Heibel-Ticker PLUS Update #19/6: China entpuppt sich als Papiertiger

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07.05.2019:

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H E I B E L - T I C K E R P L U S U P D A T E

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
13. Jahrgang - Update 6 (07.05.2019)
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I N H A L T

01. TICKER-UPDATE: China entpuppt sich als Papiertiger
02. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
03. AN-/ABMELDUNG

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01. TICKER-UPDATE: China entpuppt sich als Papiertiger
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Liebe Börsenfreunde,

ich bin erst gestern Abend wieder nach Hause gekommen und kämpfe mich noch durch die Informationsflut. Bevor ich mich um die Entwicklungen in den einzelnen Branchen und unseren Titeln kümmere, hier schon mal eine pauschale Einordnung des Trump-Tweets über die Zollerhöhungen:

Am Wochenende hat Trump sich enttäuscht darüber gezeigt, dass chinesische Verhandlungsteilnehmer getroffene Vereinbarungen erneut aufschnüren und verhandeln wollten. Er kündigte Zollerhöhungen an: Bestehende Zölle würden von 10% auf 25% angehoben und nicht besteuerte waren würden bald folgen.

Der Dow Jones hat daraufhin gestern tief im Minus gestartet, endete den Handelstag jedoch nur mit einem Minus von 0,25%. Die befürchtete Panik blieb aus.

Der Shanghai A-Aktienindex hingegen öffnete mit -4,0% und endete am gestrigen Handelstag mit -5,9%!

Wenn Sie heute die Finanzmedien durchlesen, dann müssen Sie den Eindruck bekommen, dass internationale Finanzmarktteilnehmer keine Ahnung von Handelspolitik haben. Die USA würden den Handelskrieg verlieren, China sei besser positioniert und Donald Trump brauche eine Einigung mit China, um seine Wiederwahl zu ermöglichen. Alles Quatsch!

Die Finanzmärkte haben ganz deutlich gezeigt, dass die USA nicht von China abhängig sind. Wenn China nicht nach internationalen Regeln spielt, dann werden sich andere Länder auf der Erde finden, die Chinas Rolle übernehmen. Natürlich wird der Wandel ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, er läuft aber schon und so schlimm wie befürchtet ist der Wandel offensichtlich nicht Die US-Wirtschaft wächst so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr, die Arbeitslosigkeit ist auf dem niedrigsten Stand seit 5ß Jahren.

Auf der anderen Seite haben die Chinesen Probleme, die Binnenkonjunktur ans Laufen zu bringen, wenn die internationalen Aufträge ausbleiben.

Es ist eine Mentalitätsfrage, was da jetzt aufeinander prellt: Ja, die US-Mentalität ist auch nicht ohne. Dort gilt häufig das Recht des Stärkeren, insbesondere Trump hat diese antiquierte Regel wieder aus der Versenkung herauf geholt. Unterm’ Strich verfügen die USA jedoch über einen deutlich freieren Markt als China.

China hingegen hat den Ruf, Zusagen nicht einzuhalten. Gerade zu diesem Punkt habe ich immer wieder Anekdoten erzählt bekommen die zeigen, dass man in China durchaus gewillt ist, Zusagen zu machen, um den anderen im Verhandlungsverlauf zufrieden zu stellen, selbst wenn die Zusage letztlich unmöglich eingehalten werden kann.

Und an genau diesem Punkt scheinen die Verhandlungen nun zu sein: In einem letzten treffen sollten die gemachten Zusagen festgeschrieben und – ganz nach Daumenschrauben-Mentalität von Trump – mit konkreten Strafen belegt werden, und da haben die Chinesen einen Rückzieher gemacht.

Die Zollerhöhung ist also eine logische Konsequenz, mit der ich schon lange gerechnet habe und ich hatte Sie vor 10 Tagen sogar auf diese Möglichkeit hingewiesen.

Das andere Argument, Trump brauche einen Verhandlungserfolg für seine Wiederwahl, habe ich ebenfalls bereits entkräftet: Eine harte Linie in den Verhandlungen mit China ist der beste Wahlkampf, den Trump für seine Wähler führen kann. Je härter die Position von Trump, desto euphorischer werden seine Anhänger zur Urne gehen. Ihm ist es also sogar sehr Recht, wenn die Chinesen unfair spielen.

Der Umstand, dass der Dow Jones seine zwischenzeitlichen Tagesverluste zurückgewinnen konnte, ist insbesondere den national aufgestellten Unternehmen wie bspw. United Health zu verdanken. Unternehmen, die eng mit China verstrickt sind, haben Federn gelassen: Apple, Nike, Caterpillar. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der Export-Index DAX gestern nicht alle Verluste des Handelsbeginns aufholen konnte.

Grundsätzlich ist dieser Rückschlag in meinen Augen eine willkommene Gelegenheit zum Nachkaufen, ich werde mich diesbezüglich später oder morgen melden. Es könnte jedoch ein paar Tage dauern, bis dieser Schock tatsächlich überwunden wird, daher gibt es wieder mal keinen Grund zur Eile.

Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
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und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.


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02. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Es tut mir Leid, dass im Heibel-Ticker nicht die viel
versprechenden neuen Regeln der Rechtschreibreform
berücksichtigt werden, aber ich müsste Kopf stehen, um
diese zu verstehen.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind
Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen


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03. AN-/ABMELDUNG
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