Heibel-Ticker PLUS 22/51 - Dünner Handel kurz vor Weihnachten

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23.12.2022:



H E I B E L - T I C K E R    P L U S

B Ö R S E N B R I E F

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

17. Jahrgang - Ausgabe 51 (23.12.2022)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp221225.pdf



Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

01.Info-Kicker: Dünner Handel kurz vor Weihnachten
02.So tickt die Börse: Starke Ausschläge bei dünnem Volumen
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Mit Unbehagen in die Weihnachtszeit
 - Interpretation
04.Ausblick: Konzertierte Aktion westlicher Notenbanken
 - Einkaufsliste
05.Update beobachteter Werte: Eli Lilly, Disney, Paypal
 - Eli Lilly: Kaufpreis erreicht, zugreifen
 - Disney: Kaufen: CEO Bob Iger ist zurück
 - Paypal: Nachkaufen: Ausverkauf endlich beendet
06.Übersicht HT-Portfolio
07.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
08.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Dünner Handel kurz vor Weihnachten



Liebe Börsenfreunde,

Mit der heutigen Ausgabe übersende ich Ihnen nur das Nötigste: Eine kurze Erläuterung zu den Vorgängen der abgelaufenen Woche in Kapitel 02, die aktuelle Sentiment-Analyse in Kapitel 03 und ein Ausblick auf die Bedeutung der konzertierten Geldstraffung der westlichen Notenbanken in Kapitel 04.

Bitte verpassen Sie die Updates dieser Woche nicht. Wir haben drei Mal eingekauft.

Ihnen uns Ihren Lieben wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest, schöne Feiertage und ein wenig Ruhe nach einem anstrengenden Jahr 2022.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




02. So tickt die Börse: Starke Ausschläge bei dünnem Volumen



Anleger sind nervös, doch das Handelsvolumen ist bereits recht niedrig. Es ist also fraglich, ob Kursbewegungen, die in den kommenden zwei Wochen erfolgen, auch anschließend noch Bestand haben werden. Diese Woche gab es einzelne Ereignisse, die den Markt maßgeblich beeinflusst haben.

In der Nacht zum Dienstag hat die japanische Notenbank (Bank of Japan, BoJ) die Leitzinsspanne vergrößert. Zuvor galten -0,25% bis +0,25%, nun gilt -0,5% bis +0,5%. Obwohl die Spanne an beiden Enden symmetrisch ausgeweitet wurde, interpretieren Anleger den Schritt dahingehend, dass die BoJ Leitzinsanhebungen vorbereitet. Damit ist nun neben der Fed (+0,5%), der EZB (+,5%), der Bank of England (+0,5%), der Schweizer Nationalbank (+0,5%), Bank of Canada (+0,5%), Australien (+0,25%) und Neuseeland (+0,75%) auch Japan auf einen Kurs der Geldverknappung eingeschwenkt. Lediglich Russland und China haben als letzten Schritt eine Lockerung vorgenommen.

Der DAX eröffnete am Dienstag früh mit einem starken Minus, konnte das Minus im Tagesverlauf jedoch ein wenig verkleinern. Am Mittwoch veröffentlichte Nike Quartalszahlen, die deutlich besser waren als erwartet. Das Unternehmen hat seine Lagerbestände abgebaut und berichtet zwar schwächere Umsatzzahlen, aber höhere Gewinne. Diese Meldung sorgte für Euphorie im Einzelhandel und dieser zog den gesamten Aktienmarkt weiter nach oben.

Am Donnerstag schockte dann Micron die Märkte: Der weltweit größte Anbieter von Speichern (HDD, Flashmemory) leidet unter dem Überangebot, das vom koreanischen Konkurrenten Samsung in den Markt gedrückt wird. Überkapazitäten werden wohl nicht so schnell abgebaut, wie man dies vor wenigen Wochen gehofft hatte. Aktien der Chipindustrie, sowie im Kielwasser dann auch die gesamte Tech-Branche wurde dann ausverkauft.

Aber auch US-Arbeitsmarktdaten belasteten den Aktienmarkt: Weniger Menschen als erwartet meldeten sich den jüngsten Zahlen zufolge arbeitslos. Das bedeutet, dass die Notenbank mit ihren Zinsanhebungen noch nicht den gewünschten Bremseffekt erzeugt hat.

Am heutigen Freitag kommt es zu einer Beruhigung an den Märkten. Im Wochenvergleich hat der DAX leicht zugelegt. schauen wir uns mal an, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES22.12.22Woche ΔΣ '22 Δ
Dow Jones33.127 1,1%-8,8%
DAX13.941 0,3%-12,2%
Nikkei26.235 -4,7%-8,9%
Shanghai A 3.193 -3,8%-16,3%
Euro/US-Dollar1,060,1%-6,3%
Euro/Yen141,00-2,7%7,8%
10-Jahres-US-Anleihe3,73%0,242,22
Umlaufrendite Dt2,36%0,182,64
Feinunze Gold$1.802 0,8%-1,3%
Fass Brent Öl$83,61 5,3%6,1%
Kupfer$8.367 1,0%-13,6%
Baltic Dry Shipping$1.650 8,0%-25,6%
Bitcoin$16.834 0,5%-64,2%








03. Sentiment: Mit Unbehagen in die Weihnachtszeit



Unter starken Schwankungen geht der DAX bei dünnem Handelsvolumen nahezu unverändert aus der Woche. Weder zogen fallende Kurse Panik nach sich, noch konnten steigende Kurse eine nachhaltige Dynamik entfachen. "Much ado about nothing" - viel Wind um nichts.

Unsere Umfrageteilnehmer bleiben beunruhigt, wie die jüngsten Daten zeigen. So ist das Anlegersentiment auf -3,0% leicht angestiegen (zuvor -5,0%). Auch die Verunsicherung ist nur leicht auf -5,4% zurückgegangen (zuvor -7,2%). Man könnte meinen, Anleger fühlen sich weiterhin unwohl, verdrängen das Gefühl jedoch ein wenig vor den Feiertagen.

Die Zukunftserwartung ist auf 1,3% angestiegen (Vorwoche 0,6%). Damit bleibt der Optimismus moderat. Und so ist auch die Investitionsbereitschaft mit unverändert 1,1% als vergleichsweise normal einzustufen.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf 4,5 angestiegen. Absicherungen, die nach der Oktober-Rallye im November eingegangen wurden (Euwax-Sentiment von bis zu -15), wurden nun wieder aufgelöst. Sukzessive positionieren sich Privatanleger nun für steigende Kurse.

Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, werden mutiger: Das Put/Call-Verhältnis von 0,9 zeigt, dass Profis mit Call-Optionen auf steigende Kurse spekulieren.

In den USA sieht es ganz ähnlich aus. Das Put/Call-Verhältnis der CBOE zeigt ebenfalls ein zunehmendes Interesse an Call-Optionen.

US-Fondsanleger haben ihre Investitionsquote von 71% auf 39% reduziert. Ich vermute weniger Markttiming hinter dieser Entscheidung als vielmehr die Notwendigkeit, Cash zu generieren, um Mittelabflüsse zum Quartalsende auszahlen zu können.

Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger steht bei -32%. Inzwischen sind wieder über die Hälfte aller Anleger pessimistisch gestimmt, während nur noch 20% optimistisch in die Zukunft blicken.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 35% moderate Angst an.

Interpretation



Wenngleich das Put/Call-Verhältnis eine zunehmende Spekulation auf steigende Kurse signalisiert, so handelt es sich dabei offensichtlich höchstens um kurzfristige Spekulationen. Denn von einer Überzeugung über künftig steigende Kurse ist weder in den USA noch in Deutschland etwas zu sehen. Entsprechend will der eine oder andere vielleicht ein wenig zocken, aber langfristige Longpositionen werden derzeit kaum aufgebaut.

So ist die Skepsis unter den Anlegern weiterhin groß. Das Börsenjahr 2022 war eines der schlechtesten der vergangenen Jahre. Diesen Schock haben viele Anleger noch nicht verarbeitet. Und Gründe für steigende Kurse im kommenden Jahr 2023 gibt es nicht unbedingt mehr, als es Gründe für fallende Kurse gibt.

So würde ich die Sentimentdaten unter Anlegern aktuell als skeptisch und abwartend bezeichnen. Der Schock über die Verluste im laufenden Jahr steckt den Anlegern noch in den Gliedern. Vorfreude auf das neue Jahr 2023 gibt es bislang kaum.

2022-12-Daxerwartung
Abbildung 1: Dax-Erwartung: positiv bei den Profis, negativ bei den Privaten


Auffällig ist die sich seit einigen Wochen entwickelnde Stimmungsdifferenz zwischen Privatanlegern und institutionellen Anlegern. Profis sind in den vergangenen Wochen zunehmend optimistisch geworden. Dieses Umfrageergebnis deckt sich mit dem Put/Call-Verhältnis der Eurex, das zunehmende Call-Spekulationen zeigt. Privatanleger hingegen sind zunehmend pessimistisch. Zermürbt, würde ich sagen.

Wenn wir davon ausgehen, dass gerade Privatanleger häufig keine tiefergehende Ausbildung für das Investieren erfahren haben, so fehlt ihnen vielleicht die Kaltschnäuzigkeit, die Flut von negativen Meldungen als Signal für einen Boden zu interpretieren, wie es die Profis offensichtlich tun.



04. Ausblick: Konzertierte Aktion westlicher Notenbanken



In Kapitel 02 habe ich Ihnen aufgezählt, welche internationalen Notenbanken derzeit den Geldhahn zudrehen: Außer Russland und China eigentlich alle! Ich kann mich nicht erinnern, wann weltweit Notenbanken schon mal so konzertiert agiert haben. Das bereitet mir Sorge, denn in den vergangenen Jahrzehnten haben stets nur einzelne Länder die Wirtschaft belastet. Internationale Unternehmen der entsprechenden Länder konnten den inländischen Druck teilweise durch ihr Auslandsgeschäft abmildern. Das ist dieses Mal nicht möglich.

Überall hören wir von seriösen Instituten, dass es bei einer milden Rezession, wenn überhaupt, bleiben werde. Vielleicht, so macht man uns Glauben, kann eine Rezession sogar vermieden werden und es bleibt bei einem einfachen Wirtschaftsabschwung.

Die Zinsanhebungen brauchen rund 9 Monate, um in der Wirtschaft ihre Wirkung zu entfalten. Die ersten Zinsschritte erfolgten in den USA im März, in Europa erst im Juli. Seither wurde das Zinsniveau kräftig nach oben gedreht. In den USA beginnt man erst jetzt, Wirkungen des ersten Zinsschritts zu spüren. Historisch betrachtet hat die Notenbank häufig zu spät, und dann zu stark reagiert.

Die Meinungen gehen derzeit stark auseinander. Das macht die Börse eben so spannend. Ich werde mich in den kommenden zwei Ausgaben um den Jahreswechsel herum mit den Prognosen der Volkswirte beschäftigen und einen eigenen Ausblick auf das Jahr 2023 erarbeiten.

Diese Woche haben wir den einen oder anderen Kauf getätigt. Ich gehe davon aus, dass wir die kommenden zwei Wochen bei dünnem Handelsvolumen tendenziell steigende Kurse verzeichnen dürfen. Erst in der zweiten Januarwoche heißt es dann: Farbe bekennen für das Jahr 2023. Bis dahin bleibe ich mit unseren Spekulationen dabei, wenn nicht ein unvorhergesehenes Ereignis meine Meinung umstürzt.

Hier zur Erinnerung nochmals die aktualisierte Einkaufsliste, falls Sie zwischen den Feiertagen den Drang verspüren, etwas zu unternehmen:

Einkaufsliste



chance - Profitieren von rückläufiger Inflationsrate: Zu gegebener Zeit mit Optionen auf den Bund-Future

- Linde ist Weltmarktführer im Geschäft mit Gasen und gilt als Vorreiter bei der Produktion von grünem Wasserstoff für Brennstoffzellen.

- LPKF Laser: Historisch günstig bewerteter Maschinenbauer, interessante Spekulation bei Bodenbildung, uns reicht jedoch derzeit PVA Tepla als Maschinenbauer

- Evotec nach Kurseinbruch fair bewertet, Meilensteinzahlungen heute schon absehbar.

- Marvell für die Zeit nach dem Abbau der Überkapazitäten in der Chip-Industrie

- Take Two Interactive interessant ab Frühjahr 2023 wegen Markteinführung von GTA 6 im Jahr 2024

Österreich
- AT & S: Ein Maschinenbauer der Halbleiterindustrie mit prall gefülltem Auftragsbuch und Großkunden, die eine Ausweitung der Produktionskapazitäten finanzieren. Chipindustrie ist derzeit unter Beschuss, daher ist auch diese Aktie derzeit zu risikobehaftet, wenngleich bereits günstig bewertet.

Schweiz
- Montana Aerospace
Das Unternehmen segelt hart am Wind und wurde dafür in der aktuellen Marktphase stark bestraft: Die Aktie kam erst Mitte 2021 zu 30 CHF an die Börse, erreichte ein Hoch bei 40 CHF und brach seit Februar diesen Jahres auf nunmehr 10,30 CHF ein, -74%. Nicht ungewöhnlich für eine Aktie, die ihren Börsengang in der jüngeren Vergangenheit hatte.

- Swissquote auf der Auswechselbank für den Fall, dass FlatexDeGiro Ermüdungserscheinungen zeigt.



05. Update beobachteter Werte: Eli Lilly, Disney, Paypal



Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter Heibel-Ticker -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie meine jeweils aktualisierten Einschätzungen zu den Titeln unseres Heibel-Ticker Portfolios.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.


Eli Lilly: Kaufpreis erreicht, zugreifen



Di, 20. Dezember um 10:00 Uhr
Sowohl gestern, als auch heute ist der Kurs von Eli Lilly kurzzeitig unter unser Kauflimit von 335 EUR gerutscht, damit haben wir die Spekulation nun ins Portfolio geholt.

Heute Nacht hat nun auch die japanische Notenbank Bank of Japan (BoJ) einen ersten Schritt in Richtung Straffung der Geldpolitik unternommen. Die Aktienmärkte sind vor Schreck kurzzeitig in den Keller gerutscht, erholen sich nun langsam. Ich denke, bis Donnerstag wird die schlechte Stimmung auf den Kursen lasten. Danach könnte es zu einer Erholung kommen.

Bleiben Sie also am Ball: Vielleicht ergeben sich in den kommenden Tagen noch weitere Kaufgelegenheiten.


Disney: Kaufen: CEO Bob Iger ist zurück



Do, 22. Dezember um 12:41 Uhr
Disney ist nach wie vor eine der wertvollsten Marken weltweit. Doch im Jahr 2017 hatte Bob Iger 21st Century Fox für 52 Mrd. USD gekauft. Noch heute schleppt Disney 40 Mrd. USD Nettoschulden in der Bilanz mit sich. Im Umfeld steigender Zinsen ist eine Schuldenlast, die in etwa dem halben Jahresumsatz entspricht, einfach zu hoch.

Der Nachfolger und Vorgänger von Bob Iger war Bob Chepak. Er hatte versucht, durch Kosteneinsparungen die Schuldenlast abzutragen. Vor dem Hintergrund der Park- und Kinoschließungen in der Corona-Pandemie war das nicht möglich, Anleger wurden ungeduldig.

Im Herbst hat sich der aktivistische Investor Dan Loeb bei Disney eingekauft und forderte die Ausgliederung des TV-Sportkanals ESPN. Chepak erteilte diesem Wunsch eine Absage ... und musste nun vor wenigen Wochen seinen Hut nehmen. Bob Iger ist zurück und wird, so meine Vermutung, ESPN ausgliedern. Dadurch kann die Bilanz geheilt werden und Disney kann sich wieder auf seine Phantasie-Filme konzentrieren. Live-Sportevents passen da nicht unbedingt hinein.

Die Einnahmen aus dem Verkauf von ESPN würden mit einem Schlag die Bilanz von Disney heilen: Der Wert von ESPN wird auf 50 Mrd. USD geschätzt. Ob ESPN an einen Wettbewerber verkauft, oder aber an die Börse gebracht werden könnte, ist dabei noch völlig offen. Wichtig für uns als Spekulanten in diesem Titel ist, dass einer der großen Belastungsfaktoren perspektivisch im kommenden Jahr verschwinden könnte.

Seit unseren schrittweisen Verkäufen im September zu 105 & 107 Euro ist die Aktie auf nunmehr 82 Euro gefallen. Ich denke, hier können wir nun zugreifen und darauf spekulieren, dass Bob Iger in den kommenden Wochen bekannt geben wird, wie er die Bilanz des Unternehmens reparieren möchte.

Nach Corona wird sich das Geschäft von Disney bis ins Jahr 2024 weiter erholen, der Gewinn wird Analystenschätzungen zufolge jährlich um 23% ansteigen. Das EV/EBITDA von 16 ist vor diesem Hintergrund in meinen Augen günstig.

Ich würde heute zu Kursen um 82 Euro eine spekulative Position aufbauen.


Paypal: Nachkaufen: Ausverkauf endlich beendet



Do, 22. Dezember um 11:59 Uhr
Wo soll die Aktie noch hin? Bei 70 USD hatte sich bereits im Sommer ein Boden gebildet, dieser Boden scheint nun auch zu halten, während Anleger ihre größten Verlustpositionen noch schnell vor dem Jahresende aus dem Depot werfen (Window Dressing). Ich gehe davon aus, dass Paypal zum Jahresbeginn eine Erholungsrallye starten wird.

Wir haben unsere Position zuletzt im August zu 94,61 Euro halbiert. Paypal stand seither auf der Abschussliste, ich wollte die Position zu über 100 Euro auflösen. Doch dazu kam es leider nicht, die Aktie tauchte erneut ab und notiert nun bei rund 70 USD (65 Euro).

Umsatz und Gewinn werden nach Analystenmeinung in den kommenden Jahren um durchschnittlich 11% p.a. wachsen. Das KGV 2023e steht bei nur noch 14. Die Erwartungen sind bereits kräftig nach unten korrigiert worden, obwohl Paypal in den vergangenen Monaten zweimal die Prognose anhob.

Trader führen den Spruch an, man solle schlechtem Geld kein gutes hinterher werfen. Wir sind jedoch keine Trader, sondern haben Paypal aufgrund seiner langfristig positiven Geschäftsaussichten im Portfolio. Daher ist ein niedriger Kurs für uns eine Kaufgelegenheit, auch wenn die Aktie uns in diesem Jahr keinerlei Freude machte.

Ich würde daher heute zu Kursen unter 65 Euro unsere Paypal Position wieder auf die beabsichtigte Positionsgröße von 6% Portfolioanteil aufstocken.



06. Übersicht HT-Portfolio




Spekulation (≈20%) =18,4%WKN22.12.22Woche ΔΣ '22 ΔAnteil 8x2,5%!C19%le
PVA TeplaETR:TPE19,23 €-2%-29%2,1%C00 +
Anheuser Bush InBev1NBA56,76 €1%15%3,0%A0 + +
TJX CompaniesTJX74,49 €2%18%3,0%A0 + +
Morgan StanleyMS81,23 €0%-4%2,5%A0 + +
Coterra EnergyCTRA23,64 €3%-15%2,3%A0 +0
Eli LillyLLY345,74 €3%3%2,7%A0 +0
DisneyDIS82,08 €-2%0%2,7%A0 +0










Wachstum (≈30%) =19,8%WKN22.12.22Woche ΔΣ '22 ΔAnteil 5x6%!


Wheaton Precious MetalsETR:SII37,97 €3%13%3,7%B00 +
MediosETR:ILM117,76 €-1%-42%4,9%A0 + +
FlatexETR:FTK6,16 €5%-69%5,2%B + + +
PaypalPYPL64,32 €-1%-32%5,9%C + + -










Dividende (≈30%) = 31,8%WKN22.12.22Woche ΔΣ '22 ΔAnteil 5x6%!


Devon EnergyDVN58,12 €3%-4%7,6%B0 + +
WienerbergerETR:WIB22,50 €-1%-8%3,4%C + - +
CEWEETR:CWC88,70 €0%5%7,1%B00 +
AllianzETR:ALV202,20 €2%9%7,4%A0 + +
Snap-OnSNA213,60 €0%3%6,2%B0 + +










Absicherung (≈20%) =21,5%WKN22.12.22Woche ΔΣ '22 ΔAnteil 3x6,6%!


Goldbarren 150 gr100 gr.5.443,00 €2%7%9,3%A+ + +
Südzucker-AnleiheA0E6FU83,10%3%-7%6,8%B+ + +
BitcoinBitBox0215.844,00 €0%-54%5,4%C+ +0





Cashquote



Σ-Portfolio Ergebnis seit 2022

1%-24%8,6%




Heibel-Ticker
GewichtungAnzahl Positionenangestrebte Positionsgröße
PortfolioZielSollIstSollIst
SpekulationEreignis20%18,4%872,5%
WachstumEnkelkinder30%19,8%546,0%
DividendeUrlaub30%31,8%556,0%
AbsicherungZins & Gold20%21,5%336,7%
Summe
100%91,4%2119100%


Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

ATop-Aktie mit günstigem Kurs, 
BKursrücksetzer zum Kaufen nutzen 
CKurssprünge zum Verkaufen nutzen, 
Dbei Gelegenheit Verkaufen, 
ESofort Verkaufen 


Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Die letzten Spalten werden für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. In der Spalte „C19“ wird die Auswirkung der Corona-Pandemie (Covid_19) eingestuft. So profitieren viele Technologieunternehmen von der Pandemie (+), während Freizeit-Unternehmen stark leiden (-). Ein „0“ symbolisiert, dass es entweder kaum einen Einfluss gibt, oder positive und negative Einflüsse sich die Waage halten.

„%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein. „le“ stuft den Einfluss der Deglobalisierung ein, wobei local economies (le) stärker profitieren dürften.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs

https://www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



07. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise



Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



08. An-/Ab-/Ummeldung



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