Heibel-Ticker PLUS 19/15 - Brexit-Verschiebung ohne Einfluss auf Anlegeroptimismus

» zurück zur Übersicht

12.04.2019:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

14. Jahrgang - Ausgabe 15 (12.04.2019)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Verschnaufpause
02.So tickt die Börse: Q-Zahlen der Banken geben wichtige Richtungshinweise
 - Berichtssaison startet mit den Banken
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Brexit-Verschiebung ohne Einfluss auf Anlegeroptimismus
 -
04.Ausblick: Disney macht Netflix, Amazon und Apple Konkurrenz
05.Recycling von Plastik: Ein lukratives Geschäft: Tomra Systems
 - Tomra Systems: Tomra Systems kümmert sich um Leergut
06.Update beobachteter Werte: Südzucker-Anleihe, FinTech Group
 - Südzucker-Anleihe: Prognose bis 2021
 - FinTech Group: Wer verkauft hat, kann wieder einsteigen
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Verschnaufpause

Liebe Börsenfreunde,

Die Verschiebung des Brexits scheint bei Anlegern kaum einen Eindruck hinterlassen zu haben. Der DAX notiert diese Woche seitwärts, die Zukunftserwartung unserer Anleger hat sich im Vergleich zur Vorwoche überhaupt nicht verändert. Im heutigen Kapitel 02 gehe ich kurz auf die wesentlichen geopolitischen Ereignisse ein (Brexit, China & IWF) und gebe dann einen kurzen Ausblick auf die zu erwartenden Quartalszahlen der Banken. Aus ihnen werden wir schon sehr viel über die in den kommenden Wochen zu erwartenden Quartalszahlen anderer Unternehmen ablesen können.

In Kapitel 03 gehe ich näher auf die Entwicklung des Sentiments ein: Nach beginnender Euphorie in der Vorwoche folgte in der nun abgelaufenen Woche die zu erwartende Abkühlung. Was die unveränderte Erwartungshaltung der Anleger in Folge der Brexit-Verschiebung zu bedeuten hat, untersuche ich ebenfalls in Kapitel 03.

Der heutige Ausblick behandelt die neue Strategie von Walt Disney. Gestern hat CEO Bob Iger die neue Strategie Investoren vorgestellt und Verluste für die kommenden vier Jahre angekündigt: Disney möchte Streaming-Anbieter wie Netflix, Apple und Amazon werden. Das ist zwar teuer, dürfte sich jedoch langfristig auszahlen, meinen Anleger: Die Aktie ist heute um 10% angesprungen.

Tomra kümmert sich um das Recycling von PET-Flaschen und bezeichnet sich als Weltmarktführer. Nur 14% des weltweit produzierten Plastiks wird recycelt, ein Großteil landet in den Ozeanen. Tomra möchte mehr auf Recycling bauen und rennt damit bei vielen Unternehmen offene Türen ein. Die Aktie geht derzeit ab wie eine Rakete. In Kapitel 05 untersuche ich, ob es schon zu spät für ein Investment ist.

Wie immer gibt es eine Reihe von Updates zu unseren offenen Positionen in Kapitel 06 sowie eine tabellarische Übersicht in Kapitel 07.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp190414.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Q-Zahlen der Banken geben wichtige Richtungshinweise

Wie erwartet hat der DAX diese Woche ein wenig seiner zuvor erzielten Kursgewinne konsolidiert. Dabei hatte es die Woche in sich: Der Brexit wird zur unendlichen Geschichte, China gewinnt im Handelsstreit mit den USA immer mehr an Gewicht und hinsichtlich der Konjunktur hat der IWF seine Prognose drastisch abgesenkt ... zum wiederholten Male.

Im Einzelnen, und hoffentlich dennoch nur kurz:

Brexit: Die Briten wollen gehen, die EU möchte die Briten nicht gehen lassen. Da die Briten den Wunsch geäußert haben, gehen zu dürfen, darf die EU die Konditionen diktieren. Diese Konditionen dürfen meines Erachtens keinen Brandherd Nordirland anfachen, sondern müssen gerade dort einen Kompromiss ermöglichen - doch davon sind wir weit entfernt. Keine Ahnung, ob das bis Halloween besser wird, in jedem Fall ist die EU weitere sieben Monate gelähmt.

Die Wirtschaft, das scheint man in der Politik nicht glauben zu wollen, kann mit jeder Lösung leben. Die Wirtschaft ist flexibel und passt sich gegebenenfalls an. Volkswirtschaftlich betrachtet kann natürlich an der einen Stelle ein Betrieb mit Arbeitsplätzen unter die Räder geraten, dafür wird aber an anderer Stelle ein neuer Betrieb mit neuen Arbeitsplätzen entstehen. Das Argument, der harte Brexit sei nach nunmehr drei Jahren Vorbereitungszeit für die Wirtschaft nicht zu verkraften, ist vorgeschoben.

"Sometimes in life you have to let people breathe before it all comes back to bite you!" - "Manchmal musst Du den Menschen etwas Luft zum Atmen geben, um zu verhindern, dass Dein Verhalten negativ auf Dich zurück fällt", schreibt sogar US-Präsident Donald Trump bezüglich der Verhandlungen in Sachen Brexit als Kritik an der harten Haltung der EU. Natürlich ist es "korrekt", wie sich die EU verhält, aber ist es auch "richtig" ... und wann hat sich die EU in der Vergangenheit überhaupt mal "korrekt" verhalten??

Handelsstreit: China hat als Antwort auf die Auseinandersetzung mit den USA ein gigantisches Konjunkturprogramm aufgelegt und inzwischen zeigen sich in den März-Zahlen die Resultate: Der Export steigt mit 14% doppelt so stark an wie erwartet. Der Handelsbilanzüberschuss ist mit 32 Mrd. USD viermal so hoch wie erwartet. Die Vergabe von Neukrediten hat sich im Vergleich zum Vormonat verdoppelt, erwartet wurde nur die Hälfte des Anstiegs.

Aber auch in den USA zeigen sich gesunde Konjunkturdaten. Insbesondere die Arbeitslosigkeit ist auf historisch niedrigem Niveau. Die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung ist auf dem tiefsten Stand seit 50 Jahren! Okay, sowohl China als auch die USA finanzieren diesen Wirtschaftsboom auf Pump, die Schuldenlast der zukünftigen Generationen wird in diesen Tagen mächtig aufgebläht. Aber außer heftigen Schlagzeilen hat das bei diesen beiden globalen Giganten in der Geschichte noch nie irgendwelche realwirtschaftlichen Auswirkungen gehabt.

Richtungsweisend war für mich ein Interview mit Mike Pence, das gestern geführt wurde. Sie erinnern sich sicherlich: Der Vizepräsident der USA war es, der im Oktober mit harten Worten das Verhalten der Chinesen in Sachen erzwungenem Wissenstransfer, Internetspionage und unfairen Handelspraktiken heftig angeklagt hatte. Gestern klang er weitaus milder: die Verhandlungen machen gute Fortschritte, man müsse da nur auf die Worte Trumps vertrauen.

Wenn also inzwischen selbst der Scharfmacher in Sachen Handelsstreit moderate Worte anklingen lässt, dann ist dort vielleicht wirklich bald eine wie auch immer geartete Lösung in Sicht.

Konjunkturprognose IWF: Uns interessiert die Auswirkung auf die Aktienbörse. Der IWF steht in der Tradition, seine Prognosen kontinuierlich zu modifizieren. Daraus folgt, dass die IWF-Prognosen lediglich ein Stimmungsbarometer sind, nicht aber eine präzise Wissenschaft. Der Stimmungsbarometer schlägt derzeit also negativ aus, das nehme ich zur Kenntnis und weiß, dass damit die Basis für eine positive Korrektur in der Zukunft gelegt wird.

Denn die Konjunkturdaten, die derzeit auf uns hereinrasseln, zeigen eine überraschend starke Konjunktur. In Europa ist die Industrieproduktion stärker als befürchtet, in Deutschland ist der Handelsbilanzüberschuss größer als befürchtet.

BERICHTSSAISON STARTET MIT DEN BANKEN

Ab heute werden die US-Banken ihre Quartalszahlen veröffentlichen. Bis Mitte nächster Woche werden Goldman Sachs, Morgan Stanley, Wells Fargo, J.P. Morgan, Citigroup und viele mehr ihre Zahlen veröffentlichen. Daraus können wir dann schon eine Menge über die tatsächliche Verfassung der US-Konjunktur ablesen.

Ich werde ein besonderes Augenmerk auf das Volumen der notleidenden Kredite legen: Wenn diese Ziffer ansteigt, dann ist das ein Zeichen dafür, dass sowohl Unternehmen als auch Menschen nicht ausreichend Einnahmen erzielen, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen ... und das ist nur dann der Fall, wenn die Konjunktur gen Süden dreht, wir also auf eine Rezession zulaufen.

Vor zwei Wochen habe ich Ihnen die invertierte Zinsstrukturkurve vorgestellt: Ein historisch gesehen sicherer Indikator für eine anstehende Rezession. Doch "diesmal ist alles anders", sagen nun eine Reihe von Volkswirten: Der Fehler von Jay Powell, den Zins einmal zuviel anzuheben, hat die Zinskurve invertiert. Er hat diesen Fehler jedoch bereits wieder korrigiert und entsprechend hat sich auch die Zinsstrukturkurve wieder normalisiert. Reicht also eine für nur wenige Tage invertierte Zinsstrukturkurve aus, um eine anstehende Rezession sicher vorherzusagen? Oder ist diesmal wirklich alles anders? Die Bank-Bilanzen werden uns wichtige Hinweise geben, um diese Frage zu beantworten.

In der abgelaufenen Woche haben Aktien von Versorgern (-2,3%), aus dem Gesundheitssektor (-1,5%) und aus dem Immobiliensektor (-1,6%) den DAX belastet. Die defensiven Titel wurden abgestoßen.

Auf der anderen Seite konnten Autowerte (+2,0%), Marketing-/ Medienaktien (+2,4%) und Industrieaktien (+2,3%) kräftig zulegen. Zykliker sind also gefragt, obwohl der IWF seine Konjunkturprognose nach unten korrigiert. Wochengewinner ist Gabelstapler Kino mit +10,2%, Verlierer die Shop Apotheke Europa mit -9,7%. Passt alles in mein Bild der vergangenheitsbezogenen IWF-"Stimmungsprognosen".

Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indikatoren im Wochenvergleich entwickelt haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES11.4.19Woche ΔΣ '19 Δ
Dow Jones26.143 -1,0%13,4%
DAX11.935 -0,6%13,0%
Nikkei21.711 -0,4%8,5%
Shanghai A 3.341 -1,7%27,9%
Euro/US-Dollar1,130,6%-1,4%
Euro/Yen126,180,7%0,0%
10-Jahres-US-Anleihe2,50%0,00-0,23
Umlaufrendite Dt-0,09%-0,03-0,19
Feinunze Gold$1.293 0,1%1,0%
Fass Brent Öl$70,84 1,2%35,7%
Kupfer6.497 0,2%8,0%
Baltic Dry Shipping728 4,1%-42,7%
Bitcoin5.031 1,5%28,3%



Sämtliche Aktienmärkte weltweit haben ein wenig konsolidiert, insbesondere in China ist der Kursrutsch stark gewesen. Aber gerade in China war der Kursanstieg in den vergangenen Wochen besonders stark.

Das Zinsniveau in den USA hat sich ein wenig erholt. Wie oben bereits ausgeführt ist die invertierte Zinskurve nur ein Phänomen von wenigen Tagen gewesen. In Deutschland hingegen ist die Umlaufrendite mit -0,09% deutlich negativ. Die letzte Auktion von Bundesanleihen mit 10 Jahren Laufzeit ergaben einen Zins von -0,05%.

Der Ölpreis klettert weiter an und deutet auf eine konjunkturelle Erholung oder zumindest bessere Entwicklung als bislang erwartet. Gleichzeitig erhöht der hohe Ölpreis als einer der großen Einflussfaktoren für die Berechnung der Inflationsrate den Inflationsdruck. Derzeit lehnen sich die Notenbanken weltweit zurück und behaupten, man müssen keine (weiteren) Zinsanhebungen durchführen, weil es keinen inflationären Druck gebe. Doch nach 45% Preisanstieg im Öl seit Jahresbeginn könnte sich das bald ändern.

Zum Bitcoin habe ich letzte Woche ausführlich Stellung genommen. Sieht aus, als würde der Preissprung erst einmal verarbeitet. Zumindest aber fällt der Preis nicht wieder auf das Niveau von vor dem vermeintlichen Aprilscherz zurück.

Schauen wir nun einmal, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.




03. Sentiment: Brexit-Verschiebung ohne Einfluss auf Anlegeroptimismus

Vor einer Woche wurden Stimmungswerte erreicht, die schon an leichte Euphorie erinnerten. Entsprechend konnten wir diese Woche eine Konsolidierung sehen, ohne jedoch die Marke von 11.800 Punkten zu unterschreiten. Der Blick ist weiterhin in Richtung 12.500 gerichtet, zumindest charttechnisch.

Die Laune unserer Umfrageteilnehmer hat sich diese Woche aufgrund der Konsolidierung an den Aktienmärkten wieder abgekühlt. Nur noch 29% (-18%) sehen in der aktuellen Entwicklung im DAX einen Aufwärtsimpuls, weitere 16% (-3%) gehen von einer Topbildung aus. Mit 48% (+21%) hat das Lager der neutral eingestellten Anleger die meisten der vormals in Feierlaune befindlichen Anleger aufgenommen. Das Anlegersentiment ist somit nun wieder fröhlich, aber nicht mehr euphorisch.

Nur 7% (-13%) wollen auf die Konsolidierung spekuliert haben, auf der anderen Seite wurden nur 3% (-8%) von der Konsolidierung auf dem falschen Fuß erwischt. Die meisten haben die Konsolidierung "zum größten Teil" erwartet (+18% auf 66%) und weitere 24% (+3%) sehen ihre Erwartungen kaum erfüllt. Die Selbstzufriedenheit hat sich unterm Strich nicht verändert, allerdings hat die Polarisierung der Vorwoche deutlich abgenommen.

Die Erwartung der Anleger hat sich in dieser Woche überhaupt nicht verändert ... so etwas gab es noch nie. Weiterhin 20% erwarten für den DAX in drei Monaten einen Aufwärtsimpuls, weiterhin 31% fürchten einen Abwärtsimpuls. Weiterhin 38% gehen von einer Seitwärtsbewegung aus. Sogar die Erwartung einer Topbildung (8%) oder Bodenbildung (3%) hat sich zur Vorwoche nicht verändert. Das große Ereignis dieser Woche, die Verschiebung des Brexits, berührt den Zukunftsoptimismus oder -pessimismus unserer Umfrageteilnehmer folglich nicht mehr im Geringsten.

Genau wie die Selbstzufriedenheit hat sich auch bei der Investitionsbereitschaft eine moderatere Haltung durchgesetzt. Nur noch 20% (-3%) der Anleger wollen in den kommenden zwei Wochen Aktien zukaufen, nur noch 18% (-2%) wollen verkaufen. Mit 62% (+5%) verzeichnet nur das Lager derer Zuwachs, die sich noch nicht über ihre nächsten Handelsaktivitäten entschieden haben.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger notiert bei -2,8 und damit auf einem Niveau, das anzeigt, dass vermehrt Absicherungsgeschäfte eingegangen wurden. Kein Wunder, mit dem Überspringen der 11.800 Punkte im DAX ist ein Kursniveau erreicht, bei dem eine Konsolidierung jederzeit den Großteil der seit Jahresbeginn erzielten Buchgewinne ausradieren könnte. Das möchte wohl niemand riskieren.

Institutionelle hingegen, die sich vorwiegend über die Eurex absichern, haben ein Put/Call-Verhältnis von 0,8. Es werden also viel mehr Calls gekauft als Puts, was bedeutet, dass verstärkt auf steigende Kurse gesetzt wird. Die gleiche bullische Positionierung zeigt auch das Put/Call-Verhältnis der US Börse CBOE an.

Fondsmanager haben ihre Investitionsquote nach dem kräftigen Sprung der Vorwoche leicht zurückgefahren (-3% auf 89%), sind damit aber noch immer stärker investiert als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt im vergangenen halben Jahr.

Das Bulle/Bär-Verhältnis der US-Privatanleger ist mit 20% ziemlich bullisch, aber noch weit entfernt von Euphorie, ähnlich dem Sentiment der deutschen Kollegen.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 74% wieder Gier an, die knapp unter der extremen Gier (ab 75%) notiert.

Interpretation



Grundsätzlich verwundert es schon, dass die Brexit-Verschiebung zwar so ziemlich jeden Anleger nervt, aber seine Erwartung bezüglich der künftigen Entwicklung nicht beeinflusst hat. Entweder das Vertrauen in das Verhandlungsgeschick der EU, einen harten Brexit zu verhindern, war unendlich groß. Oder aber für Anleger ist es inzwischen egal, ob es einen harten oder geregelten Brexit gibt. Wenn Sie mich fragen: Mein Vertrauen in die EU-Politik ist gering.

Das würde bedeuten, dass Anleger weniger auf die Politik achten und somit verstärkt auf Unternehmen schauen. Dafür spricht auch die Entwicklung an den Aktienmärkten in der abgelaufenen Woche: defensive Branchen haben deutlich abgegeben, während zyklische Aktien kräftig zulegen konnten. Das Vertrauen in die Wirtschaft ist in der abgelaufenen Woche zurückgekehrt.

Ich erinnere mich an die Marktphase Ende letzten Jahres: Damals standen bis zu vier weitere Zinserhöhungen durch die Fed im Raum, der Handelsstreit zwischen China und den USA drohte zu eskalieren und eine weltweite Rezession stand im Raum. Unternehmen haben in dieser Phase ihre Prognosen für das Q1, von dem wir nun die Zahlen erwarten, ausgegeben. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Zahlen überwiegend besser ausfallen werden als damals prognostiziert...

... doch das ist nicht Neues für den Aktienmarkt, denn dort hat man genau diese Entwicklung durch die heftige Rallye zum Jahresbeginn bereits "eingepreist", wie man so schön im Börsenjargon sagt. Wie immer wird es wohl wichtiger sein, die in den kommenden Wochen zu erwartenden Jahresprognosen der Unternehmen einzuordnen. Und dort erwarte ich eine deutliche Entspannung, also freundlichere Prognosen als noch vor wenigen Wochen.

Insbesondere Privatanleger sind für diese Situation falsch positioniert, sie haben sich stark abgesichert und würden den Kursen hinterher laufen, wenn der DAX sich nun in Richtung 12.500 auf den Weg machen sollte.







04. Ausblick: Disney macht Netflix, Amazon und Apple Konkurrenz

2017 hat Bob Iger, CEO von Walt Disney, angekündigt, einen eigenen Streaming-Dienst aufzubauen. Gestern wurden Details dazu im Rahmen einer Investorenkonferenz veröffentlicht. Heute notiert die Aktie mit 10% im Plus, die Aktie notiert auf einem neuen Allzeithoch. Es ist das größte Tagesplus seit mindestens 10 Jahren für Disney. Irgendwas scheint Bob Iger richtig gemacht zu haben.

Vor einigen Jahren lautete das Mantra der Medienbranche: "Content is king". Disney hatte damals seinen Content, seine Inhalte, an Netflix lizenziert. Netflix bot seinen Kunden an, unendlich viele Filme von Walt Disney abzurufen. Im Laufe der Zeit hat Disney jedoch gemerkt, dass Netflix näher am Kunden ist als Disney und daher besseren Zugriff auf den Kunden hat. Der größte Teil der monatlichen Netflix-Gebühren bliebt bei Netflix, Disney fehlten die Argumente, einen größeren Anteil einzufordern, denn Disney war nicht in der Lage, eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen, um seine ach so überlegenen Inhalte Kunden zugänglich zu machen.

Das soll sich nun ändern: Disney hat erkannt, dass man für einen Streaming-Dienst eine eigene Infrastruktur aufbauen muss. Das fängt bei der Kundenverwaltung an (monatliche Abos, siehe Zora) und hört bei der Schaffung von superschnellen Datenleitungen nicht auf. Bob Iger meint es ernst: Er hat die Investoren darauf eingeschworen, dass der große Cashflow des Unternehmens, der Gold wert ist, für den Ausbau der Infrastruktur verwendet wird. Mindestens bis 2022 werde Disney von nun an Verluste schreiben, so Bob Iger. Ein Gewinn ist erst für 2024 zu erwarten.

Das müssen Sie sich auf der Zunge zergehen lassen: Da kommt eine Cashcow mit den besten Kinderfilmen daher und sagt, man werde die kommenden vier Jahre nichts verdienen. Und als Reaktion darauf springt die Aktie um 10% an.

Verstehen kann man das erste, wenn man sich Netflix anschaut: 15 Mrd. USD an Aboeinnahmen werden mit 150 Mrd. USD Marktkapitalisierung bewertet. Bei Disney werden 60 Mrd. USD Jahresumsatz mit 230 Mrd. USD Marktkapitalisierung bewertet. Das Kurs/Umsatz-Verhältnis von Netflix beträgt 10, das von Disney nur 4.

Disney bepreist sein Angebot mit 5,99 USD pro Monat. Das ist deutlich günstiger als Netflix (10 oder 14 USD) oder alle anderen Streaming-Anbieter. Nun wird man vergleichen müssen, wer die besseren Inhalte hat: Netflix, Amazon, Apple oder Disney?

Tja, während Amazon, Apple und Netflix bereits die erforderliche Infrastruktur aufgebaut haben, wird Disney noch einige Jahre dafür benötigen. Wer also per heute vergleicht, der wird aufgrund der ungewissen Investitionstätigkeit von Disney Apfel mit Birnen vergleichen.

Wenn wir aber mal in das Jahr 2024 schauen und wohlwollend annehmen, dass Disney einen Streaming-Dienst irgendwie schon erfolgreich wird aufbauen können, dann ergibt sich eine ziemliche Bewertungsdifferenz. Netflix ist mehr als doppelt so teuer wie Disney. Und dann erzählen Sie mir mal, wer die besseren Inhalte hat: Netflix oder Disney?

Pixar, Marvel, Walt Disney, Lucasfilm und Fox sind die großen Studios, die zum Disney-Konzern gehören. Die Schöne und das Biest, Eisprinzessin, Mary Poppins, Dumbo und die kleine Meerjungfrau sind nur die neuesten Disney-Figuren. Da geraten Mickey Mouse und Donald Duck schon fast in Vergessenheit. Cars, Monsters und Toy Stories sind nur die Neuesten von Pixar, da gerät Ice Age schon fast in Vergessenheit. Spiderman, Captain America und Avengers sind Marvel zugeordnet und Star Wars von Lucasfilm ist eine Klasse für sich.

Wir sind also wieder beim Content.

Wenn wir davon ausgehen, dass die Infrastruktur im Laufe der Zeit immer besser - und somit günstiger für Disney - wird, dann gehe ich davon aus, dass in einigen Jahren wieder der alte Schlachtruf gelten wird. "Content is King" - "Inhalte sind das Wichtigste". Und dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder wird Netflix heute völlig überbewertet, oder aber Disney ist viel zu günstig. Netflix ist heute übrigens 3,5% im Minus.

Ein Vergleich mit Apple und Amazon ist schwer, da für diese Internetgiganten das Streaming-Geschäft nur eines von mehreren Geschäften ist. Aber auch dort gilt: In Sachen Inhalte kann keiner von denen Disney das Wasser reichen.

Anleger müssen sich nun überlegen, ob sie heute schon in eine Aktie investieren wollen, die erst in fünf Jahren in ihre Bewertung hinein wachsen könnte. Das ist ein langer Zeithorizont. Doch auf der anderen Seite sind Anleger bei Netflix und Amazon schon lange zu diesem Langfristinvestment bereit. Denn auch dort wird heute jeder Cent in das künftige Wachstum gesteckt und niemand weiß, wann der Markt, der Weltmarkt, aufgeteilt sein wird.

Für mich ist Disney mit der gestrigen Strategie aus der mehrjährigen Versenkung emporgestiegen und ich werde die Aktie nun wieder näher verfolgen. Vielleicht ergibt sich ja in den kommenden Monaten eine günstige Einstiegsgelegenheit.



05. Recycling von Plastik: Ein lukratives Geschäft: Tomra Systems


Tomra Systems
Tomra Systems kümmert sich um Leergut

Fr, 12. April um 17:45 Uhr

Papierabfälle werden heute zu 50-60% recycelt. Stahlabfälle sogar zu 70-90%. Beim Plastik beträgt die Recycling-Rate nur 14%. Stattdessen landen 32% des produzierten Plastiks letztlich in der Natur. Wenn die derzeitige Entwicklung anhält, wird es im Jahr 2050 in den Ozeanen mehr Plastik als Fische geben.

Dabei könnten bis zu 20% des Plastiks wiederverwendet werden und weitere 50% könnten zu anderen Produkten recycelt werden. Insgesamt 70% könnten nach Berechnungen der norwegischen Tomra Systems auf diese Weise sogar profitabel wiederverwendet werden.

Tomra ist der weltweit größte Anbieter von Sortiermaschinen für Nahrungsmittel, für Plastik-Recycling und sogar beim Bergbau. Zudem bezeichnet sich das Unternehmen als Marktführer im Bereich der Sammelautomaten (die Automaten, in die Sie im Supermarkt Ihr Leergut stecken). Das Ganze möchte Tomra zu einem ökologischen Kreislauf ausbauen.

40% des weltweit produzierten Plastiks wird im Einzelhandel verwendet. Dieser wird dominiert von einigen Giganten: Coca Cola, Unilever, Danone, Kellogs, Mondelez, Nestle, Pepsico und Procter & Gamble. Hier möchte Tomra anknüpfen und wiederverwendbare Plastik-Verpackungen entwickeln sowie das Recyclen durch ein ähnliches System wie beim PET-Pfand fördern.

Plastikmuell
Abbildung 1: Plastikmuell


Erst vor kurzem hat die EU mit Hilfe dieses Photos auf die Problematik des Mülls/ Plastiks in den Ozeanen aufmerksam gemacht. Ich habe daraufhin bereits die Chemie-Branche als mögliches Ziel der Kampagne befürchtet: Es ist so ziemlich die letzte deutsche Vorzeigeindustrie, die noch nicht unter Beschuss geraten ist. Denn Plastik ist Chemie, Haupteinsatzstoff ist Öl und produziert werden die technischen Kunststoffe, wie Plastik in der Branche genannt wird, durch Chemiekonzerne wie BASF, DowDuPont oder Celanese (ehemals Hoechst).

Doch statt die Plastikproduktion einzuschränken, zeigt Tomra andere Lösungen auf: das konsequente Recyceln. Entsprechend erfreut sich Tomra einer stürmischen Nachfrage nach den eigenen Produkten. Die Wachstumsziele von 10-12% wurden in den vergangenen Jahren stets übertroffen (+15,6% im Jahr 2018). Der Gewinn ist proportional zum Umsatz angesprungen.

Erfolg hat seinen Preis, die Aktie ist bereits auf ein KGV 2019e von 43 hochgejubelt worden. Und damit sind wir auch schon am Ende dieser Analyse: Diese Aktie wurde bereits vom Aktienmarkt entdeckt, das Bewertungsniveau ist bereits ziemlich hoch. So attraktiv und aussichtsreich die Unternehmensgeschichte auch klingen mag, ein KGV von über 25 würde ich für diese Aktie nicht auf den Tisch legen.

Zum Jahreswechsel stand die Aktie noch bei 19 Euro und wies ein KGV 19e von rund 30 aus, inzwischen ist die Aktie um 47% angesprungen und ich würde mit einem Einstieg auf einen deutlichen Rücksetzer warten. Grundsätzlich ist das Unternehmen attraktiv, da die Kunststoffindustrie (Chemie) nach Lösungen sucht, die ihre Kunststoffprodukte zukunftstauglich machen. Entsprechend kann ich mir eine überraschend gute Geschäftsentwicklung bei Tomra weiterhin gut vorstellen. Aber ein KGV von 43 ist mir zu hoch.



06. Update beobachteter Werte: Südzucker-Anleihe, FinTech Group

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Südzucker-Anleihe
Prognose bis 2021

Fr, 12. April um 14:10 Uhr
Wenn der Cashflow unter 5% des Umsatzes fällt, werden keine Zinsen auf unsere Hybrid-Anleihe ausgezahlt. Ich habe die derzeit verfügbaren Analystenschätzungen entsprechend umgerechnet:

Für das im Februar beendete Geschäftsjahr 2018/19: 5,03%. Der Südzucker-Konzern hat bereits gemeldet, dass man selbst von einem Unterschreiten ausgehe. Die Analystenschätzungen sind hier also noch ein wenig zu hoch. Wir rechnen mit einem Zinsausfall für die kommenden vier Quartale.

Für das im Februar 2020 endende Geschäftsjahr 2019/20: 4,71%. Analysten gehen also auch für das nächste Jahr von einem "Cashflow-Ereignis" aus, so dass auf unsere Hybrid-Anleihe bis März 2021 keine Zinszahlung mehr erwartet wird.

Für das im Februar 2021 endende Geschäftsjahr 2020/21: 7,02%. Ab Juni 2021 erwarten Analysten also wieder die zuverlässige Zahlung der Zinsen. In den Folgejahren dürfte es weiterhin besser werden.

Wenn Analysten nicht einmal für das gerade abgeschlossene Geschäftsjahr die vom Unternehmen ausgegebene Warnung berücksichtigen, sind die Schätzungen für die Zukunft dann vielleicht ebenfalls noch immer zu optimistisch? Hmm, aber auch das Gegenteil könnte der Fall sein: Haben Analysten etwa den Ende Februar in Aussicht gestellten, "cashwirksamen" Einmalaufwand auf die vorgesehenen drei Jahre verteilt, während Südzucker vielleicht einen Großteil schon sofort aktiviert? Das würde die Cashflow-Entwicklung der Zukunft positiv beeinflussen.

180-220 Mio. Euro sollen für die Restrukturierung des Zuckerbereichs ausgegeben werden, davon 70% innerhalb der nächsten drei Jahre. Während die positiven Effekte (Einsparung von 100 Mio. Euro Kosten p.a.) erst ab Mitte 2020 zu sehen sein sollten, fallen die Restrukturierungskosten ziemlich schnell an. Zu sehen ist dies bereits in der geschätzten Cashflowquote für 2020/21 von 7,02%. Wenn aber die Restrukturierungskosten schneller anfallen als von Analysten erwartet, dann könnten auch die Kosteneinsparungen bereits früher sichtbar werden, oder?

Ich habe mir auch die Entwicklung des Cashflows, des Gewinns und des Umsatzes von Südzucker in den vergangenen Jahren in Abhängigkeit vom Zuckerpreis angeschaut. Ja, der Zuckerpreis ist nach wie vor der dominierende Faktor im Geschäft von Südzucker. Doch die Abhängigkeit vom Zuckerpreis hat in den vergangenen 10 Jahren kontinuierlich, wenn auch nur marginal, abgenommen. Inzwischen befinden wir uns auf dem niedrigsten Zuckerpreis seit Jahren und die Cashlow-Hürde wird voraussichtlich knapp gerissen. Das macht mich zuversichtlich, dass Südzucker nach den nun beschlossenen Restrukturierungen für die Zukunft so aufgestellt ist, dass diese Hürde nicht fortwährend gerissen wird, sobald der Zuckerpreis schwach notiert.

Fazit: Für das abgelaufene Geschäftsjahr wurde die 5%-Hürde gerissen, soweit können wir dem Konzern glauben. Für das laufende Jahr erwarten Analysten ein weiteres Reißen der Hürde (4,71%), ich glaube jedoch, dass das noch keine ausgemachte Sache ist. Wir werden bei der Veröffentlichung der endgültigen Zahlen am 16. Mai einen besseren Einblick erhalten, doch derzeit würde ich die Chance für eine Wiederaufnahme der Zinszahlungen zum Ende Juni 2020 als 50:50 sehen.

Aktuell beträgt der Zins, der übrigens zuletzt vor wenigen Tagen ausbezahlt wurde, 2,79% (es wurde ein Viertel davon, also 0,69% gezahlt). Für die kommenden vier quartalsweisen Zinstermine wird nicht gezahlt. Wenn dann tatsächlich Ende Juni 2020 gezahlt wird und das Zinsniveau bis dahin auf dem aktuell niedrigen Niveau verharrt, winken 4% Rendite: Heute notiert die Anleihe bei 69% und 2,79% auf 69% ergibt eine Rendite von 4%. Wer ein Jahr auf Zinsen verzichten kann und für die Zeit danach eine spekulativ attraktive Rendite haben möchte, der kann auf dem aktuellen Kursniveau nachkaufen. Beachten Sie aber bitte, dass ich geschrieben habe "spekulativ attraktiv" und für viele Anleger hat einen Spekulation bei Zinspapieren eigentlich nichts zu suchen.


FinTech Group
Wer verkauft hat, kann wieder einsteigen

Fr, 12. April um 13:59 Uhr
Unser Verkaufslimit von 22,60 EUR wurde leider nicht erreicht, die Aktie war direkt nach der Veröffentlichung meiner Verkaufsempfehlung abgerutscht. Da ich weiß, dass viele von Ihnen dennoch verkauft haben, möchte ich Ihnen nun mitteilen, dass der Kurs - wie von mir erwartet - unter 21 Euro gerutscht ist (aktuell 20,15 Xetra 9:41 Uhr) und ich das aktuelle Kursniveau für geeignet halte, wieder einzusteigen.

Heute beginnt in den USA die Berichtssaison mit den Banken. Nach der Aussetzung der Zinsanhebungen durch die US-Notenbank gerieten die US-Bankaktien unter Druck. Sie haben die Erholung zum Jahresbeginn nur teilweise mitgemacht. Ich gehe davon aus, dass nun Quartalszahlen, die nicht enttäuschen, ausreichen, um den US-Bankaktien Beine zu machen. Da braucht es gar keine positiven Überraschungen, sondern es reichen schon durchschnittliche Zahlen. Die Stimmung bzgl. der Banken ist ziemlich mies.

Hier in Deutschland sieht es ganz ähnlich aus. Schauen Sie sich das Drama um die Deutsche Bank und die Commerzbank an. Der Glaube daran, dass diese beiden Banken sich alleine aus dem Dreck ziehen könnten, ist verloren. Es wird nun offen über eine Fusion gesprochen. Es erschließt sich mir zwar nicht, warum zwei Menschen, die seit Jahren auf der Intensivstation liegen, gemeinsam plötzlich genesen sein sollen? Aber egal, hier hat die Politik mal wieder ihre Finger im Spiel.

Die FinTech Group ist vor allem vor dem Hintergrund des schwachen Ausblicks vor zwei Wochen wieder zurückgekommen. Ich habe den Eindruck, dass der Ausblick bewusst konservativ war, um später Raum für positive Überraschungen zu haben. Nun hat noch Sino Tranig schwache Umsatzzahlen für den Monat März vermeldet und ich frage mich, ob FinTech überhaupt eine positive Überraschung braucht, um der Aktie Beine zu machen, oder ob es nicht schon reicht, wenn die. branchenüblichen Hiobsbotschaften bei der FinTech Group ausbleiben.

Daher würde ich zu Kursen unter 20,50 EUR die Position erneut aufbauen, wenn Sie vor einigen Tagen die Aktien verkauft haben.

Grundsätzlich erwarte ich weiter steigende Kurse an den Aktienmärkten, doch die Vielen schwelenden Krisenherde können jederzeit einen heftigen Rückschlag verursachen. Daher würde ich derzeit verstärkt Stopp Loss Marken einsetzen. Für die FinTech Group würde ich einen Stopp Loss unter das jüngste Tief vom März bei 19,46 EUR setzen, also bei 19,40 EUR.



07. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈10%) =0%WKN11.4.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 5x2%!
Wheaton Precious MetalsA2DRBP20,53 €-1%12%0,0%B







Wachstum (≈30%) =19,1%WKN11.4.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 4x7,5%!
BB BiotechA0NFN363,20 €-1%22%3,9%B
ZalandoZAL11136,84 €2%63%4,3%B
Nvidia918422170,06 €0%47%4,4%B
FinTech GroupFTG11120,25 €-9%-1%3,8%A
ZuoraA2JHJJ17,52 €-2%-17%2,7%A







Dividende (≈25%) = 26,4%WKN11.4.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x8%!
Innotec54051011,70 €4%17%6,9%C
FreenetA0Z2ZZ20,04 €0%18%7,6%C
Bet-at-HomeA0DNAY61,85 €3%35%8,0%B
Deutsche Post55520030,21 €1%26%3,9%B







Absicherung (≈20%) =20,1%WKN11.4.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.3.656,00 €0%3%7,2%A
Südzucker-AnleiheA0E6FU67,43%-1%-12%6,1%A
Nokia-AnleiheA0T9L2107,40%-1%6%6,8%B





Cashquote
Σ-Portfolio

0%-4%34,4%

Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis10%0%502%
WachstumEnkelkinder30%19,1%457,5%
DividendeUrlaub25%26,4%348%
AbsicherungZins & Gold20%20,1%336,7%
Summe
85%65,6%1512


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

Ihre eMail Adresse oder Adressdaten ändern Sie bitte mit Ihrer bestehenden eMail Adresse und Ihrem Passwort unter

https://www.heibel-ticker.de

oder senden Sie uns einfach eine entsprechende eMail an:

verwaltung/at/heibel-ticker/./de