Heibel-Ticker PLUS Update 20#13: Nestlé kaufen

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28.05.2020:

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H E I B E L - T I C K E R P L U S U P D A T E

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
15. Jahrgang - Update 12 (19.05.2020)
Erscheinungsweise: Bei Bedarf
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I N H A L T

01. TICKER-UPDATE: NESTLE KAUFEN
02. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
03. AN-/ABMELDUNG

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01. TICKER-UPDATE: NESTLE KAUFEN
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Liebe Börsenfreunde,

Nestle gab’s noch nie günstig. Das Schweizer Unternehmen ist gut geführt, krisenresistent und ein Weltmarktführer. Immer wenn ich mir die Aktie angeschaut habe, war sie mir zu teuer. Heute könnte sich eine besondere Situation ergeben.

Ende letzter Woche hat der Jacobs Konzern bekannt gegeben, seine Kaffeesparte an die Amsterdamer Börse zu bringen. Mit Marken wie Jacobs, Senseo und Tassimo sind gleich drei bekannte Marken unter dem Kaffee-Dach vorhanden. Das Unternehmen bietet Aktien im Wert von rund 700 Mio. Euro an, zusätzlich möchte sich wohl Mitanteilseigner Mondelez (Milka, Oreo) ebenfalls von Anteilen an dem Kaffeeunternehmen trennen. Insgesamt werden Aktien im Wert von 2 Mrd. Euro angeboten, darunter jedoch keine Aktien des Mehrheitseigners, der deutschen Familie Reimann.

Endlich eine Alternative zu Nestle, sagen sich derzeit wohl viele Anleger. Insbesondere institutionelle Anleger werden bei solchen Börsengängen angesprochen. Und gerade institutionelle Anleger fahren auf solche Stories total ab. Ich habe gehört, dass die angebotenen Aktien bereits nach wenigen Stunden mehrfach überzeichnet waren.

Nestle ist in den vergangenen Tagen unter Druck geraten. Und das, obwohl die Aktienmärkte im Rallyemodus sind.

Wenn institutionelle Anleger neue Aktien zeichnen, dann müssen sie entsprechende liquide Mittel vorhalten. Denn irgendwann fällt der Hammer und kurze Zeit später ist das Geld auch schon vom Konto abgebucht. Doch bis der Hammer fällt weiß niemand, wie viele Aktien er genau zugeteilt bekommt.

Im Fall JDE Peet, so heißt der neue Kaffeekonzern aus dem Hause Jacobs, scheint es nun so zu sein, dass so viel Interesse an den Aktien besteht, dass wohl einige Anleger leer ausgehen müssen. Dabei haben sie kurz zuvor ihre Nestle-Position verkauft, um die Liquidität für die Zeichnung vorzuhalten.

Wäre zu schön gewesen, wenn JDE Peets nahtlos in die Portfolios der Fondsmanager aufgenommen würde, doch in Folge der Zuteilung folgt in der Regel eine Anpassung der Positionsgrößen: Einige institutionelle Anleger müssen nachkaufen, um die beabsichtigte Positionsgröße zu erreichen. Andere wenden sich enttäuscht ab und kaufen wieder die Aktien, die sie zuvor verkauft haben.

Ich denke, in diesem Fall werden einige Anleger wieder zu ihren Nestle-Aktien zurückkehren. Der Druck, der in den vergangenen Tagen auf den Nestle-Aktien war, könnte damit schon bald enden. Eine kleine Aufholjagd könnte folgen.

Aktuell notiert Nestle knapp unter 103 Euro. Das KGV 2020e steht bei 24, die Dividendenrendite liegt bei 2,7%. Für Nestlé sind das verträgliche Werte. Nicht günstig, aber das gibt es bei Nestle nicht, aber auch nicht teuer.

Wir erleben in diesen Tagen eine Sektorrotation an den Aktienmärkten: Die Corona-Gewinner legen eine Verschnaufpause ein. Die Corona-Verlierer erleben eine fulminante Aufholjagd. Ich gehe davon aus, dass es sich bei vielen Corona-Verlierern um ein Strohfeuer handelt. Einige jedoch werden in den kommenden Monaten stärker gefragt werden – so zum Beispiel Lebensmittelhändler.

Unilever ist stark in den Schwellenländern unterwegs und dort breitet sich Covid-19 jetzt erst aus – schauen Sie mal nach Brasilien.

Henkel macht mehr Klebstoffe für die Autoindustrie und weniger Lebensmittel, da möchte ich nicht rein. Beiersdorf ist mit Niveau ebenfalls stärker um Non-Food Bereich unterwegs. Bleibt die Metro, doch von der habe ich seit Jahren nur Hiobsbotschaften vernommen und mein letzter Besuch in einem Metro-Markt war zum abgewöhnen. Kein Wunder, dass in Deutschland HelloFresh so stark ist, zumindest an der Aktienbörse, denn viele Alternativen gibt es für Anleger nicht.

Grund genug für mich, einmal Nestle in den Dividendenbereich unseres Portfolios zu holen. Das Unternehmen erhöht die Dividende kontinuierlich seit 24 Jahren, so auch dieses Jahr.

Im März war die Aktie im Crash von 110 auf 89 Euro geprügelt worden, seither erfolgte die Gegenbewegung bis 106 Euro, seit dem Kaffee-IPO des Wettbewerbers folgte dann ein Rückgang unter 103 Euro. Ich denke, wir können hier mit geringem Risiko eine erste Position aufbauen.

Corona-Gewinner werden das ganze Jahr durch laufen. Corona-Verlierer werden immer mal wieder auf und ab pendeln. Lebensmittelanbieter werden meiner Ansicht nach als krisenresistent in den kommenden Monaten zunehmend an Bedeutung für Anleger gewinnen. Nestle ist hier meine erste Wahl.

In den kommenden Tagen, vielleicht schon morgen, sonst nächste Woche, wird dann der IPO erfolgen und einige enttäuschte JDE Peet-Zeichner werden ihre Nestle-Aktien zurückkaufen. Das könnte die Aktie dann wieder in Richtung 110 Euro treiben.

Nestlé
WKN: A2DY3F ISIN: CH0372071347
Kurs aktuell: 103,50 CHF
Kaufen

Mal sehen, ob die Position über die kommenden Tage hinaus in unserem Portfolio bleibt. In jedem Fall ist es einmal eine Gelegenheit für unsere Schweizer Kunden, ein heimisches Unternehmen an Bord zu holen.

Take Share,

Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.


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02. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
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Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
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Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
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werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
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Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Es tut mir Leid, dass im Heibel-Ticker nicht die viel
versprechenden neuen Regeln der Rechtschreibreform
berücksichtigt werden, aber ich müsste Kopf stehen, um
diese zu verstehen.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind
Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen


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03. AN-/ABMELDUNG
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