Heibel-Ticker PLUS 06/34 - Keine Sorge vor der US-Immobilienflaute

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25.08.2006:
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H E I B E L - T I C K E R P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

1. Jahrgang - Ausgabe 34 (25.08.2006)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: VERWIRRUNG BEI SCHWACHEN UMSÄTZEN
02. SO TICKT DIE BÖRSE: KEINE SORGE VOR IMMOBILIENFLAUTE
03. AUSBLICK: WIE MAN AM BESTEN KOHLE MACHT
04. RISIKOSTREUUNG IM DEPOT: NUTZEN SIE MEIN ANGEBOT!
05. LESERFRAGEN: ZUCKER, COEUR D´ALENE, NOVAGOLD RES., ROYAL
GOLD, BARRICK GOLD
06. BEOBACHTETE WERTE
07. CHARTTECHNIK DOW JONES, DAX & GOLD, Öl, $, €, Yen, Nikkei
08. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
09. AN-/ABMELDUNG

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01. INFO-KICKER: VERWIRRUNG BEI SCHWACHEN UMSÄTZEN
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Liebe Börsenfreunde,

die Launen des Sommers sind auch an der Börse klar zu ersehen.
Ich habe Ihnen heute die Zusammenhänge des Immobilienmarktes
und dessen Auswirkungen auf die Börse im Kapitel 02 erläutert.
Lassen Sie sich keine Angst einjagen: Auch fallende
Immobilienpreise sind noch lange kein Indiz für eine Rezession!

Im Kapitel 03 – Ausblick habe ich Ihnen einen Teilbereich des
Energiemarktes gezeigt, der völlig außer Mode gekommen ist. Wir
haben uns im Studium darüber lustig gemacht – und heute gewinnt
dieser Bereich wieder zunehmend an Attraktivität.

Die Leserfragen sind heute sehr rohstofflastig – aber wenn Sie
die unterschiedlichen Einschätzungen zu den verschiedenen
Teilnehmern des Goldmarktes lesen, dann werden Sie ein besseres
Gespür für die Zusammenhänge auf den Rohstoffmärkten
entwickeln.

Halten Sie durch: Der Sommer ist nach der kommenden Woche an
den Finanzmärkten zu ende, denn am Montag, den 4. September ist
in den USA der Tag der Arbeit (Labor Day). Am Tag danach kommen
die Finanzmanager aus ihren Urlauben zurück, es geht dann
wieder rund an der Börse.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief@heibel-ticker.de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: KEINE SORGE VOR IMMOBILIENFLAUTE
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Als ob dies ein neues Szenario wäre: Die US-Notenbank schraubt
die Zinsen so lange in die Höhe, bis die Konjunktur gebremst
wird. Häufig (meistens) hat die US-Notenbank sogar übertrieben
und den Leitzins so hoch geschraubt, dass eine Rezession
folgte. In meinem Volkswirtschaftsstudium habe ich vor 15
Jahren gelernt, dass Zinsschritte ihre Wirkung mit 6-9 Monaten
Verzögerung entfalten. Bernanke als Volkswirtschaftsprofessor
sollte das wissen – er agiert jedoch nicht entsprechend.

Somit werden wir uns in den nächsten Monaten mit einer
Börsenstimmung abfinden, die zwischen Rezessionsängsten und dem
sogenannten "Soft Landing" – (weiche Landung), also einer
Konjunkturabschwächung pendelt.

Dass die Konjunktur sich abschwächen muss, ist seit
Jahrhunderten bekannt. Die Wellenbewegungen der Konjunktur
lassen sich durch eine sinnvolle Zinspolitik glätten, aber
nicht eliminieren. Also hoffen die Börsianer derzeit auf ein
flaches Wellental, also eine leichte Konjunkturabschwächung.

Doch die volkswirtschaftlichen Zahlen zum Immobilienmarkt der
USA haben den Anlegern gestern einmal mehr Grund zur Sorge
bereitet: Der Verkauf von Neubauten fiel im Juli um 4,3 %
gegenüber dem Vorjahresniveau. Eine Wachstumsverlangsamung ist
das eine, ein Rückgang jedoch ruft Angst hervor.

Dabei ist den meisten Aktienmarktteilnehmern die Funktionsweise
des Immobilienmarktes völlig fremd. Sie vergleichen die
Preisschwankungen des Immobilienmarktes mit denen des
Aktienmarktes. Doch das ist falsch.

Am Immobilienmarkt agieren die Teilnehmer wesentlich
langfristiger. Wenn sich die konjunkturellen Aussichten
eintrüben, dann wird halt keine Immobilie mehr gekauft, man
wartet auf eine sich erholende Konjunktur. Achten Sie hier
bitte auf den feinen Unterschied: Es wird "keine" Immobilie
gekauft.

Gleichsam verzichten die meisten Hausverkäufer während eines
konjunkturellen Abschwungs auf den Verkauf ihrer Immobilie. Man
wartet eben noch ein wenig ab.

Es ist also nicht so, dass die Preise sämtlicher Häuser
plötzlich einbrechen, sondern es werden einfach wesentlich
weniger verkauft. Im Juli genau 4,3 % weniger – und die
tatsächlich verkauften vermutlich auch zu einem günstigeren
Preis. Bei Immobilienfinanzierungen von 30 Jahren und länger
gibt es jedoch nur wenige, die in einer solchen Marktphase
unbedingt ihre Häuser verkaufen wollen oder müssen. Die finden
derzeit tatsächlich kaum Käufer.

Die Mehrzahl der Immobilienbesitzer sitzt eine solche
Marktphase jedoch aus und verkauft das Haus erst in drei
Jahren, wenn die Zinsen wieder niedriger und die Finanzierungen
damit wieder erschwinglicher sind.

Jedes Haus ist anders: Baustoffe, Grundriss, Ort und Umgebung
sind niemals identisch. Aktien hingegen sind identisch und wenn
eine Aktie verkauft wird, dann ist der Preis ein Anhaltspunkt
für alle anderen Aktien dieses Unternehmens.

Also: Ich sehe die Zahlen aus dem Immobiliensektor bei weitem
nicht als Vorboten einer Rezession. Für mich sind dies
lediglich Indikatoren, die auf ein langsameres
Wirtschaftswachstum deuten. Die US-Notenbank wird diese
Indikatoren sicherlich bei der nächsten Zinsentscheidung
berücksichtigen.

Ich habe Ihnen bereits Anfang dieses Jahres in Aussicht
gestellt, dass der US-Leitzins nicht weiter als bis 5,25 %
ansteigen wird. Als Maximum gab ich 5,5 % an. Nun, wir sind bei
5,25 % angelangt und ich rechne nun mit einer neutralen Haltung
der Notenbank. Zum Jahresende hin könnten gegebenenfalls wieder
Zinssenkungen auf die Tagesordnung kommen.

Das heißt jedoch, dass bis Ende des Jahres das aktuelle
Zinsniveau beibehalten wird. Und 5,25 % ist derzeit hoch genug,
um das exorbitante Wachstum des Immobiliensektors der
vergangenen fünf Jahre zu bremsen. Bis der Leitzins gesenkt
wird, erwarte ich keine Entspannung auf dem Immobiliensektor.

Im Schlepptau des Immobiliensektors hängen natürlich all die
Unternehmen, die dort tätig sind. Allen voran Toll Brothers
(TOL), ein Unternehmen, das Wohngebiete für Privatleute plant,
finanziert und baut. Das Unternehmen gab diese Woche seine
Quartalszahlen bekannt. Das Umsatzwachstum verlangsamt sich,
die Lagerbestände, also die fertiggestellten Häuser, die noch
nicht verkauft sind, stiegen kräftig an. Die Gewinne sind um 19
% gefallen.

Der Ausblick, den Toll Brothers gab, war recht optimistisch.
Jedoch folgten am Tag darauf gleich zwei Analysten, die die
Prognosen als übertrieben optimistisch darstellten. Eine
Erholung des Immobilienmarktes im ersten Quartal 2007, wie von
Toll Brothers erwartet, werde erst viel später erfolgen.

In der Tat sind die Immobilienzyklen wesentlich langfristiger.
Wenn nach fünf Jahren Hausse nun eine Verlangsamung am
Immobiliensektor einzieht, dann ist zu erwarten, dass diese für
die nächsten drei Jahre anhält.

Es ist also zu erwarten, dass Toll Brothers in den kommenden
Monaten seine Prognosen nach unten korrigieren wird. Und Sie
wissen, was mit den Aktien von Toll Brothers geschehen wird,
wenn eine Umsatzwarnung ausgesprochen wird: die Aktien werden
fallen.

Toll Brothers ist symptomatisch für die ganze Branche. Pulte
Homes (PHM), KB Homes (KBH) und Meritage Homes (MTH) werden
ähnliche Probleme bekommen. Da hilft es auch nicht, dass alle
drei Aktien ein KGV von unter 5 haben. Denn aufgrund der
rückläufigen Gewinne wird das KGV in der Zukunft ansteigen. Und
kein Anleger möchte in Aktien investieren, deren Gewinne
zurückgehen, deren Umsätze zurückgehen und deren Prognosen nach
unten korrigiert werden.

Meiden Sie also die Aktien dieser Unternehmen. Wir können uns
die Aktien im kommenden Sommer vielleicht nochmals anschauen.
Vorher jedoch nicht.

Gilt diese Warnung auch für die Baumärkte?

Hier sind vor allem Home Depot (HD) und Lowe's Companies (LOW)
zu betrachten. Die beiden Unternehmen bieten hauptsächlich für
Heimwerker das notwendige Material an. Natürlich wird bei einem
boomenden Immobilienmarkt mehr bei diesen Baumärkten gekauft,
denn Küchen, Badezimmer und ähnliches bis hin zu Teppichen und
Tapeten wird häufig vom Eigenheimbesitzer selbst eingebaut.

Allerdings wird in den Baumärkten auch das Material für
Renovierungen und Ausbauarbeiten gekauft. Und wenn das Geld für
ein neues Haus knapp wird, wenn der Immobilienmarkt, wie wir
ihn hier untersucht haben, also sein Wachstum verlangsamt, dann
schaut man eben in den eigenen vier Wänden umher und überlegt
sich, wie man es sich ein wenig schöner machen kann.

Also werden Home Depot und Lowe's Companies meiner Einschätzung
nach weiterhin gute Umsätze vermelden. Das KGV der Unternehmen
liegt bei 11 bzw. 13 resp. und ist damit in einem vernünftigen
Bereich. Beide Unternehmen haben eine gesunde Bilanz und eine
operative Marge von 11 %. Damit kann man gut leben.

Also: Wenngleich Home Depot und Lowe's meist dem
Immobiliensektor angegliedert werden, so ist deren Geschäft
doch weitestgehend unabhängig vom Immobilienzyklus. Ich halte
die beiden Unternehmen derzeit nicht für ein besonders gutes
Investment, aber Gefahr droht von diesen Aktien ebenfalls
nicht. Wer die Aktien im Depot hat, kann sie also gerne halten.


AUSWIRKUNG DER IMMOBILIENZAHLEN AUF DIE BÖRSE

So, nachdem wir nun hier einmal einen detaillierteren Blick auf
den Immobiliensektor geworfen haben, will ich Ihnen nun noch
kurz dessen Einfluss auf die Börsen aufzeigen.

Die schwachen Zahlen des Immobiliensektors schüren
Konjunkturängste. Vor einem solchen Hintergrund ziehen Anleger
die sicheren Zinsen des Festgeldes dem spekulativen Aktienmarkt
vor. Dementsprechend sind die Anleihenpreise gestiegen.

Wenn der Preis für eine Anleihe steigt, dann fällt im
Umkehrschluss die Rendite dieser Anleihe. Bei der 30-jährigen
US-Staatsanleihe sank daher die Rendite, die Sie für Ihr
Kapital erhielten, von 4,99% auf 4,93 %. Bei der 10-jährigen
US-Staatsanleihe sank die Rendite von 4,86 % auf 4,80 %.

Die kürzeren Laufzeiten hingegen blieben stabil. Für 3-
Monatsgeld erhalten Sie in den USA nach wie vor 4,94 % Zinsen.

Der langfristige Zins wird von dem Immobilienmarkt beeinflusst.
Der kurzfristige Zins hingegen von der Notenbank. Während sich
also die Aussichten für den Immobilienmarkt verschlechterten
und daher die sichere Alternative zu den Immobilien, die
langfristigen Anleihen, im Kurs stiegen, hatte dieser Vorgang
keine Auswirkung auf die kurzfristigen Zinsen. Es wurde vorher
keine Zinserhöhung erwartet und diese Erwartung wurde
bestätigt.


An der Aktienbörse ist die Entwicklung nicht so einfach zu
erklären. Es findet derzeit, wie seit einigen Wochen hier im
Heibel-Ticker mehrfach beschrieben, eine heftige Umschichtung
statt. Konjunkturresistente Aktien werden gekauft, zyklische
Aktien verkauft. Unterm Strich sehen die Indexbewegungen recht
unspektakulär aus.

Innerhalb einzelner Branchen waren die Ausschläge jedoch um so
heftiger. Die Rallye, die in der vergangenen Woche noch
sämtliche Rohstofftitel mit in die Höhe zog, lief zur
Wochenmitte aus, es folgten Kursrückschläge bei Alcan, Baker
Hughes, Phelps Dodge und Schlumberger.

Auch der Goldminensektor hat seine Rallye Mitte dieser Woche
beendet. Barrick Gold, Goldcorp, Harmony Gold und Freeport
McMoRan ließen zum Wochenschluss Federn.

Besonders schwer hat es den Transportsektor getroffen. Da
dieser ein Thermometer der Konjunktur ist, stimmt mich der
Verlust des Transportsektors besonders pessimistisch.

Auf der Plus-Seite waren Gasunternehmen wie Anadarko Petroleum,
Noble Energy und National Fuel Gas zu finden. Auch die großen
Ölkonzerne wie Exxon, BP, Total, Chevron und ConocoPhillips
waren auf der Gewinnerseite.

Und auch die Öldienstleister waren gemeinsam mit dem gesamten
Energiesektor im Plus. Halliburton und Nabors sind hier zu
nennen.

Doch neben dem Energiesektor sind auch die nicht-zyklischen
Pharmaunternehmen gefragt. Amgen, Bristol Meyer Squibb, Merck
und Shering Plough konnten 1 % zulegen.

Beim Betrachten dieser Sektorbewegungen ist mir ein Sektor
aufgefallen, der bislang versehentlich mit den
konjunktursensiblen Rohstoffaktien ausverkauft wurde, der
jedoch eigentlich zum Energiesektor gehört. Ich erwarte für
diesen Sektor für die nächsten Wochen eine Aufholjagd. Doch
mehr dazu im nächsten Kapitel.


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03. AUSBLICK: WIE MAN AM BESTEN KOHLE MACHT
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Wenn Jahreszyklen einen Indikator darstellen können, dann wird
der Gaspreis in den nächsten vier Wochen abheben. Schon in den
vergangenen drei Wochen wurde der Abwärtstrend beendet, derzeit
konsolidiert der Gaspreis mit 7,47 US-Dollar auf einem hohen
Niveau über 7 US-Dollar.

Ähnlich wie Gas wird auch Kohle vorwiegend zum Heizen genutzt.
Die Kohle gilt im Volksmund als schmutzige Energiequelle,
dennoch wurde in dieser Woche in Deutschland der Grundstein für
ein nahezu emissionsfreies Kohlekraftwerk gelegt. Den
schlechten Ruf, den die Kohle sich seit der industriellen
Revolution verschafft hat, wird sie meiner Einschätzung nach in
den kommenden Jahren langsam ablegen.

Im Studium haben wir uns immer über den Kohlepfennig lustig
gemacht: Seit Jahrzehnten subventionieren wir Deutsche unsere
Kohlegruben im Ruhrpott. Hintergrund dieser Subvention war die
Energiekrise Anfang der 70er, bei der unsere Abhängigkeit vom
Öl offensichtlich wurde.

Wir haben im Studium ausgerechnet, dass es günstiger wäre, alle
Kohlekumpel nach Mallorca zu schicken, ihnen eine Finca zu
spendieren und bis ans Lebensende eine Rente auszuzahlen. Das
wäre für uns Steuerzahler günstiger gewesen, als die deutsche
Steinkohle weiter zu subventionieren.

Nun, das Argument hat seine Runde gemacht. Inzwischen ist in
Deutschland der Ausstieg aus der Kohleförderung bis zum Jahr
2014 beschlossen worden. Die Unterschrift unter diesem
Beschluss war noch nicht getrocknet, da begannen die
Energiemärkte unserer Erde verrückt zu spielen. Der Ölpreis ist
seit 1999 von 10 auf über 70 US-Dollar je Fass gestiegen.

Ex-Bundeskanzler Schröder, der diese Entwicklung erkannte,
vereinbarte schnell noch den Bau einer Gaspipeline aus
Russland, damit die Ölabhängigkeit Deutschlands von der
arabischen Liga ein wenig durch eine Gasabhängigkeit von
Russland ersetzt wird.

Bundeskanzlerin Merkel versucht nun wieder, deutsche Kraftwerke
zu fördern. Diesen Mittwoch wurde von ihr im Ruhrpott der
Grundstein für ein neues RWE-Braunkohlekraftwerk gelegt.
Aufgrund einer gesteigerten Effizienz sinke der
Kohlendioxidausstoß, teilte RWE mit. Ein Schritt in die
richtige Richtung, aber noch nicht genug. Es wird wohl noch 10
Jahre dauern, bis ein emissionsfreies Kohlekraftwerk gebaut
werden kann.

Was sich im Kohlebereich tut, zeigt auch der Börsengang der
Ruhr AG, der vor gerade einmal zwei Wochen stattfand.

In meinen Augen sind dies Zeichen für Schritte in die richtige
Richtung. Wir müssen uns von dem Traum verabschieden, die eine
neue, umweltfreundliche Energiequelle für ganz Deutschland zu
finden. Stattdessen wird es weiterhin eine Vielzahl an kleinen
Lösungen für die verschiedenen Anwendungen geben. Da spielt die
Solar-Technik eine ebenso wichtige Rolle, wie die Windenergie,
Kohlekraftwerke und Gasimporte.

Die Ruhr AG ist für uns in Deutschland sicherlich eine
interessante Anlagemöglichkeit. Schlechter, als der Ruf der
Kohle derzeit ist, kann er kaum mehr werden. Je höher der
Ölpreis steigt und je deutlicher unsere Abhängigkeit von
russischem Gas zutage tritt, desto stärker werden die
Alternativen in der heimischen Braun- und Steinkohle gesucht
werden. Und dass bei dieser Energiequelle auch eine
umweltneutrale Energiegewinnung möglich ist, haben wir
inzwischen gelernt. Je teurer der Energiepreis wird, desto mehr
wird man in die Umweltverträglichkeit der Kohle investieren
müssen.

Auch in den USA zeichnet sich eine solche Entwicklung ab. Auch
die USA sitzen auf großen Kohlevorräten. Mit Headwaters haben
wir bereits ein Unternehmen in unserem Portfolio, das im
Kohlebereich tätig ist. Das Unternehmen besitzt eine
Technologie, mit der aus Kohle Ethanol gewonnen werden kann.
Ein Ziel, das auch RWE sowie die Ruhr AG langfristig verfolgen.

Die Kohleförderung in den USA wird im wesentlichen von zwei
Unternehmen dominiert: Peabody Energy (BTU) und Arch Coal
(ACI). Als Alternative zum Gas entwickelt sich der Kohlepreis
weitgehend parallel zum Gaspreis. Der Gaspreis steigt seit
einigen Wochen bereits an, wie ich Ihnen weiter oben bereits
aufzeigte. Auch der Kohlepreis wird künftig ansteigen.
Insbesondere wenn die ersten Hurrikans auf die Golfküste der
USA treffen und wenn der Winter an die Tür klopft und die
Haushalte ihre Heizung anwerfen.

Doch die Aktien von Peabody und Arch Coal sind gegen den Trend
der Energiebranche in dieser Woche kräftig gefallen. Nach
kräftigen Investitionen in den vergangenen Jahren war die
Ertragskraft der Unternehmen bislang nicht sonderlich gut. Doch
das ist nun vorbei. Beide Unternehmen erwarten ein
Umsatzwachstum von über 30 % p.a. Gleichzeitig werden
überproportionale Gewinnanstiege prognostiziert. So sind wohl
die aktuellen KGVs von 33 für Arch Coal und von 22 für Peabody
Grund genug für die meisten Anleger, diese Aktien zu meiden.

Doch Arch Coal erwartet eine Verdreifachung des Gewinns im
kommenden Jahr, Peabody erwartet eine Gewinnverdopplung. Damit
werden beide Unternehmen im kommenden Jahr mit einem KGV in den
niedrigen Zehnern bewertet sein. Ist das ein überzogener
Optimismus des Managements?

Mir gefallen die Aussichten von Arch Coal besser, als die von
Peabody. Insbesondere die Wachstumsaussichten von Arch Coal
sind noch besser, weiterhin hat sich das Unternehmen gerade
Anteile an weiteren Kohlevorkommen gesichert. Darüber hinaus
beherrscht auch Arch Coal die Technologie der Transformation
der Kohle in flüssige Energiegieträger (Ethanol).

In den vergangenen anderthalb Jahren hat der Aktienkurs bereits
von 18 US-Dollar auf 56 US-Dollar mehr als eine Verdreifachung
auf's Parkett gelegt. Seit Mai erfolgte nun eine
Konsolidierung. Ich erwarte, dass diese Konsolidierung den Kurs
nochmals in Richtung 30 US-Dollar drücken wird. Das ist dann
der Bereich, in dem ich einsteigen würde.

Merken Sie sich also Arch Coal für Käufe unter 33 US-Dollar
vor. Unter 30 US-Dollar würde ich dann nochmals nachkaufen.
Tiefer sollte der Kurs meiner Erwartung nach auf keinen Fall
fallen.

Mit einem Wachstum von 30 % p.a. ist auch ein KGV von 30 nicht
zu hoch. Da der Gewinn in den nächsten Monaten aufgrund der
getätigten Investitionen sprunghaft ansteigen wird, ist damit
eine Kursverdopplung durchaus möglich.


Arch Coal (ACI, 908011, 27,41 EUR / 34,75 USD)
Kaufen unter 26 EUR / 33 USD,
Nachkaufen unter 23,50 EUR / 30 USD
Ziel: 50 EUR / 65 USD bis Ende 2007


Übrigens: Genau heute vor einem Jahr traf der Hurrikane Katrina
auf die Südküste der USA und richtete die größten Verwüstungen
an, die jemals ein Hurrikane in den USA verursachte.

Bitte beachten Sie im Kapitel 06 – Beobachtete Werte dass ich
empfehle, die Hälfte Ihrer General Motors Position zu verkaufen
sowie für Paychex ein enges Stopp Loss vorsehe.

TRADINGIDEEN


Statoil (STO, 675213, 21,90 Euro) gekauft zu 23 Euro. Halten.

Nabors (NBR, 662778, 25,94 Euro), über 28 Euro verkaufen (diese
Spekulation nicht verwechseln mit der Nabors-Position in der
Empfehlungsliste).

Foster Wheeler (FWLT, A0DNLG, 32,34 Euro) gekauft zu
durchschnittlich 32 Euro, verkaufen zu 38 Euro. Foster Wheeler
ist Opfer von Optionsspekulanten. Der Kurs wurde gnadenlos in
den Keller geprügelt, obwohl das KGV bereits bei 16 angelangt
ist, bei einem Umsatzwachstum von 12 % p.a. Derzeit erfolgt
eine sprunghafte Gegenreaktion. Halten.


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04. RISIKOSTREUUNG IM DEPOT: NUTZEN SIE MEIN ANGEBOT!
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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Lassen Sie mich Ihre Meinung zu dieser
Analyse wissen und schicken Sie mir Ihre 5 größten Positionen
an Risikostreuung@heibel-ticker.de. Bitte unterschreiben Sie
mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie leben. Diese
Information wird dann veröffentlicht.

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Es ist kaum zu glauben: Meist komme ich kaum nach, Ihre E-Mails
zu beantworten. Doch das Sommerloch an den Börsen hat wohl auch
bei Ihnen zu einer Pause geführt. Es liegt mir in dieser Woche
keine E-Mail vor, in der ein Leser um eine Analyse seiner
größten fünf Positionen bittet.

Nutzen Sie das Sommerloch und senden Sie mir Ihre 5 größten
Positionen. Selten hatten Sie so gute Chancen, dass Ihre E-Mail
direkt behandelt wird.

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05. LESERFRAGEN: ZUCKER, COEUR D´ALENE, NOVAGOLD RES., ROYAL
GOLD, GARRICK GOLD
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FRAGE 1: ZUCKERZERTIFIKATE

Sehr geehrter Herr Heibel,

ein anderer Börsendienst, den ich lese, sieht in seiner
heutigen Ausgabe (Dienstag – Anm. der Redaktion) seines
Börsenbriefes die Kursaussichten von Zuckerzertifikaten
positiv. Das hat mich überzeugt, und ich habe auf den
einschlägigen Websites zahlreiche Zertifikate gefunden,
meistens mit open end. Könnten Sie in einem künftigen Heibel-
Ticker einmal mitteilen, worauf man achten muss, wenn man sich
ein Zuckerzertifikat ins Depot legen will? Das würde mich sehr
freuen. Besten Dank.

Freundliche Grüße, Andreas aus Bern


ANTWORT 1:

Ich habe mich eine lange Zeit intensiv mit Zertifikaten und
anderen Derivaten beschäftigt. In meinen Augen sind open end
Zertifikate die einzigen Papiere, die eine sinnvolle Ergänzung
für Ihr Depot darstellen können. Alle anderen Zertifikate mit
Sonderbedingungen (Hebel, Turbo, Quanto, Garantie, usw.)
täuschen Ihnen Chancen und Sicherheiten vor, die Sie teuer
bezahlen müssen. Ich empfehle stets, sich lieber ein oder zwei
Gedanken mehr zu machen und dafür auf diese Sonderbedingungen
zu verzichten. Sie werden damit mehr verdienen.

Open end Zertifikate auf den Zuckerpreis gibt es derzeit von
den Goldmännern (WKN GS0CC2) und von ABN Amro (WKN ABN0CE).
Beide Zertifikate bilden den Zuckerpreis gut ab, allerdings ist
der Spread bei dem Papier von ABN Amro mit 1,54 % deutlich
höher als der bei Goldman Sachs (0,34 %). Kaufen würde ich
unbedingt nur mit einer limitierten Order und über die Börse
Frankfurt.

Der Zuckerpreis hatte zum Jahresbeginn einen Kursschub
erfahren. Meldungen über die Ethanol-Gewinnung aus
Agrarprodukten haben zu einem regelrechten Run auf den Zucker
geführt. Der Preis ist von November 2005 bis Ende Januar 2006
um 66 % in die Höhe geschossen. Dieser Kurssprung wurde nun
wieder komplett korrigiert und der Zuckerpreis notiert auf dem
Niveau vom November 2005. Für mich ist aus technischer Sicht
nicht erkennbar, warum der Zuckerpreis gerade hier mit dem
Preissturz enden sollte - ich würde noch auf eine deutlichere
Bodenbildung warten.


FRAGE 2: Coeur D´Alene, Novagold Res., Royal Gold, Inc., Barrik
Gold

Sehr geehrter Herr Heibel,

habe Fragen zu folgenden Aktien:

1) Coeur D´Alene CP US1921081089.

2.) Novagold Res. CA66987E2069

3.) Royal Gold, Inc. US7802871084

4.) Barrick Gold CA0679011084


Ich habe alle diese Aktien im Depot.

Wie schätzen Sie die Entwicklung in den nächsten 3 Monaten ein?

Freundliche Grüße
Werner aus Schwechat, Österreich


ANTWORT 2:

Coeur D'Alene

Coeur D'Alene ist ein US-Amerikanischer Minenbetreiber mit
Schwerpunkt Silber, gewinnt aber auch Gold. Das Umsatzwachstum
von 60 % in diesem Jahr ist gerade einmal Branchendurchschnitt
und ist somit im Aktienkurs enthalten. Gefährlich wird es, wenn
der Silberpreis in den kommenden Monaten stabil bleibt und das
Umsatzwachstum bei Coeur D'Alene dadurch nicht mehr so stark
ausfällt. Für die nächsten Jahre wird ein Umsatzwachstum von 10
% erwartet.

Mit einem KGV von 23 ist das Unternehmen daher in meinen Augen
fair bewertet. Die Bilanz sieht gesund aus und auch im
Branchenvergleich reiht sich das Unternehmen im Mittelfeld ein.
Das Unternehmen hat erst kürzlich den Break-Even
(Gewinnschwelle) erreicht und der große Kursgewinn, der diesem
Ereignis folgte, führte die Aktie von 3,50 USD auf 7 USD.

Derzeit notiert die Aktie bei 5,35 USD und stellt in meinen
Augen ein solides Investment im Silberbereich dar.


Novagold Res.

Der kanadische Goldminenbetreiber hat noch keine nennenswerten
Umsätze. Damit ist eine Bewertung dieses Unternehmens nicht
möglich. Wenn Sie in einem so frühen Stadium in eine Goldmine
investieren möchten, dann sollten Sie nur einen sehr kleinen,
spekulativen Teil Ihres Vermögens einsetzen oder zumindest eine
Reise zur Besichtigung der zu erschließenden Goldmine machen.
Mit den offiziellen Veröffentlichungen können Sie sich keine
ausreichende Meinung bilden.

Falls Sie aufgrund der Empfehlung eines Analysten in diese
Aktien eingestiegen sein sollten, so würde ich mir den
Analysten genauestens unter die Lupe nehmen. Sie müssen sich
darüber im Klaren sein, dass Sie hier im Blindflug einer
fremden Empfehlung vertrauen.

Vor zwei Wochen hat Barrick Gold ein Übernahmeangebot in Höhe
von 14,50 USD je Aktie gemacht. Die Aktien haben daraufhin
einen Kursanstieg auf derzeit 17,31 USD vollzogen, das
Management von Novagold Resources fordert seine Aktionäre auf,
das Angebot abzulehnen.

Wenn der Hintergrund Ihrer Spekulation diese Übernahmeschlacht
ist, dann sollten Sie sich von dieser Aktie verabschieden. Der
Kurssprung einer Aktie findet genau dann statt, wenn ein
Übernahmegebot abgegeben wird. Anschließend bewegt sich der
Kurs nur noch um wenige Cents - und diese Kursbewegungen sind
nur noch als willkürlich zu bezeichnen.

Also: Novagold ist langfristig eine Spekulation wert,
kurzfristig werden Sie sich aber beim Übernahmekampf die Finger
verbrennen.


Royal Gold, Inc.

Das Unternehmen aus Denver, Colorado handelt mit
Goldminenrechten. Es finanziert Goldminen, geht aber selbst
nicht das Risiko der Exploration ein. Damit ist Royal Gold so
etwas wie ein Optionsschein auf den Goldpreis. Wenn Sie den
Goldchart und den Kurschart von Royal Gold übereinander legen,
werden Sie sehen, dass die Ausschläge von Royal Gold sowohl
nach oben, aber auch nach unten, wesentlich stärker ausfallen,
als die Goldpreisschwankungen.

Als Langfristanlage halte ich Royal Gold für eine gute Sache.


Barrick Gold

Dieser kanadische Goldminenbetreiber gehört mit seinen 28 Mrd.
US-Dollar Marktkapitalisierung schon zu den ganz Großen. Der
Umsatz ist zuletzt um 236 % angesprungen, nicht allein durch
den Goldpreisanstieg, sondern auch maßgeblich durch Übernahmen.
Bisher zahlen sich diese Aktionen noch aus, denn der Gewinn ist
gar um 766 % angesprungen.

Solch unglaublich hohe Zuwachsraten ergeben sich aber nur durch
Sondersituationen. So hatte Barrick Gold im Jahr 2004 und 2005
sehr schwache Umsätze, im laufenden Jahr entwickelt sich das
Geschäft wieder zurück zum normalen. Die künftigen
Wachstumserwartungen für diesen Gold-Bluechip sind hoch, es
wird ein Wachstum von 35 % p.a. erwartet.

Wenn der Goldpreis nicht mehr mit der bisherigen
Geschwindigkeit weiter ansteigt, dann wird das Unternehmen
Probleme bekommen, diese Prognosen zu erfüllen. Damit kann das
Unternehmen nur noch durch Zukäufe wachsen. Und Zukäufe werden
derzeit nicht mehr gerne gesehen, da auch die zuzukaufenden
Unternehmen keine Schnäppchen mehr sind. Barrick Gold ist also
derzeit ein Goldminengigant, der sich sein Wachstum teuer
erkaufen muss. Und dieses teure Erkaufen wird von der Börse
nicht gerne gesehen, also ist der Kurs nach oben recht
limitiert.

Sonderliches Kurspotential sehe ich also für Barrick Gold
nicht.


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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

Aufgrund der fehlenden Übersichtlichkeit habe ich die Anzeige
nun etwas verändert. Bitte lesen Sie folgende Angaben:
Name (US-Kürzel, WKN, Kaufkurs, Datum der Empfehlung)

FINANZEN
TECHNOLOGIE
ENERGIE
JAPAN
ROHSTOFFE
NICHT ZYKLISCH
TURNAROUND
FESTVERZINSLICH

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FINANZEN

Paychex (PAYX, 868284, 29 EUR / 37 USD 7.7.06
und 26,50 EUR / 33,50 USD 4.8.06)
Kurs aktuell 27,40 EUR / 35,11 USD,

Goldman Sachs (GS, 150 USD, 23.06.06)
Kurs aktuell 150,53 USD

Mastercard (MA, 47,50 USD, 23.06.06)
Kurs aktuell 55,31 US-Dollar, Ziel 100 US-Dollar bis Mitte 07

UBS AG (UBS, UB0BL6, 44,75 EUR / 53,87 USD, 12.05.06)
Kurs aktuell 43,60 EUR / 55,87 USD , Quartalsergebnis am 15.8.

Die Aussicht auf einige Monate mit stabilem Zinsniveau sollte
den Finanztiteln Auftrieb geben. Ich werde von diesen vier
Finanztiteln in den nächsten Wochen zwei abstoßen. Paychex
verliert mit dem Ende der Zinssteigerungen zunehmend an
Attraktivität. Die gestiegenen Zinseinnahmen dürften inzwischen
weitgehend eingepreist sein. Versehen Sie die Position bitte
mit einem Stopp Loss unter 27,25 EUR / 35 USD.

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TECHNOLOGIE

Qualcomm (QCOM, 883121, 27,50 EUR / 36 USD, 04.08.06)
Kurs aktuell 29,00 EUR / 37,49 USD, Ziel 50 USD bis Mai 07.

Marvell Techn. Group (MRVL, 930131, 20 EUR / 25 USD, 17.04.06)
Kurs aktuell 13,79 EUR /17,64 USD , Ziel 56,10 USD bis Ende 06

Electronic Arts (ERTS, 878372, 38,75 EUR / 47,75 USD, 24.03.06)
Kurs aktuell 38,66 EUR / 49,79 USD

Microsoft (MSFT, 870747, 22,50 EUR / 27,75 USD, 17.03.06)
Kurs 20,09 EUR / 25,96 USD, Warten auf Vista

Apple Computers (AAPL, 865985, 52,33 EUR, 21.01.06)
Kurs aktuell: 52,00 EUR / 58,51 USD

Yahoo! (YHOO, 900103, 20 EUR, 15.01.06, 21.7.06)
Kurs aktuell 22,44 EUR

Der Technologiesektor bleibt volatil – oder auf Deutsch:
Schlecht! Mit der Angst vor einer Rezession lassen sich keine
Aktien mit hohen Bewertungsniveaus verkaufen – ungeachtet der
Wachstumsaussichten.

Insbesondere Marvell hat aufgrund des schlechten
Quartalsergebnisses von vor einer Woche in dieser Woche weiter
Federn lassen müssen. Einen so starken Ausverkauf hatte ich
nicht erwartet, noch immer ist die Tendenz negativ.

Halten.

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ENERGIE

ABB (ABB, 919730, 10 EUR / 13 USD, 04.08.06)
Kurs aktuell 10,35 EUR / 13,24 USD, Ziel 20 EUR / 26 USD bis
Sommer 07

Grey Wolf (GW, 866164, 5,75 EUR / 7,50 USD, 28.07.06)
Kurs aktuell 5,73 EUR /7,52 USD, Ziel 11,90 USD bis Frühjahr 07

Cameco (CCJ, 882017, 29 EUR, 03.02.06)
Kurs aktuell 31,00 EUR / 39,47 USD, Stopp Loss bei 26,50 EUR

Headwaters (HW, 909698, 19,20 EUR / 25,85 USD, 12.05.06)
Kurs aktuell 16,92 EUR / 22,84 USD

Solar-Fabrik (661471, 13,20 EUR, 24.02.06)
Kurs aktuell 10,20 EUR, Ziel 20 EUR bis Herbst 06, Stopp Loss
9,70 EUR

Nabors Industries (NBR, 662778, 28,25 EUR, 21.01.06)
Kurs aktuell 25,52 EUR, Ziel 50 EUR bis Ende des Jahres

Mit Ausnahme von Headwaters, das im Kohlesegment arbeitet,
haben alle unsere Energieaktien leichte Zuwächse verzeichnen
können. Halten.

NEU: 25.08.06
Arch Coal (ACI, 908011, 27,41 EUR / 34,75 USD)
Kaufen unter 26 EUR / 33 USD,
Nachkaufen unter 23,50 EUR / 30 USD
Ziel: 50 EUR / 65 USD bis Ende 2007

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JAPAN

Kyocera (KYO, 860614, 58 EUR, 07.07.06)
Kurs aktuell 67,00 Euro

Mitsubishi (UFJ, A0HF5M, 07.07.06)
Kurs aktuell 12,94 Euro, Kauflimit vom Januar 06: 10 Euro

Honda Motor (853226, 07.07.06)
Kurs aktuell 26,05 Euro, Kauflimit 23,25 Euro

Matsushita (MC, 853666, 16,03 EUR, 27.01.06)
Kurs aktuell 16,52 EUR / 21,19 USD


Nach der Rallye der Vorwoche hat auch der Nikkei eine Pause
eingelegt. Ich werde auch die Liste der Japaner auf zwei
Positionen zusammenstreichen. Da Matsushita und Kyocera bereits
im Portfolio enthalten sind, Honda und Mitsubishi jedoch unser
Einstiegsniveau nie erreichten, streiche ich die beiden nicht
enthaltenen Positionen. Halten.

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ROHSTOFFE

Southern Copper (PCU, A0HG1Y, 70,51 EUR / 85 USD, 24.03.06)
Kurs aktuell 70,66 EUR/ 90,36 USD, Hälfte verkauft zu 76 EUR/
96 USD, Rest verkaufen beim Erreichen von 80 EUR / 100 USD.

Gold Spot ABN Amro endlos Zertifikat (859341, 49 EUR, 17.02.06)
Kurs aktuell 48,79 EUR. Halten (siehe techn. Analyse zu Gold)


Beide Positionen sind fast unverändert. An den Rohstoffmärkten
ist derzeit nicht viel los. Halten Sie Ihr Goldzertifikat und
verkaufen Sie Southern Copper in die nächste Rallye hinein.

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NICHT ZYKLISCH

Amgen (AMGN, 867900, 52 EUR / 66 USD, 07.07.06)
Kurs aktuell 52,29 EUR / 67,33 USD,

Whole Foods Market (WFMI, 886391, 49,25 EUR/61,75 USD, 2.6.06)
Kurs aktuell 41,15 EUR / 54,65 USD,

Berentzen Gruppe AG VZ (520163, DE0005201636, 7 EUR, 28.07.06)
Kurs aktuell 6,31 EUR, Ziel 9,50 Euro bis Anfang 07


Amgen und Whole Foods konnten die großen Gewinne der Vorwoche
halten. Die Kurse blieben nahezu unverändert.

Um Berentzen gab es Übernahmegerüchte. Diese haben dem Kurs
Beine gemacht, das Wochenplus beträgt 9 %! Damit ist Berentzen
unser Wochengewinner.

Das Unternehmen hat 50 % Stammaktien und 50 % Vorzugsaktien
ausgegeben. Die Stammaktien befinden sich voll im
Familienbesitz. Nur die Vorzugsaktien werden über die Börse
gehandelt. Mit den Vorzugsaktien partizipieren Sie zwar an der
Dividende, erhalten aber kein Stimmrecht. Wer das Unternehmen
übernehmen möchte, muss also die Stammaktien von der Familie
kaufen.

Ich sehe derzeit keinen Grund, warum die Familie Berentzen ihr
Unternehmen verkaufen sollte.

Dennoch halte ich den Kurssprung für gerechtfertigt, denn der
Ausverkauf nach der Bekanntgabe des letzten
Halbjahresergebnisses war meiner Ansicht nach übertrieben.
Halten Sie also die Aktien.

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TURNAROUND

General Motors (GM, 850000, 19 EUR / 24 USD, 12.05.06)
Kurs aktuell 23,44 EUR / 29,52 USD

General Motors gehört auch zu den zyklischen Aktien. Wir haben
derzeit über 23 % Buchgewinn. Ich erwarte eine Fortsetzung des
Kursanstiegs von GM erst zum Jahresende, bis dahin könnte der
Kurs seitwärts pendeln.

Sichern Sie sich daher einen Teil Ihrer Gewinne. Verkaufen Sie
die Hälfte und bessern Sie damit Ihren Bargeldbestand auf. So
bleiben Sie in den nächsten Wochen handlungsfähig.

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FESTVERZINSLICH

GMAC Medium-Term-Notes,
7 Jahre, Nominalzins 5,75 %, Fällig 27.9.2010
WKN 908511, ISIN XS0177329603
Gekauft zu 92 EUR am 24.03.06
Kurs aktuell 99,85 EUR, Rendite aktuell 5,79 %
Halten.

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07. CHARTTECHNIK DOW JONES, Dax & GOLD, Öl, $, €, Yen, Nikkei
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Die Charts dazu können Sie im Kundenbereich unter
http://heibel-ticker.de/kundenbereich nachschlagen. Sie
benötigen dazu Ihre E-Mail Adresse und Ihr Passwort.


Charttechnik

Für kurzfristige Betrachtungen zur Bestimmung von optimalen
Ein- oder Ausstiegszeitpunkten sowie Marken wird die
Charttechnik zu Rate gezogen. Hier eine kurze Betrachtung
einiger wichtiger Charts:


Dow Jones Industrial 11.304 Punkte

Eine Richtung gibt es für den Dow Jones derzeit nicht. Nach dem
Ausbruch über 11.247 Punkte und einem Anstieg bis auf 11.383
Punkte in der Vorwoche erfolgte in der abgelaufenen Woche die
Konsolidierung auf 11.263 Punkte. Relative Stärke des Indexes
sowie die Abweichung vom gleitenden Durchschnitt befinden sich
in neutralen Bereichen. Das Handelsvolumen hat in den
Sommermonaten stark abgenommen.

Damit sollte die begonnene Konsolidierung noch ein wenig
anhalten, als Korrekturziel dient der ehemalige Widerstand bei
11.247 Punkten.

DAX 5.810 Punkte

Nach dem Kursausbruch von der Vorwoche pendelte der Dax in der
abgelaufenen Woche um seine Unterstützung bei 5.800 Punkten.
Hält diese Unterstützung nicht, so ist ein Abrutschen auf 5.650
Punkte möglich. Andernfalls rücken neue Jahreshöchstkurse um
6.140 Punkte in greifbare Nähe.

Gold 621,05 US-Dollar

Derzeit eröffnet sich dem Gold mehr Potential nach unten, denn
der Aufwärtstrend der vergangenen Wochen wurde bei 630 US-
Dollar nach unten durchbrochen. Eine erste Unterstützung bei
602 US-Dollar hat diese Woche gehalten, ein Durchrutschen würde
Korrekturpotential bis 582 US-Dollar eröffnen.

Der relative Stärke Index bewegt sich in neutralem Gebiet. Auch
die Abweichung vom gleitenden Durchschnitt ist gering. Aus
diesen Indikatoren kann also keine künftige Richtung abgeleitet
werden.

Crude Oil 72,36 US-Dollar

Der Druck auf den Ölpreis entspannt sich weiter, sofern man bei
einem Preis über 70 US-Dollar je Fass Crude Oil überhaupt von
Entspannung reden kann. Eine stabile Unterstützung verläuft bei
69 US-Dollar, der gleitende Durchschnitt unterstützt bei 67,33
US-Dollar. Auch beim Öl haben sich die Indikatoren beruhigt und
eine neue Richtung kann derzeit nicht bestimmt werden.

Wechselkurs US-Dollar / Euro 1,2771 USD/EUR

Der Euro behält gegenüber dem US-Dollar seine relative Stärke.
In der abgelaufenen Woche erfolgte der erwartete Anstieg auf
1,294, direkt anschließend folgte wieder der Rückfall auf die
Unterstützung bei 1,276.

Aufgrund der im neutralen Bereich verlaufenen Indikatoren kann
diese Seitwärtsbewegung noch anhalten.

Wechselkurs Yen / Euro 149,66 YEN/EUR

Gegenüber dem Yen notiert der Euro nach wie vor fest. Der
Aufwärtstrend begann im Mai und hat den Euro seither bereits
von 140 auf 150 YEN/EUR angehoben. Die Untergrenze der
Aufwärtsbewegung verläuft bei 148,7 YEN/EUR, ein Unterschreiten
würde den Aufwärtstrend beenden. Korrekturpotential besteht
dann bis 146 YEN/EUR (Widerstand von April 2006), dann bis
143,5 YEN/EUR (200-Tages-Durchschnitt).

Nikkei 15.938 Punkte

Nach dem Überspringen seines 200-Tages-Durchschnitts
konsolidierte der Nikkei zunächst einmal. Der Weg ist nun frei
bis 16.750 Punkte, dem Höchststand vom Januar dieses Jahres.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
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setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

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