Heibel-Ticker PLUS 19/40 - Konjunktursorgen breiten sich aus

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04.10.2019:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

14. Jahrgang - Ausgabe 40 (04.10.2019)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Leider keine kurze Ausgabe :-(
02.So tickt die Börse: Konjunktursorgen breiten sich aus
 - Welche Rezessionsgefahr?
 - Odergebühren fallen weg
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Extremer Stimmungseinbruch reicht noch nicht für Bodenbildung
 -
04.Ausblick: 3 Unternehmen mit Q-Zahlen "nicht so schlimm wie befürchtet"
 - Nicht so schlimm wie befürchtet
 - American Express
 - Facebook
 - Shopify
 - Osisko Gold Royalties
05.Gold als sicherer Hafen
 - : Kryptowährung hinterlegt mit Goldbarren
06.Update beobachteter Werte: Nokia-Anleihe
 - Nokia-Anleihe: PRIIP & MiFID II haben 60% aller Unternehmensanleihen "nicht investierter" gemacht, BFM such Lösung!
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Leider keine kurze Ausgabe :-(

Liebe Börsenfreunde,

Eigentlich wollte ich es heute kurz halten, denn die Situation ist so einfach wie klar. Doch Sie wissen, dass ich Sie gerne auf meine Gedankenreise mitnehme, damit Sie die Hintergründe besser verstehen und sich ihre eigene Meinung bilden können, mir in einzelnen Punkten widersprechen und in anderen weiterführende eigene Erfahrungen einbringen. Daher ist die heutige Ausgabe doch wieder ein wenig länger geworden, sorry.

Im Kapitel 02 rege ich mich über über das neue Fass auf, das Donald Trump aufmachen möchte, wenn er Strafzölle gegen Europa erhebt. Irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass er diese Drohung auch wirklich umsetzt, denn er würde damit die Konjunktur belasten, viele seiner eigenen Wähler gegen sich aufbringen und Europa auf die gleiche Stufe wie China stellen. Irgendwie geht das selbst mir zu weit.

Die Stimmung ist heftig eingebrochen, doch vom hohen Niveau der Vorwoche bedeutet dies, dass die Stimmung zwar schlecht ist, aber noch nicht extrem. In Kapitel 03 analysiere ich, welche künftige Aktienmarktrichtung aus der Sentiment-Theorie abzuleiten ist.

Der Ausverkauf dieser Woche war heftig uns hat erstes Schnäppchenpreis erzeugt. In Kapitel 04 stelle ich drei Ideen vor, wie Sie teils spekulativ, teils langfristige Wachstumsaktien zu Schnäppchenpreisen ins Depot holen können.

Als vierte Idee stelle ich noch einen neuen Gold-Streamer vor: Ein Unternehmen, das nicht eine Goldmine betreibt, sondern nur an der Goldproduktion anderer Goldminen partizipiert. Der Vorteil dieses Gold-Streamers ist gleichzeitig sein Hasenfuß: Er bindet sich gerade eine eigene Goldmine ans Bein, um das Knowhow der Ingenieure zu fördern, die bei den Vertragsverhandlungen eine wichtige Rolle spielen. Doch damit ist es kein reinrassiger "Streamer" mehr, die Aktie wurde abgestraft.

Wie würde Ihnen die Idee gefallen, physische Goldbarren zu besitzen, ohne für die Lagerkosten aufkommen zu müssen? In Kapitel 05 stelle ich Ihnen Pax Gold vor: Die Möglichkeit, über die Blockchain Eigentum an einem real existierenden Goldbarren zu erwerben und damit zu handeln.

Wie immer gibt es eine Reihe von Updates in Kapitel 06 sowie eine tabellarische Übersicht über unser Portfolio in Kapitel 07.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp191006.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Konjunktursorgen breiten sich aus

Brexit-Chaos, Handelsstreit USA-China, Konjunkturflaute, ... und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!" und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer.

Die World Trade Organisation WTO hat der Klage der USA Recht gegeben, dass Europa Airbus durch Subventionen einen wettbewerbswidrigen Vorteil gegenüber Boeing verschaffe. Die USA dürfen Zölle von bis zu 100% auf Waren aus Europa im Wert von bis zu 7 Mrd. USD erheben, um den Airbus-Verstoß zu kompensieren.

Die Trump-Administration veröffentlichte umgehend eine Liste mit einem Handelsvolumen von 25 Mrd. USD, auf die 10-25% Strafzoll erhoben werden könnten.

Der Handelsstreit, den Trump mit zunehmendem Rückhalt der US-Bevölkerung gegen China führt, belastet bereits die chinesische, die US- und inzwischen sogar die globale Konjunktur. Experten streiten, ob China oder die USA stärker leiden. Ich finde die Argumente derer überzeugender, die China als stärker betroffen darstellen.

Die Kritik der Trump-Gegner lautet von der ersten Minute des Handelsstreits, er hätte doch zumindest seine Verbündeten, also bspw. Europa, mit auf seine Seite holen sollen, bevor er den Handelsstreit gegen China startete. Die Unterstützer Trumps erwidern, dass Europa Angst vor einer solchen Auseinandersetzung hatte, oder dass es nicht rechtmäßig wäre oder oder ... zumindest sei Europa nicht handlungsfähig oder -willig. Also ist Trump alleine losgezogen.

Mit der Umsetzung des WTO-Urteils stellt Trump nun Europa auf eine Stufe mit China. Da hat er über die vergangenen Monate langsam ansatzweise Verständnis für seine harte Linie gegen China hervorgerufen, auch bei vielen ursprünglichen Kritikern und sogar bei vielen Europäern, und jetzt droht er sie dadurch zu verprellen, indem er Europa mit China auf eine Stufe stellt.

Aus Europa ist bereis seit Monaten zu hören, man sei bereit, viele Zölle, unter anderem die Autozölle, zu streichen. US-Autos, die nach Europa verkauft werden, werden mit 10% Einfuhrzoll belegt, während europäische Autos in den USA nur mit 2,5% verzollt werden.

Auf 74% der in Europa eingeführten US-Produkte erhebt die EU Einfuhrzoll. Umgekehrt erheben die USA nur auf 52% der aus Europa eingeführten Produkte Zölle. Die EU kassiert von den US-Exporteuren ähnlich viel Zoll, nämlich rund 17 Mrd. USD, wie die USA von europäischen Exporteuren. Doch um auf diese Summe zu kommen, erhebt die EU durchschnittlich 5,2% Zoll, während die USA durchschnittlich nur 3,5% erhebt. Donald Trump hat also wieder einmal Recht, wenn er die Europäer als "unfair" bezeichnet.

Genau wie ursprünglich auch China signalisiert auch die EU Gesprächsbereitschaft. Erst im Verlauf der Verhandlungen wuchs die Erkenntnis, dass die USA nicht nur Zölle, sondern auch über Patentrechte und über Wirtschaftskriminalität mit den Chinesen verhandeln wollte.

Doch hier enden die Gemeinsamkeiten: Ich habe keine Ahnung, welche grundlegend unterschiedlichen Praktiken Trump an der EU kritisiert. Was geht über die Zölle hinaus? Subventionen für Airbus? Okay, mag sein. Aber da wird in einigen Wochen das zweite Urteil erwartet. Denn auch die EU hat Boeing und die USA verklagt, nachdem die USA Airbus und die EU verklagt hat. Und ich gehe davon aus, dass die WTO im Fall EU gegen Boeing ein ähnliches Urteil fällen wird wie im Fall USA gegen Airbus. Das hat sich über Jahrzehnte aufgeschaukelt.

Ich war 1989 in Washington State, in Seattle und hatte damals die Gelegenheit, die Boeing-Werke zu besichtigen. Ich war Austauschschüler und meine Gastfamilie kannte einen ziemlich hohen Manager von Boeing. Er teilte mir mit einem Lächeln mit, dass Boeing bislang ohne staatliche Hilfen gegen Airbus konkurrieren könne, doch nicht mehr lange. Was die Europäer könnten, könne man in Seattle auch.

Heute, 30 Jahre später, sollte dieses Treiben beendet werden. Ob dafür jedoch Daumenschrauben angelegt werden müssen, bezweifle ich.

Donald Trump droht hier einen Zweifrontenkrieg zu starten: Den Handelsstreit gegen China noch nicht gewonnen startet er schon den nächsten Streit, diesmal mit Europa. Das könnte die Wirtschaft der USA überfordern. Bislang hält sich die US-Konjunktur aufgrund einer ganzen Reihe von Sondereffekten, die Donald Trump umsichtig herbeigeführt hat, recht wacker. Doch erste Risse sind zu erkennen und wir befinden uns jetzt in einer Situation, in der die Folgen diese Streites auf die globale Konjunktur übergreifen und schwere Belastungen auch sich ziehen, wenn nicht bald gegengelenkt wird. In dieser Situation ein zweites Faß aufzumachen, könnte die Konjunktur der USA sowie der ganzen Welt überfordern.

Ehrlich gesagt kann ich mir das aber nur schwer vorstellen. Denn während Trump die Bevölkerung bei seinem Streit mit China inzwischen zu einem Großteil hinter sich weiß, könnte das im Fall von Europa völlig anders aussehen. Und wie Sie wissen laufen wir auf die US-Präsidentschaftswahlen im November 2020 zu. Trump möchte wiedergewählt werden. Ein Streit mit Europa würde auf Unverständnis stoßen und die Wirtschaft belasten. Alle historischen Erfahrungen in den USA weisen darauf hin, dass ein Präsident eine zweite Amtszeit bekommt, wenn die heimische Konjunktur gut läuft. Andernfalls nicht.

Also: Gleichzeitig gegen China & Europa? Das wäre tatsächlich ziemlich schlecht, doch ich kann mir das nur schwer vorstellen.

US-Notenbankchef Jay Powell hält an seiner Einschätzung fest, dass weitere Zinssenkungen nur dann vorgenommen würden, wenn "die Daten" dies erfordern würden. Anders als von vielen Marktteilnehmern (und Donald Trump) gewünscht, legt er sich nicht im Vorfeld für bestimmte Aktionen fest. Ich halte das für klug, doch es ist eine zusätzliche Belastung am Aktienmarkt.

WELCHE REZESSIONSGEFAHR?

Ganz anders als der scheidende EZB-Chef Mario Draghi, der kurz vor Ende seiner Amtszeit schnell noch die Marschrichtung der EZB für die kommenden Jahre festgelegt hat. Wenn ich nicht wüßte, dass seine Nachfolgerin Christiane Lagarde ähnlich tickt wie er, hätte ich gesagt, er hat ihr einen Bärendienst erwiesen.

Ich denke, an der Spitze der EZB sollte ein Volkswirt sein, oder aber auch ein Mathematiker, denn vieles lässt sich mit einfacher Mathematik erklären... oder auch nicht: Ich habe bis heute nicht verstanden, welche Inflationsrate Mario Draghi in Richtung 2% befeuern möchte. Schauen wir uns mal die Preisentwicklung bei der wichtigsten Altersvorsorge an, dem Eigenheim:

Hauspreisentwicklung2018
Abbildung 1: Hauspreisentwicklung in Deutschland 2000-2018


Seit 2011 beträgt die durchschnittliche jährliche Preissteigerung (=Inflation) bei Hauspreisen 4,3%. das ist mehr als doppelt so hoch wie von Draghi beabsichtigt. Und das bei negativem Realzins (Nominalzins minus Inflationsrate), ebenfalls durchgehend seit 2011. Im Vergleich zu 2011 sind Häuser um 34% teurer geworden, der Spargroschen hat aber seither 6,8% an Kaufkraft (=Löhne) verloren. Arbeitnehmer, die heute ein Eigenheim finanzieren möchten, müssen eine reale Belastung stemmen, die um 44% über der von 2011 liegt.

Diese kleine Rechnung können Sie am Stammtisch verwenden, wenn Ihnen wieder einmal jemand weismachen möchte, dass Deutschland doch von den niedrigen Zinsen in Europa profitiere. Ja, Deutschland profitiert. Kaufen Sie sich Aktien (die ich im Heibel-Ticker PLUS empfehlen ;-)), um daran teilzuhaben. Doch die Mittelschicht, die jungen, gut ausgebildeten Familien mit guten Berufsaussichten, sind heute nicht mehr in der Lage, ein Haus zu finanzieren.

Kommen wir zurück auf die Qualifikationsvoraussetzungen eines EZB-Chefs / -Chefin: Vorzugsweise Volkswirt, weil ich dass bin. Alternativ auch BWLer, damit ein gewisses Grundverständnis für die Wirtschaftsakteure vorhanden ist. Auf keinen Fall sollte es jemand sein, der aufgrund von Mathematikproblemen die wirtschaftliche Laufbahn abgebrochen hat und in die verwandte Fakultät ohne Mathematik gegangen ist: Jura.

Zumindest galt es zu meiner Studienzeit als gegeben, dass diejenigen, die durch den Matheschein gefallen waren, Jura studierten.

Eine zweite Eigenschaft hat sich in den Jahrzehnten der deutschen Bundesbank bewährt: politische Unabhängigkeit. Notenbanker müssen Entscheidungen aufgrund von Fakten treffen, nicht auf der Basis von Wählermeinungen, oder gar von Wahlversprechen der regierenden Parteien. Je weiter weg von der Politik, desto besser, galt bei der Bundesbank als Prinzip.

Wenn Sie nun also meine Präferenzen kennen, werden sie sicherlich nachvollziehen können, dass ich nicht begeistert bin von Christine Lagarde als nächste Notenbankchefin. Und wissen Sie, wer meine Meinung augenscheinlich zu teilen scheint? Sabine Lautenschläger. Neben Jens Weidmann ist sie die deutsche Teilnehmerin bei der EZB, doch sie hat nun ihren vorzeitigen Rücktritt verkündet.

Eine Begründung hat sie nicht mitgeliefert, aber wenn Sie sich die Vorfestlegung von Mario Draghi vor Augen führen und dann noch berücksichtigten, dass Christine Lagarde eine in der Politik bestens vernetzte Juristin ist, dann brauchen Sie nicht lange zu überlegen, warum Frau Lautenschläger das Handtuch wirft: Ich wollte in der nächsten EZB-Phase auch nicht an Bord sein.

ODERGEBÜHREN FALLEN WEG

In den USA gibt es einen neuen Robin Hood. Die Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS wissen das schon, denn im Rahmen unserer erfolgreichen flatex-Investition hatte ich darauf hingewiesen, dass Flatex der europäische Robin Hood werden möchte.

Robin Hood ist ein Online-Broker in den USA, der in der Hand von Privatinvestoren mit viel Cash ausgestattet wurde, um den Brokermarkt aufzumischen. Ziel Nummer 1: Dank eine modernen Handelsplattform auf Transaktionsgebühren verzichten.

Handelsplattformen werden nunmehr seit 20 Jahren immer wieder neu- und weiterentwickelt, immer neue Marktteilnehmer kommen mit immer besseren Plattformen. Eine neue Plattform baut auf die Erkenntnisse der vorangegangenen Plattform auf, verwendet neue, effizientere Programmiersprachen und zieht immer geringere Verwaltungskosten nach sich.

Robin Hood ist inzwischen soweit, dass sie auf Transaktionsgebühren vollständig verzichten und nur noch von Partnerschaften mit Handelsplätzen leben können. Ob also der Großteil der Käufe und Verkäufe der Robin Hood Kunden über die Nasdaq oder NYSE ausgeführt wird, das entscheidet das Management von Robin Hood, indem die angebotenen Provisionszahlungen der beiden Börsenplätze miteinander verglichen werden.

Nun ist Robin Hood ein Start-Up und erzielt zwar Achtungserfolge, hat den Markt bislang aber noch nicht zusammenbrechen lassen ... bislang.

Diese Woche hat der größte Online Broker, Charles Schwab, völlig überraschend verkündet, künftig ebenfalls auf sämtliche Transaktionsgebühren zu verzichten. Transaktionsgebühren machen bei Charles Schwab ohnehin nur 6% des Konzernumsatzes aus und um nicht zu viele Kunden an Robin Hood zu verlieren, hat man nun frühzeitig und proaktiv die Gebühren gestrichen.

Die Aktie von Charles Schwab ist in Folge dieser Ankündigung um 12% eingebrochen.

Schlimmer hat es E-Trade erwischt, denn das Unternehmen erzielt immerhin 16% seines Konzernumsatzes durch Gebühren. Die Aktie wurde um 15% abgestraft.

Am schlimmsten jedoch wurde Ameritrade getroffen, das Unternehmen erzielt 24% seines Umsatzes durch Gebühren. Die Aktie von Ameritrade wurde um 25% abgestraft.

Ist Charles Schwab als aus diesem Blickwinkel bester der drei Online-Broker nun ein Kauf? Nun, um beim obigen Bild zu bleiben, würde ich sagen, Charles Schwab ist das beste Haus in einem schlechten Quartier. Wenn Sie mir eine Villa mitten in den Slum stellen, würde ich dort nicht gerne einziehen.

Flatex bezeichnet sich nun als europäischer Robin Hood und in Holland wurde der Markteintritt bereits erfolgreich durchgeführt, indem man dort ebenfalls vollständig auf Ordergebühren verzichtet. Flatex hat derzeit in Deutschland die günstigsten Transaktionskosten, weil es eben eine der modernsten Plattformen betreibt.

Einen Vergleich, wie hoch der Anteil der Gebühreneinnahmen bei den Wettbewerbern wie Deutsche Bank, Commerzbank, Volksbanken oder Sparkassen sind, bis hin zur Comdirect und anderen Online Brokern, kann ich jetzt nicht aus dem Ärmel schütteln. Doch die Banken in Deutschland kämpfen gegen Negativ-Zinsen, sogar die Tage der gebührenfreien Girokonten sind nach Aussage einiger Bankchefs gezählt. Gebühren sind die neuen Zinseinnahmen der Banken in Deutschland.

Zu Zeiten meiner Banklehre 1988 bis 1990 haben wir begonnen zu berechnen, was so eine Orderabwicklung für die Bank tatsächlich an Kosten verursacht. Ich weiß noch, dass wir damals bei 20 DM landeten, was den heutigen 20€ ganz gut entspricht, die vielfach berechnet werden. Wenn der Wettlauf zu Null Gebühren hier in Deutschland ausgelöst wird, dürften Banken mit alten Softwaresystemen kräftig leiden. Und glauben Sie mir, in den Banken läuft vieles noch auf Software, die aus dem letzten Jahrtausend ist.

Banken bleiben weiterhin gefährlich für uns Aktionäre. Und Flatex dürfte, wenn es soweit ist, am wenigsten leiden. Aber das ändert nichts daran, dass in diesem Umfeld dann auch Flatex das beste Haus in einem schlechten Quartier wäre.

Kleiner Bezug zur Inflationsrate von oben: Was glauben Sie, wie Mario Draghi es berücksichtigen würde, wenn Bankgebühren plötzlich wegfielen? Als Fortschritt durch Technologie? Oder aber als rezessive Tendenzen?

Okay, das war rhetorisch. Sarkastisch? Egal, schauen wir lieber auf die Fakten, die wöchentliche Entwicklung der wichtigsten Indizes:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES3.10.19Woche ΔΣ '19 Δ
Dow Jones26.429 -1,7%14,6%
DAX12.013 -3,0%13,8%
Nikkei21.410 -2,1%7,0%
Shanghai A 3.043 -0,9%16,5%
Euro/US-Dollar1,100,3%-4,0%
Euro/Yen117,35-0,8%-7,0%
10-Jahres-US-Anleihe1,52%-0,17-1,22
Umlaufrendite Dt-0,59%-0,01-0,69
Feinunze Gold$1.507 0,7%17,7%
Fass Brent Öl$58,20 -6,1%11,5%
Kupfer5.727 0,2%-4,8%
Baltic Dry Shipping1.809 -7,8%42,3%
Bitcoin8.314 3,3%112,0%



Ups, oh, was? Hier steht noch nichts? Egal, Im nächsten Kapitel gehe ich auf die Änderungen näher ein :-)




03. Sentiment: Extremer Stimmungseinbruch reicht noch nicht für Bodenbildung

Der DAX ist in der abgelaufenen Woche um über 3% abgerutscht, Konjunktursorgen wurden durch aktuelle Konjunkturdaten bestätigt, selbst Politiker aller Couleur scheinen ihre Volkswirtschaften sehenden Auges in eine Rezession führen zu wollen. Kein Wunder, dass Anleger Sorgenfalten auf der Stirn bekommen. Schauen wir mal, ob sich schon Angst und Panik ausbreitet.

Die Stimmung ist eingebrochen, denn auf einen Schlag betrachten 55% (+39%) unserer Umfrageteilnehmer den DAX als in einem Abwärtsimpuls befindlich. Nur noch 29% (-26%) gehen von einer übergeordneten Seitwärtsbewegung aus, die anderen Lager sind leer gefegt. Unser wichtigster Sentiment-Indikator notiert mit einem Wert von -5,1 schon wieder so niedrig wie zum Sommerschlussverkauf im August. Es gibt aber noch Luft nach unten.

Ein Ausverkauf sollte erwartet und nicht gefürchtet werden. Doch das haben viele Anleger noch nicht verstanden: 39% (+29%) geben an, dass sie von diesem Ausverkauf vollständig auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Weitere 28% (-8%) geben an, dass sich ihre Erwartungen von vor einer Woche kaum erfüllt hätten. Auf der anderen Seite geben nur noch 25% (-22%) an, diese Entwicklung zum größten Teil erwartet zu haben und 8% (+1%) wollen sogar darauf spekuliert haben. Damit macht sich große Verunsicherung breit.

Nur noch 25% (-5%) gehen davon aus, dass der DAX in drei Monaten steigen wird. Ebenso gehen 25% (+2%) davon aus, dass der DAX in drei Monaten fallen wird. Eine Seitwärtsbewegung erwarten mit 36% (-2%) die meisten Umfrageteilnehmer. Weder Optimisten, noch Pessimisten haben die Oberhand, die Erwartung ist als neutral zu bezeichnen.

Immerhin für 21% (+1%) scheint der Ausverkauf geeignet zu sein, Aktien in den kommenden zwei Wochen günstig nachzukaufen. Nur noch 15% (-3%) wollen nach dem bereits heftigen Ausverkauf in den kommenden zwei Wochen noch Aktien verkaufen. Mit 64% (+2%) haben sich die meisten Anleger noch nicht über ihre nächsten Handelsaktivitäten entschieden.

Das Euwax-Sentiment zeigt an, dass viele Privatanleger ihre Absicherungspositionen in den Ausverkauf hinein geschlossen haben. Genau dazu sind sie ja da: Man gewinnt ein wenig an fallenden Kursen, um die Verluste in den bestehenden Long-Positionen abzumildern. Inzwischen bestehen kaum noch Absicherungspositionen, Privatanleger sind neutral positioniert.

Ganz anders haben institutionelle Anleger reagiert. Das liegt jedoch auch daran, dass diese zuvor überhaupt nicht abgesichert waren, sondern stark auf eine Fortsetzung der Rallye gewettet haben. Diese stark optimistische Positionierung wurde in den vergangenen Tagen aufgegeben, Profis haben sich mit Put-Optionen gegen weitere Verluste abgesichert. Das Put/Call-Verhältnis der Eurex ist von 0,7 auf 2,0 angesprungen: Mit einem Schlag wurden Long-Spekulationen aufgelöst und Put-Absicherungen in großem Stil eingegangen.

In den USA war das Put/Call-Verhältnis zwar nicht so bullisch wie hier in Deutschland, aber auch in den USA haben Anleger stark Put-Absicherungen nachgefragt. Das Put/Call-Verhältnis der CBOE ist von 0,9 auf 1,1 gesprungen.

US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote um 7% auf 57% vermindert und verfügen nun wieder über eine Investitionsquote, die im laufenden Jahr mehrfach schon das Minimum angezeigt hat. Sprich: Mehr Cash hatten Fondsmanager dieses Jahr noch nie.

Die US-Privatanleger sind extrem pessimistisch, die Bulle/Bär-Quote ist auf -18% gefallen und befindet sich schon wieder auf dem Weg zu den extrem pessimistischen Notierungen von Anfang August.

Der technische Angst &und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 31% moderate Angst im Markt auf.

Interpretation



Der Stimmungseinbruch ist heftig, doch das absolute Stimmungsniveau ist noch nicht bei Angst und Panik angelangt. Damit haben wir noch kein ausreichendes Signal, das jetzt schon aggressive Käufe nahelegen würde. Allerdings würde ich die Stimmung als negativ genug interpretieren, um wieder erste Käufe zu tätigen.

Verantwortungsvoll zu investieren ist immer eine Wahrscheinlichkeitsrechnung und die entsprechende Positionierung: Ich würde der aktuellen Korrektur eine 40%ige Wahrscheinlichkeit geben, schon zu Ende zu sein. Das heißt aber auch, dass es durchaus nochmals weitergehen kann.

Es steht die nächste Verhandlungsrunde zwischen den USA und China an. Wie die regelmäßigen Leser unter Ihnen wissen, halte ich es für unwahrscheinlich, dass es zu einer Einigung kommt. Dennoch war es gerade Donald Trump, der durch seine Tweets die Hoffnung auf eine Einigung "schneller als von vielen erwartet" geschürt hat. Enttäuschungspotential ist also durchaus vorhanden.

Entsprechend unserer animusX-Sentimentanalyse haben extrem viele Anleger in dieser Woche einen Stimmungseinbruch erlitten. Negative Stimmung ist gemäß der Sentimenttheorie die Voraussetzung für einen tragfähigen Boden. Doch die Stimmung war zuvor sehr gut, so dass der heftige Stimmungseinbruch noch keine absoluten Extremwerte erzeugt hat. Da geht wohl leider noch was, könnte man im negativen Sinne sagen.

Entsprechend würde ich zwar bei extrem ausverkauften Titeln schon erste, vorsichtige Käufe tätigen. Im folgenden Kapitel habe ich eine ganze Reihe von Kaufkandidaten vorgestellt. Gleichzeitig würde ich aber noch ausreichend Pulver trocken halten, um im Falle einer zweiten Ausverkaufswelle handlungsfähig (kauffähig) zu bleiben.







04. Ausblick: 3 Unternehmen mit Q-Zahlen "nicht so schlimm wie befürchtet"

Wie sollten Neukunden des Heibel-Ticker PLUS ihr Portfolio aufbauen? Das ist eine Frage, die ich immer wieder gestellt bekomme. Heute fällt mir die Antwort leicht: Derzeit ist ein guter Zeitpunkt, LANGSAM einzusteigen.

Es gibt einige Positionen in unserem Portfolio, die mit "A" gekennzeichnet sind. Die können von Neukunden meiner Einschätzung nach sofort gekauft werden. Allerdings gelten die Regeln für den Einstieg, die ich im Heibel-Ticker Rüstzeug am Ende ausführe: Bitte kaufen Sie schrittweise und nicht alles auf einmal.

Für Dividendentitel und Wachstumstitel sehe ich stets mindestens zwei Käufe vor, bis eine volle Position erreicht wird. Im Zweifel kann die Position durch einen dritten Kauf nochmals vergrößert werden, wenn sich in meinen Augen ein besonderer Schnäppchenkurs bildet.

Spekulationen können direkt in einem Schritt gekauft werden, müssen dann aber auch sofort mit einem passenden Stopp Loss abgesichert werden.

Nach dem Ausverkauf dieser Woche ist es sicherlich an der Zeit, erste Käufe vorzunehmen. Aber, wie in Kapitel 03 ausgeführt, sollten Sie Pulver trocken halten, um im Falle einer Fortsetzung des Ausverkaufs oder einer zweiten Welle nochmals nachkaufen zu können.

Ich habe derzeit nicht die Angst, dass wir am Anfang vom Ende stehen, einen Schritt vor dem Abgrund. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass einige Unternehmen in der in den kommenden Tagen startenden Berichtssaison gute Zahlen veröffentlichen könnten.

Wenn jetzt ein neues Damoklesschwert der Strafzölle auf EU-Produkte über uns kreist, werden deutsche CEOs die erforderliche Vorsicht walten lassen und mit ihren Prognosen eher die Laune der Anleger verderben. Da ich dieses Damoklesschwert derzeit aber noch nicht ernst nehme, bin ich weiterhin grundsätzlich optimistisch gestimmt: Viele Konjunkturdaten sind bereits eingebrochen. Ab jetzt könnten Konjunkturdaten, die nicht mehr so schlimm sind wie befürchtet, für eine positive Börsenentwicklung sorgen.

NICHT SO SCHLIMM WIE BEFÜRCHTET

Ich habe mir drei Aktien herausgesucht, deren Quartalszahlen in meinen Augen besser ausfallen könnten, als viele Anleger erwarten. Oder anders herum ausgedrückt: Die Erwartungen sind für diese drei Unternehmen in den vergangenen Wochen immer weiter in den Keller geprügelt worden. Doch so schlimm wie erwartet werden die Zahlen nicht ausfallen.

AMERICAN EXPRESS

American Express, der ewige Drittplatzierte hinter Visa und Mastercard im globalen Wettbewerb um die zahlungskräftigsten Kunden, hat einen Nachteil, der ihm diese Berichtssaison zum Vorteil werden könnte: Kein nennenswertes China-Geschäft.

Die Aktie notiert auf einem KGV von 12, der Umsatz wächst aber mit 8%, der Gewinn sogar mit 10%. Das Epizentrum der herannahenden globalen Konjunkturflaute liegt nach Auffassung der US-Medien in China, und entsprechend wurden die global aufgestellten Kreditkartenunternehmen ausverkauft. American Express dürfte jedoch von den vergleichsweise stabilen Wirtschaftsentwicklungen im Rest der Welt profitieren und somit nicht Zahlen liefern, die so schlimm sind wie befürchtet.

Für eine kleine Spekulation ist American Express geeignet. Am 18. Oktober werden die Zahlen veröffentlicht. Aktuell notiert die Aktie bei 102,50 Euro, nachdem Ende Juli noch 115 Euro taxiert wurden. Ich denke, Zahlen, die nicht so schlimm sind wie befürchtet, könnten die Aktie schnell wieder auf das ursprüngliche Niveau katapultieren.

Charttechnisch gesehen kann die Aktie zuvor aber auch gut noch unter 100 Euro fallen. Ich würde daher eine spekulative Position zu Kursen unter 100 Euro eingehen, einen Stopp Loss bei 95 Euro vorsehen und schauen, wie die Q-Zahlen ausfallen.


FACEBOOK

Das KGV von Facebook ist inzwischen bei sensationellen 19 angelangt. Dabei wächst der Umsatz mit 27% p.a., der Gewinn soll in den kommenden fünf Jahren mit 22% p.a. wachsen. Die Aktie ist spottbillig!

Das ist sie schon seit längerer Zeit, aber dennoch habe ich bislang davon abgesehen, die Aktie zurück in unser Portfolio zu holen, weil das Unternehmen so etwas wie der Staatsfeind Nummer 1 ist: Es ist erwiesen, dass Facebook persönliche Kundendaten veruntreut hat und dass daraus auf viele Wahlen, nicht nur die von Donald Trump, Einfluss genommen wurde, der sich demokratisch nicht rechtfertigen lässt.

Seit zwei Jahren wird nun auf Facebook herumgehackt - zu Recht - und Politiker übertreffen sich mit Forderungen nach drakonischen Strafen, die jedoch allesamt nicht umgesetzt werden, weil ... tja, weil Facebook auch für die Wirtschaft einfach zu wichtig ist. Werbung findet heute ausschließlich über Google und Facebook statt.

Jetzt gibt es eine neue politische Bewegung: Eine ganze Reihe von Internet-Giganten könnte eine monopolartige Stellung haben. Nicht nur Facebook, sondern auch Amazon, Netflix und auch Google - die sogenannten FANG-Aktien. Sogar der Kapitalist Donald Trump hat Überlegungen verlauten lassen, diese Monopole aufzubrechen. Da können die Demokratischen Herausforderer nicht anders, als mit noch härteren Forderungen die Zerschlagung dieser kapitalistischen Krebsgeschwüre zu fordern.

Sie werden sich nun fragen, was daran so positiv für Facebook ist. Nun, ganz einfach: Bis vor wenigen Wochen stand Facebook allein am Pranger, jetzt hat Mark Zuckerberg Gesellschaft bekommen.

Bislang, wenn Facebook Q-Zahlen veröffentlicht hat, die besser waren als erwartet, kamen sofort die Berufspessimisten aus der Finanzpresse mit intellektuell hochwertigen Artikeln heraus, die Anlegern beweisen sollten, wie gefährlich diese Aktie des Staatsfeinds Nummer 1 tatsächlich ist. Künftig werden sich diese intellektuellen Redakteure auf vier Aktien aufteilen müssen. Ich glaube nicht, dass sie gleich viermal ein so düsteres Bild vermitteln können, wie wenn sich alle unisono auf nur eine Aktie stürzen können.

Facebook ist in meinen Augen unter 180 Euro einen ersten Kauf wert. Im Falle eines Rückschlags auf 165 Euro würde ich nochmals nachlegen :-).


SHOPIFY

Okay, hier gibt es keine Zahlen, mit denen ich Sie überzeugen könnte: 50% Wachstum in Umsatz und Gewinn werden mit einem KGV von 350 bewertet, das Kurs/Umsatz-Verhältnis liegt schon bei 33 und eine wirkliche "Story" gibt es derzeit nicht, außer dass die Aktie von 400 auf 330 Euro zurückgekommen ist.

"Mich interessiert nicht, woher eine Aktie kommt", antworte ich bei Leserfragen, die elendig lang über die Geschichte einer Aktie schreiben, "mich interessiert, wohin sie gehen könnte". Für eine Wachstumsaktie hat Shopify also zu schlechte Bewertungskennziffern.

Für eine Spekulation jedoch, eine Spekulation auf eine Gegenbewegung, könnte es reichen. Vor einer Woche war die Aktie sogar mal unter 300 Euro, schoss jedoch dann schnell wieder in die Höhe. Ich könnte mir vorstellen, dass ein weiterer Ausflug unter 300 Euro für eine Spekulation als guter Einstieg herhalten könnte.

Shopify ist das Warenwirtschaftssystem, mit dem viele Einzelhändler derzeit auf den Markt strömen. Das Wachstum ist stürmisch, der Wettbewerb wird vom Markt gefegt und entsprechend ist die Begeisterung für diese Aktie sehr groß. Für eine Spekulation reicht das schon.

Nun habe ich noch eine vierte Idee, über die ich meine Meinung aber noch nicht endgültig gebildet habe:

OSISKO GOLD ROYALTIES
WKN: A115K2, ISIN: CA68827L1013

Sie kennen meine Vorliebe für Goldunternehmen, die keine eigene Mine betreiben, sondern lediglich Lizenzrechte an der Goldproduktion halten. Wheaton Precious Metal, Royal Gold und Franco Nevada heißen die drei Großen der Branche. Deren Kurse sind jedoch bereits überproportional zum Goldpreisanstieg abgehoben.

Diese Woche wurde ich zum einem "Business Lunch" eingeladen, dessen Gastgeber mein Interesse weckte: Osisko Gold. Es handelt sich um ein kleines Unternehmen, das ebenfalls Lizenzen auf gegenwärtige und zukünftige Goldproduktionen hält. Doch die Entstehungsgeschichte ist interessant.

Sean Rosen ist CEO und Präsident von Osisko. Er stellte kurz nach der Jahrtausendwende mit Verwunderung fest, dass die Goldmine in Malartic, Kanada, nicht weiter erschlossen werden sollte, weil der Untertagebau zu teuer würde. Seiner Beobachtung zufolge war dort jedoch auch ein Tagebau möglich.

So fand er Investoren, die unter dem Finanzvehikel Osisko das Gelände günstig aufkauften und entwickelte die Goldmine. Als die Mine in Produktion ging, fanden große Goldminenbetreiber wieder Interesse daran und kauften sie für ein Vielfaches zurück. Osisko erhielt das Geld sowie eine Lizenz auf 5% der Goldförderung.

Diese 5% der Goldförderung bilden heute das Rückgrat für Osisko Gold, die seit 2014 regelmäßig eine Dividende ausschüttet, Aktien zurückkauft und einige Akquisitionen vorgenommen hat. Inzwischen hält Osisko Lizenzrechte an 135 Minen.

Diese Rechte wurden im Wesentlichen durch Übernahmen anderer Unternehmen erworben. Dort enthaltene Minen wurden weiterverkauft, die Lizenzen behalten. Dadurch hat Osisko heute seine Investmentziele jedoch nicht zu 100% umgesetzt: im Portfolio befinden sich 69% Gold-Lizenzrechte, über 17% Silberrechte, daneben noch 11% Diamantenrecht, Platin und andere Rohstoffe.

Doch das Hauptziel des CEOs Sean Rosen ist die geographische Aufteilung: er möchte am liebsten ausschließlich in Kanada aktiv sein. 104 der 135 Projekte befinden sich denn auch in Nordamerika, die verbleibenden Projekte sind über die ganze Welt verstreut.

Aus der Zeit der Entwicklung der Malartic Mine verfügt Osisko über Ingenieure, die das nötige Knowhow für die Entwicklung von Rohstoffminen haben. Damit unterscheidet sich Osisko von seinen oben genannten, wesentlich größeren Wettbewerbern. Chancen und Risiken können durch erfahrene Ingenieure wesentlich besser eingeschätzt werden als durch Finanzmathematiker. Zumindest führt Osisko diesem Umstand als klaren Vorteil an. Ich weiß jedoch, dass Ingenieure auch gerne mal die Kosten aus den Augen verlieren, wenn es um die Einschätzung der Machbarkeit geht. Aber sei's drum, in den vergangenen Jahren haben diese Ingenieure bei den Übernahmen geholfen, die anschließend zu verkaufenden Unternehmensteile, also Minen, die Osisko nicht selber betreiben wollte, auf einen Stand zu bringen, der einen lukrativen Verkauf ermöglichte.

Im Unterschied zu den drei oben genannten Unternehmen sind die meisten Lizenzrechte auf Minen ausgeschrieben, die ihre Produktion erst in den kommenden Jahren beginnen sollen. Damit hat Osisko, neben den 5% aus Malartic-Zeiten, heute noch wenig vorzeigbare, erfolgreiche Projekte. Es ist eher ein Projektentwickler, der aus Übernahmen und Teilverkäufen seine Erfolge erzielte. Seit einiger Zeit warten Anleger schon gespannt auf die Phase, wenn die neuen Lizenzen aktiv werden und der Goldstrom (daher Streaming-Company) startet.

Und genau zu diesem Zeitpunkt, kurz bevor die Früchte geerntet werden können, hat Osisko nun eine überraschende Entscheidung getroffen: Das Unternehmen wird die Barkerville-Mine, an der heute eine Minderheitsbeteiligung (32%) besteht, vollständig übernehmen. Der Wert der Barkerville-Mine beträgt 233 Mio. Euro und macht somit 20% des Unternehmenswertes aus.

Aus dem Unternehmen, das eigentlich nur mit Lizenzrechten am Goldmarkt partizipieren wollte, ist nun doch wieder zumindest teilweise eine Goldmine geworden. Anleger reagierten verschreckt, die Aktie hat in den vergangenen Tagen ihren Jahresgewinn wieder abgegeben (-25%).

Letztlich ist die Entscheidung in meinen Augen nur konsequent: Das Knowhow der Ingenieure lässt sich nicht ewig durch Gutachten aufrecht erhalten. Ein eigenes Projekt ist sicherlich sinnvoll, um das eigene Knowhow weiter zu fördern und um auch in der Zukunft gute Entscheidungen treffen zu können.

Doch auf der anderen Seite holt sich das Unternehmen damit die Risiken ins Haus, die Anleger eigentlich vermeiden wollten: Unwetter, geologische Probleme, Streiks, Umweltorganisationen und vieles mehr. Dinge, mit denen sich die Minenbetreiber herumschlagen müssen. Die Eigentümer der Lizenzrechte bekommen einen festen Produktionsanteil, ungeachtet der Probleme, die bei der Produktion auftreten. Es ist also leicht verständlich, warum viele Anleger die Aktien in diesen Tagen auf den Markt schmeißen.

Doch wenn CEO Sean Rosen tatsächlich ein so gutes Näschen hat, wie man ihm nachsagt und wenn die Ingenieure tatsächlich so versiert sind, wie sie bei den vergangenen Projekten gezeigt haben, dann könnte sich diese Akquisition als überaus lukrativ herausstellen. Kurz gesagt: Ich finde die Situation überaus interessant für eine Spekulation.

Auf der einen Seite sind die anderen Aktien der Lizenzunternehmen bereits abgehoben. Auf der anderen Seite bietet sich hier ein Schnäppchenpreis, weil Anleger "aus Prinzip" und daher ungeachtet des Preises, verkaufen. Für eine Spekulation ist das schon mal ein guter Start.

Ich erwarte, dass der Goldpreis in den kommenden Wochen noch deutlicher korrigiert als in den vergangenen Tagen. Das Commitment of Trades, also die Long-Positionen der großen Spekulanten, waren in der Geschichte des Goldes noch nie so groß wie heute. In der Finanzpresse mehren sich nun die Artikel über Gold als Anlagealternative. Nachdem der Goldpreis in diesem Jahr schon kräftig angesprungen war, sind das für mich Zeichen, die auf eine Korrektur hindeuten.

Nun ist Osisko bereits abgestraft. Ich werde mal die kommenden Tage beobachten, wie sich die Aktie verhält. Gegebenenfalls können wir mit engem Stopp Loss schon mal einsteigen.



05. Gold als sicherer Hafen



Kryptowährung hinterlegt mit Goldbarren

Mi, 02. Oktober um 12:15 Uhr


Wie von mir vor einigen Wochen angekündigt sehen wir in diesen Tagen, wie der Goldpreis korrigiert. Ich denke, die Goldpreiskorrektur wird uns in den kommenden Wochen irgendwann attraktive Kaufpreise präsentieren. Ich habe eine interessante neue Möglichkeit gefunden, in Gold zu investieren:

https://www.paxos.com/paxgold/

Pax Gold ist das Produkt eines Goldhändlers, bei ihm Gold zu kaufen, das in Londoner Tresoren liegt. Die Zuordnung zu jedem individuellen Goldbarren erfolgt über die Kryptowährungen Ethereum. Anleger können auch kleinste Bruchteile am Goldbarren erwerben. Eine Lagergebühr gibt es nicht.

Lassen Sie mich das Produkt kurz vorstellen, damit Sie die Vor- und Nachteile besser einschätzen können.

Weltweit gibt es immer weniger Möglichkeiten, Vermögen "sicher und wertstabil" aufzubewahren. Bei Anleihen werden Privatanlegern immer mehr Knüppel zwischen die Beine geworfen (siehe mein Update zu unserer Unternehmensanleihe). Der Immobilienmarkt ist bereits abgehoben, wie oben beschrieben. Bleibt das Gold und der Bitcoin als sicherer Hafen.

Der Bitcoin ist ein mathematisches Konstrukt, dessen zugrunde liegende, fundamentale Bewertung wohl niemand so richtig errechnen kann. Entsprechend schwankt der Wert um mehrere hundert Prozent, je nachdem, wie sich Angebot und Nachfrage gerade entwickeln. In den vergangenen Tagen ist der Wert des Bitcoins eingebrochen, weil neue börsennotierte Futures auf den Bitcoin an den Markt gebracht wurden. Plötzlich konnten viele Anleger den Bitcoin Shorten (Leerverkaufen).

Der große Vorteil des Bitcoin ist die Geschwindigkeit, mit der Grenzen überwunden werden können. Als digitale Währung eignet sich der Bitcoin hervorragend, um Vermögen vor der heimischen Regierung in Sicherheit zu bringen. In vielen Drittweltländern ist das eine Eigenschaft, die von den Anlegern am meisten geschätzt wird.

Auch Goldbarren eignen sich, um Vermögen wertstabil und sicher aufzubewahren, allerdings braucht man dazu einen teuren Tresor oder muss für ein Schließfach bei der Bank Gebühren bezahlen. Außerdem ist es schwer, größere Goldvermögen über Landesgrenzen zu transportieren.

Der Goldhändler Paxos hat nun ein Produkt entwickelt, dass die Wertstabilität und Sicherheit des Goldbarrens mit der Transportierbarkeit der Kryptowährungen vereint.

Hintergrund Krypotowährung: Die Blockchain ist eine Technologie, mit der eine lückenlose, öffentlich verfügbare Dokumentation über Prozesse und Gegenstände gewährleistet werden kann. Im Fall von Pax Gold bekommt ein bestimmter Goldbarren, der in London, dem Haupthandelsplatz der Welt für Gold, in einem Tresor liegt. Jeder Goldbarren hat eine eindeutige Nummer.

Die Blockchain-Technologie ist die Basis für den Bitcoin, für Ethereum, für LiteCoin und für viele andere "Kryptowährungen". Diese Kryptowährungen gibt es nur in einer Menge, die über verschiedene Systeme beschränkt ist. Beim Bitcoin beispielsweise muss jeder neue Bitcoin "geschürft" werden.

Bei Pax Gold, basierend auf Ethereum, muss jeder neue Goldbarren mit einer eindeutigen, über Ethereum erstellten Blockchain hinterlegt werden, wenn er gekauft wurde. In der dem einzelnen Goldbarren zugrunde liegenden Blockchain steht nun der Inhaber des Goldbarrens. Dieser Goldbarren kann nun Anteilig verkauft werden. Jeder Kauf wird in die Blockchain des Goldbarrens eingefügt. Diese Blockchain wird öffentlich, verteilt über viele Rechner, verwaltet.

Es fällt eine Transaktionsgebühr an, über die sich Paxos finanziert: 0,02% zzgl. ein paar Cent für die Nutzung von Ethereum. Das ist deutlich weniger als der Aufschlag, den Sie heute beim Kauf eines Barrens oder einer Goldmünze zahlen müssen (meist mehrere Prozent).

Es gibt bereits unzählige Gold-ETFs. Viele davon sind jedoch nicht mit Gold hinterlegt, sondern werden über "Finanzmarktderivate" umgesetzt. Wenn Sie diese Gold-Produkte kaufen, haben Sie lediglich das Versprechen der Bank in der Hand, einen dem Goldwert entsprechenden Betrag zu zahlen. Gold selbst haben Sie nicht.

Es gibt aber auch eine Reihe von Gold-ETFs, die mit echten Goldbarren hinterlegt sind. Die entsprechenden Papiere hab ich im Kundenbereich unter Portfolio -> Index-Charts -> Gold in US-Dollar aufgelistet. Doch inzwischen erhebt selbst Xetra Gold, mein Favorit, eine Lagergebühr.

Da Ihr Investment einem individuellen Goldbarren zugeordnet wird, den Sie sich im Zweifel auch ausliefern lassen können, unterliegt ein eventueller Gewinn nach Ablauf der Spekulationsfrist von 12 Monaten nicht der Steuer.

Die Vorteile sind also ziemlich einfach:
- Günstiger Kauf, günstiger Verkauf, keine Lagerkosten.
- Echtzeithandel weltweit möglich, also extrem transportabel
- Währung ist vollständig mit individuellen Goldbarren hinterlegt, kann also nicht manipuliert werden
- Paxos Gold wird von der US-Finanzaufsicht reguliert, ist also zugelassener Bestandteil des Finanzmarktes

In meinen Augen gibt es einen wesentlichen Nachteil:
- Paxos Gold muss sich natürlichen Regeln der US-Finanzaufsicht unterwerfen. Im Prospekt wird explizit erwähnt, dass die "Asset Protection Rule" auch für Pax Gold gilt: Wenn die USA beschließen, Vermögen von russischen Oligarchen oder chinesischen Industriellen einzufrieren, dann werden auch bei Paxos verwaltete Vermögen davon betroffen. Sollten die USA irgendwann einmal beschließen, den Goldbesitz zu untersagen, dann würde Paxos Ihr Vermögen im schlimmsten Fall der US-Regierung zur Verfügung stellen. Es ist noch keine 100 Jahre her, dass die USA für einige Jahre den Goldbesitz vollständig verboten und entsprechende Werte eingezogen haben.

Nun müssen Sie entscheiden, was Sie von Gold erwarten: Wertaufbewahrung zu Krisenzeiten? Dann ist Pax Gold wohl doch keine Alternative. Wenn Sie jedoch am Ball bleiben und in den kommenden Monaten und Jahren an der Goldpreisentwicklung partizipieren möchten, aber im Fall einer sich abzeichnenden schweren Finanzkrise rechtzeitig reagieren können, dann ist Pax Gold in meinen Augen ein sehr gutes Produkt.



06. Update beobachteter Werte: Nokia-Anleihe

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Nokia-Anleihe
PRIIP & MiFID II haben 60% aller Unternehmensanleihen "nicht investierter" gemacht, BFM such Lösung!

Fr, 04. Oktober um 17:34 Uhr
Nun hat das Bundesministerium für Finanzen geantwortet. Die Schuld liegt deren Auffassung nach natürlich beim Emittenten, der doch das Basisinfoblatt erstellen könnte, wenn ihm Privatanleger wichtig seien. Doch gleichzeitig erkennt man an, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt, denn immerhin sind 60% aller Unternehmensanleihen für Privatanleger nicht mehr handelbar.

Nach heutiger Auffassung sind nur "plain vanilla" Unternehmensanleihen für Privatanleger handelbar. Unter plain vanilla versteht man Papiere, die keinerlei Sonderbedingungen enthalten. Eine unbegrenzte Laufzeit ist schon eine Sonderbedingung. Auch die Option eines vorzeitigen Rückkaufs zu einem Preis, der in Abhängigkeit von Bedingungen gebildet wird, gilt als Sonderbedingung. Daher sind alle Anleihen mit "make whole"-Option mit einem Basisinformationsblatt zu hinterlegen, wenn Privatanleger sie kaufen können sollen.

Nun arbeitet man daran, die Sonderkonditionen etwas genauer einzugrenzen. So ist eine unbegrenzte Laufzeit per se keine Sonderbedingung, da sie den gehandelten Kurs der Unternehmensanleihe nicht beeinflusst.

Auch die make whole Bedingung ist dann nicht als Sonderbedingung einzustufen, wenn der Rückkaufpreis in Abhängigkeit von gängigen Marktinstrumenten wie Libor oder Euribor ermittelt werden kann. Unsere Nokia-Anleihe darf jederzeit zu einem Kurs der US-Diskontrate zzgl. 40 Basispunkte abdiskontiert und zurückgekauft werden.

Nun ist die US-Diskontraten im aktuellen Diskussionspapier nicht explizit genannt, ich würde aber davon ausgehen, dass dies ebenfalls ausreicht, um diesen Sonderfall aus dem Verbot herauszunehmen. Inhaltlich betrachtet zumindest. Man weiß aber nie, welche Dynamik in den entscheidenden Sitzungen dann zu beobachten sein werden und ob inhaltliche Argumente stechen oder nicht.

Alles in allem scheint das Problem bekannt zu sein, kurzfristig wird nach Lösungen gesucht und wir dürfen uns überraschen lassen, ob unsere beiden Unternehmensanleihen vielleicht schon bald wieder handelbar werden. Ich halte Sie auf dem Laufenden.

Vorerst würde ich keine Verkäufe mehr vornehmen, da die Papiere grundsätzlich auf dem aktuellen Zinsniveau ziemlich attraktiv sind. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die Papiere wieder deutlich höher notieren würden, wenn sich diese Geschichte zu deren Gunsten auflösen sollte.

Zeithorizont? Na, schätzen Sie mal die Arbeitsweise der Behörden ein. Ich denke, wir müssen hier eher mit Wochen oder Monaten rechnen als mit Tagen.



07. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈10%) =6,3%WKN3.10.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 5x2%!
TUITUAG0010,30 €-3%14%2,2%A
SplunkA1JV4H110,56 €2%11%2,1%A
TwilioA2ALP4101,98 €3%0%2,0%A







Wachstum (≈30%) =18,6%WKN3.10.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 4x7,5%!
BB BiotechA0NFN356,20 €-2%-2%6,8%B
Nvidia918422164,68 €2%19%3,7%A
ZuoraA2JHJJ13,68 €-5%-18%8,1%A







Dividende (≈25%) = 21,1%WKN3.10.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x8%!
Innotec5405109,85 €-5%-2%5,5%C
FreenetA0Z2ZZ19,00 €1%11%8,2%A
Deutsche Post55520028,88 €-4%13%3,4%B
Deutsche Telekom55575015,13 €-1%4%3,9%A







Absicherung (≈20%) =18%WKN3.10.19Woche ΔΣ '19 ΔAnteil 3x7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.4.303,00 €-2%21%8,0%A
Südzucker-AnleiheA0E6FU75,26%1%-1%6,4%A
Nokia-AnleiheA0T9L2117,43%0%16%3,6%B





Cashquote
Σ-Portfolio Ergebnis seit 2018

-1%2%36,0%
Ergebnis seit 2019


18,7%


Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis10%6,3%522%
WachstumEnkelkinder30%18,6%437,5%
DividendeUrlaub25%21,1%348%
AbsicherungZins & Gold20%18%336,7%
Summe
85%64,0%1512


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:


ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

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Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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