Heibel-Ticker PLUS 21/15 - Kryptobörse ist aus dem Schattendasein ins Lampenlicht gesprungen

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16.04.2021:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

16. Jahrgang - Ausgabe 15 (16.04.2021)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp210418.pdf



I N H A L T

01.Info-Kicker: Kryptobörse ist aus dem Schattendasein ins Lampenlicht gesprungen
02.So tickt die Börse: Fortsetzung der Pendelrallye führt DAX auf neues Allzeithoch
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Euphorie und Zukunftspessimismus mahnen zur Vorsicht
 - @@
04.Ausblick: Die Rallye braucht eine Pause
05.Wunschanalyse
06.Coinbase Börsengang
 - : Erster Bitcoin-Börsengang ist größter Börsengang des Jahres
07.Update beobachteter Werte: Freenet, Linde, Nvidia, Freenet
 - Freenet: Teilverkauf über 20 EUR
 - Linde: Verkaufen, 17% Gewinn sichern
 - Nvidia: Reaktion auf neue Chips: Nvidia +6%, AMD -5%, Intel -4%
 - Freenet: CFO Arnold in der Börsenzeitung
08.Übersicht HT-Portfolio
09.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
10.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Kryptobörse ist aus dem Schattendasein ins Lampenlicht gesprungen

Liebe Börsenfreunde,

*** SALZ & PFEFFER ZUM MITTAG: VIDEOKONFERENZ ***

Am kommenden Mittwoch um 12 Uhr werden wir uns anschauen, welche Einflussfaktoren den Bitcoin bewegen: Halving, Coinbase-Börsengang, technische Chartanalyse, aber auch Zugangsprobleme und Sicherheitsprobleme. Unser Gesprächspartner ist Tobias Berens. Er hat mir in den vergangenen Wochen bei der Bitcoin-Reise beratend zur Seite gestanden. Ohne ihn wäre es mir nicht gelungen, so viele unnütze Informationen links liegen zu lassen und mich auf das Wesentliche für uns Anleger zu konzentrieren.

Wenn Sie also noch Fragen zum Bitcoin-ETC haben, zu Bitwala, zum Soft Wallet oder Hard Wallet, wenn Sie besser verstehen wollen, was den Bitcoin so einmalig macht, dann seien Sie dabei.

Thema: Salz & Pfeffer zum Mittag mit Tobias Berens, Bitcoin-Trader
Uhrzeit: Mittwoch, den 21. April 2021 12:00 bis 13:00 Uhr

Zoom-Meeting beitreten
Salz & Pfeffer zum Mittag mit Tobias Berens, Bitcoin-Trader


*** ENDE SALZ & PFEFFER ZUM MITTAG: VIDEOKONFERENZ ***

Der DAX hat die Woche auf einem neuen Allzeithoch beendet: Finanztitel haben Rekordzahlen veröffentlicht. Die Chipindustrie verzeichnet mehr Nachfrage, als Angebot erzeugt werden kann. Die globale Konjunktur zieht an. Die Pendelrallye läuft weiter, wobei sich die führenden Aktien immer wieder gegenseitig ablösen. Ich schaue in Kapitel 02, welche Branchen und Aktien diese Woche an der Spitze stehen.

Das Sentiment ist nun auf einem Niveau angelangt, das mich wirklich nachdenklich und besorgt macht. Nicht weil Euphorie über die Allzeithochs herrscht, sondern weil die Zukunftserwartung gleichzeitig im Keller ist: Pessimisten dominieren. Was ich daraus ableite, lesen Sie in Kapitel 03.

Im heutigen Ausblick zeichne ich meine Erwartung für die kommenden Monate. Vorsicht ist angebracht, doch folgt ein Crash oder lediglich eine kleine Pause der Rallye? Meine Antwort darauf lesen Sie in Kapitel 04.

Wir hatten uns vor einigen Wochen das SPAC Churchill IV Lucid angeschaut, ein Anbieter eines Elektroautos, das in Sachen Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Luxus Teslas Model S in den Schatten stellt. In der heutigen Leserfrage gebe ich im Kapitel 05 ein Update zu diesem Titel.

In Kapitel 06 gehe ich heute näher auf den Börsengang von Coinbase ein: Eine ganze Reihe anderer Aktien wurden verkauft, um den Kauf von Coinbase-Aktien zu finanzieren. Es ist der größte Börsengang des Jahres und in der Finanzbranche schüttelt man ungläubig den Kopf darüber, dass da ein Startup mit einer Bewertung versehen wird, die die von Daimler übersteigt. Wie konnte der Krypta-Markt so lange von der etablierten Finanzbranche übersehen werden?

Wie immer gibt es eine Reihe von Updates zu unseren offenen Portfolio-Positionen in Kapitel 07 sowie eine tabellarische Übersicht in Kapitel 08.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Fortsetzung der Pendelrallye führt DAX auf neues Allzeithoch

Am Dienstag hatten wir bei Salz & Pfeffer zum Mittag Alfred Schopf zu Gast, CEO von PVA TePla. Der Mann hat 10 Jahre bei Jenoptik gelernt, von 2010 bis 2015 Leica Cameras aus der Beinahe-Insolvenz in die digitale Gegenwart geführt und den Wert von PVA TePla innerhalb von vier Jahren verzehnfacht. Er scheint was von dem zu verstehen, was er macht.

Um so interessanter waren seine Aussagen zur derzeitigen Chip-Knappheit auf den Weltmärkten, zur strategischen Initiative des Weißen Hauses zur Förderung der heimischen Chip-Industrie sowie zur Bedeutung der Übernahme (über 50% der Anteile) der deutschen Siltronic durch die taiwanesische Globalwafers. PVA TePla liefert Anlagen, mit denen Kristalle gezogen werden können, aus denen dann die Wafer für die Chipindustrie gemacht werden. Er habe vor vier Jahren gesagt, sein Unternehmen verfüge über Know-how, das eine Milliarde wert sei. Heute, 100% später, ist das Unternehmen knapp 600 Mio. Euro wert. Wir dürfen gespannt sein, ob seine Hausnummer noch erreicht wird, bevor er im Sommer aus dem operativen Geschäft aussteigt.

Das gesamte Interview können Sie sich hier anschauen:

Aufzeichnung: Salz & Pfeffer zum Mittag mit Alfred Schopf, CEO PVA TePla

Der YouTube-Kanal ist neu, Sie müssen ihn neu abonnieren, wenn Sie über unsere Mittagsplaudereien auf dem Laufenden bleiben wollen. Wir haben "Salz & Pfeffer zum Mittag" von meinem "Heibel-Ticker" Kanal getrennt, damit wir noch einen eigenen Kanal für unsere Heibel-Ticker Inhalte behalten :-).

An einer Podcast-Version arbeiten wir ebenfalls, kommt bald.

Ich denke, die Mühe lohnt sich: In dem lockeren Format plaudern Vorstände und einflussreiche Personen aus der Finanzbranche locker über Inhalte, die von den breiten Medien häufig übersehen werden. Es ist nämlich schon etwas Besonderes, wenn ein Vorstand daran erinnert, dass sein Unternehmen seiner persönlichen Meinung nach eigentlich über 50% mehr wert ist, als es derzeit auf die Börsenwaage bringt (Schopf). Oder wenn einem Vorstand im Gespräch auffällt, dass die ausgegebenen langfristigen Wachstumsziele veraltet - aus der Vor-Coronazeit - sind und eigentlich um 60% höher sein könnten, wie Muhamad Said Chahrour, CFO von Flatex vor drei Wochen. Diese Woche hat Flatex nun tatsächlich seine Ziele angehoben, die Aktie ist diese Woche um 18% angesprungen.

Über die Halbleiterbranche habe ich viel von Alfred Schopf gelernt. Die großen Chipproduzenten stellen ihre Anlagen selber her, weil es einer der kritischen Erfolgsfaktoren ist, qualitativ hochwertige Kristalle, Wafer, ... zu haben. Unabhängige Anlagenbauer gibt es nur noch sehr wenige pro Fertigungsschritt. Man könnte fast schon von einem Oligopol sprechen. Das bedeutet jedoch gleichzeitig, dass das Angebot an Fertigungsanlagen nicht über Nacht vervielfacht werden kann, auch wenn es eine globale Chip-Knappheit gibt. Die Preise für Chips werden auf absehbare Zeit, ich schätze bis 2023, hoch bleiben, die Gewinnmargen attraktiv. Nvidia ist diese Woche um 11% angesprungen.

In der Finanzbranche haben Anleger hingegen gute Zahlen erwartet, wie wir an den Kursreaktionen auf die guten Zahlen der US-Broker ablesen können. Lediglich für Flatex scheinen die Anleger das nicht erwartet zu haben, anders kann ich mir den Kurssprung nicht erklären.

Goldman Sachs, Morgan Stanley, Bank of America, Wells Fargo und JP Morgan haben in den vergangenen drei Tagen Q-Zahlen veröffentlicht. Gewinnsprünge von 60% oder gar über 100% gegenüber dem Vorjahr sind die Regel, dennoch können die Aktien nicht sonderlich abheben. Es scheint vielmehr als Bestätigung der Rallye seit November vergangenen Jahres eingeordnet zu werden.

Vor einer Woche habe ich den Begriff "Pendelrallye" eingeführt: Die verschiedenen Branchen liefern sich ein Wettrennen. Mal führen die Post-Corona-Aktien, mal die Corona-Profiteure. Mal führen die Gesundheitsaktien, mal der Einzelhandel. Mal führen die zyklischen Industrieaktien, mal die wachstumsstarken Technologieaktien. Das kann sich täglich abwechseln, ohne dass nennenswerte Rückschläge erfolgen.

Ja, im Februar hat der Technologiesektor ein wenig Federn gelassen, als das Zinsniveau in den USA in die Höhe geschnellt war. Wollen Sie sehen, wie sich die Zinsen in dieser Woche entwickelt haben? Hier der Chart der 10 Jahre laufenden US-Anleihe:

10-Jahre-US-Anleihe20210416
Abbildung 1: Renditeverlauf der 10 Jahre laufenden US-Staatsanleihe


Mitte März galt es als ausgemachte Sache, dass der Zins in Richtung 2% sprintet. Ich hatte im Rahmen einer ausführlichen Sentimentanalyse am 12. März in Aussicht gestellt, dass natürlich auch das Gegenteil passieren kann: Ein Rücksetzer in Richtung 1,2%, der sich über mehrere Wochen hinziehen kann, wäre in meinen Augen alles andere als überraschend. Nun, wir befinden uns auf dem Weg.

So hat die Pendelrallye in dieser Woche bei den Gesundheitsaktien (+2,8%) und in der Autoindustrie (+2,9%) zu den größten Kurssprüngen geführt: Stabilus +13%, ElringKlinger +12%, DermaPharm +17% und Eckart & Ziegler +9% heißen die Wochengewinner.

Vom Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Unrechtmäßigkeit des Mietendeckels der Berliner Linken/Grüne/SPD-Initiative hat bei der Deutschen Wohnen für einen Kurssprung von 9% geführt: das Unternehmen werde Mieten nachfordern, hieß es, während Vonovia darauf verzichten werde.

Im Einzelhandel glänzen diejenigen, die ihr Geschäft online betreiben: Home24 +9% und Global Fashion +13%.

Abschließend ein paar Kommentare zu dem, was derzeit durch die Massenmedien geht: Die Nacht ist am dunkelsten vor der Dämmerung!

Ich finde es erfrischend, wie sich Söder und Laschet um die Kanzlerkandidatur bemühen. Natürlich wird da auch mal einer ausgeteilt. Unter der Gürtellinie war das bislang aber nicht. Ich freue mich auf eine Abstimmung.

Bezüglich der Beschaffung von Masken, Testkits und auch der Impfstoffe hat sich die Bundesregierung nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aber nachdem nun in den USA mit Johnson & Johnson ebenfalls Warteschleifen eingezogen werden, sehe ich die Probleme, die wir hierzulande haben, nicht mehr als so katastrophal an, wie sie in der Presse dargestellt werden. Mit der Einbeziehung der Hausärzte in die Impfungen beschleunigt sich das Ganze nun erheblich und ich gehe davon aus, dass sich die Stimmung dann auch bald aufhellen wird - so, wie wir es in den USA und in Großbritannien, wo der Impffortschritt schon weiter ist, schon sehen.

Sind damit die Segel gehisst für eine neue Dynamik in der Rallye? Wenn ich mir den heutigen Börsentag anschaue, könnte man das durchaus meinen. Doch es gibt auch Argumente, die dagegen sprechen, wie ich in Kapitel 04 zeigen werde. Schauen wir uns zunächst einmal die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes an:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES15.4.21Woche ΔΣ '21 Δ
Dow Jones34.141 1,7%12,0%
DAX15.460 1,5%12,7%
Nikkei29.683 -0,3%8,2%
Shanghai A 3.592 -0,7%0,4%
Euro/US-Dollar1,200,7%-2,5%
Euro/Yen130,340,0%2,8%
10-Jahres-US-Anleihe1,58%-0,060,65
Umlaufrendite Dt-0,32%0,050,24
Feinunze Gold$1.778 1,9%-5,6%
Fass Brent Öl$66,84 6,1%30,1%
Kupfer$9.087 0,9%15,9%
Baltic Dry Shipping$2.323 11,3%70,1%
Bitcoin$61.549 5,9%118,6%



Der Ölpreis ist um 6% angesprungen, der Baltic Dry Verschiffungsindex um 11%. Das sind deutliche Zeichen eines Konjunkturaufschwungs, der sich auch anhand der diese Woche veröffentlichten Konjunkturdaten aus China zeigt. Gerade Exportweltmeister Deutschland profitiert davon, wenn die chinesische Konjunktur brummt.

Interessant vor diesem Hintergrund fand ich diese Woche die Aussage von Peter Thiel, dem deutschen Milliardär, der mit seinen Investments im Silicon Valley reich wurde. Er geht davon aus, dass sich China zunehmend von der westlichen Welt isolieren werde, um seine Binnenmärkte zu stützen und möglichst autark zu werden. Die deutsche Exportnation müsse sich entscheiden, ob sie weiter nach der Pfeife der USA tanzen, oder sich stärker China zuwenden möchten. Beides gehe auf Sicht von 10 Jahren und mehr nicht.

Trotz guter Konjunkturdaten ist das Zinsniveau in den USA um 0,06%punkte abgesackt. Die Worte von Jay Powell, sich keine Sorgen über die "vorübergehende" Inflation zu machen, scheinen zu fruchten.

Schauen wir mal, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.




03. Sentiment: Euphorie und Zukunftspessimismus mahnen zur Vorsicht

Der DAX ist diese Woche um 1,5% angesprungen. Na, "diese Woche" ist nicht korrekt: "Heute" ist da treffender, denn allein am heutigen Freitag sprang der DAX um 1,34% an. Zuvor hatte meiner Einschätzung nach der Coinbase-Börsengang viel Liquidität aufgesogen. Mit dem heutigen Kurssprung auf ein neues Allzeithoch knallen natürlich die Champagnerkorken!

Die Anlegerstimmung ist auf einen Wert von 4,1 gesprungen und notiert damit im Bereich der Euphorie. Das ist, allein betrachtet, noch kein Warnsignal. Im Gegenteil, es ist normal, dass sich Anleger über ein neues Allzeithoch zum Wochenschluss freuen. Auch die Selbstzufriedenheit ist mit einem Wert von 3,4 hoch, aber der Situation angemessen.

Auf der anderen Seite ist die Zukunftserwartung mit einem Wert von -0,5 pessimistisch. Bären dominieren! Und auch die Investitionsbereitschaft ist bei einem Wert von aktuell -0,7 nicht mehr vorhanden.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf -10 angestiegen. Damit gehen die extremen Absicherungskäufe der vergangenen Wochen nur sehr langsam zurück, Skepsis bleibt die vorherrschende Marktmeinung.

In den USA ist das Put/Call-Verhältnis der CBOE weiter leicht angestiegen und zeigt somit, dass dort nun endlich auch die extrem bullischen Positionierungen zurück gehen, wenngleich weiterhin die bullischen Positionierungen dominieren.

US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote auf 97% hochgefahren (+7%punkte). Das Sentiment der US-Privatanleger zeigt mit 29% weiterhin ein extremes Übergewicht der Bullen an. Mit 54% sind mehr als doppelt so viele Anleger im Bullenlager als im Bärenlager (25%).

Der technische Angst & Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 57% eine verhältnismäßig neutrale Verfassung an.

Interpretation



Die Stimmung kann durchaus euphorisch sein, wenn der DAX ein Allzeithoch nach dem anderen erklimmt. Doch wenn gleichzeitig die Zukunftserwartung von Pessimisten dominiert wird, dann wird es für weitere Kursgewinne schwer.

Den vorläufigen animusX-Daten entnehme ich, dass die Investitionsquote der Anleger in den vergangenen Wochen, in denen der DAX seine Rekordjagd vollzog, deutlich zurückgegangen ist. Anleger haben in steigenden Kurse hinein ihre Positionen verkleinert.

Warten sie nun auf einen kleinen Rücksetzer, um günstig einzusteigen, oder aber gehen Sie davon aus, dass wir bis auf weiteres erst einmal die Hochs gesehen haben?

Die Mehrzahl möchte schon zu DAX-Kursen um 15.000 wieder kaufen. Sollte diese Marke nicht halten, gibt es erst wieder zu Kursen knapp unter 14.000 Punkten größeres Kaufinteresse. Einige fürchten sogar einen Ausverkauf bis auf 13.000 Punkte. Dies zumindest zeigen die Zielmarken, die wir ebenfalls von unseren Umfrageteilnehmern bei animusX abfragen.

Auf der Oberseite gibt es nicht mehr viel: Bei 15.500, also im Bereich der aktuellen Kurse, möchten sich viele Anleger von ihren Positionen trennen. Einige wollen auf Kurse um 16.000 warten. Und auch ein Lauf auf 17.000 Punkten wird von einigen Anlegern nicht ausgeschlossen.

Seit Wochen habe ich die Sentimentdaten dahingehend interpretiert, dass gute Laune länger anhalten kann, als man das im Allgemeinen erwartet. Und so darf uns der fortgesetzte Rekordlauf des DAX auch nicht weiter überraschen.

Doch inzwischen sind sämtliche Sentiment-Indikatoren auf Extrem-Niveaus, die Stimmung im positiven, die Erwartung im negativen Sinne, so dass ich vorsichtig werde. Wenn ich mir dann noch die US-Daten anschaue, wo die Euphorie ebenfalls schon sehr lange anhält, dann verstärkt sich mein Gefühl, dass Vorsicht ratsam ist.

Wer also auf dicken Gewinnen in Aktien sitzt, die fundamental hoch bewertet sind, der sollte nunmehr in Erwägung ziehen, Gewinne zu sichern.





04. Ausblick: Die Rallye braucht eine Pause

Ich denke, die Rallye braucht eine Pause. Die Nacht ist am dunkelsten vor der Dämmerung heißt auch, dass ich in den kommenden Monaten mit Erfolgsmeldungen rechne: Der Einzelhandel wird sich über eine Wiederbelebung im Sommer freuen. Die zyklische Industrie wird über den globalen Konjunkturaufschwung jubeln. Technologieunternehmen werden zeigen, dass ihre Corona-Umsätze nachhaltig sind: Spotify, Netflix, Zoom Video etc. werden auch in einer Welt genutzt, in der die Menschen nicht mehr zu Hause eingesperrt sind. Und in der Gesundheitsbranche wird man betonen, dass neue Medikamente mit der Erfahrung aus der Corona-Pandemie in der Zukunft schneller erforscht und zugelassen werden.

Alle werden jubeln.

Das erwarten wir aber schon seit November, oder? Eine positive Überraschung, die zu erneuten Kursgewinnen in den entsprechenden Unternehmen führen könnte, ist das dann nicht mehr. Es fällt mir daher schwer, an eine Fortsetzung der Rallye auf Kurse über 16.000 und mehr zu glauben... zumindest für die kommenden Sommermonate.

Auch die Sentimentanalyse zeigt ein Bild, das zur Vorsicht mahnt. Viele Anleger freuen sich über die erzielten Kursgewinne, sind aber nicht mehr bereit, weiter zu investieren. Positionen sind abgesichert, die Investitionsquote ist ein wenig zurückgegangen. Das heißt aber nicht, dass die Menschen unterinvestiert sind und den Kursen hinterher laufen würden, wenn's nochmal zu einem weiteren Spike nach oben kommen sollte. Im Gegenteil, es gibt noch genug, was dann verkauft wird, und somit die Rallye frühzeitig beenden würde.

Bewertungstechnisch, das ist die andere Seite der Medaille, zeigen die Quartalszahlen der Banken, die in den vergangenen Tagen veröffentlicht wurden, dass die Kurse durchaus noch weiter laufen können. Die vermeintliche Überbewertung relativiert sich mit jedem veröffentlichten Quartalsergebnis.

Dennoch denke ich, ist die Zeit reif für eine deutliche Verschnaufpause. Nehmen wir mal die typischen Sommermonate von Mai bis September. Ich werde daher unser Portfolio weiter zurückfahren. Vielleicht finde ich ja noch eine Position, die von einer Sommerflaute profitieren würde... Gold? Ich mache mich mal auf die Suche.

Aber nachdem ich in den vergangenen Wochen immer wieder zwischen Technologie und Industrie hin und her geschwankt bin (in meinen Aussagen, zum Glück nicht im Portfolio), muss ich nun zur Kenntnis nehmen, dass beide Titel gut gelaufen sind.

Was könnte dieses Mal anders sein also sonst? Was könnte meine Theorie als falsch entlarven?

Nun, die jungen Anleger, die in den vergangenen Monaten an die Börse geströmt sind, werden von den Sentimentdaten nicht erfasst. Weder die etablierten Sentimentumfragen in den USA, noch hier in Deutschland, haben nennenswerte Umfrageteilnehmer aus der jungen Generation. Ich werde daran arbeiten. Aber das könnte für Überraschungspotential sorgen.

Es gibt eine ganze Reihe von jungen Anlegern, die mit den Hype-Aktien reich geworden sind. Es gibt auch eine Reihe von Anlegern, die mit dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen reich geworden sind. Wenn die nun auf Aktien wie Coinbase kommen, dann könnte die Rallye dort noch weitergehen, oder? Und was, wenn die ihre Gewinne in den breiten Aktienmarkt umleiten?

Hmm, nein, ich denke nicht, dass dort bereits genug Kapital geschaffen wurde, um die weltweiten Börsen, oder auch nur den DAX, nennenswert zu beeinflussen. Es reichte für einige Überraschungserfolge, siehe Gamestop und AMC, aber im breiten Markt spielen die jungen Anleger nur eine untergeordnete Rolle.

Ich bleibe also bei meinem Vorgehen und werde in den kommenden Wochen weiter gezielt einzelne Positionen verkleinern oder auflösen.



05. Wunschanalyse


Churchill IV Lucid

Hallo Herr Heibel,

Ja, das muss ich auch gerade erleben. Jetzt habe ich Churchill IV im Depot und mit ueber 20 % im minus.
Waere jetzt ein Nachkauf angeraten oder den Schlussstrich setzen und verkaufen? Oder der Mittelweg und aussitzen?

Beste Gruesse

Joerg aus Thailand

ANTWORT
Churchill IV Lucid hatte ich tatsächlich aus den Augen verloren, nachdem Flatex mir den Kauf vorübergehend nicht gestattete - ich berichtete. Inzwischen ist die Aktie deutlich zurückgekommen. Dafür gibt es zwei Gründe:

Zum einen wurde die Spekulation zur Gewissheit und es starteten Gewinnmitnahmen. Zum Zweiten wurde die Luft aus dem Markt der Elektromobilität gelassen.

zu 1.: Churchill IV ist ein Special Purpose Acquisition Vehicle, ein spezielles Vehikel für eine Übernahme. Das Papier wurde an der Börse zugelassen und zu 10 USD notiert, ohne einen eigenen Geschäftsbetrieb zu haben. Dann verkündete man, man wolle mit dem Geld, das man für Gründung des SPACs Churchill IV eingesammelt hatte, das private Unternehmen Lucid Motors kaufen.

Die Aktie von Churchill IV schoss nach oben. Zwischenzeitlich wurden 65 USD erreicht (Mitte Februar).

Ich habe mir Lucid Motors angeschaut: Das Unternehmen hat sich auf Luxusautos spezialisiert. Was bei Tesla, selbst beim Model S, von der Stange kommt, liefert Lucid mit edlen Materialien und High-End Komponenten, die selbst Tesla Konkurrenz machen. Wer also künftig mit seinem Auto angeben möchte, der kauft sich einen Lucid und nicht ein Model S.

Aber auch die Performance-Zahlen sind herausragend: Bei Reichweite und insbesondere Ladegeschwindigkeit gehört Lucid zu den Marktführern. Wenn das Auto schon in der Serienfertigung wäre, würde ich die 65 USD gut heißen.

Doch der Weg zur Serienfertigung ist steinig und so folgte der anfänglichen Euphorie in dieser Aktie die Ernüchterung. Nachdem Lucid äußerte, der Übernahme positiv gegenüber zu stehen, kamen erste Gewinnmitnahmen und seither kennt die Aktie nur noch eine Richtung: gen Süden.

Auf dem Niveau von 25 USD hielt ich die Bewertung für vertretbar. Doch nun sind SPACs unbeliebt geworden. Immer mehr SPACs kamen an die Börse, immer mehr Elektro-Ideen wurden finanziert und auch die Brennstoffzelle trat in Konkurrenz zur Elektromobilität (zumindest auf dem Börsenparkett).

So ist die Aktie inzwischen auf 20 USD verkauft worden.

Nun liegt es an Ihrer persönlichen Risikoneigung: Es war als Spekulation gedacht, und die müsste nun mit Verlust aufgelöst werden.

Grundsätzlich bin ich weiter von dem Konzept von Lucid überzeugt und kann mir gut vorstellen, dass sich die Aktie wieder erholt. Zeithorizont? Monate bis Jahre. Wer die Aktie also liegen lassen möchte, kann dies auch tun. Eine Aufnahme ins Heibel-Ticker Portfolio halte ich zu diesem Zeitpunkt für nicht angebracht, vielleicht nach dem Sommer :-).



06. Coinbase Börsengang



Erster Bitcoin-Börsengang ist größter Börsengang des Jahres

Fr, 16. April um 19:44 Uhr
Coinbase ist ein Börsenplatz, über den Sie den Bitcoin, aber auch unzählige andere Kryptowährungen handeln können. Coinbase hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kryptowährungen der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Die Demokratisierung der Finanzmärkte, ganz im Sinne der WallStreetBets-Bewegung.

86 Mrd. USD ist Coinbase nach dem Börsengang nun wert. Mehr als Daimler, in etwa so viel wie die Allianz. Im Finanzsektor und an der Wallstreet schütteln die Haie die Köpfe: Wie konnten wir das passieren lassen?

Wie konnte, völlig unbemerkt von der großen Finanzindustrie, ein Startup binnen kürzester Zeit in die fünf größten Banken der USA hineinwachsen? Und das ist kein Einzelfall: Kraken ist eine weitere US-Kryptobörse, die ebenfalls zu stattlicher Größe angewachsen ist. Und dann möchte ich da noch im selben Atemzug Robinhood nennen.

Immer mehr Details zu dem Shortsqueeze von Gamestop werden bekannt. Robinhood musste sich über Nacht 3 Mrd. USD besorgen, um die gesetzlich erforderlichen Sicherheiten vorzuweisen. Der explosiv angesprungene Handel in Gamestop führte dazu, dass Robinhood seinen Kunden die Aktien ins Depot buchte, auch auf Kredit. Für die Beschaffung der in die Depots gebuchten Aktien hat der Broker dann zwei oder drei Tage Zeit. Bis dahin muss er nur nachweisen, dass er ausreichend Kapital dazu vorhält.

Und da fehlten plötzlich 3 Mrd. USD.

"Kannst Du mir mal eben eine aktuelle Gewinn & Verlust Rechnung zukommen lassen ?" soll wohl ein Bankchef den CEO von Robinhood gefragt haben, als dieser die 3 Mrd. USD umgehend auf sein Konto überwiesen haben wollte. "Äh, Moment, nein, kann ich so schnell nicht fertigstellen" soll die Antwort gewesen sein.

Dieser Gesprächsausschnitt zeigt, wie nah Robinhood an der Zahlungsunfähigkeit war. Der Broker wäre so zum Opfer des eigenen Erfolges geworden.

Broker und Banken sind streng reguliert. Bitcoin-Börsen nicht. Coinbase oder Kraken unterliegen nur wesentlich lockereren Regulierungen als Banken, Broker oder Versicherungen. Nicht, weil das Geschäft von Coinbase weniger gefährlich ist, sondern einfach nur, weil noch keiner so genau weiß, wie man dort regulieren soll.

Der Wilde Westen kommt einem in den Sinn, Goldgräberstimmung. Nur wenige Goldgräber wurden wirklich reich, das gute Geschäft haben die Anbieter von Schaufeln und Sieben gemacht. Coinbase bezeichnet sich als Anbieter von Schaufeln und Sieben. Ich kann das gut nachvollziehen, immerhin hat das Unternehmen im Jahr 2020 mal eben 800 Mio. USD Gewinn erzielt, nachdem im Vorjahr noch Verluste geschrieben wurden. Die explosive Popularität des Bitcoins hat für eine Gewinnexplosion gesorgt. Und das dürfte so weitergehen, sofern der Bitcoin weiter ansteigt.

Wird er das?

Darüber werden wir am kommenden Mittwoch mit Tobias Berens sprechen. Er ist Kryptotrader und kennt einige der Einflussfaktoren, die den Bitcoin-Kurs bewegen. Nein, ich möchte nicht zum Bitcoin-Trader werden, aber ich möchte schon verstehen, wann ein günstiger Zeitpunkt für einen Kauf ist - auch wenn die Position dann langfristig gedacht ist.

Was jedoch inzwischen sicher scheint, ist die zunehmende Akzeptanz des Bitcoins. Und somit auch die zunehmende Verbreitung. Coinbase wird also in der Zukunft weiter wachsen. Entweder schnell, wenn der Bitcoin nicht mitmacht. Oder explosiv, wenn der Bitcoin weiter ansteigt.

Mit Coinbase gibt es nun erstmals eine Aktie, mit der man unmittelbar an der Bitcoin-Welt partizipieren kann. Ich hatte in meinem Teil I zum Bitcoin ja eine ganze Reihe von Unternehmen angeschaut, die mittelbar am Bitcoin-Boom hängen. Ich kam zu der Überzeugung, dass wir lieber den Bitcoin selbst kaufen, als über Unternehmensbilanzen unterproportional daran zu partizipieren.

Bei Coinbase könnte das anders laufen. Ein fairer Kurs wurde auf 250 USD gesetzt, die Aktie begann jedoch ihren Handel bei 400 USD, bevor sie auf nunmehr 330 USD zurück kam. Analysten haben Kursziele von 600 USD und mehr ausgerufen.

Somit hat Coinbase den Charme, am Bitcoin-Erfolg zu partizipieren, ohne sich mit den 24 Passwörtern oder mit nicht so streng regulierten Börsenplätzen zu belasten.

Entsprechend wurden eine ganze Reihe von spekulativen Positionen von Anlegern verkauft, die Geld für Coinbase haben wollten. Insgesamt ist eine ziemlich breite Aktienriege deutlich zurückgekommen, die vor wenigen Monaten noch als Highflyer gefeiert wurden: AirBnB, Palantir, Snowflake, Unity Software, GoodRx, DoorDash, Lemonade und viele mehr sind um 20%, 25% und mehr ausverkauft worden. Diese Liste werde ich mir im Sommer nochmals vorlegen, wenn wir neue Spekulationen oder auch Wachstumsaktien suchen.

Coinbase selbst? Nun, ich kann mir gut vorstellen, dass diese Aktie ein Erfolg wird. Coinbase ist first mover und wird den Markt für Krypto-Handelsplätze definieren. Das Unternehmen kann durchaus in Richtung 600 USD laufen, wenn der Bitcoin weiter ansteigt. Aber für uns wäre das doppelt gemoppelt, wir haben ja schon den Bitcoin selbst.



07. Update beobachteter Werte: Freenet, Linde, Nvidia, Freenet

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Freenet
Teilverkauf über 20 EUR

Fr, 16. April um 10:46 Uhr
Okay, auf die Dividende von Freenet müssen wir noch bis Mitte Juni warten. Ich denke jedoch, dass die DAX-Rallye der vergangenen Monate im Sommer eine Pause einlegen wird. Vielleicht sehen wir in den Sommermonaten sogar schwächere Kurse bei vielen Aktien.

Ich würde daher unsere Freenet-Position zu Kursen über 20 EUR halbieren. Die Dividendenrendite ist überaus attraktiv und könnte dafür sorgen, dass die Aktie noch ein wenig weiter klettert. Doch die Marktentwicklung könnte Freenet belasten. Also nutzen wir den Kursanstieg der vergangenen Monate und sichern uns schon einmal die Hälfte der Position mit einem Gewinn im Vergleich zum Jahresanfang von 17%.


Linde
Verkaufen, 17% Gewinn sichern

Fr, 16. April um 12:37 Uhr
Diese Woche ist Coinbase an die Börse gegangen. Es handelt sich um den größten Börsengang in den USA in diesem Jahr, Coinbase ist ein Börsenplatz, über den Kryptowährungen gehandelt werden können. Spekulative Anleger, die zuvor mit dem Bitcoin, mit anderen Kryptowährungen, mit SPACs und anderen hochriskanten Highflyern viel Geld verdient haben, trennten sich von Teilen ihrer Bestände, um sich ein paar Aktien von Coinbase zu kaufen.

Beim Begriff Spekulation fällt mir auch der Wasserstoffmarkt und die Brennstoffzelle ein. Ich könnte mir vorstellen, dass auch in diesem Bereich viele eher spekulativ orientierte Anleger unterwegs sind. Und so würde ich nun erwarten, dass dort einige Anleger ihre Spekulationen verkleinern, um Coinbase zu kaufen. Bei einigen Titeln haben wir das schon gesehen, so zum Beispiel die Churchill IV Lucid, die ich vor einigen Wochen hier mal ins Spiel bringen wollte.

Wenn Anleger nun sehen, dass die heißen Brennstoffzellenaktien Federn gelassen haben, dann werden die damit verbundenen Aktien auch leiden müssen, also irgendwann auch Linde.

Wir liegen derzeit mit 17% vorn und ich würde diesen Spekulationserfolg sichern, die Position also verkaufen. Zum einen aus dem hier aufgezeigten Grund. Zum zweiten auch, weil ich für die kommenden Monate eine Konsolidierung an den Märkten erwarte. Ich möchte ein wenig mehr Cash im Portfolio haben.


Nvidia
Reaktion auf neue Chips: Nvidia +6%, AMD -5%, Intel -4%

Di, 13. April um 11:29 Uhr
Nvidia hat gestern einen Investorentag veranstaltet und gleichzeitig eine Reihe neuer Chips angekündigt. Die Nachfrage nach den inzwischen differenzierten Chips für Rechenzentren, Krypta-schürfen, Spiele sowie künstliche Intelligenz (autonomes Fahren) übersteigt in allen Bereichen das, was produziert werden kann.

Außerdem wurde ein Chip vorgestellt, der nicht nur die Graphik-Komponente abdeckt, sondern nun auch die CPU von Rechnern in Rechenzentren ersetzen kann. Ab Anfang 2023 soll der Chip verfügbar sein. Die Performance sei, so Nvidia, 10 mal besser als heutige Chips, die in Supercomputern verwendet werden.

Damit wird nicht nur die Welt der Graphikkarten auf ein neues Niveau gehoben, sondern auch die Welt der Computerprozessoren, die bislang von Intel dominiert wird. Entsprechend war die direkte Reaktion auf die Vorstellung ein Kurssprung bei Nvidia von 6%, während AMD und Intel um 5% bzw. 4% resp. abgeben mussten.

Oder, um es kurz zu sagen: Nvidia CEO Jensen Huang ist so innovativ, dass seine Konkurrenz nicht mithalten kann.

Nun werden in den kommenden Tagen Analysten das neue Produkt in ihre Zukunftsprognosen einarbeiten und ich könnte mir vorstellen, dass einige ihr Kursziel für die Aktie anheben. Wir bleiben also dabei.


Freenet
CFO Arnold in der Börsenzeitung

Di, 13. April um 09:36 Uhr
CFO Ingo Arnold hat der Börsenzeitung ein Interview gegeben. Darin geht er ausführlich auf die finanzielle Situation des Konzerns, die Coronaauswirkung und die Ausschüttungspolitik ein. Im Großen und Ganzen zeigte sich mir ein Unternehmen, das sein Beteiligungsabenteuer (Sunrise) zu einem positiven Ende geführt hat. Die Bilanz ist nunmehr wieder solide, eine nachhaltige Dividendenpolitik mit hoher Ausschüttung ist zu erwarten.

Die Corona-Auswirkung ist vielschichtig: Neue Geschäftsmodelle wurden vorangetrieben, weggefallen sind insbesondere magenschwache Hardware-Umsätze aus dem Einzelhandel. Daher ist die Gewinnentwicklung besser, als die Umsatzentwicklung erwarten ließe. Gepaart mit einem ordentlichen Aktienrückkauf bleiben am Ende ausreichend liquide Mittel, um die attraktive Dividendenpolitik (aktuell 7,3%) fortzusetzen.

Was mir fehlt, ist ein Ausblick auf die Geschäftsentwicklung. Weder 5G, noch IP-TV werden bei Freenet zu ordentlichen Wachstumsraten führen, so Arnold. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass freenet aus einem alten Geschäftsmodell mit immer neuen Tricks das Optimale herauszuholen versucht, eine kreative Zukunft zeichnet sich jedoch nicht ab.

Ich bleibe daher bei meinem Vorhaben, die Position in den kommenden Wochen aus unserem Portfolio zu verkaufen. Erst Mitte Juni wird die Hauptversammlung, und somit auch die Dividendenausschüttung, stattfinden. Ich denke, dass Freenet bis dahin noch ein wenig weiter ansteigen wird, warte mit dem Verkauf also noch ein wenig ab.



08. Übersicht HT-Portfolio


Spekulation (≈20%) =11%WKN15.4.21Woche ΔΣ '21 ΔAnteil 8x2,5%!C19
TUITUAG004,51 €1%20%2,3%B -
NynomicA0MSN135,80 €4%-2%2,8%C0
LindeA2DSYC241,00 €1%17%0,0%B0
Barrick Gold87045018,53 €4%13%3,4%A0
ETC BitcoinA27Z3050,80 €6%6%2,5%A0







Wachstum (≈35%) =35,5%WKN15.4.21Woche ΔΣ '21 ΔAnteil 5x7%!
BB BiotechA0NFN373,95 €2%9%5,9%C+
SpotifyA2JEGN244,30 €5%-6%6,7%C+
Wheaton Precious MetalsA2DRBP35,25 €0%5%7,4%A+
Airbus938914103,42 €2%13%4,7%B -
MediosA1MMCC36,00 €-2%-4%3,3%C0
PayPalA14R7U225,25 €1%3%0,0%C +
Skyworks Solutions857760159,52 €1%6%3,6%C +
TwitterA1W6XZ58,76 €-1%8%0,0%C +
Nvidia918422533,10 €11%17%3,9%C +








Dividende (≈30%) = 20%WKN15.4.21Woche ΔΣ '21 ΔAnteil 4x7,5%!
FreenetA0Z2ZZ20,12 €0%17%3,5%C0
Deutsche Post55520048,59 €1%20%4,2%B+
Munich Re843002258,90 €-2%7%8,0%B-
BASFBASF1172,50 €1%12%4,4%B+








Absicherung (≈15%) =11,5%WKN15.4.21Woche ΔΣ '21 ΔAnteil 2x7,5%!
Goldbarren 150 gr100 gr.4.708,00 €0%-4%6,4%A+
Südzucker-AnleiheA0E6FU79,70%1%3%5,1%B+





Cashquote

Σ-Portfolio Ergebnis seit 2021

1%10%22,0%


Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis20%11%842,5%
WachstumEnkelkinder35%35,5%577,0%
DividendeUrlaub30%20%447,5%
AbsicherungZins & Gold15%11,5%227,5%
Summe
100%78,0%1917100%


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



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