Heibel-Ticker PLUS 19/35 - Gold mit 10% Rabatt kaufen, Details zu gestriger Kaufempfehlung

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30.08.2019:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

14. Jahrgang - Ausgabe 35 (30.08.2019)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Was "früher" galt, gilt nicht mehr
02.So tickt die Börse: Alte Börsenweisheiten stimmen nicht mehr
 - Nestle: viel zu gut für die USA
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Kaufbereitschaft und Optimismus deuten auf Gegenbewegung
 -
04.Ausblick: Gold mit 10% Rabatt kaufen, Details zu gestriger Kaufempfehlung
 - Splunk
05.Update beobachteter Werte: Zuora, Wacker Neuson, Nvidia
 - Zuora: Kurssprung nach guten Q-Zahlen
 - Wacker Neuson: Kursanstieg nach Empfehlung durch Börsenzeitschrift
 - Nvidia: Der Kater ist tot, nachkaufen
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Was "früher" galt, gilt nicht mehr

Liebe Börsenfreunde,

"Früher" konnte man von der Ölpreisentwicklung Rückschlüsse auf die Konjunktur ziehen und daraus eine mögliche Aktienmarktentwicklung ableiten. Doch seit Öl als strategische Waffe betrachtet wird, ist die Nachfrageseite gestört und die Korrelation kaputt.

"Früher" konnte man aus der Wechselkursentwicklung ebenfalls Rückschlüsse auf die Konjunktur ziehen, doch seit massive geld- und fiskalpolitische Maßnahmen populärer werden, ist auch diese Korrelation kaputt.

"Früher" konnte man aus einer invertierten Zinskurve eine herannahende Rezession ableiten, doch seit Jay Powell von Donald Trump vor sich hergetrieben wird, gilt auch diese Korrelation nicht mehr. In Kapitel 02 erkläre ich, wie es dazu kam.

Zudem habe ich in Kapitel 02 auf einen TV-Auftritt von Nestle-CEO Schneider kommentiert: Sein Feuerwerk an Innovationen überforderte den US-Kommentator, denn in den USA reicht eine Innovation, um erfolgreich zu sein.

Diese Woche gibt es wieder die Sentimentanalyse und siehe da, die Zeichen stehen auf grün: Das Sentiment ist neutral und die Anleger sind kaufwillig. Es könnten uns einige rosige, oder besser gesagt grüne Wochen bevor stehen.

Im heutigen Ausblick habe ich Ihnen eine Möglichkeit ausgearbeitet, wie Sie heute noch für 10% Rabatt Goldmünzen kaufen können. Direkt beim Bund. Zudem habe ich, wie gestern versprochen, noch ein paar Details zu unserer Spekulation Splunk dargelegt.

Wie immer gibt es eine Reihe wichtiger Updates in Kapitel 05 und die tabellarische Übersicht über unser Portfolio in Kapitel 06.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp190901.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Alte Börsenweisheiten stimmen nicht mehr

Hier im Heibel-Ticker unterscheiden wir penibel zwischen vermeintlichen Wahrheiten und Erfahrungswerten. Diese Woche ist die Zinsdifferenz zwischen einer 10 und 2 Jahre laufenden US-Staatsanleihe tatsächlich ins Minus gerutscht. In der Vergangenheit war das bislang ein sicherer Indikator für eine anstehende Rezession. So gibt es viele - insbesondere institutionelle - Anleger, die aufgrund dieses Ereignisses ihre Aktienquote deutlich zurückfahren, um sich vor der Rezession zu schützen.

Tatsächlich war es so, dass jede Rezession in den vergangenen 50 Jahren durch ein entsprechendes Ereignis angekündigt wurde:

- Im September 1978 rutschte die obige Differenz ins Minus, 18 Monate später kam die Rezession.
- Juli 1980 rutschte die Differenz erneut ins Minus, die Rezession kam 15 Monate später.
- Januar 1989 war Vorbote für die Rezession im Juli 1990, auch 18 Monate Vorlauf.
- Das Minus im Februar 2000 kündigte die Rezession im März 2001 mit 13 Monaten Vorlauf an.
- Februar 2006 war das Minus bereits 23 Monate vor der Rezession.

Die USA haben also von jetzt an gerechnet noch gut bis September 2020 Zeit, um sich auf eine Rezession vorzubereiten. Es kann aber genauso gut auch noch bis Juli 2021 dauern, bis die Mahner Recht bekommen. Wenn wir uns anschauen, dass die letzte Rezession bereits 10 Jahre zurück liegt, dann ist innerhalb der kommenden zwei Jahre die Rezessionsgefahr rein empirisch ohnehin ziemlich groß. Ist es also richtig, das Aktienengagement zurückzufahren?

Ich glaube, die Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für die Zukunft. Zu oft schon haben wir in den vergangenen 10 Jahren erlebt, dass als gegeben geglaubte Zusammenhänge (Korrelationen) nicht mehr funktionieren.

Wenn der Ölpreis steigt, dann ist das ein Zeichen für eine gesunde Konjunktur und entsprechend müssten die Aktienkurse steigen, hieß es jahrzehntelang. Im Umkehrschluss hieß es, ein fallender Ölpreis sei ein Zeichen für eine Konjunkturabschwächung. Doch in der jüngeren Vergangenheit haben wir immer wieder erlebt, dass ein rückläufiger Ölpreis wie eine Art Konjunkturprogramm die Industrie stützt und somit die Konjunktur eher ankurbelt.

Hintergrund ist meiner Einschätzung nach, dass der freie Ölmarkt, auf dem sich der Preis aus Angebot und Nachfrage gebildet hat, immer politischer geworden ist: Mit ökonomisch teils nicht nachvollziehbaren Begründungen wurde die Angebotsseite künstlich beeinflusst, um politische Ziele (Auffüllen der Staatskasse, Minderung der Abhängigkeit vom Ausland, ... ) zu verfolgen. Es wurde also die Ölförderung hochgefahren, ungeachtet der zu erwartenden Nachfrageentwicklung. Ein dadurch niedrigerer Ölpreis war dann nicht mehr ein Indikator für eine Nachfrageschwäche, aus der man früher eine Abschwächung der Konjunktur ableitete, sondern nur noch das Ergebnis von Politik.

In der Volkswirtschaftslehre habe ich gelernt, dass ein hoher Wechselkurs exportorientierte Unternehmen zu Höchstleistungen motiviert (zwingt?) und daher eine gesunde Binnenkonjunktur zur Folge hat. Ein niedriger Wechselkurs ist aus dieser Perspektive nur kurzfristig vorteilhaft, solange die überlegenen Produkte günstig auf dem Weltmarkt abgesetzt werden können. Doch die Innovationskraft leidet und so wird sich im Laufe der Zeit auch ein niedriger Wechselkurs nicht mehr exportfördernd auswirken. Die USA haben über Jahrzehnte ihre Währung immer weiter abgewertet und sich dadurch immer wieder Exportvorteile geholt, so dass die Wirtschaft heute in vielen Branchen auf den Weltmärkten nicht besonders wettbewerbsfähig ist.

Dieser Zusammenhang lässt sich leicht erklären: Wenn ein Land wettbewerbsfähige Produkte hat, werden sie auf den Weltmärkten stark nachgefragt, die heimischen Unternehmen holen viel ausländisches Geld nach Hause, die Nachfrage nach der heimischen Währung steigt und so beginnt die Währung zu steigen. Das tut sie so lange, bis die Preise im Ausland nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Unternehmen müssen dann wieder innovativer werden, oder aber die Währung fällt. Angebot und Nachfrage sollten also den Wechselkurs mit Bezug zur Wirtschaft eines Landes bestimmen.

Derzeit bekommen internationale Anleger jedoch in den USA auf 10 Jahre laufende Staatsanleihen 2%, während sie in Deutschland beispielsweise 0,7% Strafzins zahlen müssen! Ja, Sie haben richtig gelesen, die in diesem Jahr ausgegebene Bundesanleihe mit einer Laufzeit von 10 Jahren wurde zu einem Zins von -0,7% platziert! Bei einer Inflation von derzeit 1,5% wird unser Geld also inzwischen mit 2,2% p.a. entwertet. In Japan und vielen anderen Industrieländern sieht es nicht viel besser aus. Da ist es eher eine Folge der Geldmärkte, dass viel Kapital in die USA strömt und den US-Dollar nach oben treibt, und nicht eine Folge der Wirtschaft.

Eine Katastrophe für die Wirtschaft könnte man nun meinen, wenn man sich die Korrelation der Vergangenheit anschaut. Doch ich gehe davon aus, dass diese Entwicklung nicht so dramatisch ist, wie von vielen erwartet: Exportunternehmen haben sich im Zuge der Globalisierung in den vergangenen Jahren immer breiter aufgestellt, Niederlassungen weltweit eröffnet und eine lokale Produktion vorangetrieben. Die Abhängigkeit vom Wechselkurs ist wesentlich geringer geworden, die Korrelation der Vergangenheit existiert nicht mehr.

Wenn also die Korrelationen von Öl und Wechselkurs nicht mehr gelten, wie sieht es dann mit dem Zinsmarkt aus? Ist das obige Minus, auch als invertierte Zinsstrukturkurve bezeichnet, also eine Folge dessen, dass Unternehmen nicht mehr investieren, keine langfristigen Kredite mehr nachfragen, weil sie Planungssicherheit vermissen? Gibt es eine Zurückhaltung bei Investitionen in die Zukunft, so dass aus dieser Untätigkeit ein Wirtschaftsabschwung folgt?

Ich glaube nein.

Die Investitionstätigkeit in Deutschland beispielsweise ist mit 713 Mrd. USD im Jahr 2018 größer gewesen als je zuvor. In den USA hat Donald Trump einen Investitionsboom durch seine Unternehmenssteuerreform ausgelöst. Wir können uns gerne darüber unterhalten, ob Investitionen, die zu 0% finanziert werden, eine ordentliche Rendite versprechen, oder aber vielleicht auch unsinnige Projekte finanziert werden. Da kennen Sie meine Kritik am zu lange gehaltenen Niedrigzinsniveau. Doch es wird investiert, und zwar nicht wenig.

Während langfristige Anleihen von internationalen Anlegern aufgekauft werden, sträubt sich der oberste US-Notenbanker Jay Powell, den kurzfristigen Zins zu senken. Die Nachfrage nach den langfristigen Papieren treibt die Kurse nach oben und dadurch die Rendite nach unten. Gleichzeitig hält der Notenbankchef das kurze Ende oben, weil er nicht den Eindruck erwecken möchte, von Trump getrieben zu sein.

Ist die invertierte Zinsstrukturkurve also ein Indikator dafür, dass die USA in 12-24 Monaten mit einer Rezession rechnen müssen? Nein. Es wird ausreichend investiert und mit Blick auf die Inflationsentwicklung hätte die US-Notenbank die kurzen Zinsen schon längst weiter senken müssen bzw. gar nicht erst so hoch schrauben dürfen.

Man sagt, die Aktienmärkte laufen der Konjunktur etwa 9 Monate voraus. Wir haben von nun an also noch mindestens drei Monate, um meine Theorie zu überprüfen. Für Panikverkäufe besteht überhaupt kein Anlass, im Gegenteil. Ich habe meinen PLUS-Kunden gestern drei Aktienkäufe empfohlen.

In diese Überlegungen passt die Entscheidung des weltweit größten Fonds, des norwegischen Staatsfonds, der über eine Billionen USD verwaltet: Man wolle die Gewichtung von europäischen Aktien in der Zukunft zugunsten von US-Aktien verringern. Während wir in Europa vermutlich im laufenden Q3 bereits in einer Rezession sind, schichtet der größte Fonds zugunsten der USA um.

NESTLE: VIEL ZU GUT FÜR DIE USA

Diese Woche war Nestle-CEO Mark Schneider in meiner Lieblings-US-TV-Show Mad money bei Jim Cramer (https://www.cnbc.com/2019/08/27/nestle-ceo-on-sustainability-plans-one-of-our-big-themes-is-recycling.html, nach unten scrollen). Jeder Gast in dieser Sendung kommt mit einer "Sensation": Entweder das Geschäft läuft hervorragend, oder aber man hat ein tolles Produkt zu zeigen, oder aber man ist besonders umweltfreundlich, oder aber man trifft sonst irgendwie den Zeitgeist.

Schneider kennt offensichtlich die Eigenart der Amis nicht, auf einer Innovation herumzureiten, bis damit die ganze Welt erobert ist. Stattdessen kam er gleich mit einer ganzen Reihe von Sensationen in die Show. So viel, dass der Gastgeber Jim Cramer, der sonst auch schon mal gerne selbst seine Begeisterung für Innovationen schreiend zum Ausdruck bringt, immer zurückhaltender wurde: Er war sichtlich überfordert von der Schweizer Innovationsflut.

Zunächst präsentierte Schneider ein Alu-Fahrrad, das auch den Nespresso-Kapseln recycelt wurde. Tolle Idee, sagte Cramer, aber wie kommt Nestle an die leeren Kapseln? Nun, ein freier Rückumschlag liege jeder verkauften Nespresso-Packung in den USA bei, antwortete Schneider. Plötzlich war es nicht nur eine tolle Idee, sondern ein bereits bestehendes System, mit dem die US-Amerikaner umweltbewusster werden.

Dann kam das Hype-Thema der USA zur Sprache: Veggie-Burger: Nestle hat ebenfalls einen fleischlosen Burger, den Incredible-Burger in Europa, der nun unter dem Namen Awesome-Burger in die USA kommt. Auf die Frage, wie er denn feststellen könne, ob der Burger überhaupt schmeckt, lud Schneider ihn ohne Umschweife zu einem entsprechenden Wettbewerb gegen alle anderen Veggie-Burger ein. Cramer war sprachlos, so wettbewerbsorientiert hatte er die Schweizer nicht eingeschätzt.

Das letzte Thema des Gesprächs war die Verpackung: Was tut Nestle, um die Kosten zu senken und hat es dabei die Umwelt im Blick? Nun, Schneider teilte mit, dass Nestle eine eigene Firme gegründet habe, die sich mit dem Thema beschäftige: Umweltfreundliche Verpackungen ohne Plastik. Warum mit einer eigenen Firma? Weil die am Markt bestehenden Branchenführer der Verpackungsindustrie keine entsprechenden Innovationen hervorbringen würden, so Schneider.

Das war ein Seitenhieb auf Unternehmen wie Amcor, die mit hoher Dividendenrendite seit langem diese Nische besetzen und verteidigen.

Nestle ist in den vergangenen 12 Monaten um fast 50% angesprungen. Günstig war die Aktie noch nie, aber sie hat bislang noch keinen Anleger enttäuscht. Die Schweizer haben weiterhin ihr Ohr am Markt und sind bestens vorbereitet auf den Wandel im Markt.

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES29.8.19Woche ΔΣ '19 Δ
Dow Jones26.403 2,6%14,5%
DAX11.918 2,6%12,9%
Nikkei20.704 0,0%3,4%
Shanghai A 3.024 -0,4%15,8%
Euro/US-Dollar1,10-1,1%-3,8%
Euro/Yen116,83-0,5%-7,4%
10-Jahres-US-Anleihe1,51%0,00-1,23
Umlaufrendite Dt-0,69%-0,07-0,79
Feinunze Gold$1.530 0,2%19,4%
Fass Brent Öl$60,36 2,5%15,6%
Kupfer5.652 -0,8%-6,1%
Baltic Dry Shipping2.277 7,5%79,2%
Bitcoin9.487 -6,5%141,9%



Vor einer Woche fiel die Sentimentanalyse aus. Ich bin nun um so gespannter, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.




03. Sentiment: Kaufbereitschaft und Optimismus deuten auf Gegenbewegung

Mit einem Wochenplus von 3,1% hat der DAX nun seine Sommerkorrektur endgültig beendet. Die verschiedenen Krisenherde waren eskaliert, eine weitere Eskalation war nicht mehr möglich. Allein das Ausbleiben weiterer Eskalationsschritte sorgte für eine Erholung an den Aktienmärkten.

Da wir vor einer Woche aufgrund technischer Probleme keine Umfrage durchführen konnten, schauen wir heute auf die Veränderungen im Vergleich zu vor zwei Wochen.

Die Korrektur ist beendet, eine Aufwärtsbewegung sehen aber erst wenige. So betrachten 47% (+33%) der Umfrageteilnehmer derzeit den DAX als in einer Seitwärtsbewegung befindlich. 18% (+15%) erkennen schon einen Aufwärtsimpuls, nur noch 15% (-50%) gehen von einem übergeordneten Abwärtstrend aus. Die Stimmung ist damit wieder in den neutralen Bereich zurückgekehrt.

Dank der steigenden Kurse fühlen sich 47% (+17%) der Anleger in ihrer Erwartung von vor einer Woche bestätigt, weitere 10% (+2%) wollen sogar darauf spekuliert haben. Hingegen sehen 31% (+8%) ihre Erwartungen kaum erfüllt, aber nur noch 12% (-27%) geben an, von der jüngsten Aktienmarktentwicklung auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein. Die Verunsicherung der Vorwochen ist damit verflogen.

Besonders erfreulich aus Sentiment-Sicht ist der Zuwachs im Bullenlager: 33% (+10%) der Umfrageteilnehmer gehen nun davon aus, dass der DAX in drei Monaten höher steht als heute, weitere 28% (-6%) glauben an eine Seitwärtsbewegung. Doch weiterhin 25% (unv.) fürchten tiefere Kurse in drei Monaten. Damit ist der Optimismus leicht angestiegen.

Entsprechend wollen 24% (+3%) der Anleger in den kommenden zwei Wochen Aktien zukaufen, nur noch 12% (-4%) wollen Positionen verkleinern. Mit 64% (+1%) sind die meisten noch unentschlossen über ihre nächsten Handelsaktivitäten. Seit dem Jahreswechsel war die Kaufbereitschaft der Anleger nicht mehr so groß wie diese Woche.

Das Euwax-Sentiment ist in den neutralen Bereich zurückgefallen, die zu bullische Positionierung der Vorwochen ist abgebaut. Auch die Profis, die sich über die Eurex absichern, haben ihre Long-Spekulationen geschlossen und sind nun neutral positioniert.

In den USA zeigt das Put/Call-Verhältnis schon einen kleinen Überhang der Pessimisten, es werden mehr Puts als Calls gekauft. Das ist bullisch, da solche Positionen durch Aktienkäufe geschlossen werden.

Fondsmanager haben eine Investitionsquote von nur noch 60% (-10%) und wären damit klar unterinvestiert, sofern nun die Kurse zu steigen beginnen. Auch die US-Privatanleger sind mit einer Bullenquote von -16% (deutlicher Bärenüberhang!) klar pessimistisch eingestellt.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 ist mit einem Wert von 26% kurz vor extremer Angst. Je mehr Angst im Markt vorhanden ist, desto näher ist man dem Boden bzw. desto nachhaltiger ist eine Erholung :-).

Interpretation



Ich war schon seit längerer Zeit nicht mehr so bullisch wie heute: So ziemlich alle Sentiment-Indikatoren, die mir den Sommer durch Sorgen bereitet haben, sind auf neutrale Werte zurückgekehrt.

Vielleicht steckt die Erkenntnis dahinter, das Donald Trump inzwischen das Plunge Protection Team arbeitslos macht: In den USA gibt es ein von der Notenbank ins Leben gerufenes Team, das heftige Börsencrashs abmildern soll, damit zu große Kurssprünge verhindert werden und Anleger bei sich eintrübenden Märkten Zeit haben, mit vertretbarem Verlust zu verkaufen. Vielleicht, so die Hoffnung, können durch beherzte Käufe in schweren Börsenzeiten Anleger sogar überzeugt werden, dass es doch nicht so schlimm ist, und somit der Verkaufsdruck gemildert wird.

Doch dieses Team ist arbeitslos seit Donald Trump als US-Präsident mit den Märkten spielt: Seine harte Linie, seine Tweet-Tiraden gegen China, führen regelmäßig zu Ausverkäufen an den Aktienmärkten. Doch wann immer die großen Börsenindizes unter wichtige Unterstützungen sacken, kommt ein versöhnlicher Tweet: China habe zweimal angerufen, um weiter zu verhandeln, sagte er im Vorfeld des G7-Treffens wenige Minuten nachdem S&P sowie Dow Jones vorbörslich die letzte Unterstützung vor einem Bärenmarkt unterschritten hatten.

Der Handelsstreit mit China ist damit alles andere als gelöst, doch offensichtlich gibt es nun ein paar Wochen Rhetorik-Pause. Und diese Pause reicht schon für eine ordentliche Gegenbewegung an den Aktienmärkten.

Das passt auch zum Anleihemarkt, der ebenfalls eine Verschnaufpause gut vertragen kann: Dort ist das Sentiment, das ich mit meinem Sentimentdienst animusX separat erhebe, auf Rekordhoch und auch der 5-Wochendurchschnitt des Sentiments hinsichtlich des Anleihemarktes zeigt eine Überhitzung an. Zumindest für die kommenden Wochen ist auf den Anleihemärkten mit einer Verschnaufpause zu rechnen.

Für den Euro und den Ölpreis gibt es keine signifikanten Signale. Der Goldpreis jedoch zeigt ebenfalls Überhitzungserscheinungen, gleichzeitig ist der Optimismus stark zurück gegangen. Entsprechend ist auch für den Goldpreis nach dem Ausbruch über die 1.300 USD/Oz, der das Edelmetall binnen weniger Wochen bis auf 1.500 USD/Oz führte, nun eine Abkühlung durchaus wahrscheinlich.

Man kann am Beginn einer Aufwärtsbewegung nicht behaupten, dass nun eine lang anhaltende Rallye beginnt. Jede lang anhaltende Rallye beginnt, wenn es keine Verkäufer mehr gibt, mit einer Gegenbewegung, die spekulativ genutzt werden kann. Was dann daraus wird, werden wir in ein paar Wochen beurteilen müssen. Doch erst einmal siehts für die nahe Zukunft recht rosig, oder im Börsejargon besser gesagt, grün aus.







04. Ausblick: Gold mit 10% Rabatt kaufen, Details zu gestriger Kaufempfehlung

Gleich zwei Kunden haben mich auf eine besondere Möglichkeit aufmerksam gemacht: Sie können die aktuelle Goldmünze der Bundesregierung, 100€ Dom zu Speyer, mit einem ordentlichen Abschlag zum aktuellen Goldpreis kaufen. Lassen Sie mich das kurz erklären:

Wenn der Bund etwas verkauft, müssen bestimme Regeln eingehalten werden. Der Bund möchte sich nicht am Kräftemessen der Märkte beteiligen, sondern bereits seine Werte zum Zeitpunkt der Verkaufsentscheidung und hält diesen Verkaufspreis dann stabil.

So haben meine Frau und ich unser Häuschen hier in Hamburg im Jahr 2010 zu einem Preis gekauft, der 2008 festgelegt wurde. Da gerade in diesen zwei Jahren Immobilienpreise deutlich angezogen hatten, konnten wir letztlich zu einem Preis zugreifen, der im Markt anderweitig nicht mehr verfügbar war. Der Nachteil: Wir mussten uns "bewerben", denn die Stadt verkaufte nur an junge Familien, die in ihre Planvorgaben passten. Wir hatten einfach Glück.

Die 100€ Goldmünze wird von der Bundesregierung aus dem Goldschatz unseres Landes geprägt und über Verkaufsstellen an die Bevölkerung gegeben. Ich habe ein wenig recherchiert: die Verkaufsstellen sind mal mehr, mal weniger gierig. So verkauft man in Bayern zum Goldwert am Tag der Ausgabe der Münzen (1. Oktober) und bei mdm zu 779€. Dort können Sie so viele Münzen kaufen, wie Sie möchten.

Wenn Sie jedoch direkt über den Bund gehen, dann müssen Sie sich - ich kenne das schon - bewerben :-). Allerdings brauchen Sie hier keine Angaben über sich selbst angeben, sie dürfen lediglich sagen, wie viele Münzen Sie verbindlich abnehmen möchten. Der Bund behält sich vor, bei Überzeichnung weniger zuzuteilen.

Hier der Link, über den Sie bestellen können:
https://www.deutsche-sammlermuenzen.de/Shop/Goldmuenzen-oxid/100-Euro-Goldmuenze/100-Euro-Goldmuenze-2019-UNESCO-Welterbe-Dom-zu-Speyer.html

Doch es lohnt sich, denn der Bund hat den Verkaufspreis schon lange festgelegt: 626,98€ zzgl. Versand. Je nachdem, wie viele Münzen Sie haben wollen, komme ich auf einen Verkaufspreis inklusive Versand zwischen 633 und 640 Euro. Das ist schon mal deutlich niedriger als die oben genannten 779 Euro, und es ist auch deutlich niedriger als vergleichbare Münzen, die Sie derzeit über den Goldhandel für rund 740 Euro erhalten.

In der 100€-Goldmünze ist eine halbe Unze Gold enthalten. Der reine Goldwert der Münze liegt heute schon bei 695 Euro. Der Bund gibt hier also sein Gold zu einem buchhalterischen Preis ab, nicht zum Marktpreis. Und der buchhalterische Preis, der am Tag der Verkaufsentscheidung festgelegt wurde, liegt offensichtlich deutlich unter dem Preis, der heute genommen werden könnte.

Nun dauert es bis zum 1. Oktober, bis die Münzen ausgegeben werden. Bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter. Ich habe ja gerade im vorangegangenen Kapitel ausgeführt, dass ich für den Goldpreis mit einer Verschnaufpause rechne. Ein kleines Risiko ist also dabei, da Sie sich heute schon festlegen müssen, in vier Wochen zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Doch ich denke, der Preisaufschlag ist größer, als die Korrektur sein wird:

Ich rechne nicht damit, dass der Goldpreis nochmals unter 1.300 USD/Oz fällt. Damit ergibt sich für die halbe Unze Gold in Euro gerechnet ein Boden bei 600 Euro. Gold- und Münzhändler nehmen stets einen kleinen Aufschlag, bei Münzen mit einem Gewicht von einer halben Unze sind das meist 6-7%. Damit dürfte der Preis für die hier vorgestellte Goldmünze eigentlich nicht mehr unter 640 Euro fallen.

Da ich schon lange auf einen entsprechenden Rücksetzer im Goldmarkt warte, würde ich nun diese Gelegenheit beim Schopfe ergreifen und unsere Goldposition von einem Portfolioanteil von derzeit 8,4% durch den Kauf einer Münze auf 10,6% aufzustocken.

SPLUNK

Wie gestern versprochen hier noch ein paar Details zu Splunk:

Zum einen muss ich mich bei den gegebenen Kurslimits entschuldigen, ich hatte US-Dollarwerte mit Euro-Währungszeichen versehen. Die Limits waren also viel zu hoch - im Zweifel sind Sie dadurch aber alle zum Zug gekommen, denn die Kurse blieben gestern über eine längere Zeit stabil.

Splunk wächst mit 33% und wird im laufenden Jahr 2 Mrd. USD umsetzen. Es gibt nur ein halbes Dutzend Unternehmen in der Geschichte der USA, die jemals eine solche Größe erreicht haben und noch immer mit über 25% im Umsatz gewachsen sind (Microsoft, Oracle, Salesforce, ServiceNow, VMware, und Workday). Sie kennen diese Unternehmen, es sind alles Favoriten von mir. Splunk ist damit in einen sehr elitären Club eingetreten.

Splunk kümmert sich um die Daten, die im Life-Betrieb des Geschäfts erzeugt werden: Log-Files, Transaktionen, Helpdesk Anfragen, ... und sammelt so viele Daten wie möglich. Aus den gesammelten Daten werden Trends ermittelt, die gegebenenfalls das bestehende System schon bald an seine Grenzen führen könnten. Mit den Analyseergebnissen von Splunk können Unternehmen dann schnell entsprechende Anpassungen vornehmen: Mehr Server hinzubuchen, um eine heranrollende Welle von Anfragen abarbeiten zu können.

Durch das permanente Monitoring werden auch sicherheitsrelevante Themen zu Tage gebracht. Und wenn ich mir die Erläuterungen von CEO Doug Merritt in der Tesco mit den Analysten anhöre, dann wird Splunk zum integralen Partner für den Betrieb des Geschäfts von vielen Kunden. Splunk spreche nur mit den Unternehmenschefs und diese seien tendenziell interessiert daran, die Splunk-Technologie auf immer neue Geschäftsfelder anzuwenden.

So wurde bei den Q-Zahlen vor 10 Tagen die Jahresprognose angehoben: Mehr Umsatz und mehr Gewinn.

Allerdings: Während Splunk in der Vergangenheit seine Dienstleistungen per Vorab-Lizenz verkaufte, stellt das Unternehmen nun auf das Abo-Modell um und kassiert monatliche, quartalsweise oder jährliche Abogebühren. Abo"gebühren", ein schönes Wort, denn es wird der Eindruck des Unvermeidbaren vermittelt. Ich freue mich immer, wenn Sie, liebe Kunden, mit mir über die Abogebühr für des Heibel-Ticker sprechen, anstelle über den Preis :-).

Es ist eine andere Beziehung, die sich über Abos definiert: Es führt eine Art Partnerschaft mit sich, denn Abonnenten möchte man nicht enttäuschen, sondern so lange wie möglich behalten und dafür ist das Unternehmen (genau wie Ihr Autor) stets bereit, auf Kundenwünsche einzugehen und sich weiterzuentwickeln.

Die jährliche Abogebühr kostet bei Splunk jedoch je nach Produkt vielleicht ein Drittel der ursprünglichen, einmaligen Lizenzgebühr. Splunk hat im letzten Jahr auf das Abomodell umgestellt und je schneller die Kunden nun wechseln, desto stärker bricht der Umsatz im laufenden Jahr ein! Das ist nun geschehen und daher wurde im Rahmen der Veröffentlichung der Q-Zahlen die Cashflowprognose reduziert: Von bislang 250 Mio. USD Plus aus 300 Mio. USD Minus. Für Anleger und Analysten ist es nun schwer nachzuvollziehen, wie viel davon wirklich durch den Umstieg auf das Abomodell zurückzuführen ist, und wie viel vielleicht durch verlorene Kunden.

Doch wer sich mit den Details auseinander setzt, wird schnell erkennen, dass Merritt nicht die Jahresprognose anheben könnte, wenn sich Kunden zurückhalten. In Q2 waren 95% der Verkäufe Abo-Verkäufe, sagt CFO Jason Child. Er geht davon aus, dass die Quote bis zum Jahresende auf 99% steigt. Noch Ende letzten Jahres, als man die Jahresprognose ursprünglich erarbeitet hatte, war man von maximal 85% ausgegangen.

Entsprechend sehe ich den Ausverkauf in Splunk, der nach den Zahlen erfolgte, als günstige Einstiegsgelegenheit für uns.

Das Unternehmen steigert Umsatz und Gewinn mit 33% p.a., und das soll auch die kommenden fünf Jahre laut Analystenschätzungen so bleiben. Das KGV 2020e steht bei 47, hat nach meiner Faustregel (zweifaches Gewinnwachstum) Platz bis 66. Das würde ein Kursziel von 140 Euro bedeuten, +40% vom aktuellen Kurs. Ich möchte da dabei sein :-).

Es sind Spekulationen, die ich Ihnen gestern an die Hand gegeben habe. Es fehlen noch die Stopp Loss Marken, mit denen wir uns gegen zu große Verluste in den Spekulationen schützen wollen, ohne zu früh abgefischt zu werden.

TUI 7,80 EUR: Hier würde ich das Risiko auf 14% begrenzen. die Aktie schwankt stark, hat aber meines Erachtens ein Vielfaches als Kurspotential.

Splunk 93 EUR: Hier können wir das Risiko auf 7% begrenzen, da die Aktie nah an ihrem Jahrestief notiert.

Weibo 31 EUR: Dort befindet sich das 3-Jahrestief. Wenn das unterschritten wird, gehts nochmals deutlich tiefer. Das Risiko ist damit auch bei Weibo auf 13% begrenzt.



05. Update beobachteter Werte: Zuora, Wacker Neuson, Nvidia

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Zuora
Kurssprung nach guten Q-Zahlen

Fr, 30. August um 16:33 Uhr
Zuora hat gestern Abend Q-Zahlen veröffentlich: Umsatz +21% auf 69,73 Mio. USD, 4% höher als erwartet. Der Verlust ist auf 0,09 USD/Aktie geschrumpft und damit 5 Cents kleiner als befürchtet. Die Aktie ist heute früh um 10% angesprungen.

Vor drei Monaten hatte Zuora die Anlegerwelt mit der Nachricht schockiert, dass man die Verkaufsstrukturen überarbeiten müssen sowie dass die Implementation neuer Produkte stocke. Ich bezeichnete das damals als Wachstumsschmerzen und nahm mir vor, insbesondere auf Neuimplementationen zu achten.

Für das nun abgelaufene Quartal berichtet CEO Tien Tzuo von einer erfolgreichen Implementierung der neuen Verkaufsstruktur und dem Abschluss der entsprechenden Schulungen in den USA (genannt boot camps). Diese boot camps würden nun auch in Europa durchgeführt. Einen neuen Vertriebschef, der seit einigen Monaten gesucht wird, gibt es noch nicht. Die Kandidatenliste sei aber nur noch sehr kurz und er rechne damit, bald einen Namen präsentieren zu können.

Für mich klingt das wie ein Schritt in die richtige Richtung, das Ziel ist aber noch nicht erreicht.

Der zweite Punkt war die Integration der beiden Haupt-Softwareprodukte: RevPro und Billing. In der Software Billing wird die Rechnungsstellung für Abonnements abgewickelt. RevPro wickelt die bilanzielle Weiterverarbeitung der entsprechenden Buchungen, also Rechnungen, Zahlungseingänge, Abolaufzeit etc., ab.

Beide Systeme liefen bislang separat und verursachten Doppelarbeit. Nachdem eine Reihe von Kunden nur eine integrierte Lösung dieser beiden Module nutzen wollten, traten Implementierungsprobleme auf und Zuora stoppte die entsprechenden Projekte, um die Integration der beiden Module zunächst zu entwickeln. Besser formuliert: Bislang wurden für jeden Kunden einzelne Abläufe individuell integriert. Nun hat das Unternehmen einen Großteil der wiederkehrenden Anforderungen standardmäßig integriert, was einen großen Einmalaufwand bedeutete, nun aber zu einer beschleunigten Implementierung beim Kunden führen sollte.

Eine erste Version der Standard-Integration sei fertig, so Tzuo, und werde derzeit bei zwei ausgewählten Kunden implementiert. Wenn das erfolgreich sei, würden die anderen Kunden, die derzeit in der Warteschleife kreisen, bedient.

Klingt für mich auch nach einem ersten Schritt in die richtige Richtung.

Im abgelaufenen Quartal sei ein Projekt mit Airbus erfolgreich live gegangen. Zudem sei ein weiterer Autozulieferer gewonnen worden. Auf Nachfrage eines Analysten erläuterte Tzuo zur Kooperation mit Nike, dass man den Fitness-Sektor nicht nur mit Nike, sondern mit einer ganzen Reihe von entsprechenden Partnern bearbeite. Monatliche Gebühren für verschiedenste Fitness-Programme würden derzeit von Zuora-Kunden konzipiert.

Also 21% Wachstum für ein Unternehmen, das nur Verluste schreibt und mit dem 5-fachen des Jahresumsatzes bewertet wird, ist sicher kein Schnäppchen. Dennoch betreibt Zuora ein Geschäftsmodell, das "sticky" ist, wie die Amis sagen, es klebt. Kunden, die einmal auf die Abo-Verwaltung von Zuora umgestellt haben, werden viele Jahre dabei bleiben und liefern kontinuierlich Umsatz.

Zuora verbindet meine beiden Lieblingsthemen: Abo-Geschäftsmodell, nicht nur für die eigenen Kunden, sondern sogar als Produkt, und das Ganze über die Cloud.

Derzeit verbrennt Zuora 23 Mio. USD im Jahr, Tendenz fallend. Es befinden sich aber noch 180 Mio. USD Barreserven in der Bilanz. Ich würde mir also keine Sorgen um die Solvenz des Unternehmens machen. Für die nächsten Entwicklungsstufen ist ausreichend Liquidität vorhanden.

Zuora ist derzeit die größte Position in unserem Portfolio: Weder der Handelsstreit mit China, noch der Brexit, auch nicht eine mögliche Rezession oder Turbulenzen auf dem Zinsmarkt belasten Zuora. Hier wird ein langfristig solides Geschäft aufgebaut und ich bin bereit, diese Position weiterhin als Wachstumstitel in unserem Portfolio zu halten. Mag sein, dass die Erholung noch ein oder zwei Quartale in Anspruch nimmt, aber wie oben gezeigt: die Richtung stimmt.


Wacker Neuson
Kursanstieg nach Empfehlung durch Börsenzeitschrift

Do, 29. August um 11:03 Uhr
"Der Aktionär" hat in seiner heute erschienenen Ausgabe Wacker Neuson als aussichtsreich bezeichnet, da das Unternehmen sich erfolgreich für Wachstum im Ausland positioniert habe. Hmm, wenngleich ich die Argumentation nicht so richtig nachvollziehen kann, ist eine Empfehlung in dieser großen Zeitschrift immer schon ausreichend für einen kleinen Kurssprung (heute +2,6%), und genau das sehen wir aktuell. Soll mir recht sein ;-)


Nvidia
Der Kater ist tot, nachkaufen

Fr, 30. August um 16:26 Uhr
Noch ein paar Gedanken zu den Quartalszahlen von Nvidia, die Mitte August veröffentlicht wurden: Der Lagerbestand ist von 1,4 auf 1,2 Mrd. USD zurück gegangen und liegt damit mittlerweile auf dem Niveau von vor dem Bitcoin-Boom. Die Verweildauer der Graphikkarten im Lager ist von 140 auf 106 Tage geschrumpft. Die Gewinnmarge ist zurück auf knapp 60% gesprungen und liegt damit ebenfalls wieder auf dem Niveau von vor der Zeit des Bitcoin-Booms. Ich könnte noch weiter machen und weitere Indizien dafür aus den Zahlen ableiten, dass Nvidia den Kater des Bitcoin-Booms nun endlich erlegt hat und bereit ist, an das ursprüngliche Wachstum anzuknüpfen.

Auch Micron, Anbieter von Speicherchips, sprach bei der Präsentation seiner Quartalszahlen von einer anziehenden Nachfrage nach Speicherchips und erwähnte explizit Speicherchips, die in Graphikkarten für Cloud-Rechner verbaut werden, ein großer Geschäftsbereich von Nvidia!

"Ray Tracing" ist das neue Zauberwort bei den High-End Graphikkarten von Nvidia: die zwei wichtigsten Plattformen, auf denen Spiele entwickelt werden, haben ray tracing in ihre Umgebung integriert, so dass Spiele wie NASCAR oder Fortnite nun darauf aufsetzen. Zur Erinnerung: Mit Ray tracig lassen sich Licht- und Schatteneffekte im Spiel interaktiv, je nach Bewegung und Aktion des Spielers in Echtzeit berechnen und realistisch darstellen. Minecraft, Battlefield V, Tomb Rainer und Call of Duty nutzen ebenfalls Ray tracig von Nvidia.

Neben dem Kater, der durch den ausgelaufenen Bitcoin-Boom erzeugt wurde, gab es im vergangenen Jahr eine Umstellungssphase für die Spieleindustrie: Die Entwicklungsumgebungen mussten entsprechend umgestellt werden und Entwickler mussten sich mit der neuen Technologie vertraut machen. Diese Phase ist nun abgeschlossen und Nvidia ist nun dabei, entsprechende Graphikkarten nicht nur für Spielekonsolen, sondern auch für die High-End Spielecomputer in den Markt zu drücken.

Zwei große Belastungen sind also nun weg. Die Aktie hat aufgrund dieser Belastungen deutlich nachgegeben, das KGV steht bei nur noch 22, während der erwartete Gewinn mit 13% p.a. für die kommenden fünf Jahre recht moderat aussieht. Für mich sieht das aus wie eine sehr "konservative" Prognose, da ist noch viel Luft nach oben. Allein der Umsatz wächst mit 20%.

AMD wird immer wieder als Wettbewerber von Nvidia ins "Spiel" gebracht ;-), hat aber aus Sicht der Technik zumindest beim Markt für High-End Spielecomputer den Markt für ray tracing verschlafen. Das Jahr Entwicklungsarbeit, das Nvidia nun hinter sich gebracht hat, würde AMD nun bevor stehen, wenn das Unternehmen dort in den Wettbewerb mit Nvidia treten wollte. Doch davon ist nicht die Rede, es sieht so aus, als könne Nvidia diesen Markt alleine ernten.

Im Bereich der Cloud-Spiele scheint AMD hingegen die Nase ein wenig vorne zu haben. Doch dort befindet sich Nvidia ja derzeit in der Übernahme von Mellanox und versucht sich zurückzukämpfen.

Aber wenn ich mir die Entwicklungen in diesem Bereich anschaue, dann bleibt für mich nur eine Erkenntnis: Beide Unternehmen, Nvidia und AMD, agieren in einem heißen Markt, für den in den kommenden Jahren viel Wachstum zu erwarten ist. Wer in dem einen oder anderen Markt jeweils die Nase vorne hat, wird nicht über Wohl oder Wehe entscheiden, sondern lediglich über die Wachstumsgeschwindigkeit. Es ist genug Platz für beide.

Der Sommer neigt sich dem Ende und der Vorhang des Sommertheaters fällt, kurz nachdem wir zum Höhepunkt wilde Tweets von Trump zu China gelesen haben, kurz nachdem Boris Johnson das britische Parlament in einen Zwangsurlaub schickt, um den harten Brexit durchzudrücken, etc. Wenn all diese chaotischen Dinge nicht in der Lage waren, einen anständigen Crash zu erzeugen, dann dürfte allein schon eine arbeitsame Atmosphäre mit differenzierteren Meldungen ausreichen, um höhere Aktienkurse zu ermöglichen. Ich werde daher in den kommenden Tagen unser Portfolio ein wenig mit Aktien aufstocken, die von diesen Krisenherden unberührt sind - beispielsweise also mit Nvidia.

Ich würde daher Nvidia heute wieder nachkaufen und unsere Wachstumsposition wieder voll machen. Bitte warten Sie, bis die US-Börsen um 15:30 Uhr öffnen oder verwenden Sie ein Kauflimit um 148 Euro, damit wir den Kurs nicht nach oben drücken.



06. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈10%) =7,9%WKN29.8.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 5x2%!
Wacker NeusonWACK0116,16 €2%6%2,0%A
TUITUAG009,05 €0%1%2,0%A
SplunkA1JV4H101,00 €-5%1%1,9%A
WeiboA110V738,00 €7%0%2,0%A







Wachstum (≈30%) =27,6%WKN29.8.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 4x7,5%!
BB BiotechA0NFN357,95 €0%1%7,2%B
Nvidia918422152,90 €4%19%7,7%A
flatexFTG11127,35 €2%46%4,4%C
ZuoraA2JHJJ13,77 €7%-18%8,3%A







Dividende (≈25%) = 24,8%WKN29.8.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x8%!
Innotec5405109,80 €0%-2%5,6%C
FreenetA0Z2ZZ17,77 €4%4%7,9%A
Bet-at-HomeA0DNAY52,70 €-1%10%0,0%B
Deutsche Post55520029,92 €4%17%7,2%B
Deutsche Telekom55575015,19 €3%4%4,1%A







Absicherung (≈20%) =22%WKN29.8.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.4.399,00 €3%23%8,4%A
Südzucker-AnleiheA0E6FU74,10%1%-3%6,5%A
Nokia-AnleiheA0T9L2115,39%1%14%7,1%B





Cashquote
Σ-Portfolio Ergebnis seit 2018

2%-1%17,8%
Ergebnis seit 2019


15,9%


Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis10%7,9%512%
WachstumEnkelkinder30%27,6%447,5%
DividendeUrlaub25%24,8%348%
AbsicherungZins & Gold20%22%336,7%
Summe
85%82,2%1512


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

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07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



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