Heibel-Ticker PLUS 20/44 - DAX verliert 9%, SAP schockt Anleger

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30.10.2020:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

15. Jahrgang - Ausgabe 44 (30.10.2020)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



I N H A L T

01.Info-Kicker: DAX verliert 9%, SAP schockt Anleger
02.So tickt die Börse: Sorgenfalten auf der Anlegerstirn
 - Cloud-Strategie von SAP mit Problemen
 - Microsoft Teams gegen Slack, Apple One gegen Peloton
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Sippenhaft für Deutschland - zu Unrecht
 - @@
04.Ausblick: US-Wahlen werfen ihren Schatten voraus
05.Wunschanalyse
 - : Plug Power
06.Update beobachteter Werte: TeamViewer, Barrick Gold, Spotify, Proofpoint, Marvell Technology Group, Airbus, Apple, Facebook
 - TeamViewer: Stopp Loss hat gezogen, Aktie verkauft
 - Barrick Gold: Leider ausgestoppt
 - Spotify: Family Abo verhagelt Q-Zahlen
 - Proofpoint: Rückenwind durch Office 365
 - Marvell Technology Group: Milliardenübernahme belastet Aktie
 - Airbus: Airbus überzeugt mit soliden Zahlen und positivem Ausblick ggü. Boeing
 - Apple: Apple übertrifft Erwartungen trotz Problemen in China
 - Facebook: Boykott wirkungslos
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: DAX verliert 9%, SAP schockt Anleger

Liebe Börsenfreunde,

Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn die Heibel-Ticker Ausgabe "nur" 10 oder 12 Seiten lang ist. Doch eigentlich sage ich mir, die meisten von Ihnen werden dankbar sein, wenn es nicht so viel zu berichten gibt. Sie wissen mit Ihrer Zeit besseres anzustellen.

Heute sollte ich vielleicht ein schlechtes Gewissen haben, denn die heutige Ausgabe ist 20 Seiten lang. Aber es ist so viel passiert, dass ich dieses Mal bereits gestern Abend mit dem Schreiben begann und viele wichtige Ereignisse dennoch nur kurz darstellen kann.

In Kapitel 02 gehe ich auf den dramatischen Kurssturz beim wertvollsten deutschen Unternehmen, der SAP AG, ein. Ich habe im Studium meine Diplomarbeit über SAP R/3 geschrieben und anschließend 5 Jahre als SAP-Berater gearbeitet. Auch wenn das schon 20 Jahre her ist, so habe ich doch eine Vermutung, was in Deutschlands Vorzeige-Unternehmen schief gelaufen sein könnte.

Peloton hält Einzug in die Haushalte, wenn Fitnessstudios geschlossen sind. Slack wird von den vielen Angestellten genutzt, die ihre Projekte nun von zu Hause aus steuern müssen. Doch mit Apple und Microsoft haben die beiden Highflyer der Corona-Zeit mächtige Wettbewerber mit tiefen Taschen. Ich schaue mir die Wettbewerbssituation näher an.

Die heutige Sentimentauswertung in Kapitel 03 wirft einige Fragen auf, die nur durch einen Blick über den Tellerrand beantwortet werden können.

Am kommenden Dienstag finden die US-Wahlen statt, ich gehe im Kapitel 04 näher darauf ein. Wir lassen uns überraschen, ob Trump oder Biden gewinnt und ob Trump im Falle einer Niederlage erhobenen Hauptes das Weiße Haus verlässt. Hier ein kleiner Vorgeschmack:
https://www.facebook.com/590165869/posts/10155512531540870/ --> rechts unten den Ton einschalten

Meine kurze Analyse zu Plug Power hat so viele Rückmeldungen erzeugt, dass ich den Titel im Rahmen einer Wunschanalyse heute nochmals ausführlicher vorstelle. Das Fazit bleibt gleich: Tolles Unternehmen, aber unheimlich hoch bewertet. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 05.

Am Dienstag sowie am Mittwoch dieser Woche habe ich jeweils ein Update mit konkreten Kaufempfehlungen verfasst, die Sie im Archiv nachlesen können. Darüber hinaus gab es diese Woche 8 Updates zu unseren Portfoliowerten inklusive einer ganzen Reihe von Käufen und Verkäufen. In Kapitel 06 habe ich die Updates zu den Portfoliowerten eingefügt. Eine tabellarische Übersicht über den aktuellen Stand unseres Portfolios finden Sie in Kapitel 07.

Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp201101.pdf

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre und bleiben Sie bitte gesund!

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Sorgenfalten auf der Anlegerstirn


CLOUD-STRATEGIE VON SAP MIT PROBLEMEN

Gerade einmal sechs Monate hielt die Doppelspitze von SAP, bestehend aus Christian Klein und Jennifer Morgan. Ende April, mitten in der Coronakrise, gab SAP bekannt, dass der Konzern in dieser schwierigen Zeit kurze Entscheidungswege benötige und daher keine Doppelspitze mehr sinnvoll sei. Jennifer Morgen verließ das Unternehmen.

Morgan ist eine Amerikanerin, die sich über Accenture und Siebel Systems zu SAP arbeitete. In den USA dominiert Pragmatik. Ich war 1998 bis 2000 in den USA in einem SAP Projekt und lernte die US-Denke aus nächster Nähe kennen. Der vermeintliche Vorteil der tiefen Integration des CRM-Systems von SAP wird in den USA als Nachteil gesehen. Die Konkurrenzlösung von Oracle, basierend auf Tabellen (vereinfacht gesagt), ist da viel flexibler. Geschäftsprozesse können mit wenig Aufwand in die Oracle-Lösung gepresst werden, während bei SAP unsinnige Lösungen auch nicht programmiert werden können.

Siebel arbeitete eng mit Oracle zusammen und wurde später auch von Oracle übernommen. Jennifer Morgen dürfte damit in ihren ersten Berufsjahren Pragmatik gelernt haben.

Christian Klein kommt von der Dualen Hochschule Mannheim, also dem direkten Einzugsgebiet der SAP. Über die Finanzbuchhaltung und das Controlling hat er sich zum COO (Chief Operating Officer) hochgearbeitet. Die tiefe Integration SAPs dürfte er besser kennen als viele andere. Sein Steckenpferd, so steht es bei Wikipedia, war die enge Verzahnung aller Unternehmensbereiche.

Schauen wir uns mal die Q-Zahlen an, die SAP zum Wochenbeginn veröffentlicht hat: Statt eines Umsatzwachstums von 1% meldete der Konzern einen Umsatzrückgang von 4%. Allerdings ist der Gewinn je Aktie um 26% angesprungen.

Ursächlich für den Umsatzrückgang war Concur, ein Softwaremodul, über das Reisen abgewickelt werden. Früher wurden Softwarelizenzen verkauft, künftig sollen Cloud-Lösungen für kontinuierliche, monatliche Abo-Einnahmen sorgen. Berechnet wird in der Regel eine feste Gebühr je Nutzer und Monat. Bei Concur wird jedoch noch anders abgerechnet: SAP erhält die monatliche Gebühr in Abhängigkeit vom Transaktionsvolumen, dass über das Modul abgewickelt wird.

Aufgrund von Corona gibt es derzeit wenig Geschäftsreisen, daher ist der Umsatz von Concur um 15% eingebrochen. Ohne diesen Effekt wären die SAP-Zahlen deutlich besser ausgefallen. Ich habe nachgerechnet: Statt -4% wäre der Umsatz bei -3% gelandet. Hmm, so wirklich überzeugend ist diese Begründung nicht. Außerdem reden wir hier über die Q3-Zahlen, da war das Desaster mit den coronabedingten Reisebeschränkungen bereits lange bekannt.

Zudem werden noch Währungseffekte angeführt, aber natürlich auch der Wechsel vom Lizenz- zum Cloud-Geschäft. Alles bekannte Variablen. Ich suche noch immer die Ursache für die negative Überraschung, die den Aktienkurs von SAP um 25% in den Keller rauschen ließ. Der wertvollste Konzern Deutschlands hat diese Woche 40 Mrd. Euro Marktkapitalisierung verloren. Was steckt dahinter?

Ich fürchte, ich muss hier das Bild des Tankers bemühen: SAP ist nun einmal ein Tankschiff, das nur sehr schwer auf einen neuen Kurs gebracht werden kann. Wenn man eine pragmatische US-Amerikanerin an der Seite hätte, dann könnte man während des aufwendigen Manövers zur Kursänderung bereits frühzeitig Kunden für den neuen Kurs gewinnen und gleichzeitig bestehenden Kunden Übergangslösungen anbieten.

Wenn man natürlich die Cloud genauso gut verzahnen möchte wie alle bisherigen Produkte von SAP, dann wird das Manöver zu einem Kraftakt, während dem man sich nicht wirklich um seine Kunden kümmern kann.

Ich habe zu wenig Einblick in den Konzern, mein diesbezügliches Netzwerk ist über zwanzig Jahre alt und meine Kontakte sind inzwischen alle anderswo unterwegs. Somit ist das, was ich hier überlege, kein Insider-Blick, sondern es sind Überlegungen, die ich anhand meiner Erfahrung anstelle.

In den 90ern wurde R/3 eingeführt. Es war die Ablösung von R/2 :-) und überall, wo ich hinkam, stellte ich großes Vertrauen in die Fähigkeiten von SAP fest. Ein Konzern mit höchsten Ansprüchen vermittelte den Eindruck, dass SAP R/3 auf alle Bedürfnisse des Konzerns anpassen würde, man müsse SAP nur ein wenig Zeit geben. Letztlich wurde R/3 zu einem großen Erfolg.

So ähnlich sieht es nun mit der Cloud aus. Einmal mehr legen die SAP-Ingenieure mehr Wert auf eine saubere Lösung als auf Marketingerfolge. Das ist vorübergehend teuer, dürfte sich langfristig aber auszahlen. Das Problem dabei: Wie langfristig müssen wir denken? Und was, wenn andere Unternehmen wie Oracle oder Salesforce in der Zwischenzeit Marktanteile erobern, die SAP später nicht wieder zurückgewinnen kann?

Meinem Eindruck nach haben Anleger die Auflösung der Doppelspitze mit einem Vertrauensvorschuss bewertet, der durch die überraschend schwachen Zahlen dieser Woche missbraucht wurde. Es wird mindestens zwei Quartale dauern, bis SAP dieses verlorene Vertrauen wieder zurückgewinnen kann. Voraussetzung dafür ist jedoch ein pragmatisches Vorgehen, das in der aktuellen Struktur offensichtlich nicht oberste Priorität hat.

Auf Sicht von 5 Jahren würde ich SAP blind ins Depot legen. Auf Sicht von Monaten bis wenige Jahre wäre ich noch vorsichtig.


MICROSOFT TEAMS GEGEN SLACK, APPLE ONE GEGEN PELOTON

Einige Aktien haben in der Corona-Zeit für Furore gesorgt. So zum Beispiel Slack und Peloton. Slack betreibt eine Plattform, über die Gruppen Online besser zusammen arbeiten können. Viele Projekte wurden in der Zeit der Heimarbeit auf die Slack-Plattform gebracht und entsprechend ist die Aktie von Slack vom Coronatief im März bei 15 USD bis Juni auf 40 USD gesprungen.

Seither pendelt die Aktie unter heftigen Schwankungen seitwärts, Tendenz leicht südlich. Aktuell steht die Aktie bei 26 USD. Auf diesem Niveau wird der für 2021 erwartete Umsatz von 877 Mio. USD mit einer Marktkapitalisierung von 15 Mrd. USD belegt, ein Kurs/Umsatz-Verhältnis (KUV) von 17. Abenteuerlich. Da das Unternehmen noch keinen Gewinn erzielt (Gewinnmarge -38%), können wir kein KGV (Kurs/Gewinn-Verhältnis) als Bewertungsgrundlage heranziehen. Es bleibt die Rule 40, demzufolge Wachstumsgeschwindigkeit plus Gewinnmarge über 40 liegen sollten.

Nun rechnen Analysten mit einem Umsatzwachstum von 28% und einer Gewinnmarge von -38%. 28-38= -10 und somit deutlich kleiner als 40. Damit ist die Rule 40 nicht erfüllt, in meinen Augen darf man diese Aktie nicht wirklich kaufen.

Erschwerend kommt hinzu, dass Microsoft mit seinem Teamarbeit-Angebot "Teams" ein ziemlich schlagkräftiges Konkurrenzprodukt anbietet. Teams sorgt derzeit bei Microsoft für märchenhaftes Umsatzwachstum bei märchenhaftem Gewinn. Das Office-Paket ist perfekt integriert. E-Mails, Chats, etc. sind ebenfalls aus einer Hand, wenn man sich auf Teams einlässt. Slack ist also in erster Linie für Unternehmen, die ohne Microsoft auskommen wollen.

Ich selbst nutze Trello von Atlassian für meine Marketing-Aktivitäten, die ich mit einem Freelancer koordiniere. Funktioniert gut, ist eine schöne Sache. Auch Atlassian trägt eine sehr hohe Bewertung. Aber ob sich damit eine abenteuerliche Bewertung, wie oben gezeigt, rechtfertigen lässt, bezweifle ich. Solche abenteuerlichen Bewertungen sind, wenn überhaupt, höchstens dann gerechtfertigt, wenn ein neuer Markt erschlossen und ohne nennenswerten Wettbewerb erobert wird. Microsoft sollte man als Wettbewerber nicht unterschätzen.

Ganz ähnlich sieht es bei Peloton aus: Die Aktie ist sogar von 18 auf 140 USD gesprungen. Peloton bietet Hometrainer an, die über das Internet angebunden werden und verschiedene Challenges anbieten. Dabei werden die sportlichen Leistungsdaten des Radlers gemessen und wissenschaftlich ausgewertet. Herzstück des Angebots: Cardio (Nomen est Omen).

Ich selbst habe vor einigen Jahren von Horizon mal einen Hometrainer gekauft: Die Nutzung ging Winter für Winter zurück, bis wir das Gerät schließlich verkauft haben. Das Manko: Irgendwie ist es doch auf Dauer langweilig, wenn man sich nicht vergleichen kann ... und sei es auch nur mit sich selber. Derzeit setze ich mich regelmäßig auf "die Rolle", mein Rennrad ist auf einer Rolle montiert und ich kann somit beim Lesen oder Fernsehen radeln.

Peloton bietet Hometrainer, also ein entsprechendes Rad, sowie diverse Trainingsprogramme an. Wie oben gesagt ist das Verkaufsargument hier die Echtzeit-Anbindung an die Cardio-Auswertungen, die über die Cloud berechnet und direkt auf einen Peloton-Bildschirm ausgegeben werden. Aber es gibt auch die Möglichkeit, andere Trainingsformen ohne Rad zu wählen, wie bspw. Krafttraining, Yoga, Laufen, etc.

Apple One startet heute in Deutschland. Apple bündelt einige Dienste und hat seinen Zukunftsschwerpunkt bereits ausgerufen: Gesundheit. Die Apple Watch misst immer mehr Daten ihres Trägers, speichert sie und wertet sie aus. Das sind grundlegende Fitnessinformationen bis hin zu Leistungsdaten für den Sport.

Somit ist auch Peloton in meinen Augen nicht in einem Bereich unterwegs, wo Neuland einfach nur erobert werden muss, sondern es gibt mindestens einen sehr schlagkräftigen Wettbewerber: Apple. Erinnern Sie sich noch an Fitbit? Oder GoPro? Es gibt bereits eine lange Liste von Unternehmen, die mit speziellen und überaus sinnvollen Angeboten kurzzeitig Erfolge verzeichneten, bevor deren Funktionalität von Smartphone oder Smartwatch übernommen wurden.

Peloton wird bereits mit 33 Mrd. USD bewertet. Bei 1,4 Mio. Kunden ist jeder Peloton-Kunde, der ein monatliches Abo für 55-65 Euro abschließt, 24.000 USD wert. Bei Netflix ist jeder Kunde 1.139 USD wert, beim Online-Doktor Teladoc sind es 350 USD und bei Spotify nur noch 315 USD. Hmm, ich denke, wer Aktien von Peloton hat, sollte auf jeden Fall ein Stopp Loss vorsehen.

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES29.10.20Woche ΔΣ '20 Δ
Dow Jones26.437 -6,5%-7,7%
DAX11.556 -8,6%-12,8%
Nikkei22.977 -2,3%-2,9%
Shanghai A 3.380 -1,6%6,1%
Euro/US-Dollar1,17-1,7%4,1%
Euro/Yen121,86-1,9%-0,3%
10-Jahres-US-Anleihe0,86%0,02-1,07
Umlaufrendite Dt-0,64%-0,05-0,41
Feinunze Gold$1.881 -1,2%24,4%
Fass Brent Öl$37,41 -10,1%-45,6%
Kupfer6.694 -3,7%7,8%
Baltic Dry Shipping1.297 -7,4%19,0%
Bitcoin13.479 3,5%84,8%



Der Dow Jones sowie der DAX sind eingebrochen, in Asien hingegen konnten sich Nikkei und Shanghai A-Index vergleichsweise gut behaupten.

Der Euro ist stark eingebrochen (-1,7%), das ist auf dem Währungsmarkt dramatisch. Auch gegenüber dem japanischen Yen ist der Euro eingebrochen (-1,9%), so dass wir tatsächlich von einer Euro-Schwäche sprechen können, und nicht von einer US-Dollarstärke. Dieser Unterschied wird in Kapitel 03 bei der Sentiment-Analyse noch eine wichtige Rolle spielen.

Schauen wir uns also nun das Sentiment an.




03. Sentiment: Sippenhaft für Deutschland - zu Unrecht

Um 9% ist der DAX in der abgelaufenen Woche eingebrochen. Die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns, sowie die Ungewissheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen, haben letztlich doch noch ihren Tribut gefordert. Seit Wochen leiten wir aus der Sentimentanalyse ab, dass negative Entwicklungen nicht ausreichend an der Börse Berücksichtigung fanden. Diese Versäumnis wurde nun nachgeholt.

War's das? Oder ist das erst der Anfang eines Crashs, wie wir ihn im Frühjahr bereits erlebt haben? Schauen wir uns die Sentimentdaten näher an, um dies zu beantworten.

Das Sentiment ist auf -6 eingebrochen und notiert damit auf extrem negativem Territorium. Zuletzt haben wir dieses Niveau der Niedergeschlagenheit im März, also im Coronacrash, gesehen. Zum Verkaufen ist es nun zu spät, wir hatten viele Wochen Zeit dazu.

Auch die Selbstgefälligkeit zeigt Extremwerte: -8,1 zeigt extreme Verunsicherung unter den Anlegern an. Die Intensität des Ausverkaufs übersteigt die Prognosen der Bären aus den Vorwochen. Auch ich hatte nicht mit einem Unterschreiten der 11.700 Punkte im DAX gerechnet, aktuell notiert der DAX bei 11.500 Punkten.

Die Zukunftserwartung ist auf +5,4 gesprungen. Mit sinkendem Kursniveau steigt der Zukunftsoptimismus an, denn Aktien sind heute zu Schnäppchenpreisen zu haben. Wirklich negative Entwicklungen sehen Anleger in den jüngsten Ereignissen nicht, zumindest wirtschaftlich betrachtet. Der Zukunftsoptimismus ist heute sogar höher, als er im Coronacrash war. Ich schaue mal nach ... zuletzt hatten wir im Herbst 2017 eine vergleichbar bullische Stimmung. Damals hatte US-Präsident Donald Trump gegen große Widerstände seitens der Opposition seine Unternehmenssteuerreform durchgesetzt.

Die Investitionsbereitschaft ist auf 5 angesprungen und notiert damit ebenfalls auf einem extrem hohen Niveau, wenngleich wir im vergangenen März bereits noch höhere Werte gesehen haben.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger zeigt sich ziemlich unbeeindruckt von den jüngsten Verwerfungen. Mit einem Wert von -2,5 sichert man sich kaum gegen weiter fallende Kurse ab.

Ganz anders agieren die Profis, die sich über die Eurex absichern: Das Put/Call-Verhältnis ist auf 4,8 gesprungen, dem höchsten Wert, den ich jemals gesehen habe. Es hat den Anschein, den Profis sitzt die Erfahrung des Coronacrashs im März noch in den Knochen und sie wollen alles tun, um nicht ein zweites Mal auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Entsprechend werden die über die vergangenen Monate mühsam erzielten Gewinne mit Put-Optionen stark abgesichert.

Das Put/Call-Verhältnis der CBOE in den USA hingegen zeigt ein völlig anderes Verhalten der dortigen Anleger: Mit einem Wert von 0,47 spekulieren Anleger in den USA stark auf steigende Kurse. Größer könnte der Unterschied nicht sein.

US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote jedoch weiter zurückgeschraubt, von 84% in der Vorwoche auf nunmehr 78%.

US-Privatanleger sind neutral gestimmt, Bullen und Bären halten sich die Waage.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 27% leichte Angst an. Ab 25% spricht man von extremer Angst, die für eine Bodenbildung am Aktienmarkt hilfreich ist.

Interpretation



Epizentrum des aktuellen Ausverkaufs ist Europa. In den USA macht man das dann mit, weil dort ein Ausverkauf überfällig ist. Außerdem herrscht dort Verunsicherung über den Wahlausgang: Nicht darüber, wer gewinnen wird, denn das ist inzwischen für die Wallstreet egal. Sondern darüber, ob es ein schmutziges Nachspiel gibt. Wird der unterlegene Kandidat seine Niederlage anerkennen, oder gibt es ein juristisches Nachspiel?

Wenngleich die Coronazahlen in den USA verheerend sind, so läuft dort jedoch die Wirtschaft. Warum sollte der Aktienmarkt da ausverkauft werden? Nein, Corona ist nicht der Grund für die Schwäche der US-Märkte.

Und wenngleich wir in Deutschland nun sehr frühzeitig und sehr konsequent handeln, um damit die Auswirkung auf die Wirtschaft so klein wie möglich zu halten, werden unsere Aktienmärkte ausverkauft. Wenn ich mir die Stimmungslage der heimischen Anleger anschaue, dann kann ich da wenig Panik erkennen. Im Gegenteil, Privatanleger greifen beherzt zu und die Profis scheinen bereits so stark investiert gewesen zu sein, dass sie von der Intensität des Ausverkaufs auf dem falschen Fuß erwischt wurden und nun heftig Put-Absicherungen kaufen.

Wer also verkauft?

Der Sentiment-Experte der Deutschen Börse, Joachim Goldberg, hat in seiner Sentiment-Analyse Mitte dieser Woche bereits ausländische Investoren als Verkäufer ausgemacht. Ich schließe mich dieser Interpretation an. Der Euro-Wechselkurs zum US-Dollar ist in dieser Woche um 1,5% gefallen, Kapital wurde aus Europa abgezogen. Wenn wir uns die Corona-Entwicklung in Europa außerhalb Deutschlands anschauen, dann kann ich die Flucht der internationalen Anleger aus Europa durchaus verstehen. Frankreich geht in den Lockdown, Belgien kollabiert, Spanien hat das Geschehen nicht mehr unter Kontrolle, ... internationale Anleger unterscheiden da nicht mehr, ob Deutschland vielleicht noch ein klein wenig besser dasteht.

Insofern ist es schwierig, anhand unserer deutschen Sentiment-Daten abzuschätzen, wie lange internationale Anleger noch deutsche Aktien verkaufen und damit Druck auf den DAX ausüben.

Der Coronacrash im März fand jedoch im Vorfeld der Kontaktbeschränkungen und Lockdown-Maßnahmen statt, mit Einführung der Maßnahmen fand die Aktienbörse einen Boden und erholte sich anschließend schnell. Dieses Mal ist der Vorlauf zum Lockdown nur kurz, die Maßnahmen werden frühzeitig und konsequent eingeführt. Ich kann mir daher schwer vorstellen, dass wir einen erneuten Coronacrash 2.0 erleben, der in seiner Intensität an den ersten vom März heranreicht.

Das internationale Kapital ist im Vorfeld des Lockdowns nun abgezogen worden. Nun ist es an den inländischen Anlegern, einzelne Titel günstig einzusammeln, bevor das internationale Kapital zurückkehrt und für steigende Kurse sorgt. Denn dieses Mal ist Europa wesentlich besser auf Corona vorbereitet: Die EZB hat weitere Hilfen angekündigt. Der Wirtschaftsraum Asiens, der insbesondere für Deutschland wichtig ist, funktioniert und kann sowohl seine Zulieferverpflichtungen, als auch seine Nachfrage nach unseren Maschinen aufrecht erhalten. Nationale Hilfen und Überbrückungskredite werden dieses Mal wesentlich gezielter ausgegeben.

Brauchen wir also Panik, um einen Boden zu bilden? Nein, brauchen wir nicht. Und wenn, dann können wir uns das Verhalten der Profis nochmals anschauen: Nie zuvor wurden in so kurzer Zeit so viele Put-Absicherungen gekauft. Na, wenn das kein Hauch von Panik ist. Bei gleichzeitig großer Investitionsbereitschaft sieht das Stimmungsbild für den DAX diese Woche wesentlich konstruktiver aus als noch vor einer Woche.





04. Ausblick: US-Wahlen werfen ihren Schatten voraus

Vorab kurz die Transaktionen für diejenigen, die bei der Informationsflut dieser Woche den Überblick verloren haben:

Montag: Verkauf TeamViewer durch Stopp Loss zu 40 EUR
Dienstag: Kauf Paypal zu 167,28 EUR
Mittwoch: Kauf AMD zu 67 EUR und Facebook zu 238,90 EUR (ich hatte versehentlich den US-Dollarkurs angegeben, sorry)
Donnerstag: Verkauf Barrick Gold durch Stopp Loss zu 22 EUR
Freitag: Kauf DocuSign zu 180 EUR, wie vor einer Woche angekündigt

Unsere Barreserve ist auf 3,7% geschrumpft, wir haben nun 8 statt der beabsichtigten 5 Werte im Wachstumsbereich des Portfolios. Ich werde mich in den nächsten Wochen für die besten dieser Werte entscheiden und von dem einen oder anderen Titel trennen. Wir haben den Ausverkauf nur unterproportional mitgemacht: Dow Jones -6,5%; DAX -8,6%, Heibel-Ticker Portfolio -4,6%. Unser Vorsprung gegenüber dem DAX ist damit auf 19% angewachsen. Aber glauben Sie nicht, dass ich mich nun wohl fühle in meiner Position. Wenngleich ich davon ausgehe, dass wir das Schlimmste des Ausverkaufs bereits hinter uns haben, sicher bin ich mir nicht. Und mit einem so großen Engagement im Markt würden wir bei einer Fortsetzung des Ausverkaufs in der kommenden Woche stärker getroffen als bislang.

Grundsätzlich bin ich aber recht zufrieden mit den gekauften Werten und auch mit der nunmehr hohen Investitionsquote. Lange haben wir auf die Kaufgelegenheit gewartet, und nun haben wir sie genutzt. In Asien läuft die Wirtschaft wieder in Richtung Vorkrisenniveau, in den USA nimmt man auf Corona keine Rücksicht und lässt die Wirtschaft weiterlaufen. Und hier in Deutschland und Europa werden wir nun einen Lockdown von 4 Wochen haben, der jedoch die Wirtschaft nur minimal betreffen wird.

Die Q-Zahlen, die wir in den vergangenen Tagen gesehen haben, waren - mit Ausnahme von SAP - überwiegend positiv. Egal wo ich tiefer ins Detail schaute, haben sich die Unternehmen gut auf Corona eingestellt. Der Umstand, dass wir derzeit ausverkaufen, ist in meinen Augen eher psychologisch. Irgendwann sind Gewinnmitnahmen fällig. Nachdem wir seit März eigentlich keinen wirklichen Ausverkauf sahen, ist es nicht verwunderlich, dass dieser Ausverkauf ein wenig über die Strenge schlägt (also unter 11.700 im DAX geht). Und natürlich kann es auch noch tiefer gehen. Ich würde dann unser Portfolio etwas umstrukturieren, nicht aber - wie richtigerweise im März - nennenswerte Verkäufe tätigen.

Am kommenden Dienstag finden die US-Präsidentschaftswahlen statt. Das kann natürlich nochmals zur Verwerfungen an den Aktienmärkten führen, wir sehen ja täglich, mit welchen Mitteln der Wahlkampf geführt wird. Doch sobald ein Gewinner feststeht, sollte die Verunsicherung an den Märkten schwinden. Da ich die Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb der nächsten Woche ein Gewinner auserkoren wird, für groß halte, bin ich tatsächlich bullisch gestimmt.

Meine Wunschliste ist stark geschrumpft, wir konnten einige Kandidaten kaufen und haben in letzter Sekunde von Twitter zu Facebook gewechselt - zum Glück.

Hier meine Wunschliste:
Beyond Meat zu Kursen unter 110 EUR
Wachstumsaktie im Trendthema fleischlose Ernährung, spekulativ gemäß Rule 40.

NVIDIA zu Kursen unter 420 EUR
Durch die Übernahme von ARM ist Nvidia die Chip-Aktie der Zukunft, die man haben muss. Wir haben diese Woche nun AMD gekauft, nachdem wir bereits Marvell als Spekulation haben. Mittelfristig werden wir uns zwischen diesen drei für nur eine Position entscheiden müssen.

ServiceNow zu Kursen unter 360 EUR
Ist mir aktuell zu teuer.

TUI zu Kursen unter 3 EUR
BVB zu Kursen unter 4 EUR
Bei TUI warte ich ab, ob eine Kapitalerhöhung durchgeführt wird. Beim BVB warte ich die nächsten Wochen ab, ob ein flächendeckender Lockdown droht, oder lokale Maßnahmen reichen. Beide Titel sind für die Zeit des Lockdowns vermutlich noch nicht geeignet, erst wenn das Ende des Lockdowns amtlich ist oder ein Impfstoff gefunden wird.



05. Wunschanalyse

Die Brennstoffzelle wird als Lösung für Langstrecken-LKWs gesehen: Wo Diesel zu schmutzig und Elektro zu schwach, könnte Wasserstoff als Treibstoff eine Nische besetzen. Plug Power ist bestens positioniert, diese Nische zu entwickeln und zu besetzen. Doch der Weg ist weit, wie ich in dieser Wunschanalyse zeige.


Plug Power

Do, 29. Oktober um 21:04 Uhr
Brennstoffzelle: Politik und Automobilkonzerne ziehen an einem Strang

Tesla-Gründer Elon Musk hatte die Autoindustrie gegen sich: Der Elektroantrieb lag bei jedem Autobauer in der Schublade und wurde aus zwei Gründen nicht in die Tat umgesetzt. Zum einen fehlte die Lade-Infrastruktur. Um dieses Problem zu lösen, muss man groß denken – nicht gerade eine Stärke deutscher Konzernchefs. Und zum zweiten wird das komplexe Knowhow und die Produktionsinfrastruktur in Sachen Verbrennungsmotor für den Elektroantrieb nicht mehr benötigt.

Elon Musk hat den Elektroantrieb weltweit salonfähig gemacht, eine Lade-Infrastruktur aufgebaut und technologisch die Elektroverweigerer abgehängt. Die Massenproduktion erfolgt mit Gewinnmargen, die in der Automobilindustrie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen wurden. Tesla ist mehr wert als Daimler, BMW, Volkswagen, General Motors und Ford ... zusammen. Spiel, Satz und Sieg für Tesla.

Der Antrieb mit der Brennstoffzelle ist derzeit vielleicht da, wo der Elektroantrieb vor 10 Jahren war. Alle Autobauer haben bereits Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb im Probebetrieb, BMW hat sogar schon vor 15 Jahren eine Kleinserie von 100 7ern verkauft und erfolgreich betrieben. Für die Massentauglichkeit fehle – déjà-vu – die Tankstelleninfrastruktur.

Aufgrund der hohen Komplexität der Brennstoffzelle haben etablierte Automobilhersteller, die an komplexe Systeme gewöhnt sind, ein größeres Interesse an der Brennstoffzelle als am Elektroantrieb. Und damit wird auch die Politik an Bord geholt: Wäre ein grüner Antrieb nicht etwas Wundervolles? Man tankt Wasserstoff und aus dem Auspuff tropft Wasser.

Grüner Wasserstoff

Wirklich umweltfreundlich ist sowohl der Elektroantrieb als auch die Brennstoffzelle nur dann, wenn die Energie, die zum Antrieb benötigt wird, grün hergestellt wird. Auf dem Weg vom Windrad oder von der Solarzelle bis zur Batterie des Elektroautos geht rund ein Viertel der Energie verloren. Mit einem Effizienzgrad von 75% ist die Batterie deutlich besser als die Brennstoffzelle.

Bei der Brennstoffzelle muss erzeugte Energie nämlich zunächst für die Wasserstoffproduktion eingesetzt werden, so dass der Effizienzgrad bei nur etwa 25% liegt. Es werden also drei Windräder benötigt, um ein Fahrzeug mit Wasserstoff so weit zu bringen, wie es beim Elektroantrieb mit einem Windrad gelingt. Und auch Windräder sind nicht frei von Makel.

Die Rechnung ist aber nicht vollständig: Über die Umweltverbrechen zum Abbau der Elemente, die für die Batterieproduktion benötigt werden, gibt es inzwischen unzählige Berichte.

Oder noch anders ausgedrückt: Die Umweltsünden wurden bei unserer auf fossile Energieträger basierenden Gesellschaft vor 100 Jahren begangen. Der neue Elektroantrieb begeht nun weitere Sünden im Rahmen der Batterieproduktion. Und für die Brennstoffzelle müsste unser Land mit Windrädern zugestellt werden, mit allen negativen Folgen für die verbleibende Tierwelt, ganz zu schweigen von den Beeinträchtigungen für die Anwohner.

Bunte Antriebswelt

Tesla hat sich einen Platz in der Automobilwelt erobert, alle Autobauer bringen derzeit eigene Fahrzeuge mit Elektroantrieb auf den Markt. Die Brennstoffzelle spielt derzeit jedoch noch keine nennenswerte Rolle.

Plug Power möchte das ändern. Plug Power möchte das schon seit zwei Jahrzehnten ändern. Aktien von Unternehmen, die mit der Brennstoffzelle experimentierten, sind in den vergangenen zwanzig Jahren immer wieder mal angesprungen, kamen jedoch stets wieder zurück. Die Zeit war noch nicht reif.

Ich denke, die Zeit ist reif für die Brennstoffzelle: Der Erfolg Teslas hat gezeigt, dass die Autowelt nicht statisch ist. Mega-Fusionen in der Autobranche sind ein Zeichen der Schwäche, nicht der Stärke. Autobauer werden dieses Mal mehr Engagement zeigen als beim Elektroantrieb.

Und die Politik steht auch hinter der Brennstoffzelle. Elon Musk hat die Politik weltweit vorgeführt: Ohne nennenswerte politische Unterstützung hat er den Elektroantrieb zum grünen Massenantrieb für die Städte gemacht. Dieses Mal wird die Politik nicht untätig zuschauen, sondern sich selbst überbieten mit Förderprogrammen.

Gabelstapler und Stromgenerator

PlugPower-Produkte
Abbildung 1: Produkte von Plug Power


Plug Power hat die Brennstoffzelle ebenfalls zur Marktreife gebracht: 35.000 Brennstoffzellen wurden bislang verkauft, 15% des US-Wasserstoffverbrauchs werden von Geräten aus dem Hause Plug Power konsumiert. Die beiden Hauptprodukte von Plug Power sind Stromgeneratoren und Gabelstaplerantrieb.

In Lagerhäusern fahren Gabelstapler den ganzen Tag herum und holen Produkte aus den Regalen oder platzieren sie dort. Ein Dieselantrieb verpestet die Luft in der Lagerhalle, elektroangetriebene Gabelstapler müssen immer wieder geladen werden. Gerade zu Stoßzeiten ist das Laden eines Gabelstaplers ein Kostenfaktor. Während der Ladezeit muss ein Ersatz her, vorzugsweise ein weiterer Gabelstapler. Das wird teuer.

Das Betanken mit Wasserstoff dauert nur Minuten. Plug Power rechnet seinen Kunden vor, dass diese Lösung günstiger ist als die Anschaffung eines Ersatz-Gabelstaplers.

Dieselgeneratoren werden zum einen dort genutzt, wo keine Stromleitung verlegt ist. Zum anderen aber auch als Backup für die Stromversorgung: Wenn die Stromversorgung einmal ausfällt, springt in Krankenhäusern, in Produktionsbetrieben und auch bei Rechenzentren ein Dieselgenerator an und versorgt den Betrieb binnen weniger Minuten wieder mit Elektrizität.

CO2-neutral bis 2040

Amazon-Gründer Jeff Bezos hat im vergangenen Jahr angekündigt, sein Unternehmen bis zum Jahr 2040 CO2-neutral zu machen. Die Amazon-Lagerhallen werden ausgestattet mit Gabelstaplern, die mit der Brennstoffzelle betrieben werden. Rechenzentren, die für die Amazon-Cloud AWS betrieben werden, sollen mit Stromgeneratoren von Plug Power ausgestattet werden.

In Analysen zu Plug Power habe ich gelesen, dass Amazon die Stromversorgung seiner Rechenzentren auf die Brennstoffzelle umstellen könnte. Das ist natürlich Quatsch. Nur 1% des Stroms dieser Rechenzentren wird von den lokalen Stromgeneratoren erzeugt. Der Rest kommt aus der Steckdose, also aus Kohlekraftwerken, Gaskraftwerken, Atomkraftwerken, etc. – je nachdem, wie der Energiemix vor Ort eben aussieht.

Das Bekenntnis, bis 2040 CO2–neutral zu werden, beinhaltet die Verpflichtung, seine Zulieferer auch in Richtung CO2–Neutralität zu bewegen. Stromversorger, aber auch Logistikunternehmen. Wenn Amazon irgendwann in den kommenden Jahren zu DHL sagt, wir nutzen Euren Dienst nur dann, wenn ihr Eure Lieferwagen CO2–neutral macht, also mit Elektro- oder Brennstoffzellenantrieb ausstattet, dann können Sie davon ausgehen, dass DHL ordentlich in diese Technologien investieren wird.

Nicht nur Amazon, auch Walmart, der zweitgrößte Onlinehändler in den USA, hat gelobt, bis 2040 CO2–neutral zu sein. Home Depot, der größte Innenausstatter der USA, möchte bis 2035 50% des CO2–Ausstoßes verringern. Beides sind große Kunden von Plug Power.

Google, Apple, Microsoft, Facebook, etc. haben allesamt ähnliche Versprechen abgegeben, ihre CO2–Emission innerhalb der nächsten Jahrzehnte auf Null zu bringen. Teilweise spricht man von "CO2–positiv": Man möchte mehr CO2 binden, als man im eigenen Unternehmen ausstößt. Und das sind Unternehmen, die auf gigantischen Bar-Reserven sitzen.

Der Weg vom Gabelstapler zum Fernverkehr ist weit

Im Fernverkehr hat der Dieselantrieb heute eine quasi-Monopolstellung. Ich kenne keinen massentauglichen LKW, der nicht mit Diesel angetrieben wird. Jede Menge Brennstoffzellen-Prototypen sind unterwegs. Aber für den Massenmarkt fehlt noch ... na, Sie wissen schon: das Wasserstoff-Tankstellennetz.

Dabei ist der Aufbau eines entsprechenden Netzes weniger teuer als der Aufbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Für jede Ladestation müssen Leitungen vom Kraftwerk bis zur Ladesäule neu verlegt werden, damit die Kapazität passt. Für Wasserstoff könnte ein großer Teil der bestehenden Tankstelleninfrastruktur genutzt werden, lediglich Lagerbehälter und Tanksäulen müssten angepasst werden. Wasserstoff-Tank-LKWs würden, genau wie beim Benzin oder Diesel, die Versorgung der Tankstellen sicherstellen.

Doch was wird sich durchsetzen: Diesel, Strom oder Wasserstoff? Nun, Diesel ist derzeit politisch und gesellschaftlich nicht gewollt. Strom kann nur langsam nachgeladen werden. Je intensiver die Nutzung des LKWs, desto mehr spricht für die Wasserstoff-Lösung.

Sollten Elektro-LKWs tatsächlich irgendwann einmal die Reichweite haben, um den ganzen Arbeitstag des LKW-Fahrers durchzuhalten, so wird diese Betrachtung spätestens dann obsolet, wenn die LKWs autonom durch unsere Straßen rollen. Wenn der LKW ohnehin schon ohne Menschen fährt, warum sollte er dann stundenlang zum Aufladen stehen?

Damit verlassen wir jetzt die Finanzmathematik und argumentieren mit ideologischen Zielen. Heute schon in die Brennstoffzelle zu investieren, wo noch nicht einmal absehbar ist, wann autonomes Fahren in der Masse eingesetzt wird, ist ziemlich mutig. Mag sein, dass die Entwicklung in diese Richtung geht. Doch es ist völlig offen, ob Plug Power diese Entwicklung führend vorantreiben wird, oder aber ein anderes Unternehmen irgendwann mit einem besseren Produkt in Führung geht.

Immerhin hat Plug Power ein eindrucksvolles Netzwerk aufgebaut: Zu den Entwicklungspartnern gehören Daimler, BMW, General Motors und Honda. Für die Wasserstoffversorgung kooperiert das Unternehmen mit Linde.

PlugPower-Partner
Abbildung 2: Partner von Plug Power


Bewertung abenteuerlich

Im Jahr 2021 wird Plug Power nach Schätzungen der Analysten 425 Mio. USD umsetzen. Die Marktkapitalisierung beträgt 6 Mrd. USD. Damit notiert das Unternehmen auf einem Kurs/Umsatz-Verhältnis (KUV) von 14. Nein, ein KUV über 2 kann nicht als faire Bewertung betrachtet werden. Da muss es was anderes geben: Wachstum?

Für die kommenden fünf Jahre rechnen Analysten mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum p.a. von 25%. Die Gewinnmarge ist negativ (-27%), damit ist auch die Rule 40 nicht erfüllt. Die Rule 40 wird von Spekulanten angewendet, um ein Wachstumsunternehmen zu identifizieren, für das dann jegliche Bewertungsmaßstäbe ignoriert werden. Dabei muss das Umsatzwachstum plus Gewinnmarge über 40 liegen. Das Umsatzwachstum liegt bei 35%, also 35% +(-27%) = 8% - Plug Power fällt also durch diese Prüfung durch.

Wenn weder die Bewertung, noch das Wachstum passen, bleibt nur noch ein Grund, mit dem die Kaufentscheidung gerechtfertigt werden kann: Religion. Plug Power bedient das Bedürfnis nach sauberer Energie. Das Konzept passt, die ersten Produkte haben sich bewährt und Kunden mit dicken Portemonnaies stehen Schlange. Es hat den Anschein, dass Geld keine Rolle spielt. Wenn drei Windräder benötigt werden, wo zuvor eines ausreichte, dann wird das im Namen des Klimaschutzes eben gemacht.

Die hohe Bewertung von Tesla konnte man über Jahre hinweg nicht rational begründen. Bei Plug Power könnte es ähnlich sein. Doch wer in diese Aktie investieren möchte, der sollte sich dessen bewusst sein. Plug Power muss den LKW-Markt revolutionieren, um in die heutige Bewertung hinein zu wachsen. Bislang bietet Plug Power jedoch noch keine LKWs an.

FAZIT
Es ist ein spannendes Zukunftsthema und in jedem diversifizierten Portfolio ist ein wenig Platz für Spekulationen. Vielleicht legen Sie sich ja mit Plug Power die nächste Tesla ins Depot. Vielleicht verliert das Unternehmen jedoch auch die aktuelle Dynamik, weil eine andere Lösung Politik und Wirtschaft begeistert.



06. Update beobachteter Werte: TeamViewer, Barrick Gold, Spotify, Proofpoint, Marvell Technology Group, Airbus, Apple, Facebook

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


TeamViewer
Stopp Loss hat gezogen, Aktie verkauft

Di, 27. Oktober um 17:39 Uhr
Gestern notierte TeamViewer unter 40 Euro, also unter unserem Stopp Loss Kurs. Da wir im spekulativen Bereich Stopp Loss Orders inzwischen hart eingeben, ist die Aktie aus dem Portfolio verkauft worden.

Ich fürchte, wir werden noch einige spannende Tage bis zu den US-Wahlen und vielleicht noch ein paar Tage danach bekommen, so dass ich nun keine Eile habe, Teamviewer wieder ins Portfolio zu holen. Grundsätzlich hätte ich die Aktie in diesem Herbst/Winter schon gerne im Portfolio, alternativ könnte ich mich aber auch mit DocuSign anfreunden, die ebenfalls nah an unserem Wunschkurs von 180€ notieren.

Grundsätzlich kann der DAX meiner Ansicht nach durchaus auch unter 12.000 Punkte rutschen, ich hatte beim Unterschreiten der 12.300 Punkte als nächstes die Marke 11.700 notiert. Mal schauen, ob der DAX dorthin reist und mal sehen, ob Technologieaktien diese Reise dann ggfls. mitmachen, denn einen Großteil ihrer Reise gen Süden haben insbesondere die Technologieaktien schon am Montag gemacht.


Barrick Gold
Leider ausgestoppt

Fr, 30. Oktober um 09:33 Uhr
Gestern notierte der Kurs von Barrick Gold für kurze Zeit unter unserem Stopp Loss bei 22 EUR.

BarrickGold20201030
Abbildung 1: 5-Tageschart Barrick Gold


Das ist ärgerlich, denn ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden Wochen wieder steigende Kurse im Goldbereich sehen werden. Vielleicht sind wir hier Opfer des Effekts geworden, den ich Ihnen schon oft genug beschrieben habe: In einen Ausverkauf hinein müssen viele Anleger Cash generieren, um Sicherheiten für ihre gehebelten Spekulationen nachzureichen, Da bedient man sich gerne der Goldpositionen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt stürmen dann die Goldaktien nach oben.

Wenn sich dieses Verhalten auch dieses Mal wieder zeigt, haben wir Pech gehabt. Ich habe auf einen "günstigen" Kaufkurs gewartet und sodann die Position gegen Schlimmeres abgesichert. Vielleicht war die Absicherung falsch gesetzt. Vielleicht war sie jedoch goldrichtig und der Kurs rauscht erst noch weiter in den Keller? Wir werden es sehen.

Am 5. November wird Barrick Gold Quartalszahlen veröffentlichen. Da am 15. Oktober bereits Produktionszahlen für Q3 veröffentlicht wurden, kann man sich schon zum Teil die zu erwartenden Q-Zahlen ausrechnen.

Die Goldproduktion ist im Vergleich zum Vorquartal um 9% angestiegen, der durchschnittliche Goldpreis um 10%. Die Abbaukosten für eine Unze Gold sind Analystenschätzungen zufolge um 6% günstiger geworden. Damit sollte sich die Gewinnmarge für Barricks Goldgeschäft um 27% verbessern.

Die Kupferproduktion ist jedoch um 3% zurückgegangen. Dafür ist der Preis sogar um 17% angesprungen. Das ist ein überproportionaler Preisanstieg gegenüber den um 6% gestiegenen Kosten für den Kupferabbau. Unterm Strich dürfte der Gewinn im Kupfergeschäft um 57% gegenüber dem Vorquartal anspringen.

Es werden also gute Zahlen erwartet. Die Ursache für den Kursrückgang der vergangenen Tage liegt woanders: Gemeinsam mit NovaGold wird in Alaska die Donlin-Goldmine für 6 Mrd. USD erschlossen. Es ist ein gewagtes Projekt, denn nach derzeitigen Bohrungen wird dort Gold im Wert von 6,7 Mrd. USD vermutet, wenn man einen Goldpreis von 2.000 USD/Oz zugrunde legt. Ein 6-Milliardenprojekt kann schnell teurer werden und die zugrunde gelegten 2.000 USD/Oz sind durchaus mutig, denn aktuell notiert die Unze Gold bei 1.850 USD.

Auf der anderen Seite handelt es sich um eine der größten Goldminen, die derzeit überhaupt erschlossen werden können. Sollte der Goldpreis in den kommenden Jahren über 2.000 USD/Oz steigen, dann wird Barrick Gold einer der größten Profiteure dieses Goldpreisanstiegs sein. Ein Szenario, das ich für sehr wahrscheinlich halte.

Fazit: Mist, wir sind leider ausgestoppt worden. Sollte der Kurs weiter unter Druck geraten, würde ich wieder einsteigen.


Spotify
Family Abo verhagelt Q-Zahlen

Fr, 30. Oktober um 10:41 Uhr
Spotify hat gestern Q-Zahlen veröffentlicht. In einer ersten Reaktion brach die Aktie um 13% ein, erholte sich jedoch anschließend wieder ein wenig, so dass ein Minus von aktuell 7% übrig bleibt. Der Grund: Familien-Abos belasten den ARPU.

Der Umsatz ist um 15% auf 1,98 Mrd. USD gestiegen und lag damit leicht unter den Erwartungen von 2 Mrd. USD. Das Wachstum der monatlichen Nutzer betrug 29% auf 320 Mio., erwartet wurden nur 316 Mio. Nutzer.

Die Ursache für die Umsatzenttäuschung liegt im ARPU. Zwar stieg die Zahl der zahlenden "Premium-Kunden" auf 144 Mio., erwartet wurden nur 142,9 Mio., aber der Umsatz in diesem Bereich stieg nur auf 1,79 Mrd. USD statt der erwarteten 1,83 Mrd. USD. Der durchschnittliche Umsatz je Kunde (Average Revenue per User = ARPU) ist um 10% zurückgegangen.

Im Werbegeschäft wurden die Erwartungen ebenfalls nicht erreicht, hier wurden mit 170 Mio. USD um 1,3 Mio. USD weniger erwirtschaftet als erwartet. Corona hat bei vielen Werbetreibenden für Zurückhaltung gesorgt.

Zudem führten negative Währungseffekte (schwacher US-Dollar) zu geringeren Einnahmen.

Sie kennen meine Sicht der Dinge: Solange das Nutzerwachstum stimmt, ist das Geschäft in Ordnung. Analysten haben jedoch in der Analystenkonferenz mit CEO Daniel Ek immer wieder nach der ARPU gefragt, nach dem Family Abo und nach Apple. Ek erklärte, dass durch das Family Abo, in dem bis zu 6 Personen Spotify werbefrei hören können, die Einnahmen je Kunde natürlich geringer sind als bei Einzelkunden. Das Family Abo kostet 15 Euro, das Einzelabo 10 Euro.

Die Bedenken, die geäußert wurden, gehen in Richtung Wettbewerb: Sorgt Apples neues Dienstleistungsangebot Apple One, in dem viele Apple-Dienste inklusive Apple Music enthalten sind, für Wettbewerbsdruck? Ist Spotify gezwungen, über den Preis in den Wettbewerb zu treten? Warum müsse das Family Abo so günstig sein, wo doch gleichzeitig durch neue Podcasts die Attraktivität des Abos deutlich gesteigert wurde?

Nun, nach der Analystenkonferenz konnte sich die Aktie wieder ein wenig erholen. Daniel Ek erklärte, dass bis heute keine Auswirkungen auf Spotify durch Apple One zu spüren seien. Darüber hinaus könne man beobachten, dass immer mehr Nutzer zwischen den verschiedenen Universen pendeln würden: Wer ein iPhone (Apple) nutze, habe im Auto vielleicht Android (Google Alphabet) im Einsatz und zu Hause gegebenenfalls Alexa (Amazon). Der Vorteil von Spotify liege darin, dass es auf allen Geräten funktioniere.

Ich halte das für nachvollziehbar, denn auch ich habe mich vor einiger Zeit darüber geärgert, dass Amazon Music nicht über meinen Yamaha MusicCast direkt aufgerufen werden kann. Bei Spotify ist das möglich.

Fazit: Nun, es ist sicherlich enttäuschend, dass Spotify den ARPU nicht steigern konnte. Es ist ein Haar in der Suppe, die ansonsten sehr gut schmeckt. Wir werden ein Auge darauf haben müssen, doch grundsätzlich stimmt mich das hohe Nutzerwachstum weiterhin positiv.

Wir haben im September zu 206,65 EUR nachgekauft und dadurch unsere Position größer gemacht als für das Wachstumsportfolio eigentlich vorgesehen. Zu Kursen um 240 EUR würde ich diesen Teil der Position wieder verkaufen. Aktuell, nach dem Kurssturz von gestern, notiert die Aktie jedoch bei 224 EUR deutlich tiefer.


Proofpoint
Rückenwind durch Office 365

Fr, 30. Oktober um 11:17 Uhr
Auch Proofpoint hat gestern Q-Zahlen veröffentlicht. Sämtliche Kennzahlen waren besser als erwartet, die Aktie ist dennoch leicht zurückgegangen. Ich habe kein Haar in der Suppe finden können und würde den Kursrückgang daher auf das hohe Bewertungsniveau schieben: Ein Kurs/Umsatz-Verhältnis von 5 ist sehr hoch, so wie auch das KGV 2021e von 58 vor dem Hintergrund des erwarteten Gewinnwachstums von nur 22% p.a.

Proofpoint bietet die Sicherung des E-Mail Verkehrs über die Cloud an. Früher haben Unternehmen MS Exchange-Server installiert und ihren E-Mail Verkehr über die eigenen Server geleitet. Dort war es aufwendig, Proofpoint Sicherheitslösung einzubinden. Durch Office 365 läuft immer mehr über Microsoft-Server, die über Cloud-Lösungen direkt an die Proofpoint-Sicherheitsserver angebunden sind.

Ich kenne Proofpoint durch unseren Serverumzug: Irgendwann waren meine Server auf der Schwarzen Liste von Proofpoint gelandet und diverse Kunden konnten den Heibel-Ticker nicht mehr empfangen. Die Ursache waren nicht ganz korrekte Einstellungen bei meinem Versandserver, was zu einer Einstufung als Spammer führte. Wir haben die Fehler beseitigt und konnten unsere Server wieder freischalten lassen.

Spammer kommen an Proofpoint nicht so einfach vorbei, da einige Einstellungen eine Registrierung bei anderen Diensten erfordern, die auf Plausibilität geprüft werden etc. Ich halte diesen Dienst also für überaus wichtig, um Ihre Mailboxen nicht von Spam überlaufen zu lassen. Und meine Wettbewerber haben mich in den vergangenen Jahren immer wieder gefragt, ob wir da nicht was gemeinsam machen wollen, da viele von ihnen nicht in der Lage waren, die komplexen Anforderungen zu erfüllen. Wenn wir E-Mails auch in 10 Jahren noch nutzen wollen, brauchen wir Dienste wie den von Proofpoint.

Hasenfuß von Proofpoint ist aber die hohe Bewertung. Das Unternehmen erkauft sich die Marktführerschaft in diesem Markt durch hohe Verluste und ich hoffe, dass ich nicht betriebsblind bin und den Dienst als zu wichtig überschätze.


Marvell Technology Group
Milliardenübernahme belastet Aktie

Fr, 30. Oktober um 11:36 Uhr
Marvell hat gestern bekannt gegeben, Inphi für 40 Mrd. USD zu kaufen. Marvell selbst ist nur 25 Mrd. USD wert. Für die Übernahme sollen neue Aktien ausgegeben sowie ein Kredit aufgenommen werden. Die Aktie von Marvell ist um 8% eingebrochen, Inphi sprang um 30% an.

Nvidia kauft Arm Holding für 40 Mrd. USD. AMD kauft Xilinx für 35 Mrd. USD. Nun holt sich Marvell Inphi für 40 Mrd. USD. Es hat den Anschein, dass die Chipbranche in Aufruhr ist. Ich sehe darin eine Bestätigung meiner bullischen Einstellung gegenüber allen drei Unternehmen. Die 5G-Technologie wird völlig neue Anwendungen ermöglichen, für die sich die Chipindustrie nun positioniert.

Inphi stellt Verbindungen zwischen Prozessor (CPU, GPU, aber auch AI = Künstliche Intelligenz), Speicher und dem Netzwerk (Switch, Router, NIC) her. Dies geschieht analog, digital oder auch optisch. Für das 5G-Netz ist Geschwindigkeit wichtig. Optische Verbindungen sind erforderlich, um die geringste Latenz zu ermöglichen. Inphi ist in diesem Bereich führend.

Wenn Marvell also 5G-Chips anbieten möchte, dann kann das Unternehmen seine Chips verbessern, wenn es die optischen Lösungen von Inphi bereits sehr früh integriert. Umgekehrt werden Marvell 5G-Chips nach der Übernahme dann allen Inphi-Kunden direkt angeboten.

Während Marvell derzeit einen Schwerpunkt im Bereich des Internets der Dinge und bei den Smartphone-Herstellern hat, ist Inphi bei den Mobilfunkanbietern gut im Geschäft, sowie auch bei Cloud-Betreibern. Nicht nur das Produktportfolio ergänzt sich wunderbar, sondern auch der Kundenstamm.

Ich halte diese Übernahme also für sinnvoll. Natürlich ist es ein ganz schöner Brocken, den sich Marvell hier einverleiben möchte, und eine solche Übernahme ist stets mit hohen Risiken verbunden. Daher ist der Ausverkauf in der Aktie durchaus nachvollziehbar. Ich würde auf dem aktuellen Kursniveau aber eher nachkaufen als aussteigen. Da es sich um eine Spekulation handelt und wir inzwischen schon ordentlich Cash in andere Titel investiert haben, halte ich mich zurück.


Airbus
Airbus überzeugt mit soliden Zahlen und positivem Ausblick ggü. Boeing

Fr, 30. Oktober um 13:57 Uhr
Auch Airbus hat gestern Q-Zahlen veröffentlicht. Viele Fluggesellschaften nehmen die bestellten Flieger nicht ab, weil sie ihre Barreserven zur Coronabekämpfung benötigen. Bei Airbus stehen derzeit 135 nagelneue Flieger auf Halde. Das sind immerhin 10 weniger als noch vor drei Monaten. Diese Entwicklung wird bereits als Erfolg gewertet.

Der Umsatz von Airbus ist um 27% auf 11 Mrd. Euro eingebrochen. Der Gewinn ist von 989 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf 767 Mio. Euro Verlust umgeschwungen. Doch die 10 Flieger, die aus dem Bestand ausgeliefert werden konnten, sorgten unterm Strich für einen positiven Cashflow von 600 Mio. EUR, was ein wichtiges Signal in Pandemiezeiten ist.

Im Frühjahr hatte Airbus die monatliche Produktionsrate von 60-65 Fliegern auf 40 reduziert. Erst im Q2 wollte CEO Guillaume Faury die Schlagzahl wieder leicht auf 47 anheben und zwischen 2023 und 2025 wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Gestern schob er die Anhebung der Schlagzahl auf 47 um drei Monate nach hinten in das Q3 2021.

Die bisher umgesetzten Corona-Maßnahmen haben bereits dazu geführt, dass Airbus operativ trotz des niedrigen Geschäftsvolumens einen operativen Gewinn (EBIT) von 820 Mio. Euro ausweisen kann. Der Verlust im abgelaufenen Quartal kommt dadurch zustande, dass Airbus nochmals 1,2 Mrd. Euro für einen weiteren Stellenabbau beiseite gelegt hat. Doch auch diesbezüglich hatte Faury aufmunternde Worte: Vielleicht komme man ohne betriebsbedingte Kündigungen aus und vielleicht werden man wesentlich günstiger Anpassungen bei der Mitarbeiterzahl vornehmen können, denn die Verhandlungen mit den Gewerkschaften verliefen bislang vielversprechend.

Ich China fliegen wieder genauso viele Flugzeuge wie vor Corona. Die depressive Stimmung der Airbus-Anleger ist vermutlich durch den Heimatmarkt bedingt, in Frankreich wurde nun ein harter Lockdown verhängt. Doch auch mit vier Wochen Lockdown steht Airbus deutlich besser da als der ewige Rivale Boeing: Boeing baut doppelt so viele Arbeitsplätze ab, musste höhere Rückstellungen bilden und rechnet erst viel später mit einem Anziehen der Nachfrage. Daher ist Boeing auch heute noch dabei, die Produktion weiter zu reduzieren - an Aufstockung denkt man dort noch lange nicht.

Okay, Boeing musste einen Doppelschlag verkraften: Erst das weltweite Flugverbot für den Hoffnungsträger 737MAX, dann Corona. Airbus konnte gestärkt in die Coronakrise schlittern und ist daher auch deutlich flexibler, was die Maßnahmen angeht. Immerhin hatte Airbus Ende 2019 noch 12 Mrd. Euro an Nettoliquidität. Die sind nun futsch, aber gut investiert, um nach Corona schnell wieder auf Tempo zu kommen.

Auf Basis der gesenkten Kostenstruktur erwarten Analysten für das kommende Jahr 2012 ein KGV von 22 für Airbus. Das ist nicht nicht gerade eine faire Bewertung für ein Unternehmen, das rückläufige Umsatzzahlen verzeichnet. Doch wir haben hier einen Konzern, der 70 Mrd. Euro umsetzen kann, wenn 2023 bis 2025 die Folgen von Corona überwunden sind. Wenn mit aktuell rund 50 Mrd. Euro Umsatz noch ein Gewinn erzielt werden kann, dann ist das in meinen Augen ziemlich beeindruckend.

Und wir sollten nicht nur angstvoll auf Corona blicken: Boeings Probleme helfen Airbus auch nach der Krise. Wenn Airbus tatsächlich schneller wieder auf Tempo kommt, gewinnt das Unternehmen Marktanteile und könnte so Boeing davonziehen. Boeing kann es sich derzeit nicht leisten, ein neues Flugzeug zu entwickeln. Airbus gab seine ambitionierten (und teuren) Ziele für wasserstoffbetriebene Flieger bekannt.

In meinen Augen waren die Zahlen von gestern überaus positiv. Natürlich kann Airbus nicht anspringen, während sich die Anleger auf einen erneuten Lockdown vorbereiten und unzählige europäische Fluggesellschaften ankündigen, wie viele Flieger sie im November außer Betrieb nehmen werden. Doch es war noch nie einfach, gute Aktien zu kaufen.


Apple
Apple übertrifft Erwartungen trotz Problemen in China

Fr, 30. Oktober um 14:22 Uhr
Raten Sie mal, wann Apple Q-Zahlen veröffentlich hat. Richtig, gestern.

Der größte Umsatzbringer von Apple ist das iPhone. In China sind inzwischen alle Großstädte mit 5G-Netzen ausgestattet. Welcher Chinese kauft sich ein neues Smartphone für 500 EUR und mehr und verzichtet auf 5G? Kaum einer. Dennoch hat Apple in China bis dato nur iPhones ohne 5G verkauft. Das iPhone 12 wird erst seit diesen Tagen ausgeliefert. Apple ist zu spät.

Trotz dieses Gegenwinds hat Apple die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Gewinn stieg auf 0,73 USD/Aktie (erwartet wurden 0,70 USD/Aktie), der Umsatz stieg um 1% auf 65 Mrd. USD, 2% höher als erwartet. Während der iPhone-Umsatz leicht hinter den Erwartungen zurück blieb, konnten Mac, iPad, Wearables (Watch, iPods, ...) und Dienstleistungen (Apple One) diese Schlappe mehr als kompensieren.

Die Aktie von Apple ist heute mit 4% im Minus. Wer noch nicht investiert ist, der kann den heutigen Rücksetzer zum Einstieg nutzen.


Facebook
Boykott wirkungslos

Fr, 30. Oktober um 14:34 Uhr
Gestern hat auch Facebook ... ja, Q-Zahlen veröffentlicht. Der Umsatz ist um 22% auf 21,5 Mrd. USD gesprungen, 9% über den Erwartungen. Der Gewinn ist um 28% auf 2,71 USD/Aktie gesprungen, 42% über den Erwartungen. Sie erinnern sich: CEO Mark Zuckerberg hat sich lange Zeit geweigert, unqualifizierte Posts zu zensieren. Im gestrigen Analystencall forderte er dann die Politik offen auf, ihm weitere Vorgaben zu geben, was geblockt werden solle. Facebook habe die politischen Vorgaben umgesetzt und warte auf weitere Vorgaben. Es sei nicht die Aufgabe von Facebook zu entscheiden, welche Inhalte zu zensieren seien, und welche nicht.

Das ist interessant, insbesondere da Twitter einen anderen Weg geht: CEO Jack Dorsey hat bereits einen Tweet von US-Präsident Donald Trump geblockt. Twitter ist seither im Kreuzfeuer, genau wie Facebook. Facebook wurde von vielen Werbetreibenden boykottiert, Twitter wird geliebt. Facebook macht jedoch mehr Geschäft, als irgendein Analyst erwartet hatte. Twitter hingegen notiert heute nach den gestrigen Q-Zahlen mit -15%.

Ist es also die Aufgabe von Konzernen, die Gesellschaft vor Dingen zu schützen, die von der Gesellschaft noch kontrovers diskutiert werden?

In diesem Sinne bin ich froh - aus Anlegersicht -, dass wir Facebook und nicht Twitter ins Portfolio geholt haben. Facebook notiert heute mit -1%, in meinen Augen zu Unrecht. Die Aktie müsste einen Freudensprung machen.




07. Übersicht HT-Portfolio


Spekulation (≈15%) =11,8%WKN29.10.20Woche ΔΣ '20 ΔAnteil 5x3%!C19
Frosta60690067,80 €1%9%3,1%B+
ProofpointA1JW8Q83,30 €-11%-9%3,0%A+
TeamViewerA2YN9037,65 €-6%-7%0,0%A+
Marvell93013132,68 €-7%-12%2,8%A+
Barrick Gold 87045022,66 €0%-3%0,0%A+
DocuSignA2JHLZ175,76 €-2%-2%3,0%A+







Wachstum (≈35%) =43,1%WKN29.10.20Woche ΔΣ '20 ΔAnteil 5x7%!
BB BiotechA0NFN355,90 €-2%-9%7,1%B+
SpotifyA2JEGN217,95 €-6%74%8,2%B+
Wheaton Precious MetalsA2DRBP38,56 €-5%1%3,3%B+
Airbus93891462,69 €-8%-1%3,5%A -
MediosA1MMCC26,70 €2%1%7,0%A0
Apple86598594,02 €-3%-9%3,4%A +
PayPalA14R7U160,88 €-7%-4%3,5%A +
AMD86318667,00 €-3%0%3,6%A +
FacebookA1JWVX226,80 €-3%-5%3,4%A +








Dividende (≈30%) = 23,2%WKN29.10.20Woche ΔΣ '20 ΔAnteil 4x7,5%!
FreenetA0Z2ZZ15,19 €-9%-26%7,5%B0
Deutsche Post55520038,05 €-6%12%4,1%B+
Munich Re843002200,60 €-5%-14%3,8%B0
BASFBASF1147,18 €-10%-5%7,8%A+








Absicherung (≈20%) =18,3%WKN29.10.20Woche ΔΣ '20 ΔAnteil 3x7%!
Goldbarren 100 gr100 gr.5.115,00 €0%18%8,7%A+
Südzucker-AnleiheA0E6FU77,00%-2%-11%6,0%B+
Nokia-AnleiheA0T9L2126,26%-2%10%3,5%C0





Cashquote

Σ-Portfolio Ergebnis seit 2020

-5%6%3,7%


Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis15%11,8%543%
WachstumEnkelkinder35%43,1%597,0%
DividendeUrlaub30%23,2%448%
AbsicherungZins & Gold20%18,3%336,7%
Summe
100%96,3%1720


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung

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