Heibel-Ticker Update #20/16: Serverumzug und Marktüberblick

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11.08.2020:

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H E I B E L - T I C K E R P L U S U P D A T E

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
15. Jahrgang - Update 16 (11.08.2020)
Erscheinungsweise: Bei Bedarf
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I N H A L T

01. TICKER-UPDATE: SERVERUMZUG UND MARKTÜBERBLICK
02. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
03. AN-/ABMELDUNG

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01. TICKER-UPDATE: SERVERUMZUG UND MARKTÜBERBLICK
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Liebe Börsenfreunde,

*** IN EIGENER SACHE ***

Meine Mitbewerber im Markt der Börsenbriefe fragen mich immer wieder, wie ich es schaffe, den Heibel-Ticker mehr oder weniger alleine zu betreiben. Ich habe zwei hervorragende IT-Freelancer und ein Marketing-Helferlein, mit denen ich sehr gut zusammen arbeite.

Als Einzelunternehmer bin ich für viele IT-Experten nicht interessant als Auftraggeber. Die Anforderungen bei mir sind zu breit und natürlich wird ein großer Konzern als „stabiler Auftraggeber“ betrachtet während man bei einem Einzelkämpfer ja nie so richtig wisse, ... Ich habe diese Argumentation noch nie nachvollziehen können, genau wie ich persönlich irgendwann für mich beschlossen habe, dass mein Job als Selbständiger deutlich sicherer ist, als im Mühlrad eines Konzerns. Aber das ist vielleicht eine Typfrage und jeder muss für sich selbst entscheiden, wo er sich sicher fühlt.

Ich habe zumindest zwei IT-Experten, mit denen ich gut zusammen arbeite. Die Anforderungen sind breit, doch jedes Problem muss dennoch in der Tiefe gelöst werden. So gibt es nicht das spezialisierte Knowhow für komplizierte Anforderungen, sondern eher den Zwang zur Beschäftigung mit Neuland.

Dadurch dauert es manchmal länger, um Dinge zu lösen. Dafür kann ich aber anschließend sicher sein, dass die Lösung in die gesamte IT-Struktur meines kleinen Unternehmens passt ☺.

All dies teile ich Ihnen mit, damit Sie vielleicht ein wenig Verständnis dafür aufbringen, wenn in den kommenden Tagen einige Ungereimtheiten in meiner IT auftreten sollten: Wir wechseln heute Nacht den Provider. Seit drei Jahren bereiten wir diesen Schritt vor. Ein über 20 Jahre gewachsenes, individuelles IT-System musste bei allen verwendeten Programmiersprachen und Systemen auf einen aktuellen Stand gebracht werden, unzählige hemdsärmelige Lösungen mussten standardisiert werden und gleichzeitig musste gewährleistet werden, dass beim Ausfall einer Komponente keine Folgefehler im System hängen bleiben.

Und bei all dieser Komplexität spielt die Sicherheit für mich immer eine besondere Rolle: In den 20 Jahren, die ich Börsenbriefe schreibe, ist meines Wissens noch keine einzige E-Mail Adresse, geschweige denn weitere persönliche Daten von Kunden, von einem meiner Server geklaut worden. Das soll auch künftig so bleiben.

Meine Mitbewerber haben zur Lösung dieser komplexen Anforderungen immer wieder Standardlösungen von etablierten Anbietern genommen. Und immer wieder habe ich gehört, dass fünf- teilweise sechsstellige Investitionssummen in den Sand gesetzt wurden, weil zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer irgendwo Sand ins Getriebe kam.

Mein Schwerpunktfach im VWL-Studium war – untypischerweise – Wirtschaftsinformatik. Wenngleich ich dadurch bei weitem nicht in die Tiefen der IT eingeweiht bin, so habe ich doch ein gewisses Verständnis dafür. Das führte dazu, dass ich lieber mit zwei IT-Experten, die zudem nur einen Teil Ihrer Zeit für mich aufbringen, über eine sehr lange Zeit zusammen arbeite, als im Hauruck-Verfahren zu riskieren, dass ich den Entwicklungsprozess nicht ausreichend beeinflussen kann.

Wir haben Testsysteme und nach bestem Wissen und je nach verfügbarer Arbeitszeit alles getestet, was man im Trockentraining testen kann. Dennoch weiß niemand wirklich was passieren wird, wenn wir den Schalter nun umlegen.

Mag sein, dass ein Chaos losbricht und wir dem Umzug zurückdrehen und auf Unbestimmt verschieben müssen. Mag sein, dass alles schön aussieht, aber erst nach einigen Tagen schlummernde Fehler offen zu Tage treten. Im besten Fall, und darauf hoffe ich natürlich, merken Sie gar nichts.

Soweit ein kleiner Einblick in die IT-Welt des Heibel-Tickers. Ich hoffe auf Ihr Verständnis, wenn es in den kommenden Tagen an der einen oder anderen Stelle ein wenig ruckelt. Informieren Sie mich bitte über Probleme und seien Sie versichert, dass wir in den kommenden Tagen zeitnah Lösungen finden.

*** ENDE IN EIGENER SACHE ***


Zum Wochenbeginn ist der Goldpreis, gerechnet in US-Dollar, um 4% eingebrochen. Wheaton Precious Metals notiert bei -7%, Barrick Gold, bei denen wir kürzlich ausgestoppt wurden, trägt derzeit -4% mit sich herum.

Corona-Gewinner Spotify, CompuGroup und Nvidia haben bislang 1% abgegeben. Accell und Frosta bewegen sich nicht von der Stelle.

Trotzdem hat der DAX um +3% zugelegt. Da bin ich froh, dass meine Disziplin mich zum Kauf von BASF (+5%) und Airbus (+11%) gezwungen hat. Die Diversifizierung in konjunktursensible Werte hilft unserem Portfolio. Auch Munich Re (+4%) und Freenet (+6%) helfen, dass wir bei dieser Rotation nicht aus der Bahn fliegen.

Was ist passiert?

Ich würde diese Aktion der Meldung aus Russland über die Markteinführung eines Corona-Impfstoffes sowie dem Dekret Donald Trumps zuschreiben: Da sich Republikaner und Demokraten nicht auf ein weiteres Konjunkturprogramm zur Minderung der Coronaschäden einigen konnten, hat Trump per Dekret verfügt, dass Arbeitslose in den USA jede Woche 400 USD erhalten, Unternehmen auf Gehälter von Arbeitsnehmern mit einem Jahreseinkommen unter 100.000 USD die Lohnsteuern stunden können und das Zwangsvollstreckungen gegen säumige Gläubiger ausgesetzt werden.

Das vorangegangene Hilfsprogramm war Ende Juli ausgelaufen und in Washington spielte man Schwarzer Peter bei der Zuweisung der Schuld am Scheitern jeglicher Verhandlungen.

Wir befinden uns in der Wahlkampfphase um das Weiße Haus. Joe Biden führt in Umfragen (genau wie damals Hillary Clinton) und jede Seite möchte seine eigene Klientel mit harten Verhandlungen gnädig stimmen. Der Alleingang Trumps stellt dieses Schwarze Peter Spiel auf den Kopf. Am Finanzmarkt wird gejubelt, als gebe es keinen Coronavirus.

Und so profitieren genau diejenigen Aktien, die in den vergangenen Monaten vergessen wurden, konjunktursensible Geschäftsmodelle bekommen durch das neue Hilfspaket die Unterstützung, die zum Überleben notwendig erscheint.

In Deutschland wurde heute um 11 Uhr die ZEW Konjunkturerwartung erwartet. Der Wert von 71,5 lag deutlich über den Erwartungen von 58. Aber schon die Vorgaben aus den USA vom gestrigen Montag (+1,3%), sowie der frühe Handel in Japan (+1,9%) verhalfen dem DAX zu einem guten Start.

So ist die Automobilbranche in der DAX-Familie aktuell der Spitzenreiter (+3,3%), gefolgt von der Logistikbranche (+3,0%) und dem Rohstoffsektor (+2,5%). Techaktien (+0,8%) und der Gesundheitssektor (+0,6%) hinken hinterher. In den USA drehte die NASDAQ gestern sogar ins Minus.

„Gruppenrotation“ nennt man das, was wir hier sehen: Waren letzte Woche noch Corona-Gewinner gefragt, so haben wir heute einen deutlichen Stimmungswandel zu verzeichnen. Und dennoch klettern die Börsen weiter nach oben. Es ist genau das, was ich am Freitag beschrieben habe: Es gibt für jeden einen Bullenmarkt.

Ich würde mich nun zurücklehnen und eine Weile beobachten, wohin diese Rotation führt. Gibt es Corona-Gewinner, die so stark federn lassen, dass sie für uns attraktiv werden? Bislang sehe ich da noch nicht viel.

Sollten wir Teilgewinne mitnehmen? Hmm, mit 24% Cash fühle ich mich derzeit noch wohl. Wir haben inzwischen eine ganze Palette an Aktien, die alle noch aufgestockt werden können. Stutzen würde ich derzeit noch nicht. Aber warten wir ab, wie sich die Situation weiter entwickelt. Vielleicht werden irgendwann die Corona-Gewinner zu teuer, so dass wir dort Gewinne mitnehmen.

Soweit also ein kurzer Überblick über das Marktgeschehen dieser Woche. Ich hoffe, dass

Take Share,

Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.


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02. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Es tut mir Leid, dass im Heibel-Ticker nicht die viel
versprechenden neuen Regeln der Rechtschreibreform
berücksichtigt werden, aber ich müsste Kopf stehen, um
diese zu verstehen.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind
Schlusskurse vom Donnerstag, sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen


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03. AN-/ABMELDUNG
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Heibel-Ticker Ende
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