Heibel-Ticker 21/6 - Jetzt für die kommenden Monate positionieren

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12.02.2021:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

16. Jahrgang - Ausgabe 06 (12.02.2021)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts210214.pdf



I N H A L T

01.Info-Kicker: Jetzt für die kommenden Monate positionieren
02.So tickt die Börse: Massenbewegung an Aktienmärkten gewinnt an Dynamik in der Breite
 - Disney mit herausragenden Zahlen
 - Chipversorgung kaputt
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Ohne Netz und doppelten Boden
 -
04.Ausblick: Einkaufsliste mit Wunschpreisen
05.Update beobachteter Werte
 Raketenantrieb zugeschaltet, Teilverkauf
 Halbe Position verkaufen, Cash generieren
 Verkaufen über 223 EUR
 Vertikale Expansion
 TUI bröckelt ab
06.Leserfragen
 - : Größe der Position in Goldbarren
 - : Berechnung von Stop Loss Marken
 - : TaxVoucher für Schweizer Dividenden
 - : Brokervergleich
 - : Spekulation in SPACs wie CCIV mit Lucid Motors
 - : Microsoft Cloud besser als AWS oder Google
 - : Erisscon als 5G-Profiteur
 - : Carnival Cruises als Alternative zu TUI
 - : Weichai Power & Bitcoin vs. Tulpenblase
 - : Tyson Foods, Las Vegas Sands, Lanxess & Vodafone
 - : Manz aus Dornröschenschlaf erwacht
 - : Benchmark, ProSiebenSat.1, Royal Dutch Shell & Weibo
 - : Zuora als Vorreiter der Abo-Kultur
 - : Zaptec bietet Lade-Infrastruktur für Elektromobilität
 - : Technotrans Flüssigkeiten für die Industrie
 - : Sentiment-Graphiken
 - : Traden und Spekulieren mit kleinen Beträgen
 - : Investitionsquote, DAX-Family Tabelle, 10 neueste Einträge
 - : Stop Loss Verwendung, Portfolioanteil, Kaufempfehlungen, Goldabsicherung
 - : 3U Holding schwer zu bewerten
 - : United Health & GlaxoSmithKline
 - : Varta Von WallStreetBets entdeckt
 - : Snowflake ist die am höchsten bewertete Aktie
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Jetzt für die kommenden Monate positionieren

Liebe Börsenfreunde,

**** Videokonferenz: So baue ich mein Portfolio auf****
Montag um 12 Uhr gibt es die nächste Videokonferenz. Jetzt wird's konkret: So würde ich vorgehen, wenn ich Neukunde beim Heibel-Ticker bin, um mein eigenes Portfolio aufzubauen.

Es gibt kein Patentrezept und Sie wissen ja, dass ich nicht möchte, dass Sie ohne Ihren Kopf einzuschalten unser Portfolio 1:1 kopieren. Aber ich habe viele Hinweise, wie Sie sich am besten Ihre eigene Meinung bilden und dann umsetzen können.

Den Teilnahmelink finden Sie wie immer am Anfang des Kapitels 04.

Diese Woche sind nochmals neue Kunden auf die Onboarding-Aktion aufgesprungen. Die beiden bereits durchgeführten Videokonferenzen können Sie sich noch unter den folgenden Links auf YouTube anschauen:

Reddit's WallStreetBets schießen Gamestop zum Mond

Onboarding Heibel-Ticker


**** ENDE Videokonferenz ****

Noch was vorab: VORSICHT! Ich habe in den vergangenen Tagen sämtliche Leserfragen abgearbeitet und einen Teil davon (ja, nicht alle) nun in diese Ausgabe eingebunden. Dadurch ist die Ausgabe auf 35 Seiten angeschwollen - soweit ich mich erinnere, die längste Ausgabe, die ich jemals geschrieben habe.

Diejenigen, die sich den Heibel-Ticker gewohnheitsmäßig ausdrucken und am Wochenende neben das Frühstücksei legen, seien gewarnt: Es wird viel Papier erforderlich sein. Bitte beschränken Sie sich auf den Druck der wichtigsten Kapitel oder besorgen Sie sich ein Touchpad :-).

****

Im heutigen Kapitel 02 habe ich Ihnen nochmals näher gebracht, warum die "Massen" ein zunehmend ernst zu nehmender Faktor an den Aktienmärkten werden. Der Begriff Revolution wird noch nicht verwendet, es würde mich aber nicht wundern, wenn man diese Bewegung schon bald mit einer Revolution vergleicht.

Das Sentiment mahnt zur Vorsicht. Klar, die Rallye kann unvermindert weiter laufen. Doch sollte es eine negative Überraschung geben, fehlt das Sicherheitsnetz. Warum das so ist, erläutere ich in Kapitel 03.

Heute habe ich in Kapitel 04 gleich drei Neuempfehlungen vorgestellt: Einen Marktführer im Bereich des heißen Themas Brennstoffzelle, einen wiederauferstandenen Riesen und einen Profiteur der weltweiten Chipknappheit.

Für diejenigen, die sich nur sporadisch intensiv mit der Börse beschäftigen: In den kommenden Wochen werden wir unser Portfolio überarbeiten. Wir haben schon ein bisschen Platz geschaffen, 28% Cash, und werden uns nun für die kommenden Monate positionieren. Wenn Sie also manchmal ein Schnupperabo nehmen, ist jetzt ein guter Zeitpunkt. Und wer noch keinen Express-Zusatzdienst hat, auch dafür ist es meines Erachtens jetzt ein guter Zeitpunkt.

Ich denke, wenn wir uns in den kommenden Wochen gut positionieren, können wir dann in den dann folgenden Monaten wieder etwas ruhiger auf den Beobachterposten zurückkehren. Hoffentlich.

Das Kapitel 05 enthält die Updates. Wie angekündigt, sind dort einige Verkäufe getätigt worden. Bitte nicht verpassen. Zudem befindet sich ein großer Teil der aktuellen Marktbetrachtung bereits in den Updates zu den einzelnen Titeln.

Das Kapitel 06 erhält die Leserfragen. Bitte schauen Sie das Inhaltsverzeichnis durch, um die Sie interessierenden Themen zu finden. ALLES lesen kann kein Mensch, nur ich muss das alles schreiben :-(.

Kapitel 07 enthält wie immer die tabellarische Übersicht über unser Portfolio. Trotz unserer ordentlichen Cashposition (28%) und weiteren 12% in Gold und Anleihen konnten wir mit unserer Aktienquote von 50% unser Portfolio diese Woche um 1,4% nach oben bewegen, während der DAX unverändert aus der Woche geht. Wir liegen seit Jahresbeginn mit 5,6% vorn, während der DAX gerade einmal 2,4% gewinnen konnte.

Es wird anspruchsvoll, diesen Vorsprung zu halten, wenn der DAX ohne Umschweife in den Rallyemodus schaltet. Aber um bestens gewappnet zu sein, werde ich am Montag in der Videokonferenz alle Positionen sowie die drei Neuvorstellungen dieser Woche einzeln durchgehen.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Massenbewegung an Aktienmärkten gewinnt an Dynamik in der Breite

Als die "Spitze des Eisbergs" habe ich die Massen vor einer Woche beschrieben, die sich über Reddit WallStreetBets organisieren. Inzwischen ist die Masse weitergezogen und tauscht sich über das Chat-Forum Discord aus:
Discord

Hintergrund meiner Schlussfolgerung war, dass ich hier in Deutschland nicht viel von einer solchen Bewegung entdecken konnte. Außerdem waren die $-Zahlen, die hinter der US-Massenbewegung steckten, nicht groß genug. Wer sich im Discord-Forum umschaut, wird schnell bemerken, dass die Feuerkraft der Massenbewegung nicht ausreicht, um ein zweites Gamestop zu erzeugen.

Dennoch ist es eine gigantische Massenbewegung, die den Tonfall an den Aktienmärkten bestimmt. Die folgende Statistik veranschaulicht das eindrucksvoll:

So viele der Depotkunden in den USA kauften im Januar die folgenden Aktien:

10% AMC Entertainment Holdings Inc (AMC)
9% GameStop Corp. (GME)
6% BlackBerry Ltd (BB)
5% Nokia Oyj (NOK)
4% Castor Maritime Inc (CTRM)

Über Robinhood, wo man auch Anteile an einer Aktie kaufen kann, gab es eine gigantische Zahl an Einzeltransaktionen. Und diese Masse entwickelt sich nun auch in Deutschland. Mein Twitter-Feed wird inzwischen von "Silver to the Moon" Nachrichten erstürmt, die von deutschsprachigen Twitternutzern, denen ich folge, gepostet werden.

So waren es anfänglich die stark leerverkauften Aktien wie eben Gamestop und AMC, aber auch Nokia und Blackberry, die auf die Rakete zum Mond gesetzt wurden. Später wurde der Silbermarkt entdeckt, dann die Elektromobilität bis hin zur Brennstoffzelle. Danach dann die Kryptowährungen, insbesondere kleine Spezialwährungen. Und nun tummeln sich die Massen in Hanf-Aktien, die in Kanada für medizinische Anwendungen zugelassen wurden und in den USA unter dem liberaleren US-Präsidenten Joe Biden nun ebenfalls gute Chancen auf eine Zulassung haben.

Damit migriert die Masse von Pleitegeiern zu Zukunftsthemen: Wurde der Erfolg der Gamestop-Rallye insbesondere auf dem Rücken von Leerverkäufern erzielt, die auf dem falschen Fuß erwischt wurden, so hat man in dem Bereich der Elektromobilität, der Brennstoffzellen und der Hanf-Medizin durchaus Themen, die in den kommenden 10 Jahren maßgebliche Änderungen in unserer Gesellschaft erzwingen werden.

Es bleibt natürlich fraglich, ob in 10 Jahren eine McPhy mit aktuell 13,7 Mio. Euro Umsatz in ihre Marktbewertung von 1 Mrd. Euro wachsen kann, indem überall Wasserstoffzellentankstellen gebaut werden, die (so das Versprechen) dezentral grünen Wasserstoff erzeugen können. Oder FuelCell, die hochkomplexe Kraftwerke für die Erzeugung grünen Wasserstoffs anbieten, aber ihre Webseite nicht ordentlich am Laufen halten können (Error 520 Ray ID: 620674523349417a • 2021-02-12 12:53:46 UTC, Web server is returning an unknown error). 70 Mio. Euro Jahresumsatz werden dort schon mit einer Marktkapitalisierung von 7 Mrd. Euro belegt, ein KUV von 100!

Ich fühle mich an die Internetblase zur Jahrtausendwende erinnert: Damals gehörte ich zu den jungen Wilden, damals habe ich mit Aktien wie Excite, InfoSpace, Inktomi und Doubleclick meine ersten Anlageerfolge erzielt. Keines der Unternehmen hat überlebt, dennoch habe ich damals eine Menge Geld beiseite legen können, bevor die Internetblase im März 2000 platzte. Ich war einfach schneller.

Und so sind auch heute viele junge Anleger in der Masse unterwegs, die schnell sind, gut ausgebildet, gute Kenntnisse über die Zusammenhänge an den Aktienmärkten und den Börsen haben und so schon ihre Erfolge in ein neues iPhone, in FPV-Drohnen und andere Nettigkeiten des Alltags investieren, bevor wir überhaupt bemerken, in welcher Aktie gerade die Musik spielt. Es wäre vermessen, diese jungen Anleger als naiv abzutun.

Im Gegenteil, wir können von ihnen lernen. Wir haben in unserem Heibel-Ticker Portfolio ja einen Bereich, mit dem wir spekulativ unterwegs sein können. Dort gehören nicht die gepuschten Titel rein, die binnen eines Tages 100% gewinnen und dann auch wieder abgeben. Aber wir berücksichtigen diese neue Entwicklung, indem wir für die kommenden Monate etwas aggressiver unterwegs sind.

Die Goldmänner haben einen Index erfunden, der nur die Aktienkursentwicklung von Unternehmen zeigt, die Verluste schreiben. Unternehmen also, von denen wir eigentlich die Finger lassen würden, wenn es nicht einen sehr triftigen Grund gibt. Hier die Entwicklung der vergangenen 12 Monate (rot) im Vergleich zum S&P 500 (blau):

Verlustbringer
Abbildung 1: Performance von Unternehmen ohne Gewinne


Wir können im Dreieck springen, junge Anleger belächeln, die Unternehmen ohne Gewinn kaufen und rufen "wie dumm, wie dumm, wie dumm!", und dann werden wir einen jungen Zocker im Cabriolet vorbeifahren sehen.

So haben wir heute Facebook verkauft, obwohl die Aktie "günstig" bewertet ist. Die Musik spielt jedoch in anderen Aktien der Social Community, wie ich in Kapitel 04 zeigen werde. Dort stelle ich auch ein weiteres Unternehmen vor, das im Bereich der Brennstoffzelle meiner Einschätzung nach auch in 10 Jahren noch führend unterwegs sein wird.

Wie lange wir diesen Markt noch haben werden? Keine Ahnung. Ich kenne mich nun aber gut genug, um zu wissen, dass ich selten "zu spät" ausgestiegen bin. Vielmehr bin ich meistens recht gut rausgekommen. Mein Problem ist dann nur, dass ich schon zu früh wieder einsteige. Darauf werde ich diesmal achten :-).

DISNEY MIT HERAUSRAGENDEN ZAHLEN

Gestern Abend hat Disney Quartalszahlen veröffentlicht: Zu aller Überraschung konnte der Konzern einen Gewinn ausweisen, obwohl alle Analysten fest mit einem Verlust rechneten. Disney ist vom Lockdown hart getroffen: Die Vergnügungsparks sind seit Monaten größtenteils geschlossen, Kreuzfahrtschiffe liegen leer im Hafen und neue Kinofilme schieben ihre Premieren zum Sankt Nimmerleinstag. Wie konnte der Konzern dennoch einen Gewinn ausweisen?

Nun, Disney+ bricht alle Rekorde. Disneys Streamingdienst hat in kürzester Zeit die 100 Mio. Abonnentenmarke erzielt, schneller als irgendein Wettbewerber nach der Markteinführung. Der Erfolg hat sich angekündigt und war im Aktienkurs bereits ablesbar: Seit dem Coronacrash ist Disney um 140% angesprungen.

Ich bin gespannt, wie lukrativ Disney ist, wenn die Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden.

CHIPVERSORGUNG KAPUTT

Sie haben es bestimmt gehört: Die Autoindustrie beklagt fehlende Chips. Autos können nicht fertig gestellt werden, weil keine Chips verfügbar sind. Was steckt dahinter?

Ganz einfach: China First. Die weltweiten Chipproduzenten konzipieren seit langem nur noch ihre Chips und lassen sie in China fertigen. Taiwan Semi ist der weltweit größte Chipproduzent. Intel ist ein Schatten seiner selbst, hat erst in den vergangenen Jahren seine eigenen Produktionsanlagen reduziert, um kosteneffizienter zu werden.

China geht beim Autobau nun in die Vollen: Chinesische Autobauer rüsten ihre Fahrzeuge mit Chips auf, die Nachfrage nach individuellen Transportmöglichkeiten, also nach Autos, ist durch Corona nur noch weiter angeheizt worden. Sie erinnern sich: Ein großer Infektionsherd in der Wahrnehmung der Menschen sind nach wie vor die Öffis: Bus und Bahn.

Und so haben chinesische Produzenten Lieferverträge mit den heimischen Chipproduzenten, die sofort bei Abruf bedient werden müssen. Was derzeit Chips produzieren kann, produziert für chinesische Hersteller. Zum Exportieren ist dann nicht mehr viel übrig.

Taiwan Semi hat bereits vor 4 Wochen angekündigt, weitere Fertigungsanlagen aufzubauen. Die Anbieter von Produktionsmaschinen für Halbleiter, LAM Research und AMAT bis hin zu unserer Aixtron können
sich vor Aufträgen nicht retten, die Aktien heben ab. Und Chipproduzenten, die ihre eigenen Fertigungsanlagen gepflegt haben, freuen sich über die angesprungenen Preise. Wir werden uns einen davon ins Portfolio holen, wie Sie in Kapitel 04 lesen werden.

Wichtig fürs Verständnis: Es betrifft Massenchips, wie sie im Auto und anderen elektronischen Standard-Geräten verbaut werden. High-End Chips von Nvidia und AMD sind nicht betroffen. Nvidia hat heute angekündigt, Chips der Vorgängergeneration zu verkaufen. Die sind gut genug, um die derzeit fehlenden Massenchips zu ersetzen.

Zurück zum Start: Heute wird Atomera Inc. (ATOM) auf Discord von den Massen gehypt: ein kalifornischer Halbleiterhersteller mit winziger, aber heimischer Produktion. Die Aktie war letzte Woche schon um 50% angesprungen, hat den Gewinn aber bereits wieder abgegeben und nun kämpfen die darin gefangenen Anleger um einen akzeptablen Verkaufskurs.

Schauen wir uns nun einmal an, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES11.2.21Woche ΔΣ '21 Δ
Dow Jones31.395 0,8%3,0%
DAX14.050 0,0%2,4%
Nikkei29.520 2,6%7,6%
Shanghai A 3.832 4,5%7,1%
Euro/US-Dollar1,210,7%-1,4%
Euro/Yen127,230,3%0,4%
10-Jahres-US-Anleihe1,20%0,050,26
Umlaufrendite Dt-0,49%0,000,07
Feinunze Gold$1.820 0,4%-3,4%
Fass Brent Öl$62,59 5,1%21,8%
Kupfer8.279 5,9%5,6%
Baltic Dry Shipping1.313 -1,1%-3,9%
Bitcoin47.782 26,2%69,7%



Der DAX hat diese Woche ein halbes Prozent abgegeben, während der Dow Jones um 1% zulegte und in Japan und China die Märkte regelrecht abhoben. Ich würde das Impfstoffdesaster dafür verantwortlich machen, dass wir hier in Europa derzeit in der weltweiten Corona-Erholung hinterher hinken. Das hat sich diese Woche nun auch am Aktienmarkt gezeigt.

So gehört insbesondere die Finanzbranche zu den Wochenverlierern, angeführt von der Commerzbank mit -9%. Die Verlängerung des Lockdowns belastet die Wirtschaft und könnte die Rückstellungen nochmals erhöhen, die Banken für mögliche Kreditausfälle durch Insolvenzen bilden müssen. Auch der Einzelhändler Ceconomy leidet unter dem verlängerten Lockdown (-9%). Onlinehändler Zooplus auf der anderen Seite konnte um 15% zulegen.

Gleichzeitig spürt man jedoch schon den internationalen Aufschwung, der sich im Anstieg der Rohstoffpreise und in deren Kielwasser auch der Rohstoffunternehmen zeigt: Klöckner und ThyssenKrupp konnten diese Woche um 10% zulegen.

Sonderfall Grenke Leasing rauschte diese Woche erneut in den Keller (-16%) und notiert weiterhin auf dem Ausverkaufsniveau vom vergangenen September, als die Bilanzvorwürfe bekannt wurden. Meine Börsenregel "Bilanzierungsunregelmäßigkeiten = Verkaufen" hat uns viel Geld und Nerven gespart. Mein Näschen, dass an den Vorwürfen des Leerverkäufers was dran ist, hat zwar noch nicht Recht bekommen. Aber wenn Grenke es in einem halben Jahr nicht schafft, die Vorwürfe aus der Welt zu schaffen, ...

Schauen wir nun einmal, wie sich die Anlegerstimmung entwickelt hat.




03. Sentiment: Ohne Netz und doppelten Boden

Der Dax hat sich im Wochenverlauf wenig bewegt. Abgesehen von kurzzeitigen Ausverkäufen, die in weniger als einer Stunde wieder ausgeglichen wurden, lief der Index diese Woche weitgehend seitwärts.

Entsprechend hat sich die Anlegerstimmung wieder ein wenig abgekühlt. Sie erinnern sich: Nachdem der Ausverkauf von vor zwei Wochen in der vorigen Woche überraschend mit einer kräftigen Rallye wieder aufgeholt wurde, war die Stimmung bereits ansatzweise euphorisch. Partylaune machte sich breit. Das Seitwärtspendeln dieser Woche hat die Party beendet, die Stimmung ist auf einen Wert von 1,8 zurück gekommen.

Auch die Selbstzufriedenheit hat ein wenig gelitten und ist von 1,9 auf 1,0 gesunken. So schnell schwindet das Selbstvertrauen, wenn nicht täglich neue Erfolge zu feiern sind.

Die Zukunftserwartung verbleibt mit 2,9 auf einem optimistisch hohen Niveau. Weiterhin gehen die meisten Anleger von einer Fortsetzung der Rallye aus.

Und die meisten sind bereits investiert, denn die Investitionsbereitschaft ist auf 0,6 gesunken. Wer jetzt noch nicht an Bord ist, möchte offensichtlich lieber zuschauen.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist mit einem Wert von +2 weiterhin leicht positiv. Das heißt, es werden mehr Produkte gekauft, die von steigenden Kursen profitieren, als Absicherungen gegen Kursverluste.

Das Put/Call-Verhältnis der US-Anleger an der CBOE ist weiterhin auf einem niedrigen Niveau und zeigt somit den Überhang an Call-Käufen. In den USA wird also ebenfalls auf eine Fortsetzung der Rallye gewettet.

Und auch die US-Fondsmanager zeigen ihre optimistische Einstellung, indem sie ihre Investitionsquote auf 110% hochschrauben (Vorwoche nur 79%). Damit sind die US-Profis extrem stark investiert. In den vergangenen zwei Jahren waren sie nur einmal stärker investiert. Das war Ende Januar mit 112%.

US-Privatanleger haben sich nun ebenfalls mitreißen lassen, das Bulle/Bär-Verhältnis ist auf 19% angesprungen und zeigt eine klare Dominanz der Bullen an.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 hingegen zeigt völlig unbeeindruckt einen neutralen Wert von 59% an.

Ganz anders der Bitcoin, der nach dem Kurssprung der vergangenen Tagen mit 92% extreme Gier signalisiert.

Interpretation



Wenn ALLE Recht haben, erleben wir eine fulminante Rallye. Solange niemand ein Haar in der Suppe entdeckt, werden die Kurse weiter nach oben laufen. Doch wehe, wenn Zweifel aufkommen: Es gibt derzeit keine Unterstützung mehr. Sowohl Profis als auch Privatanleger sind für steigende Kurse positioniert. Das übliche Sicherheitsnetz, das durch Leerverkäufer eingezogen wird, die ihre Leerpositionen bei fallenden Kursen eindecken und somit einen Ausverkauf auffangen, gibt es nicht mehr.

Ich hatte das im Rahmen der Ausführungen zu Reddit WallStreetBets erläutert: Leerverkäufer haben eine Aufgabe an den Aktienmärkten. Wenn jedoch junge wilde Leerverkäufer in einem Wert wie Gamestop in die Insolvenz treiben können, dann werden Leerverkäufer zwangsläufig wesentlich vorsichtiger agieren. Sie werden Leerpositionen nicht mehr so leichtfertig eingehen und offene Leerpositionen frühzeitig eindecken, wenn die Kursen gen Norden drehen. Heute sehen wir, dass das Sicherheitsnetz entfernt wurde.

Das ist nun keine hinreichende Voraussetzung für einen Crash. Aber wir sollten uns bewusst machen, dass Kurse, wenn sie zu bröckeln beginnen, schnell an Dynamik gewinnen können.

Der hohe Zukunftsoptimismus, den wir überall messen, ist eine schwache Alternative. Ein Sicherheitsnetz der Leerverkäufer muss irgendwann eingedeckt werden. Denn die offenen Leerpositionen sind dafür eingegangen worden, um im Ausverkauf Gewinne einzusacken. Die Positionen werden durch Käufe geschlossen.

Ein Sicherheitsnetz durch Zukunftsoptimismus ist eine schwache Alternative. Sie werden es kennen: Sobald die Kurse zu bröckeln beginnen, ist der Zukunftsoptimismus verschwunden. Die Stimmung der Anleger wird maßgeblich durch die Aktienmarktentwicklung bestimmt und wenn die Kurse fallen, kommen Zweifel auf und der Schritt zum überzeugten Kauf ist für viele Anleger zu groß. Die meisten sitzen dann erstarrt wie das Kaninchen vor der Schlange vorm Bildschirm und starren auf die rot gefärbten Kurstafeln.

Das soll's mit der Mahnung gewesen sein. Grundsätzlich ist die Ausgangslage an den Aktienmärkten derzeit so bullisch wie selten zuvor. Ohne einen Grund wird es keinen Ausverkauf geben. Das hier beschriebene Szenario ist für den Fall, dass es eine negative Überraschung gibt.

Bleibt die negative Überraschung aus, werden sich die Anleger weiterhin über die Impffortschritte freuen, über das US-Konjunkturpaket und selbst in Deutschland sollen nun Hilfen ausgezahlt werden. Die Notenbanken haben sich in der vergangenen Woche weltweit konzertiert für eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik für einen sehr langen Zeitraum ausgesprochen. Wohin also mit der Liquidität, wenn nicht in Immobilien, Kryptowährungen und Aktien.










04. Ausblick: Einkaufsliste mit Wunschpreisen

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

INTERNET: Kundenbereich

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen Positionen anzeigen zu lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stelle ich den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

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05. Update beobachteter Werte

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

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06. Leserfragen



Größe der Position in Goldbarren

Fr, 12. Februar um 19:26 Uhr
Sehr geehrter Herr Heibel,
in der letzten Ausgabe des Börsenbriefes war im Portfolio 100gr. Goldbarren mit 4.803,00 € dargestellt obwohl diese Position angeblich 6,9% des Gesamtdepots ausmacht. Rein rechnerisch verstehe ich das nicht, denn angenommen es wäre ein100.000 € Depot, dann müsste eine Positionsgröße von 6,9% auch 6900€ darstellen.

Meine Frage: Was sagen sie zu meiner Annahme?  

LG Dennis aus dem Kreis Heinsberg 

ANTWORT
In der dritten Spalte der Tabelle wird der aktuelle Preis angegeben, beim Goldbarren je 100 gr. Wir halten derzeit 150 Gramm Gold, was zu einem Portfolioanteil von 6,9% (Spalte „Anteil”) führt. Die jeweilige Stückzahl der gehaltenen Aktien, wie auch hier die 150 Gramm Gold, werden nicht angezeigt, ist nicht wichtig: Wichtiger ist der Anteil :-). 



Berechnung von Stop Loss Marken

Fr, 12. Februar um 19:28 Uhr
Guten Morgen Herr Heibel, 

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung und bitte entschuldigen Sie die durch mich unnötig verursachte extra Arbeit. 

Noch eine nicht so eilige Frage die Sie vielleicht mal für alle Kunden im Ticker beantworten können. Ich war wie von Ihnen empfohlen mit einer Reihe an Trailing Stopp loss abgesichert sodass diese Woche etwa 10 von 20 Positionen in meinem Portfolio verkauft wurden. Ich glaube die Marken waren gar nicht so schlecht gesetzt da z.B. Apple und Marvel bereits vor ihrer Empfehlung verkauft wurden.

Können Sie eine generelle Empfehlung geben wie man beim Setzten der Stopp Loss Schwelle und des Abstandes vorgeht. Ich hab versucht dazu etwas im Internet zu finden um da etwas objektiver ran zu gehen. Hab aber außer 2 x „ATR” als Faustformel für den Abstand hab ich nichts Brauchbares gefunden. 

Beste Grüße, Simon aus Mannheim

ANTWORT
Ich bin in der Videokonferenz auf Stop Loss Marken eingegangen. Ihre Faustformel 2 x ATR finde ich gut, kannte ich bislang noch nicht. Aber sie trägt dem Umstand Rechnung, dass die Marken in Abhängigkeit von der Volatilität jeder einzelnen Aktie unterschiedlich groß gesetzt werden sollten. Bislang wird diese Regel offensichtlich stark im Trading-Bereich genutzt. Ich schaue mir das mal an, ob das auch für uns eine brauchbare Richtlinie ist. 

Grundsätzlich setze ich Stop Loss Marken nach unterschiedlichen Gesichtspunkten: da kommen Gesamtmarktentwicklungen und Unterstützungen hinzu, charttechnische Marken der jeweiligen Aktie bis hin zum Anteil im Portfolio und meiner langfristigen Erwartung zu einzelnen Titeln. Das lässt sich leider nicht in eine einfache Formel packen :-(. 



TaxVoucher für Schweizer Dividenden

Fr, 12. Februar um 19:30 Uhr
Sehr geehrter Herr Heibel,

Vielen Dank für die heutige Zoom-Veranstal­ tung. Es war spannend und informativ und falls wieder mal so was stattfindet, werde ich gerne wieder teilnehmen.

Jetzt zu einer Sache die ab und zu beiläufig angesprochen wurde: Aktien in der Schweiz und in Deutschland resp. in der Europäischen Union wegen der Nicht-mehr-Anerkennung der Börsen in der Schweiz durch die EU und die reziproke Antwort der Schweiz darauf. Dies Alles im Zuge der Verhandlungen um das Rah­ menabkommen, dessen Ergebnis in der Schweiz der Abstimmung durch das Volk unter­ liegen wird – das Referendum wird garantiert ergriffen werden – und das deshalb von den politischen Gremien – vom Bundesrat über die beiden Parlamentskammern und den Parteien wie eine heisse Kartoffel behandelt wird. Stich­ wort:- Referendumsangst - denn der Schwei­ zer Souverän – das Volk – stimmt nicht immer so wie sich die Politiker das vorstellen (EWR- Abstimmung).

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so recht wo das Problem ist.

Personen die ihren Wohnsitz in Deutschland haben, dürfen und können durchaus ein Konto und Depot in der Schweiz haben und umge­ kehrt genauso. Man muss diese Kontover­ bindungen natürlich offen in seiner Steuerer­ klärung aufführen. Entsprechende «Weissgel­ derklärungen» sind zu unterschreiben und die Bank im jeweiligen Ausland braucht auch die Steueridentifikationsnummer wegen der Meldungen die sie an die jeweilige Auslands- Finanzverwaltung machen muss.

Mit dem heutigen Internet-Banking ist ja auch das Handling und der Handel mit diesem Depot gar kein Problem.
Man darf nur nicht den Fehler machen sein Konto bei der Deutschen Bank oder der UBS oder Crèdit Suisse eröffnen zu wollen, denn diese Grossbanken haben einen grossen Fix­ kostenblock (daher der Name Grossbank), den ihre Kunden natürlich finanzieren müssen. Die in beiden Ländern anfallenden Quellen­ steuern kann man sich (auch ohne die Bank zu bemühen) mit den entsprechenden Vor­ drucken selber zurückfordern.

Die ganze Abwicklung ist ein wenig zeitauf­ wendig und die Steuererklärung wird dadurch auch nicht einfacher. Aber wenn ich schon ein Abo für den Heibelticker habe, befasse ich mich ja auch sonst schon selber und mit einer gewissen Zeitintensität mit meinem Geld und jetzt kommt halt noch mal ein weiterer Baustein dazu.

Natürlich hat man dann ein Währungsrisiko aber wenn man Aktien ausserhalb seines eige­ nen Wohnsitzlandes resp. Währungsgebietes kaufen will hat man dies ja sowieso immer.

Ihnen eine gute Woche wünscht aus Basel, Jutta


ANTWORT EINES KUNDEN

Im Chat unserer Videokonferenz vom 1.2. schrieb heidi: Schweizer Dividenden hole ich jedes Jahr erfolgreich zurück. Es geht auch ohne TaxVoucher, man muss das nur anfordern und dauert länger.

Hallo Herr Heibel,
vielen Dank für die Videokonferenz vom Montag. War sehr interessant. Ich würde es begrüßen, wenn hin und wieder eine themenbezogene Videokonferenz stattfinden würde.
Ich habe gerade die Chat-Nachbearbeitung gelesen. Da hätte ich eine frage an die heidi: Was meint sie mit "Es geht auch ohne TaxVoucher, man muss das nur anfordern und dauert länger."?

Ich habe mir die einbehaltene Schweizer Steuer auf dem offiziellen Weg zurückgeholt: Formular von der Schweizer Webseite runtergeladen, ausgefüllt, TaxVoucher besorgt, zum deutschen Finanzamt gegangen, abstempeln lassen und weggeschickt, hat trotzdem lange gedauert.

Das würde mich interessieren, was sie genau gemacht hat. Mittlerweiler verlangt nämlich meine Bank (DKB) für das Ausstellen des TaxVoucher richtig viel Kohle (25,--). 

Machen Sie weiter so und bleiben Sie gesund.
Viele Grüße aus Riedenburg, Georg


WEITERE ANTWORT EINES LESERS
Sehr geehrter Herr Heibel,

in einen Ihrer Briefe aus der Vergangenheit hatten Sie mal von Schweizer Dividendenak­ tien abgeraten, weil dort die Steuer auf Divi­ denden mit 35% hoch ist und die Rückerstat­ tung sehr aufwendig.

Ich bin begeisterter Besitzer von Schweizer Aktien mit hohen Dividendenerträgen. Es ist relativ einfach die Steuer zurückzufordern.

Ich bin kein Experte aber ich habe selbst unge­ fähr 40 Minuten (bei 8 verschiedenen Schwei­ zer Aktien) benötigt um die Formalitäten zu erledigen.
Die extrem freundlichen Schweizer Behörden reagieren relativ schnell und in wenigen Wochen hat man die Kohle zurück. Man kann drei Jahre auf einem Antrag zusammenfassen. Das einige was Sie dazu benötigen ist ein Tax Voucher, dass z.B. bei der IngDiba automatisch mit der Dividendenabrechnung von Schweizer Aktien kostenlos mit erstellt wird.

Seit 2020 gibt es die Möglichkeit das ganze Online durchzuführen. (Also noch einfacher) Das Formular finden Sie auf www.estv.ad­min.ch.

Schweizer Firmen zahlen relativ hohe Dividen­ den und sind für konservative Anleger sehr interessant. (Swiss Re, Roche, Nestle etc. ). Vielleicht auch interessant für Ihre Leser.

Viele Grüße und bleiben Sie zuversichtlich.
Thomas aus Augsburg



Brokervergleich

Fr, 12. Februar um 19:30 Uhr
Hallo Herr Heibel,

herzlichen Dank für Ihre erste Videokonferenz gestern. Für das erste Mal hat doch alles hervorragend geklappt. Wäre schön, wenn es mehrere Folgen gäbe.
Sie informierten kurz, dass Sie im Moment den Onlinebroker Flatex testen wollen. Dazu folgende Informationen:

Vorteil: günstigere Handelspreise
Nachteil: 0,10 % Depotgebühren - verlangt fast kein Onlinebroker
0,5 % negativer Einlagezins
5 € Gebühren pro ausländische Dividende
schweizerische Tax-Voucher mit Gebühren
langsam in Anfragen – Bearbeitung

Beim Onvista-Broker (auch niedere Gebühren) keine Depotgebühren und kein negativer Einlagezins. Außerdem ist die Homepage wesentlich informativer – ähnlich

Comdirekt. Nachteil: Onvista gehört ebenso wie Comdirekt zur Commerzbank. Hier weiß man in beiden Fällen nicht, wie das in Zukunft sich entwickelt.

Alternative: Consors-Bank (gehört zu PNB-Paribas) - sehr gute Homepage Vorteil bei Tax-Voucher: werden kostenlos mit der Dividendenbescheinigung gesandt.

Sie brauchen in Ihrem super Heibel-Ticker hier keine Informationen geben. Verweisen Sie einfach auf entsprechende Portale, z.Bsp. wie https://discountbroker-vergleich.de/

Uwe aus Heibronn



Spekulation in SPACs wie CCIV mit Lucid Motors

Fr, 12. Februar um 19:26 Uhr
Guten Tag Herr Heibel,

Hätten Sie eine Meinung zu CCIV und Lucid Motors?

Mit freundlichen Grüßen,
André aus Leipzig

ANTWORT
CCIV & Lucid Motors: Ich habe mich bislang aus den SPAC-Spekulationen herausgehalten. Das ist ein undurchsichtiges Treiben, mit dem man Börsengänge nach herkömmlichen Regeln umgeht. Sprich: CCIV ist an der Börse notiert, Lucia Motors jedoch noch nicht. CCIV hat jedoch kein eigenes Geschäft, sondern verfügt nur über Geld, mit dem ein anderes, nicht börsennotiertes Unternehmen gekauft werden kann. Wenn nach einer solchen Übernahme das Hauptgeschäft von CCIV durch die übernommenen Gesellschaft bestimmt wird, dann ist die übernommene Gesellschaft auf diese Weise an die Börse gebracht worden, ohne die dafür erforderlichen Regularien zu durchlaufen.

Derzeit gibt es eine Anleger”masse”, die alles toll findet, was die traditionellen Börsenmechanismen umgeht. Daher werden solche SPACs in den Himmel gejubelt. Ich habe nicht vor, dort mitzumachen.



Microsoft Cloud besser als AWS oder Google

Fr, 12. Februar um 19:27 Uhr
Hallo, Herr Heibel,

wie sehen Sie die weitere Entwicklung von Microsoft ?

Ich bin seit 10 Jahren investiert, habe kürzlich eine kleine Position verkauft und einen guten Gewinn mitgenommen.

Hat Microsoft Ihrer Meinung nach weiterhin gute Zukunftsaussichten oder sind bad news zu erwarten wie im letzten Jahr bei Intel.

Danke für Ihren Rat und freundliche Grüße,
Uwe aus Pforzheim


ANTWORT
Microsoft ist meiner Ansicht nach seit Jahren auf der Überholspur in Sachen Cloud. Die AWS von Amazon war der Pionier, Googles Onlinedokumente und -tabellen haben großen Zulauf erhalten, doch die Geschäftswelt springt derzeit auf Microsoft Teams. Die Office-Produkte von Microsoft sind schon Standard in Unternehmen, jetzt erobert Teams weitere Bereiche der Kollaboration. Somit ist unter diesen drei Microsoft meine favorisierte Cloud-Aktie. 



Erisscon als 5G-Profiteur

Fr, 12. Februar um 19:27 Uhr
Hallo Herr Heibel,

mich würde Ihre Einschätzung zur Ericsson Aktie interessieren, springt heute knapp 10% aktuell hoch wegen höherer Dividende + 5G Trend.
Fundamental schätze ich das Unternehmen aktuell mit 10€ relativ günstig bewertet, viel günstiger als Marvell aktuell.

Danke und beste Grüße,
Fabian aus Traunstein

ANTWORT
Ericsson ist im Kielwasser der Nokia-Spekulation (WallStreetBets) angesprungen, doch das Unternehmen ist günstig bewertet und wird von der 5G-Revolution profitieren. Auf der anderen Seite wächst der Umsatz trotz 5G-Revolution nur mit 3%. Technologisch wurde Ericsson von Huawei abgehängt und bekommt nur noch Nischenaufträge. So richtig rosig ist die Zukunft nicht. Ich würde mich lieber nach anderen Aktien umschauen. 



Carnival Cruises als Alternative zu TUI

Fr, 12. Februar um 19:27 Uhr
Hallo Herr Heibel,

was halten Sie eigentlich von den drei grossen Kreuzfahrt-Aktien?

Warum nicht, statt TUI, die Aktie von Carnival, kaufen? Die derzeitigen Buchungen wurden grösstenteils nur verschoben und ein Ende des Kreuzfahrt-Booms ist sicher nicht absehbar. Ich denke, das Carnival als einer der grössten Profiteure der Reisebranche, nachdem sich die Corona-Krise gelegt hat, durchstarten könnte!?

Viele Grüsse, Olaf aus Herford

ANTWORT
Ja, die Idee ist gut, insbesondere weil in den USA die Impfungen der EU um etwa 3 Monate voraus sind. Auf der anderen Seite ist Carnival nur mit Kreuzfahrten unterwegs und wir erleben immer wieder, dass ein infizierter Mensch an Bord hunderte Passagiere in Quarantäne schickt. Das Risiko ist auf Kreuzfahrtschiffen auch für diesen Sommer noch extrem hoch, daher wird die Rückkehr zur Normalität dort meiner Ansicht nach langsamer verlaufen als bei TUI, die über ein wesentlich breiteres Geschäftsfeld verfügt. 

Grundsätzlich könnte es für beide Aktien noch immer ein wenig zu früh sein, daher haben wir ja auch schon einen nennenswerten Teil unserer TUI-Position verkauft. 



Weichai Power & Bitcoin vs. Tulpenblase

Fr, 12. Februar um 19:28 Uhr
ich würde gerne bei der Videokonferenz am Montag dabei sein.

Zwei Fragen hätte ich:
Kennen Sie die Weichai Power Co. (WKN A0M4ZC)? Was halten Sie von der Aktie, außer daß der Name zum Schmunzeln ist?

Die andere Frage -eigentlich ist es gar keine Frage- bezieht sich auf den BitCoin. Soweit ich den BitCoin vestanden habe, handelt es sich um ein raffiniertes Konzept eine Blockchain sicher zu gestalten. Dieses Konzept könnte z.B. gut dazu verwendet werden, Geschäftsbücher, Konten, Währungen, etc, revisionssicher zu führen.

Unter (https://open.hpi.de/courses/blockchain2019) wird ein kostenloser Kurs zum Selbststudium angeboten. Es ist definitiv kein Unternehmen, welches ein Stammkapital hat, oder Umsätze erwirtschaftet, an denen man eine Profitabiltät messen könnte. Die "Belohnung" für die Errechnung neuer Blöcke erhält der Miner für seinen Aufwand, nicht der BitCoin. Ökologisch ist der BitCoin –bedingt durch das Konzept- eine riesige Sauerei, auch wenn häufig grüner Strom dafür verwendet wird.

Insofern ist der BitCoin theoretisch ein absolut wertloses Konstrukt, welches allerdings durch aktuelle Rahmenbedingungen ( Anzahl der BitCoins ist begrenzt, weltweite Geldflutung, möglicher kommender Crash, kurzfristige Spekulationsgewinne,...) derzeit stark gehyped wird.

Das erinnert mich irgendwie an das Platzen der Tulpenblase im Jahre 1637. Immerhin hatte man als Gegenwert noch eine Tulpenzwiebel, die man blühen lassen konnte. Und beim BitCoin?

Ich frage mich allerdings was passiert, wenn die ersten Quantenrechner in diesem Umfeld eingesetzt werden. Die Vorteile der Quantenrechner sollen ja vor allem im kryptografischen Bereich liegen. Da dürfte die Sicherheit der einzelnen Blöcke vor Veränderungen nicht mehr gewährleistet sein. Das müsste meiner Meinung nach zwangsläufig zu extremen Verwerfungen, wenn nicht gar zum Verschwinden des BitCoin führen. Ein Weiterbestehen im Darknet als "Untergrundwährung" könnte ich mir bestenfalls vorstellen.

Viele Grüße aus Riedenburg
Georg


ANTWORT
Weichai hatte Schlagzeilen gemacht, als die Beteiligung an Kion, eine Linde-Ausgliederung, eingegangen wurde. 45% an Kion hält Weichai, Wert aktuell 5,2 Mrd. USD. Die 16% an Ballard Power, dem Veteran der Brennstoffzellenentwicklung, ist rund 1,6 Mrd. USD wert. Und die 20% an der britischen Ceres sind rund 500 Mio. wert. Macht zusammen: 7,3 Mrd. USD. 

Die Marktkapitalisierung von Weichai beträgt derzeit 6,4 Mrd. USD. Die Summe der Beteiligungen ist also mehr wert als das Unternehmen. Da bekommen Sie das originäre Dieselmotorengeschäft des chinesischen Motorenbauers quasi umsonst dazu. Immer wieder habe ich solche vereinfachte Wertberechnungen gesehen und Scharen von Anlegern strömen in eine Aktie, ohne das Unternehmen selbst zu kennen: Wie groß sind die Pensionsverpflichtungen? Wie steht das Unternehmen finanziell da? Wurden die Bilanzen denn überhaupt korrekt in unsere Systeme übertragen? 

Da ich schon mal Asia Bamboo, ein chinesisches Unternehmen, analysiert und empfohlen hatte, dessen europäische Niederlassung bei mir in Hamburg um die Ecke lag, außer einem Klingelschild jedoch keine Räume hatte und zudem mehr Gewinn als Umsatz auswies (man sagte, das sei aufgrund von Wechselkurseffekten gewesen), diese Bude uns einen üppigen Gewinn brachte, kann ich solche Stories nicht als Unsinn abtun. Doch wenige Wochen, nachdem wir die Position aus dem Portfolio geworfen hatten, brach die Aktie ohne einen aktuellen Anlass drastisch ein und stoppte ihren Ausverkauf erst kurz über der Nulllinie. 

Damit möchte ich sagen, dass chinesische Aktien nach wie vor für mich zu undurchsichtig sind, um sie aus Überzeugung zu empfehlen. Als Spekulation mag sich so ein Titel eignen, dann aber nur mit einem kleinen Depotanteil und mit engem Stop Loss. 

@Bitcoin: Eine Tulpenzwiebel verblühte nach einer Saison, der Bitcoin hält sich vielleicht ewig. Der Bitcoin ist Ausdruck der Bewegung der Privatanleger, die sich vom Establishment lösen wollen. So wie Gamestop hin zum Mond gejubelt wurde, so wird auch der Bitcoin zum Mond geschossen. Doch da es beim Bitcoin keine Fundamentaldaten gibt, gibt es auch keine Schwerkraft, um die den Kurs zurückholen könnte. Ausgang also ungewiss. 

Quantenrechner können das Konzept herausfordern, aber die Verschlüsselung könnte auch verfeinert werden, um einer Gefahr des Knacken entgegen zu wirken. Auch hier: Ausgang ungewiss. 

Für mich ist derzeit nur klar, dass wir es hier mit einer Form der Revolution zu tun haben, die noch in einem sehr jungen Stadium ist. 

RÜCKMELDUNG
Hallo Herr Heibel,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.

Jetzt ist mir auch klar, warum Weichai derzeit nur gen Norden geht, wegen der doch nicht unerheblichen Beteiligungen bei Wasserstofffirmen.

Noch mal kurz zum BitCoin:
Es geht mir weniger darum, daß mit Quantenrechnern evtl. die Verschlüsselung geknackt werden kann, als viel mehr darum, daß eine einzelne Person/Gruppe, die mehr als 50 % der Rechenleistung innehat, die für die BitCoin-Blockchain verwendet wird, die Blockchain manipulieren kann. Das wäre der GAU.

Vielleicht habe ich auch überzogene Vorstellungen, wie viel leistungsfähiger die Quantenrechner in Wirklichkeit sind.

Viele Grüße, Georg

RÜCKANTWORT
Meines Wissens gibt es ein Bitcoin-Board, das die Algorithmen zum Schürfen neuer Bitcoins regelmäßig den technologischen Möglichkeiten anpasst. Ziel ist, dass das Schürfen nicht viel günstiger ist als der Wert eines Bitcoins. Ob sich dadurch ein Monopol oder Oligopol bildet? Mag sein, hätte dann aber nicht die Auswirkung, die Sie befürchten. 



Tyson Foods, Las Vegas Sands, Lanxess & Vodafone

Fr, 12. Februar um 19:29 Uhr
Sehr geehrter Herr Heibel, 

danke für Ihren Online-Chat. Für eine Premiere haben Sie sich sehr gut "gehalten". 
Manchmal wären allerdings weniger Themen mehr. Aber das nur am Rande. Aber das kann gern regelmäßig stattfinden. Ich fand es sehr informativ. 

Ich habe wieder paar Aktien im Blick, die ich evtl. in mein Depot aufnehmen will. 
Dabei bin ich auf Ihre Meinung gespannt. 

1. Tyson Foods (TSN) hat sich nach internen Problemen wieder stabilisiert und wird von FINANZEN.NET als stark unterbewertet beschrieben. 
Die Firma produziert zwar nur Waren aus "richtigem" Fleisch. Aber hier könnte ja bald ein Ausbruch erfolgen, wenn die Welt bei Corona voran kommt. 

2. Ebenfalls Corona-betroffen ist Las Vegas Sands (LVS). Der Betreiber von Multi-Freizeit-Anlagen in Las Vegas, Singapur und Macau wird mit seinen Hotels, Shopping Malls, Spielcasinos und Kultureinrichtungen mit Sicherheit wieder kräftig verdienen, wenn die Corona-Einschränkungen langsam zurücktreten. 
Mit dem hohen Engagement in Macau wird LVS die Zocker unter den Chinesen wieder ins Haus holen.
Im Moment hat LVS den Tod seines CEO und Casino-Moguls Sheldon Adelson zu verdauen. Aber LVS war wohl auf den Ausgang seiner schweren Lymphdrüsen- Erkrankung (Krebs) vorbereitet. 

Nach der herausragenden Performance der Online-Spiele-Hersteller wie Electronic Arts, Activision Blizzard & Co. in den Corona-Monaten, wäre der Besuch von Spielcasinos in der Zukunft sicher wieder attraktiv. 

3. Als stark unterbewertet wird auch LANXESS (547040) beschrieben. Wie sehen Sie hier die Chancen? 

Und zum Schluß noch Vodafone (547040). Die Aktie hat eine schöne Dividendenrendite von 7%. Ein KGV von 10,6 und ein Wachstum von knapp 18% sehen meiner Meinung nach auch gut aus. Interessant wird der Verkauf der Funkturmsparte sein, denke ich. Er ist für Anfang 2021 vorgesehen. 

So. Das muss erst mal reichen. Ich bin wie immer viel zu neugierig ... :-) 

Freundliche Grüße 
Wolfgang aus Dresden

ANTWORT
Vielen Dank für das Lob. Ja, solche Videokonferenzen kann ich nach Bedarf ab und zu gerne anbieten. 

@Tyson Foods: KGV von 10 bei 5% Umsatzwachstum sind okay. Die Gewinnmarge von 8% ist ebenfalls gut, der Schuldenstand vertretbar (1/4 des Jahresumsatzes). Heute wurden Q-Zahlen bekannt gegeben: Der Gewinn hat positiv überrascht, der Umsatz nicht. 

Hier in Deutschland war Tönnies das Enfant Terrible der Fleischindustrie. Auch in den USA gab es verheerende Zustände in der Fleischindustrie, auch bei Tyson Foods. Das Unternehmen steht derzeit unter Druck, diese Zustände zu verbessern und regelmäßig entsprechende Berichte zu veröffentlichen. Die negative Presse hat die Aktie stark hinunter geprügelt. 

Wenn es nun zu einer Normalisierung des Geschäfts kommt, wird die Aktie wieder anziehen. Ja, ich kann mir vorstellen, dass die Aktie einen Corona-Nachholeffekt hat. 

@Las Vegas Sands: Ja, genau wie Disney, TUI, Carnival Cruises und viele mehr hat die Tourismusbranche mit all ihren Ausprägungen viel Nachholbedarf. Ich würde mir aber nicht gerade die Aktie ins Depot holen, wo ein charismatischer Unternehmensgründer kürzlich verstorben ist und die Nachfolger sich erst noch profilieren müssen. 

@Lanxess: „wird beschrieben”: Wer sagt das? Nach welchen Kriterien? Bitte konkret bleiben und nicht so allgemein, denn es wird viel gesagt, wenn der Tag lang ist. 

5% Umsatzwachstum sind mit einem KGV von 14 bereits ausreichend hoch bewertet, die Dividendenrendite von 1,8% ist dafür ebenfalls angemessen. Technische Kunststoffe sind eine unglaublich effiziente Alternative für viele Naturmaterialien, aber seit Wissenschaftler den Plastikgehalt der Weltmeere und in den Tieren messen, ist Plastik (anderer Begriff für Technische Kunststoffe) böse. Die Aktienmärkte wurden gekapert von Privatanlegern und da ist es in meinen Augen nicht der richtige Augenblick, Lanxess ins Depot zu holen, denn was billig ist, kann im Zweifel auch noch billiger werden. 

@Vodafone: ist absolut günstig bewertet und dürfte ebenfalls mittelbar durch den 5G-Boom profitieren. Ich habe aber andere Telco-Aktien, die mit besser gefallen. Stelle ich demnächst vor. 

RÜCKANTWORT
Sehr geehrter Herr Heibel, 

herzlichen Dank für Ihre Antworten zu den vier Werten. Ich kann damit gut arbeiten. 

Zu Lanxess: 
Die Einschätzung "stark unterbewertet" stammt von Finanzen.net. Wachstum 15,35% KGV 12,99.
Sehr viele aktuelle Analysten-Einschätzungen, aber sehr differenziert. Kursziele 49 - 80 € 
Danke für Ihre Hinweise zu der Aktie. 

Zu Tyson Foods: 
Im Earnings Call hat der CEO die Schaffung einer Stelle als Chief Medical Officer und die Besetzung mit Dr. Claudia Coplein bekannt gegeben. 
Damit kann man bestimmt in der PR-Arbeit verkünden, dass die Gesundheit der Kunden mehr beachtet wird als bisher. 

Zum Schluss nochmal danke für den Chat vom Montag. Ich habe mich gefreut, dass auch für mich neue, interessante Dinge dabei waren. 

Freundliche Grüße
Wolfgang aus Dresden



Manz aus Dornröschenschlaf erwacht

Fr, 12. Februar um 19:29 Uhr
Hallo Herr Heibel,

Was halten Sie von der Manz AG (WKN: A0JQ5U)?

Die Aktie hatten wir vor langer Zeit ins Depot genommen , einen Teil hatte ich behalten und war damit über lange Zeit im Minus.

Jetzt hat sich der Kurs wieder nach oben bewegt und ich bin mit der Restposition deutlich im Plus.

Meiner Ansicht nach ist die Manz AG inzwischen gut positioniert in den Themen grüne Energie und Batterietechnik (KFZ).

Was halten Sie von dem Unternehmen , der Aktie, lohnt sich ein aufstocken der Position ?
Vielen Dank für ihre Einschätzung!

Mit den besten Grüßen, Uli aus Sindelfingen

ANTWORT
Manz ist ein Maschinenbauer mit fähigen Ingenieuren. Maschinenbauer entwickeln über Jahre neue Technologien, die mangels Nachfrage und im internationalen Wettbewerb dann kaum ihre Entwicklungskosten einbringen. Irgendwie überleben Maschinenbauer solche mehrjährigen Phasen, während Aktionäre ungeduldig warten. 

Wenn es dann zu einem Nachfrageanstieg kommt, der Produzenten zum Aufrüsten der Produktionskapazitäten zwingt, schießen die Aktien von Maschinenbauern in den Himmel, oder, wie derzeit üblich: Mit Raketenantrieb zum Mond. Aixtron ist auch so ein Kandidat. 

Ich habe aufgehört, diese für mich unberechenbaren Kursbewegungen ins Depot zu holen. Da Sie noch drin sind, würde ich die Position mit einem Trailing Stop Loss (bspw. 20%) laufen lassen. 



Benchmark, ProSiebenSat.1, Royal Dutch Shell & Weibo

Fr, 12. Februar um 19:29 Uhr
Guten Tag Herr Heibel,

Ich habe paar Anmerkungen und ein paar Fragen zu ‚alten‘ Depotwerten:

Sie vergleichen die Performance Ihrer Depots idR mit dem DAX. Da Sie aber auch US, europäische und chinesische Unternehmen enthalten, wäre es nicht besser, mit dem MSCI World Index oder mit einem entsprechenden ETF (für mich ist das das alternative Investment) zu vergleichen?

Die Kategorisierung der Titel (A-D) in den Depots hängt stark von der Zielgröße im Depot ab. Da vermutlich nicht alle Ihrer Kunden die gleiche Depotstruktur haben und die Einsteiger oft entscheiden müssen, welche Titeln sie kaufen, wäre es nicht besser einfach Ihre Einstellung zu den einzelnen Titeln darzustellen (also die Standardbezeichnungen K(aufen), V(erkaufen) und H(alten))?

Nun zu den Fragen. Ich habe noch paar Leichen in meinem Depot, wo ich Ihre Verkaufsempfehlungen nicht gleich umgesetzt habe. Könnten Sie bitte Ihre aktuelle Einschätzung zu den folgenden Titeln geben:

ProSiebenSat1
Royal Dutch Shell ‚B‘
Weibo

Viele Dank,
Hermann aus Heidelberg

ANTWORT
@Performancevergleich: Auch der MSCI World passt nicht, da dort keine Goldbarren und auch kein Cash enthalten ist. Einen passenden Benchmark gibt es leider nicht. 

@Empfehlung: A heißt sofort kaufen, D heißt sofort verkaufen. Für Halten müsste ich dann zufügen, ob das Halten bedeutet, dass wir bei steigenden Kursen aussteigen, oder aber bei einem Kursrücksetzer zukaufen wollen. Passt also nicht. Außerdem gibt es für Analysten, die mit K, H, V hantieren, feste Vorgaben, dass bspw. das "Kurspotential” mindestens bei 20% liegen muss, um eine Kaufempfehlung zu erlangen. In solche Überlegungen möchte ich erst gar nicht hinein. 

@ProSiebenSat1: Solider Dividendenbringer ohne Wachstum, scheidet für uns also aus. Insbesondere, wenn ich mir das Programm anschaue, fehlt mir die Begeisterung für deren Geschäftsmodell. Grundsätzlich ist die Aktie aber mit einem KGV von 10 und mit hohem Cashflow günstig, würde ich also halten. 

@Royal Dutch Shell: Bei allem Elektro- und Brennstoffzellenhype ist es an der Zeit für eine Gegenbewegung aus dem Ölsektor. Zudem hatte die laxe Zulassungspolitik Trumps die Ölflut weltweit unterstützt. Biden wird neue Pipelines stoppen und Bohrungen erschweren, das wird den Ölpreis mittelfristig nach oben drücken. Also eigentlich ist die Zeit jetzt gut für die Aktie von Royal Dutch. Das Unternehmen ist günstig bewertet (KGV 9, Dividendenrendite von 3,7%), aber wird es in Zeiten der moralischen Privatanleger schwer haben, deutlich anzusteigen. 

@Weibo: Finde ich nach wie vor super, die Aktie setzt nun zur Aufholjagd an :-). 



Zuora als Vorreiter der Abo-Kultur

Fr, 12. Februar um 19:31 Uhr
Lieber Herr Heibel,

erst mal vielen herzlichen Dank für den Heibel-Ticker, den ich als wöchentliche Lektüre seit Jahren immer sehr schätze und der großes Gewicht in meinen Investment-Entscheidungen (Aufbau Alterssicherung, bin Freiberufler) einnimmt.

Vor längerer Zeit hatten Sie Zuora (ISIN: US98983V1061) als Standbein in der sich entwickelnden Subscription Economy empfohlen, aber dann wieder zum Verkauf geraten. Ich bin damals nicht ausgestiegen, im Gegenteil, habe in der Tiefphase noch aufgestockt. Nach turbulenten Zeiten und Umbrüchen im Management (neue Stellen wurden nun hochkarätig besetzt) scheint sich das Geschäftsmodell zu stabilisieren und - nach meinem Verständnis – der Wachstumsweg intakt zu sein. Ich sehe Zuora als Longterm-Investment (5 Jahre und länger) in einem diversifizierten Portfolio.

Wie ist Ihre Einschätzung zu Zuora mittlerweile und zur Subscription Economy im Allgemeinen?

Vielen Dank und freundliche Grüße,

Josef aus Gröbenzell

ANTWORT
Zuora war damals der einzige Anbieter mit einer ausgefeilten Abonnement-Verwaltung. Das Angebot ist bis heute weiter ausgebaut worden, doch die Konkurrenz schläft nicht. Sah es zunächst danach aus, dass die Zora-Lösung von vielen anderen IT-Anbietern integriert würde, so haben nun viele eigene Lösungen entwickelt und damit das „Potential” (schreckliches Wort in einer Analyse) beschnitten. 

Die Aktie notiert noch immer auf einem hohen Niveau: KUV von 6 bei zuletzt nur 8% Wachstum ist zu hoch. Es gibt zwar genug Cash, um die Verluste der kommenden Jahre zu finanzieren, aber mir fehlt die Phantasie auf eine lukrative Zukunft. 



Zaptec bietet Lade-Infrastruktur für Elektromobilität

Fr, 12. Februar um 19:31 Uhr
Hallo Herr Heibel

Bin auf ZAPTEC AS gestoßen. Was meinen Sie zu diesem Wert, der in der E-Mobilität sein tun hat?

Freundliche Grüße, Mike aus Zürich

ANTWORT
Die norwegische Zaptec bietet Ladeinfrastrukturen für Parkhäuser und größere Parkplätze an. Weltweit gibt es unzählige Anbieter von solchen Ladestationen und einer entsprechenden Infrastruktur zur gleichmäßigen Verteilung der Ladelast. Ich habe nichts gefunden, was dieses Unternehmen überlegen macht, dennoch ist die Aktie seit ihrem Börsengang von 4 Monaten bereits um 500% angesprungen. Das 45% Umsatzwachstum wird mit einem KGV von 370 bewertet, das ist abenteuerlich.

Bislang werden lediglich 20 Mio. Euro im Jahr umgesetzt, die Marktkapitalisierung beträgt aber bereits 500 Mio. Euro, also das 25-fache. Nein, da fehlt mir die Phantasie, wie der Aufbau von Ladestationen in eine solche Bewertung hinein wachsen soll, wo es doch viele Wettbewerber gibt. 



Technotrans Flüssigkeiten für die Industrie

Fr, 12. Februar um 19:32 Uhr
Sehr geehrter Herr Heibel,

danke für die vielen guten und wertvollen Hinweise und Tipps  die Sie in Ihrem Ticket immer zur Verfügung stellen. Ich fand auch Ihr Livestream letzten Montag sehr gut, leider konnte ich wegen Terminen nicht bis zum Schluss dabei sein und ich hab mich daher sehr darüber gefreut, dass Sie im Nachgang diesen nochmals zur Verfügung gestellt haben.

Zu meiner Frage:
Mich würde interessieren, was sie von Technotrans (DE000A0XYGA7) halten?

Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung schon im Voraus.

Freundliche Grüße, Winfried aus Kirchheim

ANTWORT
Tolles Unternehmen, mit einer Marktkapitalisierung von 200 Mio. Euro und nur 48% im Streubesitz schafft die Aktie gerade den Sprung über die 100 Mio, Euro Hürde, die ich mir als Voraussetzung gesetzt habe, um Unternehmen in diesem Rahmen zu besprechen. 

Das Unternehmen hat ursprünglich viele Flüssigkeiten für die Auto- und Druckindustrie geliefert, schwenkt derzeit auf wachstumsstärkere Anwendungen um. Kühlkompressoren, Kühlung für Corona-Schnelltests und für die Elektromobilität und weitere Anwendungen, mit denen die Aufmerksamkeit der Anleger vermehrt eingefangen wird. 

Der Umsatz wächst mit 7% p.a., das KGV von 17 ist in meinen Augen angemessen. Eine kleine Dividende wirft das Geschäft auch ab (2%), die Hälfte des Gewinns wird derzeit jedoch sofort wieder investiert. Der Turnaround wurde in der Aktie bereits Ende 2019 absehbar, doch dann kam Corona und hat das Ganze um ein Jahr verschoben. Inzwischen hat sich ein stabiler Aufwärtstrend entwickelt.  



Sentiment-Graphiken

Fr, 12. Februar um 19:32 Uhr
Hallo Herr Heibel,

Ich lese Ihren Newsletter echt schon lange. Zwischenzeitlich immer mal wieder als zahlender Abonnement, wie auch jetzt wieder. Ich werde jetzt auch weiterhin dabei bleiben, da mir zwischenzeitlich als Familienvater das freie Kapital fehlte, was jetzt wieder da ist. 

Weiter so. Es war auch mal sehr schön, sie live gesehen zu haben am Montag.

Zu 03. Sentiment. Jede Woche lese ich Ihre Zahlen. Wollen Sie nicht mal diese als Zahlen auf Ihrer Homepage für die zahlende Kundschaft als Chart rausgeben? Wo man sie sich grafisch anzeigen lassen kann mit dem Vergleich zum Index?

So lese ich sie jede Woche, habe ein sch... Kurzzeitgedächtnis, und müsste sie von den letzten Wochen wieder raus suchen. Was ich auch tun werde, wenn sie die Anfrage verneinen. Interessant wären diese Zahlen, wenn man sie aufbereitet sehen würde.  

Sachen wie Investitionsquote der Großanleger zu dem Wochenverlauf der Indizes. Angstrückgang zum Wochenverlauf der Indizes etc. 

Ihre Erklärungen/ Ableitungen sind immer Interessant, aber es fehlt mir die „Aktualität” der Daten, da wir sie nachlaufend erhalten. 

Wie wäre das als Anregung?

Danke schon einmal für die geteilte Exceltabelle!

Bleiben Sie gesund!
Viele Grüße Sami aus Dieburg

ANTWORT
Ich habe bislang bewusst eine Trennung zwischen meinem Umfragedienst Animus und meinem Börsenbrief Heibel-Ticker beibehalten. Wenn alle Heibel-Ticker Kunden die Umfrage mitmachen, führt das dazu, dass bei der Umfrage meine Meinung der Vorwoche zu stark im Ergebnis enthalten wäre. 

Ein paar Bilder mit rein nehmen? Ja, das kann ich machen, habe das schon lange vor. Doch wie immer gibt es gerade was Wichtigeres, Dringenderes, … aber wird durch Ihre Anregung in der Prioritätenliste wieder nach oben gerückt. 

Aktualität: Aktueller geht es nicht. Die Umfrage startet Donnerstag und läuft bis Samstag Abend. In der Freitagsausgabe des Heibel-Tickers kommentiere ich bereits die bis dato aufgelaufenen Umfrageergebnisse „in Echtzeit” und bevor die Umfrage geschlossen wurde. Meistens ist die Tendenz, die ich freitags mittags ablese, auch im Endergebnis gültig. 

Das Kapitel Sentiment ist also nicht „nachlaufend”, sondern, wenn überhaupt „vorlaufend”, da die Umfrage eigentlich erst am Wochenende beendet wird :-). 



Traden und Spekulieren mit kleinen Beträgen

Fr, 12. Februar um 19:32 Uhr
Hallo Herr Heibel,

ich gehöre zwar nicht mehr zu den Neukunden..;-)…aber hätte trotzdem eine (vielleicht) interessante Frage, wo ich gerne Ihre Meinung dazu wüsste. Diese könnte auch für Neukunden von Interesse sein.

Und zwar: Welche Summe müsste man aus Ihrer Sicht mindestens zur Verfügung haben, um mit einem Aktiendepot zu starten?

Und dran anschliessend eigentlich gleich die zweite Frage: Wenn ich nur wenig Geld investieren kann, gehe ich dann eher spekulativ bis
sehr spekulativ vor und versuche mittels Trading von Pennystocks und «abgestürzten» Werten meinen Depotwert zu erhöhen oder mache ich eher das Gegenteil?

Dazu ein konkretes Beispiel: Mein Sohn (25 Jahre…derzeit Schüler) hat sich Aktien von Hugo Boss und Apple ins Depot gelegt.

Er hat jetzt 1000.- Euro in die beiden Aktien investiert…und hat sich noch 1000.- Euro für evtl. Nachkäufe «auf die Seite» gelegt. Seine Einstellung: Ich habe Zeit….und wenn ich die Schule in rund 1 ½ Jahren fertig habe, kann ich mir mein Depot nach und nach aufbauen und dann auch mehr diversifizieren. Und bis dahin haben sich meine Depotwerte sicher positiv entwickelt.

Mein Patenkind (24 Jahre) tradet seit rund 9 Monaten mit etwa der gleichen Summe Pennystocks und «abgestürzte» Werte..hat aber schon die Erfahrung gemacht «wie gewonnen so zerronnen»…und ist inzwischen wieder bei einem «Gewinn» von «0». Seine Meinung: Ich muss so versuchen, meine zur Verfügung stehenden Geldmittel zu erhöhen, weil alles andere zu lange dauert und mich nicht wirklich vorwärts bringt.

Ich bin jetzt eher bei meinem Sohn (wobei man über Hugo Boss sicher streiten kann…aber er hat sich diese Aktie nicht «ausreden» lassen…;-):-)…).

Wie sehen Sie das?

Viele Grüsse und ein schönes Wochenende!

Berthold aus Waldshut

ANTWORT
Wer jung ist und nur 500 oder 1.000 Euro zur Verfügung hat, der „muss" Spekulieren. Sonst lohnt sich der Aufwand nicht. Wer ausreichend Rücklagen gebildet hat und Verluste verschmerzen kann, der „darf” spekulieren. 

Trading ist nochmal eine andere Geschichte: Das ist ein Beruf, für den es eine Ausbildung gibt. Wer sich dort ohne entsprechende Informationen hinein stürzt, der kann durchaus exorbitante Gewinne erzielen … und auch wieder verlieren. Ich kenne viele Trader, die entsprechende Vermögen gemacht und wieder verloren haben. Ich kenne nur sehr wenige, eigentlich nur einen, Trader, der ein ertradetes Vermögen erfolgreich behalten konnte. 

Apple und Hugo Boss sind keine Trades, aber Spekulationen - insbesondere Hugo Boss: Warum nicht :-).



Investitionsquote, DAX-Family Tabelle, 10 neueste Einträge

Fr, 12. Februar um 19:33 Uhr
Guten Tag Herr Heibel, 
nachfolgend angeführte Fragen stellen sich mir nach Lektüre ihres letzten Briefes. Vielleicht eignen sich einige auch zur Besprechung in ihrer Videokonferenz am Montag:

Thema 1: Investitionsquote US-Fonds wird regelmäßig kommentiert. Zuletzt: von 83% auf 79% als "nicht wesentlich": Ich würde vermuten, dass das Gesamtvolumen so groß ist bzw. der Anteil der Fonds am ganzen Kuchen so groß ist, dass auch eine Veränderung von 4 % eine wesentliche Marktbeieinflussung darstellen müsste, die es so nicht gegeben hat. Könnte dieser Wert nicht etwas Anderes bedeuten als die Differenz zwischen dem gesamten Fondsvolumina und der jeweiligen sogeannten "Barreserve”?

Frage1: Investitionsquote von 83% auf 79%

Thema 2: Excel "DAX-Family"
Sollte das Excel den Wert lt. dem beschriebenen DCFModell enthalten?
unklare Spaltenüberschriften zB:
Spalten H-K: (Annahme) Delta? wovon
Spalte L: high-low Höchst-/Tiefstkurse? über welchen Zeitraum

Frage 2: Excel DAX-Family
Enthält Excel den Wert lt. DCFModell?
Spaltenüberschriften zB:
Spalten H-K: (Annahme) Delta? wovon
Spalte L: high-low Höchst-/Tiefstkurse? über welchen Zeitraum


Thema 3:
Sie schrieben: "Bitte beachten Sie ... www.heibelticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge.
Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.": 
Ich finde nur Text, keine Charts.

Danke, freundliche Grüße!
Franz aus Wels, Österreich

ANTWORT
Zu 1.: Die Investitionsquote bezieht sich auf aktive Anlageberater: 
https://www.naaim.org/programs/naaim-exposure-index/

Abgefragt wird die Investitionsquote in US-Aktien. Wenn ein Teil des Portfolios in internationale Aktien umgeschichtet wird, sinkt die Investitionsquote. Die Erhebung ist also nicht zu 100% auf „Aktien” anwendbar, sondern lediglich auf US-Aktien. Da jedoch auch sehr aktive „Geldmanager”, wie es in den USA heißt, dabei sind, kommt es durchaus zu starken Schwankungen. 

Derzeit werden die Daten einmal die Woche, jeweils mittwochs, erhoben. 

Sie haben recht, starke Schwankungen lassen sich auf das Marktgeschehen zurückführen. Doch es ist dabei zu berücksichtigen, dass es sich lediglich um US-Aktien handelt, die berücksichtigt werden. Rotationen zwischen europäischen und US-Aktien bspw. führen zu starken Schwankungen in der Investitionsquote, obwohl sich die positive Grundstimmung kaum ändert. 

Die Investitionsquote schwankte in den vergangenen 24 Monaten zwischen 10% (Mitte März 2020, Coronacrash) und 115% (Mitte Januar 2021, Impfstoffrallye). Da sind 4% Schwankungen in meinen Augen nicht wesentlich. 

Zu 2.: Nein, jede DCF-Bewertung kostet mich ca. 2 Stunden, das kann ich nicht automatisiert für alle 160 DAX-Aktien machen. Für Sie wichtig sind die zwei Spalten hinter dem Unternehmensnamen: 
Δ zeigt die Tagesänderung an, ab Kurssprüngen über +2% oder -2% wird die entsprechende Zelle farbig markiert. 
Δ-7 zeigt die Änderung zur Vorwoche an: Die 7 Tage sind dann natürlich verwirrend. Da es meine Tabelle ist und ich nur von Freitag zu Freitag denke, passt es für mich. Hier werden Tagesschwankungen über 8% farbig markiert. 
Die nächsten Spalten werde ich bald wieder löschen: 
- Änderung zum vor-Corona-Hoch - Farben, wenn mehr als 100%. 
- Änderung zum Corona-Tief, Farben wenn mehr als 200%
- Marktkapitalisierung, Farben wenn über 1 Mrd. 
Anteil: Letzte Spalte zeigt dann den Wertanteil in der jeweiligen Branche. Lediglich die Zelle in der Überschrift zeigt dann den Anteil der Branche am gesamten DAX-160-Wert. 

Wenn wir näher auf meine Informationsquellen eingehen, kann ich die Tabelle nochmals detaillierter in einem Video besprechen. 

Zu 3.: Früher waren das mal ausschließlich Charts. Später habe ich ein paar Anmerkungen zugefügt. Irgendwann sind die Charts dann nicht mehr zuverlässig geliefert worden, eigene habe ich nicht. Inzwischen sollte ich die Rubrik in „Updates” umbenennen :-). Das System ist gewachsen. 



Stop Loss Verwendung, Portfolioanteil, Kaufempfehlungen, Goldabsicherung

Fr, 12. Februar um 19:33 Uhr
Sehr geehrter Herr Heibel,
vielen Dank für die schnelle fachliche Beantwortung meiner vielen Fragen, trotzdem treiben mich immer noch ein paar Fragen und Bemerkungen an.

1. Wäre es nicht sinnvoll, auch bei spekulativen Anlagen ohne SL zu agieren? (Habe bei intensiver Recherche gesehen, dass bei L&S gerne mal solche Stops abgefischt werden und da ich bei Trade Republic sehr schnell sein kann mit der 1:1 Abbildung ihres Depots bin ist mir diese Überlegung sehr schnell bewusst  geworden. Auch da die meisten berufstätig sind und xetra viel kürzere Handelszeiten hat. Zudem kann das HT Depot über normale Broker m.E. gar nicht  gehandelt werden wegen den hohen Gebühren)

2. Beim nachschauen des Portfolios mit allen Nachrichten ist mir aufgefallen, dass des öfteren gar keine prozentuale Angabe zur Positionsgröße gemacht wird, wo ich dann warten müsste bis der Börsenbrief Freitag Abends veröffentlicht wird. Wäre es möglich das sie bei jeder einzugehenden Position immer hinschreiben wie viel Prozent der Positionsgröße es ausmacht?

3. Sie haben ja geschrieben, dass ich die mit "C" gekennzeichneten Titel nicht kaufen  sollte, was ja für sich spricht. Den Rest der Spekulativen könnte ich so umsetzen. Nun aber der Knackpunkt, dass ich Titel aus dem Wachstums- und Dividendenbereich erstmalig hälftig kaufen sollte und den Rest bei tieferen Kursen oder bei Ausbruch des bisherigen Widerstandes was ich aber nicht verstehe. Sie haben unter "A" alle Titel zum sofort Kurs markiert und "B" erst zum tieferen Kurs  kaufen, daher verstehe ich nicht, weshalb ich auch mit "A" gekennzeichnete Titel nur zu 50% vorläufig übernehmen soll. Könnten sie dies nochmals näher erläutern?

4. In dem HB Portfolio ist ja als Absicherung ein Goldbarren angegeben welche ja auch mit geringerer Schwere erworben werden kann und die Südzucker Anleihe welche ja beim Broker erworben werden kann.

Folgende Fragen geben sich mir auf: Ist es mögich ein Gold ETF anstatt des Goldbarren anzuschaffen wegen der Versicherung des Goldbarren, oder bietet sich eher ein Gold ETC AN?

Wie lange beabsichtigen Sie die Absicherungspositionen zu halten?

Mit freundlichen Grüßen
Dennis aus dem Kreis Heinsberg

ANTWORT
Zu 1.: Ja, wenn Sie schnell genug sind, ist es besser, ohne SL zu agieren. Viele Anleger sind aber, wie Sie schon bemerkten, berufstätig. Da ist die Sache manchmal abends schon durch. Da gerade die spekulativen Positionen manchmal stark schwanken, ist ein gewisser Sicherheitsmechanismus manchmal sinnvoll. Aber Sie werden merken, dass ich sehr selten SL-Marken ausgebe. 

Zu 2.: Ja, wäre möglich … ich strebe jedoch nicht an, dass meine Kunden mein Portfolio 1:1 nachbilden, sondern ich möchte nur Ideen geben und habe mein Portfolio beispielhaft veröffentlicht. Die meisten passen die Positionsgrößen nach eigenem Ermessen an. 

Zu 3.: Ich bin leider kein Hellseher und wenn ich einen Kurs schon günstig genug finde, kommt es nur allzu häufig vor, dass er noch günstiger wird. In dem Wissen, dass ich mich irren kann, habe ich mir angewöhnt, niemals alles auf eine Karte zu setzen, sondern stets Spielraum für Irrtum zu lassen. Wenn die Aktie also von einem günstigen Kurs noch weiter fällt, dann möchte ich möglichst In der Lage sein, nochmals nachzukaufen und somit den durchschnittlichen Einstand meiner Position zu verbilligen. 

Sollte die Aktie jedoch, wie von mir erwartet, gleich kräftig ansteigen, dann habe ich offensichtlich alles richtig gemacht, profitiere aber nur mit einer halben Position. Schade, aber das ist ein Problem auf hohem Niveau. Ich kann dann überlegen, noch schnell aufzuspringen, oder aber ich kann mich nach neuen Schnäppchen umschauen. 

Ich habe kein Problem mit entgangenen Gewinnen. Ich habe ein Problem mit Verlusten :-). 

Zu 4.: Die Goldposition haben wir seit 2006, seit ich das Portfolio führe. Südzucker haben wir seit 2010. Da bewegt sich also nicht so viel.

Alternativ zum Goldbarren gefällt mir das Xetra Gold (WKN A0S9GB). Das Zertifikat ist zu 100% mit Gold hinterlegt und Sie können sich das Gold ausliefern lassen (kosten 140€). Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt: Es gab schon mal ein Verbot zum Besitz von Gold, ich könnte mir eine Besteuerung des Goldbesitzes vorstellen, ich könnte mir Turbulenzen um den Euro vorstellen, wo man mit Goldmünzen und Barren einen Katastrophenschutz besitzt. 

Nein, so viel Weltuntergangsstimmung wohnt nicht in mir drin. Aber wenn ich mich schon absichere, dann richtig … und dann brauche ich mir um diese Weltuntergangsstimmung keinen Kopf mehr machen. 

Zusätzlich gefällt mir Wheaton Precious sehr gut, die Aktie bewegt sich wie ein gehobeltes Derivat auf den Goldpreis. Ich hole die Aktie immer dann ins Portfolio, wenn ich einen unmittelbaren Goldpreisanstieg erwarte



3U Holding schwer zu bewerten

Fr, 12. Februar um 19:33 Uhr
Hallo Herr Heibel ,

bin ja schon einige Monate stiller Leser Ihres Börsenbriefes ,jetzt hab ich doch auch mal eine Frage :-) Bin bei der Aktien Recherche über  3U Holding DE0005167902 gestolpert ,
Geschäftsfelder ITK /Erneuerbare Energien / SHK und über die Tochter weclapp ein Web ERP System  für kleine bis mittlere Unternehmen, Weclapp soll nach Gerüchten evtl. Ende 2021 an die Börse.

https://www.3u.net/unternehmen/konzernstruktur.html

https://www.3u.net/fileadmin/templates/DOMAINS/3u_net/content/images/2021_01_29_AlsterResearch_Factsheet_3U.pdf

Die Entwicklung scheint auf den ersten Blick ok zu sein, aber wie ist die Einschätzung eines Profis (Ihre) dazu ?

Vielen Dank schon mal.
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas aus Bobingen


ANTWORT
Boah, die können ja alles, was hip ist: Informations- und Telekommunikationstechnik können die, Erneuerbare Energien auch und in Gas Wasser Scheiße (Sanitär, Heizung, Klimatechnik) sind sie auch unterwegs. Zudem werden Cloud Computing und E-Commerce ausgebaut, überall strebt das Unternehmen marktführende Positionen an. Da komme ich ja auf ein Marktpotential von … vielen Billionen Euro! Und das Ganze bekomme ich für den Schnäppchenpreis von 90 Mio. Euro. Klasse. 

Spaß beiseite: Als Holding kann das Unternehmen eigentlich nur eins: Günstig bewertete Unternehmen finden, kaufen, durch Bilanzrestrukturierung die Verwendung der finanziellen Mittel optimieren und hoffen, dass das originäre Geschäft der übernommenen Gesellschaft tragfähig ist. Hmm, günstige Unternehmen finde ich auch und dann überlasse ich es den Unternehmen, ihr Geschäft ordentlich zu betreiben. Ich kann einer Holding als Aktie wenig abgewinnen, sorry. 

Okay, und jetzt die seriöse Antwort: Ich habe ein Problem damit, Holdings zu bewerten, wenn deren Beteiligungen nicht börsennotiert sind und somit für mich nicht wirklich beweisbar sind. Umsatz und Gewinn hängt stark von Transaktionen ab, die kaum ein planbar wiederkehrendes Geschäft sind. Da muss man dem Management ein großes Vertrauen entgegen bringen, was ich nicht für nötig halte. Ich kann mich ja selber nach börsennotierten, günstigen Aktien umschauen. Unter vielen tausend Aktien wird da schon was dabei sein. 



United Health & GlaxoSmithKline

Fr, 12. Februar um 19:34 Uhr
Hallo Herr Heibel,

ich bin Klemens Knor (der Gatte der Absenderin, wir haben nur diese gemeinsame email-Adresse). Zur Zeit bin ich Probeabbonent bei Ihnen.

An der Videokonferenz konnte ich leider nicht teilnehmen, da ich um diese Uhrzeit arbeite. Sehr schön, dass ich die Aufzeichnung auf YouTube ansehen konnte. Ich glaube, ihr Ansatz passt ganz gut zu mir und so werde ich das Probeabo zum regulären Abo machen.

Nun eine konkrete Frage um Rat: als Commerzbankkunde (online-Depot seit kurzem) habe ich aufgrund der Empfehlungen der Bank Unitedhealth Group (USA) und Glaxosmithkline (GB)- Aktien gekauft, je für ca. 6-8Tsd. €. Erstere ist mit 5% im Minus, die zweite mit 3%. Können Sie mir ihre Einschätzung geben bez. halten, verkaufen oder gar nachkaufen? 

Noch zu meiner Person: ich bin 63 Jahre alt, nicht arm aber auch nicht reich und möchte, wenn ich in drei Jahren in Rente gehe, meine kleine Rente ein wenig aufbessern können. Erst seit knapp einem Jahr versuche ich meine Anlagen selber zu gestalten. Zuvor lief das über den Bankberater. So bin ich noch meist in Fonds investiert und mir fehlt die Erfahrung mit Einzelaktien.

Ich freue mich, wenn Sie mir antworten mögen.

Herzliche Grüße, Klemens aus Wuppertal

ANTWORT
United Health ist eine US-Krankenkasse, wobei in den USA die entsprechenden Verträge nicht mit den Kunden, sondern meist mit den Unternehmen geschlossen werden. Das Unternehmen hat Obamacare, dessen teilweise Rücknahme durch Trump, Corona und jetzt Joe Biden ohne größere Kursschwankungen erlebt. Mit einem KGV von 15 ist das erwartete Gewinnwachstum der nächsten fünf Jahre von 12% p.a. in meinen Augen günstig bewertet. Tendenziell wird Joe Biden eher vorteilhafte Regelungen für das Krankensystem umsetzen, so dass ich eher mit positiven Überraschungen rechnen würde. 

Es gibt eine Dividendenrendite von 1,5%, 257 Mrd. USD Jahresumsatz werden mit 346 Mrd. USD Marktkapitalisierung (nach Schulden) bewertet. Das ist alles fair. Größere Schulden gibt es nicht. Ein solider, defensiver Titel. 

GlaxoSmithKline ist der britische Pharma-Gigant mit einem breiten Spektrum an Medikamenten. In der jüngeren Vergangenheit hat das Unternehmen meines Wissens nicht durch neue Medikamente oder Behandlungsmethoden auf sich aufmerksam gemacht. So ist die Aktie auch stark zurück gekommen. Auch in Sachen Corona ist GlaxoSmithKline nicht an vorderster Front dabei. So beträgt die Dividendenrendite inzwischen 6,3%, das KGV steht bei 10. So günstig das Unternehmen auch ist, es braucht aber eine Aussicht auf neue Zulassungen, um den Kurs in Bewegung zu bringen. Ich habe den Eindruck, die Musik spielt derzeit im Biotech-Bereich. Pharma-Konzerne als Value-Aktien könnten sich da als zweitklassig herauskristallisieren. 



Varta Von WallStreetBets entdeckt

Fr, 12. Februar um 19:34 Uhr
Guten Tag,

Gleich eine Frage: Da ich Varta-Aktien habe: Jetzt Verkaufen, Halten oder Zukaufen?

Danke für eine Antwort in der Videokonferenz.
MfG, Bernd aus Hamburg

ANTWORT
360 Mio. Euro Jahresumsatz aus dem Jahr 2019 werden mit 6 Mrd. Euro Marktkapitalisierung bewertet, ein Kurs/Umsatz-Verhältnis (KUV) von 17. Abenteuerlich.

Nun hat sich der Umsatz im Coronajahr 2020 auf 858 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Und bis 2022 soll der Umsatz auf 1,3 Mrd. Euro ansteigen. Wenn diese Wachstumsdynamik beibehalten werden kann, dann ist die Bewertung schon wieder gar nicht mehr so hoch.

Nehmen wir mal an, danach bleibt das Wachstum für einige Jahre bei 20% p.a. Das KGV für 2022 steht bei 29 und ist für ein Unternehmen mit dieser Wachstumsdynamik in Ordnung.

Zur Erinnerung: Ich bin bereit, bis zum Zweifachen des Gewinnwachstums für das KGV anzusetzen. 29/20=1,5. Geht also.

Im Rahmen der WallSteetBets war Varta Ende Januar von 115 auf 180 Euro gejubelt worden: Rakete zum Mond! Sonderlich stark leerverkauft ist die Aktie nicht. Es reicht aber schon die Assoziation zur Elektrobranche, um dem Batteriehersteller Phantasie einzuhauchen.

Wenngleich die aktuelle Bewertung bei einem Kurs von 153 EUR inzwischen nachvollziehbar ist, so steckt da viel spekulatives Geld in der Aktie und es würde mich nicht wundern, wenn sie nochmals deutlich unter 120 Euro fällt, bevor die Aktie dann mittel- und langfristig wieder zu steigen beginnt.

Immerhin hat Varta eine Reihe von neuen Batteriefabriken in Rekordzeit aus dem Boden gestampft bzw. ist noch dabei. Da können jederzeit Probleme auftauchen, die den avisierten Regelbetrieb verzögern und damit die Bewertung dann als zu hoch erscheinen lassen.



Snowflake ist die am höchsten bewertete Aktie

Fr, 12. Februar um 19:34 Uhr
Lieber Herr Heibel,

Zudem sei, soweit möglich, noch eine Frage nach Ihrer Einschätzung zu Snowflake gestattet!? Ich habe die Aktie zu 260 € erworben und bin zur Zeit etwas unsicher, ob es nicht eine Fehlinvestition war. Vermutlich sollte ich mich wieder mehr auf Ihre Empfehlungen verlassen und mich nicht auf neue Abenteuer einlassen.

Herzlichen Dank und liebe Grüße aus Berlin,
Kaspar

ANTWORT
Ich hatte mich im vergangenen Jahr auf Splunk als Vorreiter der Big-Data Analysen mit künstlicher Intelligenz (AI) gestürzt, da kam dann im Herbst Snowflake an die Börse. Es gab eine Managementrochade in der Branche, die Frank Slootman an die Spitze des Unternehmens setzte. Ein Manager, der hohes Ansehen in der Branche genießt.

Das Bewertungsniveau des Unternehmens ist jenseits von Gut und Böse (kein Gewinn, KUV = 172). Dennoch spricht der Ansatz für einen fulminanten Erfolg, denn viele Konkurrenten von Splunk werden beim Ansatz von Snowflake als Partner an Bord geholt. Die Aktie ist in den vergangenen Wochen stark zurück gekommen. Eine Konsolidierung, die notwendig war. Ich fürchte, die Aktie muss zuerst noch billiger werden, bevor sie mich begeistern kann.

Ich habe übrigens am 18.9.2020 und am 4.12.2020 über Snowflake im Heibel-Ticker berichtet. Einfach ins Archiv gehen, Stichwort „Snowflake” eingeben und dann die beiden Ausgaben ansehen.



07. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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Stephan Heibel
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



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