gegen Singer werten, ihm erst vorzuwerfen, sich noch nicht persönlich vorgestellt zu haben und ihm dann einen Ball namens "Teamgeist" zu schenken.

Doch damit nicht genug. Im PS schreibt Kleinfeld noch, dass er gerne noch echten Indianer-Kopfschmuck nachreichen werde, wenn er etwas Passendes finde, um die Erinnerung Singers an die WM wach zu halten. Und übrigens, "Singin in the rain" sei ein wundervoller Klassiker, wenngleich er, Kleinfeld, es noch nie in einer Fontaine stehend gesungen habe.

Es bleibt dem Leser überlassen, sich die enthusiastischen Eskapaden Paul Singers während der WM 2006 bildhaft vorzustellen. Die Kontakte um Klaus Kleinfeld herum betonen, er habe mit diesem Brief ernsthaft den Kontakt zu Singer herstellen wollen. Singer hingegen hat den Brief dem Aufsichtsrat von Arconic vorgelegt und darauf hingewiesen, dass diese Andeutungen auch als Drohung gewertet werden könnten.

Ganz ehrlich, wenn Sie mich fragen: Ich halte es für die bislang originellste Bitte eines CEOs, nach Hause geschickt zu werden. Was anderes kann ich darin nicht sehen.


INTERNATIONALE ANLEGER INVESTIEREN IN EUROPA

Einer Bank of America Merrill Lynch Umfrage zufolge (die Bank muss ihren Namen dringend kürzen) hat ergeben, dass inzwischen 48% aller befragten institutionellen Anleger europäische Aktien übergewichtet haben. Im März waren es nur 27%, im Februar 23%. Hier haben wir also die Erklärung für die DAX-Rallye im März. Nicht deutsche Anleger waren es, sondern internationale Anleger haben den DAX nah an das Allzeithoch geführt.

Wir erinnern uns: Geert Wilders konnte in den Niederlanden keinen Erfolg erzielen. Doch nun stehen Wahlen in Frankreich an und vier Kandidaten liefern sich ein Kopf an Kopf Rennen. Der Ausgang wird, nach den Erfahrungen mit dem Brexit und der Trump-Wahl, als völlig offen betrachtet. Die aktuelle Konsolidierung im DAX kann also getrost als abwartende Haltung der internationalen Anleger gewertet werden.

Es könnte sogar gefährlich werden. Denn wenn US-Präsident Donald Trump wieder ein wenig besser agieren sollte, könnte ein Teil dieser Gelder von Europa wieder abgezogen werden und in die USA zurückfließen. Aktienkurse sind nicht nur ein Thermometer für die entsprechenden Aktienunternehmen, sondern stets auch für politische sowie finanzmarktspezifische (liquiditätsgetriebene) Entwicklungen.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht nur spannend, wie die Franzosen dieses Wochenende wählen werden, sondern auch, wie die Privatanleger darauf reagieren. Eine kleine Eischätzung dazu liefere ich in Kapitel 04.


US-NOTENBANKER FISCHER ERKLÄRT GLOBALE LIQUIDITÄTSAUSWIRKUNGEN

In einem bemerkenswerten Papier erklärt US-Notenbankmitglied Stanley Fischer die Auswirkung der Geldflutung der Fed auf die internationalen Märkte (https://www.federalreserve.gov/newsevents/speech/fischer20170419a.htm). Er führt aus, dass die Phase der Geldmengenausweitung infolge der Finanzkrise 2008 zu einem schwachen US-Dollar führte. Die US-Wirtschaft habe dadurch Exportchancen bekommen und Schwellenländer hätten unter diesem Wettbewerb gelitten. Gleichzeitig jedoch hätten Schwellenländer von der gestiegenen Nachfrage seitens der USA profitiert, die über die USA einen stimulierenden Einfluss auf Volkswirtschaften weltweit gehabt habe. Bei den entwickelten Ländern seien diese Effekte nicht zu sehen gewesen, da die dortigen Notenbanken eine ähnlich aggressive Geldmengenausweitung vorgenommen und diese Effekte dadurch gemildert hätten.

Die nun laufende Verknappung der Geldmenge habe nun die gegenläufigen Effekte: Schwellenländer würden vom starken US-Dollar profitieren, da ihre Exporte günstiger werden. Gegebenenfalls wegfallende Nachfrage seitens der USA könnten diese Länder nun mit eigenen Geldmengenausweitungen beantworten.

Als Volkswirt finde ich diesen Aufsatz nicht wirklich anspruchsvoll, aber es ist bemerkenswert, dass die Fed sich öffentlich mit den globalen Auswirkungen ihrer Geldpolitik auseinandersetzt. Ich würde diesen Aufsatz als Handlungsanleitung betrachten, wie die Nachbeben der US-Geldpolitik auf internationalen Märkten gemildert werden können. Für Europa würde das bedeuten: Schleunigst Zinsen anheben.


EUROPAS KONJUNKTUR IST GESUND

Zuletzt noch ein Hinweis auf einen guten Artikel der Bremer Landesbank: https://www.bremerlandesbank.de/finanzmaerkte/berichte/forex-reports-marktberichte/2017-04/forex-report-20042017/: Darin wird gezeigt, wie gesund die wirtschaftliche Erholung Europas ist und wie schlecht, weil kreditfinanziert, die Erholung der USA aussieht. Es werden die jüngsten Zahlen des IWF herangezogen, um zu zeigen, dass Europa strukturell deutlich besser dasteht als die USA.

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES20.4.17Woche ΔΣ '17 Δ
Dow Jones20.579 0,6%4,1%
DAX12.027 -0,7%4,8%
Nikkei18.430 0,0%-3,6%
Shanghai A 3.322 -3,2%2,2%
Euro/US-Dollar1,071,0%1,8%
Euro/Yen117,091,0%-4,8%
10-Jahres-US-Anleihe2,24%0,01-0,21
Umlaufrendite Dt0,03%0,070,04
Feinunze Gold$1.280 -0,6%11,1%
Fass Brent Öl$53,01 -4,7%-6,5%
Kupfer5611 -1,3%-3,4%
Baltic Dry Shipping1.243 -3,0%33,9%



Während der DAX um 0,7% abgab konnte der Dow Jones um 0,6% zulegen. Wie oben beschrieben zeigt sich darin die abwartende Haltung der internationalen Anleger.

Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar sowie auch dem Yen um 1% zugelegt. Ich führe die Euro-Stärke auf die gute konjunkturelle Lage in Europa zurück, allen voran in Deutschland. Europa hat gute Handelsbilanzzahlen veröffentlicht, Deutschland einen optimistischen Einkaufsmanagerindex.

Der Ölpreis hat seine Gegenbewegung beendet und befindet sich wieder auf dem Weg in Richtung 50 USD/Fass. Wie erwartet drücken die vielen US-Produzenten mit neu erschlossenen und günstig förderbaren Ölquellen weiterhin auf das Preisniveau.

Schauen wir mal, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.




03. Sentiment: Vorsichtig abwartende Haltung

Der heftige Stimmungsumschwung der beiden Vorwochen setzt sich diese Woche nicht mehr fort. Vor den Wahlen in Frankreich wartet man nun erst einmal ab. Um so stärker wird jedoch die Reaktion sein, die ich infolge des Wahlausgangs erwarte.

Das Lager derer, die in der aktuellen Aktienmarktentwicklung eine Seitwärtsbewegung sehen, ist um 11% auf 52% angewachsen. Dabei haben vor allem die ehemaligen Bullen ihre Überzeugung gewechselt, nur noch 9% (-2%) sehen den DAX in einem Aufwärtsimpuls und weitere 17% (-7%) in einer Topbildung. Weiterhin sehen schon 20% (-2%) den Beginn einer Abwärtsbewegung.

Die Selbstzufriedenheit bleibt niedrig. 12% (+2%) wurden von der DAX-Entwicklung in dieser Woche überrascht, nur 10% (+1%) haben auf den leichten Rückgang spekuliert. Mit 45% (+1%) fühlen sich die meisten Umfrageteilnehmer in ihrer Erwartung zum größten Teil bestätigt, weitere 33% (-3%) sehen ihre Erwartung kaum erfüllt.

Mit zunehmender Dauer der Konsolidierung schwindet der Pessimismus. Nur noch 36% (-3%) fürchten für den DAX in drei Monaten einen Abwärtsimpuls, 19% (-1%) erhoffen sich steigende Kurse. Das Lager derer, die auf eine anhaltende Seitwärtsbewegung setzen, erhält mit +4% auf 32% den größten Zulauf.

Wer verkaufen wollte, hat dies inzwischen getan, nun wartet man auf Einstiegsgelegenheiten. Anders kann ich das nächste Umfrageergebnis nicht werten: Mit 20% wollen nun um 5% der Umfrageteilnehmer mehr Aktien zukaufen, nur noch 18% (-5%) wollen in den kommenden zwei Wochen noch verkaufen. Das Lager der Neutralen bleibt bei 62%.

Privatanleger haben über die Euwax ihre Absicherungspositionen drastisch aufgelöst, der Euwax-Sentimentindex notiert mit -4 schon wieder fast im neutralen Bereich. Institutionelle Anleger hingegen habe ihre Absicherungen dramatisch hochgefahren. Ist es die Absicherung vor den Frankreich-Wahlen, die ein vorsichtiger Fondsmanager nunmal eingehen muss, oder ist es eine Spekulation auf fallende Kurse?

In den USA zeigt der technische Angst und Gier Index des S&P 500 mit 34% relative Angst an, was bullisch bzw. unterstützend zu werten ist. Ein dramatischer Ausverkauf ist auf Basis dieser negativen Werte kaum möglich. Auch die Investitionsquote institutionelle internationaler Anleger ist mit 71% (-16%) wieder deutlich zurückgekommen, es gibt reichlich Liquidität, die angelegt werden kann. Der US-Privatanleger zeigt mit -13% eine deutlich pessimistische Haltung, die mit dem nach wie vor deutlichen Pessimismus in Deutschland vergleichbar ist.

Sentimentdaten

Kaufempfehlungen der Privatanleger
Barrick Gold, Rigel Pharmaceutical, NORMA Group, Neurocrine Bioscience

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger
Eli Lilly, Deutsche Bank, Oceanagold, Wal-Mart

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt:
http://www.sharewise.com?heibel

Die deutlich angestiegene Erwartungshaltung gibt Grund zur Hoffnung, dennoch notiert der Pessimismus nach wie vor auf einem extrem hohen Niveau und spricht daher deutlich gegen einen heftigen Ausverkauf. Auch die Stimmung verharrt auf leicht negativem Niveau und ist damit auch kein Indikator für einen anstehenden Ausverkauf.

Plötzlich haben Anleger wieder die Absicht, Aktien zu kaufen. Ich werte dies als offene Absichtserklärung, im Falle des Wunschergebnisses nach den Frankreichwahlen wieder stärker im Aktienmarkt investiert zu sein. Immerhin haben die Quartalszahlen, die wir in den vergangenen zehn Tagen gesehen haben, überwiegend ein rosiges Bild von der Konjunktur sowohl in Europa als auch in den USA gezeichnet.

Doch die Situation bleibt gefährlich: Das Wohl und Wehe des DAX hängt nicht nur von deutschen Anlegern ab, sondern gleichzeitig auch von internationalen Anlegern. Diese werden nicht nur den Wahlausgang in Frankreich für ihre Anlageentscheidung zugrunde legen, sondern gleichzeitig auch die jüngsten Entwicklungen in den USA. Und dort hat gestern Abend Finanzminister Steven Mnuchin versprochen, Steuererleichterungen eher früher als später umzusetzen. Das könnte den Kapitalstrom der vergangenen Monate von den USA nach Europa wieder umdrehen.

Und dann wird es spannend zu beobachten sein, ob die deutschen Anleger die Kapitalkraft haben, in einem solchen Fall die am Markt angebotenen Aktien aufzufangen, ohne die Kurse zu stark purzeln zu lassen.

Aus Sicht der Sentimenttheorie haben die Anleger in Deutschland sowohl das Potential, ihre Stimmung ins Positive zu drehen, also als zusätzliche Käufer aufzutreten, als auch den Willen, Aktien zuzukaufen. Ich fürchte, die Umsetzung dieser Möglichkeit hängt tatsächlich zu einem großen Teil am Wahlausgang in Frankreich. Mehr dazu im nächsten Kapitel.










04. Ausblick: Entspannen Sie sich vor den Frankreich-Wahlen

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

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05. Wunschanalyse: Continental

Die Verarbeitung und Darstellung der unzähligen Sensordaten aus dem Auto zählt bei Conti zum Zukunftsgeschäft, wie auch die Anpassung des Chassis an neue Anforderungen von Elektroautos und beim Car-Sharing. In dieser Wunschanalyse untersuche ich, wie gut Conti auf den Umbruch im Automobilmarkt vorbereitet ist und welche Geschäftsbereiche ggfls. Probleme bekommen. Mein Fazit: Conti ist fair bewertet, hat gute Chancen aber auch einen starken Wettbewerb.

Continental

Do, 20. April um 14:28 Uhr

AUTOMOBILBRANCHE VOR UMBRUCH

Es rumort schon seit Jahren in der Autobranche: Elektro- oder Verbrennungsmotor? Auto besitzen oder teilen (sharing)? Selber fahren oder das Auto fahren lassen (autonom)? Je nachdem, wie Ihre Antwort lautet, sind mächtige Umwälzungen in der Autoindustrie zu erwarten.

In der Öffentlichkeit wird heiß diskutiert, ob denn der Elektromotor für Sie als Privatmensch eine Zukunft hat oder nicht. Doch das ist nur ein klitzekleiner Bereich der offenen Fragen, die meiner Einschätzung nach in den kommenden zwei bis drei Jahren beantwortet werden müssen.

Denn Elektromotoren werden heute schon serienmäßig in Bussen und vielen weiteren Nutzfahrzeugen eingesetzt. Wie weit sie in den Alltag des Privatmenschen einkehren, hängt auch von der Beantwortung der weiteren Fragen ab:

Viele insbesondere junge Menschen, die in einer Großstadt wohnen, besitzen heute kein Auto. Wozu auch, es steht doch stets eins vor der Tür: Car-Sharing Dienste sind inzwischen in Ballungszentren gut vertreten. Dem Konzept des Car-Sharings liegt eine Erkenntnis zugrunde: Ca. 96% der Tageszeit steht ein Privatauto ungenutzt auf einem Parkplatz. Wenn ich mir unser Auto anschaue, sind die 96% eher zu niedrig. Mit geschicktem Car-Sharing könnte man die Anzahl der Autos also um 24 von 25 reduzieren, Parkplätze wären überflüssig.

Viele junge Leute in Ballungszentren verzichten heute schon auf einen Führerschein. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind gut und bald fährt das Auto ohnehin autonom. Das ist sicherer und für die Insassen entspannter.

Zugegeben, bis zur Welt der autonom fahrenden Sharing-Eletroautos ist es noch ein weiter Weg. Doch genau so sieht unsere Zukunft aus. Aufkommende Probleme werden gelöst, es ist nur eine Frage der Geschwindigkeit, mit der diese Änderungen einziehen.

Ich habe seit einigen Jahren keinen Hehl daraus gemacht, dass ich die deutschen Autobauer wie Daimler, VW und BMW nicht in der Führungsposition dieser Entwicklung sehe. Google, Uber und vielleicht Apple werden diese Entwicklungen vorantreiben, wie auch Tesla schon im Bereich der Elektromotoren in meinen Augen uneinholbar führend ist. Doch die zu lösenden Probleme sind komplex und es gibt genug zu tun für Zulieferer, die ihre Lösungen letztlich Daimler, VW und BMW sowie aber auch GM, Ford, Tesla, Peugeot, Fiat, etc. anbieten werden.

Schauen wir uns vor diesem Hintergrund den größten deutschen Automobilzulieferer Continental näher an.

PRODUKTPORTFOLIO VON CONTINENTAL

Conti kennen Sie bestimmt seit langem schon aus dem Reifengeschäft. Es ist seit 1871 das Stammgeschäft von Conti und trug im vergangenen Jahr einen Anteil am Umsatz von 26% und steuerte mit 46% den größten Teil zum Unternehmensgewinn bei.

Im Bereich Chassis und Safety (Sicherheit) kümmert sich Conti um Sicherheitsaspekte im Fahrzeug sowie um Aspekte der Fahrdynamik eines Autos. Der Bereich steuert 22% zum Konzernumsatz bei und erwirtschaftet 15% des Konzerngewinns.

Unter den Begriff „Interior” versteht Conti die Darstellung und Verwaltung von Informationen, die das Fahrzeug betreffen. Hier laufen also die Informationen aus den verschiedenen Sensoren des Autos zusammen. Mit 20% des Konzernumsatzes steuert dieser Bereich weitere 15% zum Konzerngewinn bei.

Bei Conti-Tech finden Sie komplexe technologische Lösungen, die für jegliche Anwendungsgebiete entwickelt werden: Fördergurtsysteme, Flüssigkeitssysteme, Antriebssysteme, Oberflächenmaterialien, Federungen und Schwingungsdämpfer, ... Dinge, die sich mit dem Know-how des Konzerns eben entwickeln lassen. 13% des Konzernumsatzes steuern hier 12% des Konzerngewinns bei.

Diese vier Geschäftsbereiche sind meines Erachtens ziemlich unabhängig von den im vorhergehenden Kapitel gestellten Fragen zu künftigen Entwicklung des Automobilmarktes. Lediglich der fünfte und letzte Geschäftsbereich könnte Probleme bekommen: Powertrain nennt Conti seine Antriebstechnologie für Fahrzeuge. 18% des Konzernumsatzes steuern in diesem Bereich 12% zum Gewinn bei.

Der neue Tesla S hat vier Elektromotoren, die direkt am Rad positioniert sind und untereinander elektronisch gesteuert werden. Antriebswellen und ähnliche Systeme aus der Welt von einem einzigen Verbrennungsmotor im Auto benötigt der Tesla S nicht mehr.


GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Die Hälfte des Konzernumsatzes wird in Europa erwirtschaftet, davon 21% im Heimatmarkt Deutschland. Ein Viertel des Umsatzes kommt aus den USA und 21% aus Asien. Gerade des Chinageschäft wächst derzeit schneller als die anderen Regionen. Und in China setzt Conti einen größeren Anteil an Nicht-Reifen ab als zu Hause. Doch gerade das Reifengeschäft trägt mit 21,7% die höchste Gewinnmarge (adj. Ebit).

Der Konzernumsatz ist im Jahr 2016 um 3% auf 40,5 Mrd. Euro gewachsen. Die Gewinnmarge des Konzerns lag bei 10,8%. Im Jahr 2016 wurden 38% aller Neuaufträge in Asien eingeholt, davon 25% allein in China. Daraus ist leicht absehbar, dass der aktuelle Anteil des Asiengeschäfts von 21% in Zukunft weiter kräftig steigen wird, zulasten der Gewinnmarge.

Unterm Strich bleiben also 3% Umsatzwachstum bei unterproportionalem Gewinnwachstum. Das sieht aktuell nicht sonderlich attraktiv aus, muss ich sagen.


UNTERNEHMENSPROGNOSE

Conti prognostiziert für das laufende Jahr 2017 einen Konzernumsatz von 43 Mrd. Euro (+6,1%) bei einem leichten Rückgang der Gewinnmarge auf 10,5%. Das Gewinnwachstum soll also bei 5% liegen. Diese Prognose berücksichtigt das starke Asiengeschäft und gleichzeitig auch die negative Wirkung auf die Gewinnmarge.

Bis 2020 möchte Conti den Umsatz auf 50 Mrd. Euro steigern. Das ist kein besonders ambitioniertes Ziel, denn mit jährlichen Wachstumsraten von 5-6% wäre Conti schon am Ziel.


BEWERTUNGSNIVEAU

Das KGV 2017e von Conti steht bei 12. Zudem wird eine Dividendenrendite von 2,4% erwartet. Der hohe Cashflow des Unternehmens ermöglicht eine schnelle Rückzahlung der Schulden. Von fast 3 Mrd. Euro Schulden per Ende 2016 sollen Ende 2018 nur noch 300 Mio. Euro übrig bleiben.

Ich halte das Bewertungsniveau für fair. Zwar liegt das KGV von 12 mehr als doppelt so hoch wie die erwartete Wachstumsgeschwindigkeit des Gewinns (unterproportional zum Umsatzwachstum von 5-6%), doch dafür bietet Conti stabile Geschäftsaussichten in einem im Umbruch befindlichen Markt.

Lediglich die Antriebstechnik könnte in den kommenden Jahren problematisch werden. Dafür jedoch ist Conti im wichtigen Zukunftsmarkt der Datenverarbeitung im Cockpit (Interior) vertreten und wird auch in Sicherheitsfragen (Chassis) die sich veränderten Anforderungen umsetzen. Und der Bereich der Reifen bietet eine Stabilität, die kaum ein anderer Bereich im Automobilmarkt bietet: Bis wir die Reifen bei Autos überflüssig machen, wird es noch ein paar Jahrzehnte dauern.

Beim autonomen Fahren werden viele Informationen, die durch unzählige Sensoren der Autos gesammelt werden, verarbeitet und für den Fahrer dargestellt. Hier versucht Conti, führend an Entwicklungen mitzuwirken.

Die Autobauer Daimler, BMW und VW sowie sämtliche anderen Autobauer der Welt werden nicht alle selber die notwendigen Systeme entwickeln. Der Druck, solche Systeme anzubieten, wird jedoch in den kommenden Jahren steigen. Kunden, egal ob Sie als Privatkunde, Uber als Firmenkunde oder die Logistikbranche, werden autonome Systeme fordern und wer da nicht mitzieht wird verlieren. Entsprechend ist der Druck bei den Autobauern groß, entsprechende Systeme zu haben. Conti könnte von dem Zwang der Autobauer, in diesem Bereich zu Investieren, profitieren.


KURSENTWICKLUNG

Während der Finanzkrise 2008 hatte sich das Unternehmen im Übernahmestreit mit Schäffler verzettelt, die Aktie fiel von 105 auf 12 Euro. Das Unternehmen stand vor dem Aus. Es wurde eine Einigung in letzter Sekunde gefunden, Schäffler hält heute 46% der Anteile von Conti. Die Aktie erholte sich bis 2011 bis auf 76 Euro. Bevor die Euro-Schuldenkrise einen erneuten Rückschlag auf 45 Euro nach sich zog.

In den dann folgenden Jahren hob Conti ab, die Aktie stieg auf ein Allzeithoch im März 2015 bei 231 Euro. Seither hat Conti jedoch eine Seitwärtsbewegung mit leicht abnehmenden Tiefs eingeschlagen, deren Unterstützung derzeit bei 165 Euro verläuft. Mit aktuell knapp 200 Euro notiert Conti derzeit so ziemlich in der Mitte dieser großen Handelsspanne von 165 bis 231 Euro.

Eine weitere Unterstützung verläuft jedoch bereits bei 190 Euro. Diese Unterstützung ergibt sich aus dem Abwärtstrend der Zwischenhochs der vergangenen zwölf Monate, die erst im März nach oben übersprungen wurden und auf deren Niveau die Aktie im Falle einer kleinen Korrektur nochmals zurückfallen könnte.


AUSBLICK

Conti ist auf dem aktuellen Kursniveau fair bewertet. Bei allgemeiner Marktschwäche kann der Kurs nochmals auf 190 Euro gedrückt werden, doch viel tiefer sollte die Aktie bei dem stabilen Ausblick nicht abrutschen. Dazu bräuchte es einen marktbreiten, heftigen Ausverkauf, doch den erwarte ich derzeit nicht.

Aber auch nach oben ist nicht viel Spiel für Conti drin. Bei 231 Euro liegt das bisherige Allzeithoch, das dürfte Conti mit der Fortführung der bisherigen erwarteten Geschäftsentwicklung in den kommenden 12-18 Monaten nicht überspringen. Für ein Überspringen dieser Marke wäre etwas Fantasie notwendig: Fantasie über eine führende Stellung in der Entwicklung spezieller Komponenten für autonom fahrende Autos.

Alternativ könnte auch aufkommender Druck auf die etablierten Autobauer helfen, Contis Aktie Beine zu machen. Wenn absehbar wird, dass Autobauer ihre Investitionen deutlich nach oben schrauben und Teile der Entwicklung an Zulieferer vergeben, dann dürfte Conti als größter deutscher Zulieferer ganz vorne dabei sein, diese Investitionsbudgets abzugreifen.

Dadurch würden dann nicht nur der Umsatz in den beiden Bereichen Chassis sowie Interior stärker wachsen können, als derzeit prognostiziert, sondern auch insbesondere die Gewinnmargen anspringen.


FAZIT
Conti ist fair bewertet und für einen langfristig orientierten Anleger eine gute Alternative um am Umbruch der Automobilbranche teilzuhaben. Doch abgesehen von der Größe bislang kann ich bei Conti keine technologischen Entwicklungen sehen, die das Unternehmen zu einem unverzichtbaren Partner für die Entwicklung neuer Technologien macht. Die Chancen stehen gut, dass Conti dabei sein wird. Aber Unternehmen wie Infineon, Nvidia und NXP sind in meinen Augen besser positioniert, um von dem Umbruch im Automobilsektor zu profitieren.



06. Update beobachteter Werte

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

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07. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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