Heibel-Ticker PLUS 19/33 - Rezession nicht unwahrscheinlich, Merkel, Powell und Xi müssen handeln

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16.08.2019:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

14. Jahrgang - Ausgabe 33 (16.08.2019)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Wohin mit dem Geld?
02.So tickt die Börse: Rezession nicht unwahrscheinlich, Merkel, Powell und Xi müssen handeln
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Endlich Panik
 -
04.Ausblick: Diese Branchen sollten Sie meiden
05.Update beobachteter Werte: Nvidia, FinTech Group
 - Nvidia: Ende der Durststrecke in Sicht
 - FinTech Group: Übernahmeangebote für Flatex, Stopp Loss setzen
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Wohin mit dem Geld?

Liebe Börsenfreunde,

Merkel, Xi und Powell haben es in der Hand, uns vor der nächsten Rezession zu bewahren. Doch wenn ich mir deren Verhalten anschaue, zweifle ich, dass sie dies tun bzw. erkennen werden. Im heutigen Kapitel 02 habe ich Ihnen die sich zuspitzenden Ereignisse dargestellt, die für den Ausverkauf an den Aktienmärkten verantwortlich sind.

Das Sentiment der Anleger ist eingebrochen, Panik macht sich breit. Doch meiner Sentimentanalyse in Kapitel 03 können Sie entnehmen, dass ein bisschen Panik lediglich für eine kurze Gegenbewegung ausreicht, nicht aber für einen nachhaltigen Aufwärtstrend.

Und so ziehen dunkle Wolken in meinem Kopf umher und ich habe es heute nicht geschafft, Ihnen eine weitere aussichtsreiche Aktie zu präsentieren. Sorry. Stattdessen habe ich in Kapitel 04 analysiert, warum Sie sich möglichst von den Branchen Finanzen, Auto und Zulieferer, Chemie, Rohstoffe, Gesundheit und Einzelhandel fern halten sollten.

Wie immer gibt es eine Reihe von wichtigen Updates zu unseren offenen Positionen in Kapitel 05 und eine tabellarische Übersicht über den aktuellen Stand unseres Portfolios in Kapitel 06.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp190818.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Rezession nicht unwahrscheinlich, Merkel, Powell und Xi müssen handeln

In Rekordgeschwindigkeit baut Donald Trump die USA wieder zur führenden Weltmacht auf: Die Proteste in Hongkong lassen die Kritiker des Handelsstreits verstummen. China schickt sein Militär in die abtrünnige Provinz und sollten die Proteste durch ein militärisches Eingreifen des autoritären Regimes beendet werden, dürfte sich China von selber - auch ohne eine weitere Eskalation des Handelsstreits - von der globalen Handelsgemeinschaft isolieren.

So weit ist es noch nicht, doch unwahrscheinlich ist das nicht.

Das BIP ist in Deutschland im abgelaufenen Q2 geschrumpft. Schrumpft es in zwei aufeinander folgenden Quartalen, spricht man von einer Rezession. Die derzeitigen Daten lassen befürchten, dass in Q3 erneut ein Minus erzielt wird, wir befinden uns also wahrscheinlich bereits in einer Rezession, auch wenn das erst später rückwirkend offiziell festgestellt wird.

Unser Wirtschaftssystem baut darauf auf, dass der Staat in rezessiven Zeiten einspringt und mit Hilfe von Konjunkturprogrammen negative Auswirkungen mildert. Wir haben uns jedoch die schwarze Null ins Gesetz geschrieben, um unsere Nachkommen zu entlasten. Gleichzeitig gehen derzeit über 40% des Bundeshaushalts in Sozialleistungen, nur 5% wird für Bildung und Forschung ausgegeben. Auf der einen Seite haben wir uns also der Möglichkeit beraubt, die Ausgaben zu erhöhen. Gleichzeitig haben wir auf der anderen Seite das Bundesbudget bereits zum größten Teil für konsumtive Aufgaben verplant. Ein Wille zu einem nennenswerten Konjunkturprogramm ist derzeit nicht zu sehen und so laufen wir wohl hier unweigerlich auf eine starke Rezession zu.

So weit ist es noch nicht, doch unwahrscheinlich ist das nicht.

Wenn die Politik also nicht gegensteuern kann, dann hoffentlich die Notenbank? Nun, Mario Draghi hat es versäumt, das Zinsniveau rechtzeitig wieder ein wenig anzuheben, um nun noch Handlungsspielraum zu haben. Schauen Sie sich mal die Kursentwicklung des Bund-Futures an: Bei 160% spiegelt der Bund-Future ein Zinsniveau von 0% für 10 Jahre laufende Anleihen wider. Aktuell steht der Bund-Future bei 179% (https://kunde.comdirect.de/inf/futures/detail/chart.html?ID_NOTATION=988006#fromDate=16.08.2019&timeSpan=SE&toDate=16.08.2019&e&).

Mit zunehmender Geschwindigkeit verliert Bargeld an realer Kaufkraft. Welcher institutionelle Investor, der per Mausklick binnen Bruchteilen einer Sekunde Geld in den US-Anleihemarkt transferieren kann, möchte wirklich noch deutsche Anleihen kaufen? Nur diejenigen, die aufgrund ihrer Statuten keine alternative Möglichkeiten haben. Doch die reichen schon aus, um die Kurse weiter in die Höhe zu jubeln.

Parallel dazu flüchtet das Kapital, das darf, in die USA: Der US-Dollar ist diese Woche um 1,2% gegenüber dem Euro angestiegen. Währungsrisiko? Nun, das Währungsrisiko liegt nach Auffassung vieler Anleger derzeit eher beim Euro als beim US-Dollar: Der Brexit droht, in Italien greift Salvini nach der Macht und die beiden Führungsnationen Deutschland und Frankreich führen einen Kleinkrieg gegeneinander um die politischen Ämter in Brüssel.

Apropos Brexit: Die USA bieten sich als weißer Ritter an, um der britischen Wirtschaft nach einem harten Brexit zu helfen. Altruismus dürfte nicht der Antrieb der Trump-Administration sein, vielmehr sucht Trump händeringend nach Verbündeten in seiner harten Linie gegen den Iran und China. Bislang sind die Briten in vielen außenpolitischen Themen noch auf der Linie der EU, doch das dürfte sich nach einem harten Brexit ändern.

Wie können sich die USA all das leisten, fragen nun die vielen Beobachter. Der Konsumweltmeister USA steigert seine Verschuldung mit zunehmender Geschwindigkeit, es wird konsumiert und zu wenig investiert. Dieses System werde bald zusammenfallen, so die Kritiker. Dabei wird gerne übersehen, dass die USA die mit Abstand stärkste Militärmacht der Erde sind und seit Jahrzehnten ihren Konsum auf Kredit finanzieren und ihre Kredite immer wieder von internationalen Anlegern finanziert bekommen. Mit dem hohen Leitzins in den USA (2%-2,25% statt 0% in der EU oder -0,1% in Japan) wird auch heute wieder Kapital in die USA gelockt, so dass der Konsum dort weiterlaufen kann und durch den Handelsstreit erzeugte Defizite im Außenhandel kompensiert werden.

Doch dieses System finanziert konsumtive Ausgaben (Konsum), nicht aber Investitionen. Und so fordert Trump in meinen Augen zu Recht vom US-Notenbankchef Jay Powell, er möge den US-Leitzins senken. Powell hat inzwischen seinen Fehler vom vergangenen Herbst, als er den Leitzins einmal zuviel angehoben hatte, zugegeben und revidiert. Doch inzwischen sind weitere Zinssenkungen erforderlich, Powell jedoch bleibt stur bei seiner restriktiven Haltung. Irgendwann wird auch die US-Wirtschaft kippen, auch wenn der Arbeitsmarkt, der sich derzeit noch sehr robust zeigt, erfahrungsgemäß verspätet einbricht. Wenn Powell aber nicht bald beherzt die chaotische Politik Trumps durch Zinssenkungen unterstützt, könnten auch die USA in eine Rezession rutschen.

So weit ist es noch nicht, doch unwahrscheinlich ist das nicht.

Wir haben also eine ganze Liste von Krisenherden, die Anleger davon überzeugt, dass schwere Börsenzeiten bevor stehen:
- Handelsstreit USA-China
- Zinsdifferenz zwischen 10- un 2-Jahre laufenden US-Anleihen ist invertiert (negativ!), ein bislang untrüglicher Vorläufer einer Rezession
- Weltweit negative Zinsen
- Geldpolitik weltweit am Ende ihrer Möglichkeiten
- Harter Brexit
- Radikalisierung der Politik (Salvini, Johnson aber auch Mietpreisdeckel in Berlin, Enteignung, Reichensteuer, ...)
- Goldene Zeiten für Leerverkäufer, die den Ausverkauf beschleunigen

Trump hat in meinen Augen bestehende Missstände weltweit aufgedeckt. Mehrere Jahrzehnte haben die USA ausgleichend solche Missstände toleriert und als Weltmacht für Stabilität gesorgt. Trump entpuppt sich als der gefährliche Chaot, den viele Kritiker in ihm gesehen haben. Doch gleichzeitig zeigen die Missstände auf, dass auch viele andere Länder ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Es besteht nun die Möglichkeit für die EU, beachten zu werden. Für China, humanitäre Werte zu akzeptieren. Für die US-Notenbank, das Schmarotzertum auf Kosten des Auslands zu beenden.

Doch dazu muss in Europa ein Konjunkturprogramm aufgelegt werden (Merkel), China auf die Hongkong-Protestanten zugehen (Xi) und die US-Notenbank den Zins deutlich senken (Powell). Seit kurzem kommt sogar wieder Hoffnung auf, den Brexit doch noch zu verhindern und Salvini vielleicht sogar in die Opposition zu verdammen.

Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES15.8.19Woche ΔΣ '19 Δ
Dow Jones25.835 -1,2%12,0%
DAX11.563 -1,1%9,5%
Nikkei20.419 -1,3%2,0%
Shanghai A 2.958 1,8%13,3%
Euro/US-Dollar1,11-1,1%-3,0%
Euro/Yen117,95-0,2%-6,5%
10-Jahres-US-Anleihe1,57%-0,14-1,17
Umlaufrendite Dt-0,71%-0,11-0,81
Feinunze Gold$1.509 0,5%17,9%
Fass Brent Öl$58,75 0,1%12,5%
Kupfer5.731 1,0%-4,7%
Baltic Dry Shipping2.047 19,0%61,1%
Bitcoin10.262 -13,2%161,7%



Es springt ins Auge, dass einzig Chinas Aktienmarkt mit einem Wochenplus abschließen konnte. Das Plus relativiert sich, wenn wir uns die Entwicklung anschauen: Aufgrund der Unruhen in Hongkong war der chinesische Aktienmarkt zum Wochenschluss der Vorwoche tief im Minus, während sich an den westlichen Märkten am späten Freitag (nach Börsenschluss in China) eine Gegenbewegung zeigte.

Heute eröffnete die chinesische Börse mit einem dicken Minus, vollzog jedoch sodann im Tagesverlauf eine fulminante Aufholjagd. Vielleicht waren es die konzilianten Worte Trumps, die in China Hoffnung machten: Er zeigte sich überzeugt, Xi könne den Aufstand in Hongkong binnen 15 Minuten lösen, wenn er mit den Protestanten spreche.

Für mich ist das zu wenig, um an eine Trendwende im Verhalten Trumps zu glauben.

Es findet ein Run auf Anleihen statt. Ein "Run" ist eine aus der Not geborene Kaufpanik, aus Angst, andernfalls größere Verluste zu erleiden. So ist die Rendite in Deutschland um 0,08%punkte gedrückt worden, in den USA sogar um 0,18%punkte. Das Gold als sicherer Hafen legt weiter zu (+0,7%).

Am Kurseinbruch des Bitcoins (-13%) können Sie sehen, dass die Kryptowährung nicht unbedingt als sicherer Hafen für turbulente Börsenphasen zu sehen ist, sondern ein Eigenleben hat. Oder anders gesagt: Ich kann weiterhin kaum nachvollziehen, was den Bitcoin treibt :-(.

Schauen wir mal, wie sich die Anlegerstimmung entwickelt hat.




03. Sentiment: Endlich Panik

Vor einer Woche habe ich hervorgehoben, dass viele Anleger für meinen Geschmack zu früh auf aufkeimende Hoffnung reagierten, um bei einer erwarteten Rallye in der zweiten Jahreshälfte dabei zu sein. Entsprechend konnte nicht einmal Donald Trump mit seinem überraschenden Weihnachtsgeschenk für nachhaltig steigende Kurse sorgen: Die Freude über die temporäre Aussetzung der Strafzölle auf einige Waren bis nach dem Weihnachtsgeschäft (15.12.) war nach 24 Stunden verflogen, die Aktienmärkte beschleunigten anschließend ihren Ausverkauf.

Schauen wir mal, ob sich inzwischen Panik unter den Anlegern breit macht: Es sind inzwischen 69% (+16%) unserer Umfrageteilnehmer, die den DAX derzeit in einem Abwärtsimpuls sehen, weitere 15% (+3%) gehen von einer Bodenbildung aus. Nur noch 10% (-18%) halten die derzeitige Entwicklung für eine übergeordnete Seitwärtsbewegung. Das Anlegersentiment notiert damit bei -6,6 und somit auf dem tiefsten Niveau seit dem Chaos-Dezember letzten Jahres. Ja, wir können von Panik sprechen!

Auch die Verunsicherung erreicht Extremwerte: 43% (+23%) der Anleger wurden von dem anhaltenden Ausverkauf auf dem falschen Fuß erwischt, weitere 20% (-18%) geben an, dass sich ihre Erwartung der Vorwoche kaum erfüllt habe. Zum größten Teil erfüllt sehen derzeit nur noch 30% (-4%) ihre Erwartung und weitere 7% (-1%) geben an, auf diesen Ausverkauf spekuliert zu haben. Auch die Verunsicherung war seit dem Chaos-Dezember nicht mehr so groß wie heute.

Für den DAX in den kommenden drei Monaten erwarten weiterhin 24% der Umfrageteilnehmer steigende Kurse, aber auch fallende Kurse werden von 24% (-2%) befürchtet. An eine Seitwärtsbewegung glauben mit 33% (-3%) weiterhin die meisten Anleger. Nach dem jüngsten Ausverkauf sprechen inzwischen 18% (+5%) von einer Bodenbildung innerhalb der kommenden drei Monate. Die Erwartungshaltung der Anleger ist somit neutral, Pessimisten und Optimisten, Bären und Bullen halten sich die Waage.

Immerhin 21% (+2%)= der Anleger wollen dennoch in den kommenden zwei Wochen Aktien zukaufen, hingegen wollen nur noch 15% (-1%) ihre Positionen verkleinern. Mit 64% (unv.) haben sich die meisten Anleger noch nicht entschieden, was ihre nächsten Aktionen sein werden.

Das Euwax-Sentiment ist mit einem Wert von 9 weiterhin extrem bullisch, spekulative Privatanleger rechnen mit einer zumindest kurzfristigen Gegenbewegung am Aktienmarkt und sind stark in Call-Optionsscheinen investiert.

Institutionelle Anleger hingegen, die sich über die Eurex absichern, haben ihre Put-Positionen hochgefahren. Profis sind also gegen fallende Kurse abgesichert.

So auch US-Anleger, wie wir am Put/call-Verhältnis des CBOE sehen: In den vergangenen Tagen hatten Put-Absicherungskäufe klar die Oberhand.

US-Fondsmanager bleiben vorsichtig, die niedrige Investitionsquote der Vorwoche bleibt auch diese Woche bestehen (58%).

US-Privatanleger weisen ein Bulle/Bär-Verhältnis von -22% aus, selten ist der Pessimismus so groß: Im Chaos-Dezember letzten Jahres war die Bulle/Bär-Quote bei -23%, davor müssen wir bis in das Jahr 2016 zurück gehen, um eine ähnlich pessimistische Stimmung zu finden.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 19% extreme Angst.

Interpretation



Die Sentiment-Analyse lässt inzwischen zumindest eine kurze Gegenbewegung erwarten und genau das sehen wir heute, der DAX notiert aktuell mit 0,7% im Plus. Gut möglich, dass sich diese Gegenbewegung, dessen Intensität doch im Vergleich zum vorangegangenen Ausverkauf ziemlich schwach ist, noch Anfang nächster Woche fortsetzt. Doch die Probleme, die für den Ausverkauf verantwortlich sind (siehe Kapitel 02), sind noch nicht gelöst.

Ich habe die extrem negativen Werte in der aktuellen Sentimenterhebung mit den Werten vom Chaos-Dezember verglichen. Doch auch der Chaos-Dezember war nicht innerhalb von ein oder zwei Wochen vorbei, der Ausverkauf war bereits im Spätsommer gestartet und damals hielten extreme Sentimentwerte über mehrere Wochen an, bevor ein Boden gebildet wurde.

Ein guter Indikator ist unser 5-Wochendurchschnitt des Sentiments: seit 2014 war dieser Wert nur viermal unter das aktuelle Niveau gerutscht. Doch während 2014 dadurch schon das Tief der Korrektur gekennzeichnet wurde, dauerte es Anfang 2016 sowie Mitte 2017 einige Wochen und Ende 2018 dann mehrere Monate, in denen die Stimmung extrem negativ blieb, bevor der Boden der Korrektur erreicht wurde.

Ich würde daraus ableiten, dass wir aktuell zwar eine technische Gegenreaktion sehen können, für das Ende der aktuellen Korrektur ist es jedoch noch zu früh.

Entsprechend ist es weiterhin zu früh, um große Beträge in den Aktienmarkt zu geben. Es gibt nach dem heftigen Ausverkauf der vergangenen Tage sicherlich schon einige Schnäppchen, die Sie einsammeln können. Doch behalten Sie noch Pulver trocken, denn es könnte in den kommenden Wochen noch bessere Kaufgelegenheiten geben.

Die Erwartungshaltung unter den Anlegern ist neutral. Das deutet darauf hin, dass Zwischengewinne schnell realisiert werden. Wenn wir also eine Gegenbewegung erleben, dann dürften Spekulanten frühzeitig ihre Gewinne einsacken und damit eine nachhaltige Rallye vereiteln.







04. Ausblick: Diese Branchen sollten Sie meiden

Es fällt mir derzeit schwer, mich gegen die unzähligen Argumente der Weltuntergangsprotagonisten zu stellen. Wenngleich es ein Leichtes wäre, den aktuellen Ausverkauf an den Börsen zu beenden, wie in Kapitel 02 gezeigt, so deutet bislang doch noch gar nichts darauf hin, dass eine solche Wendung imminent sein könnte. Im Gegenteil, ich fürchte, die Situation wird zunächst noch weiter eskalieren.

Entsprechend bin ich derzeit eher am überlegen, im Falle eines weiteren Aufschwungs nochmals ein paar Positionen zu verkleinern, anstatt schon einzukaufen. Denn:

Selbst die Bereiche, die man in Zeiten eines Abschwungs kaufen könnte, sind fraglich. Schauen wir uns die einzelnen Branchen mal an:

Den größten Ausverkauf erlebten in der abgelaufenen Woche die Aktien des Rohstoffsektors: ThyssenKrupp -9%, Salzgitter -19%, Klöckner -11% und SGL Carbon sogar -35%. Nachdem die USA Strafzoll auf Stahl erhoben hatten, war die weltweite Stahlproduktion nach Europa umgelenkt worden. Stahl zu Dumpingpreisen machte unseren heimischen Stahlunternehmen zu schaffen, daher führte die EU-Kommission vor einem Jahr zunächst vorübergehend einen Anti-Dumpingzoll ein, der zum Jahresbeginn dann verstetigt wurde. Ein toller Erfolg, schreibt die EU-Behörde diese Woche. Sämtliche deutschen Stahlkonzerne haben seither über 50% Kursverlust erlitten. Irgendwas verstehe ich da nicht.

Genau wie die Stahlindustrie liefert auch SGL Carbon einen Großteil seiner Produkte an die Autoindustrie, auch SGL Carbon hat in den vergangenen 12 Monaten mehr als 50% Kursverlust erlitten. Haben Autobauer einen Produktionsstopp verordnet? Oder sind das die Folgen des Handelsstreits, in dem die deutschen Autobauer immer stärker in den Fokus geraten und sich daher einfach nur zurück halten?

Ob Aurubis, K+S oder Befesa, keines unserer Rohstoffunternehmen kommt irgendwie auf die Beine, solange der Handelsstreit unsere Exporte bedroht. Da lasse ich also auch lieber die Finger von.

Auch die Autoaktien haben diese Woche kräftig Federn gelassen: Continental -9%, Leoni -25% und MS Industries -16%. Da werden gerade unsere Zulieferer geschlachtet. Selbst Sixt leidet unter dem Ausverkauf mit einem Wochenminus von 7%. Mag sein, dass viele der Unternehmen inzwischen extrem günstig bewertet sind, doch derzeit geht es nicht um eine vernünftige Bewertung, sondern um das Umschichten von konjunktursensitiven Aktien in sichere Häfen. Lassen wir also auch die Finger von Autoaktien.

Der Finanzsektor hat seine ganz eigenen Probleme. Einmal abgesehen von der Deutschen Bank und Commerzbank, die nur noch ein Schatten ihrer selbst sind, haben auch die solide geführten Bankhäuser mit dem niedrigen bzw. negativen Zinsniveau zu kämpfen. Da möchte die europäische Notenbank durch billiges Geld Unternehmen ermutigen, Investitionen mit Krediten zu finanzieren, um die Wirtschaft anzukurbeln, doch die Banken geben die Kredite nur ungern aus: Zum einen sind Banken auch 10 Jahre nach der Finanzkrise noch immer dabei, ihre Risikoposition zurückzufahren. Und da sollen sie mit einer Rezession vor Augen mehr Kredite ausleihen? Das ist inzwischen kontraproduktiv, nicht nur weil das Ausfallrisiko in einer Rezession dramatisch ansteigt, sondern auch weil der Zinsspread, der Zinsunterschied zwischen dem langfristigen Finanzierungszins (Einnahme der Bank) und der kurzfristigen Refinanzierung (Kundeneinlagen) extrem klein ist und somit das Risiko nicht ausgleicht.

Versicherungen gehören auch noch zur Finanzbranche und waren in den vergangenen Jahren die bevorzugte Alternative für institutionelle Anleger, die eine bestimmte Finanzquote in ihrem Portfolio vorweisen mussten. Versicherungsaktien liefen auch überraschend gut, weil immer wieder ordentliche Quartalszahlen veröffentlicht wurden: Die Versicherungsfälle waren in den vergangenen Jahren moderat und trotz fallender Zinsen konnten Versicherungen immer wieder Kapitalgewinne erzielen.

Dahinter steckt eine Besonderheit, die ich Ihnen kurz erläutern möchte: Versicherungen nehmen Prämien ein und bilden hohe Rücklagen, um im Falle eines Falles zahlungsfähig zu sein. Die Rücklagen werden mit verschiedenen Laufzeiten am Kapitalmarkt angelegt, zu einem großen Teil im Anleihemarkt.

Doch niemand zwingt Versicherungen, Anleihen bis zum Ende der Laufzeit zu halten. Es gibt eine Anlagestrategie, die ich mit einem "Rollen" bezeichnen würde: Eine noch drei Jahre laufende Anleihe wird bereits ein Jahr vor Fälligkeit verkauft. Aufgrund der Zinsstrukturkurve lässt sich mit dieser Methode ein kleiner Kursgewinn erzielen, der den extrem niedrigen Zinssatz (oder negativen Zins) kompensiert. Versicherungen haben also den Verlauf der Zinsstrukturkurve genutzt, um technische Gewinne zu erzielen.

Das funktioniert genau so lange, wie die Zinsstrukturkurve nicht invertiert. Wird sie jedoch zu flach oder gar invers, dann ist dieses Geschäftsmodell kaputt und die Gewinne der Versicherungen werden ohne erkennbaren Grund einbrechen. Ich bin mir also nicht sicher, ob Versicherungen in dieser späten Phase unseres Konjunkturaufschwungs noch die richtige Anlageklasse sind. Nein, lieber lasse ich auch hier die Finger davon.

Na, dann haben wir noch die Chemiebranche in Deutschland, die sogar den größten Anteil an unserer Volkswirtschaft hat. Einmal abgesehen von der Sondersituation bei Bayer, die in meinem "Kauffinger" ein Kribbeln erzeugt, müssen wir feststellen, dass die Chemie sehr konjunkturabhängig und weltweit stark vernetzt ist. Hmm, da ist es derzeit vielleicht nicht so gut, in diese Branche zu investieren. Entsprechend der aktuellen Konjunkturängste ist auch die Chemiebranche diese Woche stark ausverkauft worden, wenngleich hier der Ausverkauf in der Breite erfolgte, ohne einzelne Titel besonders stark abzustrafen.

Dann haben wir noch den Einzelhandel: Ceconomy -21%, Hugo Boss -9%, Zooplus -9%, Zalando -7% und Steinhoff -25%. Sieht nicht gut aus, oder? Lediglich Hallo Fresh konnte mit guten Q-Zahlen begeistern, die Aktie hat 12% zugelegt. Adidas gehört zu den wenigen Aktien, die nah an ihrem Allzeithoch notieren, aber auch Adidas konnte sich dem Ausverkauf nicht entziehen (-10% seit Anfang August). Wenn man sich den vorangegangenen Kursanstieg von Adidas anschaut, dann ist da noch eine Menge Rückschlagsrisiko vorhanden. Wie gesagt: Bewertungen spielen derzeit keine Rolle: im Ausverkauf wird verkauft, was noch Geld bringt.

Fielmann, Bet-at-Home (haben wir mit Stopp Loss bei 50,50 EUR Mitte Juli verkauft), Metro, Takkt und Cewe machen ein gutes Bild. Doch ist der deutsche Konsument jemand, auf den man in einer Rezession setzen darf? Nein, da bin ich vorsichtig. Versorger sind da vielleicht die bessere Wahl:

Und tatsächlich notieren Aktien von Versorgern heute kräftig im Plus: United Internet +13%, Baywa +3%, Telefonica +3,5% und 1&1 +8%. Aber das sind Kursgewinne, die in Folge des heftigen Ausverkaufs stattfinden: Versorger sind zu Unrecht mit den anderen Aktien ausverkauft worden und legen nun als erstes zu. Unsere Deutsche Telekom hat im Wochenvergleich nach United Internet (+4,9%) am besten abgeschnitten (+2,8%). Das Plus ist aber mager. Unsere Freenet konnte sogar 3,1% zulegen, gehört aber nicht zur DAX-Familie, die ich hier betrachte.

Wir haben also bereits zwei Versorger in unserem Portfolio und freuen uns über eine relativ stabile Entwicklung. Wirklich Spaß machen tut aber auch das derzeit nicht.

Bleibt die Gesundheitsbranche als nicht-zyklischer Fluchtort: Compugroup -9%, Evotec -23%, Drägerwerk -12% und Shop Apotheke -18%. Noch Fragen? Ist das ein sicherer Hafen? In den USA laufen sich die demokratischen Präsidentschaftskandidaten warm und überbieten sich mit drakonischen Maßnahmen, um die Arztrechnungen für die Bevölkerung zu reduzieren. Wir sind hier mit BB Biotech unterwegs (+0,3%) und können uns dank der dort im Fokus liegenden Innovationen von der Branchenentwicklung glücklicherweise etwas loslösen.

Industrieaktien gehören heute zu den Gewinnern: Deutz, Heideldruck, Krone, Aixtron, Pfeiffer, GEA, Norma, Rheinmetall, Gerresheimer und WashTec verzeichnen heute Kursgewinne von 2-5%. Im Wochenvergleich ist auch diese Bilanz ernüchternd, da dadurch kaum die vorangegangenen Verluste ausgeglichen werden. Das gelingt lediglich Norma mit einem Wochenplus von 1,4%.

Hier lohnt sich ein Blick ins Detail, denn offensichtlich gibt es hier das eine oder andere Unternehmen, das im Rahmen der Rezessionsangst zu Unrecht mit ausverkauft wird, denn sonst würde der Kurs anschließend nicht so schnell wieder ansteigen. Ich kann aber auf den ersten Blick kein Geschäftsmodell unter den genannten Unternehmen finden, das konjunkturunabhängig ist.

Da fühle ich mich im Immobiliensektor wohler, denn dort haben wir mit Wacker Neuson ein Unternehmen, das an kleinen Instandhaltungsmaßnahmen verdient. Die Aktie ist in meinen Augen völlig ausgebombt und könnte jederzeit von einer Diskussion um ein Konjunkturprogramm profitieren. Heute gehört Wacker Neuson zu den Tagesgewinnern (+2,9%), während Bilfinger in der Woche -15% erzielte und CoreEstate Capital -17%.

Sorry für die Schwarzmalerei im heutigen Ausblick, aber ich habe es nicht geschafft, eine Analyse zu erstellen, die einen "aussichtsreichen Kandidaten" vorstellt. Wir halten fest: Sollte die schwache Börsensituation anhalten, müssen wir uns bei den Industrieaktien einmal näher umschauen. Außerdem habe ich weiterhin eine Liste von Gold-Unternehmen, die mir aussichtsreich erscheinen ... aber nur im Falle einer Verschnaufpause am Edelmetallmarkt.



05. Update beobachteter Werte: Nvidia, FinTech Group

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Nvidia
Ende der Durststrecke in Sicht

Fr, 16. August um 15:21 Uhr
Nvidia hat gestern Abend Quartalszahlen veröffentlicht, die über den Erwartungen lagen: Der Umsatz ist (nur) um 17% auf 2,58 Mrd. USD gefallen, 1% besser als erwartet. Der Gewinn je Aktie liegt mit 1,24 USD um 8% über den Erwartungen. Die Gewinnmarge stieg auf 60,1%, erwartet wurden 59,5%.

Der Ausblick ist nicht so schlimm wie befürchtet. Mit 2,9 Mrd. USD (Analysten erwarten 2,98 Mrd. USD) soll eine Gewinnmarge von 62,5% realisiert werden (Analysten erwarten 60,2%).

Die positive Überraschung kommt aus dem Hauptgeschäft von Nvidia, dem Gaming. Graphikchips für Spielecomputer waren für 1,31 Mrd. USD Umsatz verantwortlich (1,5% mehr als erwartet). Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz um 27% zurückgegangen, doch im Vergleich zum Vorquartal stieg der Umsatz um 24% an.

Hintergrund ist der Bitcoin-Boom, der bis Anfang 2018 für eine Goldrausch-Stimmung bei Nvidia High-Poerformance-Graphikchips gesorgt hatte. Um neue Krypta-Blöcke zu schürfen, wurden immer schnellere Rechner gekauft. Nachdem der Bitcoin von 20.000 auf zwischenzeitlich 3.000 USD zurückgefallen war, wurden viele dieser Graphikchips wieder auf den Gebrauchtmarkt geschmissen, das Geschäft mit Graphikchips für Spielecomputer war für Nvidia erst einmal kaputt.

Inzwischen ist der Überhang abgebaut, die Lagerbestände bei Nvidia-Händlern sind zurückgegangen und die erzielten Verkaufspreise normalisieren sich, wie an der guten Margenentwicklung zu sehen ist. Für die zweite Jahreshälfte wird nun erwartet, dass Nvidia an alte Zeiten anknüpfen kann.

Die zweite positive Meldung betrifft die beabsichtigte Übernahme von Mellanox, dem Unternehmen, das den Datenaustausch innerhalb von vernetzten Rechenzentren optimiert. CEO Jensen Huang gab sich zuversichtlich, dass die Übernahme wie geplant bis Ende des Jahres abgeschlossen werden kann. Am Markt fürchtet man, dass sich die Chinesen, die diese Übernahme genehmigen müssen, quer stellen könnten, wenn der Handelsstreit eskaliert. Doch davon sei bislang nichts zu sehen, so Huang.

Und der dritte positive Effekt war im Autogeschäft zu sehen: Nvidia stellt eine IT-Infrastruktur für das virtuelle Lernen für autonome Fahrzeuge zur Verfügung. Während also Google und Tesla unzählige Autos durch die Welt fahren lassen und Daten sammeln, die das autonome Fahren optimieren sollen, bietet Nvidia das Ganze in einer virtuellen Welt an. Vorteil: Kostengünstig kann rasend schnell eine gigantische Menge an Testdaten generiert werden, die zum Lernen der autonomen Systeme verwendet werden kann. Nachteil: Es ist halt nicht wirklich echt.

Das System wird von der Autoindustrie angenommen, der Umsatz in diesem Bereich sprang überraschend auf 209 Mio. USD, 17% mehr als erwartet.

Im Bereich der Rechenzentren zeigt sich eine leichte Nachfrageschwäche. Insbesondere die "Hyperscaler", also die Großkunden wie Google, Amazon, Apple, etc. halten sich derzeit ein wenig zurück. Die Visibilität künftiger Umsätze in diesem Bereich sei nicht besonders gut, so CFO Kress. Die Großkunden würden sich nicht in die Karten blicken lassen. Der Umsatz in diesem Bereich stieg um 3% auf 655 Mio. USD, 2% weniger als erwartet.

Die Schwäche im Bereich der Rechenzentren ist nicht überraschend, auch Intel und AMD haben darüber berichtet. Doch wenngleich die Visibilität nicht gut sei, so stelle Nvidia derzeit eine anziehende Nachfrage fest, so Kress. Diese Mitteilung reichte aus, um auch den Aktien von AMD (+1,2%) und Intel (+1,2%) Beine zu machen.

Nvidia ist heute um 6% angesprungen. Wir hatten unsere Position kürzlich zu 145,58 EUR verkleinert, zwischenzeitlich war die Aktie auf 132 Euro gefallen und heute notiert sie bei 142 Euro. Die Zahlen sind gut, das Geschäft unseres Wachstumstitels läuft wie geplant. Die Aktie könnte aber dennoch unter Druck bleiben, solange die Börsensituation so ungewiss ist - mehr dazu im heutigen Heibel-Ticker.


FinTech Group
Übernahmeangebote für Flatex, Stopp Loss setzen

Fr, 16. August um 15:17 Uhr
Die Aktie von unserer FinTech Group läuft gegen den aktuellen Markttrend steil nach oben. Der Grund: Anfang Juli hatte ich berichtet, dass die FinTech Group mit dem M&A-Spezialisten Lazard nach neuen, strategischen Optionen schaut. Die Option, die nun diskutiert wird, ist der Verkauf des Online-Brokers Flatex. Über 20 Interessenten hätten Interesse bekundet, ist zu hören, dabei sei auch die Komplettübernahme der FinTech Group möglich.

Großaktionäre wie die Ö-Post (6%), Bernd Förtsch (23%) und Heiland Equity (10%) wollen berichten zufolge verkaufen. Als möglichen Kaufpreis sehe ich Kurse zwischen 28,50 Euro (der ursprüngliche Kaufpreis, den die Ö-Post zahlte) und 35 Euro (Peergroup-Vergleich).

Wir haben nur noch eine halbe Position in der FinTech Group. Ein Übernahmeprozess ist immer eine sehr riskante Sache, es ist eine Spekulation und sowas wollen wir eigentlich im Wachstumsbereich unseres Portfolios gar nicht haben. Mir wäre ein langsames, kontinuierliches Wachstum und eine entsprechend moderat positive Kursentwicklung eigentlich lieber.

Aber nun befinden wir uns mitten in Übernahmespekulationen. Daher ändere ich unsere Vorgehensweise: Ich würde die Position nach der guten Kursentwicklung der vergangenen Wochen mit einem Stopp Loss bei 22 Euro absichern. Je nach Kursentwicklung werde ich diesen Stopp Loss ggfls. nachziehen.

Als Kursziel kann ich mir nun durchaus Kurse über 30 Euro wieder vorstellen. Die Broker-Plattform von Flatex ist für viele interessant: viele Banken in Europa haben die IT-Entwicklungen im Zuge der Nachwehen der Finanzkrise verschlafen und könnten durch die Übernahme von Flatex wieder Anschluss finden. Zudem ist die Plattform auch alleinstehend für Finanzinvestoren attraktiv, da der Betrieb wenig Personal erfordert und hohe Margen verspricht.

Also: Schauen wir uns diese Geschichte mal entspannt an :-).



06. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈10%) =1,9%WKN15.8.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 5x2%!
Wacker NeusonWACK0114,72 €-4%-4%1,9%A







Wachstum (≈30%) =22,9%WKN15.8.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 4x7,5%!
BB BiotechA0NFN357,20 €0%0%7,2%B
Nvidia918422141,88 €5%10%3,5%B
FinTech GroupFTG11127,50 €17%47%4,5%B
ZuoraA2JHJJ12,36 €-3%-26%7,6%A







Dividende (≈25%) = 25%WKN15.8.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x8%!
Innotec54051010,20 €0%2%6,0%C
FreenetA0Z2ZZ17,44 €1%2%7,9%A
Bet-at-HomeA0DNAY52,75 €-2%10%0,0%B
Deutsche Post55520028,58 €0%12%7,1%B







Absicherung (≈20%) =22,1%WKN15.8.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.4.358,00 €2%22%8,5%A
Südzucker-AnleiheA0E6FU73,50%1%-4%6,6%A
Nokia-AnleiheA0T9L2111,48%-1%10%7,0%B





Cashquote
Σ-Portfolio Ergebnis seit 2018

1%-3%28,1%
Ergebnis seit 2019


13,3%


Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis10%1,9%512%
WachstumEnkelkinder30%22,9%447,5%
DividendeUrlaub25%25%348%
AbsicherungZins & Gold20%22,1%336,7%
Summe
85%71,9%1512


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



08. An-/Ab-/Ummeldung

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