Heibel-Ticker 20/14 - Einkaufsliste für eine erneute Ausverkaufswelle

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03.04.2020:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

15. Jahrgang - Ausgabe 14 (03.04.2020)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Covid-19 bleibt das dominante Thema
02.So tickt die Börse: Kein Corona mehr
 - Drägerwerk im Zentrum des Interesses Dank Covid-19
 - Shop Apotheke mit Umsatzsprung im laufenden Jahr
 - Hitliste
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Optimismus sinkt nicht schnell genug
 -
04.Ausblick: Einkaufsliste für eine erneute Ausverkaufswelle
05.Leserfragen
 - :
 - Tanger Outlet Factory REIT
 - Microsoft ist Profiteur der Krise
 - Atemschutzmasken aus den USA
 - Übernahmeangebot für Isra Vision
06.Update beobachteter Werte
 Verkaufen, Cash generieren
 Verkaufen, stark betroffen
 Münzen und Barren schwer zu bekommen
 Betriebsrisiko überschaubar
 Starkes Privatkundengeschäft
 Starke Performance
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Covid-19 bleibt das dominante Thema

Liebe Börsenfreunde,

Die Ruhe vor dem Sturm? Oder haben die Quarantänemaßnahmen ausgereicht, um einen Sturm in Deutschland abzuwenden? Zumindest die Entwicklung der Neuinfektionen macht Hoffnung. Das darf aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die kommenden Wochen unser Gesundheitssystem an die Grenzen bringen könnte.

In einer so ungewissen Lage habe ich mich dazu entschieden, mein Augenmerk auf Aktien zu legen, die von der Krise profitieren und auch nach der Krise über ein meiner Ansicht nach besseres geschäftliches Umfeld verfügen als vor der Krise. Vierzehn Titel habe ich im Kapitel 04 mit Kauflimits versehen, die ich als Schnäppchenpreis bezeichnen würde.

Derweil gibt es eine ganze Reihe von Anekdoten, anhand derer wir ein Gefühl für die aktuelle Situation bekommen können: Umgeleitete Schutzmasken, Desinfektionsmittel, die auf Sondergleisen quer durch Europa transportiert werden, ein Ölpreis, der in Kanada ins Negative zu rutschen droht, ... verkehrte Welt. Mehr dazu in Kapitel 02. Dort habe ich auch die größten Gewinner und Verlierer der 160 Unternehmen der DAX-Familie aufgezeigt. Nur 7 Unternehmen landen im Plus, auf der anderen Seite gibt es 13 Unternehmen mit Verlusten von größer als 50%.

Das Sentiment entwickelt sich in die richtige Richtung, jedoch zu langsam. In Kapitel 03 zeige ich, warum noch immer zuviel Optimismus vorhanden ist.

Na, und aufgrund des positiven Feedbacks mache ich es mir zur Gewohnheit, einige Leserfragen in der Freitagsausgabe abzudrucken. In Kapitel 05 gebe ich meine Meinung zu Owens Minor, Isra Vision, Microsoft und Tanger Outlets.

In den heutigen Updates habe ich ausführlich die Möglichkeiten untersucht, Goldbarren oder Goldmünzen einzukaufen. Geschäfte sind geschlossen, online sind die Barren und Münzen bei vielen Händlern vergriffen. Auch die versicherte Übergabe einer Lieferung ist in diesen Zeiten gar nicht so leicht umsetzbar. Die Details lesen Sie in Kapitel 06.

Eine tabellarische Übersicht über unser Portfolio sehen Sie in Kapitel 07.

Bleiben Sie gesund!

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts200405.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Kein Corona mehr

...gemeint ist das mexikanische Bier: Die Produktion wurde eingestellt. In ganz Mexiko wurden nicht systemrelevante Aktivitäten eingestellt, so beispielsweise der Betrieb von Goldminen, aber auch die Bierproduktion. Ich nehme an, dass nun über die Systemrelevanz von Gold und Bier diskutiert wird.

Am besten hat es ein alter Weggefährte von mir zusammengefasst: "Ich kümmere mich um die Probleme der Kunden, ihre Logistik der nächsten 2-4 Wochen zu sichern, sowie um unsere Liquidität. Langfristig kümmere ich mich um die Arbeitsplätze meiner Mitarbeiter. Alle anderen Themen interessieren mich derzeit nicht", teilte mir diese Tage Claus Rütten, Geschäftsführer einer großen Schweizer Bahnspedition, am Telefon mit. Nicht mehr Kerosin für die Flugzeuge der Tourismusbranche, sondern Ethanol für die Herstellung von Desinfektionsmittel, werden derzeit nonstop über Sondergleise durch Europa gefahren.

Erinnern Sie sich noch an die Meldung vom 24. März, 6 Millionen Schutzmasken seien der Bundeswehr abhanden gekommen? An einem Flughafen in Kenia seien sie "spurlos" verschwunden, beklagte sich die Bundeswehr. Gestern las ich nun, dass die USA auf einem Rollfeld in China eine für Frankreich vorbereitete Lieferung durch Zahlung des dreifachen Preises in die USA umgeleitet hätten. Gestern Abend hat nun Donald Trump das US-Unternehmen 3M mit einem Kriegsgesetz dazu verpflichtet, produzierte Atemschutzmasken nur an die USA zu liefern. Auslöser war eine Charge, die von 3M in Singapur für ein asiatisches Land produziert und ausgeliefert wurde. Soviel zum Thema Solidarität der USA mit dem Rest der Welt.

***Nachtrag*** Soeben lese ich, dass 200.000 Masken, die von 3M in China für Berlin produziert wurden, in Bangkok durch die USA abgefangen und in die USA umgeleitet wurden. Da braut sich nun ein handfester, internationaler Konflikt zusammen. ***

A propos Donald Trump und Solidarität: es streiten sich zwei Ölgiganten, Saudi Arabien und Russland, und in Folge dessen droht die Ölindustrie der USA zu kollabieren. Da greift der Donald dann zum Telefon und überzeugt seinen Freund MBS (Abkürzung für den saudischen Kronprinzen), die Produktion des Landes um 10 Mio. Fässer pro Tag zu reduzieren. Der Ölpreis ist gestern um 30% nach oben geschossen, der größte Tagesgewinn der Geschichte.

Russland hat eine solche Zusage inzwischen dementiert ... verstehe ich, Trump hat ja auch mit MBS und nicht Putin gesprochen. MBS hat sich jedoch noch nicht geäußert, es bleibt spannend.

Setzen wir das Ganze mal in Relation: Täglich verbraucht die Welt ca. 100 Mio. Fässer Öl. Durch die OPEC werden täglich rund 30 Mio. Fässer Öl für den Export produziert. Wenn nun Saudi Arabien, großes OPEC-Ölland, die Produktion um 10 Mio. Fässer am Tag reduziert, ist das durchaus nennenswert.

Allerdings wurde ebenfalls gestern Abend bekannt, dass die weltweite Nachfrage nach Öl in den vergangenen Wochen auf inzwischen nur noch 70 Mio. Fässer eingebrochen ist: Flieger bleiben am Boden, Autos fahren kaum mehr. Dieser Konsumrückgang kann nicht durch gestiegene Heiztätigkeiten der Haushalte aufgefangen werden. Im Gegenteil, Büros werden im Gegenzug weniger beheizt.

Es sei daran erinnert, dass ein niedriger Ölpreis für Deutschland vorteilhaft ist, weil wir Öl überwiegend als Einsatzstoff einkaufen. In den USA hingegen wird Öl produziert und verkauft, daher ist dort ein niedriger Ölpreis schlecht für das BIP. Viele Ölproduzenten sind zudem hoch verschuldet und können ihre Kredite nicht mehr bedienen, wenn der Ölpreis die Produktionskosten nicht mehr deckt.

Während der Ölpreis auf dem Weltmarkt unter 20 USD/Fass gerutscht war, fiel dieser Preiseinbruch in den USA noch dramatischer aus, zuletzt notierte dort das Öl bei 10 USD/Fass. In Kanada ging es sogar auf 4 USD/Fass zurück. Hätte Trump nichts unternommen, wären irgendwann negative Ölpreise eine Option geworden: Ein Einstellen der Produktion ist teilweise teurer als das Verschenken des produzierten Öls.

Verkehrte Welt. Wie soll ich mir da mit meiner volkswirtschaftlichen Ausbildung ein Bild machen? Damals wurde uns noch beigebracht, man müsse für Geld arbeiten. Heute bekommt man Geld dafür, nicht zu arbeiten. Doch dieses geschenkte Geld, auch Helikoptergeld genannt, möchten also Ölkonzerne vielleicht bald gar nicht mehr haben, wenn man ihnen die Last der Aufbewahrung des Öls abnimmt?

Genug der Anekdoten: Hoffen wir, dass die Quarantänemaßnahmen bei uns die Ausbreitung des Coronavirus in gewünschtem Ausmaß eindämmen und wir schon bald bessere medizinische Rahmenbedingungen haben.

Vor 6 Wochen notierte der DAX zum Wochenschluss noch bei 13.579 Punkten, bis heute hat er 30% abgegeben. Es ist der schnellste 30%-Verlust, den es jemals gab. Der S&P 500 brauchte gerade einmal 22 Tage dafür. Das war sogar schneller als die 23 Tage im Jahr 1934, die 24 Tage im Jahr 1931 und die 31 Tage im Jahr 1929. Sie sehen schon: Ein Vergleich mit der Weltwirtschaftskrise 1929/1930 ist durchaus angebracht. Dann sind da noch die Phasen mit 30%-Einbrüchen im Jahr 1931, nochmal 1931, 1930, 1939, 1938 und 1940: 9x in einer Zeit, in der es keine "Uptick-Rule" gab. Eine Regel, die im Falle eines Ausverkaufs die Geschwindigkeit automatisch reduziert, damit Anleger reagieren können und eine Chance haben, ein vernünftiges Kursniveau zu errechnen.

Seit Einführung der Uptick-Rule im Jahr 1938 und deren Umsetzung in den Folgejahren gab es heftige Ausverkäufe wesentlich seltener: 1987 durch automatische Stopp-Loss Orders, 2000 und 2002 durch das Platzen der Internetblase, 2007 im Rahmen der Finanzkrise, sowie 1968 und 1973 im Umfeld der Währungskrisen, als der Goldstandard abgeschafft wurde. Ich würde mal sagen, die Uptick-Rule ist erfolgreich gewesen: 9x innerhalb von 11 Jahren gab es 30%-Crashs, anschließend nur noch 6x bis 2007, also innerhalb von 67 Jahren. Ich fürchte, wir werden noch eine Reihe von 30%-Crashs erleben, bevor diese Regel wieder eingesetzt wird. Präsident Bush hat sie 2007 ausgesetzt.

Ich habe mir eine Übersicht erstellt, welche Branchen und welche Aktien im Rahmen des aktuellen 30%-Crashs besonders gelitten haben, und wo sich Gewinner zeigten.

Die Verlierer der vergangenen Wochen sind Automobilwerte, insbesondere Zulieferer, die Logistikbranche, insbesondere Flugzeugbauer, sowie Finanzinstitute, vorzugsweise die Banken. Aber auch Immobilienaktien wurden abgestraft und auch Rohstoffkonzerne.

Verhältnismäßig gut segelten die Unternehmen aus der Gesundheitsbranche durch die Krise, ebenfalls die Tech-Unternehmen. Aber auch der Einzelhandel, Versorger und Industrieunternehmen konnten teilweise besser abschneiden als der Rest. Die Chemiebranche sowie Marketingunternehmen pendelnden sich in der Mitte ein.

DRÄGERWERK IM ZENTRUM DES INTERESSES DANK COVID-19

Es überrascht niemanden, dass Unternehmen der Gesundheitsbranche in einer Viruskrise gefragt sind, denn die Krise kann nur durch diese Unternehmen beendet werden. Allen voran ist Drägerwerk mit einem Plus von 50%. Das Unternehmen produziert sowohl Schutzausrüstung wie Atemmasken, Schutzbrillen und Schutzanzüge als auch Beatmungsgeräte. Für einen Lungenvirus ist Dräger also genau das richtige Unternehmen, in das Anleger investieren wollen.

Doch die Aktie war zwischenzeitlich bereits um 100% angesprungen und hat die Hälfte ihres Gewinns schon wieder abgegeben. Damit sieht die Aktie für mich so aus, als seien dort zu viele Spekulanten unterwegs. Spekulanten kümmern sich nicht um ein vernünftiges Bewertungsniveau, sondern sie sollen nur eine kurzfristige Welle mitreiten. Die Reaktion der Drägerwerk-Aktie ist nicht nur aufgrund der medizinischen Relevanz der Produkte des Unternehmens so heftig gewesen, sondern auch weil der Großteil der Aktien in Familienhand liegt. Nur 15% der Aktien des mit 600 Mio. Euro bewerteten Unternehmens befinden sich im Streubesitz, also nur Aktien im Wert von 90 Mio. sind frei handelbar.

Bei 100 Euro war die Aktie für meinen Geschmack zu teuer, wie sieht es heute bei 81 Euro aus? Das KGV 2020e steht bei 31, der Umsatz soll im laufenden Jahr um gerade mal 4% anwachsen. Das Unternehmen hat auf seiner Webseite bereits mitgeteilt, dass die inländische Produktion von Beatmungsgeräten für die Behandlung von Covid-19 bereits um 50% erhöht wurde. Die Produktion von Gesichtsmasken und anderer Schutzkleidung, die überwiegend im Ausland produziert wird, wurde sogar verdoppelt. Der Preis wurde nicht verändert, es gelte die im Herbst 2019 aufgestellte Preisliste - trotz explodierter Nachfrage.

Ich gehe davon aus, dass Drägerwerk hier seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird. Die Ausweitung der Produktion, ohne Zusatzkosten auf die Kunden abzuwälzen, wird vielleicht für einen Umsatzschub sorgen, meiner Einschätzung nach nicht aber für einen Gewinnschub.

Mittel- und langfristig werden weltweit wohl mehr Beatmungsgeräte und Schutzkleidung nachgefragt und für solche Pandemien vorgehalten werden. Das dürfte dem Geschäft von Drägerwerk nachhaltig gut tun. Entsprechend ist durchaus verständlich, dass die Aktie angesprungen ist. Die Gewinnmarge von Drägerwerk ist sehr eng. Es ist gut möglich, dass im Nachgang dieser Krise der gesamte Gesundheitssektor eine andere Wertschätzung erfährt und dadurch die Margen ansteigen können. Derzeit werden die 2,8 Mrd. Euro Jahresumsatz mit einer Marktkapitalisierung von nur 600 Mio. Euro belegt, ein KUV von nur 0,2 (1-2 gilt als normal). Diese niedrige Bewertung liegt an der dünnen Gewinnmarge, mit dem das Unternehmen agiert.

Diese Betrachtungsweise zeigt, dass die Aktie durchaus Potential hat. Doch es fehlt mir die Dynamik im Management, mit der die Chancen der Krise für langfristiges Wachstum genutzt werden.

SHOP APOTHEKE MIT UMSATZSPRUNG IM LAUFENDEN JAHR

Heute früh hat die Shop Apotheke aus Venlo, nah der holländischen Grenze, die eigene Wachstumsprognose auf 33% angehoben. Analysten waren bislang von 22% Umsatzwachstum ausgegangen. Social Distancing führt zu mehr Online-Bestellungen, wie wir schon bei einer Reihe von Onlinehändlern gesehen haben. Für das Jahr 2022 ist für Deutschland ein E-Rezept angekündigt. Das würde dem Geschäft der online-Apotheke weiter in die Hände spielen. Kunden, die in dieser Krise den Weg auf das Online-Portal der Shop-Apotheke gefunden haben, werden teilweise nach der Krise bei diesem Beschaffungsweg für ihre Medikamente bleiben. Die Aktie ist bereits um 35% angesprungen.

Die Shop Apotheke ist ein Startup, das in Wachstum investiert. Gewinne gibt es keine, die Verschuldung steigt von Jahr zu Jahr, um Marktanteile zu gewinnen. 860 Mio. Euro Jahresumsatz werden mit einer ebenso hohen Marktkapitalisierung bewertet, ein KUV von 1. Mit 33% Umsatzwachstum und einer negativen Gewinnmarge erfüllt die Shop Apotheke derzeit nicht die Rule 40, demzufolge die Summe beider Ziffern über 40 liegen sollte. Leider wurde in der heutigen Prognoseanhebung nichts über die Gewinnmarge gesagt.

HITLISTE

Hier die Hitliste der 7 Gewinner im Vergleich zum 21. Februar:
50% Drägerwerk
35% Shop Apotheke
28% TeamViewer
20% HelloFresh
13% Zooplus
8% Qiagen
5% Rhön Klinikum

Warum sind keine Versorger unter den Gewinnern? Nun, bei einem verordneten Wirtschaftskoma müssen alle Unternehmen erst einmal ihre Liquidität sichern. Da wird es nur sehr wenige Unternehmen geben, die ihre Dividende tatsächlich ausschütten werden. Und Versorger sind "Dividendenaktien", die in dieser speziellen Krise ihrem Ruf wohl nicht vollumfänglich gerecht werden können. Somit sind sie parallel zum Markt ebenfalls ausverkauft worden und dienen nicht als sicherer Hafen. Schade.

Und das sind die 13 Verlierer mit mehr als -50%:
-62% Ceconomy
-62% Airbus
-61% MS Industries
-61% Bilfinger
-59% MTU Aero Engines
-57% Dt. Pfandbriefbank
-56% Dt. Euroshop
-56% Amadeus Fire
-54% TLG Immobilien
-53% Leoni
-52% Commerzbank
-52% Aareal Bank
-51% Aroundtown

Airbus springt ins Auge: Sind die nicht auf 10 Jahre ausgebucht? Ist da eine solche Krise nicht lediglich eine Möglichkeit, die Bestelllisten neu zu sortieren? Bei 10 Jahren Wartezeit können ein paar Wochen Produktionsausfall doch nicht so dramatisch sein, oder?

In den USA und in Europa ist der Luftverkehr um 80-90% eingebrochen: Lediglich Frachtflieger sind noch unterwegs. Viele Kunden von Airbus, die Fluggesellschaften, kämpfen ums Überleben. Um es mit dem Ausspruch meines eingangs zitierten Freundes zu sagen: die Fluggesellschaften kümmern sich jetzt vermutlich um die kommenden 2-4 Wochen, um ihre Liquidität und um ihre Mitarbeiter. Investitionen in die Zukunft, wie der Kauf von neuen Fliegern, werden jetzt erst einmal auf Eis gelegt. Ich fürchte, die eine oder andere Fluggesellschaft wird verstaatlicht werden. Und in einem solchen Umfeld werden die alten Flieger lieber etwas länger gewartet, als dass man sich neue Flieger leistet. Ich bin gespannt, was von der Warteliste von Airbus, genau wie bei Boeing, nach diesem Sommer übrig geblieben ist.

Wer von Ihnen jedoch glaubt, dass in zwei Jahren wieder genauso viel geflogen wird wie heute, der kann sich ausrechnen, dass heute stornierte Flieger im Zweifel von jemand anderem gekauft und dann betrieben werden. Airbus halte ich für eine interessante Spekulation. Für MTU Aero sieht es in meinen Augen ähnlich aus.

Dann sind da noch die Banken: Dt. Pfandbriefbank, Commerzbank und die Aareal Bank. Sie dürfen Kredite vergeben und werden bei Kreditausfällen von Vater Staat zu einem großen Teil aufgefangen. Fraglich ist, zu welchem Preis: Verstaatlichung? Hier fehlen mir noch Details. Je nachdem, wie Olaf Scholz dieses Hilfsprogramm ausgestaltet, könnte auch hier der Ausverkauf übertrieben sein.

Leoni und MS Industries aus der Automobilbranche sehe ich hingegen viel kritischer: Da wurden schon in den vergangenen Quartalen Autos produziert, die eigentlich keiner mehr haben möchte. Viele Autokäufer warten darauf, dass endlich brauchbare Elektroautos verfügbar gemacht werden. Da ist die aktuelle Krise nur eine willkommene Gelegenheit für die Autobauer, ihre Altlast mit staatlicher Hilfe zu entsorgen. Mal sehen, ob man die Politik dazu überreden kann. Ich habe schon wieder den Begriff "Abwrackprämie" durchs Netz geistern sehen.

Immobilienaktien schaue ich mir nicht näher an. Der Immobiliensektor ist ein nachlaufender Sektor, wird die Folgen der Krise also erst später voll zu spüren bekommen.

Bleibt Amadeus Fire, der Personalvermittler, der es in einer erwarteten Rezession sicherlich schwer haben wird.

Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES2.4.20Woche ΔΣ '20 Δ
Dow Jones21.061 -3,7%-26,5%
DAX9.526 -1,1%-28,1%
Nikkei17.820 -8,1%-24,7%
Shanghai A 2.897 -0,3%-9,1%
Euro/US-Dollar1,08-2,5%-3,6%
Euro/Yen117,15-2,1%-4,2%
10-Jahres-US-Anleihe0,58%-0,17-1,35
Umlaufrendite Dt-0,45%-0,01-0,22
Feinunze Gold$1.614 -0,8%6,7%
Fass Brent Öl$32,91 33,6%-52,2%
Kupfer4.821 1,0%-22,4%
Baltic Dry Shipping624 9,7%-42,8%
Bitcoin6.801 1,0%-6,7%



Es war 1993, ich befand mich mitten im Studium und nahm all meinen Mut zusammen und fragte, wie das westliche System mit Leitzinsen von über 4% überhaupt noch funktionieren könne, während in Japan die Wirtschaft mit 0% Zinsen stimuliert wurde. Mein Assi antworte nur: forschen Sie lieber mal nach, warum das japanische System noch funktioniert.

Heute fällt mir die Antwort leicht: Ein niedriges Zinsniveau stimuliert nicht die Wirtschaft, sondern zementiert falsche Strukturen. Ohne die schöpferische Zerstörung, die Peter Schumpeter als essentiell für die Wirtschaft einfordert, wird es keine strukturellen Verbesserungen geben.

Seit damals sind nun 27 Jahre vergangen und in Japan steht der Leitzins noch immer bei 0%. Der Hoffnung, dass der Rest der Welt Japan mit ordentlichen Wachstumsraten aus dem Sumpf ziehen könnte, kann heute nun ebenfalls endgültig eine Absage erteilt werden. Nach Europa hat sich nun auch in den USA bewiesen, dass der drogenabhängige Junkie - Tschuldigung - die liquiditätsabhängige Wirtschaft nicht von der Spritze los kommt.

In Japan gab es in dieser Woche so etwas wie eine Erkenntnis, dass die Hilfsprogramme einmal mehr Schlimmeres verhindern, aber nichts verbessern. Inzwischen fehlt noch eine Theorie, wie man aus der 27-jährigen Nullzinsphase herauskommen könnte. Entsprechend ist der Nikkei diese Woche dramatisch eingebrochen.

Die anderen Aktienmärkte sind noch nicht soweit, berechtigte Hoffnung auf eine schnelle Lösung der Gesundheitskrise hält die Aktienkurse auf stabilem Niveau. Mal sehen, wie lange noch. Schauen wir mal, was wir aus der aktuellen Anlegerstimmung ablesen können.




03. Sentiment: Optimismus sinkt nicht schnell genug

Die Panik der ersten Ausverkaufswelle ist dank der Stabilisierung des DAX (diese Woche "nur" -1%) inzwischen einer depressiven Stimmung gewichen (Sentiment -4,6). Schön ist das nicht, aber die Panik ist erst einmal überwunden.

Wer bislang noch nicht verkauft hat, fühlt sich nun bestätigt: Immerhin hat der DAX von seinen Tiefs um 8.000 wieder knapp 20% aufgeholt. Entsprechend schwindet die vormalige Verunsicherung.

Aber auch der Zukunftsoptimismus nimmt weiter ab. Im Höhepunkt des Ausverkaufs haben wir einen Optimismus von 4,1 gemessen, historisch hoch! Inzwischen ist der Optimismus auf nur noch 0,7 zurückgekommen. Da ich davon ausgehe, dass dieser Crash erst dann beendet werden kann, wenn der Zukunftsoptimismus verschwunden ist und in Panik die letzten Positionen auf den Markt geworfen wurden, müssen wir wohl noch ein wenig warten. Im Rahmen der aktuellen Seitwärtsbewegung sinkt der Zukunftsoptimismus nicht schnell genug ab, um einen baldigen Boden in Aussicht zu stellen.

Und so geht auch die Investitionsbereitschaft wieder zurück. Nach der ebenfalls historisch hohen Kaufbereitschaft von vor zwei Wochen (5,8) ist dieser Wert inzwischen auf nur noch 2,8 zurückgegangen. Es gibt noch immer viele Kaufinteressenten (26% der Umfrageteilnehmer).

Das Euwax Sentiment der Privatanleger ist weiterhin im neutralen Bereich. Hatten Privatanleger in den Ausverkauf hinein frühzeitig, vielfach zu früh, spekulative Positionen auf steigende Kurse eröffnet, so sind diese Spekulationen inzwischen wieder aufgelöst.

Die Profis, die sich Mitte Februar richtigerweise gegen fallende Kurse abgesichert hatten, haben nun ihre Absicherungspositionen wieder aufgestockt: das Put/Call-Verhältnis der Eurex ist auf über 2 gesprungen.

In den USA hatten sich Anleger schon in den Vorwochen entsprechend abgesichert, das Put/Call-Verhältnis der CBOE geht nun wieder leicht zurück.

Die Aktienquote der US-Fondsmanager verbleibt auf niedrigem Niveau. Nach 26% vor einer Woche sind es nun nur noch 24% der Mittel, die Fonds in Aktien angelegt haben. Das Bulle/Bär-Verhältnis der US-Privatanleger zeigt mit einem Wert von -15 weiterhin eine klare Dominanz der Bären.

Der technische Angst und Gier des S&P 500 ist mit einem Wert von 22 weiterhin im Bereich der extremen Angst.

Interpretation



Die Ruhe vor dem Sturm beschrieb ich schon in der vergangenen Woche. Daran hat sich nicht viel geändert. Während in den USA die volle Wucht der Coronakrise zuschlägt, ist man hier in Deutschland konzentriert, fleißig am vorbereiten und blickt jeden Morgen angstvoll auf die neuen Zahlen der Infektionen und Toten. Bei den Infizierten scheint die Quarantäne in Deutschland erste Wirkung zu zeigen, doch für eine Entwarnung ist es zu früh. Zudem beobachten wir derzeit nur das Virus. Die wirtschaftlichen Folgen werden wir in den kommenden Wochen und Monaten erst aufdecken können.

Vor diesem Hintergrund ist die Vorsicht, mit der sich die Profis hierzulande auf eine erneute Ausverkaufswelle vorbereiten, nachvollziehbar. Auch Privatanleger sind alles andere als mutig, viele haben ihre Spekulationen aufgelöst und hoffen, nun mit verkleinertem, aber langfristig ausgerichtetem Portfolio den Schaden gering zu halten.

Wir werden sehen, ob das gelingt. Ich habe an dieser Stelle nun schon mehrfach darauf hingewiesen, dass ein solcher Crash nicht durch Kaufinteressenten beendet werden kann. Zu viele Anleger spüren den Schmerz im Portfolio und warten nun auf eine Gelegenheit, ihre Positionen abzustoßen. Nie wieder Aktien, werden sich einige Anleger sagen. Und diese Anleger werden Erholungsversuche der Aktienmärkte durch ihre Verkäufe frühzeitig vereiteln.

Ein tragfähiger Boden wird erst dann gebildet, wenn diese Anleger durch eine überaus positive Entwicklung, bspw. eine überraschend wirksame Behandlungsmethode für Covid-19, in eine Rallye hinein alle ihre Aktien verkaufen können, ohne dass ihr Verkaufsvolumen die Nachfrage übersteigt. Wie gesagt: Dafür bräuchten wir eine sehr positive Überraschung.

Oder aber diejenigen, die auf bessere Kurse zum Verkaufen warten, verlieren die Nerven und verkaufen dann. Dazu müsste der DAX vermutlich nochmals in Richtung 8.000 laufen, begleitet von diversen negativen Entwicklungen, die in den Medien ausgeschlachtet werden. In diesem Szenario würde der Boden dann gefunden werden, wenn niemand mehr verkaufen möchte. Also nicht Käufer bestimmen, wo der Boden ist, sondern Verkäufer, die ihre Nerven verlieren. Typischerweise ist das Handelsvolumen auf einem solchen Boden sehr gering. Einige wenige, mutige Käufer, denen kein Angebot an Aktien mehr gegenübersteht, treiben bei dünnem Handelsvolumen die Kurse so schnell in die Höhe, dass es für die meisten von uns zu schnell sein wird, um zu reagieren.

Es bleibt daher dabei: Nach der Erholung sollten die aktuellen Kurse genutzt werden, um unliebsame Positionen jetzt aus dem Portfolio zu entfernen. Panic ist not a strategy, heißt ein amerikanisches Anlegersprichwort: Panik ist keine Strategie. Doch man weiß, dass man sich dessen nicht immer entziehen kann, daher schiebt der eine oder andere nach: If you panic, panic first - wenn Du schon Panik bekommst, dann bitteschön als Erster. Wenn Sie also Positionen in Ihrem Portfolio haben, mit denen Sie eine weitere Ausverkaufswelle vermutlich nervlich nicht durchstehen würden, dann sollen Sie sich heute schon davon trennen.

Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass insbesondere seitens der Medizin in den kommenden Wochen auch die Möglichkeit einer positiven Überraschung erwartet werden kann. Mehr dazu im nächsten Kapitel.










04. Ausblick: Einkaufsliste für eine erneute Ausverkaufswelle

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

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05. Leserfragen




Sa, 28. März um 05:44 Uhr
TANGER OUTLET FACTORY REIT

Hallo Herr Heibel,

hätte da auch mal gerne Ihre Meinung zu folgender Aktie die ich zufällig entdeckt habe: Tanger Outlet. Aus meiner Sicht zur Zeit ein Schnäppchen, da Dividendenrendite 24,27 % Ausschüttungsquote auf Free Cash Flow 55 % Dividendensteigerung seit 26 Jahren.

Wobei der Kursverlauf eigentlich gegen einen Kauf spricht, oder? Ich würde die Aktie als Depotabsicherung mit Turnaround Potential einschätzen.

Bin mal auf Ihre Meinung gespannt.

Gruß, Dirk aus Hannover

ANTWORT
Tanger Outlet Factory ist der Betreiber von 39 Einkaufszentren in den USA und Kanada. Die Finanzierungsquote ist hoch, als REIT wird der Großteil des Gewinns ausgeschüttet. Das hat in den vergangenen Wachstumsjahren gut funktioniert. Jetzt sind die Geschäfte jedoch geschlossen und Tanger darf mit hohen Mietausfällen rechnen. Wie, wann und ob sich Tanger von dieser Krise erholen wird, ist ungewiss, da die Menschen in dieser Krise lernen, online zu kaufen: Ich gehe davon aus, dass sich das Einkaufsverhalten nachhaltig ändert. Die Aktie ist in meinen Augen im besten Fall eine Spekulation, nicht aber eine Depotabsicherung.

MICROSOFT IST PROFITEUR DER KRISE

Sehr geehrter Herr Heibel,

vielen Dank für Ihre stets erhellenden Ausführungen und Erläuterungen.

Was halten Sie eigentlich von Microsoft?

Im Zusammenhang mit Office 365 bietet Microsoft SaaS, Cloud (OneDrive) und Support für Homeoffice (Teams) sowie das Standardprogramm Outlook.
Weiterhin: Cloud Service Microsoft Azure, Skype und Skype for Business.
Und es gibt sogar ein bisschen Dividende.

Nach meinem Gefühl wird sich die Aktie relativ schnell erholen...


Mit freundlichen Grüßen
Rainer aus Berlin

ANTWORT
Ja, das sehe ich genauso: Microsoft ist Profiteur der Krise, aus den von Ihnen genannten Gründen. Ich habe für mich vor einiger Zeit entschieden, die Giga-Unternehmen aus den USA nicht mehr ins Portfolio zu nehmen: Facebook, Apple, Amazon, Alphabet und Microsoft sind jeweils knapp eine Billion Euro wert. Ich weiß nicht, was deren Erfolgszug aufhalten kann, aber ich habe die Befürchtung, dass die Menschen bald schon etwas unternehmen werden, um diese Unternehmen nicht weiter wachsen zu lassen.

ATEMSCHUTZMASKEN AUS DEN USA

Guten Tag Herr Heibel,
ich fasse mich kurz mit einem Vorschlag:
Owens Minor
Aktie WKN: 904611

und wünsche einen schönen Tag, Wolfgang aus Worms

ANTWORT
Ja, ich habe auch diesen Bericht gesehen:
https://www.cnbc.com/2020/03/27/hospital-supplier-owens-minor-expanding-capacity-to-meet-ppe-demands.html

… aber das Unternehmen verzeichnet einen rückläufigen Umsatz, hat eine negative Gewinnmarge und kämpft, mit dem Rücken zur Wand, ums Überleben. Die derzeitige Sondersituation wird ihnen ein wenig Luft geben, aber ob das Unternehmen damit einen Turnaround schafft, ist eine ganz andere Frage.

ÜBERNAHMEANGEBOT FÜR ISRA VISION

Hallo Herr Heibel,

Vielen Dank erstmal für Ihren sehr guten Börsenbrief. Ich lese ihn immer gern, er ist immer sehr gut und verständlich geschrieben.
Ich habe eine Frage zu einer Aktie in meinem Depot. Es geht um Isra Vision WKN 548810.
Ich hatte diese Aktie vor dem 31.12.2008 als langfristiges Invest gekauft. Seit dem ist die Aktie sehr stark gestiegen. Die Gewinne muss ich auf Grund des Kaufdatums nicht versteuern.
Die Aktie stand bei ca. 35€, als Anfang Februar ein Übernahmeangebot kam. Die Aktie sprang daraufhin auf den Übernahmepreis von 50€, während der Markt einbrach.
Ich würde die Aktie gern halten. Wie beurteilen Sie die Chancen der Aktie nach der Übernahme? Ich vermute, kurzfristig wird die Aktie nach dem Ende der Angebotsfrist massiv abstürzen, oder?
Meine Alternative wäre ein Verkauf und dann der Kauf einer anderen Aktie, wobei ich dann die zukünftigen Gewinne versteuern müsste.
Über eine schnelle Antwort würde ich mich freuen.

Viele Grüße aus Coburg, Martin

ANTWORT
Ich verstehe Ihre Sorgen nicht ganz: Ihre Aktie ist kürzlich von 35 auf 50 Euro gesprungen, weil ein anderes Unternehmen ein Übernahmeangebot gemacht hat. Durch die Übernahme werde sich das Wachstum beschleunigen, Analysten und Management sprechen schon über die technische Umsetzung der Übernahme. Der Käufer, Atlas Copco, erwirbt in diesen Tagen schon sukzessive mehr Anteile an Isra.

Die Aktie hat von dem Marktcrash der vergangenen Wochen nichts mitbekommen :-). Herzlichen Glückwunsch.

Worauf warten Sie denn noch? Verkaufen Sie Ihre Aktien zu 50 Euro und suchen Sie sich eine neue Aktie.

Steuerliche Aspekte sollten keine Rolle bei Ihrer Entscheidung spielen. Sie können sich überlegen, ob Sie anschließend in Atlas Copco investieren möchten. Die Bilanz der Schweden macht mir einen guten Eindruck, näher kenne ich das Unternehmen aber nicht.

Ob Sie, wenn Sie die Aktien behalten, ihren steuerlichen Vorteil behalten? Keine Ahnung, da ist das Finanzamt meiner Erfahrung nach findig. Wie oben gesagt: Solche steuerlichen Überlegungen sollten keine Rolle bei der Investmententscheidung spielen. Wenn Sie die „richtige” Aktie finden und Gewinn machen, dann zahlen Sie gerne Steuern. Das ist besser, als im Zweifel aus steuerlichen Gründen in der „falschen” Aktie gefangen zu sein.



06. Update beobachteter Werte

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und bestellen Sie unter

https://www.heibel-ticker.de/customer/new



07. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

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https://www.heibel-ticker.de/bestellung.php

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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