Heibel-Ticker 19/42 - Turbulente Börsentage führten zu großen Kurssprüngen

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18.10.2019:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

14. Jahrgang - Ausgabe 42 (18.10.2019)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Turbulente Börsentage führten zu großen Kurssprüngen
02.So tickt die Börse: Handelsstreit, Brexit und Konjunktur schüren Hoffnung unter Anlegern
 - Wirecard: Und täglich grüßt das Murmeltier
 - Finanzierungsgeschäft zieht an
 - Hoffnung für Autos durch Renault angekratzt
 - Rotation und Reaktion
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Skepsis unter inländischen Anlegern deutet auf Käufe von Ausländern
 -
04.Ausblick: Argumente für eine Fortsetzung der Rallye und eine Einkaufsliste
05.Update beobachteter Werte
 Stopp Loss hat gezogen
 Ticketsteuer ist Nebensache, Stopp Loss nachziehen auf 10,90 Euro
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Turbulente Börsentage führten zu großen Kurssprüngen

Liebe Börsenfreunde,

Ich bin erst in der Nacht zum Samstag aus Griechenland zurück gekommen und habe daher dieses Wochenende damit verbracht, die turbulenten Ereignisse der vergangenen Tage zu sortieren und für Sie aufzubereiten. Eigentlich wollte ich noch auf die Entscheidung des britischen Parlaments warten, aber da war wohl eher der Wunsch nach einer Lösung - egal wie - der Vater meines Gedanken: die Abstimmung wurde verschoben.

Mit der heutigen Ausgabe habe ich einen besonderen Schwerpunkt auf die Analyse der Rallye der vergangenen zwei Wochen gelegt: Haben wir die Rallye verpasst oder ist es noch früh genug, um aufzuspringen? Dieser Frage gehe ich heute aus verschiedenen Blickwinkeln nach.

In Kapitel 02 habe ich kurz den Status Quo der drei Krisenherde Handelsstreit, Brexit und Konjunktur aufgezeigt. Anhand der größten Aktienkursbewegungen in der DAX-Familie habe ich dann analysiert, welche Gründe hinter der Rallye stecken: Ausländische Anleger kaufen meiner Analyse zufolge zyklische Industrieaktien.

In Kapitel 03 wird die Theorie der ausländischen Käufer durch die Sentimentanalyse bestätigt, denn die einheimischen Anleger sind überwiegend skeptisch. Nach einer zweiwöchigen Rallye hätte ich mehr Euphorie erwartet.

Was das nun alles bedeutet, welche Gründe es noch für eine baldige Fortsetzung der Rallye gibt und welche acht Aktien ich zu meinen Wunschkursen kaufen würde, zeige ich dann in Kapitel 04.

Wie immer gibt es einige wichtige Updates in Kapitel 05 sowie einen Überblick über unser Portfolio in Kapitel 06.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts191020.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Handelsstreit, Brexit und Konjunktur schüren Hoffnung unter Anlegern

Drei große Themen dominieren das Börsenparkett: Handelsstreit, Brexit und Konjunktursorgen.

Im Handelsstreit hat Donald Trump mit seiner Teileinigung dafür gesorgt, dass die Angst vor weiteren Eskalationsschritten für die kommenden Wochen vom Tisch ist. Kritiker weisen immer wieder darauf hin, dass es noch nichts "Zählbares" gibt, noch keine Unterschrift oder irgendetwas anderes Verbindliches, außer Bestellungen von US-Agrarprodukten, die in China ohnehin dringend benötigt werden. Doch an den Aktienmärkten spielt man das Thema anders: Allein schon die Tatsache, dass bis auf weiteres keine weiteren Eskalationsschritte zu fürchten sind, sorgt für Entspannung und ermöglicht es den Anlegern, sich in diesen Tagen auf Quartalszahlen zu konzentrieren, statt wie das Kaninchen vor der Schlange zu erstarren.

Die USA haben inzwischen auch gegenüber Europa Strafzölle erhoben. Bislang sind die erhobenen Strafzölle eher eine Warnung, ein Schuss vor den Bug. Europa wird diese Warnung in den kommenden Monaten erwidern, sobald ein entsprechendes Urteil im Fall Boeing/ Airbus gefällt wird. Hier würde ich erst einmal abwarten, ob sich eine ähnlich bedrohliche Situation entwickelt, wie die USA gegenüber China aufgebaut haben, oder nicht. Ich denke nicht, dass die Situation ähnlich eskalieren wird.

Zum Brexit fehlen mir die Worte: Wie Boris Johnson es geschafft hat, den Austrittsvertrag doch wieder aufzuschnüren und zu modifizieren, verstehe ich nicht. Aber einmal mehr fehlt auch die Mehrheit in London, um den modifizierten Vertrag zu verabschieden. Nun wird diskutiert, ob eine erneute Verlängerung beantragt werden soll bzw. Johnson hat den Antrag eingereicht, begleitet von einem Schreiben, in dem er seine persönliche Ablehnung gegenüber diesem Antrag zum Ausdruck bringt.

Anleger haben sich an das Chaos gewöhnt. Mag sein, dass ein harter Brexit zum 31.10. nochmals für einen kurzfristigen Ausverkauf sorgen wird, grundsätzlich sind Anleger jedoch darauf vorbereitet und dürften ein solches vermeintlich negatives Ereignis schnell verarbeitet haben.

Nichts ist schlimmer für Unternehmenslenker als Ungewissheiten. Ungewissheit über weitere Eskalationsschritte im Handelsstreit und Ungewissheit über eine weitere Verlängerung der Brexit-Tragödie. Die Ungewissheit nimmt jedoch ab, wenngleich unter großem Chaos, und Unternehmenslenker schauen in eine Zukunft, in der Handelszölle tendenziell wieder sinken und in der die Briten nicht mehr zum Binnenmarkt gehören. Entsprechende Investitionsentscheidungen können nun auf den Weg gebracht werden und das sollte sich positiv auf die Konjunkturentwicklung auswirken. Mag sein, dass wir sehr früh sind mit einer solchen Erwartung, doch an den Aktienmärkten werden solche Entwicklungen ja auch um 6-9 Monate vorweg genommen. Ist es also möglich, dass im nächsten Frühjahr erste zarte Hoffnungspflänzchen bei den Konjunkturdaten zu sehen sind? Ich will es nicht ausschließen.

WIRECARD: UND TÄGLICH GRÜSST DAS MURMELTIER

Um 25% ist die Aktie von Wirecard diese Woche wieder einmal nach unten geprügelt worden, nachdem die Financial Times einen Artikel veröffentlichte, in dem die altbekannten Vorwürfe der Bilanzierungsunregelmäßigkeiten mit alten Argumenten erneut vorgetragen wurden. Dokumente, die die Vorwürfe belegen sollen, seien als echt eingestuft worden, so die Financial Times.

Es handelt sich um einen Wirtschaftskrimi: Financial Times mit seiner Reputation als wichtiges Börsenblatt gegen Wirecard als erstes, erfolgreiches FinTech-Unternehmen. Ich hatte mir meine Meinung vor einigen Monaten gebildet: Auch wenn es zu einzelnen Verfehlungen im Konzern gekommen sein mag, so ist die daraus abgeleiteter Dimension des Problems von der Financial Times meiner Ansicht nach maßlos übertrieben.

Dennoch ist die Schlagkraft der Financial Times nicht zu unterschätzen. In der Vergangenheit wurde im Abstand von einigen Tagen immer nochmal was nachgelegt, was einen ersten Erholungsversuch der Aktie vereitelte. Diesmal hat Wirecard ein Aktienrückkaufprogramm aktiviert (bis zu 1% der ausstehenden Aktien), mit dem man gegen die vermeintlich koordinierten Aktien von Leerverkäufern vorgehen möchte. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob 200 Mio. Euro ausreichen, um Leerverkäufer, die binnen weniger Tage 6 Mrd. Euro Marktkapitalisierung vernichten können, in den Griff zu bekommen.

Wer spekulieren möchte, sollte unbedingt mit Stopp Loss Orders arbeiten.

FINANZIERUNGSGESCHÄFT ZIEHT AN

Grenke Leasing berichtete bereits vor zwei Wochen deutlich bessere Umsatzzahlen als erwartet. Auch die Marge verbesserte sich. Das Finanzierungsgeschäft sei um 21,7% angesprungen, die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde angehoben. Grenke hat sich auf schwere Zeiten an den Finanzmärkten eingestellt und erntet nun die Früchte. Gleichzeitig wird die Kritik an der exzessiven Geldflutung durch die EZB unter Mario Draghi immer lauter: Jens Weidmann hat begonnen, Begründungen gegen die Geldflutung öffentlich zu machen und erhält umgehend Unterstützung von einer ganzen Reihe namhafter Geldpolitiker Europas.

Die Ungewissheit (siehe oben) schwindet und Widerstand gegen das Niedrigzinsumfeld formiert sich. Da ist Grenke ideal positioniert, um nun Investitionsvorhaben zu finanzieren. So erklärt sich ein Kurssprung von 14% in nur zwei Wochen.

Ganz ähnlich sieht es bei Hypoport aus. Der Immobilienfinanzierer berichtet 24% Wachstum beim Transaktionsvolumen, das über die hauseigene Plattform abgewickelt wurde. Die Aktie ist um 21% angesprungen.

Quasi im Kielwasser der beiden Finanzierer ist auch die Deutsche Pfandbriefbank als Finanzierer öffentlicher Kredite um 10% angesprungen, Q-Zahlen werden allerdings erst am 11.11. veröffentlicht.

HOFFNUNG FÜR AUTOS DURCH RENAULT ANGEKRATZT

Autoaktien sind seit der Teileinigung im Handelsstreit kräftig angestiegen: VW +9%, Daimler +7% und BMW +6%. Auch Zulieferer konnten profitieren: Dürr und Schäffler je +10%, Stabiles +6% und MS Industries +4%. Ein Teil der Gewinne wurde allerdings am Freitag wieder abgegeben, nachdem Renault schwache Umsatzzahlen für das abgelaufene Quartal in Aussicht stellte.

Kaum eine andere Industrie hängt so stark am Tropf Chinas, daher dürfte die Teileinigung einen nachhaltig positiven Effekt auf die Autobauer haben. Renaults Zahlen sind vergangenheitsbezogen und haben maximal für einen kurzen Rücksetzer gesorgt.

Negativer Ausreißer bei den Autowerten ist die VW-Ausgliederung Traton, die Mutter von MAN und Scania LKWs. Mit -10% wurden die Kursgewinne, die im Vorfeld der Aufnahme des Titels in den SDAX erzielt wurden, wieder abgegeben. Traton ist eine Dividendenaktie ohne erkennbares Wachstum und wird es daher schwer haben, den Kurs nachhaltig zu steigern.

ROTATION UND REAKTION

Woche für Woche habe ich ein besonderes Augenmerk auf die Aktien mit den größten Kursbewegungen. In den vergangenen zwei Wochen gab es eine ganze Reihe von großen Bewegungen, die ich hier gebündelt betrachten möchte. Dabei interessiert mich für eine allgemeine Markteinschätzung insbesondere, welche Aktien ohne besondere Ereignisse große Kursbewegungen hinlegen. Schauen wir uns jedoch zunächst einmal diejenigen Aktien an, die einen Grund für ihre Kursbewegung hatten:

Die folgenden Unternehmen haben eine Prognoseanhebung bekannt gegeben und sind daher deutlich angesprungen: HelloFresh (+32%) und Drägerwerk (+30%). Im Gegenzug gab es Prognosesenkungen und entsprechend hohe Kurseinbrüche bei den folgenden Aktien: Hugo Boss (-26%), Klöckner (-8%), Wacker Neuson (-11%), INDUS Holding (-8%). Die verhältnismäßig größeren Kurssprünge nach oben lassen vermuten, dass Anleger auf negative Überraschungen besser vorbereitet waren als auf positive.

United Internet ist um 9% angesprungen, nachdem Gründer und CEO Ralph Dommermuth Aktien für 1,5 Mio. Euro gekauft hat. Drillisch konnte im Kielwasser um 8% zulegen. Dommermuth scheint von der Frequenzvergabe für die 5G-Technologie begeistert zu sein, sonst würde er seine Unternehmen nicht nachkaufen. Sie wissen ja: Insider verkaufen Aktie aus allen möglichen Gründen: Hauskauf, Scheidung, Diversifizierung, ... aber kaufen tun sie nur aus einem Grund: Aus Überzeugung.

Nordex führte eine erfolgreiche Kapitalerhöhung mit Ankeraktionär Acciona durch, die Aktie sprang um 13% an.

Überraschende Vorstandswechsel führten bei Ceconomy (-13%) sowie auch bei Qiagen (-16%) zu einem Ausverkauf. Rheinmetall (-8%) wurde ausverkauft, weil ein Exportstopp für Rüstungsgüter in die Türkei, dem besten Kunden der vergangenen Jahre, droht. Südzucker (-13%) hat schwache Zahlen veröffentlicht. Und CorEstate Capital (-10%) geriet nach einem Jahreshoch ins Visier des aggressiven Shortsellers Muddy Waters, der eine Leerposition aufbaut. Anleger fürchten nun eine Short-Attacke gegen CorEstate und nehmen Gewinne mit.

Soweit die nachvollziehbaren Kursbewegungen. Nun zu den Kursbewegungen ohne ersichtlichen Grund: Siltronic (+11%), Jungheinrich (+13%), Dt. Lufthansa (+9%), Deutsche Beteiligungs AG (+17%) und Cewe (+10%). Fällt Ihnen was auf? Ja, alles Kurssprünge nach oben. Rotation und nicht Reaktion. Hier rotieren Anleger in Werte, die von einem Konjunkturaufschwung profitieren würden.

Schauen wir nun einmal auf die Wochenveränderung der wichtigsten Indizes:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES19.10.19Woche ΔΣ '19 Δ
Dow Jones26.770 -0,2%16,1%
DAX12.634 1,0%19,6%
Nikkei22.493 3,2%12,4%
Shanghai A 3.078 -1,2%17,9%
Euro/US-Dollar1,121,3%-2,3%
Euro/Yen121,201,3%-4,0%
10-Jahres-US-Anleihe1,75%-0,01-0,99
Umlaufrendite Dt-0,39%0,09-0,49
Feinunze Gold$1.491 0,3%16,4%
Fass Brent Öl$59,06 -1,8%13,1%
Kupfer5.750 0,4%-4,4%
Baltic Dry Shipping1.855 2,5%45,9%
Bitcoin7.957 -4,3%102,9%



Mit +1% hat der DAX zwischenzeitlich den Dow Jones (-0,2%) in Sachen Jahresperformance (19,6% vs. 16,1%) abgehängt. Die Berichtssaison in Deutschland beginnt am Montag. Für meinen Geschmack sind das schon eine Menge Vorschusslorbeeren und die Brexit-Tragödie ist noch lange nicht vorbei.

Der Euro ist diese Woche kräftig angestiegen. Daraus können wir folgern, dass auch eine Reihe internationaler Investoren US-Dollar in Euro getauscht haben, um in den DAX zu investieren. Die Sentimentanalyse im folgenden Kapitel wird vielleicht Aufschluss darüber geben, wer den Kursanstieg im DAX maßgeblich erzeugt hat: inländische oder ausländische Anleger.

Während das Zinsniveau in den USA leicht rückläufig ist, setzt die Umlaufrendite ihren Anstieg weiter fort. Die Kritik von Jens Weidmann und einer Reihe von ehemaligen Noten- und EZB-Bänkern trägt offensichtlich Früchte.

Der Ölpreis befindet sich weiter auf dem Rückzug: Der Drohnenanschlag in Saudi Arabien hat gezeigt, wie leicht es derzeit fällt, mehr Öl zu produzieren, um einen unvorhergesehenen Produktionsausfall zu kompensieren. Gleichzeitig hat die Klimaschutzbewegung Kurs auf fossile Energieträger genommen, die CO2-Steuer in Deutschland ist da nur ein erstes Signal an den Ölmarkt. Ich halte jegliche Investitionen in Aktien der Ölbranche derzeit für zu gefährlich. Öl ist die neue Kohle.

Schauen wir uns nun also mal die Entwicklung der Stimmung unter den Anlegern an.




03. Sentiment: Skepsis unter inländischen Anlegern deutet auf Käufe von Ausländern

Der DAX konnte die Zugewinne der Vorwoche nicht nur halten, sondern sogar noch leicht ausbauen. Ursächlich dafür sind die exorbitanten Kurssprünge bei Unternehmen, die positiv überraschende Zahlen vorlegen konnten, während die negativen Überraschungen nur für mäßige Ausverkäufe sorgten. Zudem gab es eine ganze Reihe von Titeln, die im Rahmen von Rotationsbewegungen kräftig zulegen konnten, wie im vorangegangenen Kapitel gezeigt.

Somit gestehen nun 32% (+11%) der Umfrageteilnehmer, dass der DAX sich in einem Aufwärtsimpuls befindet, weitere 18% (+7%) glauben jedoch an eine Topbildung, also an ein baldiges Ende der Rallye. Weiterhin noch 39% (-10%) gehen von einer übergeordneten Seitwärtsbewegung aus... , obwohl der DAX diese Woche ein neues Jahreshoch erreichte. Ich würde die aktuelle Stimmung mit "gute Laune" beschreiben. Von einer Überhitzung oder von Euphorie sind wir noch weit entfernt.

Mit 52% (+10%) haben die meisten Umfrageteilnehmer diese Entwicklung zum größten Teil erwartet, weitere 10% (+1%) geben an, darauf spekuliert zu haben. Auf der anderen Seite sehen nur noch 28% (-7%) ihre Erwartungen der Vorwoche durch die aktuelle DAX-Entwicklung als kaum erfüllt an, weitere 9% (-3%) geben an, auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein. Trotz der DAX-Rallye sind inländische Anleger noch immer ein wenig verunsichert. Ich werte dies als ein weiteres Zeichen dafür, dass die Rallye zu einem großen Teil auch durch ausländische Investoren befeuert wurde.

Auch in der Zukunftserwartung der Anleger finden wir Skepsis über die Nachhaltigkeit der Rallye. So sind 4% der Umfrageteilnehmer vom Lager derer, die für den DAX in drei Monaten weiter steigende Kurse erwarten ins Lager der Skeptiker gewechselt und gehen nun von einer Topbildung innerhalb der nächsten drei Monate aus. Insgesamt beherbergt das Optimistenlager somit nur noch 25% (-4%) der Umfrageteilnehmer, an eine Topbildung in den nächsten drei Monaten glauben insgesamt 8% (+4%). Unverändert 17% fürchten gar niedrigere Kurse in drei Monaten. Die meisten erwarten eine Seitwärtsbewegung (+1% auf 45%).

Entsprechend dieser aufkeimenden Skepsis wollen nun 17% (+6%) der Anleger in den kommenden zwei Wochen ihre Aktienpositionen verkleinern, 21% (-2%) wollen noch Aktien zukaufen. Mit 61% (-4%) haben sich weiterhin die meisten Anleger derzeit noch nicht über ihre nächsten Aktivitäten entschieden.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger pendelt um die neutrale Nulllinie herum. Ganz anders die Profis, die sich über die Eurex absichern. Das Put-Call-Verhältnis ist auf 1,0 gefallen und zeigt eine bullische Positionierung an.

In den USA zeigt das Put/Call-Verhältnis der CBOE hingegen weiterhin eine recht pessimistische Überzeugung der Anleger an, es werden überwiegend Put-Absicherungen gekauft. Und entsprechend bleiben auch US-Fondsmanager mit einer Investitionsquote von nur 57% sehr defensiv. Die Cashquote ist damit auf dem höchsten Level des laufenden Jahres.

Das Bulle/Bär-Verhältnis der US-Privatanleger ist auf 2,5% angesprungen und zeigt eine neutrale Verfassung auf.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 ist auf die neutralen 50 angestiegen.

Interpretation



Sowohl der stark angestiegene Euro-Wechselkurs zum US-Dollar als auch die nur moderate Selbstzufriedenheit der inländischen Anleger, trotz der zweiwöchigen Rallye, sprechen in meinen Augen dafür, dass diese Kursrallye zu einem großen Teil von ausländischen Investoren befeuert wurde. Eine Lösung der Brexit-Tragödie, wie auch immer sie aussehen möge, scheint in greifbarer Nähe zu sein, denn Boris Johnson weicht keinen Millimeter von seinem Versprechen ab, den Termin 31.10. einzuhalten, ob mit oder ohne Vertrag.

Aus dieser Betrachtung wäre eine erneute Verlängerung der Frist negativ für die Aktienmärkte. Eine weitere Hängepartie wollen die wenigsten Unternehmen, noch die Anleger. Die Ungewissheit wird inzwischen als stärkere Belastung wahrgenommen als die Folgen eines möglichen harten Brexits.

Wir können darauf aufbauend über die kommende DAX-Entwicklung, je nach Brexit-Entwicklung spekulieren. Der Hasenfuß an der Spekulation: Ich habe keine Ahnung, welche Szenerien die Briten noch aus dem Hut zaubern. Aktuell gibt es für mich nur zwei Möglichkeiten: Fristverlängerung oder harter Brexit. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Johnson noch eine Mehrheit für den Austrittsvertrag bekommt und innerhalb von nur noch 10 Tagen einen geregelten Brexit organisiert. Wenn geregelt, dann nur mit Fristverlängerung. Alternativ könnte es nach den nunmehr dreieinhalb Jahren auch einen kurzen Prozess geben, der im harten Brexit endet.

Im Falle einer Fristverlängerung würden ausländische Anleger enttäuscht verkaufen und inländische Anleger würden, erleichtert über die Verlängerung, zugreifen. Ein moderater Teil der Kursgewinne der vergangenen zwei Wochen würde abgegeben werden, da ausländische Anleger vermutlich schneller verkaufen, als inländische Anleger zugreifen können. Dieses Szenario zollt dem Narrativ Tribut, das in Deutschland herrscht: "Ein harter Brexit wäre verheerend und sollte auf jeden Fall vermieden werden". Wie gesagt, ausländische Anleger sehen das inzwischen anders.

Im Falle eines harten Brexits würden inländische Anleger vermutlich sehr wenig tun, da ihre Skepsis bereits im Portfolio abgebildet ist (hohe Cashquote). Es fällt mir schwer, die Reaktion ausländischer Anleger abzuschätzen. Wenngleich sie ein Ende mit Schrecken dem Schrecken ohne Ende vorzuziehen scheinen, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sie nach den Kursgewinnen der vergangenen zwei Wochen jetzt nochmals Überzeugungkäufe tätigen würden. Auch bei diesem Szenario ist also ein kurzer Rücksetzer sehr wahrscheinlich.

Am wahrscheinlichsten ist jedoch, wenn ich mir die Entwicklungen der vergangenen Monate anschaue, dass die Briten noch zur Überraschung aller einen weiteren Hasen aus dem Hut zaubern. Mal sehen, wie der aussieht.

Ich halte es also für wahrscheinlich, dass die große Skepsis unter den inländischen Anlegern kurzfristig nochmals für einen Rücksetzer sorgen wird. Ob dies dann eine Kaufgelegenheit darstellt, oder aber Schlimmeres befürchtet werden muss, untersuche ich im folgenden Kapitel.










04. Ausblick: Argumente für eine Fortsetzung der Rallye und eine Einkaufsliste

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Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

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05. Update beobachteter Werte

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06. Übersicht HT-Portfolio

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
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07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



08. An-/Ab-/Ummeldung

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