Heibel-Ticker 06/26 PLUS - Vorläufiges Ende der Zinsanhebungen initiiert Rallye

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02.07.2006:
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H E I B E L - T I C K E R P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

1. Jahrgang - Ausgabe 25 (30.06.2006)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: FUSSBALLEUPHORIE TRÄGT DEUTSCHE BÖRSE?
02. SO TICKT DIE BÖRSE: ÜBERNAHMEN WEGEN GÜNSTIGER KURSE
03. AUSBLICK: LEITZINSENTWICKLUNG USA IST UNGEWISS
04. RISIKOSTREUUNG FÜR IHR DEPOT: DANONE, SOFTWARE, NETWORK
APPLIANCE, INCO, DEPFA
05. LESERFRAGE: MARVELL
06. BEOBACHTETE WERTE
07. CHARTTECHNIK DOW JONES, DAX & GOLD, Öl, $, €, Yen, Nikkei
08. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
09. AN-/ABMELDUNG

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01. INFO-KICKER: FUSSBALLEUPHORIE TRÄGT DEUTSCHE BÖRSE?
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Liebe Börsenfreunde,

das heutige WM-Spiel Deutschlands sorgt wohl dafür, dass in
freudiger Erwartung des Halbfinaleinzugs der Klinsi-Elf die
Aktienmärkte steigen...

...nein, nein, das sorgt höchstens dafür, dass ab 17 Uhr kein
Handel mehr in Deutschland stattfindet. Der Grund für die
heftigen Kursgewinne am heutigen Freitag ist in der gestrigen
Zinsentscheidung der US-Notenbank zu finden.

In der heutigen Ausgabe analysiere ich die Zinsentscheidung und
deren mögliche Folgen. Lesen Sie dazu bitte Kapitel 03 –
Ausblick.

Die heutige Leserfrage beschäftigt sich mit einem Wert aus
unserer Empfehlungsliste: Marvell hat den Handy-Chip-Bereich
von Intel übernommen. Der Kurs ist daraufhin eingebrochen. Ein
Fehler von Marvell oder von den Aktionären? Mehr dazu im
Kapitel 05 – Leserfrage.

Einzelheiten zu den offenen Positionen finden Sie wie immer im
Kapitel 06 – Beobachtete Werte. Ich fass mich kurz und bin dann
gleich auch schon auf dem Weg, um mir das Spiel anzuschauen.

Wie immer auch hier eine Prognose zum WM-Geschehen. Bitte
messen Sie meiner diesbezüglichen Prognose weniger Gewicht bei
als meinen Aktienprognosen. Also: Deutschland wird natürlich
gewinnen – ein Tor schießt Lahm, ein weiteres Klose. Allerdings
wird Deutschland einen frühen Rückstand aufholen müssen und
somit schließlich 2:1 gewinnen. Nichts für schwache Nerven
diesmal.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief@heibel-ticker.de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: ÜBERNAHMEN WEGEN GÜNSTIGER KURSE
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Ich hatte es in der vergangenen Woche explizit in Aussicht
gestellt: Die Preise an der Börse sind durch die technische
Korrektur so günstig geworden, dass einige Unternehmen zu
Übernahmekandidaten wurden.

Was dann am Wochenende folgte war ein Übernahmewochenende, wie
wir es selten zuvor gesehen haben:

Anadarko Petroleum (APC) ging einkaufen und verleibte sich Kerr
McGee (KMG), das Ölbohrunternehmen, sowie Western Gas Resources
(WMG), den Gasförderer ein.

Der Kupferproduzent Phelps Dodge (PD) ging shoppen und kam mit
Inco (N), dem Minenbetreiber (siehe auch Kapitel 4 –
Risikostreuung, sowie Falconbridge (FAL), dem Explorer nach
Hause.

Chemieriese Johnson & Johnson (JNJ) kaufte bei Pfizer die
Sparte der Konsumentenprodukte ein. Nur der indische
Stahlmagnat Mittal kam bei der französischen Arcleor nicht zum
Zuge.

Alles in allem wurden am vergangenen Wochenende allein in der
Rohstoffbranche auf diese Weise rund 20 Mrd. US-Dollar
umverteilt. Wenn schon die Brancheninsider kaufen, dann sollten
Sie sich das auch überlegen.

Und so stiegen die Preise für Rohstoffaktien im Wochenverlauf
kontinuierlich an. Die Übernahmen waren Zeichen genug, dass die
Branche nach dem jüngsten Ausverkauf zu günstig geworden war.
Die meisten Aktienkurse haben seit dem Jahreshöchststand am 10.
Mai um über 20 % korrigiert.

Selbst im Technologiesektor wurde wieder vorsichtig gekauft.
Microsoft ist inzwischen so günstig, dass ich gar keine
fundamentalen Gründe mehr anführe. Wer langfristig orientiert
ist, der muss Microsoft im Depot haben. Gleiches gilt für
Intel. Doch die beiden Unternehmen werden eins ums andere von
schlechten Unternehmensmeldungen getroffen: Vista, das neue
Betriebssystem von Microsoft, wird erst im neuen Jahr
eingeführt werden. An dem Generationswechsel des
Betriebssystems hängt der Umsatz einer gesamten Branche.

Intel hat endlich die Zeichen der Zeit erkannt und beginnt nun,
das Geschäft auf die Kernkompetenz zu konzentrieren. Dieser
Prozess wird einige Monate in Anspruch nehmen, bevor über die
Erfolgsaussichten etwas gesagt werden kann. Gleichzeitig hängt
natürlich der Umsatz von Intel an dem verschobenen
Generationswechsel von Vista.

Die Aktien der beiden Unternehmen scheinen nun einen Boden
gefunden zu haben – aber das habe ich schon öfter gedacht.
Bleiben Sie vorsichtig.

Die Vorzeigeunternehmen der Branche wie Network Appliances
(NTAP, siehe Kapitel 4 – Risikostreuung), Citrix (CTXS) oder
Qualcomm (QCOM) scheinen ebenfalls einen Boden zu bilden.
Qualcomm profitiert vom anziehenden Handymarkt. Citrix hat ein
paar schöne Internetapplikationen wie beispielsweise
"GotoMyPc". Ich habe dieses Angebot vor einigen Jahren genutzt
und war begeistert: Leichte Installation und reibungsloses
Funktionieren. Sie können damit von jedem Rechner, Internetcafe
oder Laptop auf Ihren Heimrechner zugreifen, selbst wenn Sie
nur einen normalen Internetzugang ohne fester IP haben. Der
Bildschirm Ihres HeimPCs wird dann auf Ihren Laptop geschickt
und Sie können diesen mit Maus und Tastatur ganz normal
bedienen, als wenn Sie zu Hause säßen.

Na, soviel nur kurz zu Citrix: das Unternehmen wächst mit 30 %
p.a. und notiert auf einem KGV von 42. Keine Schulden, eine
Gewinnmarge von 22 % und ausreichend freier Cashflow sind
Zeichen einer durch und durch gesunden Bilanz. Als eines der
wenigen Wachstumsunternehmen verdient Citrix in meinen Augen
durchaus ein KGV von 50, es ist also noch Kurspotential
vorhanden. Aber auch langfristig ist das Unternehmen bei diesen
Wachstumsraten interessant.

...und dann war da noch Ben Bernanke und die US-Notenbank.
Gestern Abend gab Helikopter Ben den 17. Zinsschritt in Folge
bekannt. Der Leitzins wurde von 5 % um 0,25 % auf 5,25 %
angehoben. Gleichzeitig sagte er, dass die nächsten
Zinsschritte von der konjunkturellen Entwicklung abhängen
würden.

Damit hat er genau das getan, was der Markt erwartet hatte. Und
angesichts der nervösen Stimmung im Vorfeld dieser Sitzung und
angesichts des bisherigen Schlingerkurs an Aussagen durch den
neuen Notenbankchef Bernanke war die gestrige Meldung ohne
Überraschungen genau das, was Börsianer sich wünschen konnten.

Somit hob die Börse, sowohl die der Rohstoffaktien, als auch
die der Finanzaktien, gestern nach der Bekanntgabe des
Zinsschrittes ab. Aber auch sämtliche anderen Aktien legten
kräftig zu.

Diese positive Vorgabe wurde in Japan übernommen und zeigt sich
auch heute an den Deutschen Börsen.

Aber schauen wir einmal ins Detail. Was genau hat Bernanke denn
gesagt und was haben die Börsianer in seine Worte hinein
interpretiert? Ist nun das Ende der Zinsanhebungen erreicht
oder wird Bernanke in wenigen Tagen erneut mit
widersprüchlichen Aussagen an die Öffentlichkeit gehen?

Mehr dazu im folgenden Kapitel.

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03. AUSBLICK: LEITZINSENTWICKLUNG USA IST UNGEWISS
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Im Grunde genommen hat Bernanke gar nichts gesagt. Er hat
lediglich das allgemein Bekannte wiederholt: "Wenn die
Konjunktur intakt bleibt und steigende Rohstoffpreise zu
Inflation führen, dann werden wir den Leitzins weiter in die
Höhe schrauben. Wenn die Konjunktur sich jedoch abschwächt,
dann werden wir den Zins nicht weiter erhöhen."

Das hätte ich nach meinem Volkswirtschaftsstudium auch sagen
können.

Der besondere Reiz der aktuellen Rallye liegt darin, dass die
Konjunktur eben erste Schwächeanzeichen aufzeigt. Die
Arbeitmarktdaten sind nicht mehr so gut, wie noch vor wenigen
Wochen. Gleichzeitig gab es eben an den Rohstoffmärkten eine
kräftige Korrektur, so dass auch der Inflationsdruck etwas
gemildert ist.

Börsianer hatten also Angst von einem wild gewordenen
Notenbankchef (Bernanke wäre nicht der erste!), der den Zins
ohne Rücksicht auf Konjunkturverfassung weiter in die Höhe
schraubt. So geschehen im Sommer 2000, als der Leitzins auch
nach dem Zerplatzen der Internetspekulationsblase noch weiter
in die Höhe geschraubt wurde. Das Ende der Zinserhöhungen fand
damals erst bei 6,5 % statt. Erschrocken von der heftigen
Wirkung der Zinsanhebungen hat Greenspan anschließend dann den
Zins mit Riesenschritten im Jahr 2001 unter 2 % gesenkt.

Der wild gewordene Greenspan hatte vergessen, dass die Wirkung
von Zinsanhebungen meist mit einer Zeitverzögerung von 6-9
Monaten eintritt. Auch das weiß jeder Volkswirtschaftsstudent
nach seinem Studium.

Prof. Ottmar Issing, der das Zinsgeschehen der Bundesbank und
anschließend auch der Europäischen Zentralbank bestimmte,
spielte niemals den wild gewordenen Cowboy, sondern
antizipierte die verzögerte Wirkung seiner Zinsschritte und
verzichtete somit auf extreme Zinsspitzen – sowohl nach oben,
als auch nach unten. Issing ist Ende Mai in den Ruhestand
gegangen, ich wünsche meinem ehemaligen Professor vor hier aus
alles Gute.

Besteht also die Hoffnung, dass Bernanke seine Lektion gelernt
hat und nun ebenfalls rechtzeitig mit den Zinsanhebungen
aufhört?

Ich weiß es nicht. Zumindest hat er bereits erfolgreich sein
Image als Helikopter Ben bekämpft. Dies war ihm angeheftet
worden, nachdem er sagte, dass er eine drohende Deflation wenn
nötig sogar dadurch bekämpfen würde, indem er Geld aus einem
Helikopter über das Volk streut.

Diese Äußerung war von den Medien dahingehend interpretiert
worden, dass "Helikopter Ben" für eine lockere Geldpolitik, ein
schnelles Anwachsen der Geldmenge und damit für Inflation
stehe. Doch mit seiner bisherigen konsequenten
Zinsanhebungsstrategie hat er dieses Image bereits vom Tisch
gefegt. Zumal seine Äußerung weder kreativ noch überraschend
war: Es ist ein geflügeltes Wort unter Volkswirten, Geld mit
Hubschraubern über das Volk zu streuen, um eine drohende
Deflation zu bekämpfen. Bernanke hat also nur einmal einen
Insider-Witz an die Öffentlichkeit getragen. Und der Witz liegt
allein in der Vorstellung des Hubschraubers – nicht aber in der
Geldmengenvermehrung. Dies ist tatsächlich ein wünschenswerter
Ansatz bei der Deflationsbekämpfung. Denn nichts ist
destruktiver als eine Wirtschaft, die einmal in eine
deflationäre Phase eingelenkt ist – schauen Sie nur nach Japan
in den Jahren von 1990 bis 2003 – oder fragen Sie Ihre Eltern
nach der Weltwirtschaftskrise 1929.

Nun, was wird als nächstes passieren?

Ich weiß nun tatsächlich nicht, ob Bernanke besser als
Greenspan nun auf eine weitere Zinsanhebung verzichtet, selbst
wenn die Konjunkturdaten dies zulassen würden. Diese
Ungewissheit wird in den nächsten Wochen unter Börsianern
Einzug halten, da ich auch nicht von Bernanke erwarte, dass er
weitere Zinsanhebungen irgendwann einmal kategorisch
ausschließt.

Es liegt das Sommerloch vor uns, die Finanzmarktteilnehmer
machen Urlaub. Analystenhäuser laufen mit halber Besetzung, die
Chefs sind auf Long Island und fragwürdige Analysten der
zweiten Reihe werden die Meldungen bestimmen. Nicht dass die
Analysten der ersten Reihe besser sind, aber sie sind
berechenbarer. Wenn in den nächsten Wochen Kommentare und
Analysen aus der zweiten Reihe geschossen werden, dann sind
jegliche Überraschungen möglich.

Lassen Sie sich bitte nicht von irgendwelcher Hektik anstecken.
Zum Herbst hin wird sich dies wieder normalisieren.

In den nächsten drei bis vier Wochen werden die meisten
Quartalsberichte veröffentlicht werden. Da ich, wie bereits
mehrfach gesagt, recht gute Ergebnisse erwarte, denke ich, dass
die Börse zunächst noch ein wenig weiter ansteigen wird.

Anschließend werden jedoch Konsumentenpreisindex,
Arbeitsmarktdaten und andere Konjunkturdaten wieder als Maßstab
der Konjunktur angesetzt werden und Spekulationen über eine
überraschende weitere Zinsanhebung werden aufkommen.

Es wird also nicht geradlinig nach oben gehen, sondern kann
nochmals zu heftigen Korrekturen kommen.

Sie sollten diese Zeit nutzen, um teilweise Zwischengewinne zu
realisieren und Barreserven anzuhäufen, damit Sie bei
eventuellen panischen Korrekturen beherzt zugreifen können.

Die langfristige Wachstumsgeschichte ist intakt: Das Wachstum
kommt von China, Indien, Russland und Brasilien ist real. So
real wie Rohstoffe und hat nichts mit Internetfirmen zu tun,
die nur Bits und Bytes mischen.

Hier nun noch ein Blick auf meine Tradingideen:

Statoil (STO, 675213, 22,60 Euro) gekauft zu 23 Euro,
nachkaufen unter 20,50 Euro. Bereit halten, diesen Nachkauf zu
23,50 Euro zu verkaufen.

Nabors (NBR, 662778, 26,07 Euro) kaufen unter 26,50 Euro, über
28 Euro verkaufen (diese Spekulation nicht verwechseln mit der
Nabors-Position in der Empfehlungsliste).

Chesapeake (CHK, 30,41 USD) gekauft zu 30 US-Dollar, verkaufen
zu 33 US-Dollar.

Foster Wheeler (FWLT, A0DNLG, 33,97 Euro) kaufen unter 34 Euro,
verkaufen zu 38 Euro.

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04. RISIKOSTREUUNG FÜR IHR DEPOT: DANONE, SOFTWARE, NETWORK
APPLIANCE, INCO, DEPFA
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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Lassen Sie mich Ihre Meinung zu dieser
Analyse wissen und schicken Sie mir Ihre 5 größten Positionen
an Risikostreuung@heibel-ticker.de. Bitte unterschreiben Sie
mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie leben. Diese
Information wird dann veröffentlicht.

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Sehr geehrter Herr Heibel,

Ich habe folgende 5 Werte:

Danone, Software, Network Appliance, Inco, Depfa

Vielen Dank für Ihre Einschätzung.

Mit freundlichem Gruß, Uwe aus Rheinau


ANALYSE:

Ihr Portfolio ist in vielerlei Hinsicht gut diversifiziert,
eine Kleinigkeit nur lässt sich bemängeln. Bei den Werten, die
Sie im Depot haben, könnte man neidisch werden:


Danone

Danone ist nicht nur durch seine leckeren Joghurts bekannt, Sie
kennen sicherlich auch das stille Wasser "Evian" aus dem Hause
Danone oder vielleicht auch die Gesundheitsschiene "Activa".
Der Lebensmittelhersteller kann als nicht-zyklisch betrachtet
werden, die Menschen kaufen Nahrungsmittel zu jedem Zeitpunkt
eines Konjunkturzyklus. Das KGV ist mit 20 dem Wachstum von 12
% p.a. angemessen.


Software AG

Die Software AG hingegen bastelt Datenbanken für
mittelständische bis große Industrieunternehmen zusammen.
Kernstück der Produkte der Software AG ist die
Datenbankstruktur Adabas, die auch von SAP-Software genutzt
wird. Damit entwickelt sich die Aktie der Software AG parallel
zur Entwicklung der Softwarebranche für Unternehmenslösungen,
ist also stark zyklisch. Das Bewertungsniveau ist mit einem KGV
von 15 bei einem nachhaltigen Umsatzwachstum von 14 % sehr
günstig.

Sie kennen meine Einstellung zur Softwarebranche: Trotz der
günstigen Bewertung kann es noch dauern, bis eine Neubewertung
stattfindet. Diese Aktien sind also nach unten abgesichert, Sie
brauchen aber einen langen Atem.


Network Appliance

Auch Network Appliance kümmert sich um die EDV-Landschaft
mittelständischer und großer Unternehmen. Network Appliance
organisiert die Datenspeicherung, Datensicherung, Backup und
Recovery-Lösungen sowie die Autorisation verschiedener Nutzer
über unterschiedliche Zugriffswege auf einen Datenbestand.

Damit steht Network Appliance nicht im Wettbewerb zur Software
AG, vielmehr ergänzen sich die beiden Produkte. Allerdings
entwickelt sich das Geschäft dieser beiden Unternehmen
parallel: Auch das Geschäft von Network Appliance unterliegt
den zyklischen Investitionsentscheidungen der Industrie.

Die Wachstumsraten von 30 % sind beachtlich, da ist das KGV von
50 gerechtfertigt. Mit diesem großen Wachstum kann sich Network
Appliance von den meisten Wettbewerbern absetzen und wird
allein dadurch einen großen Kursaufschlag beibehalten.


Inco Ltd.

Der kanadische Minenbetreiber baut unter anderem Nickel,
Kupfer, Edelmetalle (Gold, Silber, Platin) und Kobalt ab. Das
Unternehmen profitiert von den angestiegenen Rohstoffpreisen,
spiegelt dies jedoch im Kurs bereits wieder.

Das KGV von 27 ist für das Umsatzwachstum von 14 % in Ordnung,
viel Potential sehe ich da jedoch nicht mehr. Insbesondere da
es andere Minenaktien gibt, deren Bewertungsniveau wesentlich
günstiger ist.


Depfa Bank

Die Depfa Bank hat sich auf Finanzdienstleistungen für Behörden
spezialisiert. Damit sind die Margen zwar sehr niedrig, das
Volumen ist jedoch sehr hoch und die Kunden sind von bester
Bonität.

In Zeiten steigender Zinsen geraten die Margen der
Finanzinstitute unter Druck. Am Ende eines Zinsanhebungszyklus
jedoch kann wieder ordentlich kalkuliert werden. Daher steigen
die Kurse von Finanzinstituten meist sprungartig an, wenn das
Ende der Zinsanhebungen absehbar ist.

Mit einem KGV von 8 bei einem Umsatzwachstum von 12 % ist die
Depfa Bank günstig bewertet und sollte bei oben beschriebenem
Szenario eine Neubewertung erfahren.


Fazit: Sie haben nicht nur verschiedene Branchen in Ihr Depot
genommen, sondern auch eine geographische Streuung vorgenommen:
Paris (Danone) und Frankfurt (Depfa) / Darmstadt (Software)
liegen im "alten Europa", Kalifornien (Network Appliance) und
Toronto (Inco) liegen mitten in der "Neuen Welt".

Zwischen Network Appliance und der Software AG würde ich die
Kalifornier vorziehen. Aufgrund der größeren Wachstumsraten ist
dort auch das Kurspotential mittelfristig größer. Die frei
gewordene Position könnten Sie mit einem Unternehmen aus der
Energiebranche aufstocken: Was halten Sie von Statoil aus
Norwegen?

Inco würde ich beispielsweise gegen Rio Tinto austauschen. Das
Unternehmen wächst mit 50 % p.a. und hat nur ein KGV von 14.


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05. LESERFRAGE: MARVELL
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FRAGE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

ich habe leider mit Marvell bisher kein Glück gehabt. Nach Kauf
der Intelsparte brach der Kurs weiter ein. Gern würde ich heute
Marvell wieder kaufen. Würden Sie mir dazu raten, oder steht
nach Ihrer Meinung ein weiterer Aktienrückfall zu befürchten.

Für eine kurze Info wäre ich dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Günter aus Leipzig


ANTWORT:

Intel versucht bereits seit längerem, seine Handy-Chip-Sparte
zu verkaufen. Doch der Unternehmensbereich wurde weiter
gereicht wie ein stinkender Fisch.

Der Bereich von Intel schreibt Verluste und Intel trennt sich
davon, um seine angekündigte Konzentration auf den Kernbereich,
Computerchips, voranzutreiben.

Marvell beschäftigt derzeit 2.500 Mitarbeiter und erhält nun
von Intel 1.500 weitere Mitarbeiter. Daran können Sie sehen,
dass diese Übernahme ein ganz schön dicker Fisch für Marvell
ist. Doch die Gründer von Marvell, Dr. Sntardja und Frau Dai,
haben in ihrer Unternehmensgeschichte schon häufiger durch die
Übernahme von dicken Fischen neue Geschäftsbereiche erfolgreich
erschlossen. Es ist also zu hoffen, dass die Beiden auch
diesmal wissen, was sie tun.

Kurzfristig wird diese Übernahme in die Ertragskraft des
Unternehmens schneiden. Der Verlustbringer von Intel muss
zunächst auf Vordermann gebracht werden, neue Produkte und
Geschäftsbereiche müssen entwickelt werden, bevor die Gewinne
von Marvell wieder in altbekannter Weise ansteigen können. An
der Börse schüttelt man unverständlich den Kopf über den
Kaufpreis: Zumindest eine Verlustteilung in den nächsten zwei
Jahren hätte Marvell mit Intel vereinbaren sollen, so die
Kritik.

Marvell habe also, so das Parkettgeflüster, zuviel gezahlt.
Daher ist es nur logisch, dass der Kurs von Marvell zunächst
einmal einbricht. Nach der Meldung der Übernahme betrug der
Kursrutsch satte 15 %.

Strategisch halte ich diese Übernahme für gewagt aber sinnvoll.
Marvell ist bereits gut im Geschäft mit Handyherstellern wie
Motorola und Palm. Bislang werden einzelne Komponenten der
Handy-Platinen geliefert, insbesondere die Komponenten, die die
Kommunikation mit anderen Geräten regeln, kommen von Marvell.

Durch die Übernahme der Handy-Chip-Sparte von Intel wird
Marvell in der Lage sein, künftig die gesamte Handyplatine
anzubieten. Bei Intel litt das Geschäft darunter, dass Intel
teilweise veraltete Komponenten verwendete. Marvell hat bereits
ein Konzept vorgelegt, das diese Schwachstelle beseitigen wird.

Wenn Marvell nun ganze Platinen anbieten wird, dann tritt es
dadurch in den direkten Wettbewerb mit Qualcom und Texas
Instruments. Beide Unternehmen freuen sich über die anziehende
Nachfrage nach 3G-Technologie aus dem Handy-Bereich und
verdienen gut daran. Kunden-Lieferanten-Beziehungen sind sehr
eng in diesem Bereich, es wird also nicht leicht sein, dort
neue Kunden zu gewinnen. Aber auf der anderen Seite ist der
Markt in Bewegung: Alcatel-Lucent gingen zusammen. Siemens-
Nokia haben Teile zusammen gelegt. Sony-Ericsson ist ein
weiteres Beispiel für den harten Wettbewerb der Branche. Gute
Angebote werden mit Sicherheit Eingang finden.

Fazit: Ich traue es Marvell zu, sich am Markt als dritter
großer Anbieter von Handy-Platinen zu etablieren. Allerdings
wird dieser Prozess noch bis Anfang 2008, also noch anderthalb
Jahre in Anspruch nehmen. In dieser Zeit wird der Aktienkurs in
eine Warteschleife einkehren. Es gehört schon eine Menge
Vertrauen dazu, diese Warteschleife als Aktionär mitzumachen.
Dennoch glaube ich, dass es sich am Ende lohnen wird.

Auch Sicht der Charttechnik könnte der Kurs noch bis auf 42 US-
Dollar konsolidieren. Auf diesem Niveau können Sie dann
nachkaufen. Halten Sie sich aber auch bereit, im Falle von
Kursanstiegen in Richtung 55 US-Dollar in den nächsten Monaten
Teile Ihrer Position zu verkaufen.


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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.


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Ausgabe 23.06.06: Steigen Sie frühzeitig in Finanztitel ein!

Goldman Sachs
US-Kürzel GS
Gekauft zu 150 USD
Kurs aktuell 152,20 USD
Warten auf das Ende der Zinsanhebungen, dann steht Kursrallye
bevor

In den USA ist es bereits soweit: Die gestrige Leitzinserhöhung
könnte vorerst die letzte sein, glauben die Börsianer. Wenn Sie
sich den Kursverlauf von Goldman Sachs anschauen, dann wissen
Sie, wovon ich die ganze Zeit spreche: Vom Tagestief schoss der
Kurs nach den Worten Bernankes um 3,7 % in die Höhe!

Sie hatten die ganze Woche Zeit, um deutlich unter 150 US-
Dollar einzusteigen. Nun ist die Rakete gezündet.

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Mastercard
US-Kürzel MA
Gekauft zu 47,50 US-Dollar
Kurs aktuell 48 US-Dollar
Ziel 100 US-Dollar bis Mitte 2007
Expansion in Asien und anhaltende Ertragskraft

Mastercard wird sich umbenennen in Mastercard Worldwide, um den
Anspruch auf globale Präsenz deutlich zu machen.

Das europäische Kartellamt wirft Mastercard
Wettbewerbsverletzungen vor, indem das Unternehmen seinen
Vertragspartnerbanken eine Mindestgebühr vorschreibt, die bei
der Nutzung der Mastercard vom Kunden einzuziehen ist. Dieser
Vorwurf greift das Geschäftsmodell von Mastercard an.
Entsprechend ist der Kurs von Mastercard in dieser Woche recht
volatil gewesen, auch die Zinsentscheidung der USA konnte noch
nicht in Kursanstiege umgewandelt werden. Dies sollte sich
meiner Einschätzung nach aber bald ändern, da der Vorwurf nicht
sonderlich schwer aus der Welt zu räumen ist.


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Ausgabe 02.06.06: Nicht-Zyklische Aktien zur Risikostreuung

Whole Foods Market
US-Kürzel WFMI
WKN 886391
ISIN US9668371068
Kurs aktuell 49,14 EUR / 64,32 USD
Erste Position gekauft zu 51,50 EUR / 65,50 USD
Nicht-zyklischer Bioladen, abhängig von Binnennachfrage,
unabhängig von Wechselkursschwankungen

Auch der Lebensmittelproduzent profitiert vom vorläufigen Ende
der Zinsanhebungen und der damit verbesserten
Konjunkturaussichten, denn somit werden Kunden mehr Geld für
die hochpreisigen Bioprodukte in der Tasche haben.

Mit Nachkäufen warte ich auf Kurse unter 47 Euro. Das
Unternehmen wächst mit 20 % p.a. im Umsatz und das in einem
engen Markt von Lebensmitteln und ausschließlich in den USA. Da
ist noch reichlich Raum für Wachstum vorhanden.

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Ausgabe 12.05.06: Risikostreuung als Nervennahrung für Sie

General Motors
US-Kürzel GM
WKN 850000
ISIN US3704421052
Kurs aktuell 20,82 EUR / 27,44 USD
Gekauft zu 19 EUR / 24 USD
Spekulation auf Wechsel von "katastrophal" auf "nicht mehr ganz
so schlecht"

General Motors hat letzten Dienstag angekündigt, erneut
günstige Sonderangebote für Autokäufer anzubieten. So wird
wieder eine Null-Prozent-Finanzierung angeboten. Vor einem Jahr
hat das Unternehmen die eigenen Autos zum
Angestelltenvorzugspreis auf den Markt geworfen und dadurch
Rekordumsätze bei geringsten Gewinnmargen erzielt – dies wird
sich aber nicht wiederholen.

Somit wird GM in den kommenden Monaten die Lagerbestände
abbauen um dann anschließend für die neuen Modelle des Jahres
2007 gut gerüstet zu sein. Mit Rekordgewinnen wird es somit im
laufenden Jahr nichts, die Situation bei GM ist also noch immer
auf dem Weg von "katastrophal" auf „nicht mehr ganz so
schlimm".

Wer seine Produkte verramschen muss, dessen Geschäft ist nicht
gesund. Der Aktienkurs von GM ist am Dienstag eingebrochen. Im
Wochenvergleich konnte dennoch ein leichtes Plus erzielt
werden. Weiter halten.

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Headwaters
US-Kürzel HW
WKN 909698
ISIN US42210P1021
Kurs aktuell 19,30 EUR / 25,30 USD
Gekauft zu 22,50 EUR / 28,50 USD
Eigner des Prozesses zur Herstellung flüssigen Brennstoffs aus
Kohle

Schauen Sie sich bitte einmal den Wochenchart von Headwaters
an: am Dienstag und Mittwoch ist ein Kurssturz zu sehen, wie es
ihn ohne besondere Meldung nur selten zu sehen gibt. Von 26 US-
Dollar bis auf 24 US-Dollar in nur zwei Tagen und ohne
nennenswerte Gegenreaktion. Bei solchen Kursverläufen glaube
ich nicht an die Marktkräfte, da steckt ein Verkaufsprogramm
dahinter: irgendein Großaktionär hat sich recht plötzlich von
seinen Aktien getrennt. Nutzen Sie solche Kursbewegungen zum
Kauf.

Headwaters ist mit einem Umsatzwachstum von 20 % p.a. und einem
KGV von 8 unterbewertet und sollte schon bald wiederentdeckt
werden. Auf dem aktuellen Niveau können Sie eine erste Position
kaufen. Wenn Sie bereits eine erste Einstiegsposition gebildet
haben, dann warten Sie bitte mit Nachkäufen auf Kurse unter 18
Euro.

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Ausgabe 24.02.06: Solarunternehmen

Solar-Fabrik
WKN 661471
ISIN DE0006614712
Kurs aktuell 11,30 EUR
Gekauft zu 13,20 EUR
Ziel 20 EUR bis Herbst 2006

Der Kurs notiert stabil zwischen 10 und 12 Euro. Noch immer
können Sie die Solar-Fabrik unter 12 Euro erhalten. Zur
Sicherheit beachten Sie bitte das Stopp Loss bei 9,70 Euro.


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Ausgabe 12.05.06: Finanzbeimischung für unsere Empfehlungsliste

UBS AG
US-Kürzel UBS
WKN 914830
ISIN CH0012032030
Kurs aktuell 83,92 EUR / 108,38 USD
Gekauft zu 96 EUR / 122,50 USD
Nachkaufen unter 85 EUR / 110 USD
Finanzbeimischung für unsere Empfehlungsliste

Nachkäufe wurden zu 93 US-Dollar und 83 US-Dollar getätigt. Die
Zinsentscheidung am gestrigen Donnerstag hat auch bei UBS zu
dem von mir erwarteten Kurssprung geführt. Binnen weniger
Minuten sprang der Kurs in den USA von 106 auf über 108 US-
Dollar. Aber das ist nur der Anfang. Halten.


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Ausgabe 17.04.06: Mobilfunktechnologie & Quartalsergebnisse

Marvell Technology Group
US-Kürzel MRVL
WKN 930131
ISIN BMG5876H1051
Kurs aktuell 34,94 EUR / 45,05 USD
Gekauft zu 47 EUR / 58 USD
Ziel 112,20 USD bis Ende 2006
Funkchips für Handys, Spielekonsolen, Laptops und
Digitalkameras, einer der wenigen Wachstumsmärkte der
Technologiebranche. Marvell hat einen 2:1 Aktiensplitt per 10.
Juli beschlossen.

Marvell hat den Handy-Chip-Bereich von Intel für 600 Mio. US-
Dollar gekauft. Eine nähere Analyse dieser Übernahme finden Sie
in der heutigen Leserfrage.

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Ausgabe 24.03.06: GMAC-Ausgliederung & Werbung in Spielen

Electronic Arts
US-Kürzel ERTS
WKN 878372
ISIN US2855121099
Kurs 33,07 EUR / 43,47 USD
Gekauft zu 43,50 EUR / 52,50 USD
Neue Umsätze durch 3. Spielegeneration (Xbox 360, PS2, Wii)
sowie zusätzliche Werbeeinnahmen – jedoch erst ab Jahresende.

Der Kurs stabilisiert sich. Auf dem aktuellen Niveau unter 33
Euro / 43 US-Dollar können Sie noch immer kräftig nachkaufen.


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Ausgabe 17.03.06: Technologieentwicklungen

Microsoft
US-Kürzel MSFT
WKN 870747
ISIN US5949181045
Kurs 18,32 EUR / 23,47 USD
Gekauft zu 22,50 EUR / 27,75 USD
Xbox 360, Vista und Mobilfunkgeräte sorgen für Wachstum, das
neue Betriebssystem Vista jedoch lässt auf sich warten

Vista wird erst verspätet in den Markt gegeben. Einen schnellen
Kursanstieg würde ich daher nutzen, um auszusteigen. Ich würde
Microsoft daher im Falle einer Kurserholung auf 25 US-Dollar
bzw. 20 Euro aus dem Depot nehmen.

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Ausgabe 15.01.06: Gesundes Wachstumsunternehmen

Yahoo!
US-Kürzel YHOO
WKN 900103
ISIN US9843321061
Börsenplatz Berlin
Kurs aktuell 25,33 EUR

Für einen Wiedereinstieg bei Yahoo! warten wir auf eine
Konsolidierung unter 22 Euro.

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Ausgabe 24.03.06: GMAC-Ausgliederung & Werbung in Spielen

General Motors Acceptance 10 Jahre
Laufzeit noch bis 27.9.2010
WKN 908511
ISIN XS0177329603
Nominalzins: 5,75 %
Kurs aktuell 96,60 EUR
Gekauft zu 92 EUR

Hochverzinsliche Euro-Anleihe mit Kurschance. Unsere Rendite um
7,75 % p.a. bis Endfälligkeit, auf aktuellem Kursniveau beträgt
die Rendite noch 6,72 %. Kurse unter 95 % halte ich weiterhin
für gute Kaufkurse.

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Ausgabe 30.03.06: Süd- und mittelamerikanische Marktführer

Southern Copper
US-Kürzel PCU
WKN A0HG1Y
ISIN US84265V1052
Kurs aktuell 67,21 EUR / 88,97 USD
Gekauft zu 70,51 EUR / 85 USD
Kupferproduzenten aus Peru mit weltweit günstigsten
Produktionskosten, konservative Regierung in Peru gibt
Rechtssicherheit

Auf Sicht von 12 Monaten sollte der Kurs wieder deutlich über
80 Euro / 100 US-Dollar steigen.

Ohne besondere Meldung ist der Aktienkurs von Southern Copper
in der abgelaufenen Woche um 16,55 % angesprungen. Ich sehe den
Grund für diesen Anstieg in der verzögerten Reaktion auf den
Wahlsieg des gemäßigten Garcias von vor drei Wochen. Ich habe
bereits in den letzten Ausgaben mein Unverständnis darüber
ausgedrückt, dass der Kurs nicht schon längstens angesprungen
ist. Nun ist die Reaktion erfolgt.

Glauben Sie also nicht, dass alle bekannten Meldungen stets
immer schon eingepreist sind. Es gibt Situationen, in denen
brauchen die Marktteilnehmer einfach etwas länger, um sich über
die Konsequenzen bewusst zu werden. Halten.

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Ausgabe 10.03.06: Rohstoffunternehmen & Vogelgrippevirus

Freeport McMoRan
US-Kürzel: FCX
WKN: 896476
ISIN: US35671D8570
Kurs aktuell 39,16 EUR / 55,26 USD
Gekauft zu 42 EUR / 50 USD
Langfristanlage

Probleme bei den Kupferminen in Indonesien sowie ein fallender
Kupferpreis drücken auf den Kurs.

Hui, auch Freeeport McMoRan hat gestern positiv auf die
Zinsentscheidung reagiert. Die Gedankenkette der Börsianer hier
ist wie folgt: Vorläufig keine Zinsanhebung mehr, d.h.
weiterhin robuste Konjunktur, d.h. weiterhin stabile Nachfrage
nach Rohstoffen, d.h. weiterhin hohe bzw. steigende
Rohstoffpreise, d.h. weiterhin satte Gewinne für den
Kupferproduzenten Freeport McMoRan.

Nichts Neues für Sie, denn auf diese Kette haben wir schon seit
einigen Monaten gesetzt. Weiter halten.

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Alte Position: Rohstoffunternehmen

BHP Billiton
US-Kürzel BHP
WKN 2878993
Kurs aktuell 42,34 USD
Gekauft zu 18 USD

Die Hälfte der Position haben Sie mit 100 % Gewinn verkauft,
Ihren Einsatz haben Sie also raus. Den Rest lassen Sie nun
weiterlaufen. Die Stopp Loss Marke belassen Sie bei 29 US-
Dollar.

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Rio Tinto
US-Kürzel RTP
WKN 852147
ISIN GB0007188757
Kurs aktuell 40,29 EUR / 210,20 USD
Gekauft zu 38,90 Euro
Langfristanlage

Ebenso wie BHP Billiton und Freeport McMoRan profitiert auch
Rio Tinto von der Gedankenkette um die Zinsentwicklung. Weiter
halten.

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Ausgabe 17.02.06: Gold ETF

Gold Spot
ABN Amro endlos Zertifikat
(Vormals US-Kürzel GLD)
WKN 859341
ISIN DE0008593419
Kurs aktuell 46,39 EUR
Gekauft zu 49 EUR

So, die Korrektur ist vorerst beendet, Sie konnten hoffentlich
zu Kursen unter 590 US-Dollar resp. 480 Euro nachkaufen. Kaufen
Sie das Zertifikat von ABN Amro nach, wenn Sie kein physisches
Gold im Keller liegen haben wollen.

Es gibt Stimmen, die eine erneute Korrektur des Goldes, diesmal
unter 500 US-Dollar, innerhalb der nächsten drei Monate
erwarten. Dazu kann ich nur sagen: Nichts ist unmöglich, aber
ich möchte nicht darauf bauen. Gold ist eine Langfristanlage
und Preise unter 600 US-Dollar werden Ihnen am Ende dieses
Jahres als extrem günstig erscheinen. Sie werden sich ärgern,
wenn Sie Ende des Jahres bei einem höheren Goldpreis kaum Gold
in Ihrer Vermögensplanung berücksichtigt haben.

Aus der Rohstoffrallye der Achtziger wissen wir, dass
Korrekturen im Rohstoffbereich heftiger ausfallen können, als
wir Korrekturen aus der Zeit des Internethypes kennen. Ich kann
mir daher durchaus eine nochmalige Korrektur vorstellen, die
diesmal sogar unter 500 US-Dollar führt. Aber ich warte nicht
darauf, um die Goldkäufe zu tätigen, die ich ohnehin tätigen
möchte. 600 US-Dollar ist ein attraktives Einstiegsniveau,
welches Sie nutzen sollten.

Wenn es Gold in den nächsten drei Monaten tatsächlich nochmals
zu unter 500 US-Dollar geben sollte, so werde ich mein Auto
verkaufen und den Erlös in Optionsscheine auf den Goldpreis
anlegen. Mit anderen Worten: Ich werde mir in einem solchen
Falle liquide Mittel beschaffen, um aggressiv auf eine nur
kurzfristige Korrektur mit anschließender Gegenbewegung zu
spekulieren.

Mit Ihrem langfristig anzulegenden Vermögen sollten Sie nicht
auf solche extremen Korrekturen warten – zumal die Korrektur
häufig dann auch schneller vorbei ist, als Sie reagieren
können. Vor zwei Wochen war der Kurs über Nacht auf 543 US-
Dollar gesackt, uns in Deutschland war es aber kaum möglich,
unter 560 US-Dollar zum Zuge zu kommen, da direkt anschließend
wieder eine Gegenbewegung stattfand.

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Ausgabe 03.02.06: Atomenergie

Cameco
US-Kürzel CCJ
WKN 882017
ISIN CA13321L1085
Börsenplatz Frankfurt
Kurs aktuell 29,13 EUR / 39,85 USD
Gekauft zu 30 EUR
Nachgekauft zu 28 Euro
Stopp Loss bei 26,50 EUR
Trendsurfer, Cameco ist der weltgrößte Uran-Produzent und
profitiert insbesondere von den geplanten Atomkraftwerken in
China

Nachdem in den vergangenen Wochen Rohstoffpreise zurückkamen
und allgemein auch auf einen rückläufigen Ölpreis spekuliert
wurde, steigen die Preise nun wieder an. Damit wird auch ein
Kursanstieg bei Cameco nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Halten.

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Ausgabe 27.01.06: Japan

Matsushita
US-Kürzel MC
WKN 853666
ISIN JP3866800000
Börsenplatz Frankfurt
Kurs aktuell 15,69 EUR / 21,02 USD
Gekauft zu 18,30 EUR,
Nachgekauft zu 15 EUR
Der japanische Elektronikkonzern Matsushita wird mit seinen
Marken wie JVC und Panasonic weiter vom anziehenden
Exportgeschäft profitieren.

Bis zum Jahr 2010 wird Matsushita der Marktführer bei Plasma-
Bildschirmen sein, denn das Unternehmen weitet seine
Kapazitäten schneller aus, als irgendeiner seiner Wettbewerber.
Der schwache Yen wird dem Exportunternehmen weiter helfen,
seinen Marktanteil auszubauen.

Aufgrund der Probleme bei Microsoft, Intel und Cisco bleibt die
gesamte Technologiebranche derzeit etwas zurück. Zum Jahresende
jedoch, wenn der Knoten platzt (Vista-Einführung, Intel- und
Cisco-Restrukturierung), sollte der Technologiesektor kräftig
aufholen. Halten.

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Ausgabe 21.01.06: Ölbohrunternehmen

Nabors Industries
US-Kürzel NBR
WKN 662778
ISIN BMG6359F1032
Börsenplatz München
Kurs aktuell 25,38 EUR
Gekauft zu 30 EUR,
Nachgekauft zu 26,50 EUR

Den Stopp Loss setze ich aufgrund der großen Volatilität etwas
enger bei 24 Euro an. Nabors ist nach wie vor mein Favorit für
die kommende Erholungsphase. Auf Sicht bis Ende des Jahres
sollte der Kurs in Richtung 50 Euro marschieren.

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Ausgabe 21.01.06: Steve Jobs bei Walt Disney

Apple Computers
US-Kürzel AAPL
WKN 865985
ISIN US0378331005
Börsenplatz Frankfurt
Kurs aktuell: 44,40 EUR / 58,97 USD
Gekauft zu 62 EUR,
Nachgekauft zu 50 Euro
Nochmals Nachgekauft zu 45 Euro

Einige Unternehmen werden derzeit von der amerikanischen
Börsenaufsicht (SEC) auf die Behandlung und Verbuchung von
Aktienoptionen für Mitarbeiter untersucht. Auch Apple gehört zu
den Unternehmen, bei denen die SEC untersuchungswürdige
Vorfälle fand. Der Kurs von Apple ist nach bekannt werden
dieser Untersuchungen am Mittwoch um 3 % eingebrochen.

Wer die Meldung jedoch detailliert durchliest der wird schnell
feststellen, dass die Panik bei Apple unbegründet ist: Apple
selbst hat die Möglichkeit der falschen Verbuchung durch seine
interne Revision aufgedeckt und an die SEC gemeldet. Die
Vorfälle betreffen die Jahre 1997 bis 2001, auch Chef Steve
Jobs sei betroffen gewesen, er habe jedoch sämtliche Optionen
bereits storniert, so dass kein Nachteil für das Unternehmen
entstanden sei. Also: Der erneute Kurseinbruch ist höchstens
eine erneute Einstiegsgelegenheit.

Wachstumsunternehmen mit Momentum können gerne einmal das
zweifache Umsatzwachstum im KGV haben, derzeit liegt das KGVe
für 2007 bei 25. Das Wachstum liegt bei 36 % p.a. Bis Mitte
nächsten Jahres halte ich also eine Kursverdopplung für
möglich.


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07. CHARTTECHNIK DOW JONES, Dax & GOLD, Öl, $, €, Yen, Nikkei
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Die Charts dazu können Sie im Kundenbereich unter
http://heibel-ticker.de/kundenbereich nachschlagen. Sie
benötigen dazu Ihre E-Mail Adresse und Ihr Passwort.


Charttechnik

Für kurzfristige Betrachtungen zur Bestimmung von optimalen
Ein- oder Ausstiegszeitpunkten sowie Marken wird die
Charttechnik zu Rate gezogen. Hier eine kurze Betrachtung
einiger wichtiger Charts:


Dow Jones Industrial 11.190 Punkte

Wie vor zwei Wochen angekündigt hat sich eine kräftige
Gegenbewegung entwickelt. Nachdem der Dow Jones auf seiner
Unterstützung von 10.663 Punkten aufgeprallt war, entwickelte
sich ein Aufwärtstrend. Damit hat sich der Dow wieder oberhalb
seines 200-Tages-Durchschnitts, der bei 10.906 Punkten
verläuft, etabliert und bestätigt somit seinen langfristigen
Aufwärtstrend mit vorläufigem Ziel bei 11.300 Punkten.

DAX 5.581 Punkte

Auch der Dax setzte seine Aufwärtsbewegung fort und etablierte
sich über seiner 200-Tages-Durchschnittslinie, die bei 5.503
Punkten verläuft. Das nächste Kursziel liegt bei 5.630 Punkten.
Der langfristige Aufwärtstrend ist somit auch für den Dax noch
intakt.

Gold 589,25 US-Dollar

Ebenso wie die Aktienindizes konnte sich auch das Gold wieder
stabilisieren und notiert nach dem Test der 200-Tages-
Durchschnittslinie bei 543 US-Dollar wieder deutlich darüber.
Kurse unter 590 US-Dollar halte ich noch immer für
ausgezeichnete Einstiegsgelegenheiten in dem langfristigen
Aufwärtstrend.

Crude Oil 71,34 US-Dollar

Dass ich Begriffe wie "Quatsch" verwende ist äußerst selten,
aber die Befürchtungen eines bevorstehenden Ölpreiseinsturzes
in Richtung 57 US-Dollar hielt ich für Quatsch, da die
politischen Spannungen weiterhin eine "Entspannung" an den
Energiemärkten verhindern. So stieg denn auch der Ölpreis in
der abgelaufenen Woche deutlich an und notiert somit noch immer
deutlich oberhalb seiner Unterstützungslinien. Sowohl der
langfristige Aufwärtstrend, als auch die 200-Tages-
Durchschnittlinie verlaufen aktuell bei 63 US-Dollar.

Wechselkurs US-Dollar / Euro 1,25395 USD/EUR

Der Wechselkurs pendelt nun um 1,26 USD/EUR und befindet sich
im Niemandsland zwischen den Marken 1,23 und 1,28 USD/EUR. Eine
Zinserhöhung der US-Leitzinsen auf 5,25 % am 29. Juni ist
bereits eingepreist. Weitere Zinsanhebungen sind nun ungewiss,
daher ist nun nicht mehr mit einer Dollarstärke und Kursen um
1,23 USD/EUR zu rechnen, vielmehr sollte der US-Dollar schon
bald wieder schwächer werden. Nächstes Kursziel: 1,276 USD/EUR.

Wechselkurs Yen / Euro 145,625 YEN/EUR

Gegenüber dem japanischen Yen bildet sich langsam ein
Aufwärtstrend des Euro. Ein Wechselkurs über 145 YEN/EUR ist
Höchstkurs für den Euro. In Japan steht der Leitzins noch immer
bei 0 %, aufgrund der Zinsanhebung im Euroland ist der Euro
attraktiver.

Nikkei 15.121 Punkte

Trotz des schwachen Yen, der den exportorientierten japanischen
Unternehmen hilft, die Umsätze zu steigern, bleibt der Nikkei
als einziger hier besprochener Indikator unter seiner 200-
Tages-Durchschnittslinie, die bei 15.396 Punkten verläuft. In
der abgelaufenen Woche blieb der Nikkei nahezu unverändert. Der
langfristige Aufwärtstrend verläuft bei 13.350 Punkten und
bildet die untere Unterstützung, die bei einem durchrauschen
unter den jüngsten Tiefpunkt bei 14.170 Punkten gilt.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
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Stephan Heibel
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