Heibel-Ticker PLUS 20/27 - Skeptiker, Optimisten und Apokalyptiker im Gleichschritt

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03.07.2020:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

15. Jahrgang - Ausgabe 27 (03.07.2020)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: Das Mehrwertsteuergeschenk
02.So tickt die Börse: Skeptiker, Optimisten und Apokalyptiker im Gleichschritt
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Die Stimmung steigt, doch mit ihr steigt auch die Zukunftsskepsis
 - @@
04.Ausblick: Neuempfehlung für Konjunkturoptimisten
05.Update beobachteter Werte: Frosta, Twitter, Freenet, Frosta, Accell, Barrick Gold, CompuGroup Medical
 - Frosta: Neuempfehlung: Essen zu Hause
 - Twitter: Stopp Loss hat gezogen, Position verkauft
 - Freenet: Profis „mussten“ verkaufen
 - Frosta: Aktie zu 63 EUR ins Depot geholt
 - Accell: Erholung und mehr
 - Barrick Gold: Goldpreis auf 8-Jahreshoch
 - CompuGroup Medical: Nach Praxen nun Krankenhaussoftware
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Das Mehrwertsteuergeschenk

Liebe Börsenfreunde,

*** IN EIGENER SACHE UND ZUR BELUSTIGUNG ***
Ich möchte Ihnen kurz einen Einblick darin geben, was die temporär befristete Mehrwertsteuer für mich bedeutet. Sie wissen ja sicherlich, dass für die zweite Jahreshälfte 2020 der Mehrwertsteuersatz gesenkt wurde. Für den Heibel-Ticker bedeutet das eine Senkung um 2% von 7% auf 5%.

Ich habe diese Senkung direkt nach Verkündung weitergegeben, die 2% Differenz für den Monat Juni trage ich selbst.

Ab Juli gilt nun offiziell die reduzierte, verminderte MWSt von 5%. Wer nun aber denkt, ich könnte einfach jede für die kommenden 6 Monate ausgestellte Rechnung auf 5% setzen, der irrt.

Das Chaos verbirgt sich hinter dem Begriff „Leistungserbringung”. Der Mehrwertsteuersatz bemisst sich nach dem Termin der Leistungserbringung. Wenn Sie also eine Hose kaufen, dann ist der Kaufzeitpunkt natürlich gleich dem Zeitpunkt der Leistungserbringung, Sie nehmen die Hose ja in der Regel sofort mit. Das gleiche gilt beim Kauf eines Autos.

Der Heibel-Ticker ist jedoch ein Abonnement, dessen Leistungserbringung am Tag der Lieferung der letzten im Abo enthaltenen Ausgabe erfolgt. Wer heute also ein Jahresabonnement abschließt, der bekommt die Leistung erst mit dem Versand der letzten in seinem Abo enthaltenen Ausgabe des Heibel-Tickers, also in einem Jahr. Daraus folgt, dass für heute abgeschlossene Jahresabos natürlich eine MWSt. von 7% und nicht von 5% gilt.

Auf der anderen Seite habe ich jedoch all denjenigen, die vor einem Jahr ein Jahresabo abgeschlossen haben, zu viel MWSt. berechnet, da deren Abo in dem Zeitraum abläuft, für den die 5% gelten. Ich habe meinen Kunden also zu viel abgerechnet und habe auch zu viel an das Finanzamt abgeführt. Kein Wunder, damals wußte noch niemand etwas über den heute gültigen MWSt.-Satz.

Für eine zumindest teilweise Abwicklung des MWSt-Geschenks unserer Regierung schlägt das Finanzamt nun vor, mir die für die Vergangenheit zu viel abgeführte MWSt zu erstatten, ich müsste dafür lediglich ermitteln, für welche Rechnungen das der Fall ist. Da ich verschiedene Vertragslaufzeiten anbiete, ist das nicht so einfach. Eine entsprechende Auswertung aus meiner Datenbank wird sicherlich einige hundert Euro kosten und damit vermutlich mehr, als ich an Erstattung erwarten würde.

Für Sie, liebe Kunden, schlägt das Finanzamt kurzerhand vor, auf die Erstattung der 2% zu verzichten. Ich brauche Ihnen die 2% nicht zurücküberweisen, wenn‘s nach dem Finanzamt geht. Dafür bin ich dankbar, aber war die MWSt-Senkung nicht ein Geschenk für den Konsumenten?

Für die jetzt zu erstellenden Rechnungen kann das Ganze ja differenziert je nach Abolaufzeit und Endedatum behandelt werden, oder? Nun, auf der einen Seite müsste ich auch dafür meinen Entwickler beauftragen, eine entsprechende Logik einzubauen. Erschwerend kommt jedoch bei mir hinzu, dass das Abo mit dem Tag des Zahlungseingangs startet, nicht mit dem Tag der Rechnungsstellung. Auch hier bin ich mir also nicht sicher, ob ich stets die richtige MWSt berechne.

Wenn wir nun berücksichtigen, dass für jeden Kunden von Ihnen der maximale zur Diskussion stehende Betrag 4,96 Euro ist (bei 225 EUR für ein Plus Express Jahresabo), dann lässt sich vermuten, dass viele von Ihnen auf das ganze Hickhack auch verzichten können.

Für den Heibel-Ticker wird das Ganze jedoch vermutlich ein Nullsummenspiel: Seit 10 Jahren habe ich eine mehr oder weniger gleichbleibende Kundenzahl. Wer nun in den Genuss der 2% Steuersenkung kommt, ist dem Zufall überlassen.

Wenn meine Kundenzahl in den kommenden Monaten rückläufig ist, dann wäre das Finanzamt der Gewinner, wenn ich die MWSt-Senkung einfach in den kommenden sechs Monaten verwende und keine Rück- und Vorrechnung mache. Da in der Coronakrise eine Reihe neuer Kunden den Weg zu mir gefunden haben, ist eine rückläufige Entwicklung der wahrscheinlichere Fall.

Lediglich wenn sich meine Kundenzahl in den kommenden Monaten deutlich nach oben entwickeln würde, dann könnte es nachteilig für das Finanzamt sein, nicht auf die korrekte Umsetzung zu bestehen. Bei bspw. +20% Kunden würden wir bei einen Einnahmeausfall von wenigen hundert Euro sprechen.

Die Moral von der Geschicht: Ich fürchte, damit sich das Finanzamt die Option auf ein paar hundert Euro bewahrt, werde ich für viele hundert Euro Programmierungen in Auftrag geben müssen. Wahrscheinlich werde ich doppelt zahlen müssen.

Ich denke, ich werde dem Finanzamt vorschlagen, mit einer Spende über 200 Euro auf die Vor- und Rückrechnungen zu verzichten. Für Sie, liebe Kunden, bleibt es natürlich bei den 5% MWSt. in der zweiten Jahreshälfte.

*** ENDE IN EIGENER SACHE - WAR‘S LUSTIG? ***

SUMMERTIME

In den kommenden Wochen werde ich den Heibel-Ticker auf das Nötigste kürzen: Besprechung der offenen Positionen, Aktualisierung der Einkaufsliste und bei besonderen Ereignissen hänge ich mich natürlich jederzeit über den Rechner und recherchiere die Hintergründe.

In der heutigen Ausgabe liegt daher der Schwerpunkt auf dem Setzen von Stopp Loss Marken, der Aktualisierung unserer Wunschpreise für die Einkaufsliste und auf dem Ausblick für die kommenden Wochen.

In Hamburg haben wir schon eine Weile Sommerferien, entsprechend werden sie auch früh enden: Ich werde also schon im August, vielleicht Ende Juli wieder ausführlichere Ausgaben erstellen.

Im Kapitel 02 zeige ich heute, wie Skeptiker, Optimisten und Apokalyptiker, sowie sogar auch Zocker in diesen Tagen im Gleichschritt an der Börse die Kurse in die Höhe treiben. Die derzeitige Nachrichtenlage bietet eine große Vielfalt von Konjunkturerholung bis zur zweiten Coronawelle. Am Aktienmarkt gibt es für jeden Geschmack die passenden Aktien.

Die heutige Sentimentanalyse lässt eine Tendenz erkennen: Steigende Kurse. Doch gleichzeitig ist auch eine klare Warnung abzuleiten: Fallende Kurse würden kaum ein Halten kennen, da wichtige Unterstützungen abgebaut wurden. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 03.

Im heutigen Kapitel 04 stelle ich unsere Einkaufsliste auf die drei Bereiche um, in denen ich künftig Chancen sehe. Zudem empfehle ich eine Industrieaktie für unser Portfolio. Für eine Reihe unserer bestehenden Positionen habe ich Stopp Loss Marken definiert, die ich in der Sommerzeit fest eingeben würde, damit wir nicht vom Strand zurück kommen und feststellen müssen, dass eine unserer Aktien in den Keller gerauscht ist, ohne das wir aussteigen konnten.

Wie immer gibt es eine ganze Reihe wichtiger Updates in Kapitel 05 sowie eine tabellarische Übersicht über unser aktuelles Portfolio in Kapitel 06.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp200705.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Skeptiker, Optimisten und Apokalyptiker im Gleichschritt

Die Coronazahlen in den USA sowie einigen Schwellenländern springen an. Ungeachtet dessen steigen die Aktienbörsen kräftig an. Ich komme zu der Erkenntnis, dass die Aktienbörse kein Thermometer der Wirtschaft einer Volkswirtschaft ist, sondern ein Thermometer der Wirtschaft großer Konzerne.

Während viele Kleinbetriebe durch die Coronakrise in die Insolvenz schlidderten, konnten Konzerne die Krise flexibel durchstehen und kommen nun gestärkt aus ihr heraus. Und genau das wird derzeit an den Aktienmärkten gespielt.

Viele Konzerne, die gesund in die Krise gerieten, spannten den Gürtel (auf dem Rücken ihrer Angestellten) enger und kassierten gleichzeitig die Coronahilfen. Diese Unternehmen stehen heute besser da als vor der Krise. Insbesondere in den (alten) Industrien war dieses Verhalten zu beobachten.

Unsere Autoindustrie erlebt gerade einen dritten Frühling. Habe ich Ihnen schon erzählt, dass der Gebrauchtwagenhändler am Telefon vor einer Woche einen Lachanfall bekam, als ich ihm sagte, dass unsere Preisvorstellungen nur noch weniger als 3% auseinander lägen und wir nun einfach auf die Senkung der Mehrwertsteuer warten bräuchten, um handelseinig zu werden? „Sie glauben doch nicht, wirklich, dass die Mehrwertsteuer für Sie (den Kunden) gedacht ist”, schallte es durchs Telefon.

Mit der Autoindustrie wird auch die deutsche Chemie und Stahlindustrie von dem Konjunkturprogramme profitieren.

Aber Industrieaktien alleine haben nicht für die fulminante Rallye gesorgt, die wir derzeit im DAX sehen. Der DAX hat diese Woche 3,6% zugelegt. Die Technologiebranche ist mit +6% Spitzenreiter. Dort finden wir Coronagewinner wie TeamViewer, Delivery Hero und Adva.

Und neben Industrieaktien und Coronagewinnern haben auch Sichere Häfen zulegen können: Der Goldpreis ist - gemessen in US-Dollar - auf das höchste Niveau seit 8 Jahren geklettert. Goldminenbetreiber und alles andere, was an der Goldindustrie hängt, sind diese Woche ebenfalls kräftig nach oben geklettert.

Diese drei Branchen dürften auch in den kommenden Wochen weiterhin gefragt sein. Denn da ist für jeden was dabei. Skeptiker, die das Schlimmste der Coronakrise erst noch vor uns sehen, kaufen kräftig die Coronagewinner ein. Optimisten, die an die Wirkung der Geldflutung durch die EZB sowie der Konjunkturprogramme glauben, kaufen Industrieaktien. Und Apokalyptiker, die in der Spendierfreude von EZB und Politik das Ende unseres Geldsystems sehen, flüchten sich in den Goldmarkt.

Und dann gibt es noch die Zocker, die in Wirecard, US-Autovermieter Hertz und Fracking-Spezialist Chesapeake darauf spekulieren, dass sie wertlose Aktien an einen anderen Dummen teurer verticken können. In diese Kategorie zähle ich auch Zocker, die mit Lufthansa oder TUI spielen, denn deren Zukunft hängt stärker von der Politik als von der Wirtschaft ab. Und die Politik ist schwer berechenbar.

Doch immerhin sorgt die hohe Volatilität am Markt und insbesondere in diesen Aktien dafür, dass der Adrenalinspiegel von Spielernaturen gehörig auf Level gebracht wird. Für uns ist das aber nichts, denn das hat nichts mit Investieren oder Spekulieren zu tun.

An der medizinischen Front gibt es positive Meldungen: Remdesivir, das bislang erste Corona-Medikament, wurde nun auch in Europa zugelassen. Derzeit gibt es noch Meinungsverschiedenheiten darüber, wer wann von Gilead beliefert werden soll/ muss. Aber das wird sich klären lassen und für die Corona-Gefahr ist das eine gute Entwicklung.

Die Arbeitslosenzahlen in den USA entwickeln sich schon wieder sehr positiv. In Deutschland zeigt die Wirtschaft steil nach oben, lässt also weiterhin auf eine V-Erholung hoffen.

Schauen wir mal, wie sich diese Entwicklungen in den wichtigsten Indizes im Wochenvergleich darstellt.

HT-Indizes_2020-07-03
Abbildung 1: Indizes im Wochenvergleich


WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES




Insbesondere aus China sind bereits wieder positive Wirtschaftsdaten zu sehen. Entsprechend ist der Shanghai A-Index um 6% angesprungen, der Baltic dry Verschiffungsindex um +13%. Das macht Hoffnung für eine schnelle Erholung bei uns und insbesondere für eine schnelle Genesung der Lieferketten, die durch Corona unterbrochen wurden.

Der Ölpreis klettert weiter. In den USA rechnen Brancheninsider mit Insolvenzen bei 30% der Unternehmen der Ölindustrie. Für die ums Überleben kämpfenden Unternehmen kann der Ölpreis gar nicht schnell genug ansteigen, erst ab 60 USD/Fass kann so langsam Entwarnung gegeben werden.

Schauen wir nun mal, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.




03. Sentiment: Die Stimmung steigt, doch mit ihr steigt auch die Zukunftsskepsis

Das Wochenplus von 3,6% im DAX hinterließ ein Lächeln auf den Gesichtern der Anleger. Unser Sentiment zeigt die gute Laune der Anleger an, nachdem noch vor einer Woche eine neutrale Stimmung überwog.

Auch die Verunsicherung der vergangenen Wochen ist nun verschwunden. Es scheint, als hätten sich Anleger mit der fulminanten Rallye arrangiert. Jeder hat seine Ecke gefunden, in der er sich austoben kann: Sowohl Skeptiker, Optimisten, Apokalyptiker als auch Zocker (siehe Kapitel 02).

Und so soll nun auch wieder verstärkt zugekauft werden. Die Investitionsbereitschaft ist mit einem Wert von 0,9 so hoch wie zuletzt Ende Mai.

Einzig die Erwartungshaltung der Anleger bleibt pessimistisch (-2,8). Je höher der DAX steigt, desto größer werden die Zweifel daran, ob das denn so gesund sein kann. Aber das ist im Sinne der Sentiment-Theorie eher typisch für eine intakte Rallye: Kurse an den Aktienmärkten steigen in der Regel „an einer Wand der Zweifel”. Wenn die Zweifel beseitigt sind, dann ist auch der letzte Anleger investiert und die Kurse brechen ein. Davon sind wir also noch weit entfernt.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger hat sich weiter normalisiert. Private haben ihre Absicherungspositionen aufgelöst und sind derzeit neutral positioniert.

Ganz anderes die Profis, die sich über die Eurex absichern: Das Put/Call-Verhältnis ist diese Woche auf einen Rekordstand gesprungen, der lediglich im Rahmen des Coronacrashs übertroffen wurde: Profis sichern sich gegen einen weiteren Crash ab.

In den USA hingegen zeigt das Put/Call-Verhältnis der CBOE eine Normalisierung der Situation. Long-Spekulationen der vergangenen Wochen werden aufgelöst, aber von Short-Absicherungen sind wir noch weit entfernt.

Auch die US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote weiter zurückgefahren (-5% auf 71%), segeln damit aber noch immer mit einer normalen Quote.

US-Privatanleger sind wieder sehr skeptisch, die Bulle/Bär-Quote steht bei -24% und zeigt somit einen extremen Überhang der Pessimisten an.

Interpretation



Vom Corona-Crash im März stürmte der DAX bis Anfang Juni mit atemberaubender Geschwindigkeit in die Höhe. Eine Verschnaufpause war überfällig, stellten wir damals im Rahmen der Sentiment-Analyse fest und tatsächlich trat der DAX einen Monat lang auf der Stelle.

Heute sieht die Stimmungslage im Sinne der Sentiment-Theorie deutlich konstruktiver aus. War vor einem Monat noch eine Überhitzung zu messen, so herrscht heute Gelassenheit hinsichtlich des aktuellen Kursniveaus. Viele Anleger haben sich nun besser positioniert und laufen den Kursen nicht mehr hinterher, sondern können ein wenig mitsegeln.

Wenn wir uns den großen Zukunftspessimismus anschauen, lässt sich daraus ableiten, dass es viele Anleger geben wird, die schon bald wieder verkaufen werden, wenn der DAX weiter steigen sollte.

Auf der anderen Seite könnten diese Anleger auch schnell in Panik geraten, wenn der DAX noch unter 12.000 Punkte rutschen sollte. Es würde dann zu einer heftigeren Konsolidierung kommen.

Somit ist der Weg nach oben von Widerständen gepflastert, nach unten hingegen fehlt das Sicherheitsnetz. Eine gefährliche Situation, die jedoch noch nicht akut ist.

Denn der große Pessimismus zeigt gleichzeitig, dass Anleger zwar investiert, aber noch nicht voll investiert sind. Da geht noch was :-).

Nachdem wir nun also einen Monat lang die 12.000 Punkte gehalten haben, könnte der nächste Ausbruch nach oben erfolgen, wenn die Pessimisten bekehrt werden und ihr verbliebenes Bargeld in Aktien stecken.

Aktuell sehe ich für die kommende Woche einen erneuten Crash als eher unwahrscheinlich an. Es schadet jedoch sicherlich nicht, aufgrund der labilen Unterstützung nach unten Stopp Loss Marken zu setzen und streng zu befolgen.





04. Ausblick: Neuempfehlung für Konjunkturoptimisten

Ja, da gibt es nun drei Bereiche, in die wir investieren sollten: Coronagewinner, Sichere Häfen sowie nun auch Industrieaktien. Mit den Coronagewinnern und Sicheren Häfen waren wir früh und lagen goldrichtig. Die Wiederauferstehung der Wirtschaft habe ich zwar erwartet, aber nicht so schnell. Dort hinken wir nun hinterher, sorry.

Ich werde daher nun unsere Wunschliste in drei Teile unterteilen. Die beiden ersten Teile sind in unserem Portfolio bereits gut abgedeckt. Ich werde dort weiterhin am Ball bleiben und Änderungen vornehmen, wenn es sich anbietet.

Für den dritten Bereich habe ich heute einen alten Bekannten zurück geholt: BASF. Es war vermutlich ein Fehler, die Aktie Ende Mai aus unserem Portfolio zu werfen.

Ungeachtet dessen bin ich mit unseren 30% Cash derzeit nicht unzufrieden, denn der DAX kann jederzeit auch nochmals nach unten durchrutschen. Die Gründe für einen Optimismus mehren sich, doch die Medien können aus den steigenden Coronazahlen in anderen Teilen der Welt jederzeit das Pandemie-Spielchen neu starten. Und auch in Deutschland sind wir weiterhin nicht immun gegen das Virus, wie wir immer wieder an den neuen Hotspots sehen.

WUNSCHLISTE

GOLD - SICHERER HAFEN
OSISKO Gold Royalties - WKN WKN: A115K2, ISIN: CA68827L1013 Kaufen unter 7,70 EUR (aktuell 8,00 EUR)
-> Wir haben mit Barrick Gold und Wheaton Precious sowie ein paar Goldbarren 15,4% unseres Portfolios in diesem Bereich. Bei Gelegenheit können wir hier noch auf 20% gehen, mehr würde ich aber nicht im Goldbereich unterbringen.


CORONAGEWINNER
SICHERHEIT
OKTA - WKN: A2DNKR ISIN: US6792951054 Kaufen unter 120 EUR
Crowdstrike - WKN: A2PK2R ISIN: US22788C1053 Kaufen unter 55 EUR
Zscaler - WKN: A2JF28 ISIN: US98980G1022 Kaufen unter 47 EUR
Splunk - WKN: A1JV4H, ISIN: US8486371045 Kaufen unter 115 EUR
-> Ich habe den großen Wunsch, eine dieser Aktien zu bekommen, doch aktuell sind sie mir noch zu teuer.

DEZENTRALER WORKFLOW
DocuSign - WKN: A2JHLZ ISIN: US2561631068 Kaufen unter 85 EUR
Veeva Systems - WKN: A1W5SA ISIN: US9224751084 Kaufen unter 155 EUR
-> Auch von diesen Aktien würde ich gerne eine haben, aber günstiger.

ERNÄHRUNG DER ZUKUNFT
Beyond Meat - WKN: A2N7XQ, ISIN: US08862E1091 Kaufen unter 90 EUR
Hawesko - WKN: 604270 ISIN: DE0006042708 Kaufen unter 27 EUR
-> Wir haben diese Woche Frosta gekauft

HEIMARBEIT
Twilio - WKN: A2ALP4, ISIN: US90138F1021 Kaufen unter 90 EUR
TeamViewer - WKN: A2YN90, ISIN: DE000A2YN900 Kaufen unter 36 EUR
-> wir haben ServiceNow anstelle von Teamviewer

5G
Marvell Tech - WKN: 930131, ISIN: BMG5876H1051 Kaufen unter 23 EUR
-> Wir haben Nvidia

MEDIZINTECHNIK
Shop Apotheke - WKN: A2AR94 ISIN: NL0012044747 Kaufen unter 55 EUR
-> Wir haben Compugroup

MOBILITÄT DER ZUKUNFT
Tesla - WKN: A1CX3T, ISIN: US88160R1014 Kaufen unter 440 EUR
-> Wir haben Accell

AUSGEBOMBT - ZU UNRECHT ABGESTRAFT
Thor Industries - WKN: 872478 ISIN: US8851601018: Kaufen unter 50 EUR
Krones - WKN: 633500 ISIN: DE0006335003: Kaufen unter 50 EUR
Pioneer Natural Resources - WKN: 908678 ISIN: US7237871071 Kaufen um 70 EUR
-> Diesen Bereich würde ich streichen: Thor ist ohne uns abgehoben, Pioneer ist in der Ölbranche unterwegs, die ich eigentlich nicht anfassen möchte. Krones würde ich als Hersteller von Getränkeabfüllmaschinen in den Industriebereich überführen.

INDUSTRIEAKTIEN - PROFITEURE EINES AUFSCHWUNGS
BASF hatten wir noch bis Mai im Portfolio, dann hatte ich die Nerven verloren. Doch eigentlich ist die BASF das Paradebeispiel einer deutschen Industrieaktie, die stark von der Automobilbranche (Lacke, Kunststoffe), aber auch jeder Menge anderer Industrien abhängt.

Seit unserem Ausstieg ist die Aktie kaum nach oben gelaufen, wir kommen also noch verhältnismäßig günstig zum Zuge. Es scheint, als habe man derzeit BASF vergessen.

Eine aktuelle Studie über Kurzarbeit zeigt, dass in Deutschland gerade die Automobilstandorte sehr stark von Kurzarbeit betroffen sind, im Gegenzug sind gerade die Chemiestandorte kaum von Kurzarbeit betroffen. Chemiekonzerne verfügen über ein diversifiziertes Kundenspektrum und sind flexibel genug, den Ausfall auf der einen Seite durch neue Produkte an anderer Stelle schnell kompensieren zu können.

Ich denke, das haben viele Anleger noch nicht erkannt, daher wird BASF gemeinsam mit den Autoaktien derzeit noch am Boden gehalten.

Ich würde daher BASF am Anfang der kommenden Woche wieder in unser Dividendenportfolio holen.

BASF
WKN: BASF11 ISIN: DE000BASF111
Kaufen am Montag
Dividendenposition
Aktie wurde von Konjunkturoptimisten bislang vergessen

Abschließend noch ein paar Stopp Marken für die kommenden Wochen:
SPEKULATION
Barrick Gold SL 21,50 EUR
Compugroup SL 64 EUR
ACCELL SL 20 EUR
Frosta SL 60 EUR

WACHSTUM
Spotify SL 220 EUR
Die anderen Positionen würde ich eher nachkaufen, wenn die Kurse einbrechen

DIVIDENDE
DEUTSCHE POST Nachkaufen unter 30 EUR
Münchener Rück SL 215 EUR



05. Update beobachteter Werte: Frosta, Twitter, Freenet, Frosta, Accell, Barrick Gold, CompuGroup Medical

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Frosta
Neuempfehlung: Essen zu Hause

Fr, 26. Juni um 14:32 Uhr
Nein, nicht Hello Fresh, sondern Frosta möchte ich nun in unser Portfolio holen. Hello Fresh hatten wir vor einigen Jahren mal ausprobiert und nach einiger Zeit wieder abbestellt: Es war doch zuviel dabei, was wir nicht wirklich essen wollten. Die Selektionsmöglichkeit ist für einen Haushalt mit Kindern, deren Speiseplan noch recht eng ist, nicht optimal.

Also habe ich mich nun für die Aktien von Frosta entschieden. Familie Ahlers stellt den Vorstandsvorsitzenden Felix, den Aufsichtsratsvorsitzenden Dirk und ist mit 43% Großaktionär des Unternehmens. Wir können von einem Familienunternehmen sprechen.

Restaurants öffnen zwar wieder, doch Tische müssen mit gehörigem Abstand aufgestellt werden. Gäste müssen Formulare ausfüllen und die Bedienung läuft mit Masken herum. Ein Lächeln kann so nicht transportiert werden, die Atmosphäre ist für meinen Geschmack ... na zumindest nicht mehr so schön wie früher. Ich gehe davon aus, dass viele Menschen die in der Corona-Zeit erlernten Kochkünste auch in der Zukunft weiter pflegen werden. Das heißt: Der Absatz von Frosta dürfte sich nicht nur coronabedingt kurzfristig erhöht haben (kurzfristig waren es 50%), sondern nachhaltig (vllt. bleiben 10%).

Damit ist eine Neubewertung des Unternehmens möglich: 522 Mio. Euro Jahresumsatz werden derzeit mit 430 Mio. Euro Marktkapitalisierung belegt. Es gibt keine nennenswerten Schulden, die Gewinnmarge (EBIT) soll Analystenschätzungen zufolge von derzeit 4% auf 7% im Jahr 2021 anwachsen. Das ist für ein Lebensmittelgeschäft in Ordnung.

Das KGV 2021e liegt bei 14, die erwartete Dividendenrendite bei 3,2%. Das Ergebnis je Aktie soll aber nach drei rückläufigen Jahren nun wieder anspringen: Von 1,85 EUR/Aktie im Jahr 2019 soll es auf 4,40 EUR/Aktie im Jahr 2021 gehen. Dieses überproportionale Gewinnwachstum wird bislang vom Markt noch nicht honoriert.

Frosta gilt unter den Wettbewerbern (Dr. Oetker, Iglo) als innovativ und grün: Seit 15 Jahren werden keine Zusatzstoffe und Aromen mehr verwendet. Auch Plastik und Aluminium werden Sie seit letztem Jahr bei den Tiefkühlverpackungen von Frosta nicht finden. Die Umstellung auf ökologische Verpackungen hatte in den vergangenen drei Jahren die Profitabilität belastet.

Auch den Beyond Meat Hype möchte Frosta mitmachen: Im Laufe des Jahres soll ein "Fisch vom Feld" angeboten werden: Ein Fisch aus pflanzlichen Stoffen, der Fischburger und Fischstäbchen füllen soll. Grundstoff des "fischlosen" Fischs soll Gemüse sein.

Mit einer Marktkapitalisierung von gerade einmal 430 Mio. Euro segelt das Familienunternehmen noch unter dem Radar vieler institutioneller Anleger. Die Aktie ist auch nicht im SDAX enthalten, dazu ist der Streubesitz zu klein. Wenn wir also am Montag zugreifen, sollten Sie bitte nur limitierte Orders aufgeben, damit wir den Kurs nicht bewegen: in den vergangenen 10 Tagen pendelte die Aktie stets zwischen 62 und 64 Euro. Ich würde darauf achten, dass wir den Kurs nicht über 64 Euro treiben. Mit ein wenig Geduld kommen wir sicherlich auch unter 63 Euro rein. Das ist dann nur noch knapp über unserem Wunschpreis von 60 Euro.


Twitter
Stopp Loss hat gezogen, Position verkauft

Mo, 29. Juni um 19:39 Uhr
Heute ist die Aktie von Twitter unter unser Stopp Loss bei 27,41 EUR gerutscht und wurde verkauft. Aufgrund der volatilen Marktsituation hatte ich für diesen Titel einen Stopp Loss fest hinterlegt. Wir sind Plusminus Null wieder raus: Außer Spesen nichts gewesen.

Hintergrund ist eine Kampagne von Unternehmen in den USA, die Facebook und andere Social Media Plattformen mit ihren Werbeaufträgen ab sofort meiden: Hass-Reden (hate-speech) hätten auf Social Media Plattformen keinen Platz, daher werde man Plattformen, die solche Nachrichten verbreiten und nichts dagegen unternehmen, nicht mit den lukrativen Werbeaufträgen fördern.

Es sind in den USA schon über 150 Unternehmen, die sich öffentlich entsprechend geäußert haben. Darunter Verizon, Honda, Diageo, Levi'y, Starbucks, Coca-Cola, Hershey's, Unilever, ... die Liste wächst schnell an.

Snap, Facebook, TikTok und auch Twitter werden daher heute kräftig ausverkauft: Anleger sehen Werbeeinnahmen schwinden.

Ich muss sagen, dass ich ein wenig überrascht bin, das auch Twitter ausverkauft wird. CEO Jack Dorsey hat öffentlich gegen entsprechende Kommentare von Donald Trump Stellung bezogen und einzelne Tweets des US-Präsidenten entweder als "gewaltverherrlichend" mit einer Warnung versehen, oder sogar ganz gelöscht. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn Facebook ausverkauft, Twitter jedoch im Gegenzug nach oben gejubelt worden wäre. Nicht umsonst habe ich mich gerade von Facebook fern gehalten.

Aber offensichtlich differenzieren Anleger derzeit nicht so fein. Und auch die Werbebranche differenziert kaum, da nämlich auch Twitter von Stornierungen betroffen ist. Hmm, vielleicht müssen wir uns die Aktion von Jack Dorsey näher anschauen: War es letztlich doch nur populistisch, nicht aber systematisch strukturell, um gegen solche Tweets eine Logik zu entwickeln?

Na, nun ist die Position erstmal wieder draußen. Werbung, die jetzt fehlt, ist lediglich eine temporäre Sache. Wichtiger ist das Nutzerwachstum, denn bei den Nutzern kann dann später Werbung platziert werden. Und der aktuelle Boykott wird nicht ewig dauern. Sprich: Zu Kursen um 25 Euro würde ich erneut einsteigen.


Freenet
Profis „mussten“ verkaufen

Di, 30. Juni um 07:13 Uhr
Im Verlauf des Junis wurde die Aktie von Freenet von 16,50 EUR auf 13,50 EUR ausverkauft. Die IR-Abteilung von Freenet hat mich gerade auf den Grund aufmerksam gemacht: Institutionelle Anleger „müssen“ die Aktie teilweise verkaufen, weil sie nicht mehr die gewünschten Charakteristika aufweist.

Der iShares International Select Dividend ETF schleppt 3,4 Mrd. USD Anlegergelder mit sich rum. 1,6% des Fondsvolumens, also rund 50 Mio. USD, waren in Freenet investiert. Freenet erfüllte alle Kriterien, die für die Aufnahme in diesen ETF erforderlich sind: unter anderem eine 3 Jahre kontinuierlich steigende Dividende.

Nun wurde die Dividende aufgrund von Covid-19 auf 0,04 EUR je Aktie gekürzt. Die Aktie erfüllt nun das Kriterium nicht mehr. Also musste diese Aktie verkauft werden, sie hat keinen Platz mehr in diesem ETF.

Unter https://www.ishares.com/ch/qualifizierte-investoren/de/produkte/239499/ishares-international-select-dividend-etf können Sie nachschlagen, dass Freenet am 18.Juni noch 1,6% des Fondsvolumens ausmachte, am 19. Juni jedoch nicht mehr im Fonds enthalten ist (unter Positionen „alle Positionen“ nach „Freenet“ suchen und Datum auswählen).

Täglich werden rund 600-700.000 Aktien von Freenet gehandelt. Am 19. Juni waren es 5 Mio. Aktien. Da ist also plötzlich fast das 10-fache Angebot an Freenet-Aktien im Markt gewesen. Kein Wunder, dass die Aktie da schwach notiert.

Ich gehe davon aus, dass der ETF zum Quartalsende sein Portfolio um Kandidaten bereinigen musste, die nicht mehr die Kriterien erfüllen. Daher würde ich nun stark vermuten, dass die Aktie von Freenet in den kommenden Wochen wieder ansteigen wird, nachdem dieser Verkaufsdruck beendet ist.


Frosta
Aktie zu 63 EUR ins Depot geholt

Do, 02. Juli um 22:04 Uhr
Gestern Mittag war die Aktie von Frosta kurzzeitig unter unser Kauflimit von 63 Euro gerutscht, wir haben die Aktie daher nun in unser spekulatives Portfolio geholt.


Accell
Erholung und mehr

Fr, 03. Juli um 17:31 Uhr
Im März und April war der Umsatz des größten europäischen Fahrradherstellers um je 27% eingebrochen. Im Mai sorgten die Lockerungen der Kontaktbeschränkungen für einen Run auf die Fahrradläden, der Umsatz sprang um 23% an. Dieser Trend hat sich im Juni fortgesetzt, da - wie von uns erwartet - viele Menschen statt mit den Öffentlichen derzeit mit dem Rad zur Arbeit fahren.

Es sieht also so aus, als bekommen wir ziemlich schnell eine Erholung des Umsatzes von Accell auf das Vor-Corona-Niveau und vielleicht sogar darüber.

Während der Kontaktbeschränkungen war die Produktion auf 30% der Kapazität heruntergefahren. Derzeit liege man bei 70%-80%. Noch immer bestehen Kontaktbeschränkungen, daher ist eine Produktion an der Kapazitätsgrenze noch immer nicht möglich.

Es gibt also weniger Fahrräder bei mehr Nachfrage. Wer ein Rad kaufen möchte, sollte sich beeilen, denn wir haben hier ein Rezept für steigende Preise.

Der Gewinn von Accell war im Zeitraum von März bis Mai (also Q2) um 40% auf 28 Mio. Euro zurückgegangen. Auch für den weiteren Jahresverlauf wird ein geringerer Gewinn in Aussicht gestellt, weil die coronabedingten Maßnahmen in der Produktion weiterhin Geld kosten werden.

Um für die Zukunft gerüstet zu sein, hat sich Accell bei einem Bankenkonsortium eine Kreditlinie in Höhe von 115 Mio. Euro einräumen lassen, bislang wurde nur die Hälfte davon gezogen. Die andere Hälfte sei eine Sicherheit für den Fall, dass es erneut zu verschärften Kontaktbeschränkungen komme.

Solange diese Kreditlinie nicht vollständig zurückgezahlt sei, werde es keine Dividende geben, so das Unternehmen.

Das hört sich ziemlich dramatisch an, ist aber meines Erachtens nichts weiter als die Aktion eines vorsichtigen Kaufmanns. Man bereitet sich auf das Schlimmste vor, hofft aber natürlich auf das Beste. Andernfalls würde Accell die Produktion nicht so schnell wieder hochfahren.

In meinen Augen ist das die richtige Strategie. Damit kann Accell als Profiteur der Coronakrise hervorgehen. Sollten zudem noch die Preise für Fahrräder steigen, dann könnte die Gewinnentwicklung im laufenden Jahr für eine positive Überraschung sorgen.

Die Aktie war im März von 29,30 auf 12,50 EUR eingebrochen und notiert derzeit zwischen 21 und 22 EUR. Ich denke, eine schnelle Rückkehr auf 29 Euro ist möglich. Für 2021 würde eine Normalisierung des Geschäfts ein KGV 2021e von nur 10 zur Folge haben. Ich denke, die Aktie kann da auch noch deutlich höher als die zuvor erreichten 29 Euro steigen.


Barrick Gold
Goldpreis auf 8-Jahreshoch

Fr, 03. Juli um 17:43 Uhr
Eine Unze Gold kostet inzwischen wieder 1.788 USD. So teuer war Gold in den vergangenen 8 Jahren nicht mehr.

8-Jahreshoch-Gold
Abbildung 2: 8-Jahreshoch im Gold in US$

Entsprechend laufen auch die Minenaktien derzeit recht gut.


CompuGroup Medical
Nach Praxen nun Krankenhaussoftware

Fr, 03. Juli um 18:00 Uhr
Compugroup hat die Sparte der Informationssysteme für Krankenhäuser von Cerner in Deutschland und Spanien erworben und ist damit zum zweitgrößten Anbieter von Krankenhausinformationssystemen in Deutschland geworden. Die Aktie ist diese Woche um 14% angesprungen.

Die Vision von Compugroup-Gründer Gotthardt ist ein integriertes Softwaresystem für die Gesundheitsbranche. Davon sind wir sowohl aus technischen als auch aus Gründen der Datensicherheit noch weit entfernt. Doch die Vision könnte schneller Wirklichkeit werden, wenn Compugroup weiterhin so aktiv die Konsolidierung der Branche vorantreibt. Bislang ist Compugroup Marktführer bei Arztpraxen, nun wird der Krankenhausbereich hinzugekauft.



06. Übersicht HT-Portfolio

Ich habe die Zeichenfunktion meines iPads entdeckt. Statt der Tabelle als Tabelle habe ich diesmal die Tabelle als Bild inklusive Notizen eingefügt. Nur so zum Sommerspaß :-)

HT-Portfolio_2020-07-03
Abbildung 3: Heibel-Ticker Portfolio Übersicht

HT-Div_2020-07-03
Abbildung 4: Heibel-Ticker Portfoliostruktur


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



08. An-/Ab-/Ummeldung

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