Heibel-Ticker PLUS 21/43 - Alle Quartalszahlen der ganzen Welt

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29.10.2021:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

B Ö R S E N B R I E F

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

16. Jahrgang - Ausgabe 43 (29.10.2021)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp211031.pdf



Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

01.Info-Kicker: Alle Quartalszahlen der ganzen Welt
02.So tickt die Börse: MAMAA ist die Beste
 - Microsoft liefert herausragende Q-Zahlen
 - Alphabet-Zahlen haben zwei Haare in der Suppe
 - AMD verdoppelt Umsatz mit Hochleistungs-Rechenzentren
 - Tesla verdient mehr als in den vergangenen Jahren verloren wurde
 - Twitter schwach auch ohne negativen Einfluss des Apple-Datenschutzes
 - Linde treibt grüne Revolution voran
 - Facebook wird zu Meta und steigt ins Metaversum
 - Amazon kämpft gegen globale Lieferkettenprobleme
 - Apple verfehlt Erwartungen
 - FANG wird zu MAMAA
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Moderater Optimismus und Kauflaune lassen auf eine Rallye hoffen
 - Interpretation
04.Ausblick: Verfeinerter Fahrplan bis Weihnachten: Öl fällt, DAX springt über 16.000
05.Update beobachteter Werte: Paypal, TeamViewer, Flatex, BioNTech, Paypal, BASF, Airbus, Münchener Rück, Spotify
 - Paypal: PAYPAL KAUFEN
 - TeamViewer: Spekulieren auf Gegenbewegung, nachkaufen
 - Flatex: Robinhood-Zahlen belasten Flatex, nachkaufen
 - BioNTech: Zulassung für Kinder von 5-11 in den USA
 - Paypal: FinTech unter Druck, nachkaufen
 - BASF: Solide Q-Zahlen, Aktie unter Druck
 - Airbus: Nachfrage übersteigt Angebot, Nachkaufen
 - Münchener Rück: Positive Überraschungen halten an
 - Spotify: Podcast-Werbung beflügelt Anlegerinteresse
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Alle Quartalszahlen der ganzen Welt

Liebe Börsenfreunde,

Hätte man sämtliche Quartalsberichte der ganzen Welt,
zusammengetragen und übereinander gestellt
und wäre zu Füßen dieses Massivs,
ein einziger Börsenschreibel, eifrig und gewievt.
Und veröffentlichte man, unter Donnern und Blitzen,
alles auf einen Schlag, Mann würd' der Börsenschreibel schwitzen!

Frei nach Heinz Erhard, der, wie ich kürzlich erfuhr, nur wenige Kilometer von mir unter der Erde liegt.

Diese Woche wurden alle Quartalsergebnisse der ganzen Welt veröffentlicht, ich kam kräftig ins Schwitzen. Ich habe mich für Sie durch die wichtigsten hindurch gewühlt und meine Schlussfolgerungen in Kapiteln aufgeschrieben: Microsoft, Alphabet, AMD, Tesla, Twitter, Linde, Facebook, Amazon und Apple haben unterschiedliche Einblicke in den Zustand der globalen Konjunktur und des eigenen Geschäfts gewährt.

Wem das nicht ausreicht, der kann gerne in Kapitel 05 unter den Updates weitere Einzelheiten zu Paypal, TeamViewer, Flatex, BioNTech, Airbus, der Münchener Rück, BASF und Spotify nachlesen.

Die Sentimentanalyse der heutigen Woche kann als Bestätigung der Prognosen von vor einer Woche betrachtet werden. Massive Ungleichgewichte wurden aufgelöst, insbesondere am Zinsmarkt und beim Öl gab es daher interessante Entwicklungen. Für den DAX lässt sich aus dem Anlegersentiment eine konstruktive Ausgangslage für die kommenden zwei Monate ableiten. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 03.

Der heutige Ausblick (Kapitel 04) konkretisiert nochmals den Fahrplan an den Aktienmärkten bis Weihnachten: Welche Entwicklungen sind für eine Jahresendrallye erforderlich? Wie kann man anhand der verschiedenen Märkte nachhalten, ob die eigene Erwartung noch eintreten kann, oder aber nicht mehr.

Leserfragen habe ich vor lauter Quartalszahlen diese Woche nicht geschafft, sorry.

Wie immer gibt es den tabellarischen Überblick über unser Portfolio in Kapitel 06.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




02. So tickt die Börse: MAMAA ist die Beste

Ich habe diese Woche gefühlt unendlich viele Quartalszahlen durchgerechnet und Mitschriften von den anschließenden Analystencalls gelesen. Im Folgenden zeige ich das Wichtigste kurz auf.

MICROSOFT LIEFERT HERAUSRAGENDE Q-ZAHLEN

Microsoft schießt den Vogel ab: 51% Wachstum in der Microsoft-Cloud Azure bei 15 Mrd. USD Quartalsumsatz. Startups bemühen sich um ein Umsatzwachstum nördlich der 20%, wenn sie einen neuen Markt erobern. 50% Wachstum in einem Milliardenmarkt stellt alle Startups in den Schatten. Es ist, als ob Sie den heute 60 jährigen Carl Lewis bitten, gegen Usain Bolt anzutreten ... und Carl Lewis gewinnt.

Der Konzernumsatz ist um 22% auf 45,4 Mrd. USD angewachsen (Erwartung 44 Mrd. USD). Die Gewinnmarge lag bei 70& (erwartet 69%) und führte zu einem Gewinn von 2,27 USD/Aktie (erwartet 2,08 USD/Aktie).

CEO Satya Nadella leitete seinen Kommentar zu den Zahlen wie folgt ein: "Digitale Technologien sind eine DEFLATIONÄRE Kraft in einer inflationären Volkswirtschaft" (Hervorhebung durch mich). Damit fasst er in einem Satz zusammen, was Volkswirte diese Tage beschäftigt: Steigende Rohstoffpreise, fehlende Ressourcen und ein leer gefegter Arbeitsmarkt erzeugen einen Preisdruck, der sich nur in hohen Inflationsraten entladen kann, wie einige Volkswirte vorschnell folgern. Doch die Cloud und die digitale Automatisierung vieler vormals komplexer Tätigkeiten von Büroangestellten führen zu Effizienzsteigerungen bei gleichzeitig sinkenden Kosten und wirkt somit dem inflationären Druck entgegen.

In diesem Spannungsfeld erwarte ich nach wie vor eine Inflationsrate zwischen 3% und 5% für die kommenden Quartale. Mal sehen, wo sich das Ganze einpendelt.

ALPHABET-ZAHLEN HABEN ZWEI HAARE IN DER SUPPE

Alphabet wies ein Umsatzwachstum von 40% aus, das größte Umsatzwachstum des Unternehmens seit 14 Jahren! Die Google-Cloud wuchs um 45% auf 5 Mrd. USD (erwartet wurden 5,19 Mrd. USD). Das Gewinnwachstum sprang auf 87,5%. Die Gewinnmarge lag bei 32%. Dies führte zu einem Gewinn je Aktie von 27,99 USD, erwartet wurden 23,73 USD.

Der Umsatz der Suchmaschinenwerbung sprang um 40% auf 38 Mrd. USD. Größter Umsatztreiber ist hier die Reisebranche, die nach der Corona-Pandemie langsam wieder zum Leben erwacht. Werbeeinnahmen über YouTube stiegen um 43% auf 7 Mrd. USD. Da haben Analysten mehr erwartet. Grund für die Umsatzschwäche scheint bei YouTube, genau wie bei Snap und Facebook, der neue Datenschutz von Apple zu sein, der in iOS-Apps berücksichtigt werden muss (Nutzer müssen explizit der Nutzung ihrer Daten zustimmen, wenn sie gezielte Werbung haben wollen).

Google ist nicht so stark von Apples Datenschutzänderung betroffen wie Snap, dennoch ist es ein Haar in der Suppe. Das zweite Haar kommt aus dem Cloud-Geschäft, das mit 45% Wachstum nicht ganz so stark gewachsen ist wie erwartet. Mit einem Kursplus von 60% im laufenden Jahr hätte Alphabet lupenreine Q-Zahlen präsentieren müssen. Zwar ist die Aktie am Mittwoch erst einmal auf ein neues Allzeithoch gesprungen, doch ich könnte mir vorstellen, dass dies kurzfristig erst einmal das Ende der Rallye für Alphabet ist.

Mit Wachstumsraten nördlich der 40% in fast allen Geschäftsbereichen ist Alphabet weiterhin eine solide Aktie für jedes Wachstumsdepot. Doch wer einsteigen möchte, der könnte in ein paar Wochen bessere Kurse sehen.

AMD VERDOPPELT UMSATZ MIT HOCHLEISTUNGS-RECHENZENTREN

Chiphersteller AMD konnte im abgelaufenen Quartal den Umsatz um 54% auf 4,3 Mrd. USD steigern, der Gewinn sprang um 78% auf 0,73 USD/Aktie (erwartet wurden 0,66 USD/Aktie). Es handelt sich um das fünfte Quartal in Folge mit einem Umsatzwachstum über 50%. Der Umsatz mit Chips für Rechenzentren verdoppelte sich und zeigt erneut eindrucksvoll, wie stark derzeit in den Ausbau von Cloud-Rechenkapazitäten für AI etc. investiert wird. Microsoft Azure und Google Cloud kündigten kürzlich weitere Investitionen in Rechenzentren an, die mit AMD-Chips arbeiten.

Besonders stark entwickelte sich auch das Geschäft mit den Spielekonsolen. AMD liefert die Graphikchips für die Playstation sowie für die Xbox.

Die Unternehmensprognose für das laufende Quartal wurde angehoben und liegt ebenfalls über den Erwartungen der Analysten. Nach +34% im laufenden Jahr notiert die Aktie aktuell auf einem Allzeithoch. Ich denke, auch für AMD wird es in den kommenden Wochen günstigere Kaufkurse geben.

TESLA VERDIENT MEHR ALS IN DEN VERGANGENEN JAHREN VERLOREN WURDE

In Europa verkaufte Tesla im angelaufenen Quartal mehr Model 3s als VW Golfs. Das Model 3 hat das seit Jahren absatzstärkste Automodell, den Golf, vom Thron gestoßen. Kritiker, die das überlegene Spaltmaß der deutschen Autoindustrie betonten, die langen Ladezeiten bemängelten und über die fehlende Lade-Infrastruktur klagten, sind verstummt.

Zeitgleich meldet Tesla, dass der Autovermieter Hertz 100.000 Autos des Typs Model 3 bei Tesla bestellt habe. Das ist ein Kaufvertrag über 4,3 Mrd. USD mit nur einem Kunden.

Die Aktie von Tesla ist um 15% auf über 1.000 USD gesprungen, die Marktkapitalisierung ist auf über 1 Billionen USD gestiegen. Tesla hat damit Facebook überholt und ist nun das sechste Unternehmen weltweit, das diese Schwelle übersprungen hat. Die anderen fünf: Apple (2,5 Bio. USD), Microsoft (2,3 Bio. USD), Saudi Aramco (2 Bio. USD), Alphabet (1,9 Bio. USD) und Amazon (1,7 Bio. USD).

Tesla ist nun mehr wert als ALLE ANDEREN AUTOBAUER ZUSAMMEN! VW, Daimler und BMW (270 Mrd. USD), Toyota, Honda, Suzuki und Nissan (266 Mrd. USD), Ford und General Motors (140 Mrd. USD), Hyundai und Kia (55 Mrd. USD), Ferrari, Volvo und Renault (123 Mrd. USD) kommen gemeinsam nicht auf 1 Bio. USD Marktkapitalisierung.

Gründer und CEO Elon Musk hat vieles richtig gemacht: Nicht das Spaltmaß führt zur Kaufentscheidung der Kunden, sondern Beschleunigung bei gleichzeitiger Umweltfreundlichkeit. Fahrspaß ohne schlechtes Gewissen. Außerdem hat er frühzeitig zwei Kernbereiche zu strategischen Projekten gemacht, die heute Tesla von der Konkurrenz abheben: Die Batterietechnologie sowie den Mikrochip. Lieferkettenprobleme kennt Tesla nicht.

TWITTER SCHWACH AUCH OHNE NEGATIVEN EINFLUSS DES APPLE-DATENSCHUTZES

CFO Net Segal habe ich gestern in einem Interview gesehen. Zur Diskussion um den "geschäftsschädigenden" Datenschutz, den Apple für alle iOS-Apps eingeführt hat, antwortete er, Twitter sei davon kaum berührt. 85% der Werbung, die auf Twitter ausgestrahlt wird, sei Branding, also ungezielte Werbung, die nur der Bekanntmachung einer Marke diene.

Damit hat Twitter die Kritik, die seit Jahren an der mangelhaften Werbeplattform geübt wird, zu einem Vorteil gedreht: Man war über Jahre nicht in der Lage, gemäß Nutzerinteressen gezielte Werbung auszustrahlen. Da Apple diesem Treiben nun einen Riegel vorgeschoben hat, verliert Twitter dadurch kaum Werbeeinnahmen. Segal spricht nun von einem "leveled playing field", faire Bedingungen für alle.

Das Umsatzwachstum bei Twitter betrug wie von Analysten erwartet 37%, allerdings wurde ein Verlust von 0,67 USD je Aktie eingefahren, erwartet wurde ein Cent Gewinn. Das Nutzerwachstum liegt bei 13% und entsprach den Erwartungen.

Ein KGV 22e von 42 sieht günstig aus, wenn wir uns vor Augen führen, dass Analysten für die kommenden fünf Jahre ein jährliches Gewinnwachstum von 80% erwarten. Die Aktie ist unter Druck, da viele Anleger den ex US-Präsidenten Donald Trump als Zugpferd der Plattform sahen. Trumps Twitteraccount wurde nach dem Sturm auf das Weiße Haus Anfang des Jahres von Twitter gelöscht.

Doch Twitter ist das Gegenstück zu Facebook. Während wir über Facebook inzwischen durch die Veröffentlichung interner Dokumente wissen, dass man stets Umsatz und Gewinn über den Schutz der Kunden gestellt hat, wird dies bei Twitter genau umgekehrt gehandhabt: Der Schutz der Nutzer steht an oberster Stelle und CEO Jack Dorsey hat bereits vielfach auf Umsatz verzichtet, wenn er moralische Bedenken hatte.

Die Aktie ist in Folge der Q-Zahlen um 10% ausverkauft worden: Analysten kommentieren, dass Twitter nach wie vor erst noch beweisen muss, dass über die Plattform ein skalierbares Werbegeschäft aufgebaut werden könne. Auf der einen Seite sind die Gewinnerwartungen exorbitant hoch, auf der anderen Seite zweifeln die Analysten also an ihren eigenen Prognosen. Komisch.

Ich finde die Aktie von Twitter auf dem derzeitigen Kursniveau extrem interessant.

LINDE TREIBT GRÜNE REVOLUTION VORAN

Linde baut Anlagen für die Gas-Verarbeitung und betreibt selber solche Anlagen, um das erzeugte Gas zu verkaufen. Das Zukunftsthema des Konzerns ist grüner Wasserstoff. Die Erzeugung von Wasserstoff ist sehr energieintensiv und Kritiker des Wasserstoffantriebs weisen zu Recht auf den hohen Einsatz fossiler Energieträger hin, die den vermeintlich grünen Fußabdruck der Wasserstoffautos beschmutzen. Ideal wäre die Erzeugung des Wasserstoffs ausschließlich unter Einsatz regenerativer Energien. Erst dann können wir von grünem Wasserstoff sprechen.

Mit 7,67 Mrd. USD Quartalsumsatz (+12%) wurden 1,81 Mrd. Euro Gewinn (+19%) erwirtschaftet. Beides liegt über den Erwartungen der Analysten. Bei der Vorlage der Q-Zahlen wurde gestern das Jahresziel zum dritten Mal im laufenden Jahr nach oben korrigiert. 28% Gewinnwachstum im laufenden Jahr strebt der Konzern nun an. Die positive Entwicklung ist zum großen Teil den steigenden Absatzmengen zuzuschreiben, aber auch Preiserhöhungen haben ihren Anteil daran.

Die Aktie gab gestern ein halbes Prozent ab, heute notiert sie ebenfalls im Minus. Analysten missfällt die Gewinnmarge, die nicht ganz den Erwartungen entsprach. In einem Interview erläuterte CEO Steve Angel, die schwache Gewinnmarge sei dem Preisanstieg zuzuschreiben: Durch die gestiegenen Rohstoffpreise könne Linde die höheren Kosten direkt an seine Kunden weiterreichen. Der Gewinn, betrachtet in absoluten Zahlen, wird dadurch konstant gehalten, so sei es in den Verträgen vereinbart. Da nun jedoch der Rechnungsbetrag steigen würde, nehme der konstante Gewinnbetrag einen abnehmenden Anteil ein, die Gewinnmarge sinkt.

Wenn Analysten also eine rückläufige Gewinnmarge sofort als Zeichen eines Preiswettbewerbs interpretieren, so ist dies im Fall von Linde derzeit falsch.

Viel wichtiger als solche Erbsenzählerei (meine freie Übersetzung) sei, so CEO Angel, dass der Auftragsbestand im abgelaufenen Quartal um 81% angesprungen sei. Mit einem Volumen von aktuell 13,4 Mrd. USD hat Linde Aufträge im Bestand, die dem Umsatz der kommenden sechs Monate entsprechen. Angel berichtet von Kunden, die eine Grundsatzentscheidung für die Nutzung grünen Wasserstoffs getroffen haben und den Weg dorthin gemeinsam mit Linde gehen wollen. Das hört sich also nicht nur nach sechs Monaten an, sondern nach vielen Jahren.

Linde selbst hat schon seit 2018 ambitionierte Klimaziele: Bis 2050 möchte der Konzern klimaneutral werden. Auf dem Weg dorthin wurde eine Reihe von Meilensteinen definiert, deren Erreichen bislang sehr wahrscheinlich ist.

CEO Angel wird Anfang kommenden Jahres in den Aufsichtsrat rücken und den Chefsessel für den heutigen COO Sanjiv Lama frei machen. Er wird das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden von Wolfgang Reizle erben. Diese drei Manager waren federführend für die Übernahme / Fusion von Praxair durch/mit Linde verantwortlich und haben die Integration reibungslos und unaufgeregt durchgeführt. Linde ist heute deutlich effizienter und dadurch profitabler.

Die Aktie kennt seit der Fusion nur eine Richtung: Von 140 Euro Ende 2018 geht es steil nach oben, kurzzeitig lediglich durch den Coronacrash unterbrochen. Heute steht die Aktie bei 270 Euro. Damit notiert die Aktie auf einem Kurs/Umsatz-Verhältnis von 5. Das KGV 22e steht bei 27, das Gewinnwachstum wird Analystenschätzungen zufolge in den kommenden Jahren auf 8% zurückfallen. Irgendwie erschließt sich mir dieses hohe Bewertungsverhältnis nicht. Ich fürchte, da ist viel Idealismus in der Aktie.

FACEBOOK WIRD ZU META UND STEIGT INS METAVERSUM

Anfang der Woche hat Facebook Q-Zahlen veröffentlich. Am gestrigen Donnerstag zeigte uns Gründer und CEO Mark Zuckerberg die Zukunft und benannte sein Unternehmen um in "Meta".

Die Q-Zahlen waren durchwachsen. Seit den Q-Zahlen von Snap wissen wir, dass die iOS-Änderungen von Apple in Sachen Datenschutz bei den sozialen Netzen zu deutlichen Einnahmeverlusten führten. Die zielgerichtete Auslieferung passender Werbung ist deutlich erschwert worden. Facebook hat das zu spüren bekommen, jedoch bei weitem nicht so stark wie Snap. Über die verschiedenen Plattformen Facebook, Instagram, Messenger und WhatsApp gelingt es dem Konzern offenbar, noch immer halbwegs gezielte Inhalte auszustrahlen.

Die Aktie von Facebook ist bereits seit Anfang September deutlich zurück gekommen (-15%). Nachdem im Internet Dokumente über die Schädlichkeit der sozialen Plattform bekannt geworden waren, flüchteten Anleger aus der Aktie. Die schwachen Zahlen zum Wochenbeginn haben den Ausverkauf nochmals beschleunigt.

Gestern stellte Mark Zuckerberg nun das Metaversum vor: Eine Parallelwelt zu unserem Universum, in dem man verschiedene Charaktere annehmen kann, mit - oder besser noch - von historischen Figuren lernen kann und seine Freunde und Verwandte neben sich auf dem Sofa sitzen lässt, obwohl sie eigentlich hunderte Kilometer entfernt sind. Facebook werde die Tools zur Verfügung stellen, mit dem das Metaversum gebaut (programmiert) wird. Außerdem werde Facebook Plattformen bilden, die dem Metaversum angeschlossen würden, so Zuckerberg. 10 Mrd. USD investiere Zuckerberg in das Metaversum noch in diesem laufenden Jahr!

Das Metaversum wird bereits mit dem Internet verglichen: In den 80er Jahren galt ich noch als Freak, wenn ich erzählte, dass ich einen Internetzugang habe (ich bin übrigens Deutschlands erster privater Internetnutzer). Was ich denn damit anfangen wolle, lauteten die ungläubigen Fragen. Heute wird das "Internet" auf unzählig vielfältige Weisen genutzt.

Das Metaversum ist aus diesem Betrachtungswinkel nicht einfach eine virtuelle Realität für Spieler, sondern der Einstieg ins Holodeck von Star Trek. Ob man dort seinen Urlaub oder seine Freizeit verbringt, ob man lernt oder seine Freunde trifft, das bleibt jedem selbst überlassen. Unternehmen werden Entwickler dort zusammenbringen, die Kleidungsindustrie wird es ihren Kunden ermöglichen, Kleidung virtuell anzuziehen, um zu sehen, wie man darin aussieht.

Einzelne Anwendungen gibt es bereits. Doch es ist jeweils extrem aufwändig den 3D-Avatar des Nutzers zu bilden, die VR-Brille zu kaufen und einzurichten, die gesamte Software zu entwickeln. Nvidia baut an einem Metaversum, das offen ist für alle und mit individuellen Anwendungen genutzt werden kann. Facebook hat nun einen Bereich bekannt gegeben, den er für seine 2 Mrd. Nutzer erschließen möchte: die soziale Interaktion. Natürlich sind Spieler die ersten, die darauf aufspringen, entsprechend hat Facebook ein Autorennen bereits beispielhaft in das eigene Metaversum gebracht.

Der Konzernname "Meta" ist vor diesem Hintergrund doppelt gut gewählt: Zum einen zeigt er, für wie wichtig Mark Zuckerberg das Metaversum hält. Zum anderen ist die Namensänderung nach den vielen Skandalen des Konzerns überfällig, um die Skandale in Vergessenheit zu bringen.

Apropos Skandale: Ich werde nun wieder viele E-Mails von Ihnen erhalten, in denen Sie sich darüber beschweren, dass gerade Facebook doch der schlechteste Anbieter im Metaversum sei: Man müsse für die Nutzung viel mehr persönliche Daten hergeben als zuvor. Und Facebook hat immer wieder bewiesen, dass sie damit nicht verantwortungsvoll umgehen können. Das ist richtig.

Doch ich unterscheide zwischen Wünschen und der Realität. Ich würde mir wünschen, ein anderes Unternehmen erobert das Metaversum. Doch die Realität ist, dass Meta (vormals Facebook) die weltweit größte Nutzerbasis besitzt und Menschen, die im Metaversum mit anderen Menschen interagieren möchten, werden den Zugang zum Metaversum wählen, den die meisten nutzen. Der Erfolg Zuckerbergs ist damit fast schon garantiert.

AMAZON KÄMPFT GEGEN GLOBALE LIEFERKETTENPROBLEME

Wenn ich Ihnen verrate, dass Amazon im Jahr 2020 coronabedingt das Geschäft des Lebens gemacht hat, dann werden Sie gähnen: Das wussten Sie schon, oder? Trotzdem befindet sich das Unternehmen weiter auf Wachstumskurs: +15% im abgelaufenen Quartal on Top des Corona-Rekordquartals von vor einem Jahr. 110,8 Mrd. USD wurden umgesetzt, Analysten hatten jedoch 111,55 Mrd. USD erwartet. Die Erwartungen wurden also um eine Nachkommastelle verfehlt.

Auch der Gewinn enttäuschte: 4,9 Mrd. USD statt 5,1 Mrd. USD und immerhin ein Rückgang um 21% gegenüber den 6,2 Mrd. USD von vor einem Jahr. Höhere Kosten aufgrund des Personalmangels und der globalen Lieferkettenprobleme führten zu zusätzlichen Kosten in Höhe von 2 Mrd. USD bei Amazon. Die Probleme lassen sich nicht so einfach lösen, für das laufende Q4 befürchtet Amazon, dass diese Kosten sich auf 4 Mrd. USD verdoppeln.

Die letzte Meile ist teuer geworden. Ein Gemisch aus fehlendem Personal und teuren Spritkosten lässt Unternehmen wie DHL, FedEx und UPS freie Hand bei Preiserhöhungen. Aber auch der Containertransport aus China ist angesprungen, vor einem Jahr kostete der Transport eines Containers aus China an die westamerikanische Küste nur ein Fünftel des heutigen Preises.

Amazon hat sich das Prinzip Henry Fords zum Leitbild gemacht: "Wenn ich getan hätte, was meine Kunden wünschten, hätte ich schnellere Pferde gezüchtet.", wird Henry Ford zitiert. Dahinter steckt die Aussage, dass er als Unternehmer besser wusste, was seine Kunden wirklich wollten: Erschwingliche Autos. Auch Amazon hat in den vergangenen 25 Jahren immer wieder bewiesen, dass es besser weiß, was die Kunden wünschen: schnelle Lieferung frei Haus. Um diesen Wunsch zu erfüllen, hat Amazon immer wieder Haus und Hof investiert, um die Logistikketten zu verbessern.

So auch heute: die 4 Mrd. USD, die Amazon schon heute als Zusatzkosten für Q4 in Aussicht stellt, werden in die Logistik investiert. Zusätzlich wolle man 1 Mrd. USD in den Ausbau der digitalen Angebote (Prime Video & Musik, AWS, etc.) stecken. Und in diesen Kosten ist noch nicht enthalten, dass mehr Zeitarbeiter zu höheren Kosten als Festangestellte geholt werden müssen, um das gestiegene Volumen zu wuppen. Das kostet eine weitere Milliarde.

Das ist ja eine ganze Liste von Schreckensnachrichten, die sich auf 6 Mrd. USD Zusatzkosten in nur einem Quartal summieren. Und dann ist da noch die im Vergleich zum Coronajahr nachlassende Wachstumsgeschwindigkeit. Die Amazon Aktie ist heute mit 4% im Minus.

Übersehen wird dabei, dass der Umsatz von Amazon Web Services AWS um 39% auf 16 Mrd. USD angestiegen ist. Abonnementseinnahmen wuchsen um 23% auf 8 Mrd. USD. Beide Rubriken übertrafen damit die Erwartungen der Analysten.

Amazon hat ein Problem auf hohem Niveau: Mehr Nachfrage als Angebot. Das lässt sich lösen und Amazon investiert entsprechend. Unzählige Male waren solche Phasen gute Einstiegsgelegenheiten. So wird es auch dieses Mal sein. In den kommenden Tagen werden Analysten mit gesenkten Erwartungen die Aktie immer wieder belasten, bevor die Aktie ihren Boden findet. Mag sein, dass die Aktie noch ein paar Prozent verliert. Doch auf Sicht von 1-2 Jahren dürfte dieser Kurs eine gute Kaufgelegenheit darstellen.

APPLE VERFEHLT ERWARTUNGEN

Es ist selten, dass Apple die Erwartungen verfehlt (das letzte Mal war es 2017), aber dieses Mal ist es passiert - und zwar durch viele Geschäftsbereiche hindurch. Der Umsatz stieg um 29% auf 83 Mrd. USD und verfehlte die Erwartungen um 2%. Der Gewinn je Aktie sprang wie erwartet um 70% auf 1,24 US an.

Tim Cook beziffert die Kosten für den Chipmangel, der so ziemlich alle Apple-Produkte betreffe, auf 6 Mrd, USD. Für das laufende Q4 würden diese Kosten eher noch ansteigen, so Cook.

Zum Verständnis: iPhone und Mac verwenden "intelligente" Chips. Davon gibt es genug, da bestehen keine Probleme. Allerdings sitzen noch unzählige dumme Chips in jedem Gerät, bspw. um die Stromversorgung des Lautsprechers zu steuern, oder ähnliche kleine, genau umrissene Aufgaben zu übernehmen. Diese Chips gibt es nicht. Und wenn von den 500 Einzelteilen, aus denen ein MacBook zusammen gesetzt wird, ein Teil fehlt, dann kann MacBook nicht verkauft werden.

iPhone, Mac und Wearables (Watch & EarPods) verfehlten ihre Absatzziele. Lediglich der Verkauf von iPads konnte positiv überraschen. Immerhin konnte der Verkauf der Apple-Dienste mit 26% Wachstum auf 18 Mrd. USD die Erwartungen deutlich übertreffen. Es ist der einzige Bereich im Apple-Konzern, der von den globalen Lieferkettenproblemen und dem Chipmangel unabhängig ist.

Genau wie bei Amazon werden Analysten nun auch für Apple die Erwartungen für das laufende Jahr senken und damit die Aktie weiter unter Druck setzen. Heute beträgt das Minus 4%. Die Aktie notiert nah an ihrem Allzeithoch, eine gewisse Konsolidierung nach dieser Enttäuschung ist also zu erwarten.

Ungeachtet dessen gilt auch für Apple, dass die Probleme auf der Angebotsseite bestehen, nicht auf der Nachfrageseite. Die Nachfrage ist robust wie eh und je. Wer im Apple-Ökosystem unterwegs ist, wird lieber ein paar Monate auf ein neues iPhone oder einen neuen Mac warten, als zu einem Wettbewerber überzuspringen. Der aktuell verlorene Umsatz dürfte meiner Einschätzung nach also nur verschoben werden, nicht verloren.

Ich warte beispielsweise seit drei Jahren sehnsüchtig auf einen Mac, der meinen Ansprüchen genügt. Die neue Pro-Serie erfüllt alle meine Wünsche und ich habe einen neuen Mac bestellt. Ob der nun nächste Woche, nächsten Monat oder erst nach Weihnachten kommt, ist mir bei dieser Entscheidung relativ egal. Das Gerät werde ich vermutlich die kommenden fünf Jahre nutzen.

Für die kommenden fünf Jahre erwarten Analysten ein Gewinnwachstum von 20% p.a. Das KGV von 26 ist vor diesem Hintergrund in meinen Augen günstig.

FANG WIRD ZU MAMAA

Vor einigen Jahren wurde der Begriff FANG geprägt: Facebook, Amazon, Netflix und Google galten als die aufstrebenden Internetgiganten. Inzwischen heißt Google Alphabet und seit gestern heißt Facebook Meta. Netflix ist zwar erfolgreich, aber ein Monopol wie die anderen konnte nicht behauptet werden. Außerdem haben sich Microsoft und Apple in die Riege der erfolgreichsten Konzerne vorgearbeitet. Damit können wir nun den Namen FANG durch Mamaa ablösen: Microsoft, Apple, Meta, Alphabet und Amazon. Diese Konzerne haben sich in den vergangenen 10 Jahren zu den besten Konzernen der Welt entwickelt und verdienen damit das Prädikat: Mamaa ist die Beste.

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES28.10.21Woche ΔΣ '21 Δ
Dow Jones35.831 0,5%17,5%
DAX15.689 0,9%14,4%
Nikkei28.893 0,3%5,3%
Shanghai A 3.718 -1,0%3,9%
Euro/US-Dollar1,15-0,7%-6,1%
Euro/Yen131,65-0,3%3,9%
10-Jahres-US-Anleihe1,56%-0,090,63
Umlaufrendite Dt-0,22%-0,030,34
Feinunze Gold$1.779 -1,0%-5,6%
Fass Brent Öl$84,36 -1,2%64,2%
Kupfer$9.657 -5,3%23,2%
Baltic Dry Shipping$3.630 -22,0%165,7%
Bitcoin$62.539 2,7%122,1%








03. Sentiment: Moderater Optimismus und Kauflaune lassen auf eine Rallye hoffen

Es geht weiter aufwärts mit dem DAX, wenngleich, wie vor einer Woche angekündigt, zwischenzeitlich immer wieder deutliche Rücksetzer erfolgen. So beispielsweise am heutigen Freitag, als der DAX zwischenzeitlich nochmals in Richtung 15.500 Punkte abrauschte. Doch seit dem Tief von Anfang Oktober klettert der DAX an der "Wand der Angst" unter Schwankungen immer weiter nach oben.

Die Stimmung unter den Anlegern ist moderat positiv. Durch die immer wieder erfolgenden Rücksetzer werden immer wieder unsichere Hände aus dem Markt geschüttelt. Soll heißen: Anleger, die nur spekulieren und nicht von den Aktien in ihrem Portfolio fundamental überzeugt sind, geraten bei fallenden Kursen schnell in Panik und verkaufen ihre Positionen. Das dadurch frei gewordene Kapital kann dann die nächste Rallye befeuern.

Das Anlegersentiment ist in der abgelaufenen Woche leicht auf einen Wert von 2,2 zurück gekommen. Moderat gute Laune ist bei den steigenden Kursen durchaus angebracht. Von Partylaune oder gar Überschwang sind wir noch weit entfernt.

Auch die Selbstzufriedenheit ist mit einem Wert von 1,0 moderat positiv und somit ebenfalls der aktuellen Marktentwicklung angemessen. Die Verunsicherung, die Anleger in diesem Spätsommer über zwei Monate lang verspürten, ist verflogen.

Auch der Optimismus unter den Anlegern kann mit einem Wert von 2,8 als moderat bezeichnet werden. Ab Werten über 4 spricht man von Euphorie und überbordendem Optimismus. Doch die Euphorie, die wir Anfang Oktober zu Beginn der Rallye gesehen haben, ist in moderaten Optimismus übergegangen.

Die Investitionsbereitschaft ist mit einem Wert von 3,2 auf dem zweithöchsten Niveau seit Anfang März. Getreu der Börsenweisheit "Sell in May and go away, but always remember to come back in September" ist es in den Augen vieler Anleger genau jetzt der richtige Zeitpunkt, Aktien ins Portfolio zu holen.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf einen Wert von -5 gefallen: Privatanleger sichern ihre Buchgewinne verstärkt ab. Vorsicht zieht nach einigen Wochen der Long-Spekulationen ein.

Ganz anders verhalten sich US-Anleger: Das Put/Call-Verhältnis der CBOE zeigt ein verstärktes Interesse an Call-Optionen, mit denen man auf steigende Kurse spekuliert. So haben auch die US-Fondsmanager ihre Investitionsquote auf 103% hochgefahren. Es wird also auch bei den normalerweise konservativ positionierten US-Fondsanleger auf Kredit (sprich gehebelt) spekuliert.

Die Bulle/Bär-Quote unter den Privatanlegern steht bei 10% und zeigt einen leichten Überhang der Bullen an. Gegenüber der Vorwoche sind einige Bullen in das Lager der Neutralen übergesiedelt, vereinzelt sogar direkt zu den Bären.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 72 Gier an, ab 75 spricht man von extremer Gier. Der Short Range Oscillator des S&P 500 zeigte vor wenigen Tagen noch eine stark überkaufte Marktverfassung an, ist aber seither ein wenig zurück gekommen. Die Konsolidierung vom Ende dieser Woche hat die technische Verfassung wieder ein wenig normalisiert.

INTERPRETATION

Selten habe ich ein so ausgewogen positives Stimmungsbild gemessen: Ja, Optimismus herrscht vor und Anleger sind gut gelaunt. Doch von Überschwang und einem gefährlichen Missverhältnis des Sentiments zur aktuellen Marktsituation ist nicht die Rede. In meinen Augen bildet die aktuelle Stimmungslage eine gesunde Ausgangslage für weiter steigende Kurse.

Auch die Investitionsquote zeigt eine inzwischen optimistische, aber noch nicht exzessive Positionierung der Anleger an. Weiterhin wird es wohl immer wieder kleinere Rücksetzer geben, in denen Luft geholt werden kann für den nächsten Aufwärtssprung. Als Kursziel haben sich sehr viele Anleger das Allzeithoch im DAX aus dem Monat August um 16.000 Punkte notiert. Die Nachkaufmarke der Vorwoche bei 14.800 Punkten wurde diese Woche bei den meisten Anlegern auf 15.200 Punkte angehoben.

Am Zinsmarkt hatte ich vergangene Woche auf die extrem schlechte Stimmung, gepaart mit einer hohen Kaufbereitschaft hingewiesen und stellte eine Gegenbewegung des Bund Futures in Aussicht. Genau das ist passiert.

Zur Erläuterung: Wir haben Minuszinsen, was durch einen sehr hohen Kurs im Bund Future ausgerückt wird. Um die Minuszinsen hinter uns zu lassen, muss der Bund Future ausverkauft werden. Die erste Schwelle liegt bei 167 und wurde nunmehr bereits zweimal getestet, nicht jedoch durchbrochen. Kurzfristig haben wir also wieder einen höheren Kurs im Bund Future, und im Umkehrschluss somit wieder niedrigere Zinsen - also weiterhin Minuszinsen.

Fazit zum Zinsmarkt: Für die erste Zinswende seit 35 Jahren ist es noch immer zu früh gewesen.

Auch beim Ölpreis hatte ich vor einer Woche auf eine besondere Situation hingewiesen: Es herrscht Euphorie unter den Anlegern an den Energiemärkten, Partielaune und gleichzeitig ein hoher Zukunftsoptimismus waren für mich Anlass zur Sorge: Vorsicht sei angeraten, empfahl ich. Tatsächlich konnte der Ölpreis diese Woche seine Rallye nicht mehr fortsetzen. Diese leichte Abschwächung in der Rallye reichte bereits aus, um den Zukunftsoptimismus der Anleger abschmieren zu lassen: Nun dominieren die Bären auf dem Ölfeld. Wenn noch gefeiert wird, während sich für die Zukunft dunkle Wolken am Himmel bilden, steht der Ölpreisrückgang unmittelbar bevor.

Der Bitcoin hat seine Rallye bis zum Allzeithoch vom Frühjahr beendet und vollzieht nun ebenfalls eine leichte Konsolidierung. Die Stimmung ist entsprechend moderat zurück gekommen.



04. Ausblick: Verfeinerter Fahrplan bis Weihnachten: Öl fällt, DAX springt über 16.000

Puh, nun ging es doch recht schnell: Aktuell beträgt unsere Cashquote nur noch 1%. Wir haben diese Woche eine ganze Reihe von Käufen getätigt: TeamViewer, 2 x Paypal und Airbus. Ich habe aktuell eine ziemlich klare Vorstellung über das, was als Nächstes passieren sollte. Wenn eine Erwartung nicht eintreten sollte, dann muss ich meine bullische Erwartung überdenken. Solange die Dinge so ablaufen, wie ich es mich vorstelle, können wir uns nun zurücklehnen.

Als Erstes müsste der Ölpreis seine Rallye beenden. Die im August begonnene Rallye von 61 auf 85 USD/Fass WTI hat diese Woche erste Kratzer erhalten. Aktuell notiert das schwarze Gold noch auf 83 USD/Fass, da kann noch nicht wirklich vom Ende der Rallye gesprochen werden. Doch eine kleine Unterbrechung zumindest ist es schon.

Sollte der Ölpreis seine Rallye fortsetzen, dann werden die Energiepreise weiter ansteigen und wir laufen Gefahr, dass die Inflation nicht nur einmalig auf das höhere Niveau von 3-5% gesprungen ist, sondern auch in den kommenden Monaten weiter anzieht. Energie geht in so ziemlich alle Produkte ein, die wir beziehen. Ein steigender Ölpreis führt mittelbar, also im Verlauf der kommenden Monate, zu Preisanhebungen bei vielen Gütern, die mit Hilfe von Energie produziert werden. Bis die Produkte im Regal liegen, die Inflation also bei uns ankommt, vergehen einige Monate. Die aktuell gestiegene Inflation ist also noch immer nur ein Vorbote. Ein schnelles Ende der hohen Inflationsraten dürfen wir nicht erwarten.

Aber der Ölpreis sollte seine Rallye nun beenden, sonst bleibt der Preistreiber für die Verkaufspreise der Produkte in den Regalen bis Ende nächsten Jahres am Werk.

Das Dilemma der Notenbanken ist die bereits maximal expansive Geldpolitik, mit der Krisen routiniert mit Geldscheinen zugepflastert werden. Nachhaltig hohe Energiepreise könnten die Notenbanken zum Handeln zwingen. Die exzessive Geldpolitik müsste schleunigst gedrosselt werden, um die inflationären Tendenzen einzufangen. Das kann die Notenbank aber noch nicht tun. Wir haben diese Woche gehört, dass die Prognose für das Konjunkturwachstum in Deutschland gesenkt wurde. Die Wirtschaft hat zwar die Geldflut dankend aufgesogen, doch gesundet ist sie daran nicht.

Eine Konjunkturschwäche wäre also die Folge, und die Notenbank müsste den Unternehmen durch niedrige Zinsen und günstige Kredite unter die Arme greifen. Hmm, an dieser Stelle sind die Möglichkeiten der EZB bereits ausgereizt. Der nächste Schritt wäre mehr Staatsaktivität. Ich kann mir die Schlagzeilen schon vorstellen: Unternehmen mit zugenähten Taschen verweigern Zukunftsinvestitionen, jetzt muss der Staat eingreifen.

Na, dieses Szenario möchte ich gar nicht allzu weit ausmalen. Gehen wir also davon aus, dass der Ölpreis sein Hoch gesehen hat und in den kommenden Monaten zu sinken beginnt. Nicht, weil das Angebot sonderlich ausgeweitet wird, sondern eher, weil die globalen Lieferketten wieder so langsam zu funktionieren beginnen.

Überhaupt liegt meiner Annahme der Jahresendrallye zugrunde, dass die Lieferkettenprobleme nicht mehr schlimmer werden. Am Aktienmarkt brechen die Kurse ein, wenn neue Probleme auftreten. Sobald man sich konzertiert an eine Lösung setzt, steigen die Kurse schon wieder - selbst wenn die Lieferkettenprobleme noch 6-9 Monate andauern sollten. Die negativen Effekte sind nun quantifiziert. Wir haben von Apple und Amazon gehört, mit welchen zusätzlichen Belastungen zu rechnen ist. Analysten schreiben diese Ziffern nun in ihre Excel-Tabellen und damit ist das Problem für sie "berücksichtigt", wird also nicht noch einmal für fallende Kurse sorgen.

Zwischen den USA und China herrscht derzeit Eiszeit. Xi und Biden telefonieren zwar manchmal miteinander, doch zu einem Treffen hat es in den vergangenen Monaten nicht gereicht. Beide Seiten üben sich darin, den Kontrahenten, nichts anderes sind die beiden, in Schach zu halten. Ein persönliches Gespräch könnte schon ausreichen, um das Eis zu brechen. An den Aktienmärkten würden viele Aktien, insbesondere chinesische Aktien (Alibaba, Tencent) anspringen.

Bei einer solchen Entwicklung würde der DAX locker über 16.000 Punkte springen, vielleicht sogar noch ein paar hundert Punkte zusätzlich gut machen. Dabei wäre es inzwischen nebensächlich, wenn unter dem Weihnachtsbaum das eine oder andere Geschenk nicht liegen kann, weil es nicht rechtzeitig ankommt. Dieses Weihnachten werden dann wohl eher Restaurantgutscheine und Theaterbesuche verschenkt.

Wenn also der Ölpreis zurück kommt und die Aktienmärkte ansteigen, dann wirkt das auch entspannend auf die Notenbanken, die nicht unter Zugzwang für eine restriktivere Geldpolitik geraten: Das Zinsniveau kann niedrig gehalten werden, der Bund Future könnte also erneut ansteigen. Vielleicht nicht mehr so stark, vielleicht läuft er auch eine Weile seitwärts, denn wenn die Konjunktur das Lieferkettenproblem erfolgreich verdauen kann, dann können auch die Zinsen wieder ein wenig steigen. Dennoch ist vorerst ein Ende der Minuszinsen in meinen Augen nicht in Sicht.

Und sollte sich dieses Szenario durchsetzen, dann wird es der Goldpreis schwer haben, eine Rallye loszutreten. Denn die Finanzmärkte werden ziemlich stabil aussehen, sofern diese Entwicklung eintritt. Und somit bleibt dem Gold als sicheren Hafen nur eine Nebenrolle.

Wir sind nun also voll investiert. Insbesondere unser Wachstumsportfolio platzt aus allen Nähten. Ich werde natürlich, wie Sie es von mir kennen, in steigende Kurse hinein Positionen verkleinern oder auflösen. Doch das ist Zukunftsmusik. Zunächst müssen die Kurse überhaupt erst einmal steigen.



05. Update beobachteter Werte: Paypal, TeamViewer, Flatex, BioNTech, Paypal, BASF, Airbus, Münchener Rück, Spotify

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Paypal
PAYPAL KAUFEN

Di, 26. Oktober um 09:39 Uhr
Heute früh hat Paypal bekannt gegeben, nun doch keine Übernahme für Pinterest mehr zu haben. Es ist eine kurze Meldung: „Als Antwort auf die Marktspekulationen über eine mögliche Übernahme Pinterests durch Paypal teilen wir mit, keine solche Absicht zu verfolgen.“

Die Aktie notiert heute früh bereits mit 6% im Plus. Damit ist jedoch noch nicht einmal die Hälfte des entsprechenden Kurseinbruchs ausgeglichen.

Die Übernahme sollte durch die Ausgabe neuer Aktien an die Pinterest-Aktionäre finanziert werden. Anleger haben die Verwässerung dieser Transaktion für die eigenen Aktien berechnet und daher die Paypal-Aktie um 15% ausverkauft. Dieser Kursabschlag könnte in den kommenden Tagen wieder aufgeholt werden.

Die Hintergründe dieser Transaktion sind nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Am Freitag hatte ich analysiert, dass sich mir der Sinn nicht ganz erschließt: Das Unternehmen hat sich in einem mehrjährigen Prozess nun endlich von eBay getrennt, um unabhängig zu sein, da kauft man sich doch nicht sofort die nächste Einzelhandelsplattform, oder?

Aber es geht gar nicht um den Einzelhandel, sondern es geht um die Pinterest-Nutzer. Fast 500 Mio. Nutzer hat Pinterest, es gehört zu den am schnellsten wachsenden Plattformen. Wenn Pinterest zu Paypal gehören würde, dann könnte Paypal allen Pinterest-Kunden die Paypal-Zahlungsabwicklung standardmäßig einrichten. Nicht alle 500 Mio. Pinterest-Nutzer haben Konten, aber die attraktiven Verkäufer schon. Paypal hätte sich damit einen ordentlichen Wachstumsschub einkaufen können.

Nun gibt es die Tracking-Probleme durch die neue Apple-Datenschutzrichtlinie. Da ist es für Paypal nun doch nicht möglich, so gezielt, wie vielleicht in den Analysen beabsichtigt, neue Paypal-Kunden über Pinterest zu gewinnen. Nun möchte man vielleicht erst einmal abwarten, wie Pinterest das Datenschutzproblem löst.

Daher hat man heute früh also erst einmal den Gang rausgenommen und schaut zu, welche Lösungen für die Pinterest-App entwickelt werden. Vielleicht ist Pinterest ja in einem halben Jahr wieder interessant für Paypal.

Aktuell ist die Sache aber erst einmal vom Tisch. Anleger bleiben ein wenig verunsichert zurück, denn viele verstehen die Hintergründe zu diesem Hick-Hack nicht.

Am 8. November wird Paypal Q-Zahlen veröffentlichen. Ich denke, sie werden überragend ausfallen, sonst hätte CEO Dan Schulman nicht eine so große Übernahme ins Auge gefasst. Vielleicht erfahren wir bei den Q-Zahlen auch ein paar weitere Hintergründe über die beabsichtigte Transaktion oder über die Strategie, neue Kunden zu „kaufen“.

Paypal ist seit Jahren auf meiner Wunschliste. Ich würde daher heute das noch immer günstige Kursniveau nutzen und die Aktie in unser Wachstumsportfolio holen. Aktuell notiert Paypal auf einem KGV 22e von 40 bei erwarteten 25% jährlichem Gewinnwachstum in den kommenden fünf Jahren. Die PEG-Ratio liegt also bei 1,6. Für einen Marktführer wie Paypal halte ich eine PEG-Ratio von bis zu 2 für in Ordnung.


TeamViewer
Spekulieren auf Gegenbewegung, nachkaufen

Mi, 27. Oktober um 17:10 Uhr
Ich habe Ihnen angekündigt, mich nochmals intensiv mit TeamViewer zu beschäftigen. Dies habe ich nun getan.

AnyDesk wurde von zwei unzufriedenen TeamViewer-Mitarbeitern gegründet mit der Absicht, es besser zu machen. Ich habe die Software getestet und konnte sehr schnell feststellen, dass dieses Vorhaben gelungen ist. Die Bedienung ist wesentlich intuitiver und funktioniert zuverlässiger als TeamViewer.

Damit ergibt sich nun ein sehr vielschichtiges Bild zu TeamViewer: Die Software ist nur mittelmäßig und kann offensichtlich leicht nachgebaut werden. Das Management ist größenwahnsinnig, der CFO hat, nachdem er dicke Boni in Form von Aktienoptionen kassiert hat, das Schiff verlassen. Der CEO schmeißt das Geld mit vollen Händen zum Fenster ... nein, in die Formel 1 (Mercedes) und in den Fußball (Manchester United).

Auf der anderen Seite verfügt TeamViewer über eine große Verbreitung: Die Software ist auf 2 Mrd. Endgeräten installiert. Kostenpflichtig abonniert haben hingegen nur 584.000 Nutzer die Software (Stand Ende 2020). Das entspricht einer Konversionsrate von nur 0,03%. Beim Heibel-Ticker Standard (kostenfrei) zu Plus (Abo) beträgt die Konversionsrate 9,5%.

Die Churn-Rate bei TeamViewer beträgt 14,6% (Heibel-Ticker 5,4%). Werte unter 10% gelten als sehr gut. Auch hier zeigt sich bei TeamViewer, dass eher auf quantitatives Wachstum gesetzt wurde als auf qualitatives. IT-Unternehmen weltweit verlassen sich darauf, ihre Kunden über den TeamViewer-Fernzugriff zu unterstützen, ohne vor Ort zu sein. Wer einmal mit TeamViewer arbeitet, wird nur sehr ungern auf eine andere Software umsteigen. Vor diesem Hintergrund ist die Churn-Rate von 14,6% bedenklich hoch.

Die Aktie ist nun von 50 Euro im Frühjahr auf 13 Euro eingebrochen. Ein erwarteter Jahresumsatz von 576 Mio. Euro im Jahr 2022 (15% Wachstum) wird mit einer Marktkapitalisierung von 2,62 Mrd. Euro bewertet, das KUV 22e steht also bei 4,5. Bei einem Marktführer mit Wachstumsraten um 20% halte ich ein KUV von 2 für angemessen, TeamViewer ist aus dieser Perspektive also auch jetzt noch sehr teuer. Allerdings ist das Unternehmen sehr lukrativ, die Gewinnmarge (EBIT) liegt bei knapp 50% und führt zu einem KGV 22e von nur 19. So betrachtet ist die Aktie billig.

Am 3. November wird CEO Oliver Steil im Rahmen eines Kapitalmarkttages eine neue Strategie ausgeben. Vor wenigen Tagen wurde bereits TeamViewer für AR - Augmented Reality veröffentlicht. Dort sieht Steil augenscheinlich die Zukunft seines Unternehmens. Man kann dort in das life-Bild der Videokamera am Handy direkt Pfeile, Emojis und Ähnliches einfügen. Das Koppeln mit anderen Endgeräten funktioniert nicht, daher erschließt sich mir der tiefere Sinn dieser App nicht.

Gründer und CEO Oliver Steil hat sich meinem Eindruck nach verrannt. Weder gelingt es ihm, die große Reichweite für ordentliches Kundenwachstum zu nutzen, noch entwickelt er die Plattform intelligent weiter. Mit den hohen Sponsoring-Verträgen soll nun noch ein wenig der Umsatz angeschoben werden. Aber wirklich nachhaltig ist das nicht. Ich bin daher sehr gespannt, was wir am 2. November hören werden.

Doch bei all diesen negativen Punkten dürfen wir eines nicht übersehen: TeamViewer hat ein funktionierendes Geschäft, verdient Geld und verfügt über eine gigantische Reichweite. Insbesondere die Reichweite hat ihren Wert, der allerdings erst noch gehoben werden muss ... notfalls von einem anderen CEO.

Vor diesem Hintergrund sehe ich die Vorstellung am 3. November als essentiell für TeamViewer und insbesondere für CEO Oliver Steil. Kann er seine Aktionäre davon überzeugen, dass er weiterhin der richtige Mann ist, um die große Reichweite zu Geld zu machen? Dann dürfte die Aktie danach steigen. Oder schafft er es nicht? Dann dürfte er sich nicht mehr lange im Chefsessel halten können, denn institutionelle Anleger halten über 30% der Aktien und knapp 60% befinden sich im Streubesitz. Steil selbst kann ohne überzeugende Argumente keine Mehrheit hinter sich bringen.

Wie vor einigen Tagen gesagt: TeamViewer ist NICHT die neue Wirecard. Im Gegenteil, das Produkt von TeamViewer ist gefragt und die Kundschaft ist verhältnismäßig treu - bzw. dürfte wieder treuer werden, wenn das Unternehmen sich stärker um sein Kernprodukt kümmert. Ich denke, Anleger brauchen Klarheit über die Zukunft: Wie soll die große Verbreitung des kostenfreien Produktes zu Geld gemacht werden? Am 2. November werden wir mehr wissen, danach dürfte die Aktie eine Gegenbewegung starten.

Da wir zu früh in das fallende Messer gegriffen haben, würde ich versuchen, mit Hilfe der von mir erwarteten Gegenbewegung unseren Verlust zu schmälern. Ich würde daher heute TeamViewer nachkaufen, um den durchschnittlichen Kaufpreis zu verbilligen. "Gutes Geld dem schlechten hinterher werfen", werden nun einige von Ihnen sagen. Nein, das denke ich nicht: Eine Pleitegefahr sehe ich nicht und die Bewertung ist aktuell günstig (KGV-Betrachtung).

Nach 28% Kursverlust seit unserem Kauf würde ich nun die auf 1,7% Portfolioanteil geschrumpfte Spekulation wieder auf 2,5% Anteil aufstocken. Wie gesagt: Es ist eine Spekulation, bei der wir eben manchmal so heftige Schwankungen aushalten müssen, leider. Ich rechne damit, dass sich die Aktie bis zum 2. November und in den Tagen danach ein wenig erholt. Je nach Verlauf des Kapitalmarkttages am 2. November werde ich danach entscheiden, ob wir dann aussteigen, oder weiter dabei bleiben.

Natürlich kann meine Spekulation auch weiter fallen. Ich würde die Position bei 11 Euro mit einem Stop Loss absichern, damit das Leid im schlimmsten Fall zumindest ein definiertes Ende hat.


Flatex
Robinhood-Zahlen belasten Flatex, nachkaufen

Do, 28. Oktober um 08:42 Uhr
Flatex ist diese Woche um 5% gefallen. Als Ursache habe ich die Q-Zahlen von Robinhood ausgemacht, andere belastende Ereignisse kann ich nicht entdecken.

Robinhood hat verheerend schlechte Q-Zahlen veröffentlicht. Der Umsatz ist um 35% auf 365 Mio. USD angestiegen und verfehlte das von Analysten erwartete Umsatzziel von 435 Mio. USD um 70 Mio. USD. Die monatlich aktiven Nutzer fielen von 21,3 Mio. im Vorquartal auf 18,9 Mio., wenngleich das noch immer ein Wachstum von 76% gegenüber den Zahlen von vor einem Jahr bedeutet. Es zeigt jedoch, dass das Wachstum derzeit beendet ist.

Auch der Umsatz mit Optionen und Aktien ging leicht zurück. Der Umsatz mit Kryptowährungen brach um 78% ein. Zwei Drittel der Kryptotransaktionen wurden mit dem Dogecoin gemacht, einer Jux-Währung, die besonderen Wert darauf legt, keinen Wert darzustellen.

Im anschießenden Analystencall wurde noch erwähnt, dass das Wachstum in der Vergangenheit in Wellen erfolgte, die mit den gestiegenen Volatilität an den Börsen korreliert. Daraus können wir die Bestätigung ableiten, dass Robinhood insbesondere Kunden gewonnen hat, die in den Feme-Aktien der Wallstreetbets gezockt haben: Gamestop und AMC.

Diese Informationen sind verheerend für Robinhood, denn sie bedeuten, dass der Onlinebroker auf Modewellen schwamm. Kryptowährungen wie der Dogecoin und Aktien wie Gamestop und AMC sind nicht geeignet, die Altersvorsorge darauf aufzubauen. Schlimmer noch, viele Anleger haben mit diesen Modewellen viel Geld verloren. Robinhood hat sich also keine treue Kundschaft aufgebaut, sondern nur vorübergehend von der Volatilität profitiert: Ein Strohfeuer.

Entsprechend ist die Aktie in Folge dieser Informationen um 19% ausverkauft worden.

Flatex CEO Frank Niehage hatte seine Flatex früher gerne als Robinhood Deutschlands bezeichnet. Von diesem Vergleich ist er inzwischen abgekommen, da die kostenfreien Orders bei Robinhood zu dem Preis schlechterer Kurse kommen. Bei Flatex setzt man da lieber auf günstige, transparente Konditionen.

Dennoch führe ich den Kursverlust bei Flatex in dieser Woche auf die Robinhood-Zahlen zurück. Anleger fürchten nun, dass auch Flatex nur von der hohen Volatilität in den Aktien wie Gamestop profitierte. Doch ich halte diese Angst für überzogen: die Wallstreetbets waren in Deutschland niemals so aktiv wie in den USA. Und Kryptowährungen wie der Dogecoin lassen sich über Flatex nicht handeln. Flatex setzt seit langem auf aktive Trader, die unabhängig von der Volatilität agieren. Das dürfte sich meiner Ansicht nach auch in den Zahlen zeigen.

Klar, je volatiler die Märkte, desto mehr Transaktionen finden statt. Aber eine Belastung wie bei Robinhood wird die derzeit niedrige Volatilität für Flatex nicht bedeuten.

Ich würde daher heute die zweite Tranche für unsere Wachstumsposition in Flatex kaufen. 31% erwartetes Gewinnwachstum (EBITDA 2022) werden mit einem KGV 22e von 14 bewertet, das ist spottbillig.


BioNTech
Zulassung für Kinder von 5-11 in den USA

Do, 28. Oktober um 08:51 Uhr
In den USA werden derzeit 9% aller Covid-Infektionen bei Kindern im Alter von 5-11 Jahren registriert. Zwar ist der Krankheitsverlauf bei Kindern nicht so schwerwiegend, doch das Infektionsgeschehen wird durch die Kinder weiter fortgetragen. Nun hat die US-Gesundheitsbehörde einstimmig den mRNA-Impfstoff von BioNTech für Kinder zwischen 5 und 11 zugelassen.

Die Aktie von BioNTech ist seit unserer Aufnahme ins Portfolio vor drei Wochen bereits um 19% angesprungen. Damit hat sich bislang leider keine Gelegenheit ergeben, die zweite Tranche der Wachstumsposition zu kaufen. Schade, schlimmstenfalls segeln wir hier dann halt nur mit einer halben Position mit.


Paypal
FinTech unter Druck, nachkaufen

Fr, 29. Oktober um 15:22 Uhr
Mastercard und Visa haben durchwachsene Quartalszahlen vermeldet. Kreditkartenumsätze sind weiterhin aufgrund der globalen Corona-Pandemie schwach. Die meisten Umsätze generieren Kreditkarten, wenn ihre Kunden ins Ausland reisen. Und Reisen ist noch immer nicht auf dem Niveau von vor Corona. Die schwachen Zahlen haben auch Paypal belastet, die Aktie ist wieder auf dem niedrigsten Niveau seit 6 Monaten.

Ich betrachte den erneuten Rückschlag als Kaufgelegenheit und würde unsere Position nun voll machen. Die Aktie notiert bei 203 EUR und somit fast 10% unter unserem ersten Kauf. Paypal ist tief verwurzelt in der Zahlungsabwicklung der digitalen Finanzwirtschaft. Ich möchte eine volle Position haben, wenn die Konjunktur in den kommenden Monaten weiter anzieht.


BASF
Solide Q-Zahlen, Aktie unter Druck

Do, 28. Oktober um 10:34 Uhr
42% Umsatzwachstum sowie eine Verdreifachung des Gewinns vermeldete BASF gestern. Die Intensität des Nachholeffekts überrascht: Analystenerwartungen wurden mit diesen Zahlen deutlich übertroffen, die Prognose für das laufende Jahr wurde angehoben.

Doch der Blick ins Detail eröffnet ein durchaus differenziertes Bild. Bei den Grundstoffen wie Petrochemikalien und Chemiezwischenprodukten konnten Preiserhöhungen durchgesetzt werden. Der Umsatzanstieg setzt sich auf Preissteigerungen in Höhe von 36% und Absatzsteigerungen in Höhe von 6% zusammen.

Bei veredelten Produkten hingegen wie Ernährung- und Pflegeprodukten sowie Kunststoffen konnten die gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Logistik nicht durchgereicht werden. Es gab Ertragseinbußen. Insbesondere die Autoindustrie wurde als belastend erwähnt, da dort die Produktion aufgrund des Chipmangels gedrosselt wurde. Diese Situation werde nach Schätzung von BASF auch im ersten Halbjahr 2022 noch anhalten.

Grundsätzlich werde sich die positive Entwicklung abschwächen. Kein Wunder, 36% Preissteigerung lassen sich nicht jedes Jahr durchdrücken. BASF hält noch immer 73% an der Wintershall, die gemeinsam mit DEA irgendwann an die Börse gebracht werden soll. Derzeit profitiert BASF also über Wintershall teilweise von den gestiegenen Energiepreisen, während gerade die Produktion veredelter Produkte durch den hohen Energieeinsatz davon gleichzeitig belastet wird. Doch der Zeitpunkt für einen Börsengang erscheint interessant: Seit zwei Jahren gibt es dieses Projekt, bislang wurde es aufgrund des niedrigen Ölpreises jedoch nicht umgesetzt.

Die Aktie notiert auf einem KGV 22e von 11 und bietet über 5% Dividendenrendite. Ich halte das für ausgesprochen günstig. Das laufende Jahr wird vermutlich ein historisches Rekordjahr, was Umsatz und Gewinn angeht. Im kommenden Jahr wird das wohl schwer zu wiederholen sein. Dennoch ist die Aktie als Dividendentitel in meinen Augen günstig genug, um für ein gegebenenfalls schwächeres Jahr 2022 gewappnet zu sein.

Wir haben unsere BASF-Position zu Kursen über dem aktuellen Niveau halbiert. Mit dem Rückkauf dieser Tranche würde ich noch ein wenig abwarten, wie die Reaktion auf die moderate Prognose für 2022 ausfällt.


Airbus
Nachfrage übersteigt Angebot, Nachkaufen

Fr, 29. Oktober um 10:06 Uhr
Airbus hat gestern 9-Monatszahlen vorgelegt, die über den Erwartungen lagen: Der Umsatz ist um 17% auf 35,2 Mrd. Euro gestiegen. Der Gewinn je Aktie liegt bei 2,95 Euro (zuvor -0,32 EUR).

Für das laufende Jahr wurde die Unternehmensprognose angehoben: Als Gewinn steuert Airbus nun 4,5 Mrd. Euro an (zuvor 4 Mrd. EUR), für den Cashflow wurde das Ziel auf 2,5 Mrd. Euro angehoben (zuvor 2 Mrd. EUR).

Zwei Drittel des Umsatzes werden mit Flugzeugen erwirtschaftet, Militärflieger machen 20% des Umsatzes aus, Helikopter 10%. Bislang wurden im Jahr 2021 insgesamt 424 Flieger ausgeliefert, 24% mehr als im Vorjahreszeitraum. Bis zum Jahresende sollen es 600 sein. Das sind mehr als derzeit produziert werden. Airbus lebt also noch immer von den im Vorjahr produzierten und noch nicht ausgelieferten Fliegern.

Für die Zukunft hat Airbus ambitionierte Ziele ausgegeben: Schon vor einer Woche teilte der Konzern mit, dass man bis 2023 von heute 45 auf monatlich 65 produzierte Flieger aufstocken wolle. Seitens der Zulieferer gab es für dieses ambitionierte Ziel Kritik, man könne die erforderlichen Vorprodukte nicht so schnell hochfahren.

Nun hat CEO Guillaume Faury noch ein Schäufelchen draufgelegt: Man prüfe intern, ob nicht auf eine monatliche Produktion von 75 Fliegern umsetzbar sei, die Nachfrage für ein solches Produktionsziel sei gegeben.

Sie kennen meine Einschätzung dazu: Wettbewerber Boeing hat durch das 737MAX-Desaster viel Zeit verloren. Weltweit ist der Bedarf an Fliegern dieser Größe gigantisch und der A320 ist derzeit die einzige Alternative. In China ist der 737MAX noch immer nicht wieder zugelassen und Airbus liefert derzeit monatlich 80 allein dieser Flieger aus.

Aus dem dadurch generierten Cashflow investiert Airbus bereits kräftig in die Flieger der nächsten Generation, während Boeing noch mit den Zulassungshürden für den 737MAX in China zu kämpfen hat und im Anschluss nun auch noch beim Dreamliner (787) Verzögerungen bei der Zulassung zu verkraften hat.

Boeing dürfen wir nicht abschreiben, denn es ist der einzige Wettbewerber von Airbus und die Infrastruktur Boeings wird derzeit teuer aufrecht erhalten, damit man nach entsprechenden Zulassungen die Produktion wieder hochfahren kann. Die Grenzen des Wachstums bei Airbus ergeben sich derzeit aus der Kapazitätsgrenze bei der Produktion und wir hören immer mehr Zulieferer, die sich von den ambitionierten Produktionszielen überfordert fühlen. Boeing wird also nach Zulassung ohne Probleme wieder auf hohe Stückzahlen kommen.

Airbus hat noch immer nicht das Kursniveau erreicht, das es vor der Corona-Pandemie hatte (140 EUR). Dabei ist Airbus ohne nennenswerte Blessuren durch die Krise geflogen: Noch immer liegen 6 Mrd. Euro Nettocash in der Bilanz, Tendenz stark steigend. Das KGV 22e liegt bei 22, in meinen Augen günstig für die erwartete Gewinnentwicklung von +19%. Nach der Prognoseanhebung wird vermutlich auch die Gewinnerwartung der Analysten weiter angehoben werden.

Wir hatten die Hälfte unserer Airbus Position im August verkauft. Die Aktie ist seither seitwärts, leicht abwärts gependelt. Ich würde unsere Position nun wieder aufstocken. Es ist zwar durchaus möglich, dass die globalen Lieferkettenprobleme auch bei Airbus für Probleme sorgen werden. Doch in meinen Augen ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau bereits viel zu günstig, um auf einen Rücksetzer zu spekulieren.

Sollten globale Lieferkettenprobleme zu einem deutlichen Rücksetzer führen, würde ich sogar erwägen, die Position größer zu machen als eigentlich vorgesehen.


Münchener Rück
Positive Überraschungen halten an

Fr, 29. Oktober um 11:26 Uhr
Bereits vor 10 Tagen hatte die Münchener Rück bekannt gegeben, dass die Quartalsentwicklung deutlich besser ausgefallen war als zunächst prognostiziert. Zum einen waren die Flutkatastrophe und der Hurrikan Ida zwar teuer (1,8 Mrd. EUR), aber der Konzern werde trotzdem einen kleinen Gewinn in dreistelliger Millionenhöhe ausweisen, so der Vorstand.

Seither kommen fast täglich weitere positive Überraschungen ans Tageslicht: Heute hat der Wettbewerber Swiss Re mit einem Milliardengewinn überrascht. Die Hannover Rück stellt in Aussicht, dass die Kasko-Tarife der KFZ-Versicherungen im kommenden Jahr steigen werden. Inzwischen gehen viele Analysten davon aus, dass die Prämieneinnahmen über viele Versicherungsbereiche hinweg im kommenden Jahr deutlich ansteigen werden.

Wir befinden uns nun also am Beginn der Phase, in der Versicherungsaktien Spaß machen: Nach teuren Katastrophen folgen Prämienerhöhungen und solange weitere Katastrophen ausbleiben, wird der Gewinn des Unternehmens nachhaltig anspringen. Wir bleiben mit unserer vollen Dividendenposition weiterhin dabei.


Spotify
Podcast-Werbung beflügelt Anlegerinteresse

Do, 28. Oktober um 11:37 Uhr
Die Q-Zahlen von Spotify waren durchwachsen: Der Umsatz ist um 26% auf 2,5 Mrd. EUR angewachsen und liegt damit leicht über den Erwartungen. Der Verlust lag mit 0,41 EUR je Aktie jedoch deutlich über den Erwartungen von nur 0,12 EUR je Aktie.

Das Nutzerwachstum (kostenfrei hörende Nutzer) sowie das Wachstum der zahlenden Abonnenten lag mit jeweils 19% im Bereich der Erwartungen. Übrigens liegt bei Spotify die Konversionsrate bei 45%. Daraus können wir ablesen, dass das kostenfreie Hören so stark durch Werbung penetriert wird, dass es die Nutzer abschreckt.

Das zeigt sich auch in Zahlen: Der Umsatz mit Werbung ist um 75% auf 323 Mio. EUR angesprungen, Der Umsatz mit Aboeinnahmen dagegen lediglich um 22% auf 2,2 Mrd. EUR.

Der besondere Fokus von Spotify liegt derzeit auf dem Ausbau der Podcast-Inhalte. Während der Musikgeschmack nur wenig über den Hörer aussagt, lassen Podcasts sehr detaillierte Rückschlüsse auf die jeweiligen Interessen zu. Ja, wir sind auch hier wieder bei der zielgerichteten Werbung: Podcasts bedienen die Interessen der Hörer und lassen daher viel bessere Rückschlüsse zu als Musik, die eher Stimmungen bedient.

Das steckt hinter dem Umsatzsprung bei der Werbung und Anleger erwarten nun, dass diese zielgerichtete Werbung weitert ausgebaut werden kann. Hmm, das macht mich nachdenklich, denn 76% der Spotify-Nutzer verwenden ein Smartphone, also wird fast die Hälfte davon über iOS auf Spotify zugreifen und durch den neuen Datenschutz von Apple ebenfalls betroffen sein. Den Kurssprung von 10%, den die Aktie heute vollzogen hat, betrachte ich daher nicht als Reaktion auf diesen Werbeerfolg.

Die Musik spielt anderswo: Apple und Google erheben Gebühren für Umsätze, die über Apps generiert werden. Bis zu 30% sind es, teilweise wurden diese Gebühren bereits nach verlorenen Gerichtsverfahren auf 15% halbiert. Doch nur teilweise und weiterhin klagen App-Entwickler (bspw. Epic Games, Entwickler von Fortnite), dass die beiden Unternehmen ihre Marktmacht ausnutzen würden. Hier erwarte ich weitere Zugeständnisse von Apple und Google, mit denen der Anteil des Umsatzes, der bei Spotify hängen bleibt, gesteigert wird.

Wir haben eine halbe Position und auf dem aktuellen Kursniveau würde ich dabei bleiben.



06. Übersicht HT-Portfolio


Spekulation (≈20%) =6,6%WKN28.10.21Woche ΔΣ '21 ΔAnteil 8x2,5%!C19
TUITUI12,88 €4%-23%1,4%B -
TUI BezugsrechtTUIB0,00 €0%0%0,0%- -
Barrick GoldETR:ABR16,04 €-5%-2%2,8%A0
TeamViewerETR:TMV12,90 €-3%-29%2,5%A0







Wachstum (≈35%) =48,2%WKN28.10.21Woche ΔΣ '21 ΔAnteil 5x7%!
BB BiotechETR:BBZA76,50 €1%13%5,8%B+
SpotifyETR:639247,80 €15%-5%4,3%B+
Wheaton Precious MetalsETR:SII34,99 €-2%5%7,1%B+
AirbusETR:AIR110,56 €1%21%6,9%A -
MediosETR:ILM136,50 €-3%4%3,1%B0
Skyworks SolutionsSWKS143,87 €1%-4%3,1%B +
FlatexETR:FTK19,66 €-6%120%6,9%A +
BioNTechBNTX240,40 €4%18%3,9%B +
PaypalPYPL204,38 €-1%86%7,0%A +








Dividende (≈30%) = 20,9%WKN28.10.21Woche ΔΣ '21 ΔAnteil 4x7,5%!
FreenetETR:FNTN22,28 €-1%30%3,6%B -
Deutsche PostETR:DPW53,52 €0%32%6,5%B+
Munich ReETR:MUV2256,20 €3%6%7,5%B-
BASFETR:BAS62,28 €-1%-4%3,2%B+








Absicherung (≈15%) =23,4%WKN28.10.21Woche ΔΣ '21 ΔAnteil 2x7,5%!
Goldbarren 150 gr100 gr.4.916,00 €0%0%6,3%A+
Südzucker-AnleiheA0E6FU89,40%1%16%5,4%B+
BitcoinNuri54.183,42 €4%51%11,6%C+





Cashquote

Σ-Portfolio Ergebnis seit 2021

0%16%1,0%


Hinweis: Die ausgeübten Bezugsrechte von TUI sind auch in dieser Woche noch immer nicht eingebucht. Ich warte noch auf die entsprechende Transaktion bei meinem Broker.
Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis20%6,6%832,5%
WachstumEnkelkinder35%48,2%597,0%
DividendeUrlaub30%20,9%447,5%
AbsicherungZins & Gold15%23,4%237,5%
Summe
100%99,0%1919100%


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs

https://www.heibel-ticker.de


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07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



08. An-/Ab-/Ummeldung

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