Heibel-Ticker PLUS 19/20 - Handelsstreit USA-China eskaliert weiter

» zurück zur Übersicht

17.05.2019:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

14. Jahrgang - Ausgabe 20 (17.05.2019)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Trump entscheidet über Auf und Ab der Aktienmärkte
02.So tickt die Börse: Handelsstreit USA-China eskaliert weiter
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Schwarzmalerei erreicht Extremwerte
 -
04.Ausblick: Zunehmend volatil
05.Update beobachteter Werte: Alibaba, Freenet, Alibaba, Nvidia, FinTech Group, Nvidia
 - Alibaba: Kaufen bis 155 EUR, Spekulation auf gute Q-Zahlen
 - Freenet: Freenet missverstanden in Sachen IP-TV und 5G-Kapazitätsnutzung, 8% Dividende einsacken
 - Alibaba: Q-Zahlen über Erwartung, Analysten gratulieren zum Ergebnis
 - Nvidia: Nachkaufen vor Q-Zahlen
 - FinTech Group: Prognoseanhebung, Nachkaufen
 - Nvidia: Gute Q-Zahlen, Aktie springt an
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Trump entscheidet über Auf und Ab der Aktienmärkte

Liebe Börsenfreunde,

Es geht rund am Markt: Donald Trump übernimmt das Ruder und entscheidet per Tweet über das Auf und Ab an den Aktienmärkten. Im heutigen Kapitel 02 habe ich die Positionen der USA, Chinas und Europas im Handelsstreit aufgezeigt und leite daraus ab, wie sich der Streit weiter entwickeln wird: Es wird noch schlimmer.

Das Anlegersentiment ist zwar neutral, aber der Zukunftspessimismus ist auf einem hohen Niveau. Was das für die Aktienmärkte bedeutet, erkläre ich in Kapitel 03.

In dieser Woche haben wir unser Portfolio aufgestockt und damit ein glückliches Händchen gehabt. Wie lange ich die neuen Positionen im Portfolio behalten möchte und wie ich mich für diesen Sommer positionieren möchte, erläutere ich in Kapitel 04.

Die Updates zu den einzelnen Kaufempfehlungen finden Sie in Kapitel 05, dort können Sie auch meine ausführlicheren Einschätzungen zu den einzelnen Titeln nachlesen. In Kapitel 06 gibt es, wie immer, eine tabellarische Übersicht über den aktuellen Stand unseres Portfolios. Wir haben unseren Cashbestand von 30% auf 20% zurückgefahren.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp190519.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Handelsstreit USA-China eskaliert weiter

Diese Woche hatte es in sich: Nachdem der Uber-Börsengang hinter uns liegt und der Handelsstreit zwischen den USA und China in die nächste Runde geht, stellen sich Anleger nun auf die veränderte Welt ein: US-Unternehmen, die sich noch immer nicht nach Alternativen zu China umgeschaut haben, werden ausverkauft. Alles, was gute Zahlen lieferte und kaum mit China vernetzt ist, steigt.

Gefühlt seit Monaten weise ich darauf hin, dass der Uber-Börsengang viele Fondsmanager dazu verleiten wird, im Vorfeld andere Positionen in verwandten Aktien (Cloud, Wachstum, Auto, ...) zu verkaufen, um ausreichend Cash für den Börsengang zu haben. Am vergangenen Freitag ging Uber nun endlich an die Börse und der Verkaufsdruck in den verwandten Aktien ließ nach.

Ebenfalls am vergangenen Freitag verliefen die Verhandlungen zwischen den USA und China ergebnislos und Trump setzte die Zölle auf chinesische Importe im Volumen von 200 Mrd. USD p.a. von 10% auf 25% hoch. Gleichzeitig kündigte er an, die verbleibenden chinesischen Importe im Volumen von 300 Mrd. USD bei Bedarf bald ebenfalls mit 25% zu besteuern.

China antwortete umgehend und erhob Strafzölle auf US-Importe im Volumen von 60 Mrd. USD. Mehr importiert China nicht mehr von den USA. China ist damit am Ende der Eskalationsmöglichkeiten angelangt, während die USA noch 300 Mrd. USD in der Hinterhand haben.

Klar, es werden weitere Drohszenarien aufgemalt: China besitzt US-Staatsanleihen mit einem Volumen von 1,12 Billionen USD. Diese Staatsanleihen könne China liquidieren, wird behauptet. Aus Washington ist zu hören: "Nur zu!", denn der US-Finanzmarkt sei auf der Suche nach festverzinslichen Papieren. Ich würde es anders formulieren: Die US-Notenbank hat heute schon über 3 Billionen USA an Staatspapieren in der eigenen Bilanz, um die Märkte zu "stabilisieren". Da spielt eine Billionen mehr oder weniger kaum noch eine Rolle.

Trump behauptet, die Strafzölle würden die Chinesen bezahlen. Volkswirte (wie ich einer bin) können beweisen, dass das falsch ist, denn Importzölle werden von den importierenden Unternehmen gezahlt, und das sind in diesem Fall US-Unternehmen. Aber diese Erklärung ist zu kurz gesprungen, Trump sieht die Welt nicht durch die Brille der Technokraten.

Wer nimmt die Strafzölle ein? Nun, das ist die US-Regierung. US-Unternehmen zahlen also vielleicht bald 100 Mrd. USD Strafzölle an die US-Regierung. Trump kann diese Einnahmen dann wieder ausgeben. Er kann beispielsweise diejenigen Unternehmen stützen, die am stärksten unter den chinesischen Strafzöllen leiden: die Agrarindustrie. Der größte Teil der chinesischen Importe aus den USA sind Agrarprodukte.

Genau wie in Europa hängen auch die US-Bauern ohnehin schon traditionell am Tropf von Fördermitteln. Es stellt sich dann die Frage, wer stärker darunter leidet, wenn kein Getreide mehr von den USA nach China geliefert wird: die USA, die aus den Einnahmen der Strafzölle diejenigen Bauern stützen müssen, die ihr Getreide nicht verkauft bekommen, oder die Chinesen, die nicht genug Getreide zur Ernährung ihrer Bevölkerung bekommen?

Darüber hinaus ist China die Werkbank der Welt. Insbesondere Technologieunternehmen produzieren in China. Im Fall von Apple ist China beispielsweise der größte Produktionsstandort. Wenn China nun Apple boykottieren würde, verlören auch viele Arbeitnehmer ihren Job. Apple ist so groß, sowohl in den USA als auch in China, dass beide Streithähne bislang vermeiden, das goldene Kalb zu schlachten.

Die Produktion der Boeing-Flieger ist auf bis zu 10 Jahre ausverkauft. Ein Großteil der Bestellungen kommt aus China, Teilweise wurden (unter politischem Druck?) schon Bestellungen storniert. Doch auch ohne die Nachfrage aus China ist Boeing auf Jahre ausverkauft. So wirklich fürchten tut Boeing einen Boykott seitens China nicht. Im Gegenteil, auch hier würde sich zeigen, dass China nicht in der Lage ist, die erforderlichen Flieger anderswo herzubekommen (Airbus?).

Caterpillar befindet sich in einer ähnlichen Lage wie Boeing, allerdings ist hier die Produktion nicht so lange ausverkauft. Der Bauboom in China findet zu einem großen Teil mit Caterpillar-Baumaschinen statt. Ein Boykott von Caterpillar würde in China ebenfalls einen Engpass an Baumaschinen erzeugen.

Apple, Boeing und Caterpillar werden auf dem Börsenparkett schon als das ABC-Problem Chinas bezeichnet. Diese drei US-Unternehmen sind am stärksten mit dem chinesischen Markt vernetzt und sind daher am stärksten verwundbar. Wir haben Apple, die beste Aktie der vergangenen 15 Jahre in unserem Portfolio, verkauft und warten ab, wie sich der Konflikt weiter entwickelt. Derzeit würde ich alle drei Aktien höchstens als Spekulation sehen, nicht aber als Investment. Und wer in Sachen Handelsstreit spekuliert, der ist abhängig von Tweets des US-Präsidenten. In meinen Augen ist das ein Glücksspiel.

China hat vor einigen Monaten ein 600 Mrd. USD schweres Konjunkturprogramm ins Leben gerufen, um die Auswirkungen des Handelsstreits mit den USA abzufedern. Entsprechend hat das Amazon Chinas, nämlich Alibaba, Mitte der Woche überraschend gute Quartalszahlen vorgelegt. Ich hatte das erwartet, im Zweifel hat der politische Apparat Chinas diese guten Zahlen erzeugt, um die Wirkung des Konjunkturprogramms mit Zahlen zu "beweisen" - wir haben sogar in unserem Heibel-Ticker Portfolio darauf spekuliert.

Die USA haben eine Unternehmenssteuerreform umgesetzt, die den US-Unternehmen hunderte Milliarden USD in die Bilanzen gespült hat und konnte so ebenfalls die Auswirkungen des Handelsstreits teilweise abfedern. Ich habe den Eindruck, die USA haben den längeren Atem.

Gestern hat Donald Trump Huawei auf die Schwarze Liste gesetzt: US-Unternehmen dürfen keine Produkte mehr von Huawei kaufen. Außerdem benötigen US-Unternehmen, die Vorprodukte an Huawei verkaufen möchten, eine staatliche Sondergenehmigung. Das erinnert an die Verkaufsbeschränkungen für Rüstungsgüter, die einzeln genehmigt werden müssen. Die Telekommunikation ist für Trump ein strategisches Gut, das gegen Einflüsse / Abhängigkeiten von Außen geschützt werden muss.

Huawei ist der weltweit größte Telekomausrüster mit einem technologischen Vorsprung in Sachen 5G. der Ausbau des 5G-Netzes in den USA wird also ohne Huawei erfolgen. Aber Huawei ist gleichzeitig abhängig von den US-Vorprodukten. Zwar verfügen die Chinesen aktuell über die modernsten und kosteneffizientesten 5G-Lösungen, doch ohne die Vorprodukte aus den USA wird Huawei sehr schnell an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Ich hatte mir vor einigen Monaten mal Nokia und Ericsson angeschaut, die eigentlich prädestiniert sein sollten, das verlorene Huawei-Geschäft in den USA aufzuschnappen. Doch keines der beiden Unternehmen scheint dazu in der Lage zu sein, wie die jüngsten Q-Zahlen gezeigt haben. Vielmehr scheint es Cisco zu sein, das sich über einen überraschenden Nachfrageanstieg freut.

Wer noch immer daran glaubt, Trump suche einen Kompromiss mit China, der sollte diese Hoffnung spätestens nach den jüngsten Zollerhöhungen sowie der Aktion gegen Huawei ad acta legen. Trump sucht keinen Kompromiss, Trump möchte Chinas Märkte mindestens so stark öffnen, wie es alle anderen Länder der Welthandelsorganisation (WTO) getan haben, oder er möchte sogar die globale US-Vormachtstellung für die kommenden Jahrzehnte sichern, indem er China ins Abseits drängt. Ich weiß nicht, was er möchte: China auf WTO-Niveau zu bringen ist auch in meinem Sinne. China ins Abseits zu drängen, wäre über das Ziel hinaus geschossen. Aber wie immer braucht es ein ordentliches Drohszenario, um zumindest das WTO-Ziel zu erreichen.

In den vergangenen Wochen hat Trump in den USA übrigens immer mehr Unterstützer bekommen. Zuletzt haben sich auch eine Reihe von bekannten Demokraten hinter Trump gestellt. Viele CEOs lassen verlauten, dass man sich auf die Auseinandersetzung mit China vorbereitet habe und dass genau jetzt der richtige Zeitpunkt dazu sei. Und der ehemalige Goldman Sachs CEO Lloyd Blankfein, ein bekennender Demokrat, hat vor wenigen Tagen getwittert: "Strafzölle können ein effektives Verhandlungsinstrument sein". Tom Friedman, ein New York Times Kolumnist und bekennender Globalist, hat überraschenderweise ebenfalls die Trump-Linie unterstützt.

Am Mittwoch gab es eine weitere unerwartete Wendung: Morgens wurden schwache Einzelhandelsumsätze für die USA vermeldet. Ein erstes Zeichen, dass die USA den Handelsstreit wohl doch nicht so locker wegstecken wie gewünscht. Wäre auch zuviel verlangt, wenn der Handelsstreit keinerlei Spuren hinterließe. Die Aktienmärkten rutschten vorbörslich ins Minus, selbst der DAX verlor ein halbes Prozent.

Pünktlich um 15:30 Uhr MESZ (9:30 Uhr EST), also zur US-Börseneröffnung veröffentlichte das Weiße Haus eine Mitteilung, dass die in Diskussion befindlichen Strafzölle für europäische Autos vorerst nicht eingeführt würden, es werde erst in sechs Monaten endgültig darüber entschieden. Sprich: Ein Aufschub für Daimler, BMW und VW sowie die gesamte Zulieferindustrie. Daimler, BMW und VW sprangen binnen weniger Sekunden um 5% an.

Sechs Monate Aufschub für die deutsche Autoindustrie. Das mag ein Zeichen der Schwäche Donald Trumps sein, ich würde es eher jedoch als Chance betrachten, um mit den USA wieder ein wenig besser ins Gespräch zu kommen. Der erzwungene Ausverkauf unserer Technologie nach China wird von Unternehmern in Deutschland schon seit Jahren beklagt. Jetzt gibt es die Möglichkeit, gemeinsam mit den USA für faire Wettbewerbsbedingungen mit China zu sorgen.

Auch die WTO steht in der Kritik. Ich möchte gar nicht vorgeben, die WTO-Standards China überzustülpen, denn auch China hat viele Regeln, die denen der WTO gegebenenfalls überlegen sind. Doch es kann nicht sein, dass Chinesen unsere Unternehmen aufkaufen dürfen und unsere Unternehmen in China nicht mehr als 49% an chinesischen Unternehmen besitzen dürfen. Dieser Unterschied muss in die eine oder andere Richtung angepasst werden. Und wenn wir dem Hahnenkampf zwischen China und den USA nur zuschauen, können wir keinen Einfluss auf die möglichen Lösungen nehmen. Hier wird das globale Wirtschaftssystem neu definiert und wir schauen nur zu. Für einen Exportweltmeister ist das ein ziemlich schwaches Bild!

Kleiner Ausblick: Trump hat den Handelsstreit mit China inzwischen in ein Licht gerückt, das ihn zu seinem wichtigsten Wahlkampfthema macht. Er hat derzeit keinerlei Interesse an einem Kompromiss. Der chinesische Präsident Xi kann nicht auf die Forderungen von Trump eingehen. Seit Jahrzehnten wird den Chinesen so viel geschenkt, dass sie diese Geschenke als selbstverständlich betrachten und der Präsident, der diese Geschenke weggibt, wird sich nicht halten können. Ich gehe daher davon aus, dass China seine US-Staatsanleihen verkaufen wird (langfristige US-Zinsen steigen) und die USA die 25% Strafzoll auf sämtliche Importe von China einführen werden. Wir werden unser Portfolio darauf vorbereiten.

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES16.5.19Woche ΔΣ '19 Δ
Dow Jones25.861 -0,3%12,1%
DAX12.239 1,5%15,9%
Nikkei21.250 -0,4%6,2%
Shanghai A 3.019 -1,9%15,6%
Euro/US-Dollar1,12-0,6%-2,4%
Euro/Yen122,71-0,6%-2,8%
10-Jahres-US-Anleihe2,40%-0,06-0,34
Umlaufrendite Dt-0,17%-0,06-0,27
Feinunze Gold$1.277 -0,7%-0,3%
Fass Brent Öl$71,94 1,9%37,8%
Kupfer6.005 -1,6%-0,2%
Baltic Dry Shipping1.013 4,0%-20,3%
Bitcoin7.166 15,6%82,7%



In Deutschland haben sich Anleger auf die defensiven Titel gestürzt: Versicherungen, Versorger, Immobilientitel, Aktien aus dem Gesundheitsbereich sowie auch der Einzelhandel haben in der abgelaufenen Woche zulegen können. Der DAX hat um 1,2% zugelegt.

In den USA sowie in Japan hingegen sind die Sorgen größer geworden, der Dow gab 0,3% ab, der Nikkei 0,4%.

Doch das ist gar nichts gegen den Ausverkauf im Shanghai A-Aktienindex Chinas, der gab um 1,9% nach. Auch hier zeigt sich einmal mehr, dass Anleger größere Bauchschmerzen bei China als bei den USA haben, was die jüngste Wendung des Handelsstreits betrifft.

Der Euro bleibt schwach gegenüber dem US-Dollar. In meinen Augen ist das ebenfalls ein Zeichen dafür, dass Anleger die harte Linie Trumps besser finden als das unbeteiligte Zuschauen Europas.

Die wieder angestiegenen Spannungen haben auch dafür gesorgt, dass vermehrt Anleihen gekauft wurden. So ist die Rendite in den USA (-0,05%punkte) sowie in Deutschland (-0,07%punkte) weiter gefallen.

Der Bitcoin sprang diese Woche über 8.000 USD, um dann binnen weniger Minuten um 21% einzubrechen. Es wird berichtet, dass Fidelity einen eigenen Handel mit Bitcoins aufbaue und sich daher mit Bitcoins eindecke. Der Bitcoin bleibt ein hochvolatives Instrument, das vielleicht zum Spekulieren geeignet ist, aber in meinen Augen noch nicht bewiesen hat, dass er sich als alternative Währung halten kann. Die Blockchain wird bleiben, der Bitcoin muss sich erst noch behaupten.

Schauen wir nun mal, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.




03. Sentiment: Schwarzmalerei erreicht Extremwerte

Der Abwärtsimpuls ist beendet, meinen unsere Umfrageteilnehmer. Denn nur noch 14% (-24%) betrachten die aktuelle DAX-Entwicklung als Abwärtsimpuls. Stattdessen gehen nun 44% (+6%) von einer Seitwärtsbewegung aus, weitere 18% (+7%) halten die aktuelle Kursbewegung für eine Topbildung. Immerhin 19% (+12%) freuen sich bereits wieder über einen Aufwärtsimpuls im DAX. Damit ist das Sentiment, das vor einer Woche noch auf dem Weg zu extremer Niedergeschlagenheit war, nun wieder neutral.

Die steigenden Kurse wollen 46% (+10%) der Umfrageteilnehmer vor einer Woche bereits erwartet haben, weitere 8% (unv.) wollen sogar darauf spekuliert haben. Weiterhin 31% der Anleger sehen ihre Erwartungen als kaum erfüllt an, aber nur noch 15% (-10%) wurden auf dem falschen Fuß erwischt. Somit ist auch die extreme Verunsicherung unter den Anlegern von vor einer Woche inzwischen wieder auf ein moderates Niveau zurückgegangen.

Gerade einmal um ein mageres Prozent ist der DAX in der abgelaufenen Woche gestiegen. Und schon steigt wieder die Anzahl derer, die dem DAX nicht mehr viel Potential zutrauen: Nur noch 16% (-3%) gehen von weiter steigenden Kursen in drei Monaten aus, hingegen fürchten nun 32% (+3%) einen Abwärtsimpuls. Mit 40% (-2%) erwarten die meisten Anleger eine Seitwärtsbewegung. Aus diesem Indikator können wir ablesen, dass sich die Aktienmarktrallye inzwischen in einem späten Stadium befindet. Doch in diesem Stadium kann die Rallye jederzeit enden, aber auch noch drei oder vier Monate weiterlaufen. Ich werde diesen Indikator im Auge behalten.

In den kommenden zwei Wochen wollen 17% (+1%) Aktien zukaufen, hingegen wollen 18% (-1%) ihre Aktienpositionen verkleinern. Mit 65% (unv.) wissen die meisten noch nicht, wie sie sich verhalten werden. Die Investitionsbereitschaft bleibt damit weiterhin gering und bildet in Kombination mit dem ansteigenden Zukunftspessimismus ein Warnsignal.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist weiterhin neutral. Auch institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, sind derzeit neutral positioniert. In den USA hingegen zeigt das CBOE Put/Call-Verhältnis eine verstärkte Absicherungsneigung der Anleger an.

US-Fondsmanager sind aktuell nur noch zu 73% investiert, die Investitionsquote ist somit um 9% im Vergleich zur Vorwoche zurückgegangen. Fondsmanager haben Positionen liquidiert und den defensiven Barbestand erhöht.

Die US-Bulle/Bär-Quote steht mit -9,5% deutlich im negativen Bereich, die Bären haben die Oberhand.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 notiert mit 39% im neutralen Bereich. Auch der Short Range Oscillator des S&P 500 notiert im neutralen Bereich.

Interpretation



Selten wurde die Zukunft von Anlegern so schwarz gemalt wie zur Zeit. Vor einem Jahr notierte der Zukunftspessimismus schon einmal auf einem Niveau wie heute, damals folgte der Ausverkauf der zweiten Jahreshälfte 2018.

Auch im Frühjahr 2017 beherrschte Schwarzmalerei die Zukunftsaussichten der Anleger, doch ein Ausverkauf ließ damals noch Monate auf sich warten und war sodann auch nicht sonderlich heftig.

Wir können daraus schließen, dass unsere Rallye sich in einem späten Zyklus befindet, doch das unmittelbare Ende der Rallye können wir daraus nicht ableiten.

Insgesamt notieren die meisten Sentiment-Indikatoren in einem neutralen Bereich. Die Korrektur der Vorwoche war überfällig und sie hat die Stimmung auf ein normales Niveau zurückgeholt.

Die monatlich durch die Bank of Amerika durchgeführte Stimmungsumfrage unter Fondsmanagern zeigt hingegen eine Zunahme der Absicherungsgeschäfte der Fondsmanager. Der Handelskrieg zwischen den USA und China hat Fondsmanager veranlasst, sich gegen fallende Kurse abzusichern, so das Ergebnis der Umfrage.

Hmm, Anleger haben also Zukunftssorgen, Fondsmanager sichern sich ab, wohingegen deutsche Anleger neutral positioniert bleiben. Es gibt also weder eine besonders aufgestaute Kauflust, die sich in steigende Kurse entladen könnte, noch eine zu hohe Investitionsquote, die fallende Notierungen beschleunigen könnte. Sieht alles nach einer Seitwärtsbewegung aus, die - wie erwartet - noch eine Weile anhalten kann.







04. Ausblick: Zunehmend volatil

Der DAX steht nun zum Wochenende bei 12.238 Punkten und hat damit seit dem Korrekturtief am Montag unter 11.900 Punkten schon wieder den Großteil seines erlittenen Kursverlustes aufgeholt. Ich werde in den kommenden Tagen schon wieder ein paar Spekulationsgewinne mitnehmen, denn ich kann mir nur schwer vorstellen, dass der DAX nun ungebremst über die 12.500 Punkte-Marke in Richtung neuer Hochs stürmt.

Vielmehr halte ich eine Seitwärtsbewegung mit starken Schwankungen zwischen 11.600 und 12.500 Punkten für möglich. Ich würde also Gewinne mitnehmen, wenn der DAX in Richtung 12.500 Punkte läuft.

Nächstes Wochenende folgt die Europawahl und Großbritannien ist daran beteiligt zu bestimmen, welche Parteien die Zukunft Europas bestimmen. Großbritannien ist das Land, das die EU verlassen will. Heute wurde bekannt, dass die Verhandlungen über den Brexit-Vertrag in Großbritannien abgebrochen wurden, die Opposition spielt nicht mit und daher ist es nun nahezu unmöglich, dass der Brexit-Vertrag Anfang Juni im vierten Anlauf durch's Parlament geht.

Vielmehr ist nun absehbar, dass Theresa May dann ihre vierte Niederlage erlebt und anschließend ihren Hut nehmen muss. Bis Oktober wird die EU dann mit wesentlich widerspenstigeren Briten verhandeln müssen, was einen harten Brexit wahrscheinlicher macht. Doch ungeachtet dessen werden die Briten mitbestimmen, wer die EU in den kommenden Jahren führt. Widersprüchlich? Hmm, man nennt das "Politik", glaube ich.

Für US-Unternehmen, die sich noch immer nicht auf 25% Strafzölle für chinesische Importe eingestellt haben, gilt: Selbst schuld! Für europäische Unternehmen, die sich noch immer nicht auf einen harten Brexit eingestellt haben, gilt ebenfalls: Selbst schuld. Wirtschaftlich und damit am Börsenkurs der Unternehmen dürfte das nach so langer Vorbereitungszeit keinen großen Einfluss mehr haben.

Was nicht heißt, dass Tagesmeldungen nicht zu Kursausbrüchen in die eine oder andere Richtung führen können. Doch ein harter Brexit wird Europa genauso wenig in eine Rezession ziehen, wie eine weitere Eskalation des Handelsstreits zwischen China und den USA die USA in eine Rezession ziehen wird.

Wir können also schwache Tage nutzen, um unsere Positionen aufzubauen. Dabei sollten wir darauf achten, dass unsere Unternehmen weder zu stark mit China noch mit Großbritannien vernetzt sind.

Wir waren da schon ziemlich weit. Unsere jüngste Spekulation in Alibaba wird zwar nicht wirtschaftlich unter dem Handelsstreit leiden, aber da internationale Anleger maßgeblich in China investiert sind, wird eine Zuspitzung des Handelsstreits dazu führen, dass sämtliche chinesischen Aktien verkauft werden ... also auch Alibaba. Ich werde diese Spekulation also bei nächster Gelegenheit wieder schließen.

Hinsichtlich unserer Positionsaufstockung bei Nvidia muss ich noch ein wenig weiter recherchieren: Zwar leidet Nvidia unter einer schwachen Nachfrage seitens Rechenzentren aus China, doch ich bin mir noch nicht sicher, ob das ausreicht, um die Zukunftsaussichten deutlich einzutrüben. Immerhin ist das Spielegeschäft der mit Abstand größte Bereich, und dieser Bereich brummt.

Unterm Strich war diese Woche sehr erfolgreich für uns. Das große Minus (-8%) bei Freenet ist durch die Dividendenausschüttung begründet. Das Unternehmen hat 8% Dividende ausgeschüttet, die Aktie hat sich also in dieser Woche nicht bewegt.

Grundsätzlich spricht noch ein weiteres Argument dafür, in den kommenden Wochen Teilgewinne frühzeitig mitzunehmen: Anleger sitzen bereits auf einem zweistelligen Jahresgewinn, auch institutionelle Anleger und Fondsmanager. Da ist es eigentlich verständlich, wenn diese Anleger vor dem Sommer ihre spekulativen Positionen zurückfahren, um unbeschwert in den Urlaub fahren zu können.

Mal sehen, aber vermutlich werde ich mich ähnlich verhalten. Wenn sich alle dran halten, dann verpassen wir auch nichts :-).



05. Update beobachteter Werte: Alibaba, Freenet, Alibaba, Nvidia, FinTech Group, Nvidia

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Alibaba
Kaufen bis 155 EUR, Spekulation auf gute Q-Zahlen

Di, 14. Mai um 12:16 Uhr
Vielleicht haben wir schon das Korrekturtief gesehen? Vielleicht geht's morgen nochmals tiefer? Zum Ende dieser Woche hin gehe ich jedoch davon aus, dass wir deutlich höher stehen werden. Daher ist es nun an der Zeit, unser Portfolio ein wenig aufzustocken.

Gestern haben wir bereits FinTech nachgekauft und der Kurs von Twilio ist unter 115 Euro gesackt, so dass wir dort eine neue Wachstumsposition eröffnet haben.

Heute möchte ich eine Spekulation in Alibaba eröffnen. Alibaba ist eine der drei BAT-Aktien: Baidu, Alibaba und Tencent sind die drei chinesischen Aktien, die an den US-Börsen am stärksten gehandelt werden. Wenn's um China geht, blicken viele Grader auf die BAT-Aktien. Wenn wir also spekulieren wollen, dann sind diese drei Aktien meine erste Wahl.

Alibaba ist das Amazon Chinas. Grundsätzlich halte ich den Ansatz von JD.com für besser, denn JD baut eine Logistik-Infrastruktur auf, die es vom Wettbewerb absetzt - genau wie Amazon dies getan hat. Doch JDs CEO war in Vergewaltigungsvorwürfe verstrickt und scheint nach wie vor mit dieser Geschichte zu kämpfen. JD gefällt mir - einmal abgesehen vom CEO - langfristig besser als Alibaba, doch für eine Spekulation ist Alibaba derzeit besser geeignet.

Alibaba wird heute Nacht bereits Q-Zahlen veröffentlichen. In der vergangenen Woche ist Alibaba von 175 auf 152 Euro ausverkauft worden, -12%. Die Angst vor der Eskalation des Handelsstreits hat Investoren vor chinesischen Aktien flüchten lassen. Nun liegen die Fakten auf dem Tisch, die Ängste waren berechtigt und die Aktie steht um 12% unter dem Niveau von vor dem Trump-Tweet über das Scheitern der Verhandlungen. Was nun?

Alibaba betreibt ein Überwiegens chinesisches Geschäft und ist von den Zöllen kaum betroffen. Sowohl Produkte, als auch Kunden von Alibaba kommen aus China. Zudem hat China in den vergangenen Monaten als Ausgleich für den Handelsstreit ein Konjunkturprogramm ins Leben gerufen, das insbesondere die Binnenkonjunktur stützt. Davon profitiert also insbesondere Alibaba.

Ich gehe daher davon aus, dass Alibaba gute Q-Zahlen veröffentlichen wird. Nachdem die Aktie im Vorfeld der Zahlen ausverkauft wurde, könnten gute Zahlen für einen Kurssprung sorgen.

Erwartet wird ein Quartalsumsatz von 13,33 Mrd. USD und ein Gewinn von 0,94 USD/Aktie. In den vergangenen drei Monaten haben neun Analysten ihre Erwartungen gesenkt und nur drei haben ihre Erwartungen angehoben. Die Tendenz ist also ziemlich negativ und bildet daher eine gute Basis für einen Kurssprung, falls nun die Erwartungen übertroffen werden.

Das KGV 2020e steht bei nur 20 wobei der Umsatz mit über 30% p.a. nachhaltig am wachsen ist. "Eigentlich" sollte die Aktie ziemlich viel höher stehen. Doch negativ macht sich bemerkbar, dass sich der Handelsstreit auf den Wechselkurs des Yuan auswirkt: Der Yuan wird schwächer, wenn sich der Streit zuspitzt und dadurch wird auch der Aktienkurs von Alibaba für US-Spekulanten schwächer.

Ich würde auf gute Zahlen spekulieren, wir wollten die Spekulation aber mit einem Stopp Loss absichern. Kaufen würde ich die Aktie bis 155 Euro, absichern sollten wir unter 150 Euro. Damit haben wir ein recht kleines Risiko mit einer in meinen Augen guten Chance, dass die negative Stimmung der vergangenen Woche nun dreht und am breiten Markt zumindest ein paar Erholungsgewinne zu verzeichnen sein werden.


Freenet
Freenet missverstanden in Sachen IP-TV und 5G-Kapazitätsnutzung, 8% Dividende einsacken

Fr, 17. Mai um 13:39 Uhr
Ein Kunde hat mir die UBS-Studie zugeschickt, aufgrund der die Freenet Aktie vor 12 Tagen vorübergehend eingebrochen war. Zwischen den Zeilen der Studie lese ich die Befürchtung des Analysten heraus, dass Freenet in der neuen 5G-Welt nicht mehr attraktive Nischenprodukte anbieten könnte. Zum einen könnten die Netzbetreiber (Dt. Telekom, Vodafone, Telefonica und ggfls. 1+1 United Internet) selber solche Produkte an den Mann bringen, also direkt an den Kunden verkaufen. Zum anderen könnten die Preise so stark steigen, dass Freenet kaum noch attraktive Produkte mit Gewinn schnüren kann.

Ich halte diese Befürchtungen für etwas weit hergeholt. In meinen Augen sind diese Befürchtungen schon seit Gründung der Freenet AG berechtigt, doch es hat sich immer wieder gezeigt, dass die großen Netzbetreiber zu wenig flexibel sind, um gerade die kostensensible Kundschaft von Freenet mit passenden Angeboten abzuholen. Warum sollte sich das durch 5G ändern?

Okay, ein großes Argument für den UBS-Analysten ist der Wegfall der innereuropäischen Gesprächs- und Datentarife. Viele Verträge der Freenet waren speziell für Gastarbeiter gestrickt, die günstig in ihr Heimatland telefonieren wollten. Oder für Geschäftskunden, die häufig in einem europäischen Ausland Datentarife nutzen wollten. Diese beiden Kundengruppen sind nun weggefallen, was im laufenden Jahr den Gewinn von Freenet schmälern wird.

Die andere Befürchtung, die Netzbetreiber könnten direkt an Kunden herantreten, ist nichts Neues. Schon seit vielen Jahren können Kunden ihre Mobilfunkverträge Online abschließen und dabei spezielle Tarife auswählen. Dennoch gibt es viele Kunden, die eben lieber im Saturn oder Media Markt von einem Verkäufer gesagt bekommen, welcher Tarif für sie am besten ist. Das wird sich in den kommenden Jahren meines Erachtens nicht ändern.

Zur Zeit werden die 5G-Lizenzen versteigert und, wie oben erwähnt, es steigert neben der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefonica auch 1+1 United Internet mit. Ralf Dommermuth, Gründer und CEO von United Internet, hat es zum Ziel seines Unternehmens erklärt, vierter Netzbetreiber in Deutschland zu werden.

Dommermuth hat mit Telefonica einen Vertrag, der ihm bis 2030 Jahre die Nutzung von 30% der Netzkapazitäten von Telefonica zusichert. Meinen Informationen zufolge ist er derzeit aber noch lange nicht bei 30% angelangt, daher zieht er sämtliche Kunden seines Konzerns auf eben dieses Netz. Mit besonders günstigen Tarifen geht er auf Kundenjagd und macht sich dadurch in der Branche keine Freunde.

So zieht Dommermuth Kunden aus den Netzen der Dt. Telekom und Vodafone auf seine Billig-Tarife sim.de und Smartmobil. Zudem sind die Angebote auch attraktiv für Telefonica-Kunden, so dass es schon heute für die Netzbetreiber teilweise ärgerlich ist, Dommermuth Netzkapazitäten zur Verfügung zu stellen.

Und jetzt bei der Versteigerung der Lizenznehmer waren sich die drei etablierten Netzbetreiber eigentlich einig, dass die verfügbaren Bandbreiten für einen niedrigen Milliardenbetrag über den Tisch gehen, doch inzwischen ist die Summe auf über 6 Mrd. Euro gesprungen und es ist unklar, wie weit die Preise bei dieser Versteigerung noch in die Höhe getrieben werden. Schuld daran ist natürlich in den Augen der etablierten Netzbetreiber der "Neue", also Ralf Dommermuth.

So könnte man meinen, dass sich Dommermuth nun in eine ziemlich schwierige Situation manövriert hat: Er klaut seinen Netzbetreibern die Kunden und treibt nun auch noch den Preis für die 5G-Netzlizenzen in die Höhe. Mit günstigen Tarifen darf Dommermuth nicht rechnen, wenn er mal als Bittsteller für freie Netzkapazitäten zu den anderen Netzbetreibern geht. Vielmehr scheint es inzwischen für Dommermuth unbedingt erforderlich, eigene Frequenzen zu ersteigern, um seine Abhängigkeit von den Netzbetreibern zu verringern.

Was bedeutet das alles für Freenet? Nun, wenn Dommermuth als vierter Netzbetreiber auf den 5G-Markt tritt, hat Freenet künftig vier Anbieter, von denen der günstigste ausgewählt werden kann. Sollte Dommermuth beim Rennen um die 5G-Lizenzen aus der Bahn fliegen, wird Freenet nach den jüngsten Erfahrungen dennoch der bevorzugte Vertragspartner der Netzbetreiber für überschüssige Netzkapazitäten. Dommermuth mischt den Wettbewerb auf, profitieren dürften davon insbesondere Dritte wie Freenet.

Die Vorgänge im Mobilfunkmarkt würde ich also wie folgt zusammenfassen: Ja, es bewegt sich was und Veränderung geht immer einher mit Ungewissheit. Aus diesem Betrachtungswinkel ist die Abstufung durch den UBS-Analysten nachvollziehbar. Doch Freenet ist ein alter Hase im Markt und ich traue es dem Unternehmen zu, sich in der neuen Welt erneut seine Nischen zu sichern. Insbesondere in der Umstellungsphase auf 5G, solange noch nicht annähernd eine flächendeckende 5G-Abdeckung angeboten werden kann, dürfte es viele Chancen für Freenet geben.

Aber die Netzbetreiber werden sich natürlich auch ihre eigenen Strategien ausdenken und es ist nicht auszuschließen, dass Freenet das eine oder andere lukrative Geschäftsfeld verliert. Ein gewisser Risikoabschlag ist also durchaus nachvollziehbar.

Neben dem Mobilfunkgeschäft, das für 80% des Konzerngewinns verantwortlich ist, habe ich noch zwei andere Themen: 40 Mio. Euro Verkaufserlös im Jahr 2018 sowie IP-TV.

Im Jahr 2018 hat Freenet seine Media Broadcast verkauft. Das Unternehmen betreibt das terrestrische Radionetz in Deutschland und hat im Jahr 2018 40 Mio. Euro für die entsprechenden Rechte eingenommen. Der Umstieg auf ein digitales Radio (DAB) steht an und konnte von Freenet nicht bewerkstelligt werden. Die eingenommenen 40 Mio. Euro haben im Jahr 2018 den Gewinn daher außerordentlich erhöht. Gleichzeitig hat Freenet seine Investitionen in diesem Geschäftsbereich heruntergefahren, so dass sich dadurch der Free Cashflow nochmals erhöht hat.

Dieser Effekt wird sich 2019 nicht wiederholen, daher wird der Gewinn (EBITDA) um 40 Mio. Euro unter dem Gewinn von 2018 liegen. Da der Ergebnisbeitrag dieses Unternehmensbereiches jedoch gering war, dürfte sich die Einsparung im Investitionsvolumen nachhaltig positiv auswirken. Das Geschäft von Freenet ist also nicht rückläufig, wie ich schon mancherorts gelesen habe, sondern stagniert.

Zum IP-TV von Freenet gab es jüngst eine interessante Entwicklung: Telefonica hat sich entschieden, das IP-TV von Freenet seinen Kunden anzubieten. Diese Kooperation zeigt, dass viele Analysten das IP-TV-Geschäft von Freenet noch durch die falsche Brille betrachten: Natürlich möchte Freenet möglichst viele eigene TV-Kunden haben. Aber durch die Übernahme von Waipu ist Freenet nicht mehr nur Anbieter von TV-Produkten Dritter, sonder Freenet ist ein Anbieter von TV-Produkten geworden. Wenn Waipu nun über Telefonica vertrieben wird, dürfte die Nutzerzahl deutlich schneller wachsen als zuvor. Freenet wird zwar nicht so viele "eigene" Endkunden haben, sondern über Lizenzvereinbarungen mit Telefonica nur einen kleinen Teil der Einnahmen von Telefonica erhalten, dafür fällt aber auch die Kundenbetreuung weg und das Netzwerk wächst insgesamt schneller.

Und big is beautiful im TV-Markt: Je mehr Reichweite, desto besser kann man mit bestehenden Anbietern über Kooperationen verhandeln. Sprich: Waipu könnte auf diese Weise zu einer Plattform ausgebaut werden, über die Kunden verschiedenste TV-Angebote beziehen - seien es linear ausgestrahlte Sender, seien es Videos-on-Demand im Stile von Netflix oder Amazon Prime.

Zusätzlich, so habe ich erfahren, lässt sich die Waipu-Plattform relativ kostensparend nutzen, um neue TV-Sender ins Leben zu rufen. So könnten erfolgreiche YouTuber ihren eigenen TV-Kanal erhalten. Der ADAC wird genannt, viele große Firmen haben ohnehin schon einen eigenen Fernsehkanal.

Einer der Kritikpunkte des UBS-Analysten bezog sich explizit auf das fehlende Wachstum bei den TV-Produkten von Freenet. Auch das ist in meinen Augen lediglich kurzfristig zu fürchten, mittelfristig gibt es eine Menge, was sich in diesem Markt tun wird.

Zu guter Letzt wird noch die übermorgen anstehende Dividendenzahlung als Grund für einen bislang nicht erfolgten Ausverkauf genannt: Aufgrund der attraktiven Dividende würde sich der Kurs verhältnismäßig gut halten. Das werde sich, so der UBS-Analyst, aber nach der Ausschüttung ändern.

Da könnte er Recht haben. Aber sei's drum: 8% Dividendenrendite sind in meinen Augen extrem attraktiv. Wenn die Aktie zwischenzeitlich mal günstiger zu haben sein sollte, wie zum Jahreswechsel, dann können Sie nachkaufen. Auf Jahressicht sollte die Aktie wieder in die niedrigen 20er klettern, allein der in meinen Augen sicheren Dividende wegen. Und wenn die hier vorgestellten Entwicklungen um 5G und IP-TV irgendwann positive Signale aussenden, dann wird die Aktie sogar wieder zu klettern beginnen.

Wir bleiben also dabei :-)


Alibaba
Q-Zahlen über Erwartung, Analysten gratulieren zum Ergebnis

Fr, 17. Mai um 13:08 Uhr
Heute früh hat noch das chinesische Handelsministerium Zahlen zum Einzelhandelsumsatz in China veröffentlicht, die an den Aktienmärkten für einen Ausverkauf sorgten: China leidet offensichtlich tatsächlich unter dem Handelsstreit.

Um so überraschender kamen dann die Alibaba-Zahlen, die deutlich über den Erwartungen lagen: Der Umsatz stieg um 39% auf 13,9 Mrd. USD, der Gewinn (EBITDA) sprang um 29% auf 3,7 Mrd. USD. Während der Umsatz knapp über den Erwartungen liegt, konnte der Gewinn die Erwartungen um 33% übertreffen.

Das Cloud-Geschäft wächst mit 76%, macht aber bislang nur 8% des Konzernumsatzes aus.

Die Aktie notierte kurz nach Veröffentlichung mit 4% im Plus, nachdem sie gestern nach unserem Kauf bereits ein wenig angezogen war. Inzwischen hat die Aktie etwas nachgegeben.

Derzeit läuft die Telco und jeder zweite Analyst gratuliert dem Management zu den guten Zahlen. Das ist in der Regel ein guter Indikator dafür, dass Anleger zufrieden sind mit den Zahlen. Inhaltlich würde ich die Themen wie folgt zusammenfassen: Local, local, local ... und ein wenig Cloud. Das Management betont immer wieder, wie stark das lokale Geschäft wächst und mit welchen Initiativen man in immer kleinere Städte und ländliche Regionen vorstoßen möchte.

Irgendwann fasste CEO Yong Zhang die Entwicklungen so zusammen: Das Binnengeschäft wächst überproportional und wird durch Konjunkturprogramme angeheizt. Zudem wandelt sich China von einem Produktions- zu einem Dienstleistungsstandort, so dass die Löhne kontinuierlich steigen und Private immer mehr Geld zur verfügung haben. Dieses Geld werde nicht nur in den Konsum chinesischer Güter gesteckt, sondern auch in Produkte, die aus den USA importiert werden. Denn, so Zhang, als Resultat des Handelsstreits mit den USA sei zu erwarten, dass China in der Zukunft wesentlich mehr aus den USA importieren wird.

...hört sich für mich an, wie von der chinesischen Regierung diktiert :-)

Nach 39% Umsatzanstieg im angelaufenen Jahr (inklusive zugekaufter Unternehmen sogar +51%) wird für das nun begonnene Fiskaljahr ein Umsatzwachstum von 33% prognostiziert. Damit ist die Guidance ein wenig unterhalb der Erwartung der Analysten, ich würde das als "konservativ" bezeichnen und nicht als Warnsignal für rückläufiges Wachstum. Das KGV 2020e von Alibaba steht bei nur 20 und ist in meinen Augen viel zu niedrig für die hohe Wachstumsrate.

Wir haben auf gute Zahlen spekuliert und - wie es bislang scheint - gewonnen. die Aktie dürfte meiner Einschätzung nach nun für einige Tage ansteigen. Ich bleibe aber bei meinem Stopp Loss unter 150 Euro, da Alibaba auch jederzeit von neuen geopolitischen Tweets getroffen werden kann.


Nvidia
Nachkaufen vor Q-Zahlen

Fr, 17. Mai um 13:47 Uhr
Morgen Abend wird Nvidia Q-Zahlen veröffentlichen. Analysten sind skeptisch, in den vergangenen Wochen gab es jede Menge Kürzungen bei Analystenerwartungen. Insbesondere für die Chips für Rechenzentren sehen Analysten schwarz, da Intel vor kurzem enttäuschende Q-Zahlen veröffentlicht hatte.

Auf der anderen Seite hat aber AMD überraschend gute Zahlen vorgelegt, und AMD ist schwerpunktmäßig in der Spieleindustrie unterwegs. Nvidia hat beides: Chips für Rechenzentren als auch für Spielecomputer. Das größere Geschäft wird mit der Spieleindustrie gemacht.

Wir erinnern uns: Im Rahmen des Bitcoin-Booms wurden Nvidia sämtliche Graphikchips aus der Hand gerissen, um neue Bitcoins zu schürfen. Dieser rechenintensive Vorgang sorgte für leere Lager bei Graphikchips für Rechenzentren als auch Spielecomputer. Seit dem Bitcoin-Einbruch normalisiert sich der Markt wieder und im März hat Nvidia vermeldet, dass die Überhänge aus Bitcoin-Rückläufern inzwischen vom Markt aufgesogen wurden und die Lagerbestände wieder normale Niveaus erreicht hätten. Schon im vorangegangenen Quartal überraschte Nvidia mit einer hohen Gewinnmarge, der Umsatz hingegen war mau.

Nun wird gemutmaßt, dass die vormals hohe Nachfrage nach Graphikchips für Rechenzentren überwiegend dadurch verursacht wurde, dass chinesische Rechenzentrenbetreiber sich vor den angedrohten Strafzöllen noch eingedeckt haben. Dieser Sondereffekt werde nun zu einem vergleichsweise schwachen Umsatz in diesem Geschäftsbereich führen und als Beweis werden die jüngsten Q-Zahlen von Intel angeführt. Ich gehe davon aus, dass das auch stimmt.

Electronic Arts und Take Two Interactive, die zwei größten Spielehersteller, haben zuletzt gute Q-Zahlen veröffentlicht. In den letzten vier Wochen ist die Aktie von Nvidia um 15% gefallen. Das KGV 2020e steht bei nur noch 22 bei 11% erwartetem Gewinnwachstum. Ich finde, die Aktie ist fair bewertet.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich Analysten gegen Nvidia eingeschossen haben, sämtliche Eventualitäten auswendig herunterbeten können und ihre Erwartungen entsprechend gesenkt haben. Wenn Nvidia nun also die erwartet schwachen Zahlen bringt, sollte die Aktie nicht mehr allzu stark einbrechen. Sollte es Nvidia jedoch gelungen sein, das Quartal besser abzuschließen, als gemäß den nunmehr vielfach gesenkten Erwartungen zufolge, dann könnte die Aktie anspringen.

Daher würde ich unsere derzeit halbe Position heute aufstocken, die Position voll machen.

Marktkommentar:
Da ich häufig gefragt wurde, hier nochmals kurz meine Markteinschätzung: Der Elefant 2019 im Porzellanladen namens Uber hat seinen Platz gefunden, der Schaden ist angerichtet, die Aktienindizes haben korrigiert und nun werden die Scherben aufgekehrt. Auch der Handelsstreit zwischen den USA und China ist zurück in den Normal-Modus: Trump ist unberechenbar und viele, auch Ihr Autor, zweifeln wieder daran, ob er überhaupt eine Einigung mit dem größten Wettbewerber in Sachen Hegemonie auf der Erde anstrebt.

Unternehmen haben nun viel Zeit gehabt, sich auf diesen Streit vorzubereiten und viele Unternehmen haben dies getan, wie wir den Q-Zahlen entnehmen können. Klar, nicht alle können sich so leicht von China abwenden, doch viele haben es bereits erfolgreich getan.

Ich gehe derzeit also nicht davon aus, dass wir, wie von vielen Marktbeobachtern befürchtet, jetzt wieder in einen Abwärtstrend zurückfallen. "Wissen" tue ich es jedoch auch nicht, ich habe mir daher das DAX-Niveau zwischen 11.600 und 11.800 als kritische Zone markiert, wo eine entsprechende Entscheidung getroffen wird. Aktuell haben wir diesen kritischen Bereich nicht einmal besucht, aber ich bleibe vorsichtig. Daher spekulieren wir derzeit verstärkt, halten uns mit Überzeugungskäufen ("egal zu welchem Preis und egal, ob die Aktie anschließend kurzzeitig noch tiefer geht") jedoch noch zurück.


FinTech Group
Prognoseanhebung, Nachkaufen

Fr, 17. Mai um 13:10 Uhr
Heute früh hat die FinTech Group alias Flatex die Gewinnprognose angehoben. Statt einer Gewinnmarge (EBITDA) von 27% erwartet das Management um CEO Frank Niehage und CFO Muhamad Chahrour nunmehr eine Gewinnmarge von 29%. Gleichzeitig berichtet das Unternehmen von "rekordverdächtigen" Neukundenanmeldungen (14.500).

Die Expansion nach Holland sei günstiger als erwartet, noch im laufenden Jahr möchte das Unternehmen dort weitere 20.000 Kunden gewinnen.

Das klingt für mich nach einem durchdachten Konzept bei der Handelsplattform, die ihren Vorteil auf der Kostenseite gegenüber den meisten etablierten Marktteilnehmern ausspielt und gleichzeitig auch flexibel auf anderen Märkte (Holland) angepasst werden kann. Das KGV 2020e von 13 ist in meinen Augen sehr günstig.

Die aktuelle Prognose lag bei 9% Umsatzwachstum auf 124 Mio. Euro. Im Jahr 2019 wird also ein Umsatz von 135 Mio. Euro erwartet. Die Gewinnmarge ist nun angehoben worden, dadurch wird ein Gewinn von 39 Mio. Euro erwartet. Das KGV (EBITDA) liegt somit bei 9.

Da das Management für seine konservative Prognose bekannt ist, gehe ich davon aus, dass wir im Verlauf des Jahres weitere Prognoseanhebungen hören werden.

Das Problem der Aktie ist das exorbitant gute Ergebnis des Jahres 2018: Damals wurde eine Gewinnmarge von 34% realisiert. Das lässt sich nicht wiederholen, wenn in die Expansion nach Holland investiert wird. Daher ist das Gewinnwachstum unterproportional und entsprechend sind Anleger nicht gewillt, ein hohes KGV für die Aktie anzusetzen.

Wir haben in der FinTech Group jedoch ein Unternehmen, das mit neuen Technologien Marktanteile erobert und jeden verdienten Cent in die Expansion investiert. Das Umsatzwachstum ist bei solchen Unternehmen ein besserer Indikator als die Gewinnentwicklung. Und der Umsatz wächst mit 9%, also würde ich ein KGV von 18 für gerechtfertigt halten. Da sind wir noch lange nicht (aktuell KGV 2020e von 13).

Heute lastet die ungewisse Situation der US-Verhandlungen mit China auf den Märkten, die Aktienmärkte geben ab. Wir haben heute die Chance, trotz Gewinnanhebung günstig an die Aktien zu kommen. Ich würde daher auf dem aktuellen Kursniveau nachkaufen und unsere Position voll machen.


Nvidia
Gute Q-Zahlen, Aktie springt an

Fr, 17. Mai um 13:38 Uhr
Die Erwartungen an das abgelaufene Quartal von Nvidia wurden in den vergangenen Wochen so stark reduziert, dass es nunmehr gelungen ist, diese gesenkten Erwartungen zu übertreffen. Noch vor 4 Wochen wurde ein Quartalsumsatz von 2,89 Mrd. USD erwartet, vor wenigen Tagen war diese Erwartung auf 2,20 Mrd. USD gesunken.

Gemeldet wurde gestern Abend 2,22 Mrd. USD und damit hauchdünn mehr als erwartet. Der Gewinn betrug 0,88 USD/Aktie und lag um 7 Cent über den gesenkten Erwartungen. Die Gewinnmarge lag mit 59% um 0,2% über den Erwartungen.

Der Ausblick enthielt keine Überraschung: Für das laufende 2. Quartal 2019 wird ein Umsatz von 2,5-2,6 Mrd. USD anvisiert, die Marge soll bei 59,2-59,5% liegen.

Der Spielebereich hat Nvidia gerettet: Statt erwarteter 924 Mio. USD Umsatz setzte dieser Bereich 1,05 Mrd. USD um, 11% mehr als im vorhergehenden Quartal, aber dennoch 39% weniger als im Vorjahresquartal, das noch durch den Bitcoin-Boom dominiert wurde. Es hat sich also gezeigt, dass AMDs gute Zahlen vor kurzem nicht darauf zurückzuführen sind, dass sie Nvidia Marktanteile abnahmen, sondern darauf, dass der Spielemarkt brummt. Ich hatte das vermutet und daher vorgestern unsere Position aufgestockt.

Im Bereich der Rechenzentren hat sich die Befürchtung bewahrheitet, die nach den Intel-Zahlen aufkamen: der Umsatz ging stark zurück (-7% auf 634 Mio. USD im Vergleich zum Vorquartal, erwartet wurden 663 Mio. USD).

Der Konzernumsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 31% eingebrochen. CEO Jen-Hsun Huang sprach von anziehendem Momentum nach den vergangenen Quartalen, in denen die Lagerbestände abgebaut wurden.

Die Aktie von Nvidia ist gestern nachbörslich um 6% angesprungen, derzeit beläuft sich das Plus in Deutschland auf nur 2%. Ich gehe davon aus, dass die Aktie bei US-Börseneröffnung (15:30 Uhr MESZ) noch ein wenig zulegen wird.

Die Stärke im Spielebereich wird meines Erachtens bestehen bleiben, Nvidia hat High-End Graphikkarten und derzeit werden 3D-Spiele entwickelt, die den Graphikkartten Höchstleistungen abverlangen. AMD hat die kostengünstigeren Graphikkarten, die für die meisten Anwendungen ausreichen. Aber wer High-End möchte, der kauft Nvidia und das sind in Zeiten, in denen ein neuer Bereich erobert wird (3D), ziemlich viele.

Die Schwäche im Bereich der Rechenzentren ist Analysten zufolge auch dem Handelsstreit mit China zuzuschreiben: Im Vorfeld der Zollerhöhung haben sich viele Chinesen mit Nvidia-Chips eingedeckt, nun gibt es erstmal einen Durchhänger. Wenn Trump weiter seine harte Linie gegen China fährt, und davon gehe ich aus, wird dieser Bereich Probleme haben, hohe Wachstumsraten zu erzeugen.

Damit ist es durchaus nachvollziehbar, dass Nvidia heute bei nur noch 146 Euro steht, obwohl vor einem Jahr schonmal die 250 Euro erreicht wurden. Einen schnellen Sprung zurück auf 250 Euro erwarte ich nicht, doch wenn sich der Spielebereich sukzessive weiterentwickelt, wird die Aktie auch wieder zulegen. Je nach Kursentwicklung in den kommenden Wochen würde ich bei zu großen Kursgewinnen auch wieder Teilgewinne mitnehmen.



06. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈10%) =4,1%WKN16.5.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 5x2%!
TwilioA2ALP4126,44 €6%10%2,2%A
AlibabaA117ME152,00 €-2%-2%2,0%A







Wachstum (≈30%) =30,9%WKN16.5.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 4x7,5%!
BB BiotechA0NFN362,10 €3%9%7,7%B
Nvidia918422142,80 €-5%11%6,9%B
FinTech GroupFTG11119,62 €4%-4%7,8%A
ZuoraA2JHJJ20,01 €4%8%8,5%A







Dividende (≈25%) = 26,6%WKN16.5.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x8%!
Innotec54051012,70 €1%27%7,3%C
FreenetA0Z2ZZ18,99 €-8%12%7,0%C
Bet-at-HomeA0DNAY70,20 €0%53%8,8%B
Deutsche Post55520028,07 €-2%17%3,5%B







Absicherung (≈20%) =20%WKN16.5.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.3.689,00 €1%3%7,0%A
Südzucker-AnleiheA0E6FU75,25%0%-2%6,6%A
Nokia-AnleiheA0T9L2104,67%0%3%6,4%B





Cashquote
Σ-Portfolio Ergebnis seit 2018

1%0%18,4%
Ergebnis seit 2019


16,2%


Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis10%4,1%512%
WachstumEnkelkinder30%30,9%447,5%
DividendeUrlaub25%26,6%348%
AbsicherungZins & Gold20%20%336,7%
Summe
85%81,6%1512


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



08. An-/Ab-/Ummeldung

Ihre eMail Adresse oder Adressdaten ändern Sie bitte mit Ihrer bestehenden eMail Adresse und Ihrem Passwort unter

https://www.heibel-ticker.de

oder senden Sie uns einfach eine entsprechende eMail an:

verwaltung/at/heibel-ticker/./de