Heibel-Ticker PLUS 06/32 - Auch die Börse macht Fehler

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11.08.2006:
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H E I B E L - T I C K E R P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

1. Jahrgang - Ausgabe 32 (11.08.2006)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: AUCH DIE BÖRSE MACHTG FEHLER
02. SO TICKT DIE BÖRSE: VEREITELTER ANSCHLAG POSITIV
03. AUSBLICK: 3 TURBULENTE MONATE NACH ENDE DER ZINSANHEBUNGEN
04. RISIKOSTREUUNG: UBS, D+S EUROPE, ABB, ING GROEP,
HARMONY GOLD, SASOL, SUPERIOR ENERGY, PROVIDENT TRUST,
EMERGING MARKETS, JAPAN
05. LESERFRAGEN: ENCANA, CHESAPEAK, TASER, ARM HOLDINGS,
HANA MICROELECTRONIC
06. BEOBACHTETE WERTE
07. CHARTTECHNIK DOW JONES, DAX & GOLD, Öl, $, €, Yen, Nikkei
08. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
09. AN-/ABMELDUNG

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01. INFO-KICKER: AUCH DIE BÖRSE MACHTG FEHLER
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Liebe Börsenfreunde,

in aller Kürze: Die Auswirkungen des vereitelten
Terroranschlags auf die Finanzmärkte sind bislang völlig falsch
eingeschätzt worden. Im Kapitel 02 erkläre ich Ihnen, was
wirklich passieren wird.

Außerdem habe ich einen Blick auf die Internetwelt um Google
und die Werbeverpflichtung in Höhe von 900 Mio. US-Dollar an
News Corp. geworfen. Da kommt langsam wieder Bewegung in den
Internetsektor.

Auch die Auswirkung der Entscheidung der US-Notenbank, den US-
Leitzins von nun an unverändert bei 5,25 % zu belassen, wird
von der Börse meiner Einschätzung nach in den nächsten drei
Monaten falsch bewertet werden. Im Kapitel 03 – Ausblick habe
ich Ihnen eine detaillierte Handlungsanleitung für die nächsten
sechs Monate ausgearbeitet.

Die heutige Ausgabe strotzt nur so vor Beispielen, wo sich die
Börse irrt. Sie denken, die Börse hat immer den fairen Preis
für eine Aktie? Nein! Auch die Börse kann sich irren.

Ausnahmsweise habe ich heute die 10 größten Positionen eines
Kundendepots auf seine Risikostreuung hin analysiert (Kapitel
04 – Risikostreuung). Sie können mir gerne bis zu 5 Positionen
schicken, damit ich auch Ihnen ein wenig unter die Arme greifen
kann.

Das Kapitel 06 – Beobachtete Werte habe ich umstrukturiert. Ich
hoffe, die Liste ist nun übersichtlicher für Sie. Ich werde an
diesem Kapitel weiterhin entsprechend Ihren Vorschlägen
weiterarbeiten, um den Heibel-Ticker PLUS noch wertvoller für
Sie zu machen.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief@heibel-ticker.de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: VEREITELTER ANSCHLAG POSITIV
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Es ist schon ärgerlich, dass in den Medien soviel Unsinn
verbreitet wird. Da wird das Vereiteln neuer Terroranschläge
als belastend für die Börse dargestellt, obwohl das Gegenteil
der Fall ist.

Im Financial District von New York hat so ziemlich jedes große
Unternehmen der USA ein Büro mit Finanzexperten, die sich um
die Anlage der Unternehmensgelder kümmern. Auch die gesamte
Fondsbranche, sowie die meisten anderen institutionellen
Anleger, haben dort zumindest eine kleine Repräsentanz
aufgestellt.

Viele dieser Büros waren vor fünf Jahren noch im World Trade
Center. Jeder New Yorker, der in der Finanzbranche arbeitet,
hat einen Freund oder Bekannten verloren, als am 11. September
2001 die beiden Türme in sich zusammenstürzten. Die Gefahr von
Terroranschlägen ist den Akteuren an der New Yorker Börse
bekannt.

Bis zum heutigen Tag ist Ground Zero, wie die verbleibende
Leerfläche der beiden World Trade Türme seither genannt wird,
nichts weiter als ein großes Loch. Es steht dort kein Denkmal,
es weht lediglich eine US-Flagge und es gibt eine provisorische
Besichtigungsplattform, auf der die Namen der 2.600 Opfer
aufgelistet sind.

Jeder, der im Financial District von Manhattan arbeitet, sieht
auf dem Weg zur täglichen Arbeit Ground Zero. Vor vielen
Gebäuden im Financial District patrouillieren heute Polizisten
mit Maschinengewehren. Glauben Sie wirklich, dass die
Vereitelung eines Anschlags, wie am gestrigen Donnerstag in
London geschehen, die Angst vor Terroranschlägen neu schürt?

Nein. Wer in den vergangenen fünf Jahren einmal durch den
Financial District gelaufen ist, dem wird klar sein, dass es
einer solchen Erinnerung nicht bedarf. Dieser Gefahr sind sich
die Finanzmanager New Yorks jeden Tag bewusst. Was glauben Sie
denn, warum der Ölpreis bei 75 US-Dollar steht?

Die Vereitelung eines Anschlages löst in dieser Atmosphäre
höchsten Erleichterung und Freude aus. Es setzt sich die
Erkenntnis durch, dass die hohen Anstrengungen der vergangenen
Jahre Früchte tragen.

Wir leben in einer Welt, in der fanatische Gruppen eine
immerwährende Gefahr darstellen. Wenn dann ein Anschlag
vereitelt werden kann, dann ist das eine gute Nachricht. Sowohl
für die Menschen, die kontinuierlich über den Atlantik fliegen,
als auch für die Fluggesellschaften und auch für die
Finanzwelt.

Es ärgert mich regelrecht, wenn ich in sämtlichen Nachrichten
und Finanzmedien lese und höre, dass die Angst an den
Finanzmärkten als Reaktion auf die vereitelten Anschläge wieder
angestiegen sei – und dass deshalb die Kurse purzeln. Das ist
absoluter Quatsch.

Die einzigen Kurse, die tatsächlich gepurzelt sind, sind die
Kurse der Fluggesellschaften. Deren Aktien sind jedoch seit
vergangenem Herbst kräftig angestiegen, nachdem mit Hilfe der
US-Gerichte die Pensionsverpflichtungen der Fluggesellschaften
deutlich nach unten korrigiert werden konnten. Der Index der
Fluggesellschaften ist seither um bis zu 30 % angestiegen – für
diese träge Branche ein Elefantensprint! Und da kommt eine
solche Meldung wie die Vereitelung eines Anschlags auf die
Fluggesellschaften gerade Recht als Begründung, ein paar
Gewinne einzustreichen. Der Ausverkauf der Fluggesellschaften
ist am heutigen Freitag schon wieder vorbei, die Kurse steigen
schon wieder an.

Auch der Flugzeugbauer Boeing (BA) wurde gestern ausverkauft.
Dabei fallen gerade für Boeing derzeit einige positive
Rahmenbedingungen zusammen: Der Investitionszyklus der
Fluggesellschaften, der stets rund sieben Jahre dauert, läuft
gerade wieder heiß. Die letzte Investitionswelle fand vor
sieben Jahren statt. Die zuviel gekauften Flieger wurden an
Billigfluglinien verramscht, es entstand eine ganz neue Branche
aufgrund der zuviel gekauften Flieger der etablierten
Fluggesellschaften.

Dieser Investitionszyklus läuft nun wieder auf's Neue an.
Boeing verzeichnet Rekordauftragseingänge. Gleichzeitig haben
sich die Europäer mit ihrem Airbus selbst aus dem Rennen
geworfen, Sie werden sich an den Skandal um die nicht
einzuhaltenden Liefertermine erinnern. Zum dritten sind die
neuen Flugzeuge Boeings wesentlich spritsparender als die heute
eingesetzten Flieger. Der Kauf neuer Flugzeuge ist also
zunehmend eine Sparmaßnahme, dank des hohen Ölpreises.

Und nun kommt noch die Meldung hinzu, dass selbst ein
Terroranschlag, eine Gefahr, mit der man seit 9/11 immer
rechnen muss, wenn man fliegt, vereitelt wurde. Die Aktien von
Boeing haben in den vergangenen Wochen bis auf ihre 200-Tages-
Durchschnittslinie korrigiert. In meinen Augen ein guter
Kaufzeitpunkt!

Auch ich, der ich des Oefteren fliege, habe die Meldung von
gestern positiv aufgenommen, ist es doch tatsächlich gelungen,
dem Terror Grenzen aufzuzeigen. Ja, ich weiß, derzeit fürchtet
man noch einen Plan B der Terrorgruppe. Ich sage ja auch nicht,
dass es keinen Terror mehr geben wird. Ich sage lediglich, dass
es erfreulich ist, dass die Sicherheitsbehörden einen
Teilerfolg erzielt haben.

Also: Die Welt ist nach 9/11 nun wieder ein Stückchen sicherer
geworden. Die Kurse werden dies schon bald widerspiegeln.


Auch was in den USA an den Börsen abläuft, ist nicht unbedingt
als vernünftig zu bezeichnen. Da hat der britische Geheimdienst
in monatelanger Arbeit eine Gruppe von Terroristen auffliegen
lassen und als Reaktion darauf jubeln Spekulanten die Aktien
von US-Sicherheitsfirmen in die Höhe. Ja, es hat sich gezeigt,
dass die Investitionen der vergangenen Jahre nicht umsonst
getätigt wurden. Aber eine Aufstockung der Sicherheitsbudgets
wird dieses Ereignis nicht zur Folge haben.

Dennoch stiegen die Aktien der Unternehmen der
Verteidigungsbranche kräftig an. L-3 beispielsweise stieg um
3,25 %, Lockheed Martin und Raytheon um 1 %.

Noch stärker stiegen kleine Unternehmen der Branche an: Der
Anbieter biometrischer Identifikationsgeräte I.D. Systems
(IDSY) stieg um 6%. Als Hersteller von Erkennungssystemen, wie
sie an Flughäfen bei der Sicherheitskontrolle eingesetzt
werden, haben American Science (ASEI) und Analogics (ALOG) 25,8
% und 5,6 % resp. zugelegt. Isonics (ISON) bietet
Erkennungssysteme für Sprengstoff an. Die Aktien sprangen sogar
um 31 % an. Digital Recorders (TBUS), der Hersteller von
Beobachtungssystemen für Transitbereiche sowie Global E Point
(GEPT), Anbieter von Cockpit-Beobachtungssystemen sprangen um
9,5 % und 12,8 % resp. an.

In vier Wochen werden die Kurse der meisten hier genannten
Aktien wieder auf ihrem ursprünglichen Niveau angelangt sein.
Der vereitelte Anschlag führt nicht zu Mehrausgaben in die
Sicherheitstechnologie, sondern ist eine Rechtfertigung der in
der Vergangenheit getätigten Investitionen.

Einzige vielleicht interessante Aktie ist die von Osi Systems
(OSIS). Das Unternehmen ist derzeit das einzige, das eine
Technologie anbietet, die flüssigen Sprengstoff in einer
geschlossenen Weinflasche von echtem Wein unterscheiden kann.
Doch auch die Aktien sind bereits um 9,1 % angesprungen.

Übrigens: Die britische Polizei ist mit Hilfe von Abhörsystemen
von Telephongesprächen auf die Spur der Terroristen gekommen.
Ein Unternehmen, das eine solche Technologie anbietet, ist
Verint (VRNT). Ärgern Sie sich nicht darüber, dass Ihre
Privatgespräche abgehört werden, sondern treffen Sie sich mit
Ihren Lieben persönlich.

Verint wächst mit 22,5 % p.a. und hat eine absolut saubere
Bilanz. Das KGV beträgt stolze 34, aber schon in einem halben
Jahr wird das KGV auf 18 fallen. Warum nicht in diese Aktie
investieren? Mit dem Gewinn aus dieser Aktie würde ich dann
künftig meine Fahrtkosten zu den Treffen mit Freunden und
Familie bezahlen.

Der Kurs von Verint ist in den vergangenen Monaten stark zurück
gekommen. Seit dem Höchstkurs bei 40 US-Dollar Ende 2004 ist
der Kurs bis auf 25 US-Dollar gefallen. Gestern ist der Kurs
wieder über 28 US-Dollar gesprungen. Ein weiterer Anstieg über
30 US-Dollar würde den Abwärtstrend brechen und als nächstes
Kursziel sehe ich dann 33,80 US-Dollar (200-Tages-
Durchschnittslinie).

Wer also spekulieren möchte, der kann sich zu Kursen unter 29
US-Dollar diese Aktien ins Depot legen. Allerdings sollten Sie
ein enges Stopp Loss knapp unter 28 US-Dollar setzen. Vier US-
Dollar Potential bei einem Dollar Risiko halte ich für ein
gutes Verhältnis.


GOOGLE GARANTIERT 900 MIO. US-DOLLAR WERBEEINNAHMEN FÜR MYSPACE

So, nun aber zum wirklichen Börsengeschehen: In meinen Augen
gab es noch zwei weitere wesentliche Ereignisse, die ich Ihnen
kurz darlegen möchte. Zum einen die Entscheidung der US-
Notenbank, den Leitzins unverändert zu belassen. Zum anderen
der Vertrag zwischen Google und News Corp. über die Vermarktung
von MySpace.

Die Zinsentscheidung hat weitreichende Folgen. Anleger sehen
das Ausbleiben der Zinsanhebung als Hinweis darauf, dass sich
die US-Konjunktur nun tatsächlich abkühlt. Es werden
Umschichtungen vorgenommen, die für die nächsten drei Monate
weitere Kursgewinne versprechen. Anschließend jedoch werden
sich die weltweit positiven Wirtschaftsentwicklungen
durchsetzen.

Ich habe Ihnen im folgenden Kapitel einen genauen Fahrplan
aufgestellt, in dem ich aufzeige, welche Aktien zu welchem
Zeitpunkt am besten abschneiden werden. Dabei unterscheide ich
zwischen den langsamen Konjunkturschwankungen und den
kurzfristigen Umschichtungen der Anleger, die meist
überreagieren. Doch mehr dazu im folgenden Kapitel.

Hier nun noch ein paar Worte zu Google und dem Internet. Im
Internet dreht sich alles um „Traffic" – Verkehr. Wer am
meisten Internetsurfer auf seine Seiten bekommt, der kann am
meisten Werbung schalten.

Google hat unter dem Namen Adwords ein System entwickelt, mit
dem jeder Werber den Preis selbst bestimmen kann, den er für
seine Werbung zahlt. Je nach Zahlungsbereitschaft wird die
Werbung dann häufiger oder seltener gezeigt. Es steckt noch
eine komplexe Berechnungslogik dahinter, mit der Google seine
eigenen Einnahmen maximiert und dennoch ist es ziemlich fair
für die Werber, die jederzeit ihre Werbekampagnen anpassen
können.

Auch Yahoo! hat eine solche Werbeplattform im Angebot. Sie
heißt Overture und wurde von Yahoo! vor zwei Jahren gekauft.
Die Anstrengungen von AOL und MSN sind meiner Ansicht nach noch
nicht ernst zu nehmen.

Vor einem halben Jahr hat News Corp. für Aufsehen gesorgt,
indem das Unternehmen für eine halbe Milliarde US-Dollar die
Webseite MySpace gekauft hat. Unter dem Slogan „a place for
friends" – Ein Platz für Freunde können Internetnutzer
kostenfrei Photos, Blogs (Tagebücher), Filme und ähnliches
veröffentlichen und so ihre Freunde auf dem Laufenden halten.

Die Seite ist mit 45 Mio. angemeldeten Nutzern eine der größten
Communities im Internet geworden. Niemand wusste bislang so
genau, wie sich aus dieser Position Geld verdienen lässt. Denn,
wenn man die Nutzung kostenpflichtig macht, dann wird es binnen
weniger Tage eine neue kostenlose Plattform geben, die den
verprellten Nutzern ein neues Zuhause anbietet. An dieser
Stelle sind also Nutzungsgebühren nicht durchsetzbar.

So hat sich Rupert Murdoch, der Chef von News Corp., nach der
Übernahme von MySpace an Google, Yahoo!, Microsoft und AOL
gewandt und um Vorschläge gebeten, wie die Seite am besten zu
vermarkten sei. Obwohl Microsoft ein Kampfangebot gemacht haben
soll, war das Angebot von Google wohl attraktiver.

Google garantiert MySpace für die nächsten fünf Jahre
Werbeeinnahmen über das oben aufgezeigte Werbesystem in Höhe
von mindestens 900 Mio. US-Dollar. Erreicht wird dies dadurch,
dass MySpace künftig eine eigene Suchmaschine anbieten wird,
die von Google erstellt wird und dann im Ergebnis stets
deutlich gekennzeichnet auch passende Werbeeinträge erscheinen.

Da soll noch mal einer sagen, im Internet sei kein Geld zu
verdienen.

Obwohl Yahoo! in diesem Rennen den Kürzeren gezogen hat, stieg
der Kurs an, denn dieser Vertrag zwischen New Corp. und Google
zeigt wieder einmal, wie viel Geld im Internet zu verdienen
ist. Und die nächsten Community-Seiten stehen schon in den
Startlöchern, ganz zu schweigen von den nun langsam
aufkommenden Video-Sharing Seiten. Neue Einnahmequellen haben
sich eröffnet, die Kurse sowohl von Google, als auch von Yahoo!
stiegen an.

Doch nun zu den Auswirkungen der Zinsentscheidung von Bernanke
und Co. Soviel vorab: Der Zins ist wieder einmal zu hoch
gezogen worden, und in den nächsten drei Monaten wird genau das
passieren, was auch im Jahr 2000 nach dem Zinsanhebungsmarathon
passierte. Anschließend jedoch werden andere Faktoren
überwiegen und der Börsencrash von vor fünf Jahren wird sich
nicht wiederholen.


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03. AUSBLICK: 3 TURBULENTE MONATE NACH ENDE DER ZINSANHEBUNGEN
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Es ist eher wie ein Pawlow-Effekt: Wenn die amerikanische
Notenbank aufhört, den Leitzins zu erhöhen, dann vermuten die
Finanzmarktteilnehmer als Grund stets eine sich abschwächende
Konjunktur, schlimmstenfalls eine Rezession.

So war es auch im Jahr 2000, als die Fed den US-Leitzins in
fünf Schritten von 4,75 % auf 6,5 % im Mai 2000 anhob. Das war
damals deutlich zu hoch, es folgte im Jahr 2001 eine Rezession.
Der zu hohe Zins sollte der Wirtschaft noch nachhaltig zu
schaffen machen, die Auswirkung der Zinsentwicklung ist stets
erst rund 9 Monate später zu sehen. Das hohe Zinsniveau hat
unter anderem auch dazu geführt, dass die
Wirtschaftsentwicklung in den USA im Jahr 2001 rückläufig war.

Als die US-Notenbank, damals noch unter Greenspan, dies merkte,
begann sie, den Leitzins zu senken. Bis Mitte 2003 wurde der
Zins sodann auf das niedrigste Niveau der Nachkriegszeit bei 1
% gesenkt.

Seither zieht die Wirtschaft wieder an und entsprechend ist der
Leitzins bis auf die heutigen 5,25 % angehoben worden.

Die US-Notenbank soll „eigentlich" für eine stabile Währung
sorgen. Dazu muss sie die wirtschaftliche Entwicklung
beobachten und mit dem Instrument der Zinspolitik beeinflussen.
Aufgrund der um rund 9 Monate verzögerten Wirkung der
Zinspolitik muss die US-Notenbank „eigentlich" sehr
vorausschauend agieren.

Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass von vorausschauendem
Handeln bei Greenspan keine Rede sein konnte. Und auch Bernanke
scheint es nicht viel besser zu machen. Solange die Konjunktur
gesund war, zog er den Zins an, erst jetzt, wo die Wirtschaft
erste Schwächeanzeichen zeigt, stoppt der den
Zinsanhebungsmarathon. Das ist zu spät.

Und da dies schon immer so war und auch immer so sein wird,
zumindest in der Meinung der Finanzmarktteilnehmer, wird auch
diesmal in etwa 9 Monaten eine Rezession folgen. Denn warum
sonst hätte Bernanke mit den Zinsanhebungen aufgehört?

Ich möchte, dass Sie zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen
verstehen: Erstens die stimmungsabhängige Betrachtungsweise der
Finanzmarktteilnehmer und zweitens die langfristige
Betrachtungsweise der Weltwirtschaft.

Für die erste Betrachtungsweise gibt es eine ganze Reihe an
Hinweisen: Die Inflationsrate in den USA ist angestiegen. Da
die Aufgabe der US-Notenbank die Sicherung der
Währungsstabilität ist, und eine Währungsstabilität erhält man
nur, wenn man Inflation vermeidet, müsste das Zinsniveau auf
den ersten Blick noch weiter angehoben werden (Auf den ersten
Blick schreibe ich hier, weil diese Betrachtungsweise falsch
ist: Das Zinsniveau der USA beeinflusst nämlich nicht die
Ursachen dieser Inflation: Die weltweite Rohstoffknappheit).

Also: Wer sich eine stabile Währung wünscht, der wünscht sich
derzeit auch ein höheres Zinsniveau. Wenn nun aber die US-
Notenbank keine Zinserhöhung mehr durchführt, dann muss es
einen anderen Grund dafür geben: Die Wirtschaftsentwicklung.

Denn ein höherer Zins bremst die Wirtschaft. Und die US-
Notenbank möchte unter allen Umständen eine Rezession
vermeiden.

Somit zieht der oberflächlich analysierende
Finanzmarktteilnehmer sofort die Schlussfolgerung, dass das
Ende der Zinsanhebungen bedeutet, dass eine Rezession droht.

So erklärt sich der Kursverlauf der Aktienindizes in der
abgelaufenen Woche: Zunächst hat Bernanke verkündet, den US-
Leitzins nicht mehr weiter anzuheben. „Oh Schreck", denken nun
viele Investoren, „eine Rezession droht".

Zwei Tage später wurde in London eine Terrororganisation
ausgehoben. „Oh Schreck", denken nun die Investoren, „die Welt
ist ja noch immer sooo schlecht!".

Warum der vereitelte Terroranschlag aber in Wirklichkeit gut
ist für die Börse (für die Menschen ohnehin), habe ich im
vorigen Kapitel gezeigt. Nun erkläre ich Ihnen, warum auch die
Angst vor einer Rezession unbegründet ist.

ES WIRD KEINE REZESSION IN DEN USA GEBEN

Die Wirtschaft in den USA ist heute in einem völlig anderen
Zustand, als noch im Jahr 2000. Damals gab es die
Technologieblase, Internetfirmen haben Millionenbeträge in
landeseigene Hardware investiert, weitere Millionenbeträge
flossen in neue Start-ups in Ländern wie Japan und Deutschland
bzw. Europa.

Als dann das hohe Zinsniveau diese Investitionswut eindämmte,
ebbte weltweit das Wirtschaftswachstum ab. Es folgte eine
Rezession in den USA, auch Japan und Deutschland (bzw. Europa)
hatten in Folge dessen mit schwachem Wirtschaftswachstum zu
kämpfen.

Das damalige Wirtschaftswachstum war in seinem letzten Stadium
aus der Technologieblase genährt worden, die
Investitionsgelder, die zu weiterem Wachstum führten, wurden
durch IPOs über die Börse generiert.

Das heutige Wirtschaftswachstum findet nicht im
Technologiesektor statt, sondern im Rohstoffsektor. Dahinter
steckt der Sprung der Schwellenländer, die sich anschicken, zu
den Industrienationen aufzuschließen. Ein hohes Zinsniveau in
den USA wird diese Entwicklung nicht aufhalten.

Im Gegenteil, viele international agierende Unternehmen werden
von dem künftig schwächeren US-Dollar profitieren. Das
Wirtschaftswachstum der vergangenen Monate wurde durch die
international agierenden Rohstoffkonzerne getragen. Die
Nachfrage nach Rohstoffen kommt aus den BRICs, Brasilien,
Russland, Indien und China. Und deren Wirtschaft wächst mit
nahezu zweistelligen Raten, eine Abschwächung ist nicht in
Sicht.

Die höheren Zinsen haben vielleicht den amerikanischen
Immobilienboom eingedämmt. Auch hier kann nicht von einem Hype
gesprochen werden, auch nicht davon, dass eine Immobilienblase
zum Zerplatzen gebracht wurde. Vielmehr wurde durch das nunmehr
höhere Zinsniveau die Immobilienspekulation beendet.

Dies hat allerdings zu Folge, dass die US-amerikanischen
Haushalte nicht mehr so wohlhabend sind. Denn teilweise haben
sich Haushalte schon darauf verlassen, aus dem Wertanstieg des
Eigenheims jährlich ordentliche Zuschüsse zu den Konsumausgaben
herauszuziehen.

ZYKLISCHE AKTIEN WERDEN KURZFRISTIG LEIDEN

Es gibt also Branchen, die unter dem hohen Zinsniveau leiden:
Der Immobilienmarkt sowie der Einzelhandel. Aber von einer
Rezession sind wir weit entfernt.

Ich erwarte, dass sich viele Börsianer wie die Lemminge nun
gegen eine mögliche Rezession absichern werden. Sie werden in
den kommenden Wochen anti- und nicht-zyklische Aktien kaufen.
Zyklische Aktien werden verkauft.

Caterpillar beispielsweise: Nicht nur, dass das Unternehmen
unlängst ein super Quartalsergebnis veröffentlicht hat,
zusätzlich hat nun Finning, ein kanadisches Tochterunternehmen,
am Dienstag vermeldet, wie gut die Geschäfte von Caterpillar
derzeit laufen. Caterpillar beliefert weltweit
Minengesellschaften und Baufirmen mit schweren Baumaschinen.

Dennoch: Caterpillar gilt als zyklische Aktie, die Aktien
wurden gnadenlos verkauft. Das Resultat: Ein Wochenminus von 10
%! Unglaublich, wie falsch die Börse liegen kann, nicht wahr?

Für Ingersoll Rand gilt das gleiche. Der Kurs hat um 4 %
nachgegeben, obwohl das Unternehmen die Dividendenausschüttung
erhöht hat und gleichzeitig ein Aktienrückkaufprogramm
verkündete.

Oder United Technology, denken Sie an Otis-Fahrstühle, die
weltweit eingesetzt werden, vermeldete einen Super-
Quartalsgewinn und hat ebenfalls ein Aktienrückkaufprogramm
verabschiedet. Nur 35 % des Umsatzes wird in den USA
erwirtschaftet. Dennoch: Die Aktie gab nach der Zinserhöhung um
5 % nach.

Der gesamte Transportsektor tauchte in die roten Zahlen. Der
Transportsektor mit UPS und Federal Express gilt immer als
Thermometer für die Konjunktur. Je mehr transportiert wird,
desto mehr wird produziert.

ANTIZYKLISCHE AKTIEN STEIGEN KURZFRISTIG

Gekauft werden die antizyklischen Aktien wie Coca Cola (KO),
Pepsi (PBG) oder auch Procter & Gamble (PG) und Colgate (CL).
Bei all diesen Aktien konnten Sie in der abgelaufenen Woche
leichte Kursanstiege sehen, obwohl die Indizes ins Rot getaucht
waren.

Anleger bereiten sich also auf eine Rezession vor. Denn in
Zeiten einer Rezession kaufen die Menschen noch immer die Dinge
des Alltags wie Essen und Trinken, aber auch an der
medizinischen Versorgung wird trotz einer eventuellen Rezession
nicht gespart werden.

Für die Aktien des Biotech- und Pharmasektors gab es diese
Woche aber eine Ausnahmesituation: Die US-Zulassungsbehörde für
neue Medikamente FDA hat ein Medikament des Unternehmens
Cephalon abgewiesen. Allerdings war die Abweisung ein Novum:
Sie wurde begleitet mit der Aufforderung, nicht mehr mit diesem
Medikament, auch in überarbeiteter oder verbesserter Version,
belästigt zu werden. Dieses rigorose Verhalten hat dem gesamten
Pharma- und Biotech-Sektor zugesetzt.

AUSBLICK FÜR DREI MONATE

Ich fürchte, es wird rund drei Monate dauern, bis es sich an
der Börse herumspricht, dass das Wirtschaftswachstum nicht aus
dem US-Zinsniveau kommt, sondern von außen. In dieser Zeit
werden es die zyklischen Aktien schwer haben. Denn niemand wird
sich so weit aus dem Fenster lehnen und dort zugreifen.

Vielmehr werden die antizyklischen Aktien in den kommenden
Wochen weiter nachgefragt sein. Nicht weil sie besonders gut,
sondern weil sie besonders defensiv sind.

Wir haben in den vergangenen Wochen schon einige unserer
zyklischen Aktien verkauft. Insbesondere im Rohstoffsektor
hatte ich zu Verkäufen geraten. Wir haben nun drei Monate Zeit,
um auf Schnäppchenjagd zu gehen.

AUSBLICK FÜR SECHS MONATE

Die nächsten Quartalsberichte im Oktober werden dann langsam
zeigen, dass viele international ausgerichtete Unternehmen, und
das sind die meisten Unternehmen, die dem zyklischen Sektor
zugeordnet werden, trotz abflauender Wirtschaftsleistung in den
USA gute Ergebnisse erzielen konnten. Außerdem wird sich meiner
Einschätzung nach die Angst vor einer Rezession als unbegründet
erweisen. Das Wachstum wird zwar nachlassen, eine Rezession
wird es aber aufgrund der kräftigen internationalen Nachfrage
nicht geben.

Somit werden dann die zyklischen Aktien wieder beginnen zu
steigen. Denn spätestens dann werden Anleger merken, dass sie
sich völlig umsonst in die antizyklischen Aktien zurückgezogen
haben. Dann werden die Colgates und Coca Colas wieder verkauft
und rohstoffnahe Aktien werden wieder gesucht sein.

GOLD UND ÖL WERDEN WEITER STEIGEN

Wenn der US-Dollar fällt, dann steigt der Preis für das Gold.
Ich erwarte einen schwachen US-Dollar und in Folge dessen auch
einen steigenden Goldpreis.

Und auch das Öl wird trotz der eventuellen Wirtschaftsflaute in
den USA weiter ansteigen. Vergangenen Freitag erst vermeldete
BP, dass eine Pipeline aus Alaska korrodiert sei. Die Pipeline
wurde still gelegt, für die USA bedeutet dies einen Ölausfall
von 400.000 Fässern pro Tag für mehrere Monate.

Sowohl der Öl-, als auch der Gaspreis sind in Folge dieser
Meldung angestiegen. Es gibt noch immer Analysten, die von
einem Rückgang des Ölpreises unter 40 US-Dollar ausgehen.
Allein diese irre Annahme zeigt, wie viel positive
Ergebnisüberraschungen auf uns in den nächsten Monaten noch
seitens der Ölkonzerne warten.

Am Energiesektor wird daher meiner Einschätzung nach die zuvor
beschriebene Rotation spurlos vorbei gehen.

Übrigens: Ich denke, dass der örtlich nächstgelegene
Stahlkocher Oregon Steel (OS) einen guten Auftrag erhalten
wird, den verrosteten Stahl der Pipeline auszutauschen. Der
Kurs ist gerade einmal um 4 % angestiegen, seit die Meldung der
korrodierten Pipeline auf die Presse traf.

FAZIT

Sie müssen selbst wissen, ob Sie Ihr Portfolio aufgrund der
oben beschriebenen Rotation von zyklisch nach antizyklisch –
und in drei Monaten wieder zurück zu zyklisch umstrukturieren.
Ich denke, Sie sollten die Rotation nur nutzen, um sich von
unliebsamen antizyklischen Aktien zu trennen und um zyklische
günstig einzusammeln.


TRADINGIDEEN


Statoil (STO, 675213, 22,74 Euro) gekauft zu 23 Euro. Die
Aufholjagd geht weiter: Halten.

Nabors (NBR, 662778, 26,36 Euro), über 28 Euro verkaufen (diese
Spekulation nicht verwechseln mit der Nabors-Position in der
Empfehlungsliste).

Foster Wheeler (FWLT, A0DNLG, 33,69 Euro) gekauft zu
durchschnittlich 32 Euro, verkaufen zu 38 Euro. Foster Wheeler
ist Opfer von Optionsspekulanten. Der Kurs wurde gnadenlos in
den Keller geprügelt, obwohl das KGV bereits bei 16 angelangt
ist, bei einem Umsatzwachstum von 12 % p.a. Derzeit erfolgt
eine sprunghafte Gegenreaktion, der Kurs sprang gestern um 5 %
an. Halten.



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04. RISIKOSTREUUNG IM DEPOT: UBS, D+S EUROPE, ABB, ING GROEP,
HARMONY GOLD, SASOL, SUPERIOR ENERGY, PROVIDENT TRUST,
EMERGING MARKETS, JAPAN
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Sehr geehrter Herr Heibel,

vielen Dank für Ihr Angebot! Ich habe 42 Positionen, die
größten sind vor allem deswegen groß, weil sie im letzten Jahr
gut abgeschnitten haben. Es sind die folgenden (in Klammer der
Anteil im Depot in Prozenten):

UBS N (8,8)
D+S EUROPE (7,7)
UBS (CH) EF - EM MKTS (5,7)
ABB N (5,4)
ING GROEP (5,0)
HARMONY GOLD (4,0)
UBS - ETF JAPAN 100 (4,0)
SASOL (4,0)
SUPERIOR ENERGY (4,0)
PROVIDENT TRUST (3,6)

Ich bin gespannt, was Sie mir raten.

Mit freundlichen Grüssen, Andreas aus Bern


ANALYSE:


FINANZEN

UBS und Ing Groep sind beides Finanzinstitute. Allerdings ist
die UBS mit 86 Mrd. Euro Marktkapitalisierung ungleich größer
als die Ing Groep mit nur 287 Mio. Euro. Die UBS stürzt sich
auf die Investmentberatung, die ING Groep mehr auf die
Abwicklung der Finanzgeschäfte. Ich sehe die UBS als
attraktiver an. Lediglich aus Sicht der Diversifizierung in
Richtung des Euro hat die Ing Groep eine Rolle in Ihrem Depot.

ENERGIE

Sasol ist ein südafrikanischer Ölexplorer. Superior Energy (SPN
in den USA) ist ein Dienstleister für die Ölexplorer in den
USA. Provident Energy Trust (PVX) ist ein kanadisches
Ölunternehmen.

Unter den 10 größten Positionen gleich drei Ölexplorer zu
haben, halte ich für ein wenig zu viel. Aufgrund der meiner
Einschätzung nach guten Aussichten für den Energiebereich würde
ich zwei Aktien als gerechtfertigt ansehen. Alle drei
Unternehmen haben ein gesundes Bewertungsniveau.

Das größte Kurspotential hat die kanadische Provident Energy,
da das Unternehmen gerade die Gewinnzone erreicht hat und mit
65 % am schnellsten wächst. Gleichzeitig hat das Unternehmen
das niedrigste KUV (1,6). Allerdings wächst das Unternehmen zu
Lasten der Profitabilität.

Das südafrikanische Unternehmen Sasol ist zehnmal so groß wie
die beiden anderen. Es wächst trotzdem noch mit 20 % p.a. und
hat ein KGV von nur 12. Es ist sehr profitabel (26 % operative
Marge) und kann die langfristigen Schulden (2,6 Mrd. USD)
locker aus dem Cashflow bedienen (2,7 Mrd. USD). Sasol operiert
überwiegend in Samoa und anderen Ländern Afrikas. Trotz des
festen Rands hat das Unternehmen eine hohe Profitabilität
erreicht. Wenn der Rand zu fallen beginnt, was ich erwarte,
sollte dies dem Gewinn noch zuträglich sein.

Superior Energy schließlich ist ein US-Unternehmen mit starkem
Fokus auf den US-Kontinent. In den vergangenen Monaten sind die
Aktien dieses Unternehmens bereits am stärksten gestiegen (+ 57
%). Ein schwacher US-Dollar, wie von mir erwartet, wird dem
Unternehmen nicht helfen, da es überwiegen im Inland agiert.
Obwohl das Bewertungsniveau auch bei Superior Energy sehr
niedrig ist, erwarte ich für dieses Unternehmen im Vergleich zu
den anderen beiden eine eher unterdurchschnittliche
Entwicklung.

FONDS

Die anderen Positionen überlagern sich aus Branchensicht kaum.
Ich beziehe die Fonds in die Betrachtung ein, da ich deren
jeweiligen Bereich einschätzen kann. Bitte berücksichtigen Sie
aber, dass ich verschiedene Fonds zu einem Thema (bspw.
Emerging Markets Fonds) nicht gegeneinander vergleiche. Ich
halte mich in diesen Fällen an Indexzertifikate oder ETFs.

UBS Emerging Markets: Ja, ich halte Emerging Markets für eine
interessante Anlage für die nächsten Jahre. Allerdings sind
insbesondere die Aktien der BRICs (Brasilien, Russland, Indien
und China) in den letzten Monaten so stark in Mode gekommen,
dass ich dort weiterhin eine Abkühlung erwarte. 5 % Ihres
Depotanteils ist nicht viel, allerdings würde ich mit einer
Aufstockung dieser Position auf günstigere Kurse warten.

UBS ETF Japan: Der japanische Aktienmarkt wird von mir eng
beobachtet, Sie können stets im Kapitel 07 - "Charttechnik"
meine Einschätzung zum Nikkei und zum Yen nachlesen. Aufgrund
der ersten Zinsanhebung in Japan und der dadurch zu erwartenden
Aufwertung des japanischen Yens erwarte ich eine gute
Entwicklung für diesen Indexfonds. Die Korrektur im Nikkei war
stärker, als im Dax und Dow Jones. Dies lag jedoch an den
starken Kursgewinnen zum Jahresbeginn. Aktuell ist die
charttechnische Situation jedoch recht angespannt und ich würde
ein Stopp Loss unterhalb der letzten unteren Korrekturmarke bei
14.218 Punkten setzen.

EINZELWERTE

D+S EUROPE

Das hamburger Unternehmen ("hamburger" bitte klein schreiben,
sonst hieße es McDonalds ;-)bietet das Outsourcing der
Kundenkontakte an. Sämtliche Kundenkontakte, sei es per
Telephon, E-Mail, Post oder Fax, können von D+S Europe
übernommen werden.

Derzeit ist das Unternehmen überaus erfolgreich. Der Kurs stand
2003 bei 1 Euro und ist bis auf vorübergehend 7,50 Euro
angestiegen. Seit Mai folgte eine Korrektur auf derzeit 5,20
Euro. Mit 170 Mio. Euro Umsatz gehört D+S Europe zu den großen
der Branche.

Mir persönlich gefällt dieses Unternehmen nicht. Ein
Unternehmen, das keine Zeit für seine Kunden hat, sondern den
Kundenkontakt ausgliedert, verliert an Kundennähe. Damit sind
in meinen Augen die Kunden von D+S Europe Unternehmen, die
eigene Probleme haben. Derer gibt es immer mehr und K+S Europe
profitiert von dem Trend der knappen Zeit - langfristig halte
ich dieses Geschäft jedoch nicht für gesund. Dies ist jedoch
ein persönlicher Eindruck, den ich ungeachtet der gesunden
Bilanz und guten Kursentwicklung habe. Ich würde die nächsten
Monate abwarten, bis sich der Kurs wieder in Richtung 6,50 Euro
erholt hat.

ABB

Der Schweizer Kraftwerkbauer ABB ist einer meiner Favoriten für
die nächsten Monate. Ich habe Ihnen das Unternehmen in der
letzten Ausgabe des Heibel-Ticker vorgestellt. Das Unternehmen
hat neben der UBS einen festen Platz als Repräsentant der
schweizerischen Unternehmen.

HARMONY GOLD

Der südafrikanische Goldminenbetreiber wird meiner Einschätzung
nach noch stärker von einem schwachen Rand profitieren, als
Sasol, da das Unternehmen im Inland produziert und im Ausland
verkauft.

Der Südafrikanische Rand ist eine schwache Währung. Die
Südafrikaner gehören zu den wenigen Regierungen der Welt, die
ihre Währung noch schneller abwerten können, als die US-
Amerikaner. Seit 2002 jedoch, seit Südafrika die Fußball-WM
2010 zugeschlagen bekam, und seit Rohstoffe wieder in Mode
sind, hat sich der Kurs des Rand gegenüber dem US-Dollar
verdoppelt!

Wir sehen derzeit, wie weit die Auswirkungen der WM 2006 auf
unsere Wirtschaft reichen. Die Einschätzungen der Volkswirte
gehen von 0,1 % des BSP bis "nicht messbar". Eine
Kursverdopplung, wie sie der Rand erfahren hat, ist meines
Erachtens völlig übertrieben gewesen. Zumal dies dazu führte,
dass der Goldpreisanstieg in Rand umgerechnet noch kaum
bemerkbar ist. In Südafrika werden aufgrund des niedrigen
Goldpreises noch immer Minen geschlossen.

Der Rand wird gegenüber dem US-Dollar wieder nachgeben müssen.
Und das ist gut für Sasol, und noch besser für Harmony Gold.

GESAMTBETRACHTUNG

Ich muss schon sagen, Ihr Depot ist schon sehr gut
diversifiziert und Sie haben eine Reihe interessanter Werte
darin enthalten. Südafrika als Vorreiter des schwarzen
Kontinents, Schweiz also Heimatwährung, USA und Kanada für
Amerika, Deutschland und Holland für Europa. Vermutlich trauen
Sie sich nicht zu, aus Japan und den Schwellenländern einzelne
Aktien auszuwählen, da Sie diese Bereiche mit Fonds abdecken.
Ich würde Ihnen insbesondere für Japan Mut zusprechen wollen,
denn mit ein wenig Arbeit lassen sich meist gute Unternehmen
herausfinden (bspw. Matsushita, dann hätten Sie sowohl Japan,
als auch Technologie). Bei der unübersichtlichen Rechtslage in
Schwellenländern halte ich dort einen Fonds für sinnvoll.

Auch die Branchendiversifizierung ist sehr schön: Energie,
Finanzen (UBS, Ing Groep), Infrastruktur (ABB) und Gold
(Harmony). Ich würde mir hier noch eine nicht-zyklische
Position wünschen, wie beispielsweise das Biotech-Unternehmen
Amgen oder einen Pharmakonzern wie Shering Plough oder Bayer.
Auch ein kleinerer Rohstoffkonzern, der am weltweiten Wachstum
partizipiert, passt noch gut in Ihr Portfolio. Thyssen Krupp
(Stahl) und die Norddeutsche Affinerie (Kupfer) habe ich
derzeit im Auge.

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05. LESERFRAGEN: ENCANA, CHESAPEAK, TASER, ARM HOLDINGS,
HANA MICROELECTRONIC
==============================================================

FRAGE 1: ENCANA, CHESAPEAK

Sehr geehrter Herr Heibel,

in einem Werbemail der XXX wird empfohlen, Optionsscheine auf
Encana und Chesapeak zu kaufen. Dies müsste ich jedoch in
Amerika tun. Ein amerikanisches Konto habe ich nicht.

Grundsätzlich glaube ich schon, dass der Gedanke gut ist jetzt
einen Call mit einer Frist von 1 Jahr auf Gasproduzenten zu
kaufen.

Ich bin mir jedoch nicht sicher, was passiert, wenn ich so eine
Order in meinem normalen deutschen (PSD-Bank) Depot eingebe.
Bei einer Amerikanischen Aktie habe ich schon einen Splitt der
Order erlebt, der die Gebühren auf 10% geschraubt hat.

Oder gibt es noch mehr Pferdefüße? Für eine Hilfestellung wäre
ich sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen, Thomas aus Bruchsal


ANTWORT 1:

Sie haben Recht: Die Gebühren fressen häufig jegliche Gewinne
auf, wenn Sie US-Papiere über Ihr deutsches Depot kaufen. Wenn
Sie an den US-Börsen direkt handeln möchten, dann empfehle ich
Ihnen ein "US-Konto" bei E-Trade (etrade.de). Dieser
amerikanische Broker hat Büros in Deutschland und bietet die
Kontoeröffnung und sämtliche Informationen um Ihr Depot sogar
auf Deutsch an.

Ja, eine Optionsschein-Spekulation auf einen steigenden US-
Gaspreis halte ich für eine attraktive Idee. Seien Sie sich
aber bewusst, dass bei einer solchen Spekulation auch dann Ihr
Geld verloren gehen kann, wenn die erwartete Entwicklung zwar
eintritt, jedoch später als erwartet. Optionsscheine verlieren
allein im Laufe der Zeit schon an Wert, selbst wenn sich der
Aktienkurs der Unternehmen nicht verändert.

Encana und Chesapeak sind die beiden US-Unternehmen, die als
pure Gasunternehmen angesehen werden. Bei beiden Unternehmen
halte ich die Prognosen für zu niedrig. Damit ist der Weg für
Kursgewinne frei.


FRAGE 2: TASER

Sehr geehrter Herr Heibel,

mich würde Ihre Meinung zur Firma Taser interessieren. Philiph
Smith ein Insider hat vor kurzem 100.000 Aktien gekauft und
auch das Management hat seine Optionen eingelöst und diese
nicht verkauft.

Die Einnahmen mit 16 Mio. waren im Rahmen der Erwartungen, der
Gewinn jedoch mit 0,02 Dollar einen 1 Cent schlechter. Der Kurs
ist nun um über 10 % auf 7,14 US$ gefallen. S&P sieht zur Zeit
einen fairen Wert bei 10,10 US$.

Den Kurs wieder voranbringen könnte das neue Produkt TaserCam
und das für 2007 erwartete Produkt XREP. Taser hat eine starke
Marktstellung und sehr gute Gewinnmargen.

Sollte der Patentrechtsstreit mit der Firma Bestex und die noch
anderen offenen Klagen (von denen Taser bereits 22 gewonnen
hat) beigelegt werden, müssten die Gewinne regelrecht
explodieren.

Welche Meinung haben Sie hierzu. Über eine Antwort würde ich
mich freuen.

Viele Grüße, Stefan aus Wunsiedel

ANTWORT 2:

Taser ist das Unternehmen, dessen Aktien aufgrund des "Kriegs
gegen das Böse", wie Bush sich 2003 ausdrückte, um 1.000 %
angestiegen ist. Das Produkt von Taser ist ziemlich genial:
Eine Waffe, mit der man sein Opfer anschießt und anschließend
über einen kleinen Draht verbunden bleibt. Über einen
elektrischen Impuls wird der Getroffene dann bewegungsunfähig
gemacht.

Diese Waffe hat, dort wo sie von der Polizei eingesetzt wird,
zu erheblich weniger Opfern bei der Verbrecherverfolgung
geführt. Präsident Bush hatte 2003 das Budget für die nationale
Sicherheit kräftig nach oben geschraubt, natürlich hat Taser
mit der Phantasie des Marktes dann exorbitante Kursgewinne
verzeichnet.

Damals stieg der Kurs von 2 USD auf bis zu 30 USD. Inzwischen
ist der Kurs wieder unter 7 USD gerutscht. Das Umsatzwachstum
beträgt ca. 30 % p.a., das KGV liegt bei 150. Das Management
von Taser ist bekannt dafür, mehr zu versprechen, als es halten
kann. Die letzten 4 Quartale wurde die Gewinnprognose jeweils
um einen Cent verfehlt. Da das Unternehmen an der Break-Even
Marke kratzt, ist eine solche Verfehlung durchaus als gewichtig
anzusehen.

Die Stimmung in den USA schlägt langsam um: Der Krieg im Irak
wird stärker hinterfragt. Die Rekordverschuldung des Landes
rückt verstärkt in das Bewusstsein der Bevölkerung, es wird
also auch schon bald einmal das Budget für die nationale
Sicherheit hinterfragt werden. Dann wird sicherlich auch bei
den Aufträgen für Taser gespart werden.

Wenn nun ein Direktor 700.000 USD in Aktien des Unternehmens
steckt, dann ist dies vielleicht ein Zeichen, dass der Kurs in
den kommenden Monaten vorübergehend einmal ansteigen könnte.
Langfristig ist das Unternehmen aber noch immer auf einem viel
zu hohen Bewertungsniveau.


FRAGE 3:

Hallo H. Heibel,

schön wieder was von Ihnen zu hören und zu lesen. Ich war schon
zu Zeiten des "iwatch" Ihre zufriedene Leserin.

Nun hätte ich eine Anfrage betreffs meiner zwei Aktiendepot-
Beimischungen. Von meinem verstorbenen Mann habe ich u.a. diese
zwei für mich schwer zu verstehenden Aktien geerbt.

Arm Holdings, eine englische Firma und die thailändische Hana
Microelectronics, über die man überhaupt nichts in Erfahrung
bringen kann. Sie zahlen zwar regelmäßig Dividende, sind aber
auf ein so niedriges Bewertungsniveau abgerutscht, dass ich sie
nur als Penny-Stocks bezeichnen kann. Ich weiß zwar in welchen
Branchen sie tätig sind, aber was macht man mit solchen Aktien?
Vielleicht ein schönes Abendessen? Oder einfach nur abwarten?

Mit freundlichem Gruß, Ihre E-U aus Erlangen


ANTWORT 3:

ARM HOLDING

Arm Holding entwickelt die Chips und deren Software für eine
Reihe von Anwendungen. Die Produkte von ARM kommen in Handys,
Digitalkameras, Routern, TVs bis hin zu Autos zum Einsatz.

Damit ist Arm Holding ein direkter Wettbewerber des
Unternehmens Marvell, welches sich in meiner Empfehlungsliste
befindet. Allerdings ist Marvell in allen Kennzahlen besser
bewertet als Arm Holding: Beide Unternehmen haben ein KGV von
32, Marvell wächst aber mit 43 %, Arm Holding nur mir 13 %.
Auch die operative Marge und der ROE (Return on Equity) sind
bei Marvell besser.

Wenn Sie in der Branche investiert bleiben wollen, und ich
erwarte für diesen Herbst deutlich höhere Kurse, dann sollten
Sie auf Marvell umsatteln.

HANA MICROELECTRONIC (HNMEY.PK)

Hui, da haben Sie ja eine interessante Aktie im Depot: Agilent
entwickelt Mess- und Analysegeräte für die Pharma- und
Chemische Industrie. Einen besonderen Schwerpunkt legt der US-
Gigant auf computergestützte Analyseautomaten. Die Chips für
diese Automaten entwickelt Hana Microelectronic in Thailand.

Ein Produkt ist beispielsweise eine kleine Glasplatte, nur
wenige Zentimeter groß. Auf die in vorgesehene kleine
Einkerbungen ein kleiner Tropfen der Probe (bspw. Blut) gegeben
werden können. In dieser Einkerbung ist ein Fühler, der einen
bestimmten Wert misst und das Ergebnis direkt an einen PC
weitergibt. Das Produkt könnte meiner Einschätzung nach
insbesondere für den mobilen Einsatz bestimmt werden.

Entsprechend dem Unternehmenserfolg von Agilent hat auch Hana
Micro in den vergangenen Monaten zunächst große Erfolge
verzeichnet, ist dann aber seit Mai gemeinsam mit Agilent unter
die Räder gekommen.

Agilent quillt derzeit das Bargeld aus den Ohren. Das
Unternehmen wächst mit 12 % p.a. und investiert besonders in
die computergestützten Analyseautomaten. Ich gehe daher davon
aus, dass die Aktien von Hana Micro lediglich aufgrund der
allgemeinen Marktkorrektur unter die Räder gerieten, das
Geschäft sieht jedoch gesund aus.

Insbesondere vor dem Hintergrund der nun anstehenden
Konjunkturschwäche und des zu erwartenden Umschichtens auf
nicht-zyklische Aktien erwarte ich für die Aktien von Hana
Micro eine Aufholjagd. Ich habe mir auf der Unternehmensseite
die Bilanz angesehen und kann auch dort nur Gutes finden.

Also, auf Sicht von weiteren 6 Monaten würde ich Hana Micro
halten.


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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

Aufgrund der fehlenden Übersichtlichkeit habe ich die Anzeige
nun etwas verändert. Bitte lesen Sie folgende Angaben:
Name (US-Kürzel, WKN, Kaufkurs, Datum der Empfehlung)

FINANZEN
TECHNOLOGIE
ENERGIE
JAPAN
ROHSTOFFE
NICHT ZYKLISCH
TURNAROUND
FESTVERZINSLICH

==========

FINANZEN

Paychex (PAYX, 868284, 29 EUR / 37 USD 7.7.06
und 26,50 EUR / 33,50 USD 4.8.06)
Kurs aktuell 26,71 EUR / 33,94 USD,
Nachkaufen unter 26,50 EUR / 33,50 USD

Goldman Sachs (GS, 150 USD, 23.06.06)
Kurs aktuell 151,32 USD

Mastercard (MA, 47,50 USD, 23.06.06)
Kurs aktuell 53,89 US-Dollar, Ziel 100 US-Dollar bis Mitte 07

UBS AG (UBS, UB0BL6, 44,75 EUR / 53,87 USD, 12.05.06)
Kurs aktuell 41,62 EUR / 53 USD , Quartalsergebnis am 15.8.

==========

TECHNOLOGIE

Qualcomm (QCOM, 883121, 27,50 EUR / 36 USD, 04.08.06)
Kurs aktuell 26,11 EUR / 33,55 USD, Ziel 50 USD bis Mai 07.

Marvell Techn. Group (MRVL, 930131, 20 EUR / 25 USD, 17.04.06)
Kurs aktuell 13,61 EUR /17,88 USD , Ziel 56,10 USD bis Ende 06

Electronic Arts (ERTS, 878372, 38,75 EUR / 47,75 USD, 24.03.06)
Kurs aktuell 38,10 EUR / 50,41 USD

Microsoft (MSFT, 870747, 22,50 EUR / 27,75 USD, 17.03.06)
Kurs 18,98 EUR / 24,21 USD, Warten auf Vista

Apple Computers (AAPL, 865985, 52,33 EUR, 21.01.06)
Kurs aktuell: 50,06 EUR / 63,64 USD

Yahoo! (YHOO, 900103, 20 EUR, 15.01.06, 21.7.06)
Kurs aktuell 21 EUR, Nachkaufen unter 17 EUR

==========

ENERGIE

ABB (ABB, 919730, 10 EUR / 13 USD, 04.08.06)
Kurs aktuell 10,10 EUR / 12,86 USD, Ziel 20 EUR / 26 USD bis
Sommer 07

Grey Wolf (GW, 866164, 5,75 EUR / 7,50 USD, 28.07.06)
Kurs aktuell 5,81 EUR /7,37 USD, Ziel 11,90 USD bis Frühjahr 07

Cameco (CCJ, 882017, 29 EUR, 03.02.06)
Kurs aktuell 30,03 EUR / 38,67 USD, Stopp Loss bei 26,50 EUR

Headwaters (HW, 909698, 19,20 EUR / 25,85 USD, 12.05.06)
Kurs aktuell 17 EUR / 22,11 USD

Solar-Fabrik (661471, 13,20 EUR, 24.02.06)
Kurs aktuell 10EUR, Ziel 20EUR bis Herbst 06,Stopp Loss 9,70EUR

Nabors Industries (NBR, 662778, 28,25 EUR, 21.01.06)
Kurs aktuell 25,83 EUR, Ziel 50 EUR bis Ende des Jahres

==========

JAPAN

Kyocera (KYO, 860614, 58 EUR, 07.07.06)
Kurs aktuell 62,93 Euro

Mitsubishi UFJ (A0HF5M, 07.07.06)
Kurs aktuell 10,87 Euro, Kauflimit vom Januar 06: 10 Euro

Honda Motor (853226, 07.07.06)
Kurs aktuell 26,40 Euro, Kauflimit 23,25 Euro

Matsushita (MC, 853666, 16,03 EUR, 27.01.06)
Kurs aktuell 15,78 EUR / 20,41 USD

==========

ROHSTOFFE

Southern Copper (PCU, A0HG1Y, 70,51 EUR / 85 USD, 24.03.06)
Kurs aktuell 69,69 EUR/ 89,68 USD, Hälfte verkauft zu 76 EUR/
96 USD, Rest Verkaufen beim Erreichen von 80 EUR / 100 USD.

Rio Tinto (RTP, 852147, 38,90 EUR, 24.03.06)
Kurs aktuell 40,36 EUR / 211,50 USD, Hälfte verkauft zu 40 EUR
Rest zu 40,85 EUR mit Stopp Loss verkauft

Gold Spot ABN Amro endlos Zertifikat (859341, 49 EUR, 17.02.06)
Kurs aktuell 49,91 EUR, Halten (siehe techn. Analyse zu Gold)

==========

NICHT ZYKLISCH

Amgen (AMGN, 867900, 52 EUR / 66 USD, 07.07.06)
Kurs aktuell 52,19 EUR / 66,37 USD, Nicht-Zyklisch

Whole Foods Market (WFMI, 886391, 49,25 EUR/61,75 USD, 2.6.06)
Kurs aktuell 37,78 EUR / 47,58 USD, nicht-zyklische Aktie

Berentzen Gruppe AG VZ (520163, DE0005201636, 7 EUR, 28.07.06)
Kurs aktuell 6,15 EUR, Ziel 9,50 Euro bis Anfang 07

==========

TURNAROUND

General Motors (GM, 850000, 19 EUR / 24 USD, 12.05.06)
Kurs aktuell 24,07 EUR / 30,39 USD

==========

FESTVERZINSLICH

General Motors Acceptance 10 Jahre, Nominalzins 5,75 %, Fällig
27.9.2010
WKN 908511, ISIN XS0177329603
Gekauft zu 92 EUR am 24.03.06
Kurs aktuell 99,90 EUR, Rendite aktuell 6,166 %

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07. CHARTTECHNIK DOW JONES, Dax & GOLD, Öl, $, €, Yen, Nikkei
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Die Charts dazu können Sie im Kundenbereich unter
http://heibel-ticker.de/kundenbereich nachschlagen. Sie
benötigen dazu Ihre E-Mail Adresse und Ihr Passwort.


Charttechnik

Für kurzfristige Betrachtungen zur Bestimmung von optimalen
Ein- oder Ausstiegszeitpunkten sowie Marken wird die
Charttechnik zu Rate gezogen. Hier eine kurze Betrachtung
einiger wichtiger Charts:


Dow Jones Industrial 11.124 Punkte

Die Konsolidierungsphase nach der zweiten Korrektur dieses
Jahres hält an, der Dow Jones pendelt zwischen 11.004 (200-
Tages-Durchschnittslinie) und 11.278 Punkten (Widerstand seit
Ende Mai).

Die Voraussetzungen für einen Anstieg über den Widerstand bei
11.247 Punkten sind gegeben, das nächstes Ziel liegt dann bei
11.428 Punkte.

DAX 5.631 Punkte

Der Dax hat eine W-Formation mit steigender Tendenz gebildet.
Die anschließende Konsolidierung hat bei der 200-Tages-
Durchschnittslinie bei 5.582 Punkten halt gemacht. Derzeit
konsolidiert der Index zwischen 5.602 Punkten (aktueller 200-
Tages-Durchschnitt) und 5.788 Punkten (Widerstand seit Ende
Mai).

Gold 644,75 US-Dollar

Der Goldpreis befindet sich seit 2001 in einem langfristigen
Aufwärtstrend. Dieser wurde Anfang dieses Jahres durch eine
Kaufpanik nach oben verlassen und gipfelte beim Höchstpreis für
Gold von 725 US-Dollar am 10. Mai. Anschließend folgte eine
Korrektur, die den Goldpreis gerade einmal auf seine 200-Tages-
Durchschnittslinie bei 543 US-Dollar zurückführte, die
Obergrenze des langfristigen Aufwärtstrends bei 520 US-Dollar
wurde jedoch nicht erreicht.

Derzeit pendelt der Goldpreis unter dem Widerstand bei 666 US-
Dollar. Wird dieser Widerstand überwunden, so ist der Weg auf
über 700 US-Dollar frei.

Unterstützt wird der Kurs von seinem Aufwärtstrend, der derzeit
bei 592 US-Dollar verläuft, anschließend von der 200-Tages-
Durchschnittslinie bei 574 US-Dollar je Feinunze.

Crude Oil 75,28 US-Dollar

Der Ölpreis pendelt in einem aufwärtsgerichteten, sich
zuspritzenden Handelsdreieck. Dessen Obergrenze verläuft bei
derzeit 78, die Untergrenze bei 75 US-Dollar je Fass Crude Oil.
Ich erwarte einen Ausbruch nach oben schon in den nächsten
Tagen. Damit wird dann das nächste Ziel bei 85 US-Dollar je
Fass Crude Oil ins Visier genommen.

Eine Unterstützung bildet die 200-Tages-Durchschnittslinie bei
derzeit 64,76 US-Dollar je Fass Crude Oil.

Wechselkurs US-Dollar / Euro 1,2776 USD/EUR

Der Euro behält gegenüber dem US-Dollar seine relative Stärke.
Der Anstieg über 1,28 wird derzeit konsolidiert. Anschließend
ist ein weiterer Anstieg bis auf 1,294 möglich. Die Marke bei
1,276 dient nun als Unterstützung.

Wechselkurs Yen / Euro 147,44 YEN/EUR

Der Euro hat gegenüber dem Yen weiter zulegen können. Noch
immer notiert der Wechselkurs im oberen Bereich des
Aufwärtstrends. Die untere Unterstützung des Aufwärtstrends des
Euro verläuft bei 144 YEN/EUR, die 200-Tages-Durchschnittslinie
bei 142,50 YEN/EUR.

Nikkei 15.630 Punkte

Trotz der YEN-Schwäche kann sich der Nikkei nicht nachhaltig
über seiner 200-Tages-Durchschnittslinie bei 15.692 Punkten
halten. Ähnlich dem Dax hat der Nikkei eine W-Formation mit
steigender Tendenz beschrieben. Allerdings notiert der Index
noch immer unterhalb seiner 200-Tages-Durchschnittslinie. Ein
Überspringen dieser Marke ist notwendig, um den positiven Trend
zu bestätigen. Andernfalls ist ein Absacken auf die
Unterstützung durch den langfristigen Aufwärtstrend bei 13.600
Punkten möglich.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
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08. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.



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