Heibel-Ticker 19/8 - Erste Eindrücke aus dem Silicon Valley

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22.02.2019:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

14. Jahrgang - Ausgabe 08 (22.02.2019)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Zurück aus San Francisco
02.So tickt die Börse: Erste Eindrücke aus dem Silicon Valley
 - Abo als Geschäftsmodell
 - Telefonnummern als Geschäftsmodell
 - Chaos bei Zahlungssystemen
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Spekulanten gefährden Kursniveau
 -
04.Ausblick: Bewertungsansatz für Twilio und Zuora
05.Update beobachteter Werte
 Bewegung im Handelskonflikt, Stopp Loss nachziehen
 Produktionsmenge steigt, Aktie ebenfalls
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Zurück aus San Francisco

Liebe Börsenfreunde,

Nein, am vergangenen Freitag habe ich keinen Heibel-Ticker verschickt. Ich war im Silicon Valley und habe dort so viele Eindrücke erhalten, dass ich mir das Schreiben für diese Woche aufgespart habe. Daher kommt der Heibel-Ticker also erst heute, dafür aber mit meinen ersten Einschätzungen zu einigen von mir besuchten Unternehmen aus dem Silicon Valley. So lesen Sie in Kapitel 02 meine Erläuterungen zu den interessanten Geschäftsmodellen von Twilio und Zuora.

In Kapitel 03 habe ich die Sentiment-Analyse für Sie erstellt, damit wir eine Meinung darüber haben, wo die Aktienmärkte derzeit stehen.

Es ist schwer, eine Bewertung neuer Geschäftsmodelle vorzunehmen. Für Twilio und Zuora habe ich dies dennoch in Kapitel 04 versucht, damit wir die auf den ersten Blick exorbitant hohen Bewertungsniveaus besser einordnen können.

Wie immer gibt es eine Reihe von Updates zu unseren offenen Portfoliopositionen in Kapitel 05 sowie eine tabellarische Übersicht in Kapitel 06.

Bitte haben Sie Nachsicht mit den vielen Rechtschreibfehlern in dieser Ausgabe, wir haben das Lektorat aufgrund der Verschiebung der Erstellung leider nicht mehr geschafft. Noch länger wollte ich Sie auf diese Ausgabe nicht warten lassen.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts190224.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Erste Eindrücke aus dem Silicon Valley

ABO ALS GESCHÄFTSMODELL

"Stephan, wie machst Du Deine Aboverwaltung", werde ich von befreundeten Mitbewerbern tatsächlich sehr häufig gefragt. Vor 15 Jahren, als ich meinen Börsenbrief erstmals kostenpflichtig machte, habe ich lange gesucht und keine passende Standardsoftware gefunden, die für mich brauchbar war. Standardsoftware ist das A und O für jedes Unternehmen, das nicht von IT-Kosten aufgefressen werden möchte. Wenn ich eine Lehre meines Wirtschaftsinformatik Professors aus der Uni mitgenommen habe, dann dieses. Standardsoftware ist langfristig günstiger als individuelle Lösungen.

Doch es gab nichts. Also ließ ich die Aboverwaltung nach meinen individuellen Wünschen entwickeln. Wir haben einige Jahre gebraucht, um die vielen verschiedenen Anforderungen zu erkennen und umzusetzen: Anmeldung, Wechsel vom Plus zum Plus Express-Abo, Rückfall vom Plus Express zum Plus, Pausieren des Abos, vorzeitiges Beenden des Abos, Wiederaufnahme des Abos, Verlängerung des laufenden Abos. Jeweils muss auf der einen Seite sicher gestellt sein, dass bei aktiven Abos für die entsprechende Laufzeit die entsprechenden Ausgaben ausgeliefert werden und auf der anderen Seite, dass die Zahlungen buchhalterisch ordentlich verbucht werden.

Kein Hexenwerk, aber auch nicht trivial. Wenn Sie nun davon ausgehen, dass der Heibel-Ticker eine ziemlich einfache Abo-Geschichte ist, dann ist es leicht vorstellbar, dass die Komplexität exponentiell steigt, wenn es bspw. mehrere Produkte gibt, wenn es wie bei Spotify beispielsweise ein Einzelabo oder ein Familienabo gibt, usw. Die befreundeten Mitbewerber habe ich zumindest stets abgewiesen: Ich bin froh, ein eigenes System am Laufen zu haben. Aber das System als Dienstleistung anzubieten, wäre ein völlig neues Geschäftsmodell.

Zuora hat dieses Geschäftsmodell umgesetzt und ist heute 2,5 Mrd. Euro wert. Nein, das soll jetzt nicht heißen, dass ich mir in den Allerwertesten beiße, dass ich das nicht gemacht habe. Sondern die Jungs von Zuora haben das richtig gut gemacht: Die Aboverwaltung wird als SaaS (Software as a Service) über die Cloud angeboten. Ich habe die Zentrale von Zuora in San Mateo, Kalifornien besucht und mit John Huh, Leiter der Abteilung Investor Relations, über das Geschäftsmodell diskutiert.

Der Guardian gehört zu den Kunden von Zuora. Huh meinte, man betreibe kaum aggressives Marketing, sondern suche sich seine Kunden quasi aus. Meist läuft man offene Türen ein, denn die Erkenntnis, das der Betrieb der individuell entwickelten Abo-Verwaltung immer aufwendiger zu betreiben ist, sei bereits bei den meisten vorhanden.

Doch seine wirkliche Stärke zeigt die Lösung bei Start Ups, die mit schlankem Budget möglichst schnell eine solide Lösung suchen, die im Erfolgsfall auch ordentlich skalierbar ist. DAZN bietet für 10 Euro im Monat das Live-Streaming so ziemlich aller europäischen Fußball-Ligen an, sowie auch von unzähligen anderen Sportarten. Die DropBox für Unternehmen heißt Box (auch börsennotiert: BOX) und baut ebenfalls auf die Aboverwaltung von Zuora. Zendesk kümmert sich um den Betrieb von Helpdesks und rechnet ebenfalls monatlich ab. Diese Unternehmen sind binnen weniger Jahre in eine Milliardenbewertung hinein gewachsen, haben im B2B-Bereich zigtausend Kunden gewonnen (Zendesk, Box) oder im B2C-Bereich inzwischen 130 Mio. Kunden (DAZN).

Zuora rechnet nach Aufwand ab, nach Transaktionen. Gerade der Einstieg wird leicht gemacht, da die Abwicklung in der Cloud sehr leicht genutzt werden kann und die Abrechnung zunächst mit nur einer kleinen Anzahl von Kunden nicht so teuer ist. Doch dann partizipiert Zuora am Erfolg seiner Kunden, da nach Transaktionen abgerechnet wird.

Seit kurzem zeigen nun auch Automobilhersteller Interesse an Zuora: Warum Autos kaufen, wenn man auch einen Autodienst abonnieren kann? Wieso, werden nun einige Fragen, Leasing gibt´s doch schon? Nein, das Abo hat damit wenig zu tun. Über ein Abo können Sie bspw. einen A5 abonnieren und Sie bekommen einen A5, egal ob Sie gerade zu Hause sind, oder aber auf Mallorca in ihrer Ferienwohnung. Oder vielleicht sogar im Urlaub in Italien oder auch auf Geschäftsreise in den USA.

Beim Leasing sind Sie dafür verantwortlich, Ihr Auto in die Werkstatt zu bringen. Wenn Sie ein Auto abonnieren, verwaltet der Automobilhersteller sein Auto selbst und kann über Fernzugriff den Verschleiß nachvollziehen und Wartungen planen. Die vielen kleinen Sensoren, die zum Internet der Dinge zusammengeführt werden, machen's möglich.

Und da sind wir schon bei künftigen Geschäftsmodellen: Warum sollte unsere 2G Energy denn ihre Blockheizkraftwerke verkaufen? Warum nicht einfach die Dienstleistung des stets verfügbaren Stroms und der Wärme verkaufen? Über Fernwartungszugriffe ist 2G ohnehin heute schon in der Lage, viele Probleme zu lösen, ohne vor Ort zu sein.

Wir kommen hier an kulturelle Unterschiede: Während man in Deutschland gerne Dinge besitzt, die man nutzt, ist es in den USA für die Menschen wichtiger, flexibel zu bleiben. Und der Bezug von Dienstleistungen, wie hier beschrieben, schont die Barkasse, wenngleich der Dienst teuer bezahlt wird. Doch dafür bleibt man flexibel und diese Flexibilität lassen sich insbesondere Unternehmen in den USA einiges kosten.

Zuora hat also ein tolles Produkt und ein tolles Geschäftsmodell. Leider werden noch Verluste geschrieben, und das soll auch auf absehbare Zeit so bleiben. Und die Bewertung ist abenteuerlich: Das Kurs/Umsatz-Verhältnis beträgt 12. In Kapitel 04 werde ich eine Einschätzung abgeben, wie diese Kennziffern zu sehen sind.


TELEFONNUMMERN ALS GESCHÄFTSMODELL

Ein weiteres Unternehmen, das mich begeistert hat, ist Twilio: Neue Mitarbeiter brauchen neue Telefonnummern, wenn diese Mitarbeiter die Stadt wechseln, müssen die Telefonnummern neu zugesteuert werden oder es müssen neue Anschlüsse beantragt werden. Wenn nun ins Ausland expandiert wird, dann muss in jedem Land ein Telekom-Dienstleister gefunden werden, der die jeweiligen Ansprüche bedienen kann. Twilio bündelt diese Anforderungen und bietet seinen Kunden die Möglichkeit, alles aus einer Hand zu beziehen.

Dafür hat Twilio in über 100 Ländern Rahmenverträge mit örtlichen Telekom-Anbietern geschlossen und verfügt über ein Reservoir an lokalen Telefonnummern, die von Twilio-Kunden ad hoc bezogen werden können. Wenn also ein kalifornisches Startup sein Geschäft nach Hamburg ausweiten möchte, reichen wenige Klicks und in Echtzeit steht ihm eine Hamburger Telefonnummer zur Verfügung. Es entfallen die wochenlange Wartezeit auf neue Telefonnummern (warum dauert das bei der Telekom noch immer so lange?) und es entfallen aufwendige Recherchetätigkeiten bei der Suche nach passenden Angeboten.

Die Hamburger Nummer kann nun mit automatischen Ansagetexten bestückt werden, sowie mit einem Menü (drücken Sie 1 um ...). einmal mehr geht es auch hier um Flexibilität und um Geschwindigkeit. Startups möchten ihre Ideen ad hoc umsetzen. und auch Twilio berechnet nach Aufwand, so dass jeder Kunde klein anfangen kann und je nach geschäftlichem Erfolg dann auch entsprechende Rechnungen erhält.

Ich habe Chris Nassen aus der IR-Abteilung in der Zentrale in San Francisco besucht. Kürzlich hat Twilio das Unternehmen SendGrid übernommen, ein benachbarter Wettbewerber, der ähnliche Dienste für E-Mails anbietet. Damit weitet Twilio sein Angebot weiter aus und positioniert sich als zentraler Anlaufpunkt für sämtliche Kommunikationskanäle zwischen Unternehmen und Kunden.

Denn schon lange wird der Telefonkontakt durch SMS-Nachrichten ergänzt, über die Informationen oder weiterführende Links an den Anrufer geschickt werden können. Zudem besteht die Möglichkeit der Konfiguration von Faxen und WhatsApp-Nachrichten, egal ob über Festnetz oder Mobilfunk. Und programmierbare Videos und Chat-Bots können eingesetzt werden, wie auch - wenn auch bislang nur rudimentär - Spracherkennung. Dinge, die große Unternehmen gerne nutzen, aber bislang selber entwickeln mussten.

Okay, in diesem Markt gibt es schon große Wettbewerber (anders als bei Zuora): Genesys Telecommunications Laboratories (privates Unternehmen aus San Francisco mit einigen tausend Mitarbeitern) und Avaya (Santa Clara, Kalifornien) bieten entsprechende Lösungen an, die direkt beim Kunden installiert werden. Genesis und Avaya sind größer als Twilio, haben aber keine Cloud-Lösung und sind daher nicht so flexibel.

Auch Twilio schreibt noch keine schwarzen Zahlen und wird mit einem exorbitant hohen Kurs/Umsatz-Verhältnis von 22 bewertet. Auch dazu habe ich eine Einschätzung, wie das zu bewerten ist, in Kapitel 04 für Sie ausgearbeitet.


CHAOS BEI ZAHLUNGSSYSTEMEN

Was mich am meisten überrascht hat, war das Chaos bei den verschiedenen Zahlungssystemen in Kalifornien. Ich war davon ausgegangen, dass ich in der Heimat von Apple überall mit Apple Pay bezahlen kann. Aber weit gefehlt: An jeder Kasse traf ich auf neue Besonderheiten. Ob beim Cappuccino oder an der Tankstelle, keine Kasse war mit der anderen zu vergleichen. Mal wurde Apple Pay akzeptiert, mal nur Google Pay, mal beides und mal gar nichts davon. Doch häufig, um nicht zu sagen meistens, funktionierte Apple Pay bei mir nicht. Der Grund dafür ist meiner Einschätzung jeweils bei der lokalen Bankverbindung des jeweiligen Einzelhändler zu finden: Manche haben ihre Kunden für internationale Kreditkarten freigeschaltet, manche nicht. Da hinter meinem Apple Pay meine deutsche Visa-Karte aufgerufen wurde, verweigerten einige Kassen die Abrechnung.

Komischerweise funktionierte die Zahlung dann mit der Visa-Karte direkt... und zwar meistens ohne Pin und ohne Unterschrift. Wenn auch das abgelehnt wurde, half meine EC-Karte. Nur einmal wurden sämtliche elektronischen und Plastik-Zahlungswege abgelehnt, so dass ich in bar bezahlen musste.

Die Logik dahinter? Na, so ganz verstanden habe ich das nicht, aber ich habe die Vermutung, dass die Einzelhändler jeweils aus einem Paket an Angeboten ihrer Bank wählen können und eben bestimmte Zahlungswege nicht "gebucht" haben. Gleichzeitig werden viele lokale Banken (das Banksystem in den USA ist wesentlich zersplitterter als bei uns) nicht alle Zahlungswege anbieten können. Nach diesen Erfahrungen ist es für mich jedoch endlich nachvollziehbar, wieso in den USA Apple Pay, Paypal und Google Pay mit so großer Medienbeachtung versehen werden, während wir hier in Deutschland einfach nur die EC-Karte an der Kasse zücken, die ja immer funktioniert.


Soweit ein paar erste Eindrücke von meiner Reise ins Silicon Valley. Schauen wir uns nun einmal die Entwicklung der wichtigsten Indizes während meiner Abwesenheit an:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES25.2.19Woche ΔΣ '19 Δ
Dow Jones26.092 3,7%13,1%
DAX11.505 4,4%9,0%
Nikkei21.449 3,4%7,2%
Shanghai A 3.101 13,1%18,8%
Euro/US-Dollar1,140,1%-0,8%
Euro/Yen125,851,1%-0,3%
10-Jahres-US-Anleihe2,67%0,02-0,06
Umlaufrendite Dt0,01%-0,02-0,09
Feinunze Gold$1.328 1,4%3,7%
Fass Brent Öl$65,12 6,3%24,7%
Kupfer6.488 4,5%7,8%
Baltic Dry Shipping634 3,9%-50,1%
Bitcoin3.804 12,3%-3,0%



Die Aktienmärkte sind weiter angestiegen. US-Präsident Trump sorgt derzeit mit optimistischen Tweets über den Verlauf der Verhandlungen mit China für gute Laune an den Aktienmärkten. Sollte es tatsächlich zu einer Einigung kommen, so dürften insbesondere Aktien in China und den USA anspringen. Ich will aber nicht ausschließen, dass der Weg zu einer Einigung nochmals durch aufkommende Zweifel durchkreuzt wird.

Schauen wir nun einmal, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.




03. Sentiment: Spekulanten gefährden Kursniveau

Die Verhandlungen zwischen den USA und China in Sachen Handelsstreit verlaufen konstruktiv, so Trump. Die Einführung weiterer Strafzölle hat er erst einmal verschoben. Schon im Vorfeld dieser Nachricht von diesem Wochenende war die Information über den positiven Verlauf der Verhandlungen durchgesickert und die Aktienmärkte begrüßten diese Information mit steigenden Kursen.

Der DAX stieg in der vergangenen Woche um 1,4% auf 11.458 Punkte und setzt diesen positiven Trend am heutigen Montag mit einem weiteren Plus von bislang einem halben Prozent fort. Hier in Europa sorgen Gerüchte um einen Aufschub des Brexits um zwei Jahre für weiteren Auftrieb an den Aktienmärkten.

So sehen inzwischen auch wieder 28% (+13%) unserer Umfrageteilnehmer den DAX derzeit in einem Aufwärtstrend befindlich, weitere 11% (+6%) sehen die aktuell steigenden Kurse als Topbildung. Hingegen gehen nur noch 10% (-12%) von einem Abwärtsimpuls aus. Mit 46% (-2%) halten die meisten Anleger die aktuelle Börsenphase für eine Seitwärtsbewegung.

Das wollen 62% (+11%) so zum größten Teil erwartet haben, weitere 8% (+1%) geben an, auf diese Entwicklung spekuliert zu haben. Nur noch 23% (-9%) sehen ihre Erwartungen der Vorwoche kaum erfüllt und weitere 7% (-4%) wurden auf dem falschen Fuß erwischt. Sentiment und Selbstzufriedenheit sind somit nach heftigen Schwankungen in den Vorwochen nunmehr wieder als neutral zu bezeichnen.

Ganz anders sieht es bei den Erwartungen der Anleger aus: Nur noch 20% (-3%) erwarten für den DAX in drei Monaten steigende Kurse, hingegen fürchten 29% (-1%) einen Abwärtsimpuls. Mit 39% (+1%) gehen die meisten von einer anhaltenden Seitwärtsbewegung aus. Immerhin weitere 9% (+5%) gehen zwar von steigenden Kursen aus, betrachten dies jedoch als letztes Aufbäumen vor einem Abwärtstrend.

Daher wollen auch nur 18% (+1%) derzeit Aktien zukaufen, 17% (+1%) hingegen wollen Aktien verkaufen. Mit 65% (-2%) sind die meisten derzeit noch unentschlossen über ihre nächsten Handelsaktivitäten.

Das Sentiment der Privatanleger, das die Euwax ermittelt, zeigt eine neutrale Positionierung an. Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, sind hingegen überwiegend für steigende Kurse positioniert. Das Put/Call-Verhältnis zeigt mit einem Wert von 1,1 eine stärkere Long-Positionierung an als im Schnitt während der vergangenen 12 Monate (1,5).

Ganz ähnlich sieht das Put/Call-Verhältnis der CBOE in den USA aus, auch dort sind Anleger überwiegend long positioniert. Allerdings ist die Investitionsquote der US-Fondsmanager mit 78% (-4%) eher als neutral zu bezeichnen. Daraus kann man ablesen, dass die Long-Positionierungen überwiegend spekulativ sind. Spekulative Positionen sind flüchtig, werden also bei einer unpassenden Meldung schnell aufgelöst. Die hohe Volatilität wird uns wohl noch eine Weile begleiten.

Die Bullenquote der US-Privatanleger steht bei moderat bullischen 10%.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 steht mit 69% weiterhin im neutralen Bereich. Erst ab 75% wird von überzogener Gier gesprochen. Der wesentlich schneller oszillierende Short Range Oszillator des S&P 500 zeigt mit 8% jedoch eine stark überkaufte Marktverfassung an. Eine Korrektur der in den vergangenen Wochen erzielten Kursgewinne ist nach diesem Indikator kurzfristig überfällig.

Interpretation



Die Stimmung ist zwar neutral, aber gepaart mit der fallenden Zukunftserwartung wird die Stimmungslage anfällig für eine negative Meldung, oder vielleicht auch nur das Ausbleiben weiterer positiver Meldungen. Denn die positive Überraschung der Verschiebung weiterer US-Strafzölle muss nun für einige Wochen reichen. An dieser Front ist bis auf weiteres keine positive Überraschung mehr zu erwarten. Auch in Sachen Brexit ist die Katze aus dem Sack: Man spekuliert nun über eine zweijährige Verschiebung.

Damit haben wir zwei kurzfristige Impulse für den Aktienmarkt erhalten. Gleichzeitig haben wir den obigen Daten entnommen, dass derzeit insbesondere spekulative Anleger auf steigende Kurse setzen. Langfristig orientierte Anleger halten sich noch zurück.

So ist es in meinen Augen durchaus möglich, dass einsetzende Gewinnmitnahmen die Rallye im DAX schon sehr bald beenden. Und da viele spekulative Anleger unterwegs sind, könnten einsetzende Gewinnmitnahmen den Beginn einer Korrektur darstellen, die dann durch die spekulativen Anleger verstärkt würde.

Grundsätzlich sind die jüngsten politischen Entwicklungen als positiv zu werten: Eine Einigung der USA mit China im Handelsstreit würde zu einer Kursrallye führen. Auch die Verschiebung des Brexits würde an den Aktienmärkten begrüßt werden. Damit wäre eine Korrektur als technische Korrektur zu werten und würde eine Kaufgelegenheit darstellen, sofern sich diese positiven Aussichten materialisieren.

Als Gefahr wird derzeit das Verhältnis zwischen der EU und den USA gesehen. Sollte US-Präsident Donald Trump Fortschritte mit China erzielen, so könnte er sich anschließend Europa und dort insbesondere Deutschland, zuwenden. Autozölle schweben schon lange über der deutsch-amerikanischen Beziehung wie ein Damoklesschwert.

In unserer Umfrage animusX erheben wir auch Stimmungswerte zu anderen Marktwerten. Seit einigen Wochen schon messen wir für den Anleihemarkt extrem bullische Stimmungswerte. Dieses Sicherheitsbewusstsein passt zum Zukunftspessimismus am Aktienmarkt. Anleger suchen die Sicherheit des Anleihemarktes. Damit ist aber auch der Anleihemarkt anfällig für eine Korrektur.

Noch extremer ist die Stimmungslage bezüglich des Goldes: Seit Mitte Januar haben wir bereits kontinuierlich historische Höchstwerte, die Bullenquote war nie zuvor über mehrere Wochen so extrem hoch. Somit ist auch der Goldpreis kurzfristig für eine Korrektur anfällig.










04. Ausblick: Bewertungsansatz für Twilio und Zuora

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

INTERNET: Kundenbereich

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen Positionen anzeigen zu lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stelle ich den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

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05. Update beobachteter Werte

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

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06. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



08. An-/Ab-/Ummeldung

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