Heibel-Ticker 23/4 - Quartalsreigen mit durchwachsenen Ergebnissen wird positiv aufgenommen

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27.01.2023:



H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

B Ö R S E N B R I E F

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

18. Jahrgang - Ausgabe 04 (27.01.2023)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts230129.pdf



Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

01.Info-Kicker: Quartalsreigen mit durchwachsenen Ergebnissen wird positiv aufgenommen
02.So tickt die Börse: SAP besinnt sich aufs Kerngeschäft: FiBu & Logistik
 - SAP vollführt Rolle rückwärts
 - Stellenstreichungen
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Extreme Absicherungspositionen von Privatanlegern über die Euwax
 -
04.Ausblick: Transaktionsankündigungen für Montag
05.Update beobachteter Werte
 Management-Querelen spitzen sich zu
 Bed Bath & Beyond - Pleite gut für TJX
06.Leserfragen
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Quartalsreigen mit durchwachsenen Ergebnissen wird positiv aufgenommen



Liebe Börsenfreunde,

Nach dem kurzen Rücksetzer vor 10 Tagen klettert der DAX mit geringen Schwankungen wieder nach oben. Gemischte Meldungen reichen nicht aus, um erneut Druck auf die Aktienmärkte auszuüben.

In Kapitel 02 gehe ich auf den Quartalsbericht von SAP ein. CEO Christian Klein hat alte strategische Entscheidungen abgeschüttelt und fokussiert den Konzern wieder auf seine Kernkompetenz. Ich durchleuchte, was das bedeutet.

Außerdem habe ich mir Gedanken um den Arbeitsmarkt gemacht: Wir hören täglich von neuen Entlassungswellen, doch die Arbeitslosenquote bleibt niedrig und soll es Prognosen zufolge auch bleiben. Was bedeutet das für unsere Wirtschaft, und was für die Inflation?

Die Sentimentanalyse zeigt diese Woche eine Beruhigung der Nerven der Anleger, wenngleich sie sich diese Beruhigung teuer durch den Bezug von Absicherungsprodukten erkaufen. Genau wie in der Vorwoche bleibt damit das Überraschungspotential auf der Oberseite, wie sie in Kapitel 03 nachlesen können.

Für Montag habe ich zwei Transaktionen vorgeschlagen, einen Kauf und einen Verkauf. Verkaufen werden wir eine Spekulation, die uns in vier Wochen 25% eingebracht hat. Ein Jahresauftakt nach Maß, würde ich sagen. Die Details lesen Sie in Kapitel 04.

Updates zu unseren offenen Portfoliopositionen sind in Kapitel 05 aufgeführt. Im Rahmen des einen Updates gehe ich auch auf die heutige Pleite von Bed Bath & Beyond ein, eine ehemalige Meme-Aktie, die eigentlich schon seit vielen Jahren auf die Insolvenz zusteuert.

Zwei Leserfragen gibt es in Kapitel 06: Ein Leser fragt nach der kommerziellen Nutzung des Satellitennetzes. Ein anderer Leser befragt mich nach einer Aktienanleihe.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




02. So tickt die Börse: SAP besinnt sich aufs Kerngeschäft: FiBu & Logistik



Vorab möchte ich nur kurz eine Relativierung der Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz über die Lieferung von 14 Leopard II Panzern in die Ukraine geben. Es wird gesagt, er habe gezögert, um alle Beteiligten einzubeziehen. Insbesondere die USA hat er mit an Bord geholt, sie liefern 31 Abrams Panzer.

In den US-Medien lese ich, dass das Ganze eher als PR-Aktion gewertet wird. Zum Vergleich erinnert man daran, dass für den Krieg in Kuwait im Jahr 1990 insgesamt 1.600 schwere US-Panzer benötigt wurden, um Russland aus dem Land zu vertreiben. Bevor nicht mindestens 160 US-Panzer in die Ukraine geschickt würden, so ein Kommentator auf CNBC, sei keine Absicht zu erkennen, den Krieg tatsächlich zu beenden.

Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht wirklich, dass am Tag der Zusage seitens der Ukraine bereits die Forderungen nach Unterstützung auf die Ebene der Kampfjets gehoben wurde. Es zeigt sich, dass der aus deutscher Sicht große Schritt in Sachen Unterstützung mit etwas Abstand betrachtet doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Der Wunsch, Russland möglichst bald an den Verhandlungstisch zu zwingen, entpuppt sich leider anhand obiger Zahlen als romanische Träumerei.


SAP vollführt Rolle rückwärts



Gestern hat Deutschlands größer Softwarekonzern SAP Q-Zahlen vorgelegt, die im Rahmen der Erwartungen liegen: 12% Umsatzwachstum auf 8,44 Mrd. Euro und 17% Gewinnwachstum auf 1,71 Mrd. Euro. Der Cloud-Umsatz ist um 30% auf 1,71 Mrd. Euro gewachsen. Für das Jahr 2023 prognostiziert SAP einen Gewinn von 8,8 - 9,1 Mrd. Euro, etwas mehr als von Analysten erwartet. Die Aktie war in den vergangenen drei Monaten um 30% angesprungen und gab gestern nach den Zahlen etwas ab.

3.000 Stellen möchte SAP weltweit streichen, das sind etwa 2,7% des Personals. CFO Luka Mucic erwartet davon Einsparungen in Höhe von 300 - 350 Mio. Euro. Ich werde weiter unten auf die Stellenstreichungen der IT-Branche gesondert eingehen.

Die eigentlich interessanten Themen befanden sich jedoch im Kleingedruckten. CEO Christian Klein möchte SAP auf das Kerngeschäft fokussieren. Qualtrics wurde 2018 vom damaligen CEO Bill McDermott gekauft, um die Online-Datenanalyse in die SAP-Produkte einzubinden. Es war der Versuch, dem erfolgreichen Wettbewerber Salesforce etwas entgegen zu setzen.

Während SAP ursprünglich in der Finanzbuchhaltung zu Hause war und seine Expertise auf die Beschaffungslogistik ausweiten konnte, punktete Salesforce beim Vertrieb und dem Kundenmanagement. SAP-Software wird daher als ERP (Enterprise Resource Planning) bezeichnet, während Salesforce CRM (Customer Relationship Management) anbietet.

Wer von Ihnen in einem großen Konzern arbeitet, weiß, dass der Vertrieb stets eine besondere Machtposition innehat, weil der Kontakt zum Kunden stets zu den wichtigsten Werten eines Unternehmens gehört. So müht sich SAP seit Jahrzehnten ab, insbesondere den CRM-Teil seines Softwarepakets zu verbessern.

Doch CEO Klein hat mit diesem Ziel nun gebrochen. Qualtrics als Köder für Vertriebsmannschaften wird abgestoßen. Online-Marktforschungsdaten sind laut CEO Klein auch in die SAP-Software integrierbar, wenn Qualtrics nur noch Partner und nicht mehr Tochter ist. Das heißt aber auch, dass Qualtrics seine Daten künftig auch Wettbewerbern, vielleicht sogar Salesforce, zur Verfügung stellen kann.

Außerdem würden die Stellenstreichungen insbesondere im Bereich der CRM-Software vorgenommen, da man dort nicht Marktführer sei. Das Unternehmen konzentriere sich auf seine Kernprodukte, mit denen man Marktführer sei und weltweit weiter Marktanteile hinzugewinne, so CEO Klein.

SAP hält noch 70% an Qualtrics. Beim aktuellen Kurs würde SAP die für 8 Mrd. USD übernommene Qualtrics zu etwas mehr als 8 Mrd. USD an den Markt bringen. Obwohl Qualtrics seinen Kundenstamm unter dem Dach von SAP in den vergangenen vier Jahren verdreifachen konnte, wird das Unternehmen nun Plusminus Null verkauft. Die Aktie von Qualtrics sprang gestern um 30% an. Daran ist ablesbar, dass SAP wohl eher eine Last für das Unternehmen darstellte.

Die 3.000 Stellen, die SAP abbauen möchte, befinden sich überwiegend im Bereich des CRM. So ist es ein Doppelschlag gegen die CRM-Ambitionen des Konzerns. Die Aktie von Salesforce, Tickersymbol CRM, ist gestern um 5% angesprungen. Allerdings hat Salesforce seine eigenen Meldungen, so dass der Kurssprung nicht 1:1 auf die Meldung von SAP zurückzuführen ist.

Gestern Abend war CEO Christian Klein im Interview auf CNBC zu sehen. Seine Botschaft sendete er gleich zweimal in dem 8 Minuten kurzen Interview: SAP hilft Unternehmen in drei Bereichen.

1. Im Bereich der Transformation, wenn also bspw. ein Energieversorger auf Wasserstoff umstellen wolle, könne er den Transformationsprozess mit Hilfe der SAP ERP-Software leichter umsetzen. Ich nehme an, er meint damit, dass SAP im Bereich der Finanzbuchhaltung Kunden aus jeglichen Branchen hat und somit entsprechende Umstellungen problemlos im Rahmen vorgefertigter Lösungen abbilden kann.

2. Im Bereich der globalen Beschaffungsketten müssen Unternehmen resistenter werden, also gleiche Vorprodukte von verschiedenen Lieferanten beziehen, um gegen geopolitische Probleme besser abgesichert zu sein und das Wachstum nicht aufgrund von Lieferengpässen zu gefährden. CEO Klein bezieht sich hier auf die Beschaffungslogistik im SAP ERP-System, das weltweit die meisten Lieferanten angebunden hat und somit reibungslose Prozesse bis hin zur Produktion der Fertigprodukte ermöglicht.

3. Nachhaltigkeit: SAP habe die Daten, die es Unternehmen ermöglichen, ESG-Kriterien zu erfüllen.

Damit hat er drei Bereiche in den Fokus gerückt, die derzeit das Tagesgeschäft in Deutschland dominieren: Energiewende, Lieferkettenengpässe und ESG-Kriterien. In den USA geht man jedoch andere Wege: Eine Energiewende braucht man dort nicht, die USA produzieren mehr Energie als sie benötigen. Die Lieferkettenprobleme werden nicht durch eine globale Streuung gefestigt, sondern durch einen Fokus auf die heimische Produktion. Und ESG ist in den USA nice to have. Die ESG-Kriterien gelten als willkürlich oder leicht manipulierbar und eine neutrale, objektive ESG-Bewertung sieht man in den USA noch in weiter Ferne.

Auf den beabsichtigten Verkauf von Qualtrics angesprochen führt Klein an, es sei aus geschäftlicher Sicht kein Unterschied, ob die Partnerschaft mit der Tochter oder dem Partner Qualtrics fortgeführt werde. Für die Anleger jedoch sei der Verkauf vorteilhaft, da man gebundenes Kapital in den Konzern zurück hole.

Spätestens nach dieser Aussage hat sich für mich mein Blick auf SAP, das einstige Vorzeigeunternehmen Deutschlands, gefestigt: Der Konzern konzentriert sich auf ERP-Software im Bereich der Finanzbuchhaltung und der Beschaffungslogistik. Ein Wachstum von 5-8% p.a. lässt sich in diesem Bereich ohne mutige Investitionen bewerkstelligen. Höhere Wachstumszahlen sind jedoch nicht zu erwarten, da die Ziele im Bereich des CRM nun aufgesteckt wurden.

Bislang lag die Dividendenrendite meist unter 2% und ist somit zu niedrig für eine Dividendenaktie in unserem Portfolio (mind. 2,5%). Alle anderen Kriterien werden jedoch erfüllt, so gab es bspw. in den vergangenen Jahren jedes Jahr eine Dividendenerhöhung. Nur ein Drittel des Konzerngewinns wird als Dividende ausgeschüttet. Und das Gewinnwachstum ist aufgrund der Umstellung auf die Cloud kontinuierlich überproportional zum Umsatzwachstum.

Ein großer Wermutstropfen stellt das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm dar: 10% des Umsatzes gingen im Jahr 2021 in Form von SBCs (Aktienausschüttungen) an Mitarbeiter. Ich kenne SAP als sehr mitarbeiterfreundliches Unternehmen. Doch 10% vom Umsatz ist eine Ziffer, die aus dem Rahmen fällt. An die Aktionäre wird eine Dividende in Höhe von 2,28 Mrd. Euro ausgeschüttet, das sind 8% des Umsatzes.

Meine Einschätzung: Immerhin hat CEO Christian Klein die Nachricht verstanden, dass ausufernde Kosten in konjunkturell anspruchsvollen Zeiten nicht toleriert werden. Doch seine Kosteneinsparungen beziehen sich auf Projekte, in denen Phantasie für künftiges Wachstum steckte. Gleichzeitig kündigt er an, die eingesparten Mittel verstärkt in die Überarbeitung des Kerngeschäfts zu stecken. Das verunsichert Kunden, denn die waren davon ausgegangen, dass die Kernprodukte bereits State of the art sind. Gleichzeitig verunsichert das auch Aktionäre, die sich nun fragen, wo denn künftiges Wachstum herkommen soll.

Grundsätzlich ist es natürlich nicht verkehrt, das eigene Produkt sauber aufzustellen und die eigene Kernkompetenz auszubauen. Doch das höre ich von SAP seit 30 Jahren und ich warte vergeblich darauf, dass die tolle Software mal dafür eingesetzt wird, einen neuen Geschäftsbereich als Erstes zu besetzen. SAP wird damit immer mehr zum "Versorger" der Softwareindustrie, ein Basisinvestment ohne große Marge. Solche Unternehmen sind gute Dividendenbringer, doch eine attraktivere Dividende wird durch eine zu hohe Mitarbeiterbeteiligung vereitelt.


Stellenstreichungen



Sie wissen, dass die rückläufigen Inflationszahlen bei mir noch nicht unbedingt für Entspannung sorgen. Mittelfristig, also auf Sicht von 12-18 Monaten, kann sich die Inflation durchaus abmildern. Das liegt zum einen am Basiseffekt (die Vorjahreszahl ist irgendwann bereits auf dem höheren Niveau, so dass der weitere Anstieg prozentual kleiner ausfällt) und zum anderen an den nachlassenden Lieferkettenproblemen. Die Rohstoffpreise sind überwiegend bereits wieder auf das Niveau von Mitte 2021 zurückgefallen.

Doch die Entscheidung, ob wir ein Jahrzehnt hoher Inflation wie in den 1970ern bekommen oder nicht, findet auf dem Arbeitsmarkt statt. Es gibt derzeit weder in Deutschland, noch in den USA eine nennenswerte Arbeitslosigkeit. Wir Volkswirte bezeichnen eine Arbeitslosenquote von 4% als "Vollbeschäftigung", da wir schätzen, dass zu jedem Zeitpunkt etwa 4% aller Angestellten sich neu orientieren. Eine niedrigere Arbeitslosenquote ist daher eigentlich nicht möglich.

Obwohl wir auf einen Konjunkturabschwung zulaufen, haben wir in Deutschland eine Arbeitslosenquote von nur 5,4%. In den USA beträgt die Arbeitslosenquote aktuell sogar nur 3,5%. Für das Jahr 2023 wird ein stabiler Arbeitsmarkt prognostiziert. Um die Bedeutung dieser Prognose besser einzuordnen, habe ich mal die letzten Meldungen für Sie zusammen gestellt:

Alphabet CEO Sundar Pichai verkündete die Streichung von 12.000 Stellen, 6% der globalen Beschäftigten.

Microsoft setzt 10.000 Mitarbeiter frei, 5% der Mitarbeiter.

Amazon CEO Andy Jassy verkündete die Streichung von 18.000 Stellen, rund 1,1% der 1,6 Mio. Mitarbeiter. Während der Corona-Pandemie hatte Amazon 300.000 neue Mitarbeiter eingestellt.

Salesforce kürzt die Belegschaft um 10% bzw. 7.000 Mitarbeiter.

Meta Platforms war schon schneller, denn bereits im November wurde die Streichung von 11.000 Mitarbeitern bzw. 13% der Belegschaft angekündigt. CEO Mark Zuckerberg machte diese Ankündigung und erzeugte damit einen Kursrutsch von 25%.

Spotify kürzt die Belegschaft um 6% bzw. 600 Stellen.

Heute geht's nun los mit wirklich nennenswerten Stellenstreichungen: Spielzeughersteller Hasbro (Monopoly, Cluedo) warnt vor einem schwachen Weihnachtsgeschäft, feuert den COO (Chief Operative Officer) und streicht 1.000 Stellen, was 15% der Belegschaft entspricht.

Trotz dieser wachsenden Liste von Entlassungswellen bleibt der Arbeitsmarkt im Jahr 2023 angespannt: Fachkräftemangel und hohe Lohnforderungen bestimmen die Schlagzeilen. Die frei werdenden Arbeitskräfte werden offensichtlich ohne Probleme von anderen Arbeitgebern aufgesogen. Druck auf das Lohnniveau ist nicht zu erkennen. Und damit bleibt der Treiber einer möglichen zweiten Welle der Inflation intakt: Lohnsteigerungen führen zu mehr Geld im Portemonnaie der Bevölkerung und damit zu einer höheren Kaufkraft beim Konsumenten.

Gleichzeitig drehen die Frühindikatoren für die Konjunktur schon wieder ins Grüne: ifo-Geschäftserwartung kam besser rein als erwartet, US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren niedriger als erwartet, der Einkaufsmanagerindex in Deutschland lag über den Erwartungen und zeigt schon wieder ein anziehendes Geschäft.

Nächste Woche wird der US-Notenbankchef Jay Powell seine Zinsentscheidung bekannt geben. Es wird ein Zinsschritt von "nur" 0,25% erwartet. Wichtiger werden seine Worte sein. Einige Volkswirte erwarten bereits, dass keine weiteren Zinsanhebungen mehr folgen werden. Die Mehrzahl geht von noch einem kleinen Zinsschritt am 22. März aus.

Ich gehe davon aus, dass Jay Powell die konjunkturelle Entwicklung und deren Auswirkung auf die Inflation ähnlich kritisch verfolgt wie ich. Daher werden seine Worte meiner Einschätzung nach einmal mehr hart ausfallen und keine Signale der Entspannung senden. Im Gegenteil, er dürfte erneut betonen, dass weitere Zinsschritte erforderlich sein werden, um die Inflation im Zaum zu halten. Wie viele wird er offen lassen. Doch die Formulierung könnte für diejenigen eine Überraschung sein, die nur noch eine erwarten.

Bei Christine Lagarde bin ich mir nicht sicher, da bei ihr keine volkswirtschaftlichen Kenntnisse vorhanden zu sein scheinen. Immerhin hat sie zuletzt in Davos betont, dass Sie weiterhin den Leitzins in Europa anheben werde. Oberstes Ziel sei, die Inflation einzudämmen.

Lagarde ist einen Tag nach Powell dran. Nachdem sie viel zu spät mit den Zinsschritten begonnen hat, scheint sie sich nun mit Powell abgesprochen zu haben. Ich könnte mir vorstellen, dass sie dieses Mal ähnlich strikt weitere Zinsanhebungen in Aussicht stellen wird wie Powell.

Was die möglichen Zinsentscheidungen für die Aktienmärkte bedeuten, werde ich in Kapitel 04 besprechen. Schauen wir nun einmal auf die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes.

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES26.1.23Woche ΔΣ '23 Δ
DAX15.150 0,8%8,8%
S&P 5004.071 3,6%6,0%
Nikkei27.383 3,1%4,9%
Shanghai A 3.422 0,0%5,7%
Euro/US-Dollar1,090,2%1,4%
Euro/Yen141,000,2%0,5%
10-Jahres-US-Anleihe3,53%0,03-0,35
Umlaufrendite Dt2,25%0,12-0,21
Feinunze Gold$1.929 0,2%5,8%
Fass Brent Öl$86,34 -0,8%3,2%
Kupfer$9.360 0,8%11,1%
Baltic Dry Shipping$677 -15,5%-55,3%
Bitcoin$23.162 8,4%39,6%








03. Sentiment: Extreme Absicherungspositionen von Privatanlegern über die Euwax



stimmungsumfrage Die drei Monate alte Rallye im DAX erhielt vor 10 Tagen einen Dämpfer, als einige Notenbanker mit überraschend scharfen Worten weitere Zinsanhebungen in Aussicht stellten. Doch nach einem Rücksetzer von 2%, nicht besonders viel nach der fulminanten Rallye, berappelten sich die Aktienmärkte umgehend wieder. Der DAX ist heute nur noch 100 Punkte von seinem Mitt-Januarhoch entfernt.

Das Anlegersentiment hat sich parallel zu den moderat steigenden Kursen moderat aufgehellt. Nach einem Wert von 1,1% in der Vorwoche signalisiert das Anlegersentiment mit 1,9% nun eine gute Stimmung unter den Anlegern. Auch die Selbstzufriedenheit zeigt mit einem Wert von 0,7% (Vorwoche 0,8%) moderate Zufriedenheit.

Für die Zukunft hingegen sieht es nicht so rosig aus: Die Zukunftserwartung ist auf 0,4% abgesackt (Vorwoche 1,5%). Damit leert sich das Lager der Bullen zusehends, während gleichzeitig das Lager der Bären unverändert bleibt. Man sammelt sich offensichtlich in der neutralen Zone.

Allerdings steigt die Investitionsbereitschaft auf 2,0% (Vorwoche 0,8%). Damit sehen viele Anleger offensichtlich eine Chance in einem eventuellen Kursrücksetzer.

Wir kennen das Verhalten: Der Rücksetzer vor 10 Tagen war offensichtlich weder stark noch zeitlich lang genug, um investierfreudigen Anlegern die Chance zu geben, einzusteigen. Seither klettern die Kurse unter geringen Schwankungen kontinuierlich höher, im Wochenvergleich stieg der DAX diese Woche um 0,7% an. Und jeden Tag hoffen viele Anleger nun offensichtlich nochmals auf einen nennenswerten Rücksetzer, um nun doch noch einsteigen zu können.

Häufig wartet man vergeblich.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf -17 gesunken, der niedrigste Wert seit dem Corona-Crash. Privatanleger fürchten offensichtlich sehr stark einen heftigen Rücksetzer und sichern sich mit entsprechenden Produkten gegen fallende Kurse ab.

Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex mit Optionen absichern, haben ein Put/Call-Verhältnis von 2,8, was ebenfalls ein starkes Interesse an Put-Absicherungen signalisiert. Im Verlauf der Woche stand das Put/Call-Verhältnis bereits bei 7, was ähnlich hoch ist wie das Put/Call-Verhältnis kurz vor dem Rücksetzer vor 10 Tagen.

An der CBOE ist das Put/Call-Verhältnis rückläufig und signalisiert ein abnehmendes Absicherungsbedürfnis der US-Anleger.

US-Fondsanleger haben ihre Investitionsquote auf 75% hochgefahren. Damit erreichen sie das höchste Investitionsniveau der vergangenen 10 Monate, langfristig betrachtet befinden sie sich damit wieder in einem normalen Bereich.

Die Bulle-Bär-Differenz der US-Privatanleger steht bei -8%. 37% Bären stehen 28% Bullen gegenüber. Anders als in Deutschland ist in den USA das Bärenlager also noch immer das größte Lager und sogar größer als das Lager der Neutralen.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 68% moderate Gier an.

Interpretation



stimmung_neutral Die Spannungen, die wir mit unserer Sentimenterhebung in den Vorwochen festgestellt haben, konnten sich durch den kurzen Rücksetzer sowie die moderate Erholung deutlich abbauen. Viele Anleger "wünschen" sich zwar noch einen weiteren, kurzen Rücksetzer, um zuzukaufen, doch unsere Umfrage zeigt keine eklatante Fehlallokation, die zu Problemen führen könnte.

Ganz anders sieht es mit dem Euwax-Sentiment aus, aus dem eine extrem hohe Absicherungsposition der Privatanleger hervor geht. Diese führt dazu, dass Rücksetzer bereits frühzeitig gekauft werden, also ein stabiles Sicherheitsnetz haben. Sollten die Kurse jedoch weiter so kontinuierlich und schwankungsarm klettern, dann könnten diese Absicherungspositionen irgendwann unter Druck geraten. Deren Auflösen würde dem DAX sodann weiteren Zündstoff geben, was ihn höher katapultieren dürfte.

So bleibt es bei meiner Aussage der Vorwoche: Das Überraschungspotential liegt auf der Oberseite.

goldvorne Ganz anders sieht es am Goldmarkt aus. Dort wurde die Erwartung einer Rallye nun offensichtlich zu Grabe getragen. Die Stimmung sackt ab, obwohl der Goldpreis sein hohes Niveau halten kann. Die Zukunftserwartung ist seit sechs Wochen kontinuierlich gesunken und erreicht heute ein negatives Extremniveau. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass der Goldpreis seine gute Performance der vergangenen Monate weiter beibehält und in den kommenden Wochen weiter nach oben klettert.










04. Ausblick: Transaktionsankündigungen für Montag



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05. Update beobachteter Werte



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06. Leserfragen



Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Allerdings erhalte ich zu viele Leserfragen, als dass ich alle individuell beantworten könnte. Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und hilfreich machen.

Ich bitte daher um Ihr Verständnis, wenn ich wie folgt vorgehe. Sie profitieren davon wie die anderen 25.000 Heibel-Ticker Leser:

1. Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden natürlich stets binnen kurzer Zeit beantwortet.

2. Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Allgemeinheit von Interesse.

3. Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werde ich im Heibel-Ticker beantworten.

Mit dieser Vorgehensweise hoffe ich, wieder mehr Zeit für die Recherche von Themen zu haben, die ich für wichtig halte und überzeugt bin, dass dies vielen Lesern meines Börsenbriefs Mehrwert bietet.

Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich mehr Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlt. Das ist jedoch den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS gegenüber unfair, denn es darf erwartet werden, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle Abonnenten relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)

Kommerzielle Nutzung des Satellitennetzes


Hallo Herr Heibel,

ich verfolge ihren Börsenbrief ja jetzt schon über mehrere (15?) Jahre, auch wenn ich zwischendurch nur ein "Standard" Bezieher war.
Ich denke, der nächste große Boom wird das Internet über Satellit werden, wo man überall auf der Welt mobilen Internetzugang haben wird.
Bisher zeichnet sich ja ab, dass Elon Musk und Jeff Bezos wahrscheinlich das Rennen unter sich ausmachen werden, aber egal, wer das machen wird, werden wahrscheinlich andere kleinere Firmen direkt von dem neuen Geschäft stark profitieren. Qualcomm liefert ja momentan die Chips für die Smartphones um sich mit den Satelliten von Iridium zu verbinden. Wenn man sich überlegt, dass jedes mobile Gerät (Autos, Handys, Tablets...) in Zukunft Chips brauchen, die sich mit Satelliten verbinden können, dann sehe ich da ein enormes Potential für die Zukunft.
Vielleicht kann man ja frühzeitig ein weiteres Juwel finden (MS, Apple, Google, Amazon), bevor die Börse das Potential des Marktes erkennt.
Ihre Meinung dazu würde mich wirklich sehr interessieren und eventuell ist es ja auch für die Leser Ihres Börsenbriefes interessant.

Mit freundlichen Grüßen
Ralf aus Ottobrunn

ANTWORT
Wenn es ums autonome Fahren geht, wird Tesla die Nase vorn haben, weil enorme viele Daten über das Internet ausgetauscht werden müssen, und da ist Elon Musk mit seinem eigenen Satellitennetz im Vorteil ggü. Mercedes, Toyota, aber auch Google (Waymo) oder Apple. Die Kapazität der 5G-Mobilfunknetze reicht nicht ansatzweise aus, um die Daten zu transportieren, die künftig zwischen autonom fahrenden Autos ausgetauscht werden.

Aber ich bin ungern bei sehr jungen Technologien dabei, da von der technischen Realisierung bis zum wirtschaftlichen Erfolg ein weiter Weg ist, auf dem viele innovative Unternehmen aus finanziellen Gründen auf der Strecke bleiben. Mit anderen Worten: Die kommerzielle Nutzung des Satellitennetzes steckt noch in den Kinderschuhen, da warte ich noch ein wenig.


Aktienanleihe: Quatsch mit Soße


Sehr geehrter Herr Heibel,

vielen Dank für die stets spannende und lehrreiche Lektüre!

Ich habe heute eine Frage (nach rund 1,5 Jahren als Kunde bei Ihnen tatsächlich das erste Mal 😄):

Ich wurde heute auf 3 „neue“ Anleihen mit einer auf den ersten Blick ziemlich hohen Verzinsung aufmerksam gemacht. Ich füge Ihnen den Link ein: https://broker-test.de/trading-news/aktienanleihen-mit-bis-zu-122-p-a/

Es geht hierbei um Infineon, Volkswagen und Amazon. Was halten Sie von diesen Anleihen?

Speziell zu Volkswagen und Infineon würde mich Ihre Meinung interessieren, ggf. auch im Vergleich zur Südzucker-Anleihe, in die ich bereits seit einiger Zeit investiert bin.

Vielen Dank im Voraus und beste Grüße aus Chemnitz bzw. aktuell gerade von Rasdhoo in den Malediven, Sven

ANTWORT
Zu 2.: Wir haben eine „Unternehmens“-Anleihe. Unsere Anleihe wurde vom Unternehmen Südzucker ausgegeben und wird variabel, in Abhängigkeit vom Marktzins (Euribor) verzinst.

Sie haben mir „Aktien“-Anleihen vorgeschlagen. Die Unternehmen Infineon, Volkswagen oder Amazon haben damit nichts zu tun. Es sind Emittenten (Banken/Broker), die diese Aktienanleihe ausgeben und versprechen, einen hohen Zins zu zahlen, falls die Aktie ansteigt. Sollte die Aktie jedoch fallen, erhalten Sie zwar den hohen Zins, aber nur einen Bruchteil Ihres Investments zurück.

Auf Seite 2 des Verkaufsprospekts zur VW-Anleihe werden die Szenarien klar definiert: Wenn die Aktie stabil läuft, erhalten Sie in einem Jahr Ihr Investment plus 10,19% zurück. Wenn die Aktie eine fulminante Rallye hinlegt, erhalten Sie ebenfalls nur Ihr Investment plus 10,19% Zinsen zurück. Sie geben Ihr Geld also in fremde Hände und erzielen maximal 10,19% Gewinn.

Auf der anderen Seite würde eine schlechte Kursentwicklung zu einer reduzierten Rückzahlung führen, was eine Rendite von -25,17% nach sich ziehen würde. Kommt es zum Crash, dann könnten Sie sogar 85% Ihres eingesetzten Kapitals verlieren.

Mit einer solchen Aktienanleihe beschränken Sie also Ihre Gewinnmöglichkeit, Ihr Verlustrisiko ist jedoch gleichzeitig unbegrenzt. Ich halte das für Schwachsinn.

Wenn Sie von einem Unternehmen überzeugt sind, dann sollten Sie sich die Aktie kaufen. Im Erfolgsfall sind Ihre Gewinnmöglichkeiten nach oben unbegrenzt. Sollten Sie falsch liegen, müssen Sie irgendwann die Reißleine ziehen und einen Verlust realisieren. Wie viel Verlust Sie akzeptieren können, das können Sie für sich selbst definieren.

Aktienmärkte schwanken. Einzelne Aktien schwanken noch stärker, sowohl nach oben als auch nach unten sind die Ausschläge mitunter sehr groß. Gute Unternehmen laufen dann aber über die Zeit nach oben deutlich besser und kompensieren für die Ausreißer nach unten. Da sind zweistellige Renditen p.a. keine Seltenheit. Ich verstehe wirklich nicht, warum man sich mit einer Aktienanleihe die Gewinnmöglichkeiten beschränken möchte, während man die Verluste im Zweifel ausufern lässt.

Ach, Sie meinen die „Barriere“? 20% „darf“ die Aktie also nach unten rutschen, ohne dass die Rückzahlung gefährdet ist.

Wenn Sie sich die Performance der Volkswagenaktie in den vergangenen vier Jahren anschauen, dann sieht das nach einer intelligenten Herangehensweise aus: Im Jahr 2019 betrug die Jahresperformance von VW -1%, im Jahr 2020 lag die Performance trotz Corona bei +8%, 2021 folgten dann -4% und selbst im Jahr 2022 kam VW mit -5% über die Ziellinie. Bei dieser Statistik sieht eine Barriere von 20% sehr gut aus.

Doch die Jahresperformance ist eher ein Zufallswert, genauso wie die Performance der VW-Aktie zum Stichtag der von Ihnen vorgeschlagenen Aktienanleihe: 15.12.2023. Denn zwischenzeitlich schwankt die Aktie sehr stark. Im Jahr 2019 lagen Hoch und Tief 27% auseinander, im Jahr 2020 waren es sogar 58%. Im Jahr 2021 betrug die Schwankungsbreite 44% und im Jahr 2022 waren es 42%.

Also wenn ich mir die Risiko/Chance-Relation für diese Aktienanleihe anschaue, kann ich nicht verstehen, dass Anleger so einen Quatsch kaufen. Tut mir leid, wenn ich hier so deutlich werde, aber solche Aktienanleihen sind mir schon lange ein Dorn im Auge.




07. Übersicht HT-Portfolio



Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
Kbei Gelegenheit Kaufen, 
NKNachkaufen 
HHalten, 
Vbei Gelegenheit Verkaufen, 
TVTeilverkauf, also nicht die ganze Position 
VLVerkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
SLStopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden 
TSTrailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird 



Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs

www.heibel-ticker.de


mailto:info/at/heibel-ticker/./de



08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise



Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung



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