Heibel-Ticker 21/19 - Turbulente Börsenwoche Dank Inflationsanstieg

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14.05.2021:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

16. Jahrgang - Ausgabe 19 (14.05.2021)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts210516.pdf



I N H A L T

01.Info-Kicker: Turbulente Börsenwoche Dank Inflationsanstieg
02.So tickt die Börse: Inflationsangst bis Woodstock und dem BVB-Pokalsieg
 - Das Inflationsgespenst geht um
 - Woodstock
 - Aufhebung von Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen für Geimpfte
 - Ölpreis gegenläufig
 - BVB: Gratulation zum DFB-Pokalsieg
 - Ausverkauf im Tech-Sektor, Finanzen und Logistik gefragt
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: 5% Handelsspanne und 50/50-Chance
 -
04.Ausblick: Umlaufrendite überspringt langfristige Hürde
05.Update beobachteter Werte
 Disruptiv oder Luftnummer
 94% Umsatzwachstum, nachkaufen
 48% Umsatzwachstum, nachhaltig!
06.Bitcoin
 - : Elon Musk zieht den Stöpsel
07.Leserfragen
08.Übersicht HT-Portfolio
09.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
10.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Turbulente Börsenwoche Dank Inflationsanstieg

Liebe Börsenfreunde,

*** SALZ & PFEFFER ZUM MITTAG: VIDEOKONFERENZ ***

Am kommenden Donnerstag (20.5.) um 12 Uhr haben Wais und ich Dr. Peter Werth, CEO von Wolftank-Adisa zu Besuch bei unserer mittäglichen Plauderstunde. Mit ihm werden wir über die Chancen und Vorteile der Wasserstofftechnologie sprechen: Von ESG-Kriterien, die Unternehmen erfüllen müssen, bis hin zum Aufbau der Infrastruktur in Meran und Bozen, für das sein Unternehmen einen Auftrag erhalten hat.

Thema: Salz & Pfeffer zum Mittag mit Dr. Peter Werth, CEO von Wolftank-Adisa
Uhrzeit: Donnerstag, den 20. Mai 2021 von 12:00 bis 13:00 Uhr

Meeting beitreten

Salz & Pfeffer zum Mittag mit Dr. Peter Werth, CEO von Wolftank-Adisa

*** ENDE SALZ & PFEFFER ZUM MITTAG: VIDEOKONFERENZ ***

Wenngleich sich der DAX im Wochenvergleich nur wenig verändert hat, so betrug der Kursverlust zwischenzeitlich doch 3,7%: Inflationsängste und das Kapern einer US-Pipeline haben die Aktien auf Talfahrt geschickt. Erst die Meldung der Rücknahme der Maskenpflicht in den USA hat für eine Umkehr gesorgt. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 02.

Die Stimmung ist entsprechend der turbulenten Woche zurück gegangen, nach den exzessiven Feiern im März und April macht sich nun langsam Katerstimmung breit. In Kapitel 03 schaue ich, was wir aus dieser Stimmungslage ableiten können.

Werden die Zinsen nun weiter steigen, oder handelt es sich nur um einen temporären Anstieg? In Kapitel 04 zeige ich, was ich für die kommenden Monate erwarte.

Updates zu einer Reihe von Titeln aus unserem Portfolio lesen Sie in Kapitel 05. Die tabellarische Übersicht über unser Portfolio finden Sie in Kapitel 08.

Das Kapitel 06 beschäftigt sich eingehend mit dem Bitcoin und der Aussage des Tesla-Chefs Elon Musk, dass sein Unternehmen bis auf weiteres keinen Bitcoin mehr als Zahlungsmittel akzeptiere. Was hat ihn wohl zu dieser Aussage getrieben?

Eine Reihe von Leserfragen habe ich in Kapitel 07 abgedruckt. Dort geht es um die richtige Anlagestrategie für Menschen mit guten Nerven, ich werde zu Rohstoffaktien befragt und beschäftige mich mit der Situation der Wasserstoffaktien.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker




02. So tickt die Börse: Inflationsangst bis Woodstock und dem BVB-Pokalsieg

Drei Geschichten haben diese Woche das Geschehen auf dem Börsenparkett bestimmt: die gekaperte Ölpipeline in den USA, der Anstieg der US-Verbraucherpreise und die Aufhebung der Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht für Geimpfte sowohl in den USA als auch in Teilen in Deutschland.

DAS INFLATIONSGESPENST GEHT UM

Am Mittwoch wurde der US-Verbraucherpreisindex (Inflation) veröffentlich. Mit einem Zuwachs von 0,9% im Vergleich zum Vormonat (nicht aufs Jahr gerechnet, wie bei uns) wurde der höchste Anstieg seit Mai 1982 ausgewiesen: der höchste monatliche Anstieg seit 39 Jahren!

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Abbildung 1: US-Verbraucherpreisindex als Maßstab für Inflation


Vertreter der US-Notenbank sowie EZB-Direktoren bemühen sich, die augenscheinliche Inflation klein zu reden: Das sei nur vorübergehend der Fall, weil die Preise vor einem Jahr im Rahmen des Coronacrashs extrem eingebrochen waren, der Ölpreis beispielsweise notierte sogar im Minus. Sie werden sich sicherlich an dieses Paradoxon erinnern.

Es ist also erst einmal kein Wunder, dass wir nun eine hohe Inflationsrate erleben, insbesondere im Vergleich zum Vorjahresmonat. Aber ein so großer Sprung im Vergleich zum Vormonat hinterlässt zumindest eine Reihe von Fragezeichen in den Gesichtern der Volkswirte. Auf Jahressicht deutet diese Entwicklung eher auf Inflationsraten von über 4%. Auch in Europa geht Isabell Schnabel, Mitglied im Direktorium der EZB, davon aus, dass die Inflation "vorübergehend" auf 3% steigen kann und das sei kein Grund zur Sorge.

Mit anderen Worten: Weder in den USA, noch in Europa möchte die Notenbank etwas gegen hohe Inflationsraten unternehmen. Anleger fürchten nun hohe Inflationsraten, die sich schlimmstenfalls über einen längeren Zeitraum halten als eben nur vorübergehend. Und was bedeutet eigentlich vorübergehend? Einige Monate? Einige Jahre? Oder gar, wenn wir die beabsichtigte Strategieänderung der EZB-Chefin Christine Lagarde betrachten, die das Zinsziel von 2% als symmetrisch interpretieren möchte, 30 Jahre lang?

Dt-VPI20210512
Abbildung 2: Dt-Verbraucherpreisindex als Maßstab für Inflation


Ich weiß, als Aktienanleger haben Sie so überhaupt keine Lust auf die Zinsmärkte. Doch Zinsen sind der wichtigste Einflussfaktor für Aktienbewertungen. Die steigende Inflation ist verantwortlich für den aktuellen Ausverkauf, und zwar für den Ausverkauf in genau den Aktien, die zuvor hochgejubelt wurden. Industrieaktien und Rohstoffaktien profitieren. Das hat ganz einfache, mathematische Gründe.

In einem Nullzinsumfeld sind Sie gerne bereit, Ihr Geld an ein Wachstumsunternehmen zu geben, dass Ihnen eine Wertsteigerung von 25% nach fünf Jahren verspricht. Im Vergleich dazu ist eine jährliche Dividende von 4%, die ein Industrieunternehmen verspricht, nicht attraktiv.

Im Umfeld von 3% Inflation hingegen müssen Sie die in Aussicht gestellten 25% Wachstum des Wachstumsunternehmens mit 3% pro Jahr abdiskontieren. Je länger das Unternehmen benötigt, um den versprochenen Erfolg zu erzielen, desto stärker schneidet die Inflation sich ein Stück von diesem Kuchen ab. Im Vergleich dazu ist ein Industrieunternehmen, das vielleicht gar kein Wachstum ausweisen kann, aber eine jährliche Dividende von 4% verspricht, deutlich attraktiver.

So ist es nachvollziehbar, das gerade die Highflyer, die Unternehmen mit großem Umsatzwachstum, aber gleichzeitig kleinen Gewinnen, oder gar großen Verlusten, vor dem Hintergrund der Inflationsangst verkauft werden.

WOODSTOCK

Auf CNBC hat der Mad Money Moderator Jim Cramer den Begriff "Woodstock" ins Spiel gebracht, in Anlehnung an Aktien, die von der Star-Anlegerin Cathie Wood gehalten werden.

Cathie Wood hat mit ihrem ETFs unter ARK Invest frühzeitig auf Tesla und andere "disruptive und innovative" Unternehmen gesetzt und damit in den vergangenen Monaten traumhaft hohe Gewinne erzielt. Am Ende, also im Februar, erhielten ihre Fonds so viel Mittelzufluss, dass allein ihre Zukäufe für steigende Kurse in den von ihr favorisierten Aktien sorgten. Hier eine Auswahl der Aktien, die sie in ihren ETFs hält:

Tesla, Teladoc Health, Square, Roku, Shopify, Zillow, Twilio, Spotify, Coinbase.

Das sind alles Aktien von Unternehmen, die stark in die Zukunft investieren. Nennenswerte Gewinne weisen diese Unternehmen nicht aus und daher werden sie derzeit verkauft. Die Kurse fallen und daher fällt auch der Wert der ARK Innovation ETFs, die von Cathie Wood gemanagt werden. Und wenn die Kurse fallen, dann ziehen Anleger ihr Geld ab. Wenn Geld abgezogen wird, dann müssen entsprechend Aktien aus dem ETF verkauft werden, was nunmehr zu einem erhöhten Verkaufsdruck auf gerade diese Aktien führt.

In einem Interview wurde Cathie Wood zu dieser Gefahr befragt. Ihre Antwort war zweigeteilt: Zum einen sagte sie, dass Sie nicht auf Sicht von wenigen Monaten investiere, sondern davon ausgehe, dass die Unternehmen aus ihrem Portfolio in einigen Jahren zu Marktführern in ihren Bereichen heranwüchsen. Daher interessieren sie kurzfristige Kursverluste nicht.

Soweit so gut, das kann ich nachvollziehen und finde ich vernünftig. Doch dann kam der zweite Teil:

Um Verkaufsdruck auf den entsprechenden Aktien Ihres ETFs, erzeugt durch Mittelabflüsse, brauche man sich keine Sorgen machen. Sie verkaufe da ja gar nichts, das würde alles von dem Betreiber des ETFs sichergestellt. Und der würde nur marktschonend verkaufen, das sei seine Spezialität.

Hmm, hat sie da etwas Elementares von Angebot und Nachfrage nicht verstanden?

Wir wissen doch, dass es an den Aktienbörsen immer Übertreibungen gibt, sowohl nach oben als auch nach unten. Und wenn viele Anleger ihr Geld aus ihren ETFs abziehen, wird es in den enthaltenen Aktien zu Übertreibungen nach unten kommen. Sollte Sie sich dessen tatsächlich nicht bewusst sein?

Nun denn, Woodstock im Jahr 1969 gilt als Höhepunkt der Hippiebewegung. Woodstock im Jahr 2021 könnte im Februar den Höhepunkt der Rallye der Corona-Gewinner dargestellt haben.

Die Woodstocks, siehe oben, werden meiner Einschätzung nach in den kommenden Wochen die Marktrichtung bestimmen.

AUFHEBUNG VON MASKENPFLICHT UND KONTAKTBESCHRÄNKUNGEN FÜR GEIMPFTE

In Deutschland gibt es seit dem vergangenen Wochenende schon deutliche Erleichterungen für Geimpfte: Die Kontaktbeschränkungen sind für sie aufgehoben. Die Maskenpflicht bleibt jedoch bis auf weiteres bestehen - vielleicht aus Solidarität.

In den USA hob gestern die Gesundheitsbehörde sowohl die Kontaktbeschränkungen als auch die Maskenpflicht für Geimpfte auf. Nach-Coronaaktien erlebten einen Pusch und zogen den Gesamtmarkt mit nach oben. Euphorie über die Nach-Coronazeit beendete den Ausverkauf der ersten Wochenhälfte. Vergessen ist die Inflationsangst, plötzlich dominieren Pläne für den ersten Kinobesuch, den ersten Restaurantbesuch etc. die Gesprächsthemen.

Die Euphorie reichte, um den Ausverkauf zu beenden und den DAX wieder nah an sein Allzeithoch heranzuführen. Ich werde im nächsten Kapitel untersuchen, ob das Anlegersentiment eine Fortsetzung dieser Rallye zulässt, oder ob es sich nur um eine kleine Erholung handelt.

ÖLPREIS GEGENLÄUFIG

"Eigentlich" - ein schreckliches Wort - hätte der Ölpreis vor dem Hintergrund der steigenden Zinsen einbrechen müssen. Und eigentlich hätte er im Rahmen der Nach-Corona-Öffnungseuphorie wieder ansteigen müssen.

Doch das Gegenteil war der Fall: Am Wochenende hatten Hacker eine Ölpipeline im Südosten der USA lahmgelegt. Es handelt sich um die größte Ölpipeline innerhalb der USA und binnen kurzer Zeit standen die Tankstellen im Osten der USA ohne Benzin da. Es bildeten sich lange Schlangen, denn die Menschen begannen ihre Klopapiergewohnheiten auf das Benzin zu übertragen: Es wurde gehortet, Autofahrer befüllten sämtliche Benzinkanister, deren sie habhaft werden konnten.

Der Ölpreis (WTI) sprang in Folge dieser Verwerfung von 64 auf 66,50 USD/Fass, während der Aktienmarkt gleichzeitig einbrach. Komisch.

Gestern folgte dann die Meldung, dass die Ölpipeline wieder freigegeben sei. Der Betreiber habe eine Lösungssumme in Höhe von 5 Mio. USD in Bitcoin an die "Entführer" gezahlt.

Während der Aktienmarkt aufgrund der Aushebung der Kontaktbeschränkungen ansprang, kehrte der Ölpreis auf sein Ausgangsniveau um 64 USD/Fass zurück.

BVB: GRATULATION ZUM DFB-POKALSIEG

4:1, es war eine Präsentation von Herz und Effizienz. Aus fünf Torchancen haben Sancho und Haaland vier Tore gemacht. Der Sturmlauf der Leipziger in der zweiten Hälfte konnte diese Effizienz nicht aufweisen. Somit ist der BVB verdienter Pokalsieger, ich gratuliere herzlich. Geben Sie heute mal "BVB" bei Google ein: Die Ergebnisseite wurde von Google mit einem Feuerwerk bestückt.

Die Aktie notiert heute mit 2% im Plus. Doch mit Siegen wird kein Geld verdient, wichtiger ist die Teilnahme an hochdotierten Wettbewerben. Das finanzielle Ziel im DFB-Pokal war bereits mit der Qualifikation für das Finale erreicht, der Pokal ist nun nur noch die Krone für diesen Wettbewerb.

Wirklich um Geld geht es bei der Qualifikation für die Champions League, denn dort ist das Big Business unterwegs, dort winkt das dicke Geld. Mit dem aktuell vierten Tabellenplatz wäre die Qualifikation geschafft, doch Eintracht Frankfurt ist dem BVB mit nur einem Punkt Abstand zwei Spieltage vor dem Ende der Bundesliga dicht auf den Fersen.

Die Aktie notierte vor Corona zwischen 8 und 10 Euro, brach im Lockdown dann auf 5 Euro ein. Erst im Herbst, als abzusehen war, dass diese Saison weitgehend ohne Zuschauer stattfinden würde, ging nochmals abwärts bis auf 4 Euro. Seither ist die Teilnahme an der Champions League ungewiss und die Aktie pendelt zwischen 5 und 6 Euro.

Mit der unter Terzić zurück eroberten Hoffnung auf die Qualifikation konnte sich die Aktie von den 5 EUR lösen, mit dem gestrigen Pokalsieg gelingt nun am heutigen Tag der Sprung über 6 EUR. Wirklich abgeschlossen ist diese Schwächephase der Aktie erst mit einem Überspringen der 6,80 EUR. Ich könnte mir vorstellen, dass eine erfolgreiche Qualifikation für diesen Kurssprung sorgen wird. Und wenn dann ein Plan vorgelegt wird, wie in der kommenden Saison wieder Fans in die Stadien dürfen, dann könnte die Aktie in Richtung 9-10 Euro laufen.

Ein Marco Reuß in Bestform, Sancho und Haaland als junge Superstars können den BVB zu alter Stärke verhelfen. Wenn ich das richtig einschätze, gibt es für die beiden jungen Superstars keinen Grund, den Verein zu wechseln, sofern die Quali gelingt.

Also, liebe BVB-Fans: Für ein solides Investment in die BVB-Aktie ist es heute noch ein paar Tage zu früh. Wartet die erfolgreiche Quali ab, vielleicht wird das ja schon an diesem Wochenende geklärt.

Erling Haaland würde ich schon fast Genialität zusprechen, denn als erfolgreicher Knipser weiß er, dass insbesondere abgefälschte Bälle für Torhüter fast unmöglich zu halten sind. Er hat seinen Siegtreffer gestern so geschickt mit links getreten, dass er seinen rechten Fuß zum Abfälschen einsetzen konnte: Genial! Mein Sohn übt schon die entsprechende Schusstechnik.

AUSVERKAUF IM TECH-SEKTOR, FINANZEN UND LOGISTIK GEFRAGT

Teamviewer hat den in der Vorwoche begonnenen Sturzflug fortgesetzt (-11%), Delivery Hero (-17%) leidet unter der Konkurrenz: Lieferando, Uber und Doordash kämpfen ebenfalls um die letzte Meile zum Kunden in Sachen Lebensmittellieferungen. Ein rotes Meer ist im Technologiesektor der DAX-Familie zu sehen, durchschnittlich wurden diese Woche 6% abgegeben.

Ein Verlust von 6% erinnert an den Coronacrash, doch diesmal ist das Ende der Corona-Pandemie wohl eher für den Ausverkauf der größten Corona-Profiteure verantwortlich.

Wochengewinner sind die Finanztitel (-0,6%), angeführt von der Commerzbank (+16%), die mit einem überraschenden Quartalsgewinn und einer Prognoseanhebung Anlegerherzen erfreute. Steigende Zinsen sind gut für das Bankgeschäft, entsprechend konnten sich auch die anderen traditionellen Finanzinstitute dem Ausverkauf dieser Woche weitgehend entziehen: Deutsche Bank +2,5%, Allianz +1,4%.

Mit -16% fällt noch der Stahlkonzern ThyssenKrupp ins Auge: Sind Rohstoffaktien nicht derzeit gefragt? Nun, seit November ist die Aktie von ThyssenKrupp von 5 auf 12 EURO gesprungen. Diese Woche wurden Q-Zahlen veröffentlicht, die über den Erwartungen lagen. Zudem wurde auch die Prognose angehoben. All das konnte die Aktie nicht weiter beflügeln, es folgte ein heftiger Ausverkauf.

Nach +140% sind -16% zu verschmerzen, ich würde das unter Gewinnmitnahmen verbuchen und nicht als Warnsignal einstufen.

Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES13.5.21Woche ΔΣ '21 Δ
Dow Jones34.297 -1,2%12,5%
DAX15.417 0,1%12,4%
Nikkei28.084 -4,3%2,3%
Shanghai A 3.658 2,1%2,2%
Euro/US-Dollar1,21-0,2%-1,2%
Euro/Yen132,760,6%4,7%
10-Jahres-US-Anleihe1,64%0,070,70
Umlaufrendite Dt-0,20%0,090,36
Feinunze Gold$1.839 0,2%-2,4%
Fass Brent Öl$68,43 0,0%33,2%
Kupfer$10.414 4,9%32,8%
Baltic Dry Shipping$3.077 -4,2%125,3%
Bitcoin$51.162 -11,2%81,7%








03. Sentiment: 5% Handelsspanne und 50/50-Chance

Im Wochenvergleich sieht es gar nicht so dramatisch aus, der DAX hat um ein halbes Prozent nachgegeben. Doch zwischenzeitlich war der DAX um 3,7% eingebrochen, ein heftiger Kursrutsch, der erst im weiteren Wochenverlauf wieder zu einem großen Teil ausgeglichen werden konnte. Technologieaktien der DAX-Familie gaben um 6% nach, der Einzelhandel um 4,4%. Wirkliche Gewinner gab es nicht, die Schmerzen wurden nur durch die Gegenbewegung gelindert.

So ist es kaum überraschend, dass die Anlegerstimmung diese Woche auf -0,5 eingebrochen ist. Katerstimmung nach der Party im März/ April macht sich nun langsam breit.

Auch die Selbstgefälligkeit zeigt mit einem Wert von -2,5 erste Verunsicherung unter den Anlegern auf. Wie gewonnen, so zerronnen, werden sich diejenigen Anleger denken, die erst spät auf die angelaufene Rallye aufgesprungen waren. Um in dieser Marktphase an den Nach-Corona-Aktien festzuhalten, brauchen Anleger starke Nerven. Verunsicherung hilft da nicht.

Immerhin ist die Zukunftserwartung von -0,9 in der Vorwoche auf -0,1 angestiegen. Bullen und Bären halten sich nun wieder die Waage, nachdem in den vergangenen 6 Wochen die Bären dominierten.

Doch zum Investieren scheint es den Bullen noch zu früh, denn die Investitionsbereitschaft ist weiterhin auf niedrigen -0,4. Für Käufe müssen die Kurse also noch tiefer fallen als die 14.842 Punkte, die wir diese Woche als Tief im DAX gesehen haben. Manchmal ändert sich die Investitionsbereitschaft jedoch auch schon allein mit der Zeit, ohne dass tiefere Werte im DAX erforderlich sind.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger verbleibt auf einem Wert von 7 und zeigt somit, dass Privatanleger diese Woche verstärkt Long-Positionen eingegangen sind. Dieser augenscheinliche Widerspruch zur Investitionsbereitschaft könnte durch die heftige unterwöchige Schwankung im DAX erklärt werden: Das Euwax-Sentiment zeigt an, dass viele Privatanleger die niedrigen Kurse zum Aufbau von Long-Spekulationen genutzt haben. Heute, zum Zeitpunkt unserer Umfrage, ist die Investitionsbereitschaft aber wieder so gering wie vor dem unterwöchigen Absturz im DAX.

Weitere Auskunft geben die tiefer gehenden Fragen, die wir mit unserer animusX-Umfrage erheben: Die Investitionsquote hat sich demzufolge auf einem stabilen Niveau gehalten. Allerdings ist die Cashquote deutlich zurückgegangen und notiert nun auf dem niedrigsten Niveau seit 12 Monaten. Gleichzeitig ist die Shortquote auf das höchste Niveau seit 6 Monaten angesprungen.

Um einen gemeinsamen Nenner zu finden würde ich sagen, die Privatanleger von der Euwax haben sich diese Woche in die niedrigen Kurse hinein long positioniert. Die Umfrageteilnehmer von animusX hingegen haben sich short positioniert. Beide Gruppen wollen vorerst nicht weiter investieren, sondern warten nun darauf, dass ihre Spekulation möglichst aufgeht. Die Polarisierung nimmt zu.

Das Put/Call-Verhältnis der CBOE zeigt nun endlich einen Rückgang der Long-Spekulationen, die seit vergangenem Herbst auf Rekordniveau notierten. Auch die US-Fondsanleger haben ihre Investitionsquote um 42%punkte auf nur noch 47% zurück gefahren. Das ist heftig!

Das US-Bulle/Bär-Verhältnis liegt bei 10% und somit deutlich unter den bullischen Höchstwerten um 20%, die wir seit Februar gesehen haben.

Der technische Angst & Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 40% eine neutrale Verfassung an.

Interpretation



Es ist offensichtlich, dass sich viele Anleger auf schwerere Zeiten einstellen. Damit dürften Kursanstiege in den kommenden Wochen frühzeitig für Gewinnmitnahmen sorgen, was eine nachhaltige Rallye verhindern könnte. Erst wenn der DAX über 15.500 Punkte springen würde, könnte es zu einer Art Zugzwang für diejenigen kommen, die nicht ausreichend investiert sind.

Auf der anderen Seite haben einige Anleger sich nun wieder für fallende Kurse positioniert, die Short-Spekulationen sind angestiegen. Damit kommt es auch dann, wenn der DAX erneut in Richtung 14.800 fallen sollte, zu Eindeckungskäufen, die ein Durchrutschen auf noch tiefere Niveaus verhindern sollten.

Somit würde ich das derzeitige Sentiment der Anleger dahingehend interpretieren, dass wir uns auf eine Seitwärtsbewegung in den kommenden Wochen einstellen sollten. Der DAX könnte zwischen 14.800 und 15.500 Punkten schwanken. Das ist eine Schwankungsbreite von nicht einmal 5% und somit sehr gering. Erst ein Ausbruch aus dieser Handelsspanne wird die neue Richtung vorgeben.

Beide Richtungen sind meines Erachtens möglich: Die Rückkehr zur Normalität wird weiter Euphorie befeuern und könnte zu einem Ausbruch nach oben führen. Gleichermaßen könnte die Rückkehr zur Normalität zu weiteren Gewinnmitnahmen führen, die den DAX dann aus der Handelsspanne nach unten führt. Für beide Szenarien gibt es genügend Gründe, daher würde ich vorerst vorsichtig abwarten, bis das Stimmungsbild etwas klarer, oder aber eine Richtung eingeschlagen wird.










04. Ausblick: Umlaufrendite überspringt langfristige Hürde

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

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05. Update beobachteter Werte

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Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

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06. Bitcoin



Elon Musk zieht den Stöpsel

Do, 13. Mai um 13:52 Uhr
In der Nacht zum Donnerstag hat Elon Musk per Twitter verkündet, die erst vor zwei Monaten eingerichtete Möglichkeit, einen Tesla mit Bitcoin zu bezahlen, auszusetzen. Tesla sei besorgt über die wachsende Nutzung von fossilen Energiequellen für das Schürfen von Bitcoins und die Bestätigung von Transaktionen.

Binnen zwei Stunden nach diesem Tweet ist der Bitcoin von 55.000 USD auf 47.000 USD eingebrochen. Die Bitcoin-Fans sind außer sich vor Wut. Unzählige Tweets wurden veröffentlicht, in denen Tesla-Kunden ihre gegen Bitcoin bestellten Teslas stornierten.

Es gibt nur drei Milliardäre, die den Bitcoin derzeit nach allen Kräften unterstützen: Michael Saylor, der CEO von Microstrategy, der sein Unternehmen überschuldet hat, um mit den Schulden Bitcoin zu kaufen. Er gilt als Pionier in der Unternehmerlandschaft, die den Bitcoin stärker nutzen möchte. Jack Dorsey, der sowohl sein Unternehmen Paypal als auch Square auf die Akzeptanz von Bitcoin ausrichtet. Und der Dritte ist Elon Musk, dessen Unternehmen Tesla 1,5 Mrd. USD in Bitcoin investiert hat, sozusagen als Bilanzrücklage. Zudem hat er vor zwei Monaten seinen Kunden die Möglichkeit eingerichtet, Autos mit Bitcoin zu bezahlen.

Ich hatte mich damals über diesen Schritt gewundert, denn meiner Überzeugung nach ist der Bitcoin kein geeignetes Transaktionsmedium für alltägliche Zahlungen. Klar, ein Auto kauft man nicht täglich und daher war es vielleicht noch nachvollziehbar, dass so große Beträge mit Bitcoin beglichen werden können. Aber von der Grundidee her ist der Bitcoin das Rückgrat der Kryptowelt. Dort werden Werte aufbewahrt und getauscht. Für Einzelhandelstransaktionen ist der Bitcoin aber ungeeignet, eben weil für jede Transaktion viel Energie verwendet werden muss.

Somit ist es nur konsequent, wenn Tesla diese Möglichkeit nun aussetzt. Doch es verwundert sehr, dass Elon Musk von diesem Umstand vor zwei Monaten noch nichts gewusst haben möchte, oder? Die Kritik des großen Energiehungers des Bitcoins war damals schon bekannt.

In seinem Tweet sagt Musk weiter: Kryptowährungen sind eine gute Idee für viele Ebenen und wir glauben, sie haben eine vielversprechende Zukunft. Aber das darf nicht auf Kosten der Umwelt geschehen." ...und dann weiter "Tesla wird keinen Bitcoin verkaufen und wir haben vor, ihn so schnell wie möglich für Transaktionen zu nutzen, sobald das Bestätigen von Transaktionen mehr nachhaltige Energie nutzt. Wir schauen uns auch andere Kryptowährungen an, die weniger als 1% der Energie pro Transaktion nutzen wie der Bitcoin."

Es ist richtig, dass der Energieverbrauch in der Bitcoinwelt derzeit exponentiell ansteigt. Energie und Netzwerk sind die zwei Elemente, die dem Bitcoin seinen Wert verleihen. Unter dem Netzwerk verstehen wir die Verbreitung des Bitcoins und der Blockchain auf Tausende Bitcoin-Server (Node). Und Energie ist erforderlich, um mit leistungsstarken Rechnern neue Bitcoins zu schüfen und Transaktionen zu bestätigen.

Wenn die Energie, die für das Schürfen von Bitcoins verwendet wird, aus erneuerbaren Energien käme, wäre der Bitcoin eine tolle Sache, könnte man Musks Tweet interpretieren. Bis das der Fall ist, setzt er die Zahlungsmöglichkeit aus. Hmm... wenn ich das konsequent weiterdenke, könnte ich sagen: Die E-Mobilität wäre eine tolle Sache, wenn die Teslas alle mit Strom aus regenerativen Energiequellen betankt würden, doch das ist heute noch nicht der Fall. Wenn Musk seine Kritik am Bitcoin ernst meint, müsste der den Verkauf von Tesla-Autos ebenfalls solange aussetzen, bis deren Stromhunger durch regenerative Energien gestillt werden kann. Warum tut er das nicht?

Er misst also mit zweierlei Maß. Daher lohnt sich vielleicht der Blick auf die Interessen von Elon Musk: Hilft es ihm, wenn er keine Teslas mehr verkauft? Nein, im Gegenteil: sein Unternehmen wäre von heute auf morgen platt.

Hilft es ihm, wenn der Bitcoin einbricht? Ja, denn er hat zum Auffrischen der Quartalszahlen gerade erst 100 Mio. USD, die zuvor in den Bitcoin investiert wurden, versilbert und somit den Quartalsgewinn aufgebessert. Wäre es nicht toll, wenn er das im laufenden Quartal wiederholen könnte? Es wird in der Bilanz von Tesla nicht auffallen, wenn er den vereinzelten Bitcoin-Fans den Kauf gegen Bitcoin verweigert, dadurch jedoch den Bitcoin-Kurs um 15% nach unten drückt. Wenn er in diesen Ausverkauf hinein wieder 100 Mio. USD in Bitcoin anlegt, ist das deutlich günstiger als die Zahlungsmöglichkeit gegen Bitcoin beizubehalten und für 100 Mio. USD Bitcoin auf dem zuvor hohen Niveau zu kaufen. Wir werden vermutlich erst im Juli erfahren, ob Tesla diesen Kurssturz zum Kauf von Bitcoin genutzt hat.

Aber er könnte noch andere Ziele verfolgen: Unter dem Dach von Tesla gibt es Solar City, ein Solarunternehmen, mit dem Tesla Energie für Autos produziert. Solarzellen von Solar City, die auf dem Hausdach installiert werden, laden die Wallbox von Tesla, die in der Garage steht, auf, so dass der Tesla dann über Nacht mit der selbst produzierten Energie geladen werden kann.

Mit den Lösungen von Solar City könnte natürlich auch Energie für das Schürfen von Bitcoins hergestellt werden. Diese Bitcoins wären dann "grün". Vielleicht ist der nächtliche Tweet einfach nur ein Hinweis darauf, dass Elon Musk mit Teslas Energieabteilung Solar City stärker ins Bitcoin-Geschäft einsteigen möchte? Wenn dem so wäre, dann würde es helfen, die klimaschädliche Gegenwart publik zu machen.

Ich könnte jetzt noch weiter spekulieren, aber allein der Umstand, dass Tesla seine Bitcoins behalten wird und dass weiterhin Autos verkauft werden, die dann mit Strom aus fossiler Energiegewinnung geladen werden, zeigt, dass Musk hier nicht das Ende des Bitcoins ausruft. Im Gegenteil: Ich halte auch diesen Ausverkauf für eine Kaufgelegenheit.



07. Leserfragen

CorEstate

Sehr geehrter Herr Heibel,

Sie haben schon lange nichts mehr in Richtung Immobilienaktien geschrieben. Ich meinte mich erinnern zu können, dass Sie vor ca. einem Jahr Corestate Capital Holding (A141J3) auf dem Radar hatten, Kaufempfehlung um die 20 EUR. Haben sich mittlerweile halbiert..., gibt es dafür fundamentale Gründe (z.B. Überschuldung) oder ist es größtenteils Corona geschuldet (Leerstände)? Ist es schon ein Schnäppchen oder sollte man hier noch abwarten?

FG
aus Regensburg
Matthias


ANTWORT
Nein, ich hatte CorEstate nur im Rahmen der Short-Attacke von Muddy Waters besprochen und anschließend in die Beobachtung mit einem Wunschkurs genommen, der jedoch nicht erreicht wurde. Grundsätzlich halte ich mich von Immobilienaktien fern, da ich in meinem Eigenheim wohne und damit ausreichend „Exposure“ zum Immobilienmarkt habe.

Wasserstoffaktien ausgebombt

Hallo Herr Heibel.

Gibt’s einen richtigen Grund warum die Wasserstoffaktien so ausgebombt werden?

Ist das Thema Wasserstoff durch ohne dass ich es mitbekommen hab:)?

LG! Philipp aus Augsburg


ANTWORT
Alle Aktien, deren junge Unternehmen noch keine Gewinne erwirtschaften, werden derzeit ausverkauft - also auch viele von den hochgejubelten Wasserstoffaktien. Ich denke, das wird noch eine Weile so bleiben.


Glück oder Können an der Börse

Sehr geehrter Herr Heibel,

danke für Ihre Antwort. Ich selbst komme aus der Automobilindustrie und arbeite seit vielen Jahren als Managementberater für Daimler, Lamborghini, Porsche etc. Deshalb fühle ich mich bei den klassischen Industrieaktien sehr wohl und bin geduldig. Ich habe in den letzten Jahren so gut wie nichts investiert, ausser in ein paar Oldtimer, deren Werte prächtig steigen. Deshalb hatte ich eine volle Kasse und konnte im letzten Frühjahr sehr günstig einkaufen. Bei fast allen Positionen gelangen mir Zuwächse von > 50%.

Vorgestern habe ich mich dann dazu entschieden, von allen Werten den Gewinn mitzunehmen und die Werte zu ihrem damaligen Einkaufspreis stehen zu lassen. Ich verspreche mir nun davon, dass ich bei fallenden Kursen günstiger nachkaufen kann und falls die Werte steigen, ich immer noch investiert bin. Von einem Teil des aktuellen Gewinns, werde ich mir wieder einen Old- oder Youngtimer kaufen - so habe ich neben der monetären auch eine geistig, emotionale Rendite ;)

Mit Ihrer jahrelangen Erfahrung und vermutlich unzähligen beantworteten Leserbriefen, möchte ich Sie höflich fragen, ob ich da einfach nur Glück gehabt habe, Sie eine Gefahr sehen oder ich mit dieser Haltung ‚weiterarbeiten' sollte.

Herzliche Grüße,
Hansjörg aus München

ANTWORT
Wer die Nerven hatte, im Coronacrash einzusteigen, der braucht dafür nicht das Glück verantwortlich zu machen: Mit Geduld und Disziplin lassen sich die besten Börsengewinne erzielen. Herzlichen Glückwunsch. Ich rede mir häufig den Mund fusselig, um Anleger davon zu überzeugen, ausreichend Bargeld zu halten, damit genau solche Gelegenheiten wie der Coronacrash genutzt werden können.

Und genauso klug ist es, Teilgewinne mitzunehmen, wenn eine Rallye augenscheinlich erst einmal neue Kraft tanken muss. Ich gehe davon aus, dass wir bis Mitte/ Ende 2022 noch deutlich höhere Kurse sehen werden. Aber natürlich kann ich mich irren. Wenn Sie ähnlich denken, tragen Sie genau diesem Umstand Rechnung, indem Sie einen Teil verkauft haben.

Besser noch: In Zeiten des Börsencrashs suchen viele Anleger nach börsenunabhängigen Anlagemöglichkeiten: Oldtimer zum Beispiel. Sie könnten also im nächsten Crash einen Oldtimer verkaufen und das Geld dann wieder an der Börse einsetzen … natürlich nur, wenn Sie sich von einem Oldtimer trennen wollen.

Oder, wenn Sie es anders formuliert wissen möchten: Man braucht natürlich auch ein wenig Glück an der Börse. Aber wichtiger noch: Man muss dem Glück auch eine Chance geben! Und genau das haben Sie sehr gut gemacht :-)

Rohstoff-Superzyklus für unser Portfolio nutzen

Sehr geehrter Herr Heibel,

erstmal vielen Dank für die Einführung des neuen Angebots der Video-Chats. Das ist für mich ein echter Mehrwert.
(Und ich würde mich auch nicht wehren, wenn dieser Service mal mit einem kleinen zusätzlichen Obulus angeboten wird, wie der SMS-Dienst ...)

Danke auch für Ihre intensive Arbeit am Ticker. Sie haben hier ein einmaliges Angebot (auch vom Preis-Leistungs-Verhältnis aus) aufgebaut, das sich als Basis meiner persönlichen Anlageentscheidungen nicht missen möchte. Da ich seit wenigen Wochen Rentner bin, habe ich die Beschäftigung mit der Börse zu meinem "Teilzeit-Job" gemacht und "stemme" dadurch auch eine größere Aktienanzahl.

Hier noch eine Frage - ich stelle mich gern in der Warteschlange an - wenn auch ohne Mundschutz ;-)

Im aktuellen Ticker (7.5.) verweisen Sie an mehreren Stellen auf die (stark?) steigenden Rohstoffpreise.
Wäre es nicht angebracht, einen der großen Player, wie Alcoa, Rio Tinto, BHP Group oder Glencore in das Heibel-Depot aufzunehmen.
Der Aktionär schreibt beispielsweise am 28.4. von einem neuen Rohstoff-Superzyklus ...

Was halten Sie davon?

Beste Grüße aus Dresden
Wolfgang

ANTWORT
Vielen Dank für das Lob :-). Die Video-Chats machen auch mir großen Spaß. Wichtiger als ein kleiner Obolus ist die Verbreitung, denn nur mit entsprechender Reichweite bekommen wir interessante Gesprächspartner.

Ja, eine Rohstoffaktie gehört in unser Depot, da haben Sie Recht. Bislang habe ich mich auf den Goldmarkt beschränkt, für die Zukunft halte ich Industriemetalle sowie Lebensmittel für interessant. Allerdings sind Rohstoffpreise und deren Aktien aktuell schon stark angestiegen und ich denke, wir werden im Verlauf des Sommers noch bessere Einstiegschancen bekommen.



08. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de


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09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



10. An-/Ab-/Ummeldung

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