Heibel-Ticker 22/1 - Umfangreiche Neujahrsausgabe: Alles Gute für das Jahr 2022

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07.01.2022:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

B Ö R S E N B R I E F

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

17. Jahrgang - Ausgabe 01 (07.01.2022)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts220109.pdf



Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

01.Info-Kicker: Alles Gute zum neuen Jahr 2022
02.So tickt die Börse: Holpriger Start ins Jahr 2022
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Richtungsentscheidung wird durch Corona- und Inflationsentwicklung erfolgen
 -
04.Heibel-Ticker Jahresrückblick 2021: Transaktionen, Entscheidungen, Fehler, +13,5%
 - Absicherung +21,3%
 - Dividendenbereich +17,6%
 - Wachstumsbereich: +13,5%
 - Spekulationen -5,1%
05.Update beobachteter Werte
 Seitwärtsbewegung, stabile Portfoliokomponente mit +3,6%
 Vorfreude auf Zinssteigerungen, +15,6%
 Aufbau in 2 Schritten, einmal Teilgewinn realisiert, +15,7%
 Dank Feinjustierung +39,6% zzgl. 3,5% Dividende
 Ins Plus gerettet, +7,3%
 Konjunktursorgen belasten, -4,5%
 Profiteur des Moderna-Impfstoffes, +8,9% zzgl. 5,2% Dividende
 Absprung verpasst, +8,5%
 Solides Wachstum, +22,3%
 Schwankungen perfekt genutzt, +11,8%
 Geringe Schwankung optimal genutzt, +10,2%
 Junge, aussichtsreiche Position, +5,9%
 Es kann nur Einen geben, -8,1%
 FinTech-Gemetzel belastet, -21,5%
 Warteposition als Spekulation, -1,4%
06.Jahresausblick
 - : Fulminanter Jahresschluss nach schwachem Auftakt
 - Erwartung: Typischer Jahresverlauf mit erhöhter Korrekturgefahr im DAX
07.Ausblick: Anpassungen in der Heibel-Ticker Portfoliostruktur
08.Übersicht HT-Portfolio
09.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
10.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Alles Gute zum neuen Jahr 2022

Liebe Börsenfreunde,

Ich wünsche Ihnen alles Gute für das neue Jahr 2022, Gesundheit und Erfolg an der Börse. Für Ihre Treue im Jahr 2021 möchte ich bei Ihnen ganz herzlich danken: Sie haben Rücksicht genommen, wenn ich im Urlaub meine Ruhe brauchte (okay, es gab wenig Urlaub, aber den habe ich genossen). Und Sie helfen mir immer wieder mit konstruktiver, wohlmeinender Kritik, den Heibel-Ticker besser zu machen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir haben im abgelaufenen Jahr 13,5% Rendite erzielen können. Vor dem Hintergrund der extrem schwachen Volatilität ist das ein sehr gutes Ergebnis, da wir stets Cash und andere Absicherungen halten, so dass wir die Performance mit dem verbleibenden Kapital erreichen müssen.

Die heutige Ausgabe ist sehr umfangreich. Der Jahresrückblick hätte schon zum Jahreswechsel kommen können, doch ich habe mir eine längere Auszeit gegönnt. Wie gesagt, das war nötig und hat sich gelohnt. Guten Mutes und mit vielen Ideen starten wir also heute erst ins neue Jahr.

Das Kapitel 02 enthält nur einen kurzen Rückblick auf die erste Börsenwoche des neuen Jahres. Die war schon turbulent genug und versetzt die Anleger in eine unbequeme Lage.

Diese unbequeme Lage lässt sich in Zahlen ausdrücken, wie Sie in Kapitel 03 lesen werden: Die in unserer Sentimentumfrage gemessene Verunsicherung ist angewachsen.

Das Kapitel 04 enthält den versprochenen Jahresrückblick. Jede Transaktion der geschlossenen Portfoliopositionen wird darin besprochen. Bis auf zwei eklatante Fehler bin ich eigentlich recht zufrieden mit den getroffenen Entscheidungen.

Das Kapitel 05 enthält sodann die Updates zu den offenen Positionen. Für die Express-Kunden: Nein, die habe ich diesmal nicht im Vorfeld per E-Mail verschickt. Insbesondere in unseren Langzeitpositionen haben wir im vergangenen Jahr oftmals gut Pendelbewegungen nutzen können, um Zwischengewinne mitzunehmen, und die Position dann günstiger wieder aufzustocken.

Seit sieben Jahren führe ich jedes Jahr eine umfangreiche Jahresumfrage gemeinsam mit dem Handelsblatt durch. Ich erstelle die Umfrage und werte sie aus, das Handelsblatt lässt seine Kunden antworten. Meine Analyse der Ergebnisse habe ich ins Kapitel 06 gepackt.

Nachdem wir im Jahresrückblick über Fehler und anschließend im Jahresausblick über unsere Erwartung für 2022 gesprochen haben, können wir in Kapitel 07 ein paar Anpassungen in unserer Portfoliostruktur für das Jahr 2022 diskutieren. Ich werde den Bereich der Absicherung stärker Gewichten, jetzt, wo steigende Zinsen für mehr Volatilität sorgen werden. Außerdem habe ich mir vorgenommen, jeweils den besten Dividendentitel aus Österreich, der Schweiz und den USA zu präsentieren.

Wie immer gibt es die tabellarische Übersicht über unser neues Heibel-Ticker Portfolio in Kapitel 08.

Mit der heutigen Ausgabe lege ich die Basis für die kommenden Monate. Bitte nehmen Sie sich die Zeit, und schauen Sie alles durch, damit wir in den kommenden Ausgaben ein gemeinsames Verständnis haben. So können wir hoffentlich auch am Ende dieses Jahres gemeinsam auf ein erfolgreiches Börsenjahr zurückblicken.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




02. So tickt die Börse: Holpriger Start ins Jahr 2022

Der Start in das Börsenjahr 2022 hat umgehend zutage gebracht, was wir zuvor angekündigt hatten: Hoch bewertete Aktien werden aufgrund der steigenden Zinsen ausverkauft. Auch die ehemaligen Highflyer der Pandemie werden ausverkauft, während die Leidtragenden der Pandemie anspringen.

Dies lässt sich wunderbar an der wöchentlichen Entwicklung der einzelnen Branchen in der ersten Jahreswoche ablesen: Aktien des Gesundheitssektors -7,7%, Technologieaktien -6,7%, Onlinehändler wie HelloFresh (-12%) und Home 24 (-9%) geraten ebenfalls unter die Räder.

Auf der anderen Seite legen Logistikaktien um 3,9% zu (Lufthansa +14%). Rohstoffunternehmen, angeführt von Stahlkocher Salzgitter (+11%) steigen um durchschnittlich 3,6% an. Finanztitel freuen sich mit +3,3% über die Aussicht auf steigende Zinsen. Die Deutsche Bank springt um 12% an, die Commerzbank sogar um 18%. Selbst die Autoaktien Daimler (+9%), BMW (+8%) und Porsche (+8%) zeigen wieder Lebenszeichen.

Dabei hatten es die vergangenen Tage zwischen den Feiertagen sowie zum Jahresbeginn durchaus in sich. Die Weihnachtsrallye kam endlich doch noch auf den letzten Drücker und hob den DAX zum Jahresende knapp an die 16.000 Punkte Marke heran. Es liefen zum Jahresschluss so ziemlich alle Branchen und Aktien nach oben.

Überraschenderweise setzte sich diese Rallye in den ersten drei Handelstagen des neuen Jahres unvermindert fort, bis am Mittwoch Abend das Fed-Protokoll der Dezembersitzung veröffentlicht wurde. Darin ist zu lesen, dass einige Notenbankmitglieder in den USA durchaus eine noch schnellere Gangart bei der Rückführung der ultralockeren Geldpolitik wünschen.

Zur Erinnerung: Im Dezember wurde überraschend bekannt gegeben, dass die monatlichen Anleihekäufe nicht, wie zuvor geplant, bis in den Herbst 22 laufen werden, sondern mit doppelter Geschwindigkeit zurückgefahren werden, so dass bereits im März die letzten Käufe erfolgen. Bald danach sei dann mit einem ersten Zinsschritt zu rechnen, Volkswirte rechnen nun mit Juni statt Ende 22.

Nun steht in dem Protokoll, dass sogar diskutiert wurde, die auslaufender Anleihen im Bestand zu beenden, um die Bilanz der Fed schneller zu reduzieren. Zum Verständnis: Die monatlichen Anleihekäufe bezogen sich auf neue Zukäufe über den Aktienmarkt. Wenn die im Bestand befindlichen Papiere dann auslaufen, werden dem emittierenden Unternehmen die Folgeanleihen zu gleichen Konditionen ebenfalls abgekauft, das erscheint dann jedoch nicht mehr als monatlicher Kauf. Diese Praxis solle schneller enden, fordern vereinzelte Notenbankmitglieder.

Am Donnerstag brach der DAX dann kräftig ein: Nachdem er am Tag zuvor noch mit dem Allzeithoch bei 16.290 Punkten flirtete, gab der DAX bis zum Wochenschluss die zuvor erzielten Gewinne fast vollständig wieder ab. Das Wochenplus reduzierte sich auf 0,4%.

Am heutigen Freitag wurden nun in den USA noch Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, die auf den ersten Blick für Verwirrung sorgten: Die Zahlen werden auf zwei verschiedenen Wegen ermittelt. Zum einen werden Haushalte befragt, ob sie eine Anstellung, arbeitssuchend oder nicht sind. Zum anderen werden Unternehmen nach der Anzahl der Beschäftigten befragt. Während die befragten Haushalte einen überaus robusten Arbeitsmarkt widerspiegelten, blieb die Zahl der Beschäftigten in Unternehmen hinter den optimistischen Erwartungen zurück.

Unterm Strich sank die Arbeitslosenquote in den USA von zuvor 4,2% auf nunmehr 3,9%. Um 4% Arbeitslose bezeichnet man als strukturell bedingt, weil es immer Menschen gibt, die zwischen zwei Jobs hängen oder aus anderen Gründen kurzzeitig nicht arbeiten. Daher spricht man in den USA nun von Vollbeschäftigung.

Gleichzeitig sind die Stundenlöhne mit +4,7% stärker angestiegen als erwartet (+4,2%). Wir haben also die Zutaten für eine sich selbst nährende Inflation: Ein leergefegter Arbeitsmarkt führt dazu, dass die Löhne steigen, Arbeitnehmer werden mehr Geld zur Verfügung haben und so startet die gefährliche Lohn-Preis-Spirale, mit der die Inflation schlimmstenfalls außer Kontrolle geraten könnte.

Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes in der ersten Woche entwickelt haben:

WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES


INDIZES6.1.22Woche ΔΣ '21 Δ
Dow Jones36.340 0,0%0,0%
DAX15.948 0,4%0,4%
Nikkei28.479 -1,1%-1,1%
Shanghai A 3.751 -1,7%-1,7%
Euro/US-Dollar1,13-0,4%-0,4%
Euro/Yen131,010,2%0,2%
10-Jahres-US-Anleihe1,73%0,220,22
Umlaufrendite Dt-0,19%0,090,09
Feinunze Gold$1.791 -1,8%-1,8%
Fass Brent Öl$81,83 3,8%3,8%
Kupfer$9.591 -1,0%-1,0%
Baltic Dry Shipping$2.296 3,6%3,6%
Bitcoin$41.542 -11,6%-11,6%



Auffällig ist der Ausverkauf im Bitcoin (-12%). Ja, die Kryptowährung ist sehr volatil und wirbelt unser Portfolio stark herum. Dennoch halte ich daran fest, dass der Bitcoin, genau wie das Gold, eine sinnvolle Alternative zu den Währungen ist. Eine kleine Absicherungsposition sollte jeder im Portfolio haben. Wer noch nicht hat, der könnte nun langsam zugreifen.

Der Ölpreis ist über 80 USD/Fass Brent gestiegen, in den USA notiert das Crude nur knapp darunter. Auf diesem Niveau kommt es zu neuen Bohrungen in den Fracking-Feldern der USA, so dass schon bald eine eventuelle Ölknappheit beseitigt wird. Ich gehe nicht davon aus, dass der Ölpreis im Jahr 2022 deutlich über die 80 USD/Fass-Marke steigen wird.

Schauen wir nun einmal, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.




03. Sentiment: Richtungsentscheidung wird durch Corona- und Inflationsentwicklung erfolgen

Der holprige Start auf dem Parkett hat aufs Gemüt der Anleger geschlagen. Zwar konnte der DAX ein leichtes Wochenplus von 0,4% über die Ziellinie retten, doch der Ausverkauf zum Wochenschluss schickt Sorgenfalten auf die Stirnen der Anleger. Der Inflationsdruck steigt, Omikron breitet sich trotz aller Gegenmaßnahmen (Kontaktbeschränkungen, Impfungen) scheinbar ungezügelt aus. Wird es nun nochmals zu Beeinträchtigungen in der Wirtschaft kommen? Haben die Notenbanken überhaupt die Möglichkeit für eine straffere Geldpolitik, wenn Omikron die Wirtschaft infiziert? Es gibt viele unbeantwortete Fragen zu diesem Zeitpunkt, und nichts hassen Anleger mehr als Ungewissheit.

Die Stimmung ist von +1,8 zum Jahreswechsel auf -0,1 zurückgefallen. Niedergeschlagenheit ist das noch nicht, aber der Anflug von guter Laune, der um die Feiertage zu erkennen war, ist wieder verflogen.

Die Ungewissheit, die ich oben ansprach, zeigt sich auch in unseren Zahlen: Die Selbstgefälligkeit ist von +2,1 auf -1,3 gefallen, Verunsicherung macht sich breit.

Auf Basis der vielen offenen Fragen lässt sich auch schwerlich ein Optimismus aufbauen. Die Zukunftserwartung ist von 2,3 auf 1,4 zurück gegangen. Es bleibt so etwas wie Hoffnung, dass die aktuelle Situation wieder eingefangen werden kann: Entweder durch ein baldiges Kontrollieren des Infektionsgeschehens, oder aber durch Notenbanken, die inflationäre Tendenzen klug eindämmen ... nur wie, wenn Omikron tatsächlich auf die Wirtschaft schlägt?

Und so sind aktuell nur wenige bereit für neue Investments. Die Investitionsbereitschaft ist von 1,4 auf 1,1 zurück gegangen und verbleibt damit auf niedrigem Niveau.

Das Euwax-Sentiment zeigt mit einem Wert von -5 eine leichte Absicherungsneigung der Privatanleger an. Ganz ähnlich agieren auch die Profis, die sich über die Eurex absichern. Das Put/Call-Verhältnis von 1,6 signalisiert eine leichte Absicherungstätigkeit.

In den USA stieg das Put/Call-Verhältnis über die Feiertage an und zeigt nun eine weniger bullische Positionierung an, als in den Vormonaten.

US-Fondsanleger haben ihre Investitionsquote auf 90% hochgefahren. Nachdem diese Anfang Dezember auf 52% abgesenkt wurde, ist die nun wieder ansteigende Investitionsquote ein Zeichen für abnehmende Ängste bei den Fondsmanagern. Zum Jahreswechsel kann sich die Angst jedoch auch auf Abflüsse aus dem eigenen Fonds beziehen, und weniger auf das Marktgeschehen.

Das Bulle/Bär-Verhältnis der US-Privatanleger steht bei 0 im neutralen Bereich: Optimisten und Pessimisten halten sich mit einem Anteil von jeweils 33% die Waage, selbst die neutral eingestellten sind mit 34% eine gleich große Gruppe.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 52% ebenfalls eine neutrale Verfassung am Markt an.

Bemerkenswert ist der Angst und Gier Indikator des Kryptomarktes, der auf 18% gefallen ist. Extreme Angst herrscht an den Kryptobörsen. Das ist gut, denn im Rahmen des Ausverkaufs dieser Woche wäre alles andere besorgniserregend. So können wir davon ausgehen, dass wir bereits Panik im Markt haben, was für eine Bodenbildung hilfreich ist.

Interpretation



Insbesondere die rückläufige Zukunftserwartung unter unseren Umfrageteilnehmern bereitet mir Sorge: Es gibt zwei Arten von Böden. Entweder der Optimismus steigt an und das aktuelle Kursniveau wird für Käufe genutzt. Oder aber die letzte Hoffnung wird in einem panikartigen Ausverkauf zerstört und der Boden bildet sich bei geringem Handelsvolumen einfach dadurch, dass alle, die verkaufen wollten, verkauft haben.

Aktuell steuern wir auf das zweite Szenario zu, in dem wir noch stärkere Kursverluste zu befürchten hätten. Es ist wie die Quadratur des Kreises: Wenn Omikron sich zu schnell ausbreitet, könnte die Wirtschaft infiziert werden. Ein rückläufiges Angebot würde auf eine derzeit starke Nachfrage treffen, die Inflation könnte außer Kontrolle geraten und die Notenbanken können in einer solchen Situation die Zügel nicht anziehen.

Um einen Panik-Boden zu vermeiden benötigen wir die Hoffnung, dass die Wirtschaft stark genug ist, um eine straffere Geldpolitik der Notenbanken zu verkraften. Auf entsprechende Signale sowohl in Sachen Corona als auch bei Konjunkturdaten sollten Sie achten.

Auf der anderen Seite kommt die Situation nicht überraschend: Anleger sind weitgehend neutral gestimmt, die Investitionsquote wurde, wie ich meiner animusX-Umfrage entnehme, deutlich zurückgefahren. Ohne weitere Hiobsmeldungen dürfte sich der Ausverkauf also auch kaum verstärken.

Es hat den Anschein, dass die ersten Daten des Jahres die Richtung an den Aktienmärkten für die kommenden Wochen, wenn nicht gar Monate vorgeben werden.










04. Heibel-Ticker Jahresrückblick 2021: Transaktionen, Entscheidungen, Fehler, +13,5%

Ich werde mich in diesem Kapitel auf diejenigen Positionen beschränken, die zum Jahresende geschlossen waren. Alle noch offenen Positionen werden im Rahmen von Updates mit den PLUS-Abonnenten diskutiert.

Die vollständige tabellarische Übersicht über alle im Jahr 2021 vollzogenen Transaktionen können Sie in dieser Tabelle einsehen.

Die Übersichtstabelle zum Jahresschluss stelle ich der Vollständigkeit halber ebenfalls zur Verfügung, da die Ausgabe am 31.12. ja ausgefallen war. Hier finden Sie die Übersicht 2021.

Im Jahr 2022 haben wir 34 Käufe und 35 Verkäufe getätigt. Zum Jahreswechsel wuchsen die 100.00 EUR Anfangsbestand unter Berücksichtigung der Transaktionskosten auf 112.466,64 Euro. Ohne Transaktionskosten verbleibt ein Jahresplus von 13,5%. Da wir im Jahr 2021 eigentlich mit einem deutlichen Rücksetzer im Sommer oder Herbst rechneten, segelten wir streckenweise sehr defensiv. So ist zu erklären, dass der DAX, der weder Cash, noch Absicherungspositionen enthält, um 2% besser abschnitt. Damit haben wir zwar eine Erklärung, doch zufrieden bin ich damit nicht.

Weder Delta, noch Omikron führten zu wirklich heftigen Korrekturen, sondern stellten sich nach sehr kurzer Zeit bereits als Verschnaufpausen im Rahmen der Nach-Corona-Rallye heraus. Der Großteil des Jahresplus wurde zum Jahresbeginn erzielt, sowohl im DAX als auch in unserem Portfolio. Danach lief der DAX seitwärts und wir konnten die kleinen Schwankungen nicht zu nennenswerten Trades nutzen. So kommt es, dass gerade die defensiven Titel in unserem Portfolio für das Jahr 2021 die beste Performance erzielten.

Im Bereich der Absicherung erzielten wir ein Jahresplus von 21,3%, lagen also besser als der DAX. Auch der Dividendenbereich lag mit +17,6% über dem DAX. Unsere Wachstumsaktien erzielten ein Jahresergebnis von +13,5%, mit unseren Spekulationen lagen wir dieses Jahr falsch, es bleibt ein Minus von 5,1%. In Verbindung mit der zeitweilig hohen Cashquote ergibt sich also eine Jahresperformance von +12,8%.

Schauen wir uns die einzelnen Bereiche einmal näher an:

ABSICHERUNG +21,3%

Im Bereich der Absicherung haben wir uns gleich im Januar nach sieben Jahren von der Nokia-Anleihe getrennt. Die Anleihe ist hoch (6,625%), aber nicht variabel verzinst. Daher ist damit zu rechnen, dass der Kurs dieser Anleihe, die noch bis 2039 läuft, im Umfeld der Zinssteigerungen Federn lässt. Unser Verkaufskurs lag bei 129%, aktuell notiert sie bei 133,7%, also höher. Das stört mich nicht, da wir die frei gewordene Portfolioposition durch den Bitcoin ersetzt haben, der deutlich besser lief. Wir haben hier also etwas Gutes durch etwas noch Besseres ersetzt.

Zwischenzeitlich notierte die Nokia-Anleihe noch bei 139% (August), doch seither wurde der Rückwärtsgang eingelegt und ich gehe davon aus, dass die Anleihe im kommenden Jahr noch deutlich tiefer fallen wird. Wer sich noch nicht davon getrennt hat, der sollte dies meiner Einschätzung nach bald nachholen. In einem Umfeld steigender Zinsen, das in den USA abzusehen ist und in Europa mMn mit rund sechs Monaten Verspätung ebenfalls eintreten wird, werden neue Anleihen mit immer höheren Zinsen ausgegeben. Bestehende Anleihen, wie die Nokia-Anleihe, bei denen der Zins fest ist, werden dann im Vergleich zu den neuen Anleihen immer weniger attraktiv. Auch wenn der Zins mit 6,625% exorbitant hoch ist, so rechnet sich die Rendite doch aus dem Zins im Vergleich zum aktuellen Kurs. Und der ist deutlich über 100% (aktuell 133%), daher ergibt sich eine Rendite von nur 3,9%. Je höher das Zinsniveau steigt, desto höher muss die Rendite der Anleihe sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Und die Rendite erhöht sich eben genau dann, wenn der Kurs der Anleihe fällt.

Wir haben Nokia erstmals im Jahr 2014 zu 110% gekauft und konnten regelmäßig den Zins vereinnahmen. Es war ein Stabilitätsfaktor, den wir im aktuellen Niedrigzinsumfeld nicht ersetzen können.

DIVIDENDENBEREICH +17,6%

Seit 2018 lieferte uns Freenet regelmäßig eine attraktive Dividende von zeitweilig sogar 10%. Doch schnell wurde offensichtlich, dass Freenet als Nischenanbieter nicht wirklich wachsen kann. Unglückliche Übernahmen, dann noch Corona-Probleme durch den großen Anteil an Ladenverkäufen am Umsatz belasteten den Kurs ein ums andere Mal. Zwischenzeitlich notierte die Freenet-Aktie, die wir erstmalig zu einem Kurs von 26,95 EUR kauften, bei 14 Euro. Da helfen auch keine 10% Dividendenrendite. Seit dem Corona-Tief legte die Aktie um über 50% zu, allein im Jahr 2021 betrug das Plus bis zu unserem Verkauf im November 28% zzgl. Dividende, also insgesamt 38%.

Wir verkauften im April zu 20,08 EUR und im November zu 22,08 EUR. Inzwischen ist die Aktie auf 23,39 Euro gestiegen. Haben wir also zu früh verkauft? Nein, wir haben die Entscheidung über den Verkauf, die bereits vor Corona getroffen wurde, sehr spät umgesetzt und dadurch die Position insgesamt, wenn wir Teilverkäufe und Nachkäufe sowie Dividenden einrechnen, ohne nennenswerten Verlust verkauft.

Der Fehler, den ich mir vorwerfe, ist lediglich der: Mir war bewusst, dass Dividendenaktien gefragt werden. Über die Rotation an den Märkten habe ich berichtet, allerdings habe ich bislang keinen passenden Ersatz gefunden. Der Dividendenbereich besteht aus vier Positionen à 7,5% Portfolioanteil, derzeit haben wir nur drei Positionen. Mein erster Vorsatz für das Jahr 2022 lautet entsprechend: Den Dividendenbereich sauber aufstellen!

Immer wieder werde ich gebeten, auch österreichische und Schweizer Dividendentitel anzubieten. Für viele Kunden ist es nachvollziehbar wünschenswert, wenn sie inländische Dividendenaktien halten, da die steuerliche Behandlung der Dividenden so am einfachsten ist. Auch ausländische Dividendenwerte beispielsweise aus den USA werden immer wieder eingefordert, da dort teilweise ebenfalls attraktive Unternehmen zu finden sind. Dies hatte ich bislang abgelehnt, da die steuerliche Behandlung der Dividenden aus den USA sehr kompliziert war. In den vergangenen Jahren ist das deutlich einfacher geworden, ich werde daher das Universum, aus dem ich Dividendenaktien auswähle, entsprechend erweitern.

WACHSTUMSBEREICH: +13,5%

Ende 2019, also kurz vor der Corona-Pandemie, haben wir Spotify ins Portfolio geholt. Wie bei vielen jungen Börsenunternehmen war der Kurs unter den Emissionspreis gerutscht und wir konnten einen ersten Kauf zu 131,50 EUR tätigen. Als Corona-Gewinner wurde die Aktie in der Pandemie um über 100% nach oben katapultiert und wir nahmen Teilgewinne mit. Im Jahr 2021 jedoch stellten sich immer mehr Corona-Gewinner als überteuert dar, der Kurs sackte kontinuierlich ab. In den Kursrückgang hinein tätigten wir im Februar (250 EUR) und im Juli (200 EUR) dann Nachkäufe, doch ein Boden hat sich bis heute nicht wirklich gebildet. Daher haben wir dann im September (203,50 EUR) und schließlich kurz vor Weihnachten (196 EUR) die Position verkauft.

An Spotify können wir ablesen, wie Pandemie und Börse ein Wechselspiel etablierten, das kaum zu beherrschen war. Dank der Impfung wollten im Frühjahr viele Anleger das Ende der Pandemie sehen können. Die Delta-Mutation hat dem vermeintlichen Ende einen Strich durch die Rechnung gemacht, nach dem Sommer folgten erneut Kontaktbeschränkungen, trotz hoher Impfquote. Doch wider Erwarten stieg Spotify nicht mehr an, sondern lief nur noch seitwärts. Auch die Omikron-Variante konnte den Kurs von Spotify nicht zu neuen Hochs führen. Im Gegenteil, die Aktie sackte immer weiter ab.

Mit unserem Verkauf tragen wir der Marktverfassung Rechnung, nicht jedoch den Aussichten Spotifys. Ich gehe davon aus, dass Spotify eine dominante Rolle im Bereich des Audio-Streamings besetzen wird. Mit Hilfe der Podcasts wird verstärkt kostenfreier Content gestreamt, es fallen keine Lizenzgebühren wie bei Musik an. Wer einen langfristigen Zeithorizont hat, kann Spotify liegen lassen. Immerhin gehen Analysten von einer jährlichen Gewinnverdopplung in den kommenden fünf Jahren aus und das KGV 2023e von 132 ist zwar optisch hoch, vor dem Hintergrund der hohen Wachstumsgeschwindigkeit jedoch vertretbar.

Doch zwischenzeitlich läuft vieles gegen Spotify: Steigende Zinsen machen die hohe Bewertung zukünftiger Gewinnabsichten zunichte, die Gewinnträume müssen stärker abdiskontiert werden, so dass die Bewertungsmultipels der Niedrigzinsphase nicht mehr gelten. Der Sondereffekt der Pandemie, in der die Menschen zu Hause eingesperrt wurden, lässt sich nicht wiederholen. Daher sind kleinere Wachstumszahlen nicht zu vermeiden. Und in einer Phase rückläufigen Wachstums spekulieren Analysten nur noch darüber, wie weit das Wachstum wohl fallen werde - das ist kein optimistisches Umfeld mehr. Zudem drängen Amazon Music, Apple Music und andere Wettbewerber mit tiefen Taschen in den Markt, so dass nicht nur das Kundenwachstum zurückgeht, sondern schlimmstenfalls auch noch die Marge.

Apple kauften wir im Oktober 2020 zu 103,50 EUR und warfen die Position im Januar schon wieder zu 118,08 EUR aus dem Portfolio: 14% in drei Monaten waren mehr als genug in meinen Augen für ein Unternehmen, das schon das Größte der Welt ist. Apple hatten wir von 2006, seit ich den Heibel-Ticker herausgebe, bis 2018 im Portfolio, es war unser bestes Pferd. Im Oktober 2020 holten wir die Aktie zurück, weil ich mit Begeisterung gesehen habe, dass für die neue Generation des iPhone 12 damals erstmalig seit Einführung des iPhones ein Gerät angeboten wurde, das KLEINER war als seine Vorgänger. Mir waren die Fernseher in der Hosentasche schon lange ein Ärgernis und ich bin bis heute sehr zufrieden mit dem iPhone 12 mini.

Mein Kalkül ging schneller auf, als ich erwartet hatte und so verkauften wir die Position nach kurzer Zeit wieder. Im Frühjahr suchte ich nach Verkaufskandidaten, um für die erwartet ruppigen Sommermonate etwas Cash zu generieren. Nun, die "ruppigen" Sommermonate entpuppten sich als zu mild, um günstige Kaufkurse zu generieren. Zudem war der Erfolg der neuen iPhone Generation so groß, gefolgt von einem sensationellen Apple-Chip M1, dass die Aktie gegen den Markttrend bis zum Jahresschluss auf 160 EURO spurtete. Klingt blöd, aber so ist es: Jeder Apple-Kauf hat sich in den vergangenen 15 Jahren als richtig herausgestellt, jeder Verkauf als falsch.

An Apple können wir einen weiteren Fehler festmachen, der uns im abgelaufenen Jahr Performance gekostet hat: Ich habe mich von den Börsengiganten getrennt. Apple, Facebook und Nvidia warf ich zugunsten kleinerer Unternehmen raus, da sich die Rallye meiner Überzeugung nach noch in einem sehr jungen Stadium befindet. Die Giganten mutieren erst in der letzten Phase einer Rallye zu exorbitanten Kursraketen. Für mich war eine Marktkapitalisierung von 1 Billionen USD einfach hoch genug, um der Aktie erst einmal eine längere Verschnaufpause zu gönnen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Apple noch bis auf 3 Billionen USD Marktkapitalisierung steigen würde. Doch genau das ist geschehen.

Auch Microsoft, Amazon, Alphabet (Google) und Tesla habe ich leider liegen gelassen, da ich von kleineren Unternehmen eine bessere Performance erwartete. Doch die Entwicklung hat gezeigt, dass wir offensichtlich bereits in einem sehr fortgeschrittenen Stadium der Rallye sind, denn gerade die Giganten haben im Jahr 2021 die größten Kurszuwächse verzeichnet.

Facebook (heute Meta Corp.) hatten wir etwa zeitgleich mit Apple ge- und verkauft. Bei Facebook mussten wir unterm Strich ein kleines Minus (-1%) verbuchen. Ich schwanke bei der Bewertung von Facebook stets zwischen Moral und Bewertung. Vor diesem Hintergrund hat mir mein Kamingespräch zu Weihnachten mit Dr. Wolfgang Hackel sehr gut gefallen, solche Themen aus Sicht eines Anlegers zu betrachten. Doch die immer wieder fragwürdigen Methoden aus dem Hause Facebook haben bei mir den Geduldsfaden sehr früh reißen lassen, als die Aktie im Frühjahr zunächst, und anders als seine Wettbewerber, nicht aus dem Quark kam.

Auch Twitter hatten wir kurzzeitig im Portfolio: Gekauft im Februar zu 55 EUR stieg die Aktie bis April um 8%. Wir verkauften, um Cash für die erwartet ruppigen Sommermonate zu generieren. Die Entscheidung war goldrichtig, wie sich später herausstellte: Wir verkauften nicht nur auf dem Hoch, sondern seither ist die Aktie um 42% eingebrochen.

Kaum ein anderes Unternehmen spiegelt die unterschiedlichen Kräfte am Markt besser wider als Twitter. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis 2023e (e steht übrigens immer für "estimated", also geschätzt) steht bei 33. Bei einem erwarteten Umsatzwachstum von 20% p.a. und einem erwarteten Gewinnwachstum von 80% p.a. für die kommenden fünf Jahre ist das spottbillig. Kaum zu glauben, dass ein solcher Marktführer so günstig zu haben ist.

Aber die Marktkapitalisierung steht noch immer bei 36 Mrd. USD, für das laufende Jahr wird ein Umsatz von etwas über 6 Mrd. USD erwartet. Das Kurs/Umsatz-Verhältnis steht also bei 6. Aktien, die ein KUV über 2 haben, werden im Umfeld steigender Zinsen aufgrund der sinkenden Risikobereitschaft einfach verkauft, ohne Rücksicht auf sonstige Rahmenbedingungen. Genau wie Spotify finde ich auch Twitter sehr interessant. Wer einen langfristigen Anlagehorizont und gute Nerven hat, der kann die Position gerne im Depot liegen lassen. Da ich jedoch die Anzahl der in unserem Portfolio befindlichen Positionen beschränkt habe, möchte ich keine Wetten auf die ferne Zukunft darin liegen haben. Denn solange die Inflation steigt und die Reaktion der Notenbanken von Sitzung zu Sitzung eher verschärft wird, dürfte auch Twitter es schwer haben, einen Boden zu bilden.

Schließlich haben wir im Februar zu 113,58 EUR Nvidia in unser Portfolio geholt (alle Zahlen splittbereinigt) und im Juli mit +51% teilverkauft und im September mit +60% zu 181,76 EUR verkauft. Seither war Nvidia noch auf 307 EUR gespurtet und konsolidiert nun zum Jahresende zurück auf 250 EUR. Ein heißer Ritt, den wir für uns nutzen konnten, weil wir erkannten, dass herausragende Q-Zahlen im Februar von Anlegern falsch eingestuft wurden und die Aktie ausverkaufte.

Jedoch auch Nvidia haben wir zu früh verkauft: Die Kursrallye hatte mich schwindelig gemacht, und so verkaufte ich bei ersten Anzeichen der Marktschwäche sowie bei aufkeimenden Sorgen über die geplante Übernahme von AMD. Jeweils verkauften wir zu einem Zeitpunkt, an dem ich Turbulenzen für den Aktienmarkt befürchtete. Die erwarteten Turbulenzen fielen dann jedoch, wie oben erläutert, sehr moderat aus und so ergab sich keine Gelegenheit mehr, die Position zurückzukaufen.

SPEKULATIONEN -5,1%

Um es kurz zu machen: Zwei der im Jahr 2021 durchgeführten 10 Spekulationen haben uns die Performance verhagelt: CureVac und TeamViewer. Es waren zugleich die beiden letzten Spekulationen, mit denen ich dem Wiederaufflammen der Corona-Pandemie zumindest spekulativ Rechnung tragen wollte.

Für mich war es im Mai, als die Delta-Mutation sich langsam zeigte, absehbar, dass auch CureVac einen passenden mRNA-Wirkstoff entwickeln würde, der einen ähnlich hohen Wirkungsgrad ausweisen würde wie die von Moderna und BioNTech. Doch die Überraschung war groß, als der CureVac Wirkstoff sich als weniger wirksam herausstellte. CureVac hatte also nicht nur länger benötigt, um den Impfstoff zu entwickeln, sondern dieser war dann auch schlechter. Wir zogen die Notbremse, doch in der Phase der Ungewissheit über Termin und Wirksamkeit des Wirkstoffs hatte das Unternehmen bereits zwei Drittel seines Wertes eingebüßt.

Ich war aus Überzeugung dabei geblieben, muss mich heute aber fragen lassen, worauf diese Überzeugung bei einem Unternehmen bestand, das noch nie zuvor erfolgreich einen mRNA-Wirkstoff zur Zulassung gebracht hatte. Ich dachte halt, was die andern können (BioNTech und Moderna), das können die auch.

Nun, der Kurseinbruch von 90 auf 31,50 Euro nahm nur sechs Wochen in Anspruch: Am 4. Mai kauften wir zu 90 Euro, am 17. Juni zogen wir bei 31,50 Euro viel zu spät die Notbremse: -65%.

Der zweite Griff ins K... betrifft TeamViewer. Die Aktie habe ich seit dem Börsengang zu 26 EUR Ende 2019 im Auge. In der Pandemie sprang die Aktie über 50 Euro, doch der Vergleich mit Zoom Video hinkte: TeamViewer ist auf die Unternehmens-IT fokussiert, während Zoom Video die zu Hause eingesperrten Privatnutzer abfischte. Ich hatte das erwartet und wartete geduldig, bis das überteuerte Kursniveau auf ein vernünftiges Niveau nahe dem IPO-Preis zurückgeführt wurde.

Im August war es soweit, wir kauften zu 27,59 EUR ein. Nur vier Wochen später verkauften wir bereits wieder zu 27,63 EUR, also nahezu auf dem gleichen Niveau.

Es stellte sich ein wesentlicher Widerspruch heraus: Zwar verdoppelte sich die Aktie in der Corona-Pandemie, aber nicht das Geschäft. Gründer und CEO Oliver Steil schien jedoch durch den Kurssprung getrieben, weniger durch die Geschäftsentwicklung, als er teure Sponsoring-Verträge mit dem Mercedes-Team der Formel 1 sowie dem Fußballclub Manchester United abschloss. Statt in den Ausbau des Geschäfts steckte er einen Großteil des freien Cashflows ins Marketing, was von Anlegern bei einem jungen Wachstumsunternehmen sehr ungern gesehen wird: Entweder das Unternehmen wächst, dann sollte man so viel wie möglich in das Wachstum investieren. Oder es handelt sich um eine Cash-Cow in einem reifen Marktumfeld, dann kann man durch Marketing den Absatz hoch halten.

Der Einbruch ließ auf sich warten, erst Anfang Oktober brach der Kurs dann ein: TeamViewer senkte am 6. Oktober die Prognose für Umsatz, Gewinn und Marge. Binnen weniger Stunden ging es unter 20 Euro, wo ich zum Einstieg blies. Wir kamen am 6. Oktober zu 18,26 EUR zum Zug. Der von mir errechnete faire Kurswert lag auch nach der Prognosesenkung über 25 EUR und ich dachte, wir machen ein Schnäppchen.

Für Anfang November wurde eine Analystenkonferenz angekündigt, in der eine neue Strategie verkündet würde. Doch statt hoffnungsfroh anzusteigen, bröckelte der Kurs immer weiter ab. Bis Anfang November stand die Aktie bei nur noch 12,87 EUR, wir kauften nochmals nach. Doch die neue Strategie wurde nicht etwa als Schuldeingeständnis präsentiert, sondern eher mit einem Tonfall der Überzeugung, alles richtig gemacht zu haben.

Wenn eine Aktie von 50 auf 12 Euro fällt, sollte der Vorstand meiner Einschätzung nach schon ein wenig Demut zeigen: Anleger haben viel Geld verloren und selbst wenn das Geschäft ordentlich läuft, so müsste doch zumindest analysiert werden, was in der Kommunikation schief gelaufen war. Bei TeamViewer gab es jedoch eine Prognosesenkung, die Aufarbeitung der Gründe hätte da mehr Raum in Anspruch nehmen müssen. CEO Steil beließ es bei dem lapidaren Satz, die Kunden hätten nicht so viele Leistungen abgerufen wie gedacht.

Es wurde weniger eine neue Strategie, als vielmehr ein neues Produkt vorgestellt: IT-Support über TeamViewer mit Augmented Reality (AR). Eine technische Finesse, die sicherlich schön und zukunftsweisend sein mag, nicht jedoch das akute Problem löste: Warum rufen die Kunden nicht mehr Leistungen ab? Sicherlich nicht etwa, weil sie den Support nur zweidimensional ausüben konnten.

Es gab nicht einmal eine nennenswerte Gegenbewegung nach der Präsentation der neuen Strategie. Anfang Dezember warfen wir die Position schließlich zu 11,70 EUR mit -29,5% aus dem Portfolio.

Sowohl bei CureVac als auch bei TeamViewer habe ich ins fallende Messer gegriffen. Ich habe mir diese alte Börsenweisheit, niemals in das fallende Messer greifen, nun auf einen Post-it geschrieben und an meinen Monitor geheftet.

Alle anderen Spekulationen waren erfolgreich:
Marvell, einen Anbieter von 5G-Chips, kauften wir im Oktober 2020 zu 37,15 EUR und verkauften die Position Ende Januar zu 41 Euro mit +9,3% im Vergleich zum Jahresstart, um den Buchgewinn vor einem erwarteten Ausverkauf zu sichern. Tatsächlich brach die Aktie bis März, sowie dann erneut im Mai nochmals bis unter 34 Euro ein. Auf eine erneute Spekulation verzichtete ich jedoch, da wir zwischenzeitlich Nvidia und Skyworks ins Portfolio geholt hatten. Heute notiert die Aktie bei 76 Euro. Die Chipknappheit hat gerade in der Seitwärtsbewegung des Sommers und nochmals im Dezember diese Aktie in die Höhe katapultiert. Schade, leider ohne uns.

TUI hatten wir im November 2020 zu 4,12 EUR ins Depot geholt. Über ein Bezugsrecht vergrößerten wir unsere Position im Januar und konnten einen Teilgewinn von 99,7% realisieren. Die verbleibenden Aktien hielten wir sodann bis zum November, bis die Omikron-Mutation sich zeigte. Aus Vorsicht verkauften wir den verbliebenen Bestand dann zu 2,39 EUR. Im Vergleich zu unserem ursprünglichen Einstandskurs (splittbereinigt inzwischen 2,14 EUR) erzielten wir noch immer einen kleinen Gewinn. Da wir jedoch einen Großteil des Gewinns bereits im ersten Teilverkauf realisiert hatten, und sodann unter Inanspruchnahme der Bezugsrechte teurer nachkauften, ergab sich für diesen Teil der Transaktion ein Minus von 24,6%.

Wir haben zwar mit unserem ersten Teilverkauf das absolute Jahreshoch getroffen, doch der Verkauf des Rests erfolgte genau auf dem Jahrestief. Inzwischen zeigt sich die Omikron-Mutation wesentlich weniger tödlich als vorhergehende Mutationen und ein Infektionsgeschehen auf einem Kreuzfahrtschiff wird inzwischen relativ gleichgültig zur Kenntnis genommen. Die Aktie ist wieder über 3 Euro geklettert und es juckt mich in den Fingern, TUI wieder ins Depot zu holen.

Den BVB Borussia Dortmund hatte ich zeitgleich mit TUI am 9.11. als Reaktion auf die positiven Testergebnisse des Corona-Impfstoffs von Moderna zu 5,08 EUR ins Depot geholt. Bis Ende November war die Aktie auf 5,85 EUR gestiegen, +15%. Doch der erneute Lockdown ließ den Kurs sodann wieder abbröckeln, zum Jahresschluss lag der BVB nur noch bei 5,44 EUR, am 27.1. zog ich die Notbremse bei 5,16 EUR. Ein kleines Plus im Vergleich zum Einstandskurs habe ich gerettet, doch im Vergleich zum Kursniveau zum Jahreswechsel ergab sich ein Minus von 5%.

Aktuell notiert der BVB bei nur noch 4,25 EUR und genau wie bei TUI juckt es mich auch hier in den Fingern. Erling Haaland wird vermutlich im kommenden Sommer verkauft und damit könnte der BVB sich positiv absetzen von vielen anderen Fußballclubs, die nach der Pandemie alle ziemlich klamm sind.

Nynomic hatten wir zweimal als Spekulation im Portfolio. Erstmals kauften wir die Aktie am 11.12.2020 zu 34 Euro, übernahmen sie ins Jahr 2021 zu 36,50 EUR und verkauften im Juli zu 41 Euro mit einem Plus von 13,7%. Auch bei Nynomic hofften wir vergeblich auf einen stärkeren Rücksetzer in den Sommermonaten und so stiegen wir im August wieder zu höheren Preisen ein, nämlich zu 44,50 EUR und konnten die Aktie bis 49,10 Euro reiten, ein weiteres Plus von 10,3%.

Nynomic verfügt über eine Marktkapitalisierung von 255 Mio. Euro, liegt also deutlich über der Schwelle von 100 Mio. Euro, die ich mir gesetzt habe. 83% der Aktien befinden sich im Streubesitz, ich war also überzeugt davon, dass meine Kauf- und Verkaufsempfehlungen den Kurs kaum bewegen würden. Zumindest nicht, wenn Sie, liebe Kunden, ein wenig Geduld mitbringen. Ich habe stets Kauf- und Verkaufslimits mitgegeben, damit nicht ein unerwartet großer Schwung an unlimitierten Orders den Kurs in die eine oder andere Richtung peitscht. Doch leider hielten sich viele Kunden nicht an die Limits, sondern kaufen teurer und verkauften billiger als von mir empfohlen. Viele Kunden, die sich an die ausgegebenen Limits hielten, kamen dadurch nicht zum Zug.

Das ist ärgerlich, da jeweils anschließend die von mir ausgegebenen Limits nochmals erreicht wurden, wenn auch teilweise mit reichlich Verzögerung. Ich kann zeitlich flexibel agieren, wenn wir langfristige Positionen in den anderen Teilbereichen unseres Portfolios aufbauen. Doch bei Spekulationen, mit denen ich auf Kursbewegungen binnen weniger Tage oder Wochen setze, funktioniert es nicht, wenn wir erst zwei Wochen warten müssen, bis die durch uns selbst erzeugte Kursschwankungen wieder ausgeglichen wird. Der ursprüngliche Beweggrund für die Spekulation ist dann häufig nicht mehr gegeben.

Daher habe ich Nynomic schweren Herzens aus unserem Aktienuniversum entfernt. Mal schauen, vielleicht qualifiziert sie sich ja irgendwann in der Zukunft für einen anderen Portfoliobereich. Grundsätzlich halte ich das Unternehmen weiterhin für solide und gehe davon aus, dass sich das Wachstum in den kommenden Jahren auf 15% p.a. beschleunigen wird.

Linde haben wir am 19.2. zu 205 EUR sehr teuer eingekauft. Das Thema grüner Wasserstoff ist heiß und wird uns noch viele Jahre begleiten. Binnen zwei Monaten sprang die Aktie um 17% auf 239,80 EUR, wo wir den Gewinn einstrichen. Auch Linde fiel meiner Absicht zum Opfer, in den von mir erwarteten Sommerturbulenzen günstiger wieder einzusteigen. Die Turbulenzen blieben jedoch aus, die Aktie stieg inzwischen auf 300 Euro. Schade, leider ohne uns.

Im Februar startete ich eine Serie, mit der ich Ihnen den Bitcoin näher brachte. Als erstes überzeugte mich das Index-Zertifikat Bitcoin-ETC ohne Laufzeitbegrenzung von der britischen ETC Securities. Im Rahmen der Vorstellung der Anlagemöglichkeiten kaufte ich dieses Zertifikat am 22.3. zu 47,71 EUR als Spekulation, ehrlich gesagt ohne mich besonders um Kurs oder Zeitpunkt zu kümmern. Vier Wochen später brach der Bitcoin-Kurs ein und ich kaufte eine Position für den Absicherungsbereich unseres Portfolios. Da der Bitcoin eigentlich dorthin gehört, löste ich anschließend am 29.4. die spekulative Position zu 43,78 EUR mit einem Minus von 8% wieder auf. Im Bereich der Absicherung hat der Bitcoin einen festen Platz eingenommen. Als Spekulation kommt das Papier in diesen Tagen wieder in mein Visier.

Mit Beyond Meat wollte ich auf einen Sommer voller Sommerfeste und Grillabenden spekulieren. Am 26.4. holten wir die Aktie zu 110 EUR ins Portfolio. Im Mai brach die Aktie auf 84 Euro ein: Der Absatz stockte, weil Kontaktbeschränkungen weder Grillfeste, noch Restaurantbesuche zuließen. Dann folgte etwas, das ich nur als Glück für uns bezeichnen kann: Beyond Meat geriet in den Fokus der Wallstreet-Bets community: "To the moon" kursierte plötzlich zur Aktie von Beyond Meat durch die Foren, die Massen der Kleinanleger entdeckten das Unternehmen als moralisch überlegen, aber mit schwachen Finanzen ausgestattet, und jubelten den Kurs in ungeahnte Höhen. Kurzfristig notierte die Aktie Anfang Juli nochmals über 130 Euro, ich hatte da aber bereits zuvor diesen glücklichen Kurssprung genutzt und die Position zu 122,56 EUR mit +11,4% aufgelöst.

Manchmal ist ein wenig Glück eben besser als überlegene Intelligenz ;-).

So, das war's: Die anderen Transaktionen beziehen sich auf Positionen, die sich heute noch im Portfolio befinden. Meine Besprechung der entsprechenden Positionen lesen Sie heute unter den Updates dieser Ausgabe. Für alle Express-Kunden nochmals der Hinweis: Nein, diese Updates habe ich nicht vorab an Sie verschickt.

Wenn ich auch mir nun die Dinge nochmals vor Augen führe, so habe ich in diesem Jahr vieles richtig gemacht, daher die +12,8%. Doch einen elementaren Fehler habe ich gemacht: Ich habe fest auf Turbulenzen im Sommer und Herbst gesetzt, doch die kamen nicht. Weder Delta, noch Omikron konnten die Anleger in Zeiten des Anlagenotstands vom Parkett vertreiben. So ist uns ein gutes Stück an möglicher Performance durch die Finger geglitten.

Nunja, es gibt Schlimmeres als entgangene Gewinne: Verluste beispielsweise ;-) und davon hatten wir im abgelaufenen Jahr nicht besonders viele.



05. Update beobachteter Werte

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-Abonnenten vorbehalten.

In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

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06. Jahresausblick



Fulminanter Jahresschluss nach schwachem Auftakt

Fr, 07. Januar um 08:30 Uhr
Bereits seit sieben Jahren führen wir die Jahresumfrage unter Handelsblatt-Lesern durch. Im Sinne der Sentiment-Theorie interpretieren wir die Mehrheitsmeinung dahingehend, dass es unwahrscheinlich ist, dass genau diese Erwartung eintritt. Vielmehr haben Untersuchungen gezeigt, dass an den Finanzmärkten in der Regel das Unerwartete passiert, denn das Erwartete ist bereits in den aktuellen Kursen eingepreist.

Vor einem Jahr haben wir den zu erwartenden Jahresverlauf wie folgt beschrieben: Ein überraschend starker Jahresauftakt könnte den DAX bis ins Frühjahr hinein kontinuierlich höher tragen. Es werde eine Korrektur folgen, die heftiger ausfallen könnte als die Korrekturen der Vormonate, bevor dann gerade die bislang vernachlässigten, defensiven Dividendentitel den DAX zum Jahresschluss auf neue Allzeithochs deutlich über 15.000 Punkte führen würden.

Im Großen und Ganzen war das ziemlich gut, würde ich sagen: Zwar fiel die Frühjahrskorrektur nicht heftiger aus als von vielen erwartet, sondern der DAX begnügte sich nach einem fulminanten Jahresauftakt mit einer langen Seitwärtsbewegung. Aber gerade Dividendenbringer führten dann den DAX zum Jahresende auf neue Hochs, die deutlich über 15.000 Punkten, sogar über 16.000 Punkten lagen. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass dies nicht das Umfrageergebnis war, sondern unsere Interpretation des Ergebnisses.

Das damals über die Umfrage ermittelte Jahreshoch selbst lag jedoch um 13% unter dem tatsächlichen Jahreshoch im DAX. Das Tief wurde um 13% früher erreicht als erwartet. Der Jahresschlusskurs lag um 16% über der durchschnittlichen Erwartung der damaligen Umfrage. Wir können also feststellen, dass sich der DAX nicht an die Erwartungen hielt, sondern deutlich besser abgeschnitten hat.

Die vor einem Jahr dominierenden Themen waren die EZB-Geldpolitik, die Corona-Pandemie und die Handelsbeziehungen zu China. Ich würde sagen, diese Themen beschäftigen uns auch heute noch stark. Doch ein Thema, das damals als völlig unwichtig abgetan wurde, ist die Beziehung der EU zu Russland. Wenn wir uns die jüngsten Entwicklungen anschauen, müssen wir jedoch feststellen, dass die Spannungen um die Ukraine und um Weißrussland Grund zur Sorge sind.


ERWARTUNG: TYPISCHER JAHRESVERLAUF MIT ERHÖHTER KORREKTURGEFAHR IM DAX

Für das Jahr 2022 erwarten unsere Umfrageteilnehmer das Jahreshoch bereits im Mai, rechnen sodann mit einer Korrektur, die ein DAX-Tief im September nach sich zieht, bevor er bis zum Jahresende wieder auf das aktuelle Kursniveau zurück geht.

Hoch22
Abbildung 1: Erwartetes Jahreshoch 2022

Tief22
Abbildung 2: Erwartetes Jahrestief 2022

Schluss22
Abbildung 3: Erwarteter Jahresschlusskurs 2022


Das Hoch im Mai werde den Erwartungen zufolge zwischen 16.750 und 17.350 Punkten liegen, wobei das gewichtete Kursziel bei 16.954 Punkten im DAX liegt. Das Tief im September hingegen solle zwischen 14.950 und 13.750 Punkten liegen, wobei hier der gewichtete Durchschnitt bei 14.281 Punkten liegt. Zum Jahresschluss könnte der DAX dann in der Bandbreite von 15.750 bis 17.250 ins Ziel kommen, wobei hier der gewichtete Durchschnitt bei 16.348 Punkten liegt, was einem Jahresplus von 2,9% entspräche.

Themen22
Abbildung 4: Relevante Themen 2022


Es ist auffällig, dass die Mehrzahl der Anleger sich keine Kursgewinne von über 9% vorstellen kann, für eine Korrektur jedoch bis zu -13% veranschlagen. Es dominieren also die Bären, was eine gutes Startposition für das Jahr 2022 darstellt.


Themen 2022: Corona-Pandemie, China & Inflationsentwicklung

Genau wie vor einem Jahr nennen unsere Umfrageteilnehmer weiterhin die drei Themen Corona-Pandemie, Handelsbeziehungen zu China und Inflationsentwicklung als die wichtigsten Determinanten des DAX. Ich möchte darauf hinweisen, dass diese drei Themen den DAX in beide Richtungen stark beeinflussen können. Denn das Unerwartete ist mitunter auch eine positive Entwicklung, wie wir im abgelaufenen Jahr 2021 erleben durften. Die Wirtschaft hat sich trotz Lieferengpässen, kontinuierlichen Kontaktbeschränkungen und einer Inflationsrate von zuletzt 5,2% (Nov.) als wesentlich robuster erwiesen als befürchtet.

HochTiefMonat22
Abbildung 5: Monat, für den das Hoch bzw. Tief erwartet wird


Was würde nun passieren, wenn sich in den kommenden Monaten zeigte, dass Corona ohne permanente Kontaktbeschränkungen beherrschbar ist? Weitere neue Impfstoffe werden erwartet, erste Medikamente zur Behandlung sind bereits vorhanden, weitere werden folgen. Der Einzelhandel könnte öffnen und die Lieferketten würden nicht mehr durch Hafenschließungen in China beeinträchtigt.

China hat im Jahr 2021 massive Änderungen vorgenommen, die jeden trafen, der in China viel Geld verdiente. Es ist ein kommunistisches Land und Präsident Xi hielt den Zeitpunkt für gekommen, um Unternehmen, die zu viel Geld verdienten, an ihre sozialen Verpflichtungen zu erinnern. Viele ausländische Unternehmen wurden dabei in Mitleidenschaft gezogen. Was, wenn China diese wirtschaftsfeindliche Politik im neuen Jahr, das in China Anfang Februar beginnt, beendet? China würde schnell wieder zur Konjunkturlokomotive der Welt werden.

Mit einer Normalisierung des Welthandels wäre auch die Rohstoffknappheit beendet. Die hohen Inflationsraten waren ja nicht durch eine überwältigende Nachfrage erzeugt worden, sondern durch Produktionsausfälle. Es ist also durchaus möglich, dass die Inflationsrate im späteren Jahresverlauf wieder auf ein vertretbares Niveau um 2, zumindest deutlich unter 3% zurückfällt.

Das Thema, das niemand für wichtig erachtet, ist der Umfrage zufolge die Europapolitik. Es würde mich nicht überraschen, wenn es gerade in diesem Bereich große Spannungen gibt: Im Frühjahr sind Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Zwar stehen die Chancen für eine Wiederwahl Macrons gut, doch im Vorfeld könnte es hoch hergehen im zweitgrößten Land der EU.


Investmentchancen:

Genau wie im Vorjahr sehen Anleger auch für das Jahr 2022 die größten Investmentchancen am Aktienmarkt. Neu in die Spitzengruppe vorgestoßen sind Nahrungsmittel als Anlageziel, gefolgt von Industriemetallen.

Als völlig unbedeutend werden weiterhin Unternehmens- und Staatsanleihen eingestuft. Im Umfeld der Negativzinsen möchte niemand sein Geld in Anleihen stecken. Dort würde man nicht nur eine schlechte Rendite erhalten, sondern müsste bei langen Laufzeiten zwischenzeitlich auch noch mit fallenden Kursen rechnen, wenn das Zinsniveau steigt.

Chancen22
Abbildung 6: Investmentchancen 2022


Die Abneigung gegen Anleihen könnte schnell verfliegen, wenn der Aktienmarkt ins Straucheln käme. Dies könnte den „Sicheren Hafen” der Anleihen schneller in den Fokus der Anleger rücken, als die Angst vor irgendwann steigenden Zinsen sie davor zurückschrecken lässt.

Die Anzahl derer, die keine Überzeugung über die Investmentchancen einzelner Anlagebereiche haben, ist bei Anleihen, Immobilien und den Edelmetallen besonders hoch. Die kleinste Meldung kann diese neutral eingestellten Anleger in die eine, aber auch in die andere Richtung bewegen: In diesen Bereichen sind also besonders große Kursbewegungen möglich.


Branchen: Zykliker beliebt

Defensive Titel sind weiterhin unbeliebt. Zyklische Titel, also Unternehmen, deren Geschäft mit dem Auf und Ab der Konjunktur schwankt, werden bevorzugt. Anleger positionieren sich also für eine Nach-Corona-Rallye.

Branchen22
Abbildung 7: Branchen 2022


Gleichzeitig wird auch Corona-Profiteuren weiterhin eine gute Kurschance zugesprochen. Zykliker und Corona-Profiteure gelten als „risk-on”-Titel: Aktien, die im positiven Börsenumfeld überproportional steigen. Defensive Branchen wie Versorger und Immobilienaktien verlieren in schlechten Börsenzeiten weniger als der Durchschnitt. Das halten Anleger derzeit für unwahrscheinlich.

Man hat den Eindruck, Anleger können sich nicht von den erfolgreichen Aktien der vergangenen Monate trennen, obwohl die Skepsis über weitere Kurszuwächse steigt.


Fazit:

Im Sinne der Sentimenttheorie kehren wir die Erwartungen nun also um, denn was Anleger erwarten, das ist in den Börsenkursen bereits berücksichtigt. Wir haben festgestellt, dass sich die Erwartung an den Jahresverlauf häufig an dem Verlauf eines typischen Börsenjahres orientiert. Doch wirklich typische Börsenjahre sind sehr selten. Entsprechend könnte der Jahresverlauf auch wie folgt aussehen:

Statt eines frühen Jahreshochs im DAX und dem sodann erwarteten Ausverkauf in der zweiten Jahreshälfte könnte die Aktienmarktrallye im zweiten Halbjahr erst an Dynamik gewinnen. Das würde Platz schaffen für einen Ausverkauf oder zumindest eine Verschnaufpause im ersten Halbjahr.

Anleger rechnen nicht mit einem Jahrestief unter 13.750 Punkten, was einem Minus von 13% zum Jahresschluss 2021 entspräche. Übliche Rücksetzer im Rahmen einer Rallye gehen um 7-8% runter. Mit mehr als -13% wäre es schon eine handfeste Korrektur, wie wir es seit Oktober 2020 kurz vor der Zulassung der ersten Impfstoffe nicht mehr gesehen haben. Ich halte einen solchen Rücksetzer für durchaus möglich.

Anleger rechnen nicht mit einem Jahreshoch über 17.350 Punkten. Mehr als +9% Jahresplus hält kaum jemand für vorstellbar. In den vergangenen 15 Jahren gab es nur drei Jahre, in denen der DAX nicht zweistellige Veränderungen erfuhr. Anleger rechnen also mit dem Unwahrscheinlichen. So ist es im Sinne der Sentimenttheorie durchaus denkbar, dass das Hoch deutlich über 17.350 Punkten liegen wird.

Diese Interpretation ist, wie Sie sicherlich gemerkt haben, überwiegend bullisch. Die Skepsis gegenüber nennenswerten Kursgewinnen ist groß, die Bären dominieren das Parkett. Daher haben wir dem bullischen Szenario den Vorzug gegeben.



07. Ausblick: Anpassungen in der Heibel-Ticker Portfoliostruktur

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklärungen von mir. Detaillierte Analysen und Einschätzungen über die künftige Börsenentwicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Heibel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:

INTERNET: Kundenbereich

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kommentare zu den offenen Positionen anzeigen zu lassen.

- Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benachrichtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatzdienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-Kunden.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stelle ich den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

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08. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
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Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs

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09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



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