Heibel-Ticker 18/22 - Italienkrise ist nur ein Medienevent

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01.06.2018:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

13. Jahrgang - Ausgabe 22 (01.06.2018)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Italienkrise ist nur ein Medienevent
02.So tickt die Börse: Handelsstreit mit China, und keinem anderen
 - Italienkrise oder Eurokrise 4.0
 - DS-GVO ist ein Förderprogramm für US-Giganten
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Der Euphorie folgt Niedergeschlagenheit binnen nur 2 Wochen
 -
04.Ausblick: Unterschiedliche Sichtweise zwischen Finanzmärkten und Massenmedien
05.Update beobachteter Werte
 Verschnaufpause
 Sippenhaft
 Ausverkauf geht weiter, aber mit alten Gründen
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Italienkrise ist nur ein Medienevent

Liebe Börsenfreunde,

Der Ausverkauf der abgelaufenen Woche wird der Italienkrise zugeschrieben, doch zu Unrecht, wie ich meine. Italien wird in der EU bleiben, Zahlungsschwierigkeiten wird es per Definition der EZB nicht geben. Der Ausverkauf ist meiner Einschätzung nach auf den sich zuspitzenden Handelsstreit zwischen den USA und China zurückzuführen, wie ich in Kapitel 02 zeige. Die USA wünschen sich die Unterstützung Europas, doch Europa ziert sich.

In den vergangenen Wochen haben Anleger Gewinne mitgenommen und sich gegen fallende Kurse abgesichert. In den leichten Ausverkauf dieser Woche hinein haben die Meisten ihre Absicherungspositionen aufgelöst, aktuell ist die Positionierung neutral. Die Stimmung jedoch ist eingebrochen, wie nicht anders zu erwarten. Was das bedeutet, untersuche ich in Kapitel 03.

Wie lange sich der Handelsstreit noch hinziehen kann, untersuche ich in Kapitel 04.

Wie immer gibt es eine Reihe von wichtigen Updates zu unseren Portfolio-Positionen in Kapitel 05 sowie eine tabellarische Übersicht über unser Portfolio in Kapitel 06.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts180603.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Handelsstreit mit China, und keinem anderen

Ich halte die Empörung über die von den USA verhängten Stahl- und Aluminiumzölle für verfrüht. US-Handelsminister Wilbur Ross stand gestern in einem Interview Rede und Antwort zur Interpretation dieses Schrittes. Seine Antworten sind sehr aufschlussreich.

Die wichtigste Frage war, ob die gegen die EU, Kanada und Mexiko verhängten Zölle gegen die EU gerichtet seien, oder ob sie eine Antwort auf die weltweite Überproduktion in diesem Marktsegment seien. Seine Antwort: Überproduktion!

Um die Bedeutung dieser Antwort zu erstehen, müssen wir uns vor Augen führen, wer in der Welt am meisten Stahl und Aluminium produziert: China! Noch dazu wurden diese Industrien mit massiven staatlichen Subventionen aufgebaut. China selbst hat das Problem, zu viel des minderwertigen chinesischen Stahls zu produzieren, und überflutet die Weltmärkte.

Der chinesische Stahl wird nicht nur in die USA exportiert, sondern auch nach Mexiko, wo BMW und Mercedes Autos daraus bauen und diese mit billigem, chinesischem Stahl gebauten Autos dann auf dem amerikanischen Kontinent günstig verkaufen. China liefert Stahl auch nach Kanada, Kanada selbst ist der größte Stahl-Lieferant für die USA. Über Kanada umgehen die Chinesen einfach die US-Importzölle. Und China liefert auch viel Stahl in die EU, wo ebenfalls Autos und andere Maschinen für den internationalen Markt gebaut werden. Die EU hat seit 2011 Strafzölle in Höhe von 48,3 bis 71,9% auf ausgewählte chinesische Stahlerzeugnisse erlassen (https://ec.europa.eu/germany/news/20180306-eu-verlaengert-strafzoelle-auf-chinesische-stahlrohre_de).

Die akademische Diskussion in Europa dreht sich nun darum, dass die europäischen Maßnahmen als Anti-Dumpingmaßnahmen gegen China im Regelwerk der Welthandelsorganisation WTO erlaubt sind, die protektionistischen Zölle der USA jedoch nicht. Praktisch bekämpfen beide die Überflutung der Weltmärkte mit billigem, chinesischem Stahl. Europa geht da nach Meinung der Trump-Administration nur noch nicht konsequent genug vor, denn die Anti-Dumpingzölle lassen noch eine Menge Billigstahl aus China auf die europäische Märkte, mit dem dann Maschinen für den Export in die USA gebaut werden. Diesen Kanal möchte man nun ebenfalls zu machen.

Wenn wir uns diese Zusammenhänge vor Augen führen, dann wird die Aussage des US-Handelsministers verständlich: Die Zölle sind gegen die Überproduktion aus China gerichtet, nicht jedoch als Strafe gegen die EU. Sie sind eine Rückmeldung aus den Verhandlungen der USA mit China über die Senkung des US-Außenhandelsdefizits mit China sowie über einen fairen Umgang miteinander in Sachen Know-how (Intellectual Property IP) und Marktzugangsbarrieren. Wilbur Ross sprach in diesem Zusammenhang von erzwungenem Wissenstransfer nach China, wenn man dort Geschäfte machen wolle.

Daher finde ich die aufgeplusterten Reaktionen unserer EUrokraten ziemlich übertrieben.

Parallel zu den verhängten "Strafzöllen" hat Donald Trump für die Länder Argentinien, Brasilien und Australien Mengenbeschränkungen eingeführt. Diese Länder dürfen nur bestimme Mengen an Stahl in die USA verkaufen. Die Mengen entsprechen etwa dem, was die Länder selber produzieren und nicht verbrauchen. Auch hier geht es also nur darum, China die Umgehung des Importzolls auf Stahl unmöglich zu machen.

China, China, China! Immer wieder China. Donald Trump strickt ein Netzwerk gegen China. Auch der Korea-Konflikt gehört dazu, wie ich vor einer Woche ausgeführt habe.

In dem oben genannten Interview wurde Wilbur Ross dann noch nach den Autozöllen auf EU-Autos gefragt. Man habe eine Untersuchung eingeleitet, deren Ergebnis man Ende Juni erwarte, so Ross. Das Ergebnis würde dem Präsidenten vorgelegt und dieser entscheide dann.

Trump hat gezeigt, dass er seiner Überzeugung folgt und Zölle verhängt, egal ob das völkerrechtlich richtig oder falsch ist. Er möchte die Handelsbeziehung mit China neu gestalten und zieht dabei alle Register, die ihm zur Verfügung stehen, auch völkerrechtswidrige. Daher gehe ich inzwischen davon aus, dass Trump auch die angedrohten Autozölle gegen die EU einführen wird. er muss das tun, um den Druck auf China aufrecht zu erhalten.

Diese Woche ist Angela Merkel zunächst nach Russland, dann noch nach China gereist. Da sitzt, in den Augen des politischen Establishments, in den USA ein wildgewordener, unberechenbarer Populist, der mit seinen scheinbar willkürlichen Aktionen die Geopolitik aus den Angeln hebt. Höchste Zeit, einen Gegenpol zu bilden. Denn, so werden sicherlich Merkel, Putin und Xi denken, wenn wir uns zusammentun, können wir die USA so stark unter Druck setzen, dass sie ihre Strafzölle einfach wieder aufheben.

Angela Merkel könnte Xi beispielsweise vorschlagen, die Autos, die für den Export in die USA gedacht sind, einfach nach China zu liefern. Doch da wird sie merken, dass die Chinesen 25% Importzoll auf die Autos erheben und der Preis damit inzwischen nicht mehr konkurrenzfähig ist. Zumindest nicht für ein Massenfahrzeug wie den Gold oder Touran. China wird entgegen halten, dass diese Zölle nur gerecht seien, denn immerhin erhebe ja die EU auch hohe Zölle auf eine Reihe von Stahlprodukten und andere chinesische Produkte... ich könnte mir vorstellen, dass die Suche nach Gemeinsamkeiten, um geeint gegen Trump vorzugehen, die seit Jahren bestehenden Differenzen zwischen der westlichen Welt und den aufstrebenden Ländern offenlegt. Denn nur ein Punkt ist unbestritten: Zölle sind mittel- und langfristig schädlich. Der einzige Weg heraus aus dieser Misere ist das Senken von Zöllen. Und genau das möchte Trump erreichen.

Es bleibt bei meiner vor nunmehr zwei Jahren getätigten Aussage: Mit dem US-Präsidenten Donald Trump werden wir einen heißen Ritt vor uns haben, einen Ritt auf den Messers Schneide, immer kurz vor dem Absturz. So sieht es weiterhin aus. Trump setzt mit aller Gewalt seine Wahlversprechen um. Wenn es ihm beim Thema Handelsbeziehungen gelingt, wird auch Deutschland von einem "level playing field", gleiche Spielregeln für alle, profitieren. Deswegen notieren viele weltweite Aktienmärkte nah an ihren Allzeithochs. Doch ein Absturz ist nicht ausgeschlossen, das Establishment versucht wiederum ebenfalls mit aller Macht, ihre Pfründe der Vergangenheit zu sichern und Trump zu stürzen. Die Chance dafür ist ebenfalls vorhanden, es bleibt also spannend.


ITALIENKRISE ODER EUROKRISE 4.0

Permanent spricht man von einer Italienkrise und von den hohen Staatsschulden, die Italien vor sich herschiebt. Es gibt eine Untersuchung, aus der hervorgeht, dass Staaten nur dann an ihrer Überschuldung zugrunde gehen, wenn sie sich in einer Währung verschulden, auf die sie keinen Einfluss haben. Solange sich Italien also in Lira überschuldet hat, konnte sich das Land durch das Streichen von drei Nullen selber aus der Misere ziehen. Mit dem Euro ist das nicht mehr möglich, so zumindest die vorherrschende Meinung.

Ich sehe das anders: Ein Großteil der italienischen Staatsschulden liegen bei italienischen Banken, ein weiterer Teil bei italienischen Privatinvestoren. Und was übrig bleibt, und das dürfte der größte Teil sein, liegt bei der EZB. 130% vom BIP beträgt die Staatsverschuldung inzwischen, der Vertrag von Maastricht sah eine Obergrenze von 60% vor. Derzeit werden Zins und Tilgung bzw. Rückzahlung bei Fälligkeit durch immer neue Staatspapiere finanziert, die überwiegend letztlich in der Bilanz der EZB landen. Pleite wäre Italien dann, wenn die italienischen Banken ihr Geld umgehend zurückfordern. Das tun sie nicht, weil sie selber abhängig sind von der italienischen Politik. Außerdem nimmt ihnen die EZB im Zweifel alles ab. Selbiges gilt sowohl für die italienischen Privatanleger als auch für die etwaigen anderen europäischen Inhaber von italienischen Papieren, sofern sie diese in den vergangenen Jahren nicht längst abgestoßen haben. Bleibt also die EZB als letzter Rettungsanker. Wenn die EZB also keine italienischen Staatsschulden mehr in die eigenen Bücher nimmt, dann ist Schluss mit lustig.

Welche Nationalität hat nochmal der Chef der EZB? Er heißt "Mario", ein typischer italienischer Name. Glauben Sie im Ernst, dass Draghi sein Land ans Messer liefern wird? Ich sage: Niemals!

Insofern ist also auch die Italienkrise nicht weiter als ein Sturm im Wasserglas. Die EU und auch die EZB haben inzwischen Erfahrung mit solchen Situationen. Man wird ausnahmsweise ein paar weitere italienische Staatspapiere aufkaufen, wenn Italien dafür verspricht, doch endlich einen Teil der zur Verfügung gestellten Mittel zu investieren. Irgendeinen Deal muss man der Öffentlichkeit verkaufen, damit man ein abruptes Ende der EU durch eine Pleite Italiens verhindern darf.

Das hat schon bei Spanien, Irland, Portugal, Zypern und Griechenland so funktioniert, es wird nun auch bei Italien funktionieren. Man hat ja nun mit einem ausgewiesenen Finanzexperten an der Spitze der Übergangsregierung erst einmal ein paar Monate Zeit gewonnen, um entsprechende Konditionen auszuhandeln.


DS-GVO IST EIN FÖRDERPROGRAMM FÜR US-GIGANTEN

Über die europäische Datenschutzverordnung habe ich mich schon vor einer Woche ausgelassen. Inzwischen habe ich Informationen darüber erhalten, wer neben Rechtsanwälten und Programmieren noch von dieser gut gemeinten und schlecht umgesetzten Verordnung profitiert: Google und Facebook.

Durch die Umkehrung der Beweislast über die ordentliche Datenbehandlung ist nun jeder noch so kleine Betrieb und Webseitenbetreiber verpflichtet, bestimmte Prozesse zu ermöglichen und diese Prozesse auch jederzeit lückenlos und rechtlich einwandfrei nachzuweisen. Über Google Adsense können Webseitenbetreiber ihre Webseite für Google-Werbung öffnen, Google prüft jedoch, ob der europäische Datenschutz eingehalten wird. Wenn da nicht alles sauber ist, wird die Seite aus dem Verteilerschlüssel genommen.

Auf der anderen Seite ist Google mit ausreichend Anwälten und Entwicklern ausgestattet, um den europäischen Datenschutz auf den eigenen Seiten sicherzustellen. Wenn also bei der Auslieferung von AdWords-Werbung sicher gestellt werden muss, dass alles EU-rechtskonform ist, dann ist Google bei den eigenen Seiten auf der sicheren Seite. Das interessiert insbesondere Werbetreibende, die über Werbung neue Kundendaten einsammeln und diese natürlich rechtskonform erhalten möchten. Wenn die kleinen Webseitenbetreiber da nicht schnell genug mithalten können, dann wird also bis auf Weiteres erst einmal im Google-Universum geworben. Selbiges gilt für Facebook.

Wir halten also fest: Profiteure der europäischen Datenschutzverordnung sind nicht nur Anwälte und Entwickler, sondern auch Google und Facebook. Ob das im Sinne der EUrokraten ist?

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES31.5.18Woche ΔΣ '18 Δ
Dow Jones24.416 -1,3%-1,7%
DAX12.605 -1,9%-2,4%
Nikkei22.207 -1,0%-2,4%
Shanghai A 3.242 -1,9%-6,4%
Euro/US-Dollar1,17-0,5%-2,7%
Euro/Yen127,34-0,6%-5,7%
10-Jahres-US-Anleihe2,82%-0,150,40
Umlaufrendite Dt0,15%-0,18-0,13
Feinunze Gold$1.299 -0,4%-0,3%
Fass Brent Öl$77,46 -2,3%16,4%
Kupfer6.809 0,1%-4,8%
Baltic Dry Shipping1.090 -1,7%-20,2%
Bitcoin7.509 -0,8%-46,0%



Nachdem vor zwei Wochen noch alles nach einem schnellen Ende des Handelsstreits zwischen China und den USA aussah, erlebte der Handelsstreit in der nun abgelaufenen Woche wieder einige neue Eskalationsstufen. Entsprechend ist der Ausverkauf an den Aktienmärkten nachvollziehbar und verständlich. Der Dow Jones gab 1,3% ab, der DAX sogar 1,9%. Auch Japan und China mussten Federn lassen.

Zusätzlich schlug die Italienkrise zu, so dass auch der Euro unter Druck geriet. Das Wochenminus gegenüber dem US-Dollar beträgt 0,5%, ganz ähnlich hat sich der Wechselkurs zum japanischen Yen entwickelt (-0,6%).

Anleger flüchten in den vermeintlich Sicheren Hafen, und das ist in Europa nun einmal die Bundesanleihe. Die Umlaufrendite hat sich halbiert!!! auf 0,15%, während die Rendite der Club-Med Staatsanleihen kräftig angesprungen sind. Auch in den USA sucht man die Stabilität der Staatsanleihe (-0,15%punkte auf 2,82%), nachdem kürzlich noch die 3%-Marke übersprungen worden war und das Ende der Welt eingeläutet wurde.

Saudi Arabien und Russland erwägen, ihre Förderkürzungen aufzuheben, um das Ungleichgewicht am Ölmarkt auszugleichen. Nachdem vor zwei Jahren ein Überangebot durch das US-Fracking sowie die Rückkehr des Irans an die weltweiten Ölmärkte erzeugt worden war, hatten Russland und Saudi Arabien ihre Förderung gekürzt. Seither ist die Konjunktur weltweit angezogen, es wird mehr Öl nachgefragt, während gleichzeitig der Iran wieder mit Sanktionen belegt wird. Doch mit 80 USD/Fass Brent Nordseeöl und 70 USD/Fass US WTI Öl scheinen die Saudis und Russen erst einmal zufrieden zu sein. Sollte das Öl weiter ansteigen, würde in den USA ein neuer Frackingboom losgetreten. Das möchte man natürlich vermeiden.

Ich gehe davon aus, dass der Ölpreis über den Sommer weitere 10 USD abgeben wird.

Das Gold verharrt bei 1.300 USD/Uz seit ... solange ich mich erinnern kann. Eigentlich müsste die Alternativwährung aufgrund der angeheizten Euro-Krise doch anziehen, tut es aber nicht. Böse Zungen behaupten, das sei durch Notenbanken manipuliert, die einen steigenden Goldpreis als Indikator für weltweit aufkommende Systemkritik nicht sehen wollen. Hmm, keine Ahnung, was da dran ist, aber für mich klingt das zumindest so, als gäbe es derzeit keine Gefahr für fallende Kurse beim Gold.

Nun bin ich gespannt, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat. Mehr dazu im nächsten Kapitel.




03. Sentiment: Der Euphorie folgt Niedergeschlagenheit binnen nur 2 Wochen

Gerade einmal zwei Wochen haben die Finanzmärkte benötigt, um die Stimmung unter den Anlegern von Euphorie in eine Depression zu verwandeln. Denn inzwischen betrachten 45% (+27%) unserer Umfrageteilnehmer die aktuelle DAX-Bewegung als Abwärtsimpuls. Die niedergeschlagene Stimmung nährt sich aus allen anderen Lagern: Nur noch 8% (-9%) betrachten die aktuelle DAX-Bewegung als Aufwärtsimpuls, weitere 6% (-8%) als Topbildung. Selbst für eine Seitwärtsbewegung votieren nur noch 33% (-13%). Damit ist die Stimmung auf -3,7% gesackt, ein Wert, der bereits ansatzweise als extrem negativ betrachtet werden kann.

Der Kurseinbruch in der abgelaufenen Woche kam für viele völlig überraschend: 27% (+14%) geben an, den Rückschlag im DAX überhaupt nicht erwartet zu haben, weitere 30% (-3%) sehen ihre Erwartungen kaum erfüllt. Auf der anderen Seite haben nur noch 34% (-14%) die DAX-Entwicklung so zum größten Teil erwartet und weitere 10% (+4%) geben an, darauf spekuliert zu haben. Außer ein paar mutigen Leerverkäufern wurden also die meisten Anleger überrascht. Die Verunsicherung unter den Anlegern ist groß.

Parallel zum Stimmungseinbruch trübt sich auch der Optimismus der Anleger ein. Das ist bemerkenswert, denn häufig laufen diese beiden Indikatoren gegenläufig: Tiefere Kurse drücken auf die Stimmung, erhöhen aber die Erwartung an steigende Kurse in der Zukunft. Diesmal ist das nicht so: Nur noch 20% (-1%) der Umfrageteilnehmer erwarten für den DAX in drei Monaten steigende Kurse, hingegen gehen inzwischen 34% (+3%) von fallenden Kursen aus. Eine Seitwärtsbewegung erwarten 32% (-3%). Die Probleme, die für den aktuellen Kurseinbruch verantwortlich sind, werden offensichtlich von Anlegern langfristig mit großer Besorgnis zur Kenntnis genommen.

In den vergangenen Wochen haben sich viele Anleger bereits auf eine schwächere Börse vorbereitet, so bleibt der Verkaufsdruck nunmehr relativ gering. Nur noch 15% (-4%) wollen bei den aktuell niedrigeren Kursen noch verkaufen, hingegen wollen weiterhin 20% der Anleger Aktien zukaufen. Mit 65% (+4%) haben zwei von drei Anlegern derzeit keine festen Handelsabsichten.

Das Euwax-Sentiment der Börse Stuttgart zeigt an, dass Privatanleger in die fallenden Kurse hinein ihre Absicherungspositionen aufgelöst haben. Aktuell notiert das Sentiment mit 0,17 Punkten im neutralen Bereich, nachdem noch vor vier Wochen extrem hohe Absicherungsgeschäfte registriert wurden.

Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, haben ihre Put-Absicherungen ebenfalls zurückgefahren. Das Put/Call-Verhältnis ist auf den historischen Durchschnittswert von 1,5 zurückgekehrt. An den US-Börsen ist das Put/Call-Verhältnis hingegen leicht angestiegen, hier gehen Anleger bereits wieder verstärkt Absicherungspositionen ein.

Die technische Verfassung der US-Märkte ist weitgehend neutral, der Angst und Gier Index des S&P 500 zeigt mit 43% eine ausgewogene Verfassung an. Dieses Bild wiederholt sich auch beim Short Range Oscillator des S&P 500, der für kurzfristige Spekulationen häufig ein guter Anhaltspunkt ist.

Institutionelle US-Investoren haben sich in den vergangenen Wochen auf eine Investitionsquote zwischen 80% und 85% eingependelt, aktuell 82%. Das ist zwar kurzfristig betrachtet, wenn wir uns die Entwicklung seit dem Crash im Februar vor Augen führen, recht hoch, langfristig jedoch liegt die Investitionsquote meist höher. Es steht wohl gerade die Entscheidung an, ob wir wieder eine verlässliche Investitionsphase bekommen, oder ob die Turbulenzen der vergangenen Wochen noch anhalten.

US-Privatanleger sind mit einer Bulle/Bär-Quote von 8,6% leicht optimistisch eingestellt.

Sentimentdaten



Der Stimmungsumschwung ist heftig, Extremwerte wurden jedoch noch nicht erreicht. Anleger sind zwar aufgrund der jüngsten Kursentwicklung bereits stark verunsichert, sitzen aber noch auf einem ausreichenden Gewinnpolster, um die Finanzmarktturbulenzen wegzulächeln.

Absicherungspositionen, die noch vor einer Woche im Falle steigender Kurse für ein Anheizen einer Rallye gesorgt hätten, wurden aufgrund der anhaltend niedrigen Kurse inzwischen aufgelöst. Damit sind Anleger neutral positioniert und warten auf die nächsten Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China.

Vor diesem Hintergrund ist aktuell kaum ein Impuls in die eine oder andere Richtung aus der Stimmungserhebung abzuleiten, der Impuls könnte vielmehr seitens der Politik kommen.










04. Ausblick: Unterschiedliche Sichtweise zwischen Finanzmärkten und Massenmedien

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Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

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05. Update beobachteter Werte

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06. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
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07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



08. An-/Ab-/Ummeldung

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