Heibel-Ticker 19/25 - Vorbereitung für die Korrektur: Diese Branchen werden leiden

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21.06.2019:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

14. Jahrgang - Ausgabe 25 (21.06.2019)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Zwischen Angst und Euphorie
02.So tickt die Börse: Notenbanken kündigen Lockerung der Geldpolitik an
 - Das bislang Undenkbare: EU-Leitzins wird negativ
 - Wettlauf der Geldflutung
 - Trump wütet
 - EU paralysiert
 - Facebook schenkt der Welt eine neue Krypto-Währung: Libra
 - Abenteuerliche Bewertungen: Slack, Beyond Meat, MongoDB
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Extremer Pessimismus
 -
04.Ausblick: Vorbereitung für die Korrektur: Diese Branchen werden leiden
05.Update beobachteter Werte
 Fragwürdigen Aufsichtsrat an Bord geholt
 Chewy IPO sorgte für Feierlaune
 flatex erobert Holland schneller & günstiger als erwartet, 0€ Gebühren, aggressive Strategie
 TUI hält sich wacker trotz Lufthansa-Debakel, dennoch wird die Luft dünner
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Zwischen Angst und Euphorie

Liebe Börsenfreunde,

Zwischen Angst und Euphorie befinden sich die Anleger. Euphorie über die in Aussicht gestellte Lockerung der Geldpolitik durch EZB und Fed, aber Angst vor Trumps nächstem Tweet. In Kapitel 02 zeige ich, welche Spannungen zwischen den Akteuren derzeit herrschen. Zudem werfe ich einen Blick auf Unternehmen mit abenteuerlichen Bewertungen: Beyond Meat (Veggie-Burger), Canopy (Hanf), MongoDB (Cloud-Datenbank) und Slack (Cloud-Teamwork) erinnern an die Internetblase der Jahrtausendwende.

Die Stimmung ist gut, doch vor der Zukunft haben Anleger Angst. Entsprechend zeigt unser Stimmungsbarometer gute Laune und gleichzeitig den größten Zukunftspessimismus der vergangenen zwei Jahre.

Ich habe einen konkreten Fahrplan für die kommenden Handelstage und Wochen ausgearbeitet. Das G20-Treffen wird die neue Richtung bestimmen. Ich habe mich bereits festgelegt, was ich erwarte. Entsprechend werden wir in den kommenden Tagen unser Portfolio darauf vorbereiten. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 04.

Wie immer gibt es eine Reihe von wichtigen Updates zu unseren offenen Positionen in Kapitel 05 sowie eine tabellarische Übersicht in Kapitel 06.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts190623.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Notenbanken kündigen Lockerung der Geldpolitik an

Es ist zu viel passiert in der abgelaufenen Woche. Ich versuche, die wichtigsten Dinge kurz ins Finanzlicht zu setzen:

DAS BISLANG UNDENKBARE: EU-LEITZINS WIRD NEGATIV

EZB-Chef Mario Draghi äußerte im Rahmen des jährlichen Notenbankforums in Sintra, Portugal, dass weiterhin Zinssenkungen zum Instrumentarium der Geldpolitik gehören. Wenn sich der Wachstums- und Inflationsausblick der EZB nicht verbessere, würden stimulierende Schritte der Geldpolitik erforderlich.

Die Inflation steht bei 1,6% und ist trotz Nullzinspolitik und Anleihekäufen sowie anziehender Konjunktur noch immer weit entfernt vom 2%-Ziel. Die Tür für eine Leitzinssenkung ins Negative steht nun weit offen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Draghi nicht durch diese Tür gehen wird.

Als Draghi vor acht Jahren das Amt des EZB-Chefs antrat, nannte ich ihn provokativ "Supermario", weil ich von ihm nicht nur aufgrund seiner italienischen Herkunft nicht erwartete, die Phase der Nullzinspolitik erfolgreich zu beenden. Im Oktober endet seine Amtszeit und er wird der erste Notenbankchef der Geschichte sein, der in seiner Amtszeit keine einzige Zinsanhebung vorgenommen hat.

WETTLAUF DER GELDFLUTUNG

US-Notenbankchef Jay Powell hat diese Woche ebenfalls Anleger auf eine Zinssenkung vorbereitet. Im Gegensatz zur EU, wo Supermario keine Zinsanhebung umsetzte, heißt das nun in den USA: Zinswende. In den USA hat man vom aktuellen Niveau von 2,25% - 2,5% reichlich Luft, um die Konjunktur mit traditionellen, geldpolitischen Maßnahmen anzukurbeln.

In China werden mit einem Konjunkturprogramm in Höhe von 700 Mrd. USD die Folgen aus dem Handelskrieg mit den USA abgefedert. Russland hat diese Woche den Leitzins gesenkt, so auch Indien vor zwei Wochen. Es kommt mir vor, als würden die Länder einen Wettlauf veranstalten um mit einer möglichst billigen Währung Handelsvorteile für die eigenen Unternehmen zu erzielen.

TRUMP WÜTET

US-Präsident Trump verschärft seine Rhetorik gegenüber Europa, insbesondere Deutschland. Den Anstieg des DAX führt Trump korrekt auf die Bemerkungen Draghis zurück. Die dadurch erzielte Schwächung des Euros gegenüber dem US-Dollar sei sehr unfair. Damit stellt er die EU, die er schon mal als "Feind" bezeichnete, auf eine Stufe mit Ländern, die er schon der Währungsmanipulation bezichtigt hat (bspw. China!).

Doch auch US-Notenbankchef Jay Powell ist nicht sicher vor Trump: Die Zinsanhebung vom Ende letzten Jahres sei ein Fehler gewesen, das Zinsniveau in den USA müsse viel tiefer sein, so Trump.

Trump hat mit einer historischen Unternehmenssteuerreform die US-Wirtschaft für den Handelsstreit präpariert. Der einmalige Steuereffekt läuft nun aus und er benötigt weitere Hilfen, um die kurzfristig negativen Auswirkungen seiner Strafzölle zu vertuschen. Eine lockere Geldpolitik wäre die für ihn einfachste Lösung, daher hackt er bei jeder Gelegenheit auf Powell herum. Powell ist ein leichtes Opfer, meiner Ansicht nach war die Zinsanhebung Ende letzten Jahres falsch und verursachte den Chaos-Dezember.

Ende nächster Woche wird Trump den chinesischen Präsidenten Xi im Rahmen des G20-Gipfels in Osaka treffen. Trump hat per Twitter bekannt gegeben, Xi habe ihn angerufen und um ein Gespräch gebeten. Das hört sich genauso an wie vor dem Gipfel in Argentinien, damals blieben die Gespräche erfolglos und Trump setzte erste Strafzölle ein.

EU PARALYSIERT

Bei der EU-Wahl hat die konservative Parteienfamilie EVP kräftig Federn gelassen, dennoch ging sie als stärkste Partei aus der Wahl hervor. Deren Spitzenkandidat Manfred Weber bekommt nun jedoch nicht die für die Wahl zum Kommissionspräsidenten erforderliche Mehrheit im EU-Parlament. Europaweit fragen sich nun diejenigen, die der EVP ihre Stimme gegeben haben, wen sie eigentlich gewählt haben. Ohne die EVP oder Weber bewerten zu wollen, möchte ich jedoch betonen, dass die EU noch weit entfernt ist von einer Demokratie.

Unterschiedliche Interessen führen zu Machtspielchen auf allen Ebenen, unterm Strich ist die EU meiner Einschätzung nach derzeit vollständig handlungsunfähig: die Abschaffung der Sommerzeit konnte nicht umgesetzt werden, das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 kann durch einige wenige Mitglieder blockiert werden.

In Deutschland sieht es nicht viel besser aus: 25 Jahre nach der vorübergehenden Einführung des Solis schafft es die Regierungsmehrheit nicht, den Soli wieder abzuschaffen. Das Prestigeprojekt der CSU, die Maut, wurde diese Woche vom Europäischen Gerichtshof beerdigt.

Grundsätzlich gilt, dass die Konjunktur am besten läuft, wenn sie Planungssicherheit hat. Wenn wir also feststellen, dass weder auf EU-, noch auf Bundesebene auch nur die kleinsten Vorhaben umgesetzt werden können, dann müssten wir doch alle jubeln, oder?

Nun, das Problem ist, dass sich die Welt um uns herum derzeit dramatisch ändert und wir eigentlich entsprechende Anpassungen vornehmen müssen. Doch daran ist derzeit nicht zu denken.

FACEBOOK SCHENKT DER WELT EINE NEUE KRYPTO-WÄHRUNG: LIBRA

Diese Woche hat Facebook eine neue Krypto-Währung vorgestellt: den Libra.

Der Libra nutzt die Blockchain-Technologie für den sicheren Zahlungstransfer sowie für die Speicherung des Guthabens. Der Wert des Libra wird jedoch, anders als alle bisher verfügbaren Krypta-Währungen, an einen Basiskorb von Währungen gekoppelt. Es ist noch offen, wie dieser Basiskorb aussehen wird, doch der IWF betreibt einen solchen Währungskorb, auch der US-Dollar wird traditionell gegen einen Korb der größten Weltwährungen gemessen, so dass Facebook schon deren Vorarbeit nutzen kann.

Der Libra werde von einer von Facebook unabhängigen Firma aus der Schweiz heraus betrieben. Chef des gemeinnützigen Unternehmens (Non-Profit) soll David Marcus sein, ehemaliger Präsident von Paypal. David Marcus ist Franzose mit iranischen und rumänischen Wurzeln, wuchs in der Schweiz auf und entstammt dem Bankgeschäft. Ich schreibe es Marcus David zu, dass Paypal so kundenfreundlich konzipiert werden konnte, wie bislang keine andere digitale Zahlungsabwicklung.

Facebook hat bereits unzählige Partner mit ins Boot geholt: Visa und Mastercard, Ebay und Paypal, Spotify, Uber, Lyft, Vodafone, uvm. Zahlungen können so einfach wie eine WhatsApp Nachricht verschickt werden. Guthaben kann jederzeit in die lokale Landeswährung getauscht werden. So zumindest das Versprechen von Facebook.

Nun wird heftig diskutiert, ob Facebook dieses Projekt ins Leben gerufen hat, um das durch den Datenskandal angekratzte Image aufzupolieren, oder aber ob sich Facebook dort an irgendeiner Ecke die Möglichkeit eingerichtet hat, Geld zu verdienen. Noch sind zu wenige Details über den Libra bekannt, um dies zu beurteilen. Dennoch halte ich das Konzept für vielversprechend und der Umstand, dass ein Mann wie David Marcus gewonnen werden konnte, spricht dafür, dass der Libra tatsächlich ein Geschenk aus Imagegründen sein kann...

...und sei's drum, wenn Facebook am Ende eine kleine Ecke hat, an der das Unternehmen verdienen kann, dann ist das in meinen Augen auch nicht schlimm. Hauptsache, die Privatsphäre wird beachtet, und das ist dem Konzept der Kryptowährung folgend gegeben.

ABENTEUERLICHE BEWERTUNGEN: SLACK, BEYOND MEAT, MONGODB

Geistern ist Slack an die Börse gegangen. Auf der Plattform dieses Cloud-Unternehmens können Teams ihre Teamarbeit koordinieren und gemeinsame Quellen verwalten, den Projektfortschritt dokumentieren und Telcos abhalten. Ich habe mit Yammer (Microsoft) gearbeitet und muss sagen, solche Tools sind megageil! Ich gehe davon aus, dass sich Slack zu einem lukrativen Unternehmen entwickeln wird.

Bislang wurden jedoch im Jahr 450 Mio. USD umgesetzt und das Unternehmen mit 19 Mrd. USD bewertet. Ein Kurs/Umsatz-Verhältnis (KUV) von 42 ist mir dann doch zu hoch. Ich bevorzuge KUVs von 1, bei Wachstumsunternehmen können es auch mal 2 sein. Bei den jungen Cloud-Unternehmen bin ich sogar bis 7 gegangen (Zuora), doch 42 ist mir zu hoch.

Da fällt mir der Börsengang von Beyond Meat ein, die Anbieter des veganen Burgers, den Sie in Deutschland auch schon bereits bei Lidl im Regal sehen. Das Unternehmen ging Anfang Mai zu 25 USD an die Börse, der erste gehandelte Kurs war bei 65 USD und wurde als IPO-Hype abgetan. Seither ist die Aktie jedoch, statt zu crashen, weiter in den Orbit geschossen und erreichte bereits Kurse über 180 USD (aktuell 169 USD). 115 USD Jahresumsatz werden dort mit 10 Mrd. USD Marktkapitalisierung bewertet, ein KUV von 87. Und hier handelt es sich nicht um ein digitales, in der Cloud beliebig skalierbares Produkt, sondern um ein Nahrungsmittel.

Bleibt MongoDB, die Datenbank für die Cloud. Das Unternehmen erobert die Herzen der Entwickler im Sturm, nach 40 Jahren Oracle-DBs ist die Begeisterung für eine moderne Datenbank gigantisch. Wie gigantisch? Nun, KUV 31. Muss ich da noch mehr zu sagen?

Ach so, fast vergessen hätte ich die Cannabis-Welle: Canopy aus Kanada beispielsweise ist schon 14 Mrd. USD wert, setzte in 12 Monaten 132 Mio. USD um. Das KUV beträgt also 106.

Die Slack-Plattform für Teamarbeit, der Veggie-Burger, Cannabis sowie auch die Mongo Datenbank werden in 10 Jahren meiner Einschätzung nach große Verbreitung finden. Doch ob dieser Erfolgszug heute schon vollständig eingepreist werden kann, wage ich zu bezweifeln. Für unsere Aktienanlage suchen wir uns andere Kandidaten.

Schauen wir mal, was die Finanzmärkte aus dieser Informationslage gemacht haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES20.6.19Woche ΔΣ '19 Δ
Dow Jones26.761 2,5%16,0%
DAX12.331 1,9%16,8%
Nikkei21.259 0,7%6,2%
Shanghai A 3.144 4,2%20,4%
Euro/US-Dollar1,130,7%-1,1%
Euro/Yen121,840,0%-3,4%
10-Jahres-US-Anleihe2,06%-0,04-0,68
Umlaufrendite Dt-0,34%-0,04-0,44
Feinunze Gold$1.392 3,2%8,7%
Fass Brent Öl$65,18 5,7%24,8%
Kupfer5.894 1,1%-2,0%
Baltic Dry Shipping1.194 12,4%-6,1%
Bitcoin9.589 16,4%144,5%



Trump wütet, die EU ist paralysiert, die Notenbanken reagieren entsprechend umsichtig und bereiten die Finanzmärkte auf Zinssenkungen vor. Natürlich jubeln die Finanzmärkte sämtliche Anlageklassen nach oben: Dow Jones +2,5%, DAX +1,9%, Shanghai A-Aktienindex +4,2%. Im Wettlauf der Geldflutung hat Powell die Nase leicht vorn, er hat mehr Feuerkraft und so ist sein US-Dollar ein wenig schwächer als der Euro (Euro legt 0,7% zu). Auf der Baltic Dry Verschiffungsindex springt an (+12,4%).

Aber auch Anleihen (Rendite -0,04%punkte) und das Gold (+3,2%) bekommen die Flucht in den Sicheren Hafen zu spüren. Was das zu bedeuten hat, werde ich in Kapitel 04 näher untersuchen.

Der Ölpreis ist um 5,7% angesprungen, weil sich die Situation im Iran zuspitzt. In meinen Augen läuft das dort auf einen Krieg hinaus, der die gesamte Region destabilisieren wird. Ich bin mir noch nicht sicher, ob Trump das noch vor seiner Wiederwahl anzetteln möchte. Am liebsten würde er das dortige Pulverfass bis November 2020 am Köcheln halten.

Der Bitcoin profitiert vom Medientrubel um den Libra.

Schauen wir nun einmal, wie sich die Stimmung vor dem Hintergrund dieser doch teilweise widersprüchlichen Nachrichtenlage entwickelt hat.




03. Sentiment: Extremer Pessimismus

An die Angst vor spontanen Aktionen Donald Trump haben sich die Finanzmarktteilnehmer inzwischen gewöhnt. Doch die geldpolitischen Geschenke der US-Notenbank sowie der EZB haben Anleger verzückt: Zinssenkungen hüben und drüben, ein Wettlauf in Sachen Lockerung, um die Konjunktur anzukurbeln, die bislang noch nicht einmal so schlecht aussieht, das ist ganz nach dem Geschmack der Anleger.

Und so sehen 32% (+24%) unserer Umfrageteilnehmer in der Entwicklung des DAX einen Aufwärtsimpuls, weitere 19% (+8%) betrachten dies als Topbildung. Mit 38% (-24%) ist das Lager derer, die den DAX in einer Seitwärtsbewegung sehen, deutlich kleiner geworden. Einen Abwärtsimpuls erkennen nur noch 7% (-8%). Die Stimmung ist damit von -0,8 auf +2,5 gesprungen und kann als "gute Laune" beschrieben werden.

Diese Entwicklung wollen 46% (-3%) bereits vor einer Woche so zum größten Teil erwartet haben, weitere 31% (+4%) wollen sogar darauf spekuliert haben. Hingegen fühlen 31% (-2%) ihre Erwartungen kaum erfüllt, weitere 10% (+1%) wurden durch die steigenden Kurse sogar auf dem falschen Fuß erwischt. Die Verunsicherung ist verflogen, Selbstzufriedenheit sieht jedoch anders aus.

In drei Monaten wird der DAX seitwärts laufen, meinen mit 42% (+2%) die meisten der Umfrageteilnehmer. Einen Abwärtsimpuls fürchten nun 34% (+5%) und an weiter steigende Kurse glauben nur noch 14% (-4%). Die Zukunftserwartung ist damit auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Anders als die Stimmung ist die Zukunftserwartung kein Kontraindikator.

Während also depressive Stimmung ein Tief im Aktienmarkt vermuten lässt, ist diese Schlussfolgerung für großen Pessimismus nicht zutreffend. Vielmehr könnte sich dieser Pessimismus kurzfristig durch Kaufzurückhaltung oder gar Verkäufe ausdrücken, was zu einer Korrektur führen würde.

Entsprechend gering ist die Investitionsbereitschaft: Nur 17% (+2%) unserer Umfrageteilnehmer wollen in den kommenden zwei Wochen Aktien zukaufen, hingegen wollen 20% (+5%) ihre Positionen verkleinern. Mit 63% (-7%) bleiben viele vorerst unentschieden über ihre nächsten Entscheidungen.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist weiterhin rückläufig, aber noch im neutralen Bereich. Privatanleger positionieren sich vor den Sommerferien weder long, noch sind sie große Absicherungspositionen eingegangen. Ich würde sagen, sie schauen sich die Entwicklung an, ohne stark investiert zu sein. Wer sollte es ihnen verübeln, nach dem turbulenten Vorjahr, das nunmehr wieder ausgeglichen werden konnte.

Auch institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, verhalten sich derzeit überwiegend neutral. Das Put/Call-Verhältnis zeigt mit einem Wert von 1,2 durchschnittlich viele Absicherungsgeschäfte an.

Inzwischen kommen auch ihre US-Kollegen in die neutrale Zone zurück: Das Put/Call-Verhältnis der CBOE ist diese Woche deutlich zurückgegangen, was auf das Auflösen von Absicherungsgeschäften (Puts) zurückzuführen ist. Es hat den Anschein, dass auch die Profis sich zunehmend abwartend positionieren.

Die Investitionsquote der US-Fondsmanager ist unverändert bei moderaten 75% geblieben. Selbst die Bullenquote der US-Privatanleger ist mit -2,6% als neutral einzustufen.

Moderat, neutral, ... weitere Synonyme fallen mir kaum noch ein, doch auch der technische Angst und Gier Indikator des S&P macht mit 50% eine Punktlandung in der Neutralität.

Interpretation



Die Sentiment-Theorie ist geeignet, Marktreaktionen auf etwaige Ereignisse vorherzusagen. So habe ich vergangene Woche aus der bereits damals neutralen Stimmungslage abgeleitet, dass der Finanzmarkt allein durch Meldungen und Ereignisse in die eine oder andere Richtung bewegt werden kann. Wir haben diese Woche überraschend festgestellt, dass sich die Notenbanken der EU und USA einen Wettlauf in Sachen Lockerungsübungen liefern. Etwas Bullischeres kann ich mir für die Aktienmärkte kaum vorstellen. Entsprechend konnten DAX (+1,9%) und Dow Jones (+2,5%) diese Woche nochmals ordentlich zulegen.

Die Aussagen der Notenbanken werden eine Zeit lang anhalten, zudem ist für Ende nächster Woche ein Treffen von Trump und Xi angekündigt. Ich lasse mich überraschen, wie viele Tage diese Rallye noch anhält, bevor eine überfällige Korrektur folgt. Denn: Die Stimmung ist gut, doch für die Zukunft erwarten Anleger nichts Gutes. Es bestehen keine großen Fehlallokationen (Anleger sind weder zu long noch zu short positioniert), daher kann der Trend noch ein wenig weiterlaufen.

Doch irgendwann läuft die Freude über die Notenbankankündigungen aus und Fakten müssen folgen. Da die nächsten Notenbankentscheidungen nun in weiter Ferne liegen, könnte beispielsweise das Gespräch zwischen Trump und Xi als wesentliche Determinante herhalten: Einigen sich die beiden auf ein neues Handelsabkommen, oder gibt es auch nur wieder Annäherungen, dann würde das den Aktienmärkten wieder Feuer unterm Hintern machen. Verlaufen die Gespräche jedoch ergebnislos, so dürfen wir mit der dritten Stufe der Strafzölle seitens der USA rechnen, und das würde meiner Einschätzung nach zu einer Korrektur führen.

Wir sind also abhängig von neuen Entwicklungen, die über die künftige Richtung an den Aktienmärkten entscheiden werden. Es gibt jedoch keinen Schießstand, der eine Bewegung in die eine oder andere Richtung verstärken würde. Vielmehr ist die Stimmungslage, die ich den hier vorliegenden Umfragedaten entnehme, so defensiv, dass keine Richtung wirklich tragfähig ist, sondern wenig später wieder egalisiert werden sollte.










04. Ausblick: Vorbereitung für die Korrektur: Diese Branchen werden leiden

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05. Update beobachteter Werte

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06. Übersicht HT-Portfolio

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

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Stephan Heibel
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07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



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