Heibel-Ticker PLUS 22/30 - Vergleich mit 1965-1982: Bullwhip Effekt bei Walmart

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29.07.2022:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

B Ö R S E N B R I E F

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

17. Jahrgang - Ausgabe 30 (29.07.2022)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp220731.pdf



Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

01.Info-Kicker: Welches Sommerloch? Q-Zahlen, Fed-Entscheid & "technische" US-Rezession
02.So tickt die Börse: Durchwachsene Q-Zahlen reichen aus, um Befürchtungen zu zerstreuen
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Anlegersentiment erstmals seit Jahresbeginn positiv
 - Interpretation
04.Ausblick: Vergleich mit 1965-1982: Bullwhip Effekt bei Walmart
 - Zweistellige Inflationsraten und der Bullwhipeffekt:
 - Inflation und BIP-Wachstum im Tandem
 - Zwischenfazit
05.Update beobachteter Werte: Paypal, CEWE, Coterra Energy, BioNTech
 - Paypal: Elliott Management investiert in Paypal
 - CEWE: Nachkaufen, Urlaubssaison voll im Gange
 - Coterra Energy: Verkaufen, Gewinn anderweitig verwenden
 - BioNTech: Pfizer-Zahlen lassen Gutes erhoffen
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Welches Sommerloch? Q-Zahlen, Fed-Entscheid & "technische" US-Rezession



Liebe Börsenfreunde,

Die Mega-Unternehmen der Tech-Branche haben in der abgelaufenen Woche ihre Quartalszahlen vorgelegt. Die waren nicht so schlecht wie befürchtet. Die US-Notenbank hat den Leitzins um 0,75% angehoben. Auch das war nicht so schlimm wie befürchtet. Die Details zu den Ereignissen der abgelaufenen Woche lesen Sie in Kapitel 02.

Unsere Umfrageteilnehmer reagieren erleichtert auf den Aktienmarktaufschwung, doch das Ende der Baisse möchte bislang noch niemand ausrufen. Was genau das Anlegersentiment für die kommenden Wochen erwarten lässt, lesen Sie in Kapitel 03.

Ich habe mich detailliert mit der Börsenphase 1965 bis 1982 beschäftigt. Auch damals schoss die Inflation in die Höhe und das Wirtschaftswachstum brach ein. In Kapitel 04 erläutere ich heute den Bullwhip Effekt und leite daraus ab, welches Unternehmen heute am besten für diese Marktphase positioniert ist.

Wir nutzen weiterhin die steigenden Kurse, um unser Portfolio an die neue Aktienmarktphase anzupassen. Diese Woche haben wir entsprechende Umschichtungen vorgenommen. Die Details dazu lesen Sie in den Updates in Kapitel 05.

Natürlich gibt es wie immer eine tabellarische Übersicht über den Stand unseres Heibel-Ticker Portfolios ist Kapitel 06.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




02. So tickt die Börse: Durchwachsene Q-Zahlen reichen aus, um Befürchtungen zu zerstreuen



Die abgelaufene Woche ist das Paradebeispiel dafür, dass Erwartungen an den Finanzmärkten wichtiger sind als die tatsächlichen Zahlen. Viele Q-Zahlen fielen schlecht aus, aber nicht so schlecht wie befürchtet. Die Aktienmärkte in den USA und in Europa legten in der abgelaufenen Woche kräftig zu.

Auch die Zinsentscheidung der US-Notenbank wurde positiv aufgenommen, obwohl der Zinsschritt um 0,75% auf nunmehr 2,5% gigantisch ist. Doch zuletzt wurde zwischen einem Zinsschritt um +0,75% und +1,0% spekuliert und so ist der tatsächliche Zinsschritt um "nur" +0,75% nicht so groß und damit nicht so schlimm wie befürchtet.

An der Konjunkturfront gibt es Verwirrung: Das BIP der USA ist nach -1,6% im Q1 und im Q2 mit -0,9% zum zweiten Mal in Folge geschrumpft. Damit ist die technische Definition einer Rezession erfüllt: Das BIP ist zwei Quartale in Folge zurück gegangen. Trotzdem spricht man noch nicht von einer Rezession. Offiziell wird eine Rezession erst vom National Bureau of Economic Research erklärt, und das ist bislang noch nicht geschehen.

Tatsächlich spricht einiges dafür, noch nicht von einer Rezession zu reden: Noch nie gab es in den USA eine Rezession mit nur 3,6% Arbeitslosigkeit.

In der abgelaufenen Woche haben die Mega-Tech-Unternehmen ihre Q-Zahlen vermeldet. 20% der Marktkapitalisierung des S&P 500 werden von einer Handvoll FAANG-Aktien gestellt. Die Ergebnisse waren durchwachsen, doch mit Ausnahme von Meta (Facebook) konnten die Aktien dennoch anspringen.

Also: Konjunktur schwach, Q-Zahlen schwach, Börse springt an. Wenn die Aktienmärkte trotz der durchwachsenen Zahlen eine positive Performance zeigen, dann spricht vieles dafür, dass die schlimmsten Befürchtungen in das aktuelle Preisniveau eingepreist sind. Nun dürfen wir nicht gleich eine Rallye wie nach dem Coronacrash erwarten, doch die Hoffnung steigt, dass wir inzwischen den Tiefpunkt der Korrektur tatsächlich hinter uns gelassen haben.

So wurde der Kursanstieg dieser Woche durch konjunktursensible Finanztitel (Hypoport, DWS group), sowie Energieversorger (Verbio, SMA Solar, Nordex, BayWa) angeführt. Die Schlusslichter bildeten der Einzelhandel und der Gesundheitssektor.

In den USA wurden jede Menge Q-Zahlen veröffentlich. In Deutschland wird die Flut der Q-Zahlen in den kommenden zwei Wochen erwartet. Ich werde im Folgenden daher nur kurz ein paar Eindrücke weiterreichen.

Ende der Vorwoche schockte SNAP mit schwachen Zahlen seine Anleger, die Aktie brach um 39% ein und zog Meta Plattform (Facebook) und Alphabet (Google) mit in den Abgrund.

Am Dienstag senkte der größte US-Einzelhändler Walmart seine Unternehmensprognose. Konsumenten würden mehr Geld für Nahrungsmittel ausgeben (müssen, wegen Preiserhöhungen) und daher weniger für Elektronikartikel übrig haben. Walmart müssen Preisnachlässe geben, um die überfüllten Lager leer zu kriegen. Diese Prognosesenkung belastete den gesamten Einzelhandel inklusive Amazon und in Deutschland Zalando, Global Fashion, Adidas und Puma.

Coca-Cola und McDonalds veröffentlichten am Dienstag bessere Q-Zahlen als erwartet. Gestiegene Beschaffungskosten bei Aluminium und Transport konnten durch Preisanhebungen an den Konsumenten weitergegeben werden.

General Motors hingegen konnte die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen: Fehlende Teile störten die Produktion, so dass weniger Fahrzeuge ausgeliefert wurden als erhofft.

Viel besser sah das Q-Ergebnis von Ford aus, die einen Tag später berichteten. Seine Mannschaft "kämpfte" um jeden Chip, sagte CEO Jim Farley und ernte die Früchte der Restrukturierungen der vergangenen Jahre. So konnte der Gewinn je Aktie auf 68 Cents gesteigert werden, Analysten rechneten nur mit 45 Cents.

Bei den knappen Batterien hat sich Ford einen chinesischen Anbieter von LFP-Batterien gesichert. Die Batterien sind deutlich billiger als die bislang als Standard verwendeten NMC Batterien, sind dafür aber nicht so leistungsstark.

Die Dividende wurde um 50% angehoben und auf den batteriebetriebenen Pickups F-150 Lightning EV müssen Kunden aktuell zwei Jahre warten, weil die Nachfrage nach dem amerikanischen Statussymbol "überwältigend" sei, so Farley.

Microsoft konnte ebenfalls die Erwartungen nicht erfüllen. Durch verlängerte Abschreibungszeiten wurde der Gewinn aufgehübscht. Konsumenten zeigten jedoch eine Kaufzurückhaltung. Unberührt von jeglichen Problemen ist das Cloud-Angebot Azure. Insbesondere IT-Investitionen von Unternehmen, also das B2B-Geschäft, wurden von Microsoft als Top-Priorität genannt. Das deckt sich mit meiner Erwartung, dass im Technologiebereich der Konsument durch die schwache Wirtschaft in den kommenden Monaten eher ein Schwächefaktor bei Unternehmen sein wird.

Und auch Alphabet konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Das Werbegeschäft läuft, brummt aber nicht mehr. Dafür wird mehr in die Google Cloud investiert, was wiederum positiv für Marvell, AMD und Nvidia ist.

Meta Plattform veröffentlichte dann am Mittwoch Q-Zahlen. Ähnlich wie bei Alphabet führte der konjunkturelle Abschwung (so nennt man das, wenn es offiziell noch keine Rezession ist) zu schwachen Werbeeinnahmen. Der Umsatz ging erstmals in der Geschichte von Meta leicht zurück (-1%). Der Gewinn lag mit 2,46 USD/Aktie (-32%) deutlich hinter den Analystenerwartungen von 2,59 USD/Aktie. Es fehlt Meta so etwas wie die Google Cloud, mit dem die fehlenden Werbeeinnahmen ausgeglichen werden können. So gab es keinen Lichtblick bei Meta und anders als bei den anderen Mega-Tech Unternehmen brachen die Aktien von Meta ein (-8%).

CEO Mark Zuckerberg versprach, die Ausgaben zu kürzen, um der negativen Entwicklung Rechnung zu tragen. Gleichzeitig betonte er, dass das "Engagement", die Nutzung der Dienste von Facebook, Instagram und Reels (Reels ist das TikTok-Äquivalent von Meta) sehr hoch seien. Ich denke, Meta befindet sich in einem Transformationsprozess.

Amazon überraschte am Donnerstag seine Anleger mit überragend guten Zahlen, die Aktie sprang am Freitag um 11% an. Insbesondere nachdem Walmart die eigene Unternehmensprognose gesenkt hatte, waren die Aktien des Online-Händlers stark unter Druck. Doch Amazon ist nicht mit Walmart vergleichbar, weil eine andere Kundenschicht beliefert wird. Der durchschnittliche Amazon-Kunde sei wohlhabender, so die Interpretation eines Analysten, und daher nicht so stark abhängig von Konjunkturschwankungen.

Außerdem schickte Amazon 100.000 Mitarbeiter nach Hause, die Mitarbeiterzahl wurde auf 1,52 Mio. reduziert. Während der Corona-Pandemie wurde zusätzliches Personal aufgebaut, um die gestiegene Nachfrage zu bedienen. Vor drei Monaten beklagte der Konzern, man habe zu viele Mitarbeiter. Dies wurde nun offensichtlich korrigiert.

Der neue Geschäftsbereich der Werbung im Online-Shop wächst weiterhin überdurchschnittlich. Und auch die Amazon Cloud AWS sorgt weiterhin für hohe Wachstumsraten.

Auch Apple konnte positiv überraschen. Nachdem in den vergangenen Wochen Meldungen von Produktionskürzungen beim iPhone die Runde machten, überzeugten 1,8 Mrd. aktive iPhone-Kunden. Umsatz, Gewinn und Gewinnmarge lagen leicht über den Erwartungen. Der Gegenwind seitens Lieferengpässen wurde insgesamt gut gemeistert, wenngleich die Zahlen in einzelnen Produktkategorien durchaus durchwachsen waren.

Linde vermeldete Q-Zahlen, die über den Erwartungen der Analysten lagen. Der Umsatz stieg um 12% an, der Gewinn um 15%. Die Vertragsgestaltung von Linde ist meist so, dass gestiegene Energiekosten in den Rahmenverträgen berücksichtigt sind, also nicht zu Mehrkosten führen. Damit ist das Unternehmen recht gut gegen die Inflation geschützt. Allerdings ist das Geschäft stark konjunkturabhängig und so ist der Ausblick vor dem Hintergrund der schwachen Konjunktur recht schwach. Die Aktie konnte dennoch diese Woche ordentlich zulegen (+5%).

Schauen wir nun einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben.

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES29.7.22Woche ΔΣ '22 Δ
Dow Jones32.845 2,8%-9,6%
DAX13.484 1,7%-15,1%
Nikkei27.802 -0,4%-3,4%
Shanghai A 3.409 -0,5%-10,6%
Euro/US-Dollar1,020,0%-9,8%
Euro/Yen136,22-2,1%4,2%
10-Jahres-US-Anleihe2,64%-0,151,13
Umlaufrendite Dt0,77%-0,171,05
Feinunze Gold$1.765 2,0%-3,3%
Fass Brent Öl$109,90 4,4%39,5%
Kupfer$7.386 0,0%-23,8%
Baltic Dry Shipping$2.118 0,0%-4,5%
Bitcoin$23.707 1,9%-49,5%








03. Sentiment: Anlegersentiment erstmals seit Jahresbeginn positiv



Die Quartalszahlen der Unternehmen fielen nicht so schlecht aus wie befürchtet. Die Zinsentscheidung der US-Notenbank war mit +0,75% nicht so groß wie befürchtet, außerdem gibt es Hinweise auf ein "one and done", also darauf, dass es das vorerst gewesen sein könnte mit Zinserhöhungen in den USA. So konnte der DAX diese Woche um 1,7% zulegen, der Dow Jones sogar um 2,8%.

Weniger die Meldungen, als vielmehr die Aktienmarktentwicklung war Balsam für die geschundenen Nerven der Anleger. Unser Aktiensentiment konnte ERSTMALS seit Jahresbeginn ins Plus drehen: +0,1. Damit ist die Stimmung erstmals wieder neutral.

Auch die Verunsicherung schwindet, wenngleich sie mit einem Wert von -1,0 noch nicht völlig verflogen ist. Das Wechselbad der Gefühle der vergangenen Monate hat zu tiefe Spuren hinterlassen, als dass man sich nach zwei positiven Börsenwochen schon wieder selbstzufrieden präsentieren könnte.

So bleibt die Erwartung mit einem Wert von +0,7 moderat positiv. Zwar dominieren die Bullen, doch wirklicher Optimismus ist das noch nicht.

Die Investitionsbereitschaft ist auf +2,9 gesprungen, Anleger sehen also weitere Chancen für die kommenden Wochen.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist weiter auf einen Wert von inzwischen -6,5 gefallen. Es werden wieder deutlich mehr Absicherungen gegen fallende Kurse gekauft. Es ist ein Zeichen dafür, dass Privatanleger dem Kursanstieg nicht so recht trauen. Die Überzeugung, dass wir den Boden gesehen haben, fehlt.

Das Put/Call-Verhältnis an der Eurex hingegen zeigt mit einem Wert von 1,4 eine eher neutrale Positionierung der institutionellen Anleger an.

In den USA sinkt das Put/Call-Verhältnis der CBOE auf 0,95 und zeigt damit an, dass US-Anleger sich zunehmend für weiter steigende Kurse positionieren. Während hierzulande die Angst vor Energieproblemen im kommenden Winter weiter auf der Stimmung lastet, scheint man in den USA langsam den Ukraine-Krieg als gegeben hinzunehmen. Energie gibt es in den USA mehr als genug.

US-Fondsanleger haben ihre Investitionsquote von 45% auf 47% leicht erhöht. Damit bleibt die Quote weiterhin niedrig, denn ein Niveau nördlich der 70% gilt als normal.

Das Bulle/Bär-Verhältnis in den USA ist auf -12 angestiegen, bleibt aber weiterhin pessimistisch. Der Stimmungsanstieg ist allein auf die rückläufige Zahl der Bären zurückzuführen, denn auch die Anzahl der Bären hat leicht abgenommen. Das Lager der Neutralen ist um 4%punkte auf 32% angewachsen.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 42% nur noch sehr geringe Angst an. Der wesentlich stärker schwankende Short Range Oscillator ist jedoch auf 8 gesprungen. Ab Werten über 4 spricht man von einer überkauften Marktverfassung. Zumindest kurzfristig ist eine Verschnaufpause zu erwarten.

Interpretation



Zu schnell und zu stark erscheinen die Kursgewinne der abgelaufenen Woche, wenn wir uns die Nachrichtenlage anschauen. Wirklich positive Überraschungen gab es wenige, dafür jedoch viele Meldungen, die nicht so schlimm waren wie befürchtet. Ob das ausreicht, um die Aktienmärkte in eine heftige Rallye zu versetzen, bleibt abzuwarten. Unsere Umfrageteilnehmer haben daran zumindest ihre Zweifel.

Doch es wäre nicht das erste Mal, dass der Boden einer Korrektur dadurch beschrieben wird, dass es keine Verkäufer mehr gibt. Mag sein, dass Langfristanleger der Situation noch nicht trauen und sich mit dem Aufbau langfristiger Positionen noch zurückhalten. Doch die Verkäufer haben in der abgelaufenen Woche keine neuen Hiobsbotschaften mehr erhalten und beendeten somit ihre Verkäufe. Das allein reichte schon für eine positive Aktienmarktentwicklung.

Und es wäre nicht untypisch, wenn die Aktienmärkte sich fortan schrittweise weiter erholten, unterbrochen von diversen Verschnaufpausen, in denen die bekannten negativen Entwicklungen nochmals in den Vordergrund treten. Doch sukzessive könnten diesen negativen Entwicklungen Lösungen zugeführt werden und wenn der Ukraine-Krieg, die globalen Lieferkettenprobleme und der Inflationsdruck dann gelöst wurden, stehen die Aktienmärkte deutlich höher als heute.

Es bleibt jedoch der Unterschied zwischen Deutschland und den USA. Während wir uns auf einen kalten Winter einstellen, in dem wir nicht wissen, wer wie viel frieren muss und welche Industrien ihre Produktion einschränken müssen, dominiert in den USA die Freude über die zurückgedrängte Inflation. Der Ukrainekrieg ist weit weg. Lieferkettenprobleme lösen sich derzeit auf. Und Energieknappheit kennt man in den USA nicht. Im Gegenteil, dort gibt es noch immer zu viel Gas, weil der größte Gas-Terminal nach einem Vorfall im Juni noch immer repariert werden muss. Das Gas, das nicht verflüssigt werden kann, muss nun zu Dumpingpreisen auf dem heimischen Markt verbraucht werden.



04. Ausblick: Vergleich mit 1965-1982: Bullwhip Effekt bei Walmart



Ich habe an dieser Stelle bereits das eine oder andere Mal auf die Analogie der heutigen Entwicklung zur Zeit von 1965 bis 1982 verwiesen. Auch damals stieg die Inflation an und es gab eine Energiekrise. Wie versprochen habe ich mich inzwischen intensiver mit dieser Zeit beschäftigt, um in Erfahrung zu bringen, ob wir Erkenntnisse aus der damaligen Zeit heute für uns nutzen können, um unser Portfolio besser durch die derzeitigen Turbulenzen zu steuern.

Im heutigen ersten Teil untersuche ich den damaligen Bullwhip Effekt, den wir meiner Einschätzung nach bereits von Walmart deutlich vor Augen geführt bekommen.

Zuvor eine kleine Einordnung: Von 1966 bis Mitte 1982 ist der Dow Jones von 1.000 auf 800 Punkte gefallen: -20% in 16,5 Jahren. Eine lange Marktphase, in der man mit Indexzertifikaten nichts verdient hatte, während gleichzeitig die Inflation kräftig an der Kaufkraft der Ersparnisse knabberte.

DJI-1966-1982
Abbildung 1: Dow Jones Entwicklung nominal 1966 bis Mitte 1982: -20%


In der Heibel-Ticker Ausgabe #27 vom 8. Juli schrieb ich, dass der Dow Jones im obigen Zeitraum 75% seines Wertes verloren habe. Es handelte sich jedoch um eine Berechnung, bei der die Inflationsrate eingerechnet wurde. Immerhin war die Inflation damals von 1,5% im Jahr 1965 auf 14% im Jahr 1980 gesprungen. Dies hier ist der nominelle Kurschart.

Stagflation war das damalige Stichwort, das eine Wirtschaft beschrieb, die stagnierte, teilweise sogar schrumpfte, während gleichzeitig eine hohe Inflationsrate den Wert der Ersparnisse anknabberte. Auch heute sehen wir die Gefahr einer Stagflation. In den USA wurden bereits zwei Quartale mit schrumpfendem BIP verzeichnet, während die Inflation deutlich über 7% verharrt.

Die Jahre 1965-1982 sind von globalen Umbrüchen geprägt. Wir befanden uns im Stellvertreterkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion in verschiedenen asiatischen Ländern (bspw. Vietnam, heute Ukraine?), das nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffene Bretton-Woods-Finanzsystem wurde 1973 abgeschafft und Ende der 1980er gab es eine drastische Zinserhöhung vom Zentralbankchef der USA Paul Volcker, um die Inflation einzudämmen. Wir werden uns vorerst auf Amerika konzentrieren.

Zweistellige Inflationsraten und der Bullwhipeffekt:



Bei der Betrachtung des Inflationscharts aus den USA sind zwei Beobachtungen auffällig. Auf der einen Seite haben wir zeitweilig sehr hohe Inflationsraten von über 10%, auf der anderen Seite scheint die Inflationsrate sich in einem Zickzack Kurs zu bewegen.

US-Inflation1965-1982
Abbildung 2: US-Inflationsentwicklung 1965-1982: Wellenartiker Verlauf


Die erste Beobachtung kann auf die hohen Preissteigerungen im gesamten Energiemarkt zurückgeführt werden. Die Öl-Embargos und die Ölkrise in den 70er Jahren haben den Preis für Energie drastisch erhöht. In der Zeit war u.a. der Ölpreis der Kerntreiber der Inflation. Zur damaligen Zeit war die US-Wirtschaft im Vergleich zu heute signifikant energieintensiver. Wir werden bei unserem späteren Vergleich zu heute auf das Thema eingehen.

Der zweite Effekt ist etwas komplizierter. Der Zickzack Kurs beschreibt den Bullwhip-Effekt. Der Bullwhip-Effekt (auch Peitscheneffekt genannt) beschreibt ein Phänomen, das durch kleine Nachfrageschwankungen (auch exogene Schocks) innerhalb einer Lieferkette entsteht.

Bullwhip
Abbildung 3: Bullwhip Effekt - Peitscheneffekt


Diese Schwankungen führen zu einer verfehlten Kommunikation innerhalb der Lieferkette. Eine durch ein exogenes Ereignis angestiegene Kundennachfrage (damals drohende Energieknappheit, heute bspw. Corona) führt bei Einzelhändlern zu größeren Absatzmengen und letztlich leeren Regalen. Damit das kein zweites Mal passiert, wird der Lagerbestand ausgebaut (siehe heute Walmart). Wenn die Nachfrage nun auf ein normales Niveau zurückgeht, bleibt der Einzelhändler auf seinem größeren Lagerbestand sitzen und muss Produkte "unter Preis" verramschen.

Doch inzwischen hat der Großhändler in der Annahme, dass der Einzelhandel weiterhin große Wachstumsraten verzeichnet, größere Mengen vom Produzenten bestellt. Der Produzent, in der Erwartung der erhöhten zukünftigen Liefermengen, produziert signifikant mehr als im Durchschnitt der früheren Jahre. Dies hat zur Folge, dass hohe Warenbestände aufgebaut werden.

Wenn die Nachfrage beim Endkonsumenten nachlässt, bleiben die Großhändler und Produzenten auf Ihren Liefermengen sitzen und sind gezwungen, die Preise zu senken, um den Absatz wieder zu erhöhen. Dies erklärt den Verlauf bei der Inflation. Dieser Effekt ist heute teilweise schon erkennbar. Der Lagerbestand hat sich signifikant erhöht. Erste Einzelhändler wie z.B. Walmart müssen ihre Lagerbestände verramschen.

Inflation und BIP-Wachstum im Tandem



Wenn wir beide Charts übereinanderlegen, sehen wir eine interessante Entwicklung.

US-GDP-1965-1982
Abbildung 4: Wachstum US-BIP 1965-1982: Wellenartig in Abhängigkeit von Inflation


Bei einem Inflationspeak erreichen wir auch die schlechteste Wachstumsrate (negativ). Erst nach einem Inflationspeak sehen wir wieder höhere Wachstumsraten.

Zwischenfazit



Als erste Erkenntnis lässt sich also festhalten, dass eine Investition in den Einzelhandel in den kommenden Jahren sehr volatil sein könnte. Mag sein, dass Online-Händler wie Amazon, Zalando oder About You vom säkularen Trend hin zu Online-Bestellungen profitieren. Und je stärker diese Online-Händler die Lagerhaltung an ihre Partner auslagern, desto besser sind sie gegen den Bullwhip Effekt gewappnet. Dennoch werden auch Online-Händler unter der schwankenden Kundennachfrage leiden.

Besonders attraktiv dürften in den kommenden Jahren die Resteverwerter sein: TK Maxx beispielsweise kauft ausgelaufene Saisonwaren vom Handel auf und bietet sie stark reduziert in den eigenen Geschäften an. Das US-Unternehmen heißt auf der anderen Seite des Atlantiks The TJX Companies und notiert unter dem Kürzel TJX. Das Unternehmen verzeichnet ein Gewinnwachstum von 13% p.a. und notiert auf einem KGV 22e von 19. Die Aktie ist vergleichsweise stabil durch die aktuelle Korrektur gesegelt.

Durch die Pandemie ist das Unternehmen nicht wirklich gut gekommen, da Kunden einen großen Nachholbedarf bei Kleidung hatten: Der Einzelhandel konnte Preise diktieren, es wurde ihm alles aus der Hand gerissen. So ist die Aktie im Jahr 2021 seitwärts gelaufen und im laufenden Jahr um 15% zurück gekommen.

Sollten sich Einzelhändler der Textilindustrie verkalkuliert und zu große Lagerbestände aufgebaut haben, dann dürfte sich TJX schon bald über gute Angebote freuen. Die Gewinnmarge ist mit 10% für einen Einzelhändler sehr attraktiv. Ich werde mir die Aktie mal in die Beobachtung nehmen.

Grundsätzlich stellen wir jedoch ebenfalls fest, dass die Inflation in Wellen verläuft. Erst ein Anheben des Leitzinses über das Niveau der Inflation (1980 war das bei 13%) konnte damals die Inflation endgültig einfangen. Davon sind wir heute noch weit entfernt, auch wenn zwischenzeitlich der Inflationsdruck mal nachlässt.



05. Update beobachteter Werte: Paypal, CEWE, Coterra Energy, BioNTech



Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter Heibel-Ticker -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie meine jeweils aktualisierten Einschätzungen zu den Titeln unseres Heibel-Ticker Portfolios.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Paypal: Elliott Management investiert in Paypal



Sa, 30. Juli um 07:59 Uhr
Diese Woche wurde bekannt, dass Elliot Management in Paypal eingestiegen ist. Der "Aktivist Investor" um den Gründer Paul Singer strebt eine aktive Rolle im Aufsichtsrat an. Die Aktie von Paypal sprang diese Woche um 6% an.

Aktive Investoren wie Elliott schauen von außen auf ein Unternehmen und finden nicht selten strategische Optionen, die den Wert für die Aktionäre steigern. Für uns Anleger ist es also positiv, dass ein solcher Investor dem Management auf die Finger schaut.

Gleichzeitig haben diese Woche Mastercard und VISA Q-Zahlen veröffentlicht, die über den Erwartungen (Befürchtungen) der Analysten lagen. Alle drei Unternehmen, VISA, Mastercard und Paypal, hängen stark am Konsumverhalten der Konsumenten. Nach der Prognosesenkung durch Walmart (siehe heutige Ausgabe, wird im Laufe des Tages verschickt) waren die Aktien unter Druck. Doch die Befürchtungen des lokalen Einzelhändlers Walmart lassen sich offensichtlich nicht 1:1 auf die global aufgestellten Zahlungsdienstleister übertragen.


CEWE: Nachkaufen, Urlaubssaison voll im Gange



Mi, 27. Juli um 10:31 Uhr
Die Berichte über lange Warteschlagen an Flughäfen nehmen kein Ende. Durch die Brille von CEWE betrachtet ist das vielversprechend für das kommende Weihnachtsgeschäft, denn es wird viele Urlaubserlebnisse geben, die in Fotobüchern gedruckt werden sollen. Natürlich nicht die Wartezeit an den Flughäfen, sondern die Erlebnisse vom Urlaubsort. Daran ändern auch die Wartezeiten nichts.

Dennoch hat gestern ein Analyst von Hauck Aufhäuser sein Kursziel für CEWE von 145 auf 95 Euro gesenkt. Als Grund gibt er an, dass inflationäre Preise bei Grundnahrungsmitteln und den Artikeln des täglichen Bedarfs Kunden veranlassen werden, bei Luxusprodukten wie Fotobüchern zu sparen.

Die Aktie von Cewe ist in Folge dieser Einschätzung von 85 auf 76 Euro eingebrochen, -11%. Ich halte diesen Kurssturz für völlig übertrieben. Cewe notiert inzwischen wieder auf seinem Coronacrash-Tief.

Das Argument ist leicht nachvollziehbar, doch meiner Einschätzung nach wird das Fotobuch nicht zu den Dingen gehören, an denen gespart wird. Nach zwei Jahren Urlaub in Balkonien werden die Fernreisen zelebriert werden. Außerdem ist der Kurs bereits durch die Turbulenzen im Management (CEO scheidet überraschend aus) stark gebeutelt.

CEWE ist einer unserer Dividendenstars, die Dividende wurde in diesem Jahr zum dreizehnten mal in Folge angehoben. Aktuell beträgt die erwartete Dividendenrendite 3,2%. Damit haben wir nun die Möglichkeit, unsere Position zu einem besonders günstigen Kurs voll zu machen. Ich würde heute zu Kursen um 76 EUR nachkaufen.


Coterra Energy: Verkaufen, Gewinn anderweitig verwenden



Mi, 27. Juli um 10:12 Uhr
Ich würde heute unsere Coterra-Position mit 8% Gewinn auflösen. Zwischenzeitlich war der Buchgewinn bereits viel größer, doch der Energiesektor schwankt stark zwischen Angst vor einem Energiemangel und Angst vor einer Rezession. So schießt der Ölpreis den einen Tag in die Höhe, um anschließend wieder einzubrechen.

Coterra macht diese Schwankungen mit. Nachdem Putin nun die Gaslieferung durch Nord Stream 1 auf 20% der Kapazität gedrosselt hat, ist der Ölpreis wieder angesprungen. Coterra ist seit Anfang Juli um 15% angestiegen. Die Dividendenrendite von 9% ist gesichert, solange der Ölpreis über 80 USD/Fass notiert. Ich denke also weiterhin, dass Coterra noch viel Luft nach oben hat. Aber kurzfristig, insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden Zinsanhebungen, könnten Rezessionsängste einen weiteren Anstieg erschweren.

Daher würde ich Coterra heute verkaufen und das Geld anderweitig einsetzen. Bitte verwenden Sie ein Verkaufslimit über 29 Euro, damit wir den Kurs nicht drücken. Der Handel in den USA startet erst um 15:30 Uhr, bis dahin würden unsere Verkaufsaufträge den Kurs gegebenenfalls stark bewegen, wenn Sie keine Limits verwenden.


BioNTech: Pfizer-Zahlen lassen Gutes erhoffen



Sa, 30. Juli um 08:24 Uhr
Corona-Impfstoffpartner Pfizer hat diese Woche gute Q-Zahlen vorgelegt: Der Gewinn lag um 13% über den Erwartungen, der Umsatz war um 2% höher. Die Aktie von Pfizer konnte aus der Meldung keinen Profit schlagen, offensichtlich sind die vergangenen Erfolge für Pfizer nicht ausreichend für einen Kurssprung.

Tatsächlich sind die Aktien von Pfizer und BioNTech in den vergangenen Wochen stark angestiegen, nachdem bekannt wurde, dass die USA ihre Herbst-Impfkampagne auch mit deren Impfstoffen fahren wird. Anleger achten also verstärkt auf neue Aufträge und betrachten Zahlen für abgelaufene Quartale nicht mehr als News.

Das wundert mich, denn die Bewertung ist sehr günstig. Skeptiker weisen bei jeder Gelegenheit darauf hin, dass BioNTech in Vorleistung gegangen sei, um die Impfstoffe an den Mann zu bringen. Und man wisse gar nicht genau, wie viel Geld letztlich für die Impfstoffe tatsächlich fließen werde. Daher sei die günstige Bewertung Ausdruck der Skepsis gegenüber den noch nicht geflossenen Zahlungen.

Nun kommen die Zahlungen rein, und sie sind höher als erwartet. warum steigt die Aktie da nicht an? Keine Ahnung.

BioNTech berichtet am 8. August. Ich warte weiter ab, denn in meinen Augen ist die Aktie nun nach unten durch die guten Zahlen von Pfizer abgesichert. Nach oben hingegen besteht noch Überraschungspotential.



06. Übersicht HT-Portfolio




Spekulation (≈20%) =19,8%WKN29.7.22Woche ΔΣ '22 ΔAnteil 8x2,5%!C19%le
BVB Borussia DortmundETR:BVB3,80 €2%-6%2,6%C -00
Goodyear Tire & RubberGT12,01 €5%-19%2,4%C -0 -
PVA TeplaETR:TPE21,22 €7%-21%2,2%A00 +
DisneyDIS103,77 €3%1%5,2%A -0 +
Coterra EnergyCTRA29,93 €9%14%0,0%A0 + +
Anheuser Bush InBev1NBA52,28 €-1%6%2,6%A0 + +
Sixt VZETR:SIX369,00 €0%1%2,4%A000
Barrick GoldGOLD15,41 €1%0%2,4%A000









Wachstum (≈30%) =26%WKN29.7.22Woche ΔΣ '22 ΔAnteil 5x6%!


Wheaton Precious MetalsETR:SII33,24 €3%-11%2,9%B00 +
MediosETR:ILM128,40 €3%-7%7,5%B0 + +
FlatexETR:FTK9,90 €1%-51%5,7%B + + +
BioNTechBNTX160,95 €1%-25%3,8%C +00
PaypalPYPL84,63 €6%-37%6,2%C + + -










Dividende (≈30%) = 30,8%WKN29.7.22Woche ΔΣ '22 ΔAnteil 5x6%!


Deutsche PostETR:DPW38,90 €2%-31%2,9%C+ + -
BASFETR:BAS43,42 €1%-30%3,0%C0 + -
Devon EnergyDVN61,47 €12%28%6,4%A0 + +
WienerbergerETR:WIB22,58 €5%-7%6,0%A + - +
CEWEETR:CWC83,80 €-2%-10%6,3%A00 +
AllianzETR:ALV177,32 €2%-9%2,9%A0 + +
Snap-OnSNA219,12 €5%11%3,3%A0 + +










Absicherung (≈20%) =22,4%WKN29.7.22Woche ΔΣ '22 ΔAnteil 3x6,6%!


Goldbarren 150 gr100 gr.5.377,00 €0%6%8,7%A+ + +
Südzucker-AnleiheA0E6FU80,56%0%-9%6,2%B+ + +
BitcoinNuri23.185,00 €2%-42%7,5%B+ +0





Cashquote



Σ-Portfolio Ergebnis seit 2022

3%-19%1,0%




Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis20%19,8%872,5%
WachstumEnkelkinder30%26%556,0%
DividendeUrlaub30%30,8%576,0%
AbsicherungZins & Gold20%22,4%336,7%
Summe
100%99,0%2122100%


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Die letzten Spalten werden für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. In der Spalte „C19“ wird die Auswirkung der Corona-Pandemie (Covid_19) eingestuft. So profitieren viele Technologieunternehmen von der Pandemie (+), während Freizeit-Unternehmen stark leiden (-). Ein „0“ symbolisiert, dass es entweder kaum einen Einfluss gibt, oder positive und negative Einflüsse sich die Waage halten.

„%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein. „le“ stuft den Einfluss der Deglobalisierung ein, wobei local economies (le) stärker profitieren dürften.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise



Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



08. An-/Ab-/Ummeldung



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