Heibel-Ticker PLUS 19/30 - Hitzewelle sorgt für gedämpfte Reaktionen an den Aktienmärkten

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26.07.2019:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

14. Jahrgang - Ausgabe 30 (26.07.2019)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Hitzewelle sorgt für gedämpfte Reaktionen an den Aktienmärkten
02.So tickt die Börse: Quartalszahlen überwiegend besser als erwartet
 - Facebook unter Aufsicht
 - EZB-Dilemma
 - BREXIT mit Boris Johnson
 - T-Mobile und Sprint Telekom dürfen fusionieren
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Weiterhin überwiegt eine neutrale Stimmung
 -
04.Ausblick: Edelmetalle bleiben attraktiv
05.Update beobachteter Werte: FinTech Group, Siltronic, TUI, Alibaba, Skyworks Solutions
 - FinTech Group: Vorläufige Zahlen bestätigen meine positive Erwartung
 - Siltronic: Erwartet schwache Q-Zahlen, Stopp Loss auf 63 EUR anheben
 - TUI: Hiobsbotschaft von Boeing tangiert TUI kaum noch
 - Alibaba: Marktplatz in den USA eröffnet
 - Skyworks Solutions: Durchbruch bei Handelsstreit-Verhandlungen lässt weiter auf sich warten
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Hitzewelle sorgt für gedämpfte Reaktionen an den Aktienmärkten

Liebe Börsenfreunde,

Die Aktienmärkte reagieren lethargisch auf einzelne Unternehmensmeldungen, auch der EZB-Richtungswechsel wurde verhältnismäßig moderat aufgenommen. In Kapitel 02 habe ich Ihnen kurz die wichtigsten Ereignisse der abgelaufenen Hitzewoche zusammengefasst.

Die Stimmung der Anleger ist entsprechend lethargisch: Nur kein Risiko eingehen, man bleibt am besten neutral, so könnte man die Stimmung der Anleger derzeit beschreiben. Kein Wunder, bei diesen Temperaturen. Mehr dazu in Kapitel 03.

Edelmetalle bleiben ein wichtiges Rückgrat für jedes diversifizierte Portfolio. Ich bin der Ansicht, dass Gold als Versicherung im Portfolio künftig ein wenig stärker gesichtet werden sollte. Den Grund dafür erkläre ich in Kapitel 04.

In der abgelaufenen Woche gab es eine ganze Reihe an Ereignissen, die Unternehmen aus unserem Portfolio betreffen. Die entsprechenden Updates lesen Sie in Kapitel 05. Eine tabellarische Übersicht über unser aktuelles Portfolio finden sie in Kapitel 06.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp190728.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre, gehen sie dazu am besten ins Freibad.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Quartalszahlen überwiegend besser als erwartet

FACEBOOK UNTER AUFSICHT

Facebook hat diese Woche Q-Zahlen veröffentlicht, die besser waren als erwartet. Wie immer, könnte man meinen. Doch parallel dazu hat die FTC ihre Entscheidung zu Facebooks Datenskandal bekannt gegeben: Facebook muss zwei unabhängige Aufsichtsratsmitglieder in den Aufsichtsrat holen, die nichts andere tun als die Datenverwendung zu kontrollieren.

In der Presse wird überwiegend die drakonische Strafe in Höhe von 5 Mrd. USD diskutiert. Doch die zahlt Facebook aus der Portokasse. Der Umstand, dass ab sofort zwei unabhängige Aufsichtsratsmitglieder permanent kritische Fragen zur Datenverwendung stellen, wird die Innovationskraft von Facebook beeinträchtigen.

Gut oder schlecht? Nun, ich persönlich finde das gut. Doch hier im Heibel-Ticker geht es um Aktien und deren Kursaussichten und aus diesem Blickwinkel ist das schlecht für Facebook.

Darüber hinaus zeigt es, dass die Trump-Administration tatsächlich durchgreift, wenn etwas nicht stimmt. Sagte man bislang Trump nach, er sei unternehmerfreundlich, so muss dieses Prädikat nun überdacht werden. Und das könnte sich in der nächsten Zeit auch negativ auf die anderen Quasi-Monopolisten wie Amazon, Apple und Alphabet (Google) auswirken. Doch warten wir's ab.

EZB-DILEMMA

Gestern hat noch-EZB-Chef Mario Draghi den jüngsten Zinsentscheid der EZB verkündet: Keine Änderung an der Zinsfront. Die befürchtete Erhöhung des Strafzinses auf Bankeinlagen bei der EZB blieb aus, es bleibt bei -0,4%. Der Leitzins bleibt bei 0%.

Jedoch wurde die von mir angekündigte Änderung des Zinsziels eingeführt. Es heißt nun nicht mehr, dass das Inflationsziel nahe bei, aber nicht über 2% ist, sondern es wird nur noch vom Inflationsziel gesprochen. Dieses ist nach jüngsten Ausführungen vielleicht bald schon eine "symmetrische 2%". Sprich: So, wie die Inflation ja schon mal bei Null oder gar negativ war, so darf sie in der Zukunft auch mal auf 4% oder noch höher springen, ohne dass Alarmglocken schellen.

Die Tür für weitere Liqduititätsmaßnahmen wie bspw. den erneuten Ankauf von Zinspapieren von Staaten und auch Unternehmen ist wieder geöffnet. Nun gehen die meisten Volkswirte davon aus, dass entsprechende Maßnahmen nach der Septembersitzung verkündet werden.

Am Aktienmarkt wurde diese Entscheidung überwiegend mit Enttäuschung aufgenommen. Lediglich Bank- und Finanztitel konnten zulegen, weil sie unter einer weiteren Geldflutung und einem höheren Strafzins leiden würden. Die exportorientierte Wirtschaft Deutschlands jedoch hat überwiegend Federn gelassen, denn die vorerst ausgebliebene Lockerung hat den Euro teurer gemacht, was wiederum schlecht für Exporte ist.

Nächste Woche ist die US-Notenbank dran. Dort gibt es zwei inzwischen völlig unabhängig von einander laufende Konjunkturen: Konsumenten bekommen günstige Kredite und kurbeln die US-Konjunktur kräftig an. Die Industrie jedoch leidet unter den Strafzöllen Trumps und vermeldet inzwischen enttäuschende Q-Zahlen. Wenn Powell auf die Industrie schaut, sollte er den US-Leitzins senken. Schaut er hingegen auf die Konsumenten, dann ist alles in Butter. Wir dürfen gespannt sein: Erwartet wird von den meisten Volkswirten eine Zinssenkung um 0,25%.

BREXIT MIT BORIS JOHNSON

Auf der Insel wurde nun Boris Johnson zum Nachfolger Theresa Mays gekürt. Er zeigt sofort Kante gegenüber der EU und die EU zeigt sich unnachgiebig, genau wie bereits gegenüber Theresa May. Die Anzeichen für einen harten Brexit verdichten sich, zumal Johnson seit einigen Wochen best buddy von Donald Trump ist. Es würde mich nicht wundern, wenn Trump die Briten mit großzügigen Abmachungen unterstützt.

Trump würde damit den Europäern zeigen, dass ein Ausstieg aus der EU gar nicht so schlimm ist. Das würde die EU weiter destabilisieren und Trump in eine bessere Verhandlungsposition bringen. Ich halte das für ein gefährliches Spiel, das hier in Europa derzeit mit uns gespielt wird.

T-MOBILE UND SPRINT TELEKOM DÜRFEN FUSIONIEREN

Am 18. Mai 2018 habe ich mir das Fusionsvorhaben von T-Mobile näher angeschaut und war in meiner Analyse zu der Überzeugung gekommen, dass CEO John Legere es schaffen wird. "Diesmal ist alles anders", schrieb ich damals, weil es der x-te Versuch der Fusion war, alle vorangegangenen Versuche waren gescheitert.

Siehe auch https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/1488.

John Legere ist jedoch ein Typ, der seine Sache durchzieht, koste es was es wolle. Und die Kosten der Fusion sind hoch: T-Mobile und Sprint müssen so viele Geschäftsteile an Dish Network verkaufen, so dass der bislang erfolglose und kleine Wettbewerber zum viertgrößten Mobilfunkanbieter der USA aufsteigen kann.

Die Aktie von T-Mobile hat seither um 47% zulegen können.

Schauen wir mal auf die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES26.7.19Woche ΔΣ '19 Δ
Dow Jones27.193 -0,4%17,9%
DAX12.420 1,3%17,6%
Nikkei21.658 0,9%8,2%
Shanghai A 3.084 0,7%18,1%
Euro/US-Dollar1,11-0,9%-2,8%
Euro/Yen120,930,0%-4,2%
10-Jahres-US-Anleihe2,08%0,04-0,66
Umlaufrendite Dt-0,40%-0,03-0,50
Feinunze Gold$1.417 -0,8%10,6%
Fass Brent Öl$63,42 1,4%21,5%
Kupfer5.947 0,0%-1,1%
Baltic Dry Shipping2.130 0,0%67,6%
Bitcoin10.569 0,0%169,5%



Die europäischen Notenbanken haben ihr Goldabkommen nicht weiter verlängert. Seit 1999 wurde im 5-Jahres-Rythmus vereinbart, wer wieviel Gold verkaufen darf. Das sei nicht mehr nötig, wurde diese Woche bekannt gegeben: Es verkauft eh keiner mehr.


Für mich heißt dass, dass Notenbanken derzeit oder bald eher auf die Käuferseite wechseln dürften. Kein Wunder, wenn ich mir anschaue, wie man mit den Währungen umgeht.

Schauen wir uns nun eimal die Entwicklung des Sentiments an.




03. Sentiment: Weiterhin überwiegt eine neutrale Stimmung

Nachlassende Aufwärtsdynamik, sagen die einen. Ich spreche vom Sommerloch: vor einer Woche habe ich die Sentiment-Indikatoren als überwiegend neutral interpretiert. Aus Sicht der Anlegerstimmung lässt sich derzeit kein Ungleichgewicht für eine neue Aktienmarktrichtung ableiten.

Und so pendelt der DAX nun schon seit Mitte Juni zwischen 12.250 und 12.550 Punkten. Diese Bandbreite wurde auch in der nun abgelaufenen Woche ausgeschöpft. Schauen wir mal, wie die Anleger darauf reagiert haben.

Immerhin 11% (+5%) betrachten den DAX nun wieder in einem Aufwärtsimpuls befindlich. Einen Abwärtsimpuls wollen hingegen noch immer 20% (-4%) gesehen haben. Mit 51% (+1%) bleiben die meisten Anleger der Meinung, dass wir uns in einer Seitwärtsbewegung befinden. Das Sentiment ist weiterhin neutral.

Mit 48% (+2%) will jeder zweite Anleger vor einer Woche eine solche DAX-Entwicklung erwartet haben, weitere 7% (unv.) wollen sogar darauf spekuliert haben. Kaum erfüllt sehen 34% (-2%) ihre Erwartungen und nur noch 10% (-4%) geben an, auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein. Die Verunsicherung, die noch in den beiden vorangegangenen Wochen zu sehen war, geht zurück.

Pessimisten gewinnen wieder die Oberhand, wenn es um die Zukunftserwartung geht: 32% (+6) der Anleger gehen für den DAX in drei Monaten von fallenden Kursen aus, nur noch 22% (-2%) erwarten steigende Kurse. Immerhin sind neutral eingestellte Anleger mit 35% (-4%) noch knapp die größte Gruppe der Anleger.

Entsprechend diesem angestiegenen Pessimismus wollen nur noch 12% (-1%) der Anleger in den kommenden zwei Wochen Aktien zukaufen, 18% (-3%) wollen hingegen Positionen verkleinern. Mit 71% (+4%) bleiben die meisten Anleger vorerst unentschlossen an der Seitenlinie.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf Null angestiegen. Die zuvor pessimistische Positionierung wurde somit vollständig aufgelöst. Auch die Profis, die sich über die Eurex absichern, haben ihre spekulativen Positionen aufgelöst. allerdings waren diese vormals pessimistisch gestimmt, haben also viele Absicherungen auf fallende Kurse gehalten.

In den USA geht das Put/Call-Verhältnis ebenfalls auf ein durchschnittliches Niveau zurück, was eine zunehmend abwartende Haltung der dortigen Anleger signalisiert.

US-Fondsanleger haben jedoch die vergangenen Wochen genutzt, um ihre Investitionsquote auf 96% hochzufahren. Noch vor sechs Wochen waren sie nur zu 55% investiert. Wenngleich 96% eine in der jüngeren Vergangenheit höhe Investitionsquote darstellt, so ist es doch auf längere Sicht eine durchaus übliche Investitionsquote. In der Sprache der Fondsmanager muss das Geld ja "arbeiten" und nicht faul herumliegen.

US-Privatanleger haben ein ausgeglichenes Bulle/Bär-Verhältnis.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 59% ebenfalls eine neutrale Verfassung des S&P 500 an.

Interpretation



Die Schwankungen im Dax ziehen zwar die eine oder andere Stimmungsschwankung bei den Anlegern nach sich, mal ein wenig in die eine, mal ein wenig in die andere Richtung. Doch signifikante Entwicklungen kann ich den Daten dieser Woche nicht entnehmen. Vielmehr zeigen die meisten Anleger eine für die Sommerzeit typische Gleichgültigkeit gegenüber kurzfristigen Entwicklung.

Die aktuelle Berichtssaison hat eine Reihe von überraschenden Quartalszahlen zu Tage gebracht. Es bleiben aber noch einige Wochen Zeit, um die richtigen Schlussfolgerungen aus den Zahlen abzuleiten, ehe die Profis Ende August/ Anfang September ihre Portfolios entsprechend anpassen. In der Zwischenzeit sollte man den Tagesschwankungen nicht allzu viel Bedeutung zuweisen.







04. Ausblick: Edelmetalle bleiben attraktiv

Es gab eine Reihe von Ereignissen, die einzelne unserer Portfoliowerte betreffen. Die entsprechenden Updates sind etwas weiter gefasst und zeigen damit meine Erwartung für die kommenden Wochen auf. Es bleibt dabei, dass ich die Grundtendenz an den Aktienmärkten positiv sehe, Rückschläge zum Nachkaufen nutzen und in unseren spekulativen Werten die Stopp Loss Marken berücksichtigen würde.

Geopolitisch spitzt sich einiges zusammen: Boris Johnson ist in meinen Augen so etwas wie ein Trojanisches Pferd, das Trump nach Europa schickt. Im Handelsstreit zwischen den USA und China ist ebenfalls keinerlei Besserung zu erkennen. Derweil bereiten sich EZB und Fed auf eine neue Runde der Geldflutung vor. Und ein kontrollierter Verkauf der Goldbestände der Notenbanken ist nicht mehr notwendig, da niemand mehr Gold verkauft. Hmmm, das heißt nichts Gutes für unsere Währungen.

Wir haben zwar das eine oder andere mal erfolgreich in Wheaton Precious Metal spekuliert, doch den Einstieg für den inzwischen nachhaltigen Aufwärtstrend haben wir aufgrund eines zu engen Kauflimits verpasst. Ich habe die Aktie nun wieder in meine engere Beobachtung genommen und würde sie im Falle eines Rückschlags/ einer Verschnaufpause in unsere Portfolio holen.

Darüber hinaus haben wir mit aktuell 7,7% Portfolioanteil historische gesehen eine für den Heibel-Ticker recht niedrige Goldquote. Ich würde den Goldanteil ebenfalls bei nächster Gelegenheit wieder auf 10% aufstocken. Sie wissen: Gold ist eine Versicherung gegen Finanzmarktturbulenzen. Wir wollen damit kein Geld verdienen, sondern lediglich ruhig schlafen, wenn’s an den Aktienmärkten rappelt. Wenngleich ich grundsätzlich steigende Aktienkurse erwarte, nehmen die Spannungen doch spürbar zu und ich möchte daher unsere Versicherung (Goldbarren) etwas erhöhen.



05. Update beobachteter Werte: FinTech Group, Siltronic, TUI, Alibaba, Skyworks Solutions

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


FinTech Group
Vorläufige Zahlen bestätigen meine positive Erwartung

Fr, 26. Juli um 23:48 Uhr
Die FinTech Group hat heute früh vorläufige Zahlen für das erste Halbjahr 2019 vorgelegt. Neukundenentwicklung und Markteintritt in Holland verlaufen weiter nach Plan. Die Zahl der Transaktionen nimmt weiter zu. Ich hatte vor einigen Wochen ein worst case Szenario entworfen und ermittelte einen worst case Kurs von 17,68 Euro. Wir hatten daher zu Kursen unter 17 Euro nachgekauft.

Später ermittelte ich einen Kurs für eine optimale Geschäftsentwicklung und kam auf 28,25 Euro. Das ist unser Kursziel. Die heute veröffentlichten Zahlen passen in mein Szenario der optimalen Geschäftsentwicklung. Insbesondere der letzte Satz der Meldung, in dem die Prognose für die Gewinnmarge 2019 (EBITDA) von 29% auf 31% angehoben wird, passt in das positive Bild, das ich für das gut skalierbare Geschäftsmodell aufgezeigt habe.

Nach Holland soll nun noch in diesem Jahr der Markteintritt in Spanien erfolgen. Da das Unternehmen das Handelssystem bereits für einen französisch/ spanischen Kunden erweitert hat, seien die Übersetzungen bereits vorhanden, so CFO Muhamad Chahrour.

Die Aktie notiert heute mit 5% im Plus. Wir bleiben dabei.


Siltronic
Erwartet schwache Q-Zahlen, Stopp Loss auf 63 EUR anheben

Fr, 26. Juli um 23:41 Uhr
Siltronic hat gestern früh Q-Zahlern veröffentlicht, die erwartet schwach ausfielen. Der Umsatz hat sich im Vergleich zum Vorjahresquartal halbiert. Immerhin konnten die Kosten gesenkt und die Gewinnmarge halbwegs aufrecht erhalten bleiben, so dass der Gewinn "nur" um 34% zurückging. Das Jahr 2019 ist ein schwaches Jahr, das ist seit langem bekannt: Insbesondere der Handelsstreit zwischen China und den USA drückt auf die Investitionen der Chip-Industrie. Doch Besserung ist in Sicht und entsprechend ist die Aktie von Siltronic seit Mitte Juni schon wieder in einer Aufwärtsbewegung.

Diese Woche hat Siltronic um 8% zugelegt - trotz schwacher Q-Zahlen. Ich würde unseren Stopp Loss auf 63 Euro anheben.


TUI
Hiobsbotschaft von Boeing tangiert TUI kaum noch

Fr, 26. Juli um 23:45 Uhr
Gestern hat Boeing gleich vier Hiobsbotschaften ausgegeben: Das Unternehmen hat einen der seltenen Quartalsverluste erwirtschaftet, weil die Boeing 737-MAX seit einigen Monaten nicht mehr ausgeliefert werden kann und daher der Umsatz eingebrochen ist.

Die Software-Lösung, an der Boeing seit Monaten arbeitet, könnte erst im September fertig werden. Es ist wohl doch nicht so einfach, wie am Anfang der Krise behauptet. Wenn im September eine Lösung vorgestellt wird, brauchen die Behörden einen Monat, um das zu prüfen und erst danach können die derzeit am Boden befindlichen 737-MAX wieder in Betrieb genommen werden. Vor November ist damit also nicht zu rechnen.

Bei der Entwicklung des neuen 777 gibt es ebenfalls Probleme: der Jungfernflug, der ursprünglich von Juli auf September verschoben wurde, wird nicht vor 2020 erfolgen können.

Aufgrund dieser Liste von negativen Entwicklungen hat die Ratingagentur Fitch den Ausblick für Boeing von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Das heißt, dass die Gefahr einer Abstufung größer geworden ist.

Für TUI ist insbesondere die Lösung des 737-MAX-Problems wichtig, denn die von Boeing gekauften und bis heute nicht gelieferten Flieger sind für das Sommergeschäft wichtig gewesen und sollen auch in den kommenden Quartalen wichtige Routen übernehmen. Derzeit mietet sich TUI ersatzweise andere Flieger dazu, um die verkauften Tickets zu erfüllen. Das ist teurer und es ist ungewiss, ob Boeing den finanziellen Schaden übernimmt.

Wenn nun also die Lösung des 737-MAX Problems länger dauert, dann steigen die Kosten für TUI. Derzeit wird von Boeing sogar ins Gerede gebracht, dass die Produktion des 737-MAX, die derzeit auf Sparflamme weiterläuft (Flieger werden auf Halde produziert), vorübergehend ganz eigestellt werden könnte, wenn die Software-Lösung im Oktober nicht freigegeben wird.

Die Aktie von TUI hat allerdings nur moderat Federn gelassen, nachdem diese Meldungen veröffentlicht wurden. Für mich bedeutet das, dass diese Entwicklung größtenteils im aktuellen Kursniveau eingepreist ist. Wir bleiben dabei.

Übrigens: Airbus erreicht ein Allzeithoch nach dem anderen :-).


Alibaba
Marktplatz in den USA eröffnet

Fr, 26. Juli um 23:39 Uhr
Anfang Juli hat Alibaba seine Plattform für Anbieter aus den USA geöffnet. Für 2.000 USD im Jahr können US-Unternehmen ihre Artikel bei Alibaba einstellen und weltweit anbieten.

Wer nun Alibaba mit Amazon vergleicht, der übersieht, dass bei Amazon insbesondere Händler auf dem Marktplatz unterwegs sind: Sie kaufen Produkte containerweise in China ein und bieten sie einzeln den deutschen bzw. US-Konsumenten an.

Bei Alibaba sind viel mehr Produzenten unterwegs. Es gibt viel komplexere Lieferbedingungen wie bsp. FOB (Free on Board) oder ähnliches, das professionelle Einkäufer gerne nutzen. Dabei werden Produkte eben in großen Stückzahlen, gerne auch containerweise, gehandelt. Die einzelnen Konditionen überfordern viele Privat-Konsumenten, die einfach nur morgen ihren gewünschten Artikel zugestellt bekommen wollen.

Natürlich können Produzenten auch direkt an Konsumenten verkaufen. Entsprechende Konditionen lassen sich auch bei Alibaba auswählen. Dieses Beispiel zeigt nur, dass Alibaba in bestimmten Bereichen viel breiter aufgestellt ist als Amazon. Wir dürfen gespannt sein, wie sich der neue Wettbewerber auf dem US-Markt schlägt.

Amazon hat gestern zumindest schwache Q-Zahlen veröffentlicht. Doch die sind noch nicht auf den neuen Wettbewerber zurückzuführen, der kam erst nach Q-Ende. Aber die unangefochtene Monopolstellung von Amazon in der westlichen Welt bekommt langsam Konkurrenz.

Wir bleiben dabei, aber beachten Sie den Stopp Loss bei 145,75 EUR.


Skyworks Solutions
Durchbruch bei Handelsstreit-Verhandlungen lässt weiter auf sich warten

Fr, 26. Juli um 23:42 Uhr
Immerhin wurden die Restriktionen für Huawei etwas gelockert, davon profitiert auch Skyworks. Doch die Trump-Administration hat nochmals deutlich hervorgehoben, dass alles, was "proprietär" für den Aufbau des 5G-Mobildfunknetzes in den USA hergestellt wird, nicht an Huawei geliefert werden darf.

Wenn es sich also um Produkte handelt, die auch taiwanesische oder indische Firmen anbieten, dann dürfen auch US-Firmen Huawei beliefern. Doch dort, wo Patente drauf sitzen, hält die USA die Hand drauf.

Ich kann nach diesen Aussagen keine sicheren Rückschlüsse auf die Produkte von Skyworks ziehen: Das Unternehmen hat besonders kleine Chips für 5G-Technologie im Angebot, die jedoch in erster Linie in den Endgeräten (Internet der Dinge) verbaut werden. Das ist nicht unbedingt erfolgskritisch für den Aufbau des 5G-Netzes. Es ist jedoch eine Technologie, die stärker miniaturisiert ist als irgendein anderes Produkt aus Taiwan oder Indien.

...es bleibt also spannend. Ich würde den Stopp Loss von 65 auf 69 Euro angeben.



06. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈10%) =8,4%WKN26.7.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 5x2%!
Skyworks Solutions85776077,29 €7%8%2,0%A
TUITUAG009,45 €6%8%2,1%A
AlibabaA117ME160,80 €3%4%2,1%A
SiltronicWAF30073,46 €10%9%2,1%A







Wachstum (≈30%) =27,2%WKN26.7.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 4x7,5%!
BB BiotechA0NFN358,10 €-2%2%7,2%B
Nvidia918422157,36 €3%22%7,6%B
FinTech GroupFTG11124,80 €8%33%4,0%B
ZuoraA2JHJJ13,98 €2%-17%8,4%A







Dividende (≈25%) = 20%WKN26.7.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x8%!
Innotec54051010,60 €-1%6%6,1%C
FreenetA0Z2ZZ17,97 €1%6%6,6%C
Bet-at-HomeA0DNAY52,45 €1%10%0,0%B
Deutsche Post55520030,30 €3%19%7,3%B







Absicherung (≈20%) =21,1%WKN26.7.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.4.047,00 €0%14%7,7%A
Südzucker-AnleiheA0E6FU74,50%1%-2%6,5%A
Nokia-AnleiheA0T9L2110,63%2%9%6,8%B





Cashquote
Σ-Portfolio Ergebnis seit 2018

1%-1%23,3%
Ergebnis seit 2019


15,9%


Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis10%8,4%542%
WachstumEnkelkinder30%27,2%447,5%
DividendeUrlaub25%20%338%
AbsicherungZins & Gold20%21,1%336,7%
Summe
85%76,7%1514


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



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