Heibel-Ticker 23/8 - Inflationssorgen schüren Rezessionsangst

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24.02.2023:



H E I B E L - T I C K E R    F R E E

B Ö R S E N B R I E F

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

18. Jahrgang - Ausgabe 08 (24.02.2023)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts230226.pdf



Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

01.Info-Kicker: Inflationssorgen schüren Rezessionsangst
02.So tickt die Börse: Gruppenrotation von Wachstums- zu Dividendenaktien
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
03.Sentiment: Hoher Pessimismus wirkt wie Sicherheitsnetz
 -
04.Ausblick: Fahrplan bis zum Sommer
05.Update beobachteter Werte
 Erleichterung nach Q-Zahlen, Dividende enttäuscht
 Solide Q-Zahlen mit konservativem Ausblick
 Produktion '22 hinter Erwartung
 Erfreuliche Margenentwicklung
 Zahlen analog zu Devon
 BaFin bestellt Sonderbeauftragten
06.Leserfragen
07.Übersicht HT-Portfolio
08.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
09.An-/Ab-/Ummeldung



01. Info-Kicker: Inflationssorgen schüren Rezessionsangst



Liebe Börsenfreunde,

*** IN EIGENER SACHE: HEIBEL IN DEN MEDIEN ***

Diese Woche ist viel passiert. Es gibt gleich drei Auftritte von mir, deren Aufzeichnung Sie unter den folgenden Links abrufen können:

1. Der monatliche Heibel-Ticker Videocall vom Mittwoch dieser Woche: Eine Stunde und fünfzehn Minuten beschäftigen wir uns mit der aktuellen Marktlage, mit unserem Portfolio, das ich erneut an die Startelf von Borussia Mönchengladbach beim Sensationsspiel gegen Bayern München angepasst habe, sowie mit einer Reihe von Fragen, die im Chat gestellt wurden.

Monatlicher Heibel-Ticker Videocall Feb. '23

Einen Tag zuvor, am Dienstag, habe ich ein hervorstechendes Ergebnis der wöchentlichen Sentimentanalyse auf YouTube präsentiert. In einem 10-Minutenvideo zeige ich, dass die Zukunftserwartung für die Ölpreisentwicklung ein Extremniveau erreicht hat, das in den vergangenen 16 Jahren erst 17 mal auftrat. In der Vergangenheit stieg der Ölpreis im Anschluss an einen so extremen Wert in den sechs Folgemonaten um durchschnittlich 38,5% an. Das muss dieses Mal nicht wieder so kommen, aber es handelt sich schon um ein starkes Signal, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Hier der Link zum Video:

animusX-Umfrageanalyse zur Ölpreisentwicklung: Prognose +38,5% in sechs Monaten

Am Montag war ich eingeladen zum Podcast Datenaffaire von Annika Bergbauer. Wir sprachen über animusX, über das Konzept hinter den Sentiment-Fragen und über Auswertungsmöglichkeiten sowie weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Hören Sie doch mal rein:

Podcast Datenaffaire zu animusX auf Spotify

Podcast zu animusX direkt auf der Webseite von Datenaffaire

*** ENDE IN EIGENER SACHE: HEIBEL IN DEN MEDIEN ***

Mit acht Leserfragen und sechs Updates sowie den obigen Medienauftritten habe ich diese Woche schon ziemlich häufig meine Einschätzung abgegeben. Daher bleibt in der heutigen Ausgabe der Rückblick im Kapitel 02 recht kurz: Ich erläutere die Gruppenrotation, die bislang für eine Rallye bei Wachstumstiteln, und seit einigen Tagen für eine Renaissance der Dividendenaktien sorgte.

Die heutige Sentimentanalyse in Kapitel 03 setzt die Interpretation der Vorwochen dahingehend fort, dass die Aktienmärkte auf der Unterseite recht gut abgesichert sind und nach oben Überraschungspotential besteht. Diese Woche kommen US- und deutsche Anleger in ihrem Stimmungsbild erstmals in diesem Jahr zusammen.

Auch der heutige Ausblick in Kapitel 04 bleibt kurz. Ich gebe Ihnen ganz grob meine Einschätzung über den weiteren Jahresverlauf an den Aktienmärkten bis zum Sommer.

Diese Woche haben eine ganze Reihe von Unternehmen aus unserem Heibel-Ticker Portfolio Q-Zahlen und Jahreszahlen veröffentlicht. Zahlen von Unternehmen aus der Bauindustrie, der Edelmetallproduktion, dem Einzelhandel, der Öl- und Gasindustrie und der Gesundheitsbranche habe ich kommentiert. Außerdem habe ich eine aktuelle Entwicklung zu einem Unternehmen kommentiert, das am Montag Zahlen bringen wird. Sie sehen, es ist viel los: Bitte verpassen Sie daher nicht Kapitel 05.

Die Leserfragen beschäftigen sich mit den folgenden Themen:
- Windowdressing
- Meyer Burger
- Wasserstoffaktien
- Inflation für Broker
- Bitcoin
- Anleihe des Landes Baden-Württemberg
- Steuerliches Entlastungspaket
- Renditeberechnung zu US-Anleihen & Szenarien einer Rezession

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




02. So tickt die Börse: Gruppenrotation von Wachstums- zu Dividendenaktien



Unsere Dividendenaktien, die seit Jahresbeginn dem Markt hinterherhinken, entwickelten sich diese Woche recht stabil. Die Highflyer der vergangenen 10 Jahre, die im Jahr 2022 brutal ausverkauft wurden und sich seit Jahresbeginn extrem stark erholt haben, gaben diese Woche wieder ab.

Der DAX notiert zur Stunde (15:40 Uhr) bei einem Wochenminus von 1%. Der Fokus liegt noch immer auf den Wachstumstiteln, mit denen eine ganze Generation über Jahre Erfolge feierte. Entsprechend ist die Stimmung an den Aktienmärkten niedergeschlagen, obwohl das Minus in meinen Augen moderat ist, und obwohl es eine ganze Reihe von Gewinnern gibt.

Diversifikation ist das Zauberwort: Sie können nicht wissen, wann die einen, und wann die anderen Aktien beliebt sind. Trader rotieren von der einen Gruppe zur anderen und verstärken die jeweilige Entwicklung dadurch. Ich versuche, in unserem Heibel-Ticker Portfolio über die Gewichtung beiden Entwicklungen gerecht zu werden. Derzeit haben wir nur wenige Wachstumstitel, da diese Aktien in einem Umfeld steigender Zinsen Bewertungsabschläge erfahren. Auf der anderen Seite haben wir verstärkt in Dividendentitel investiert, da diese Titel ungeachtet der Konjunkturentwicklung solide Rückflüsse versprechen.

Nachdem zum Jahresbeginn gerade die Wachstumsunternehmen starke Kurszuwächse verzeichneten, sorgten eine ganze Reihe von überraschend starken Konjunkturdaten für die Kehrtwende: Die Notenbanken sowohl in den USA als auch in Europa haben noch einen weiten Weg vor sich, um die Inflation einzufangen. Diese Erkenntnis sickert so langsam bei den Anlegern durch.

Steuern wir also auf einen erneuten Ausverkauf zu, der die Aktienmärkte auf die Tiefs des Vorjahres oder noch tiefer zurückführen wird? Ein Kapitel 04 gehe ich dieser Frage nach.

Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes in der abgelaufenen Woche entwickelt haben:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES23.2.23Woche ΔΣ '23 Δ
DAX15.240 -1,5%9,5%
S&P 5003.954 -2,5%3,0%
Nikkei27.453 -0,2%5,2%
Shanghai A 3.425 1,3%5,8%
Euro/US-Dollar1,05-1,2%-1,5%
Euro/Yen143,700,3%2,4%
10-Jahres-US-Anleihe3,96%0,110,08
Umlaufrendite Dt2,49%-0,050,03
Feinunze Gold$1.810 -1,6%-0,7%
Fass Brent Öl$82,72 -0,1%-1,1%
Kupfer$8.899 -0,4%5,6%
Baltic Dry Shipping$816 54,0%-46,1%
Bitcoin$23.120 -3,9%39,4%



Der Baltic Dry Verschiffungsindex ist diese Woche um 54% angesprungen. Der Index gibt den durchschnittlichen Preis für die Verschiffung von Schüttgut auf den Weltmeeren an. Da China auf diesem Markt der mit Abstand größte Akteur ist, hängt der Verschiffungspreis maßgeblich an der chinesischen Wirtschaft.

China hat die Corona-Beschränkungen aufgehoben und eine Corona-Welle zieht durch das Land. Produktionsausfälle sind die Folge. Doch im Anschluss an die Corona-Welle wird es endlich auch in China eine recht hohe Herdenimmunität geben. China kommt zwar nicht so schnell zurück an die Weltmärkte, wie sich das einige Anleger gewünscht haben. Doch China wird zurückkommen. Der stark angesprungene Baltic Dry Index ist nun ein erster Indikator für die wieder zunehmende Aktivität Chinas.

Schauen wir mal, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.




03. Sentiment: Hoher Pessimismus wirkt wie Sicherheitsnetz



stimmungsumfrage Um 1% ist der DAX diese Woche zurückgekommen. Zweifel daran, ob steigende Leitzinsen die Inflation einfangen können, ohne eine Rezession zu provozieren, haben Sorgenfalten auf die Stirn der Anleger gezaubert.

So ist unser Anlegersentiment auf einen Wert von +0,5% zurückgekommen (Vorwoche +1,4%). Es handelt sich um die schlechteste Stimmung seit Jahresbeginn.

Auch die Verunsicherung unter Anlegern ist wieder zu messen: -0,8% zeigt unser Indikator für die Selbstzufriedenheit, nach +0,9% in der Vorwoche. Auch dieser Indikator ist erstmals seit Jahresbeginn ins Minus gerutscht.

Die Zukunftserwartung steigt häufig mit fallenden Kursen an. Doch nicht so diese Woche: Der Wert von -0,2% zeigt die aufkommende Skepsis, die Anleger für die künftige Aktienmarktentwicklung haben. Fast hat es den Anschein, dass die fallenden Kurse die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Rallye zunichte machen.

So ist auch die Investitionsbereitschaft auf +0,5% gefallen (Vorwoche +1,1%) und somit auf dem zweitniedrigsten Wert seit ... Trommelwirbel ... seit einem Jahr!

Das Euwax Sentiment der Privatanleger bleibt mit einem Wert von -7,5 auf einem moderat negativen Niveau. Anleger sichern sich weiterhin gegen Kursverluste ab.

Das Put/Call-Verhältnis der Eurex, über die sich die institutionellen Anleger absichern, zeigt mit einem Wert von 1,5% nur eine verhältnismäßig geringe Absicherungsneigung an.

Das Put/Call-Verhältnis der CBOE ist leicht angestiegen, US-Anleger werden wieder vorsichtiger. Auch die US-Fondsanleger werden vorsichtiger und haben ihre Investitionsquote drastisch auf 57% gesenkt (Vorwoche 81%).

Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger ist wieder ins Minus gerutscht. 39% Bären stehen nur 22% Bullen gegenüber. Es handelt sich um einen heftigen Stimmungsumschwung, den die US-Anleger in dieser Woche vollzogen haben.

Der technische Angst & Gier Indikator des S&P 500 pendelt im neutralen Bereich.

Interpretation



stimmung_negativ Der Stimmungseinbruch ist diese Woche sowohl in den USA als auch bei uns deutlich zu sehen. Die Schmerzen des Bärenmarktes aus dem Vorjahr sind noch in frischer Erinnerung, so dass Anleger bei ersten Anzeichen dafür, dass sich diese schlechte Entwicklung des Vorjahres fortsetzen könnte, in Windeseile davon laufen.

Das hat auch etwas Gutes, denn damit haben wir auf hohem Kursniveau so etwas wie eine kleine Panik erlebt. Viele Anleger mit schwachen Nerven haben den Markt verlassen. Es bleiben die besonneneren Anleger, die ihre Positionen nicht so schnell verkaufen. Das ist häufig eine gute Basis für weitere Kursanstiege.

In den vergangenen Wochen betonte ich mehrfach, dass das Überraschungspotential auf der Oberseite liege. Ich fühle mich mit dem Wochenverlauf in dieser Interpretation bestätigt. Denn schon ein kleines Kursminus von 1% im DAX, das wir in der abgelaufenen Woche gesehen haben, sorgte für den hier gezeigten heftigen Stimmungsumschwung, der schon erste Anzeichen von Panik in sich trägt.

Zur Erinnerung: Noch Ende September stand der DAX um 22% tiefer als heute, zum Jahreswechsel stand er um 14% tiefer. Und bei einem Minus von 1% zeigen Anleger nun schon erste Anzeichen von Panik. Da zeigt sich das Sicherheitsnetz, das ich in den Vorwochen erwähnte.

Nun haben wir tatsächlich eine Reihe von Konjunkturmeldungen erhalten, die weitere Zinsanhebungen erwarten lassen und somit die Rezessionsgefahr schüren. Diese Gefahr ist real und nach der Aktienmarktrallye der vergangenen Monate nicht mehr vollständig im Aktienmarkt eingepreist. Je nach Nachrichtenlage kann der Druck auf den Kursen anhalten, doch ein Abrauschen ist vor dem Hintergrund der doch schon recht negativen Stimmung eher unwahrscheinlich.

Vielmehr bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass das Überraschungspotential weiterhin auf der Oberseite zu finden ist.

oelvorne Die Zukunftserwartung am Ölmarkt habe ich in der abgelaufenen Woche mehrfach kommentiert: So viel Optimismus hat in der Vergangenheit bereits 17 mal zu einem stark ansteigenden Ölpreis in den 6 Folgemonaten gesorgt, durchschnittlich um 38,5%. Diese Woche ist der Zukunftsoptimismus nochmals weiter angestiegen. Ich möchte diesen Wert jedoch nicht auswerten, da dieser Anstieg gegebenenfalls darauf zurückzuführen ist, dass ich Sie, liebe Umfrageteilnehmer, mit meiner bullischen Interpretation beeinflusst haben könnte.










04. Ausblick: Fahrplan bis zum Sommer



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05. Update beobachteter Werte



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06. Leserfragen



Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Allerdings erhalte ich zu viele Leserfragen, als dass ich alle individuell beantworten könnte. Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und hilfreich machen.

Ich bitte daher um Ihr Verständnis, wenn ich wie folgt vorgehe. Sie profitieren davon wie die anderen 25.000 Heibel-Ticker Leser:

1. Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden natürlich stets binnen kurzer Zeit beantwortet.

2. Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Allgemeinheit von Interesse.

3. Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werde ich im Heibel-Ticker beantworten.

Mit dieser Vorgehensweise hoffe ich, wieder mehr Zeit für die Recherche von Themen zu haben, die ich für wichtig halte und überzeugt bin, dass dies vielen Lesern meines Börsenbriefs Mehrwert bietet.

Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich mehr Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlt. Das ist jedoch den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS gegenüber unfair, denn es darf erwartet werden, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle Abonnenten relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)

Windowdressing zum Jahresende für HT-Portfolio nutzen


Hallo Herr Heibel,

danke für den Videocall gestern, da haben Sie ein tolles neues Format erschaffen, eine super Ergänzung zum Newsletter. Sie sind einfach ein toller Kommunikator, egal auf welchem Kanal.

Sie sind gestern auf meine Frage zum Windowdressing eingegangen, und ich stimme Ihren Ausführungen zu: im Heibel Ticker machen wir kein Intraday Trading oder spekulieren auf fallende Kurse via Optionsscheinen.

Meine Gedanken gingen eher in folgende Richtung: Sie hatten korrekt vorhergesagt, dass kurz vor Jahresende diejenigen Titel nochmal ausverkauft werden, die im Jahresverlauf schlecht gelaufen sind, also insb. spekulative Technologie Titel.
Und dass diese dann im Januar umso stärker ansteigen würden. Diese Titel hätten wir also Ende Dezember kaufen können und im Laufe des Januars wieder abstoßen.

Klar, ist auch Trading, aber eher im Horizont von mehreren Wochen, das machen Sie ja sonst auch manchmal. Als Kleinanleger haben wir ja den Vorteil, deutlich flexibler zu sein als die großen Fonds.

Viele Grüße aus Detmold
Michael

ANTWORT
Ja, so betrachtet haben Sie natürlich recht und tatsächlich haben wir das ja sogar getan: Disney stand bei mir schon im Dezember zum Verkauf, doch ich habe die Aufholjagd im Januar (+24%) abwarten wollen, bevor ich die Position verkaufe.

FlatexDeGiro haben wir am 30. Dezember zu 6,40 EUR nachgekauft und liegen mit diesem Teil der Position aktuell 24% im Plus. Auch Paypal haben wir zum Jahresende (22.12.) nochmals nachgekauft, bislang stehen +7% zu Buche.

Das ist doch schonmal was, oder? :-).


Meyer Burger mit Rückenwind


Hallo Herr Heibel,

mich würde Ihre Meinung zu Meyer Burger interessieren. europäische Produktion an Solarmodulen ist doch politisch gewollt. Allerdings ist die GuV der letzten Jahre bei der Firma so ziemlich schrecklich (immer Verluste). Kommen die noch aus dem Keller ?

Grüße aus Dresden,
Thomas


ANTWORT
Zu Meyer Burger habe ich seit Jahren eine Meinung: Zu volatil für mich. Es handelt sich um einen Maschinenbauer (Photovoltaik), der mangels Abnehmer durch Kapitalerhöhungen nun selber zum Stromproduzenten mutiert ist. Die Rahmenbedingungen könnten besser nicht sein. Doch das Management hat in den vergangenen Jahren so häufig das Geschäftsmodell geändert, dass ich mich mit dem Unternehmen nicht mehr beschäftige.


Wasserstoffaktien für den Heibel-Ticker


Sehr geehrter Hr. Heibel

Wasserstoffaktien sind sehr gefragt, wären diese nicht eine Ergänzung für das Portfolio?

Vielen Dank für Ihre Nachricht im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard aus Lustenau, Österreich

ANTWORT
Wir haben Linde im Visier, das Unternehmen ist weltweit führend in der Wasserstoffproduktion und arbeitet intensiv am „grünen“ Wasserstoff. Doch derzeit ist mir die Aktie noch zu teuer. Bei anderen Wasserstoffaktien sieht das Chance/ Risiko-Verhältnis ziemlich verzerrt aus: Zu viel Hype um eine Branche verzerrt die Bewertungen.


Wirkung von Inflation auf FlatexDeGiro


Guten Tag Herr Heibel,


ich habe eine Frage zu Flatex. Sie gehen davon aus, dass die Zinsen schneller und höher steigen werden, als die Börsen dieses derzeit eingepreist haben. Ich folge Ihrer Argumentation. Flatex ist ja ein Tech-Wert, in früheren Börsenphasen gingen steigende Zinsen zumeist zulasten von Tech-Werten. Zeitgleich ist Flatex ja aber auch eine Bank...Bedeutet das, dass Flatex irgendwie auch von steigenden Zinsen profitiert? Flatex lebt ja wohl nicht vom verleihen von Geld, könnte sein eigenes Wachstum aber so sicherlich günstiger finanzieren. Ist der Anstieg von Flatex bei weiteren Zinserhöhungen gefährdet? Bis dato hatte ich den Eindruck, dass Flatex gerade bei neuen Zinserhöhungen nachgefragt wird. Ich habe Flatex mit 15% gewichtet und bin damit bis jetzt ziemlich gut gefahren...Jetzt frage ich mich, ob ich den Anteil nun etwas zurückfahren sollte. Ich bin zufriedener Kunde von Flatex und bin somit auch dichter dran. Manchmal frage ich die Flatex-Kundenbetreuer wie es so läuft, die können sich vor Arbeit nicht retten.


Dann ist da noch etwas, was mich interessiert. Immobilien, Bitcoin, cash und Gold haben derzeit als "Anlageklassen" auch ihre Risiken. An Aktien kommt man also auch jetzt nicht vorbei. Früher gab es Minuszinsen für cash, daher musste man in Aktien ausweichen. Jetzt gibt es Inflation für cash, also muss man doch ebenfalls in Aktien ausweichen. Selbst 3% Guthabenszinsen suf Festgeld würden die derzeitige Inflation nicht im Ansatz ausgleichen. Wenn sich also Tech-Werte am Markt für künftiges Wachstum verschulden müssen, dann entschuldet man sich nun halt trotzdem über die Inflation. Das Wachstum von Tech-Werten würde derzeit also auch durch die Inflation "subventioniert", wenn man mal Zinskosten von 3,8% ansetzt. Hat sich also eigentlich tatsächlich vieles zum negativen entwickelt, für Tech-Werte? Der Bewertungsabschlag vieler Tech-Werte (z.B. hello fresh, flatex etc.) ist ja weiterhin enorm.


Vielen Dank für Ihre Antwort im voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Micha aus Mühl Rosin

ANTWORT
Gute Überlegungen :-). Vielen Dank.

Ja, FlatexDeGiro profitiert von steigenden Zinsen durch höhere Zinseinnahmen. Wenn man sich die Analystenschätzungen im Detail anschaut, dann gehen die von einer Zinsmarge von 1% aus und kommen auf Zinseinnahmen von 50 Mio. Euro. Ich habe mal nachkalkuliert, wie das Ganze aussieht, wenn die Marge durch den stark angestiegenen Zins um 1% höher ausfällt: Es wären weitere 50 Mio. Euro. Der Gewinn (EBITDA) wird aktuell mit 153 Mio. Euro erwartet. Die zusätzlichen Zinseinnahmen dürften für gute Laune sorgen.

FlatexDeGiro hat netto keine Schulden, sondern finanziert sich aus Eigenmitteln. Daher kommen keine hohen Kreditzinsen auf das Unternehmen zu.

Negative Effekte von steigenden Zinsen sind bei den Geschäftsbanken stets die Kredite, die in die Insolvenz schlittern. Doch Flatex vergibt weder nennenswert Unternehmenskredite noch Konsumentenkredite.

Somit hat die Inflation bei FlatexDeGiro meiner Ansicht nach überwiegend positive Auswirkungen auf das Geschäft. Lediglich die Bewertungsmodelle werden bei steigenden Zinsen bei Wachstumsunternehmen zukünftige Gewinne stärker abdiskontieren, was den Aktienkurs von FlatexDeGiro belastet.

8% Umsatzwachstum wird für 2023 erwartet, und 8% Gewinnwachstum (EBITDA). Die Gewinnmarge liegt bei 35-40% und das EV/EBITDA steht bei 6. Das ist für ein volldigitales Geschäftsmodell in meinen Augen sehr günstig.


Spekulation im Bitcoin


Lieber Herr Heibel
Entschuldigen Sie mich bitte, ich bin etwas nervös wegen des steilen Aufstieg des Bitcoins , fast 30% seit dem letzten tiefen Fall. Sie sagten es gehe wahrscheinlich nochmals tief hinunter......sind sie immer noch gleicher Meinung? (wurde eben gerne nochmals etwas versuchen ....)

Vielen Dank , Rita aus Monistrol de Montserrat, Spanien

ANTWORT
Ich habe mir die Werte unter 10.000 USD oder sogar bei 6.000 USD als Extrempunkte vorgemerkt, um mich darauf einzustellen, beim Einbruch auf dieses Niveau nicht zu verkaufen. Wenn das nun nicht mehr kommt, um so besser. Doch ausschließen kann ich das nicht.

Die Bitcoin-Buden gehen derzeit reihenweise in die Grätsche, das allein spricht schon für einen Boden im Bitcoin-Kurs. Alles Schlechte ist nun bekannt. Doch fragen Sie mich bitte nicht, ob der Bitcoin in den kommenden Wochen noch weitere 10% oder 20% ansteigen kann. Für mich ist der Bitcoin eine alternative Währung, die nur dann wirklich werthaltig wird, wenn sie in der breiten Gesellschaft akzeptiert wird. Daher verfolge ich Projekte, die zur weiteren Verbreitung des Bitcoins beitragen, um abzuschätzen, ob das nur Geldmacherei ist, oder aber eine sinnvolle Anwendung.

Viele Geldmacherei-Projekte gehen in diesen Tagen kaputt. Einige weniger sinnvolle Projekte (Lightning) laufen gut.

Oder anders gesagt: Ich bleibe bei meiner Einstellung, dass Spekulieren im Bitcoin derzeit sehr schwer ist - zu schwer. Aber eine kleine Position im Bitcoin mit fünf oder mehr Jahren Zeithorizont halte ich für eine gute Diversifikation.


Grund für hohe Rendite bei Landesbank Baden-Württemberg


Guten Tag Herr Heibel,
Ich finde es gut, dass Sie jetzt auch neben ihren inspirierenden Analysen der Aktienmärkte Anleihen stärker in den Fokus nehmen.
Aufgrund der gestiegenen Zinsen beschäftige ich mich erstmals seit Ende letzten Jahres mit der Thematik und habe erste Investments getätigt.
Zur Suche benutze ich den Anleihen Finder der Börse Stuttgart. Dort sind mir € Anleihen der LB BW aufgefallen, die bei Laufzeiten von 6-12 Monaten Renditen von 4-5 % abwerfen. Die Höhe hat mich überrascht, finde allerdings keine Informationen im Netz, ob die LB BW in irgendeiner Weise Probleme hat, die dazu führen, dass so relativ hohe Renditen angeboten werden müssen Haben Sie eine Meinung dazu?
Mit freundlichen Grüßen
Detlef aus Wuppertal

ANTWORT
Nein, ich habe keine Einblicke in das Geschäft der Landesbank Baden-Württemberg. Da der Anleihemarkt um ein Vielfaches größer ist als der Aktienmarkt und vorwiegend von institutionellen Anlegern bestimmt wird, geht man davon aus, dass die dortige Preisfindung ziemlich gut funktioniert. Es ist also davon auszugehen, dass es Gründe dafür gibt, dass die Landesbank BW einen so hohen Zins zahlen muss, um sich zu refinanzieren.


Profitieren von steuerlichem Entlastungspaket


Hallo Herr Heibel!

Welche Firmen könnten davon profitieren?

Lindner skizziert Entlastungspaket - 'Superabschreibungen' nahen

BERLIN (dpa-AFX) - Bundesfinanzminister Christian Lindner hat Details der geplanten Entlastungen für die Wirtschaft skizziert. Er plane ein "steuerliches Wachstumspaket, das Abschreibungen, Investitionsprämien, steuerliche Forschungsförderung, Mitarbeiterkapitalbeteiligung und Vereinfachung bringt", sagte der FDP-Politiker in einem am Donnerstag veröffentlichen Interview des "Handelsblattes".

Lindner stellte auch in Aussicht, dass die von der Ampelkoalition geplanten sogenannten Superabschreibungen für Unternehmen bald kommen. In der Krise sei dafür nicht der richtige Zeitpunkt gewesen, da die Abschreibungen dann vor allem die Inflation angetrieben hätten. "Nun spricht vieles dafür, dass der richtige Zeitpunkt naht", sagte Lindner mit Blick auf die Superabschreibungen. So hätten sich die Lieferkettenprobleme entspannt. Einen konkreten Zeitpunkt nannte er nicht.

Die Ampel-Parteien hatten sich im Koalitionsvertrag vorgenommen, eine Investitionsprämie für Klimaschutz und digitale Wirtschaftsgüter zu schaffen, die es Steuerpflichtigen ermöglicht, einen Anteil der Anschaffungs- und Herstellungskosten von Wirtschaftsgütern zu diesen Zwecken vom steuerlichen Gewinn abzuziehen
Nikolai aus Essen

ANTWORT
Das ist noch so vage, davon kann letztlich jeder profitieren, der das nutzen möchte. Doch auch wenn das „Super“-Abschreibung heißt, wird damit kein Geld verdient, sondern nur die Steuerlast ein kleines bisschen … bzw. nicht einmal das, sondern Steuerersparnisse können früher eingelöst werden, und damit später dann nicht mehr. Das ist kein Effekt, der einer Aktie Beine macht.


Renditeberechnung zu US-Staatsanleihen


Guten Abend Herr Heibel,

können sie Nachhilfe geben?

US-Staatsanleihen-Anleihe: 6,250% bis 15.08.2023
https://www.finanzen.net/anleihen/411572-us-staatsanleihen-anleihe

Wir haben Krise, also wird der $ stark bleiben, EU hat Verbrenner verboten, also wird der $ stark bleiben.
Die FED wird die Zinsen weiter erhöhen, weil Inflation und Konsum immer noch zu hoch für die FED sind.

Jetzt wird es wichtig: Ich bekomme auf 100% 6,25%!!
nächster Zinstermin
15.02.2023
Zinstermin Periode
Halbjährlich

Also bekomme ich am 15.08.2023 das Papier zu x% und 6,25% von 100, wenn die FED nun um 3*0,25% erhöht, sollte das Papier entsprechend auf ~7% erhöhen also einen Wert von 89,2857142857143% haben.
Ich verliere also ~1000€ und bekomme 625€, korrekt?

Nur leider zeigt der Chart, dass es von 107% auf fast 100% in diesem Zinserhöhungszyklus gesunken ist. Wieso, da die Zinsen auf ~4,5% erhöht wurden und das Papier mit 6,25% darüber liegt?

Nun weiß ich wieder, warum ich vom Anleihemarkt so wenig Ahnung habe 😔

Hoffe ich langweile sie nicht und könnte mir auch vorstellen, dass sie dieses Thema in den Heibel-Ticker mal aufnehmen, da es noch Zinserhöhungen geben wird und wahrscheinlich Ende des Jahres Zinssenkung ( Dann hätte ich die Rendite und die neuen Papiere geringere, dann müsste mein Papier aufwerten, oder?)

Na dann hoffe ich mal auf ihre Antwort,
Mit freundlichen Grüßen,

Reiner aus Blankenheimerdorf

ANTWORT
Puh, da fordern Sie mich aber heraus. I accept the challenge ;-).

Sie wollen eine US-Anleihe kaufen, die heute bei 100,83% notiert und zum 15.8. zu 100% zzgl. 6,25% Zins zurückbezahlt wird. Wenn Sie heute kaufen, müssen Sie zusätzlich zu den 100,83% auch noch die bis zum heutigen Tag angelaufenen Zinsen anteilig zahlen: 15.8.22 bis 24.2.23 = 189 von 360 Tagen = 3,23%.

Sie zahlen also 100,83 + 3,23 = 104,06%.
In 171 Tagen bekommen Sie dann 106,25% zurück, Gewinn also = 106,25-104,06 = 2,19.
Auf den Einsatz von 104,06 entspricht das eine Rendite von 2,1% für 171 Tage. Aufs Jahr gerechnet entspricht das einer jährlichen Rendite von 4,42%.

Mit unserer Bundesanleihe bekommen wir 2,9% Rendite aufs Jahr gerechnet, also 1,5%punkte weniger. Nun fangen Sie an, den Wechselkurs einzurechnen. Ich halte das für nicht zielführend, da man ja nur dann in Anleihen investiert, wenn man ein „sicheres“ Einkommen haben möchte. Andernfalls würde ich Wechselkursspekulationen eingehen. Aber sei’s drum, schauen wir uns das mal an:

In den vergangenen sechs Monaten hatte der Wechselkurs Ende September ein Tief bei 0,9595 und Anfang Februar ein Hoch bei 1,1012. In den sechs Monaten ist der Wechselkurs also um 15% geschwankt. Und da wollen Sie auf die künftigen 6 Monate eine „sichere“ Anleihe mit 1,5% Vorsprung vorziehen? Da vermischen Sie Dinge.

Aber sei’s drum, nehmen wir mal an, Sie wollen auf einen weiter ansteigenden US-Dollar spekulieren, weil, wie Sie sagen, die Fed die Zinsen weiter erhöhen wird. Der Wechselkurs wird nicht allein durch die Fed bestimmt, sondern auch durch die EZB. Und aktuell sieht es danach aus, als werde die EZB eine höhere Geschwindigkeit bei den Zinserhöhungen an den Tag legen, nachdem sie mit einem halben Jahr Verspätung in das Rennen eingestiegen ist. Und stärkere Zinserhöhungen der EZB sprechen für einen festen Euro.

Zumindest möchte ich damit zeigen, dass ein weiterer Kursanstieg des US-Dollars nicht so einfach durch die Fed hervorgerufen werden kann.

Soweit meine Ausführungen. Ich habe die Berechnung nicht auf den Tag genau und somit nicht auf die letzte Nachkommastelle genau durchgeführt, es geht hier um die Dimension. Auch sehe ich gerade, dass die Zinsen halbjährlich und nicht jährlich ausgezahlt werden, ich bin fälschlicherweise von jährlicher Zahlungsweise ausgegangen ... das ändert aber nichts am Ergebnis.

Wer einen kleinen Zinsvorteil in den USA nutzen möchte, muss damit rechnen, dass Wechselkursschwankungen den Zinsvorteil niedlich erscheinen lassen.


RÜCKFRAGE

Guten Abend Herr Heibel,

Danke, da ich bisher noch nie in Anleihen investiert war, scheine ich mich wohl komplett falsch auszudrücken. Die Stückzinsen habe ich natürlich überhaupt nicht berücksichtigt, aber die Leute bei den Börsennachrichten auch nicht. Bin nicht alleine, leider ☹ früher war das anders.

Deshalb erlaube ich mir es noch mal zu versuchen.

Meine Beispiele dienten dazu den bisherigen Verlauf darzustellen, um auf den zukünftigen Verlauf (den ich mir vorstelle, ob er kommt, sei dahingestellt) hinzuweisen, der aufgrund der Schuldensituation wieder sinkende Zinsen mit sich bringen wird. Top zu treffen ist unmöglich und es muss auch keine Staatsanleihe sein.

Wenn ich nun folgende Annahmen in den Raum stelle: USA 6% Spitzenzinssatz mit einer Inflation, die keine 10% in der Zukunft mehr trifft, aufgrund des Basiseffektes.

Kauf zu diesem Zeitpunkt würden die 6% sicher + Kurserhöhung unsicher garantieren. Ich gehe noch von 2023/24 schwierigen Zeiten aus, also Leerverkauf, lief letztes Jahr nicht schlecht (Beimischungen).

Dann stellt sich mir die Frage, die der Wirtschaftsingenieur gerne an den Volkswirt weiter reichen möchte: Inflation und sinkende Zinsen und sinkender Dollar = steigender Goldpreis und kein Fiat-Geld!! Gegenüber: Anleihen zu ~6% gekauft.

In beide Positionen investieren oder Gold vorziehen?

Mit freundlichen Grüßen,

Reiner aus Blankenheimerdorf
PS: Könnte mir vorstellen, dass nach dem Abverkauf 2022 der Anleihen im Jahr 2023 der umgekehrte Fall eintreten wird. Bloß kaum Anleihewissen.


RÜCKANTWORT

Wenn ich Sie richtig verstehe möchten Sie wissen, ob Sie im Falle einer Rezession im weiteren Jahresverlauf eher in Gold, oder in Anleihen investieren sollen.

Fiat-Geld (=Staatsanleihe kaufen bei Zinsspitze): Das würde davon abhängen, wie hoch die Inflation dann ist. Solange die Inflation höher als der Leitzins ist, wäre dieser Weg nachteilig und entsprechend würde ich auch keinen Kursgewinn (führt zu weiter sinkenden Renditen) bei den Staatsanleihen erwarten.

Sollte die Inflation jedoch zu diesem Zeitpunkt dann schon niedriger sein als der Leitzins, dann hat die Notenbank übersteuert und eine Rezession ist nicht nur wahrscheinlich, sondern mMn ziemlich sicher. In diesem Fall wird das Geld tatsächlich in die Anleihen strömen, um den Zins auf das Inflationsniveau zu drücken.

Aktienmärkte werden in der Regel bis zum Eintritt einer Rezession ausverkauft. Wenn wir also Ende des Jahres eine Rezession haben, dann sollten wir in den kommenden Monaten schon den Ausverkauf sehen. Vielleicht im Sommer …? Ich denke jedoch, dass wir den Großteil des Ausverkaufs im vergangenen Jahr bereits vorweg genommen haben, daher dürfte ein weiterer Ausverkauf moderat bleiben.

Goldpreis und US-Dollar sind tatsächlich negativ korreliert: Wenn der US-Dollar schwächest, steigt der Goldpreis. Im obigen Szenario, wenn die Wirtschaft abgewürgt wird, dürfte der US-Dollar fallen und der Goldpreis steigen … theoretisch :-)

Ich hoffe, ich habe dieses mal Ihre Frage besser beantwortet. Aber bitte bedenken Sie, das dies nur Szenarien sind. Volkswirte wie ich sind gut im Erklären dessen, was passiert ist. Auch Szenarien können wir erstellen. Doch die Realität kann dann noch immer ganz anders aussehen.



07. Übersicht HT-Portfolio



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Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



09. An-/Ab-/Ummeldung



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