Heibel-Ticker 06/07 - Gold bietet erste Einstiegschance

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21.02.2006:
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H E I B E L - T I C K E R P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 9999-9999

Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
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I N H A L T

01. Info-Kicker: KONTINUITÄT BEIM US-NOTENBANKCHEF
02. RÜCKBLICK: DAX UND DOW JONES AUF REKORDJAGD
03. AUSBLICK: DIE USA LEBEN VOM WELTWEITEN KAPITALISMUS
04. EINE GRATWANDERUNG: SPEKULIEREN MIT GOLD
05. BEOBACHTETE WERTE
06. CHARTTECHNIK DOW JONES, Dax & GOLD, Öl, $, €, Yen, Nikkei
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG


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01. Info-Kicker: KONTINUITÄT BEIM US-NOTENBANKCHEF
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Liebe Börsenfreunde,

Helikopter Ben hat gesprochen – und es macht keinen Unterschied,
ob er spricht und nicht verstanden wird, oder ob Greenspan sprach
und nicht verstanden wurde. Das nenne ich Kontinuität. Ich habe
dennoch einen Versuch unternommen, die Gedanken des neuen
Notenbankchefs der USA ein wenig zu durchleuchten und bin abseits
der Konjunktur auf ein paar interessante mögliche Beweggründe für
anhaltend steigende Zinsen gestoßen.

Die Börsen in Deutschland und in den USA schreiben einen Rekord
nach dem anderen. Nutzen Sie die hohen Kurse um Ihr Depot etwas
auszudünnen. Die generierten Barmittel können Sie dann in eine
meiner hier im Heibel-Ticker bevorzugten Papiere stecken, denn
fast alle von mir vorgestellten Papiere notieren noch immer auf
dem Einstiegsniveau.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief@heibel-ticker.de.

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02. RÜCKBLICK: DAX UND DOW JONES AUF REKORDJAGD
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Helikopter Ben sorgt für Kontinuität. Letzte Woche habe ich Ihnen
noch von seinem Vorgänger im Amte des US-Notenbankchefs, Alan
Greenspan, erzählt. Er soll einmal gesagt haben: „Wenn Sie meinen
mich verstanden zu haben, dann habe ich mich wohl falsch
ausgedrückt".

Diesen Mittwoch und Donnerstag stand Ben Bernanke, der durch
seine Aussage, eine drohende Inflation sogar dadurch bekämpfen zu
wollen, indem er Geldscheine aus einem Helikopter über dem Volk
ausstreut (daher der Spitzname „Helikopter Ben"), dem US-
Parlament Rede und Antwort. Seine Einschätzung der
konjunkturellen Verfassung ist für die weltweiten Finanzmärkte
von hoher Bedeutung, denn je nachdem wie er die Lage einschätzt,
so wird er die Geldpolitik ausrichten.

Und die US-Geldpolitik ist ein wichtiger Faktor für die
Börsenkurse. Sie ist wichtiger als die Konjunktur selbst, denn
die USA sind schon lange aus dem archaischen Stadium des
„Arbeiten für Geld" heraus. In den USA wird an der Börse und am
Immobilienmarkt Geld verdient. Und das dort verdiente Geld wird
in den Konsum gesteckt. Die Konsumlust der Amerikaner wiederum
ist eine wichtige Antriebsfeder für die Konjunktur in China –
nicht in den USA! Denn der Großteil der Produkte, die von
Amerikanern gekauft werden, stammen aus China.

Ja, ich kenne den Vergleich mit dem Alten Rom: Dekadenz ist der
Anfang vom Untergang. Und zu behaupten, die Amerikaner würden
nicht mehr arbeiten, ist wie zu behaupten, dass die USA in
Dekadenz abdriftet. Aber der Untergang Roms hat Sage und Schreibe
1.000 Jahre gedauert – und ich erkenne in den USA gerade einmal
erste Dekadenz-Anzeichen.

Doch nicht umsonst spricht man in den USA von einer „jobless
recovery" – einer Konjunkturerholung ohne neue Arbeitsplätze.
Noch nie zuvor wurde ein Wirtschaftsabschwung von einer Phase so
wenig neuer Jobs gefolgt. Und dennoch hatten die USA im
vergangenen Jahr ein ordentliches Wirtschaftswachstum zu
verzeichnen.

Weiterhin ist mir aufgefallen, dass der Konsum in den USA während
der Jahre des Konjunkturabschwungs von 2001 bis 2003 auf hohem
Niveau konstant blieb. Das heißt, dass Amerikaner selbst in
schweren Konjunkturzeiten und bei hoher Arbeitslosigkeit noch
immer ausreichend Geld zur Verfügung hatten, um kräftig
einzukaufen.

Dieses Geld kam also aus anderen Quellen als aus der Arbeit. Wenn
Sie sich die Entwicklung des Immobilienmarktes in dieser Zeit
anschauen, dann werden Sie wissen, wo die Amerikaner sich
refinanziert haben: Immobilienfinanzierungen wurden dank des
niedrigen Zinsniveaus immer günstiger und der Wert der Immobilien
stieg gleichzeitig kräftig an. Umschuldungen waren an der
Tagesordnung, selbst Besitzer von Einfamilienhäusern konnten so
einige hunderttausend Dollar „heben" – indem der Wert des Hauses
anstieg konnten höhere Hypothekenkredite auf das Haus aufgenommen
werden. Das so ausgezahlte Bargeld wurde in den Konsum gesteckt.

In den Neunzigern haben die Amerikaner also Ihre
Softwareprogrammierung nach Indien ausgelagert, verdienten sich
jedoch eine goldene Nase am Aktienmarkt. Anfang des neuen
Jahrtausends wurde die Produktion nach China verlagert, jedoch an
den Immobilienpreisen verdient. Nunmehr liegt es an Helikopter
Ben, die Zeichen der Zeit zu erkennen und durch seine Geldpolitik
zu unterstützen...

...und die Zeichen der Zeit stehen auf einer Rohstoffhausse. BRIC
heißen die vier größten Schwellenländer, deren Wachstum dank der
Globalisierung nun in allen Bereichen der Rohstoffmärkte zu
spüren sind. BRIC steht für Brasilien, Russland, Indien und
China.

Dort wo Wachstum ist entsteht und wächst Kapital. Das Kapital
wird wiederum angelegt. Für die USA ist es wichtig, zum einen an
dem Kapitalwachstum dieser Länder teilzuhaben. Schließlich sind
die USA heute noch das reichste Land mit dem größten Kapitalstock
und können so benötigte Investitionsgelder zur Verfügung stellen.
Gleichzeitig sollte nach dem Willen der USA auch das in den BRICs
entstehende Kapital möglichst wieder in US-Dollar angelegt
werden.

Hier haben wir also zwei vordringliche Ziele der USA: Zum einen
sollen die Kapitalmärkte liberalisiert werden, damit Amerikaner
weltweit investieren können. Zum anderen soll der US-Dollar für
Ausländer eine attraktive Währung bleiben – das Rückgrat des
Weltfinanzsystems.

Nun, den ersten Punkt verfolgen die Amerikaner vordringlich durch
ihre Politik mit China. Den Chinesen wird regelmäßig eine
Abschottung ihres Kapitalmarktes vorgeworfen. Die Öffnung
insbesondere der chinesischen Währung Yuan oder Remnimbi, wird
immer wieder gefordert.

Für den zweiten Punkt ist Helikopter Ben verantwortlich: Je höher
das US-Zinsniveau, desto attraktiver wird der US-Dollar für
Anleger und in Folge der daraus resultierenden US-Dollarkäufe
wird die Währung stabil.

Wichtiger als die heimische Konjunktur ist für Ben Bernanke der
Blick auf diese globalen Zusammenhänge. Die USA haben eine
Position eingenommen, in der sie nicht mehr ausschließlich von
einer gesunden Konjunktur abhängig sind. Mindestens genauso
wichtig ist der Außenwert des US-Dollars.

So ergeben die Äußerungen von Helikopter Ben vor dem US-Parlament
vielleicht doch einen Sinn...? Er sagte nämlich, dass die
invertierte Zinskurve, der Umstand also, dass die Rendite der
zweijährigen Staatsanleihen höher ist, als die Rendite der 10
jährigen Staatsanleihen, kein Problem darstelle.

Diese Aussage wird nun überall abgedruckt, jedoch kaum jemand
versteht, was er damit meint. Denn, so lautet die alte
Börsenweisheit, eine invertierte Zinskurve ist stets der
Vorläufer einer Rezession. Und eine Rezession ist normalerweise
ein Problem, oder?

Als Begründung führte Helikopter Ben an, dass das Zinsniveau noch
auf sehr niedrigem Niveau sei. Der Leitzins beträgt gerade einmal
4,5 % und ist damit auf einem Niveau, das als „normal" betrachtet
wird. Meint Bernanke damit, dass es erst dann bedenklich wird,
wenn der Leitzins über 7 % steige und die langfristigen Papiere
Renditen von unter 7 % abwerfen?

Ihr Autor ist durch die Aussagen von Helikopter Ben zumindest
nachdenklich geworden: Stellt eine Rezession in den USA
tatsächlich ein gravierendes Problem dar, oder können die USA
durch ihren gesunden Kapitalmarkt volkswirtschaftliche
Schwankungen besser auffangen, als alle anderen? Kann es
Helikopter Ben durch ein paar weitere Zinsschritte schaffen,
trotz Haushaltsdefizit, Außenhandelsdefizit und überschuldeter
US-Privatpersonen den US-Dollar zu einer stabilen Währung zu
machen, die wieder ihre unangefochtene Führungsposition als
Rückgrat des Weltfinanzsystems verteidigt?

Allein die Möglichkeit reicht an den Börsen für neue Kursrallyes.
Entsprechend geriet das Gold, die Alternative zum US-Dollar,
unter Druck und korrigierte um bis zu 8 %.

Wie lange hält diese Aktienrallye noch an und ist der Ausverkauf
an den Rohstoffmärkten Grund genug, um sich über die
Nachhaltigkeit der Rohstoffmärkte Gedanken zu machen? Mehr dazu
im nächsten Kapitel.


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03. AUSBLICK: DIE USA LEBEN VOM WELTWEITEN KAPITALISMUS
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Na, die Antwort auf die letzte Frage ist einfach: Nein. Die
Rohstoffrallye ist voll intakt. Zu einer mehrjährigen Hausse
gehören auch immer wieder kurze Phasen der Korrektur, in denen
Spekulanten ihre Gewinne realisieren und in denen die sogenannten
„schwachen Hände", also die Anleger, die stets an der
Nachhaltigkeit der Rallye zweifeln, zum Panikverkauf getrieben
werden.

Anschließend bleiben nur noch die langfristig überzeugten Anleger
dabei und es gibt somit kaum noch Anleger, die Verkaufen.
Spekulanten steigen zu tieferen Kursen wieder ein und die Kurse
beginnen zu steigen. Die Zweifler sehen wieder steigende Kurse
und wollen schließlich auch wieder einsteigen. Sie kaufen dann in
der Regel zu deutlich höheren Kursen, als sie zuvor verkauft
hatten.

Die Rohstoffrallye wird von einem Ungleichgewicht zwischen
Nachfrage und Angebot getrieben, das sich über viele Jahre
aufgebaut hat. In vielen Bereichen ist die Nachfrage
kontinuierlich angestiegen, die Produktionskapazitäten wurden
jedoch aufgrund der niedrigen Rohstoffpreise in den Neunzigern
nicht ausgeweitet.

In vielen Bereichen gab es Sonderfaktoren, die eine frühzeitige
Produktionsausweitung verhinderten oder sogar heute noch
verhindern. Beim Gold beispielsweise ist die Produktion schon
seit Mitte der Neunziger rückläufig. Gleichzeitig steigt die
Nachfrage aber in den vergangenen Jahren stark an, nicht zuletzt
durch Länder wie Indien, China und Russland, in denen
Vermögenswerte eben lieber in Gold als in grünes Papier (gemeint
ist der US-Dollar – Anmerkung Ihres Autors) angelegt werden.

Der Nachfrageüberhang (gemeint ist, dass die Nachfrage größer ist
als das Angebot an neu gefördertem Gold) wurde in den vergangenen
Jahren durch Verkäufe verschiedener Notenbanken ausgeglichen. Die
Nacht ist am dunkelsten kurz vor dem Morgengrauen: Als das Gold
zur Jahrtausendwende seine historischen Tiefststände um 260 US-
Dollar erreichte, fürchteten viele Notenbanker, dass das Gold in
die völlige Wertlosigkeit abrutschen könnte. Somit wurden große
Teile der Goldbestände verkauft.

Besonders ungeschickt hat sich die Schweizer Nationalbank
angestellt. Diese hat noch im vergangenen Jahr eine große Tranche
auf den Markt bringen wollen. Eine südafrikanischen Goldmine hat
diese Tranche komplett aufgekauft mit der Begründung: „Bevor wir
unsere Bergleute unter Tage schicken, wo immer wieder Unfälle
passieren, kaufen wir das Zeug doch lieber hier".

Das Land mit den großen Goldvorkommen, Südafrika, hat nämlich bis
heute noch nichts von dem Goldpreisanstieg mitbekommen. Nicht
weil sie von den Informationen der Welt abgeschnitten sind,
sondern vielmehr weil das Gold gerechnet in südafrikanischen Rand
bislang noch immer nicht angestiegen ist.

Während der Goldpreis gerechnet in US-Dollar von 260 auf derzeit
545 US-Dollar je Unze angestiegen ist, hat sich der
südafrikanische Rand gegenüber dem US-Dollar von 8 Cent je Rand
auf 16 Cents je Rand im Wert verdoppelt. Durch diesen
Währungseffekt kostet das Gold heute in Südafrika noch immer
genauso viel, bzw. wenig, wie vor fünf Jahren.

So kommt es zu der widersprüchlichen Situation, dass weltweit
mehr Gold nachgefragt wird, als produziert bzw. angeboten wird,
aber dennoch werden in Südafrika Goldminen aus Gründen mangelnder
Wirtschaftlichkeit geschlossen.

Ich kann also nicht glauben, dass die Goldhausse schon bald enden
wird. Vielmehr erwarte ich eine anhaltende Hausse für die
nächsten 8 – 10 Jahre. Fragen Sie mich bitte nicht, wo der
Goldpreis dann stehen wird ... Sie würden es mir ohnehin nicht
glauben.

Auf dem Goldmarkt gibt es also aus meiner Sicht zwei miteinander
konkurrierende Ansätze: Die einen sehen das Gold als einzig
wahres Wertaufbewahrungsmittel und errechnen aufgrund des
Nachfrageüberhangs einen anhaltend steigenden Goldpreis. Die
anderen betrachten die USA als Gegenpol und fürchten, dass der
US-Dollar als Wertaufbewahrungsmittel dem Gold den Rang abläuft.

Meine Ansicht nach hat sich in unserer nunmehr tatsächlich
globalen Welt eine Skepsis gegenüber den Amerikanern entwickelt,
die zumindest ein blindes Vertrauen in den ungesicherten US-
Dollar nicht mehr zulassen wird. Natürlich kann ein pfiffiger
Notenbankchef wie Helikopter Ben kurzfristig nochmals für einen
Vertrauensschub in den US-Dollar sorgen. Mittelfristig jedoch
werden sich vermehrt Länder vom US-Dollar abwenden und ihre
Währungsreserven diversifizieren.


NABORS

Daher sollten Sie ein weiteres Ansteigen der US-Börsen weiterhin
zum Ausdünnen Ihres Depots nutzen. Gleichzeitig gibt es
ausreichend attraktive Chancen in Branchen, die fast in
Vergessenheit geraten sind. Nach wie vor halte ich das
Ölbohrunternehmen Nabors als aussichtsreiches Investment für die
nächsten Monate. Ich bin in den vergangenen Ausgaben des Heibel-
Tickers immer wieder darauf eingegangen.


GOOGLE

Aber auch der Technologiesektor wird langsam wieder interessant.
Google ist nach seinem Quartalsergebnis in einen Abwärtsstrudel
geraten: Von 475 US-Dollar vor sechs Wochen ist der Kurs bis auf
340 US-Dollar herunter gepeitscht worden. Das ist eine Korrektur
von 30 %. Da sprechen viele nicht mehr von einer „Korrektur",
sondern von einem „erdrutschartigen Kurssturz". Doch Ihr Autor
bevorzugt den Begriff „Korrektur".

Denn Sie werden sehen, dass die Kursverluste in Rekordzeit wieder
aufgeholt sein werden. Immerhin handelt es sich bei Google nicht
um ein Unternehmen mit virtuellen Umsätzen und vielleicht noch
hohen Verlusten. Sondern Google ist das Unternehmen, das die
Geschichte des Kapitalismus neu schreibt. Noch nie in der
Geschichte der Weltfinanz gab es ein Unternehmen, dass nur 10
Jahre nach seiner Gründung zu den 100 wertvollsten Unternehmen
der Welt gehörte. Die Wachstumsraten sind mit 50 % noch immer
auch für die Branche einmalig. In diesem Jahr wird das
Unternehmen Schätzungen zufolge rund 8 US-Dollar je Aktie
verdienen.

Rechnen wir das doch einmal um: Ein Unternehmen mit einer
Umsatzwachstumsrate von 50 kann ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von
bis zu 50 rechtfertigen. 50 mal 8 US-Dollar je Aktie ergibt einen
Kurs von 400 US-Dollar je Aktie.

Ungeachtet dessen liegt meine persönliche Schätzung für das
Ergebnis von Google für das laufende Jahr bereits bei 9 US-Dollar
und für das Jahr 2007 über 11 US-Dollar. Und vergessen Sie nicht:
Noch nie zuvor gab es ein Unternehmen, dass Wachstumsraten wie
Google auf einem so hohen Niveau hatte. Google verdient also
eines der höchsten KGVs, was Sie an der Börse finden können.

Aber selbst wenn wir Google mit einem gemäßigteren KGV langsam in
den Bereich der „normalen" Bewertungen zurückholen, sagen wir
einmal ein KGV von 40 – dann wird der Kurs im nächsten Jahr noch
immer bei 440 US-Dollar liegen.


YAHOO!

Ich bin aber froh, dass ich Ihnen nicht zum Kauf von Google
geraten habe, sondern Ihnen die Aktien von Yahoo! ans Herz legte.
Yahoo! hat meiner Erwartung entsprechend genau bis kurz unter 27
US-Dollar korrigiert und ist nun bereit für eine Aufholjagd.

Yahoo! wächst mit 40 % p.a. und notiert derzeit auf einem KGV von
26. Nachdem einige Anleger sich beim Spekulieren mit Google eine
blutige Nase holten (Minus 30 % kann schon zu außerordentlichen
Blutwallungen führen), erwarte ich, dass einige
branchenfokussierte Spekulanten auf den fundamental viel besser
abgesicherten Wert Yahoo! umsteigen. Yahoo! ist hinter dem ganzen
Rummel um Google fast schon in Vergessenheit geraten.


IN LETZTER MINUTE

Am heutigen Freitag beginnen nun die Aktien der
Rohstoffunternehmen zu steigen. Auch die Rohstoffpreise selbst
ziehen wieder an. All das Geschwätz über das Ende des weltweiten
Wirtschaftsaufschwungs sind verstummt. Auch das Öl steigt wieder
und keiner erinnert sich daran, dass vor wenigen Tagen noch die
hohen Ölreserven der USA als Grund für einen fallenden Ölpreis
herhalten mussten.

Also: Die Empfehlungsliste, die Ihnen Ihr Autor in den
vergangenen Wochen zusammengestellt hat, ist nun goldrichtig
positioniert. In den kommenden Tagen erwarte ich kräftige
Kursschübe für den Goldpreis, für BHP Billiton und Goldcorp.
Schauen Sie am Montag früh nochmals in die Kursstellungen der
einzelnen Werte. Manchmal erwischen Sie noch ein paar Aktien zu
einem alten, depressiven Kurs, obwohl der Kurs in den USA schon
abgehoben ist.


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04. EINE GRATWANDERUNG: SPEKULIEREN MIT GOLD
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Goldbarren eignen sich nicht zum Spekulieren. Ich bitte Sie
eindringlich, einen Teil Ihrer Vermögensanlage auch auf
physisches Gold, also Goldbarren und –münzen, umzustellen. Dieser
Teil kann rund 5 bis 20 % Ihres Vermögens ausmachen.

Den deutlich größeren Teil Ihrer Rohstoffanlagen sollten Sie in
Aktien von Unternehmen aus dem Rohstoffbereich wie BHP Billiton,
Goldcorp und ähnliche stecken.

Aufbauend darauf können Sie dann 5 – 10 % in sogenannte „Junior
Minen" stecken, Minenbetreiber also, die noch keine Rohstoffe
abbauen, aber kurz davor stehen, eine Mine in Betrieb zu nehmen.
Auch Optionsscheine und ähnlich spekulative Papiere sollten Sie
nur zu einem sehr geringen Teil Ihres Vermögens kaufen.

Ich erwarte, dass die Schwankungen des Goldpreises in den
nächsten Jahren weiter zunehmen werden und die Ausschläge
heftiger werden. Wenn Sie nun Goldbarren zu Hause liegen haben,
dann können Sie von solchen Schwankungen nicht profitieren, denn
die Preisspanne zwischen An- und Verkauf ist zu groß, als dass
sich der kurzfristige Verkauf und spätere Einkauf zu günstigeren
Preisen lohnen würde.

Es gibt ein Papier, das die Goldpreisentwicklung abbildet. Es
handelt sich um den streetTRACKS Gold Trust. Ein Papier davon
spiegelt den Wert einer Zehntel Unze Gold wieder. Das Papier ist
in den USA unter GLD, in Deutschland unter der WKN A0DNJ8, ISIN
US8633071043 zu erhalten.

Der Vorteil bei diesem Papier ist, dass Sie nicht zur Bank laufen
müssen, wenn Sie Gold kaufen möchten. Sie müssen nicht in Ihrem
Garten ein Loch buddeln oder auch keine Schließfachgebühren
zahlen. Vielmehr fallen lediglich die Ordergebühren beim Kauf und
Verkauf an. Eine große Preisspanne zwischen An- und Verkaufspreis
gibt es nicht, im Gegenteil: ein Spread existiert nicht.

Es wird also mit diesem Papier wesentlich einfacher, von den
Schwankungen des Goldpreises zu profitieren. Derzeit befindet
sich der Goldpreis meiner Einschätzung zufolge in einer
Korrekturphase. Ein Einstieg auf dem aktuellen Niveau lohnt sich
also.

Doch lassen Sie mich etwas näher auf die Goldpreisschwankungen
eingehen: Ich habe in den vergangenen Jahren gelernt, dass ich
niemals den absoluten Tief- oder Höchstkurs mit meinen
Empfehlungen treffe. Wenn Ihnen jemand erzählt, ihm sei dies
gelungen, dann lügt er.

Vielmehr habe ich gelernt, den Markt zu nehmen wie er ist. Dies
beinhaltet, dass ich dankbar bin, wenn Kurse fallen. Ich kann
dann nämlich von den Papieren, die ich mag, mehr kaufen.

Der Preis für die Feinunze Gold ist in den vergangenen Wochen von
575 auf 540 US-Dollar gefallen. Das ist eine Korrektur von 6 %.
In Bullenmärkten, und Gold befindet sich in einem langfristigen
Bullenmarkt, sind Korrekturen von 5 – 8 % Einstiegschancen. Ich
würde also zu den aktuellen Kursen eine Position aufbauen.

Das bedeutet aber nicht, dass ich Haus und Hof darauf verwette,
dass das Gold von hier aus nun nur noch steigt. Aber ich möchte
dabei sein, wenn es steigt.

Wenn in den nächsten Tagen nochmals eine Goldpreiskorrektur
stattfinden sollte, aus welchen Gründen auch immer, dann würde
ich zu Preisen unter 520 US-Dollar nochmals nachkaufen.

Setzen Sie heute also nur die Hälfte des Kapitals ein, das Sie
für eine Goldpreisspekulation verwenden wollen. Hoffen Sie, dass
Sie nochmals die Chance bekommen, die andere Hälfte günstiger
einzukaufen. Sollte der Preis jedoch schon ab heute steigen, dann
fahren wir eben nur mit einer halben Position mit.

Nun kommt es mitunter vor, dass ein Ausverkauf an den
Rohstoffmärkten extrem heftig ausfällt – ich habe weiter oben das
Beispiel von Google analysiert. Sollte also Gold plötzlich unter
die Räder geraten und nochmals unter 500 US-Dollar rutschen, dann
geht dies bestimmt mit anderen Entwicklungen einher, die mir bei
anderen Aktien heftige Gewinne bescheren: Apple oder Yahoo!
beispielsweise.

Ich würde dann von diesen Aktien einige verkaufen und das Geld in
das Goldpapier stecken. Damit würde ich von einem völlig
übertriebenen Preisrutsch mit einem großen Einsatz um so mehr
profitieren.

Wenn Sie nun denken, ich rede über Strategien, für die Sie
mehrere Millionen an Kapital brauchen, dann sehen Sie das falsch:
Bei Direktbrokern sind die Ordergebühren inzwischen so niedrig,
dass ich Ordergrößen von 1.500 Euro als Untergrenze sehe. Sie
könnten also die komplette von mir beschriebene Strategie mit
4.500 Euro abbilden.

Also: Zu Kursen um 545 US-Dollar können Sie eine erste Position
eröffnen. In Euro sind das Preise unter 460 Euro. Ich habe Ihnen
meine langfristigen Erwartungen für das Gold skizziert. Nun gebe
ich Ihnen noch ein kleines Ziel: Bis Ende dieses Jahres sollte
der Goldpreis, wenn auch unter starken Schwankungen, die Sie zum
Traden nutzen können, auf 650 US-Dollar steigen.



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05. BEOBACHTETE WERTE
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Ausgabe 03.02.06: Atomenergie

Cameco
WKN 882017
Börsenplatz Frankfurt
Kurs aktuell 57,15 Euro
Kauflimit 60 Euro
Trendsurfer

Gekauft zu 60 Euro. Der Kurs notiert nach der Korrektur der
Rohstoffbranche nunmehr 12 % unter seinem Jahreshoch. Nach wie
vor können Sie Cameco kaufen.

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Ausgabe 27.01.06: Japan

Matsushita
WKN 853666
Börsenplatz Frankfurt
Kurs aktuell 17,40
Kaufen unter 15 Euro

Mitsubishi UFJ
WKN A0HF5M
Börsenplatz Frankfurt
Kurs aktuell 11,73 Euro
Kauflimit 10 Euro

Honda Motor
WKN 853226
Börsenplatz Frankfurt
Kurs aktuell 48,60 Euro
Kauflimit 46,50 Euro

Unsere drei japanischen Samurais notieren alle noch immer kurz
über unseren Einstiegslimits. Wir warten geduldig ab.


Kyocera
WKN 860614
Börse Berlin
Kurs aktuell 71,55 Euro
Kauflimit 64 Euro

Der Kurs von Kyocera ist ohne uns abgehoben.


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Ausgabe 21.01.06: Goldmine

Goldcorp
WKN 890493
Börsenplatz Frankfurt
Kurs aktuell 21,50 Euro
Kauflimit 21,50 Euro
Nachkaufen unter 19 Euro

Gekauft zu 21,50 Euro, wir warten ab, ob wir eventuell nochmals
deutlich günstiger zum Zuge kommen. Der erwartete Rückschlag ging
leider nur bis 19,50 Euro und hat somit unser Nachkauflimit von
19 Euro nicht erreicht.


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Alte Position: Rohstoffunternehmen

BHP Billiton
WKN 850524
Kurs aktuell $36,58
gekauft zu $18

Die Hälfte der Position haben Sie mit 100 % Gewinn verkauft,
Ihren Einsatz haben Sie also raus. Den Rest lassen Sie nun
weiterlaufen mit einem Trailing Stopp von 25 %, also derzeit
bei 30 Euro.


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Ausgabe 21.01.06: Ölbohrunternehmen

Nabors Industries
WKN 662778
Börsenplatz München
Kauflimit 65 Euro
Kurs aktuell 57,50

Nutzen Sie den übertriebenen Ausverkauf und kaufen Sie unter 58
Euro nach.

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Ausgabe 21.01.06: Steve Jobs bei Walt Disney

Apple Computers
WKN 865985
Börsenplatz Frankfurt
Kauflimit 62 Euro
Kurs aktuell: 59,40

Zu 65 Euro wurde eine erste Position eingegangen. Zu Kursen
unter 59 Euro konnten Sie nochmals nachkaufen, Ihre Kaufbasis
liegt damit bei 62 Euro.

Meine schlimmsten Befürchtungen, dass der Kurs noch auf 50 Euro
rutschen könnte, sind nicht eingetreten. Tiefstkurse der
Korrektur waren bei 52,50 Euro, seither hat der Kurs in nur vier
Tagen 13 % zugelegt. Apple ist also wieder auf Kurs.

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Ausgabe 15.01.06: Gesundes Wachstumsunternehmen

Yahoo!
WKN 900103
Börsenplatz Berlin
Kauflimit 27 Euro
Kurs aktuell 27,71 Euro

So, nun ist auch die Korrektur in den Google Aktien abgeschlossen
– ein Umstand, der die Yahoo! Aktien am Steigen gehindert hat.
Bitte anschnallen und gut festhalten – es geht los.


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06. CHARTTECHNIK DOW JONES, Dax & GOLD, Öl, $, €, Yen, Nikkei
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Die Charts dazu können Sie im Kundenbereich unter
http://heibel-ticker.de/kundenbereich nachschlagen. Sie
benötigen dazu Ihre E-Mail Adresse und Ihr Passwort.


Charttechnik

Für kurzfristige Betrachtungen zur Bestimmung von optimalen
Ein- oder Ausstiegszeitpunkten sowie Marken wird die
Charttechnik zu Rate gezogen. Hier eine kurze Betrachtung
einiger wichtiger Charts:


Dow Jones Industrial 11.111 Punkte

Na, wenn sich die Amis anstrengen, dann können sie diese
Schnapszahl als Wochenschlussstand verbuchen. Der Dow Jones ist
damit aus seiner Handelsspanne nach oben ausgebrochen und mündet
somit in einen neuen, steiler verlaufenden Trendkanal ein. Dessen
Ränder verlaufen bei 10.800 und 11.200 Punkten. Ich gehe davon
aus, dass der Dow Jones zunächst an die obere Markierung stoßen
und anschließend auf den alten Trendkanal bei 10.900 Punkten
zurückfallen wird.

DAX 5.795 Punkte

Falls Sie beim Blick auf das DAX-Chart Schwindelgefühle bekommen,
dann geht es Ihnen genau wie mir. Diese Rallye müssen Sie zum
Ausdünnen Ihrer deutschen Aktien im Depot nutzen. Die obere
Begrenzung des steilen Aufwärtskanals verläuft bei 5.800, die
untere bei 5.500 Punkten. Im Falle einer heftigen Korrektur ist
die nächste Unterstützung erst bei 4.830 Punkten in Sicht.

Gold 552 US-Dollar

Im Wochenvergleich nahezu unverändert, doch unter heftigen
Schwankungen notiert das Gold im unteren Bereich des breiten
Aufwärtskanal, dessen Grenzen bei 530 und 590 US-Dollar
verlaufen.

Crude Oil 61,15 US-Dollar

Eine Fortsetzung der Korrektur des Ölpreises würde ein
Unterschreiten der unteren Markierung seines Trendkanals
bedeuten. Diese verläuft bei 61 US-Dollar, die nächste
Unterstützung stellt die 200-Tages-Durchschnittslinie dar, die
bei 56 US-Dollar verläuft. Sollte der Ölpreis an dieser
Markierung abprallen, so wird er Kurs auf 74 US-Dollar nehmen.

Wechselkurs US-Dollar / Euro 1,1928 $/€

Der Trendkanal zwischen 1,19 und 1,23 US-Dollar je Euro bleibt
gültig. Eine weitere Seitwärtsbewegung ist möglich, sofern durch
die Worte Helikopter Bens nicht eine US-Dollar Rallye initiiert
wird. Ich halte dies für möglich, ein Anstieg auf 1,17 US-Dollar
je Euro wäre dann der nächste Schritt.


Wechselkurs Yen / Euro 139 Y/€

Der Trendkanal zwischen 139 und 145 Yen je Euro bleibt intakt.

Nikkei 15.713 Punkte

Die untere Markierung des steilen Aufwärtstrends des Nikkei
verläuft bei 16.000 und wurde heute nach unten durchbrochen.
Damit ist nun das nächste Ziel die 200-Tages-Durchschnittslinie
bei 15.650 Punkten. Es ist also noch gut möglich, dass wir mit
unseren drei Samurais noch zum Zuge kommen.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
http://heibel-ticker.de


mailto:info@heibel-ticker.de



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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.


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08. AN-/ABMELDUNG
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