Heibel-Ticker PLUS 06/42 - Dow 12.000 initiiert Gewinnmitnahmen: Worin Sie anschließend am besten investieren

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20.10.2006:
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H E I B E L - T I C K E R P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

1. Jahrgang - Ausgabe 42 (20.10.2006)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: HEIBEL-TALK SPRECHSTUNDE AM MITTWOCH
02. SO TICKT DIE BÖRSE: APPLE UND GOOGLE BESTIMMEN DIE LAUNE
03. AUSBLICK: NEUTRAL ZU ÜBERHITZT ODER ANTIZYKLISCH ANLEGEN?
04. RISIKOSTREUUNG IM DEPOT: ADVANCED VISION TECHNOLOGY,
ALTIRA, CHINA MOBILE, ROYAL BANK OF SCOTLAND,
SILBERZERTIFIKAT
05. LESERFRAGEN: GAS, GOLD & SILBER, US DOLLAR,
WACHSTUMSWERTE, CISCO
06. BEOBACHTETE WERTE
07. CHARTTECHNIK DOW JONES, DAX & GOLD, Öl, $, €, Yen, Nikkei
08. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
09. AN-/ABMELDUNG

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01. INFO-KICKER: HEIBEL-TALK SPRECHSTUNDE AM MITTWOCH
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Liebe Börsenfreunde,

Dow Jones 12.000 – Eine Schlagzeile, die ich im Jahr 2.000
nicht schreiben wollte. Ich hielt damals die Börse für
überhitzt. Heute jedoch steht der Dow Jones über 12.000 Punkte
und abgesehen von kurzfristigen überkauft-Signalen kann ich
keine Überhitzung sehen. Anleger streichen Gewinne ein, es wird
nur vorsichtig agiert und die Medien berichten verhalten von
der Börsenrallye, die den amerikanischen Leitindex auf ein
Allzeit-Hoch gehievt hat.

Apple und Google sind sicherlich zwei Unternehmen, die
maßgeblich dazu beigetragen haben, diese gute Börsenlaune zu
schaffen. Beide Unternehmen haben diese Woche ihr
Quartalsergebnis veröffentlicht und damit die Erwartungen der
Analysten hinweg geblasen. Lesen Sie weitere Details zu diesen
Vorzeigeunternehmen im Kapitel 02 – Rückblick.

Ich freue mich über die Gewinnmitnahmen, die das Überschreiten
der 12.000er Marke initiiert hat. Denn sie zeigen, dass die
Anleger aus ihren Fehlern im Jahr 2000 gelernt haben. Von
Überhitzung keine Spur, jedoch in welchen Aktien Sie in den
kommenden Wochen investiert sein sollten, ist eine wichtige
Entscheidung. Sonst laufen Sie Gefahr, dass die Hausse an Ihnen
vorbeizieht, ohne Ihnen auch nur einen Euro ins Portemonnaie zu
spielen. Welche Aktien derzeit am aussichtsreichsten sind und
welche Sie meiden sollten, habe ich Ihnen im Kapitel 03 –
Ausblick aufgezeigt.


HEIBEL-TALK

Viele Leser haben den Wunsch geäußert, mich telephonisch zu
sprechen. Ich biete daher den Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS
an, mich am kommenden Mittwoch, den 25.10. zwischen 12-14 Uhr
unter der Tel. +49(1801) 585 585 5431 zu sprechen. Ich freue
mich auf Ihren Anruf.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief@heibel-ticker.de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: APPLE UND GOOGLE BESTIMMEN DIE LAUNE
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APPLE

Ich weiß nicht, wie Steve Jobs das immer wieder schafft – aber
er scheint tatsächlich ein Händchen zu haben, wie kein anderer.
Mit dem iPod von Apple hat Steve Jobs die gesamte
Musikindustrie aufgerollt. Was Napster nicht geschafft hat, was
die großen Plattenfirmen nicht schafften, iTunes hat es
geschafft. Die Menschen sind bereit, einen vernünftigen Preis
für ein Produkt zu zahlen. Und 99 Cents je Musiktitel erschien
Steve Jobs vernünftig und die Massen nahmen diesen Preis an.
Bislang hat iTunes rund 1,5 Mrd. Downloads verkauft.

Der Wettbewerb ist hart. Ob Sony, Erfinder des Walkman, oder
Microsoft mit Zune, ob Sandisc oder Samsung, alle versuchen
Apple Wasser abzugraben. Doch der iPod ist unangefochten an der
Spitze der Beliebtheitsskala der Teenies. Sie müssen wohl,
genau wie Ihr Autor, auf Ihre Nichte hören, wenn Sie wissen
wollen, was „in“ ist. Meine Nichte wollte unbedingt den iPod
Nano. Auf meine Frage, welchen genau sie wolle (ich wollte
wissen, ob sie den mit 1 GB oder 2 GB haben wollte), lautete
die Antwort: „den weißen“.

Da kann die Konkurrenz mit größerer Speicherkapazität, längerer
Batterielaufzeit, ausgefallenerem Design oder besonderen
Funktionen auftrumpfen, gegen das Image der iPods kommt keiner
an. Schon mehrfach wurde das Ende der Apple-Dominanz in diesem
Bereich berufen, doch stets zu Unrecht. So auch diesmal: Apple
veröffentlichte am Mittwochabend sein Quartalsergebnis.

Was bislang nur als Theorie existierte, wurde nun von Apple zur
Gewißheit gemacht: iPod-Kunden kaufen nun auch Apple-Computer.
Der Umsatz der Apple MacIntosh Computer stieg um 30 % an. Die
Hälfte des Umsatzes kam von Neukunden, sagte Steve Jobs.

Seit dem 21. Januar haben wir die Apple-Aktien in der
Beobachtungsliste des Heibel-Ticker PLUS. Seither ist der Kurs
um 20 % angestiegen. Doch damit ist noch lange nicht das Ende
der Fahnenstange erreicht: Der Kurs wird weiter steigen. Das
Weihnachtsgeschäft steht erst noch bevor und im kommenden Jahr
wird Apple neue Produkte in den Markt geben: Das iPhone wird
erwartet.

Mit solchen Produkten wird Apple meiner Einschätzung nach auch
in Zukunft seine Wachstumsrate von 20 % halten können. Ich
vertrete im Heibel-Ticker PLUS stets die Ansicht, dass ein
Unternehmen mit der zweifachen Wachstumsrate im KGV bewertet
sein darf. Was bedeutet das?

Nun, das KGV ist das Kurs/Gewinn-Verhältnis: Wieviel Gewinn
macht das Unternehmen je Aktie und wie hoch ist der Kurs einer
Aktie im Verhältnis dazu. Je höher der Gewinn und je niedriger
der Aktienkurs, desto niedriger ist das Kurs/Gewinn-Verhältnis
(KGV). Ein niedriges KGV spricht also für ein niedriges
Bewertungsniveau.

Wenn eine Aktie also beispielsweise 60 Euro kostet und das
Unternehmen im Jahr 2 Euro Gewinn erwirtschaftet, dann beträgt
das KGV 60 / 2 = 30. Sollte das Unternehmen jedoch nur 1 Euro
Gewinn abwerfen, so beträgt das KGV 60 / 1 = 60 – ist also
höher. Je niedriger das KGV, desto günstiger ist das
Unternehmen bewertet.

Doch halt, so einfach ist das nun doch nicht. Es gibt
Unternehmen, die werden mit einem KGV von 5 bewertet (Beispiel
Lennar), und es gibt Unternehmen, die werden mit einem KGV von
63 bewertet (Beispiel Google). Für Apple beträgt das aktuelle
KGV 36.

Entsprechend meiner oben genannten Faustregel, dass das KGV bis
zu dem zweifachen des Umsatzwachstumsbetragen darf, könnte das
KGV von Apple noch bis auf 40 steigen, ohne dass ich Apple für
überbewertet halten würde.

Lennar hingegen hat eine rückläufige Umsatzentwicklung zu
beklagen. Im laufenden Quartal ist der Umsatz um 68 %
eingebrochen, auch im nächsten Jahr soll der Umsatz weiter
rückläufig sein. Würden Sie Ihr Geld in ein Unternehmen
stecken, dem die Umsätze wegbrechen? Ich nicht. Also ist Lennar
mit einem KGV von 5 noch immer hoch bewertet, denn schon im
nächsten Jahr könnte dieses KGV ansteigen, selbst wenn der Kurs
konstant bleibt. Dazu reicht nämlich ein Rückgang des Gewinns.
Wenn der Gewinn kleiner wird, der Kurs aber gleich bleibt, dann
steigt in der Formel Kurs/Gewinn-Verhältnis das KGV.

Bei Google hingegen hat sich der Gewinn verdoppelt. Der Umsatz
wächst um 80 %, und auch in den kommenden Jahren soll der
Umsatz um durchschnittlich 31 % p.a. ansteigen. Wenn wir Google
mit dem zweifachen Umsatzwachstum bewerten, dann kommen wir auf
2*31 = 62. Das entspricht etwa dem aktuellen KGV von Google,
das bei 63 liegt. Google ist also mit einem KGV von 63 fair
bewertet.

Bei Apple ist das KGV von 36 noch etwas zu niedrig, es könnte
noch um 10 % auf 40 steigen. Bei gleichbleibendem Gewinn würde
dies einen Kursanstieg um 10 % bedeuten. Apple ist also noch
immer günstig bewertet. Wir werden Apple weiterhin halten.

Zum Nachkaufen von Apple ist nun nicht der richtige Augenblick.
Der Kurs hat gerade einen Sprung gemacht, warten Sie lieber auf
eine Konsolidierung.

Wir befinden uns im Herbst-Quartal. Zu dieser Zeit werden die
Börsianer erfahrungsgemäß stets etwas risikobereiter. Es werden
Wachstumsunternehmen gesucht, die noch fair bewertet sind. Ich
gehe daher davon aus, dass sowohl Google, als auch Apple
weiterhin steigende Kurse verzeichnen werden. Dabei kann auch
schon einmal ein Überschießen der Bewertung eintreten, denn im
Herbst wollen insbesondere institutionelle Anleger zeigen, dass
sie die Wachstumsaktien des Jahres im Portfolio haben und
kaufen diese daher ohne Rücksicht auf das stets weiter
ansteigende Bewertungsniveau.


GOOGLE

Noch ein paar Worte zu Google: Gestern Abend hat Google sein
Quartalsergebnis veröffentlicht. CEO Eric Schmitt hat für den
Erfolg fünf Faktoren ausgemacht: Kräftiges Nutzerwachstum,
bessere Qualität der Werbung, eine gut diversifizierte
Kundengruppe, eine Lawine von neuen Google-Produkten und
erfolgreiche Partnerschaften. Mit anderen Worten: Alles lief
richtig bei Google.

Mit 2,62 US-Dollar je Aktie hat Google im abgelaufenen Quartal
mehr verdient, als die 2,42 US-Dollar, die erwartet wurden.
Damit ist also der Gewinn größer als erwartet – und in der oben
erklärten Gleichung Kurs/Gewinn-Verhältnis erhöht sich die
Ziffer im Nenner, der Gewinn. Das KGV wird somit kleiner.

Das, was Apple mit der Musikindustrie machte, wird Google nun
mit der Fernsehindustrie machen. Videos werden im Internet über
YouTube angeboten, jeder kann sich die Clips anschauen, die ihn
interessieren, genau dann, wenn wer Zeit hat. Die gesamte
Filmbranche schaut nun mit Angst auf Google und seine nächsten
Schritte mit YouTube.

Doch Sie werden nichts davon hören. Haben Sie gehört, daß die
Zeitungsverlage in Deutschland sinkende Kundenzahlen beklagen?
Nicht? Nun, das Problem wird ignoriert. Zeitungen haben bis
heute nicht verstanden, was das besondere am Internet ausmacht:
Die Interaktivität. Zeitungen bieten Internetseiten an, bauen
eine Online-Redaktion auf und wundern sich über die sinkenden
Einnahmen.

Das Gleiche ist mit der Musikbranche geschehen: Über File-
Sharing werden Hits in sekundenschnelle über die Welt verteilt,
lediglich Apples iTunes nimmt noch ein wenig Geld dafür ein.
Der Rest ist gratis oder auch gestohlen.

Und nun folgt der Film. Natürlich werden Sie nicht gleich ganze
Kinofilme über YouTube anschauen können – die müssen Sie
vorerst noch immer über Tauschbörsen klauen. Aber die
interessantesten Clips aus den Fernsehsendungen des vergangenen
Tages können Sie sich bequem in kleinen Häppchen über das
Internet anschauen. So bleiben Sie in Sachen Tratsch auf dem
Laufenden, müssen nicht die nervende Werbung anschauen und sind
auch nicht an die festen Sendezeiten gebunden.

Die Filmindustrie blickt mit Sorge auf Google, aber bleibt
still. Insbesondere die etablierten Medienbosse trauen sich
kaum, aktiv zu werden. Bertelsmann hat im vergangenen Jahr den
größten Kapitalverlust unter allen Milliardären zu beklagen
gehabt, doch wie man dem entgegen treten kann, darüber herrscht
Ratlosigkeit in den Chefetagen.

Teenies halten ihre Eltern für verstaubte Fossilien, wenn es um
die Nutzung des Internets geht. Wie selbstverständlich werden
von Teenies einzelne Clips ausgetauscht, kommentiert und deren
Links über Chattools verbreitet.

Und die etablierten Medienfirmen können auch tun, was sie
wollen – es wird immer aussehen, wie von einer verstaubten
Generation erzwungen dargebotene Inhalte. Das ist nicht „hip“,
das ist nicht „in“. Und wenn sich Medienfirmen fragen, wo die
wegbrechenden Umsätze hingehen, dann sollten sie sich ein wenig
mehr mit YouTube und MySpace beschäftigen.

Google ist das richtige Unternehmen dafür. Google selbst ist
noch keine 10 Jahre alt und kommt damit einem jungen Image
näher als jedes andere Unternehmen. Google wird also in meinen
Augen weiterhin seine Produkte erfolgreich im Markt plazieren
können – allein schon, weil das Image stimmt.


DOW 12.000

Ja, die Amerikaner fühlen sich wieder reich! Die Schmach, die
der Absturz des Dow Jones unter 8.000 Punkte über die Nation
brachte, die Befürchtung, einen wirtschaftlichen Niedergang zu
erleben, ist überwunden. Nun steht der Dow Jones erstmals über
12.000 Punkte, eine Hürde, die im Jahr 2000 nicht genommen
werden konnte. Da interessiert es kaum, dass dieser Rekord
durch eine 40 % Abwertung des US-Dollars erkauft wurde, denn
die meisten Amerikaner kommen ohnehin niemals ins Ausland. Und
im Inland ist nun die Welt wieder in Ordnung.

Dow Jones 12.000 ist eine Marke, auf die von vielen Anlegern
hin gefiebert wurde. Insbesondere Spekulanten haben einen Fabel
für irgendwelche Ziele und Marken. Wundern Sie sich also nicht,
dass in den nächsten Tagen eine Korrektur stattfinden wird. Es
handelt sich dabei lediglich um Gewinnmitnahmen.

Denn, nach den schmerzlichen Erfahrungen aus den Jahren 2000
bis 2003 ist bei den US-Anlegern, wie auch hier in Deutschland,
das Bewußtsein geschärft. Gewinne sind erst dann Gewinne, wenn
die Aktien verkauft sind und der Betrag dem Konto
gutgeschrieben wurde. Buchgewinne können ruck zuck zu
Buchverlusten und dann realen Verlusten werden.

Ich bin also beruhigt, dass der Dax nach dem Erreichen der
6.200 Marke erst einmal wieder darunter sackt. Anleger
realisieren ihre Gewinne. Das ist gesund und wird einen guten
Boden für den nächsten Anstieg bilden.

Ja, Sie hören richtig: Der nächste Anstieg steht bevor. Geben
Sie der Börse noch ein paar Tage, warten Sie auf einen Tag mit
deutlichen Verlusten und steigen Sie erst dann ein. Aktuell
befinden sich die Kurse noch immer auf 52-Wochen-Hochs, so dass
ich Ihnen hier nur raten kann, Gewinne zu realisieren. Sammeln
Sie Munition, um bei der nächsten Korrektur beherzt zugreifen
zu können.

Doch was sollen Sie kaufen? Google mit einem KGV über 60? Apple
mit einem KGV über 30? Sears Holding oder Best Buy mit einem
KGV über 20? Können diese Aktien ihre hohen Bewertungsniveaus
weiter ausweiten?

Oder lieber Lennar oder die Toll Brothers mit einem KGV von 5,
in der Hoffnung, dass diese gefallenen Engel wiederentdeckt
werden? Oder Home Depot mit einem KGV von 12, oder auch Centex
mit einem KGV von 5? Diese Unternehmen wirtschaften im
Immobiliensektor und nach dem Ende der Leitzinsanhebungen
könnten diese Aktien doch bald wieder in Mode kommen?

Nun, das schlechte Ergebnis von Caterpillar von gestern Abend
dient mir hier als Zaunpfahl, der gewunken wird. Daraus lese
ich die künftige Haltung der US-Notenbank ab und daraus leite
ich ebenfalls meine Aktienstrategie für die nächsten Monate ab.
Mehr dazu im folgenden Kapitel.

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03. AUSBLICK: NEUTRAL ZU ÜBERHITZT ODER ANTIZYKLISCH ANLEGEN?
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Caterpillar hat den Dow Jones angeführt. Schon im Herbst 2002,
also ein halbes Jahr früher als alle anderen Dow Jones
Komponenten, hat Caterpillar seinen Tiefstkurs gesehen, seither
ist die Aktie von 17 US-Dollar auf bis zu 80 US-Dollar im Mai
dieses Jahres angestiegen. Caterpillar hat an der Rohstoff- und
Immobilienhausse verdient, denn es liefert die Baufahrzeuge,
die für den Hausbau sowie den Minenabbau benötigt werden.

Doch die Korrektur an den Rohstoffmärkten sowie das Ende der
Immobilienhausse hat Caterpillar in den Umsatz geschnitten.
Nach fast vier Jahren, oder auch 16 Quartalsberichten mit
jeweils überraschend gutem Ergebnis, konnten gestern Abend die
hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllt werden. Zwar wurde das
Umsatzziel erreicht, aber der Gewinn fiel aufgrund gestiegener
Kosten geringer aus, als erwartet. Der Ausblick war sehr
verhalten, Caterpillar machte den schwachen Immobiliensektor
für den schwachen Ausblick verantwortlich.

Untypisch für ein Unternehmen, aber Caterpillar gab eine recht
detaillierte Begründung ab. Diese deckt sich weitgehend mit
meinen Erwartungen, daher gebe ich sie hier wieder: Für das
kommende Jahr erwartet Caterpillar eine Abschwächung des
Wirtschaftswachstums (wohlgemerkt „Abschwächung“, noch lange
aber keine rückläufige Wirtschaft) und rechnet damit mit einer
drastischen Reduzierung des Lagerbestandes durch sein
Vertriebsnetz und seine lizensierten Verkäufer. Diese
Abschwächung werde dazu führen, dass die US-Notenbank den
Leitzins um 0,5 % bis 1 % senken werde. Schon in der zweiten
Jahreshälfte werde die Wirtschaft dann wieder anziehen.

Ich gebe diese Einschätzung deshalb wieder, weil in den
vergangenen Tagen aufgrund der Börsenhausse wieder einmal die
Gerüchte aufkamen, die Fed werde den US-Leitzins nochmals
erhöhen. Zugegeben: Auch ich hatte für einen Augenblick an
meiner festen Haltung, die ich bereits zu Jahresbeginn
eingenommen hatte, gezweifelt. Denn die vermeldeten
Quartalsergebnisse waren einfach zu gut und ich hatte bereits
erwogen, Ihnen Aktien des Immobiliensektors zu empfehlen.

Doch dazu ist es wohl noch ein wenig zu früh. Wenngleich der
größte US-Immobilienprojekteur Lennar mit einem KGV von nur 5
zu haben ist, obwohl der Wettbewerber Toll Brothers mit einem
KGV von 5 zu haben ist und obwohl auch der
Immobilienfinanzierer Centex mit einem KGV von nur 5 zu haben
ist, diese Aktien werden derzeit nicht beachtet. Diese Aktien
werden noch eine ganze Weile auf diesem niedrigen Niveau
verharren. Die Umsätze sind rückläufig, die Immobilienpreise
fallen und Anleger werden noch eine Weile die Finger von der
Immobilienbranche in den USA lassen.

Ich war auf Lowe aufmerksam geworden. Das Unternehmen betreibt
Bauhäuser wie Obi und die Aktie ist in den vergangenen Wochen
von 26,50 US-Dollar auf 31 US-Dollar gesprungen. Ist dies ein
Zeichen dafür, dass die Immobilienkrise überwunden ist?

Nun, ich denke, daß Lowe sich dem Trend des Immobiliensektors
etwas entziehen kann: Wenn die Immobilienpreise in den USA
fallen, dann werden Eigenheimbesitzer verstärkt versuchen, den
Wert ihrer Immobilie durch kleine bauliche Verfeinerungen zu
steigern. Davon profitiert Lowes derzeit.

Auch der Wettbewerber Home Depot hat in den vergangenen Wochen
Kurszuwächse erlebt, mußte jedoch vergangene Woche ein
schlechtes Quartalsergebnis vermelden. Ich fürchte also, dass
Lowe diese Sondernachfrage nicht lange wird halten können.

Eine Trendwende ist daraus noch nicht abzulesen. Wir befinden
uns im Herbst und das ist traditionell die Zeit an der
Wallstreet, in der die Aktien gekauft werden, die gut liefen
und die Aktien verkauft werden, die nicht so gut liefen. Ich
halte es also derzeit nicht für klug, Aktien zu kaufen, die auf
einem niedrigen KGV notieren, denn diese Aktien sind außer Mode
und werden höchstens noch billiger werden.

Wenn Sie in den kommenden Monaten Geld an der Börse verdienen
möchten, dann müssen Sie sich wohl oder übel einmal für einige
Wochen vom ruhigen Schlafen verabschieden. Denn in den
kommenden Wochen werden Sie meiner Ansicht nach gerade mit den
Aktien Geld verdienen, die bereits die höchsten KGVs haben.

Und Aktien mit hohen KGVs beinhalten stets ein hohes
Rückschlagrisiko. Beispiel Google: Die Aktie wird meiner
Ansicht nach in den nächsten Wochen die 500 US-Dollar knacken.
Nach dem aktuellen Ergebnis von 2,62 US-Dollar im abgelaufenen
Quartal und vor dem traditionell stärksten Weihnachtsquartal
halte ich einen Jahresgewinn von 10 US-Dollar für absolut
machbar. Schon im kommenden Jahr könnte Google dann 16 US-
Dollar je Aktie verdienen, dann stünde das KGV bei einem Kurs
von 500 US-Dollar bei 500 / 16 = 31! Wenn Google die aktuelle
Umsatzwachstumsgeschwindigkeit halten kann, dann ist erneut mit
einer Kursverdopplung zu rechnen.

Nein, Google 1.000 USD halte ich für überzogen. Aber der Weg
der Google-Aktie ist nach oben und glauben Sie mir: Im Dezember
werden Sie von anderen Analysten das Kursziel 1.000 USD für
Google schmackhaft gemacht bekommen. Wenn die Aktie dann bei
550 oder 600 USD notiert, werden wir uns dankend verabschieden
und nach Alternativen suchen.

Vielleicht sind ja im Dezember die Rohstoffaktien, oder die
Immobilienaktien wieder attraktiver.

Für die nächsten Wochen jedoch sind und bleiben
Technologieaktien, Google und Apple, die Hauptattraktionen und
somit auch die Aktien mit dem größten Kurspotential. Bleiben
Sie also in diesen Aktien investiert und nutzen Sie die
aktuellen Höchstkurse, um Ihre Rohstoff- und Energiepositionen
zu verkleinern. Mehr dazu im Detail im Kapitel 06 – Beobachtete
Werte.

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04. RISIKOSTREUUNG IM DEPOT: ADVANCED VISION TECHNOLOGY,
ALTIRA, CHINA MOBILE, ROYAL BANK OF SCOTLAND,
SILBERZERTIFIKAT
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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Lassen Sie mich Ihre Meinung zu dieser
Analyse wissen und schicken Sie mir Ihre 5 größten Positionen
an Risikostreuung@heibel-ticker.de. Bitte unterschreiben Sie
mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie leben. Diese
Information wird dann veröffentlicht.

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ANALYSE: Advanced Vision Technology, Altria, China Mobile,
Royal Bank of Scotland, Goldman Sachs Silberzertifikat


Sehr geehrter Herr Heibel!

Besten Dank für die Möglichkeit Ihrer Analyse.

Anbei meine größten Positionen:

- Advanced Vision Technology
- Altria
- China Mobile
- Royal Bank of Scotland
- Goldman Sachs Silberzertifikat - GS0D6C

Ich bin auf Ihre geschätzte Beurteilung gespannt!

Dank und Gruß.
Toni aus Wien


ANTWORT:

ADVANCED VISION TECHNOLOGY

Das Unternehmen entwickelt Software für die Fehlererkennung bei
Verpackungen und Etiketten. Damit agiert das Unternehmen in
einem sehr spezialisierten Marktsegment. Durch Berichte von
Freunden, die in dieser Branche tätig sind, weiß ich, dass
gerade dieser Markt ein Wachstumsmarkt ist. Immer
intelligentere Verpackungen für spezielle Produkte werden
entwickelt. Diese müssen nicht nur den sicheren Transport
gewährleisten, sondern sollen häufig auch noch gut aussehen.

In den vergangenen Jahren wuchs der Umsatz des Unternehmens
stets um über 20%, auch in den kommenden Jahren soll ein
Wachstum von mindestens 15 % erreicht werden. Dabei steigt die
Profitabilität überproportional. Das aktuelle KGV beträgt 12;
für das hohe und gesunde Wachstum bei einer sauberen Bilanz ist
dieses Bewertungsniveau in meinen Augen günstig.

Ich hatte das Unternehmen bereits im Juni kurz betrachtet und
damals eine Abhängigkeit von der Druckindustrie gesehen. Dies
war falsch, inzwischen hat das Unternehmen die
Selbstdarstellung geändert und dieses Missverständnis
aufgeklärt. Während die Druckindustrie stark unter dem Druck
aus dem Internet leidet, erlebt die Verpackungsindustrie einen
Aufschwung aufgrund der guten weltweiten Konjunktur.

ALTRIA

Am 6. Juli hat das Oberlandesgericht des Staates Florida
endgültig
überzogene Schadensersatzforderungen von geschädigten Rauchern
gegen Altria (vormals Philip Morris) abgeschmettert. Das
Unternehmen hat bereits Strafen in Höhe mehrerer Milliarden
gezahlt, damit sei es genug. Die Forderung nach weiteren 145
Mrd. US-Dollar Schadensstrafe ist damit vom Tisch.

Auf diese Entscheidung wartete Altria bereits seit Jahren. Denn
seit Jahren schweben die möglichen Schadensersatzforderungen
wie ein Damoklesschwert über dem Unternehmen. Nun ist der Weg
frei und das Unternehmen kann sich neu aufstellen.

Mit Altria haben Sie gleich drei Pferde im Rennen: Zum Einen
die ursprüngliche Zigarettenfirma, die heute versucht, in den
chinesischen Wachstumsmarkt vorzudringen. Zum Zweiten Kraft
Foods, den Hersteller von Ketchup und einer Vielzahl anderer
Lebensmittel und zum Dritten einen ordentlichen
Dividendenzahler, dessen laufendes Geschäft eine
Dividendenrendite von 4,12 % hervorbringt.

Kraft soll ausgegliedert werden, bei Kraft ist auch das
Wachstum zu suchen. Der Zigarettenzweig wird wohl auf lange
Sicht weiter Probleme haben. Die Umfirmierung vor zwei Jahren
von Philip Morris in Altria war bereits der erste Schritt, den
Imageschaden zu überkommen. Ich denke, dass die nun folgenden
Änderungen einen Aktienkurs von 100 US-Dollar nach sich ziehen
werden - derzeit steht die Aktie bei 80 US-Dollar.

CHINA MOBILE

China Mobile steht hier in erster Linie für die China-
Phantasie, das Unternehmen agiert jedoch von Hongkong aus. Es
macht genau das, was man sich unter dem Namen vorstellt: Die
Versorgung Chinas mit Mobilfunktelephonen. Das Unternehmen
wächst im Umsatz mit 20 % p.a. und notiert auf einem KGV von
22.

Die Bilanz ist solide und damit verdient dieses Unternehmen
eine wesentlich höhere Bewertung.

Royal Bank of Scotland

Die Informationen über dieses Unternehmen sind sehr rar. Der
Konzernumsatz ist rückläufig, aufgrund von
Kosteneinsparmaßnahmen steigt jedoch trotzdem der Gewinn, so
dass das KGV von derzeit 10 auf 9 im nächsten Jahr sinken wird.
Das attraktive an dieser Aktie ist die Dividendenrendite von 4
%, das tröstet ein wenig über die fehlende Kursphantasie
hinweg.

GOLDMAN SACHS SILBERZERTIFIKAT GS0D6C

Wie Sie wissen, erwarte ich für die Rohstoffmärkte einige
turbulente Monate. Unter turbulent verstehe ich: Fallende
Preise. Da bei Zertifikaten meist auch ein Zeitwertverlust
entsteht, würde ich dieses endlos-Zertifikat vorrübergehend
verkaufen, um im Dezember nochmals auf den Silbermarkt schauen.

Denn selbst wenn der Silberpreis seitwärts notiert, was ich mir
gut vorstellen kann, werden Sie aufgrund des Zeitwertverlustes
dieses Zertifikates ein wenig federn lassen.

FAZIT

In Sachen Diversifizierung haben Sie ein mustergültiges Depot
aufgebaut. Von Hochtechnologie (Advanced Vision Technology)
über Finanzen (Royal Bank of Scotland), Emerging Markets (China
Mobile) und Einzelhandel (Altria) bis hin zu dem Rohstoff
Silber gefällt mir Ihre Streuung sehr gut. Ihr Portfolio ist
sogar bestens dafür gerüstet, etwaige vorrübergehende Verluste
im Rohstoffsegment durch Gewinne im Technologiebereich
auszugleichen. Auch das Gemisch von soliden Renditebringern mit
spekulativen jungen Unternehmen ist gut. Sie brauchen nichts zu
verändern.


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05. LESERFRAGEN: GAS, GOLD & SILBER, US DOLLAR,
WACHSTUMSWERTE, CISCO
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Ich beantworte gerne alle Leserfragen. Allerdings
veröffentliche ich nur die Fragen, die für Sie interessant sein
könnten. Bitte beachten Sie daher folgendes:

Fragen Sie mich nur zu Unternehmen, deren Marktkapitalisierung
mindestens 100 Mio. Euro oder US-Dollar beträgt. Bei kleineren
Unternehmen ist die Gefahr gegeben, daß allein die Nennung im
Heibel-Ticker eine Kursbeeinflussung nach sich zieht. Ich achte
daher stets auf die Mindestgröße der Unternehmen.

Fragen Sie mich bitte nur zu einem Unternehmen. Ich biete im
Kapitel 04 – Diversifikation die Depotanalyse zu 5 Werten an,
dort können Sie zu einer sinnvollen Depotstruktur Fragen
stellen. In diesem Kapitel jedoch gehe ich gerne auf spezielle
Fragen zu Einzelwerten / Zertifikaten oder Rohstoffen ein. Auch
allgemeine Fragen können Sie mir jederzeit stellen.

Ich freue mich auf Ihre Fragen, denn nur so erhalte ich einen
Einblick in Ihren Wissensstand und in die Probleme, die Sie
bewegen und kann den Heibel-Ticker entsprechend dieser Themen
ausgestalten. Haben Sie aber bitte Verständnis, daß ich auf
Fragen bezüglich einer ganzen Liste von Pennystocks nur ungern
antworte.

Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Vielen Dank.

=================


FRAGE 1: Gas, Gold & Silber
FRAGE 2: US Dollar
FRAGE 3: Wachstumswerte
FRAGE 4: Cisco Systems Inc.


FRAGE 1: Gas, Gold & Silber

Sehr geehrter Herr Heibel,

ich sitze immer noch auf meinem Gas-Zertifikat GS0CCE. Sie
haben mir empfohlen auf eine Gas Ralley zu warten und zu
verkaufen. Bei der Lektüre Ihres neuesten Briefs habe ich das
Gefühl erhalten, dass keine Ralley mehr kommen wird. Ich bin
soweit, dass ich in den nächsten Tagen zum Tageskurs verkaufe.

Ich hoffe ich nerve Sie nicht zu stark mit meinen wiederholten
Nachfragen zu diesem Thema.

Was mich jedoch beschäftigt, ist wie ich zukünftig eine solche
Pleite verhindern kann. Fast alle Quellen, auf die ich schaue,
haben ein eher positives Bild für den Energiebereich
aufgezeigt. Für Gas wurde sogar von viel Nachholpotential
gesprochen. Welche Indikatoren kann ich betrachten, um
schneller die tatsächliche Richtung zu erkennen? Welche Quellen
sind gut (zusätzlich natürlich zu Ihrem Report). Haben Sie
vielleicht eine Buchempfehlung, die mich auf diesem Gebiet
weiterbringt?

Gold & Silber

In Goldseiten.de befindet sich ein Artikel von Marc Faber. Er
ist auch optimistisch für Gold. Ich bin mittlerweile zu der
Auffassung gekommen einen großen Teil meines Vermögens in der
nächsten Zeit in Gold und Silber anzulegen. Wenn ich es richtig
interpretiere zeigt H. Faber für den Aktienmarkt ein eher
pessimistisches Bild auf. Bei Edelmetallen würde ich mich
sicherer fühlen, wobei mein Favorit hauptsächlich Silber ist.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas aus Bruchsal


ANTWORT 1:

Gaspreis

Der Gaspreis vollzieht jedes Jahr im Herbst eine Rallye, da der
größte Teil der Eigenheime inzwischen den Winter über mit Gas
heizt. Das ist der Anstieg, den ich an Ihrer Stelle nun nutzen
würde, um Ihr Gaszertifikat zu verkaufen. In den letzten zwei
Wochen ist der Preis Ihres Zertifikats um 20 % angesprungen,
das entspricht etwa dem Gaspreisanstieg des gleichen Zeitraums
von 6 auf 8 US-Dollar. Ich sehe kaum Gründe, warum der Gaspreis
noch deutlich höher steigen sollte.

Die Rohstoffmärkte sind schwer zu verstehen: Während im einen
Jahr ein verheerender Hurrikane von zwei Hedgefonds ausgenutzt
wird, um den Preis in unvorstellbare Höhen zu schrauben, sorgt
im nächsten Jahr die Pleite eines dieser beiden Hedgefonds für
einen absolut depressiven Gaspreis. Fragen Sie mich bitte
nicht, was im nächsten Jahr sein wird.

Ich kenne keine Quellen, die solche Vorfälle zeitnah erkennen
und veröffentlichen. Ich habe die in der vergangenen Ausgabe
des Heibel-Ticker beschriebenen Vorfälle erst jetzt erfahren
und mir meine Meinung daraus ableiten können.


Gold & Silber

Ich habe in den vergangenen Ausgaben wieder Gold und Silber zum
Kauf empfohlen. Das Preisniveau eignet sich aktuell für erste
Käufe. Neben Barren habe ich auch Minenaktien und entsprechende
Zertifikate vorgestellt. Es gibt einen kanadischen Fonds, der
zu sehr geringen Kosten mit hohen Garantieverpflichtungen in
physisches Gold und Silber investiert. Wer zwar physisches Gold
schätzt, sich aber vor den Kosten der Lagerung scheut oder aber
Angst hat, es im eigenen Haus aufzubewahren, für den ist dieser
Fonds interessant.


FRAGE 2: US Dollar

Sehr geehrter Herr Heibel,

erstmals kann ich Ihrer sonst so eindrucksvollen Logik nicht
folgen. Sie beschreiben sehr schön die erfolgte
(beabsichtigte!) Abwertung des Dollars in den letzten Monaten.

Logischerweise müsste das zu einem Kurs von bis zu 1.40
Euro/Dollar führen.

Dennoch erwarten Sie eine Entwicklung bis zur Parität. Warum?

Mit freundlichen Grüßen

Herbert aus Hamburg


ANTWORT 2:

Da muss ich mich missverständlich ausgedrückt haben: Die
beabsichtige Abwertung des US-Dollars erfolgte in den
vergangenen Jahren, also von 2000 bis 2005. In diesem Zeitraum
ist der Wechselkurs von 0,92 US-Doller je Euro auf bis zu 1,36
US-Dollar je Euro um 47 % gestiegen. Das heißt, dass der Euro
gestiegen ist, der US-Dollar gefallen. Inzwischen notiert der
Wechselkurs bei 1,27 US-Dollar je Euro, also nur noch 38 %
höher als 2000. Für die kommenden Monate erwarte ich eine
Aufwertung des US-Dollars, also einen Verfall des Wechselkurses
zum Euro. Wenn der US-Dollar teurer wird, dann werden Sie
weniger US-Dollar benötigen, um einen Euro zu kaufen. Der US-
Dollar ist dann nämlich wertvoller. Also wird künftig meiner
Erwartung zufolge weniger als 1,27 US-Dollar je Euro gezahlt
werden müssen. Ich sehe die Kaufkraftparität bei 1,15 US-Dollar
je Euro.

Warum erwarte ich einen ansteigenden US-Dollar? Weil die US-
Wirtschaft stärker wächst als erwartet und weil dadurch bald
schon die Neuverschuldung der USA sinken könnte. Außerdem wird
wieder mehr exportiert aus den USA heraus. Diese drei
Komponenten würden das verlorene Vertrauen in den US-Dollar
wieder stärken, was wiederum zu einem US-Dollaranstieg führen
sollte.


FRAGE 3: Wachstumswerte

Sehr geehrter Herr Heibel,

wo finde ich bei Ihnen eine Aufstellung über Wachstumswerte für
Langfristanleger?

Mit freundlichem Gruß

Klaus aus Moers


ANTWORT 3:

Davon träumt so mancher Anleger: langfristige Wachstumswerte.
Außer Google entspricht derzeit kaum ein Unternehmen diesem
Profil.

Langfristempfehlungen charakterisiere ich dadurch, dass deren
Aktienbewertung so niedrig ist, bei gleichzeitig stabilem
Geschäftsverlauf mit ordentlichen Wachstumsraten (z.B. 10 %
Umsatzwachstum p.a.), so dass ich langfristig eine
überdurchschnittlich gute Aktienkursentwicklung erwarte.

Beispiele sind ABB, Cameco, Microsoft, BHP Billiton und Whole
Foods Market.

Wachstumswerte haben ein Umsatzwachstum von über 20 %. Meist
ist der Aktienkurs solcher Unternehmen bereits entsprechend
hoch, so dass die leichteste Enttäuschung einen Aktienkurssturz
hervorruft. Daher kann man solche Aktien kaum unbeobachtet
langfristig im Depot behalten, sondern muss hier regelmäßig die
Entwicklungen überprüfen.

Beispiele sind Apple, Yahoo!, Nabors und Qualcomm.


FRAGE 4: Cisco Systems Inc.
Sehr geehrter Herr Heibel,

meine Mutter wurde von ihrer Hausbank angeschrieben, dass Cisco
aufgrund mehrerer Klagen vor amerikanischen Gerichten den
Klägern einen Vergleichsvorschlag unterbreitet, der
Schadensersatzzahlungen zu Lasten eines besonderen Fonds
vorsieht. Hier ein paar Auszüge aus dem Schreiben:

Dem berechtigten Kreis gehören alle Personen an, die in der
Zeit vom 10.11.1999 bis zum 06.02.2001 Cisco Aktien kauften.
Die Anmeldung der Ansprüche hat mit einem vom Gericht
vorgeschriebenen Formular zu erfolgen. Mit der Anmeldung wird
allerdings kein Zahlungsanspruch begründet, sondern sie ist
lediglich eine Voraussetzung für die Berechtigung des Anspruchs
im Falle einer gerichtlichen Zustimmung.

Was soll meine Mutter tun?

Mit freundlichen Gruß

Thorsten aus Lüneburg


Antwort 4:

Cisco wurde verklagt, im Zeitraum vom 10. November 1999 bis 6.
Februar 2001 missverständliche Äußerungen über die
Geschäftssituation Ciscos gemacht zu haben. Ich persönlich habe
in diesem Zeitraum Ciscos Chef John Chambers als einen
derjenigen geschätzt, der die Realität am klarsten beschrieben
hat und kein Blatt vor den Mund nahm. Doch wenn der Aktienkurs
von 80 auf 15 US-Dollar fällt, dann ist es schwer nachzuweisen,
wann man welche Fakten kannte. Und somit hat Cisco sich
außergerichtlich mit den Klägern auf eine Zahlung von 91,7 Mio.
US-Dollar geeinigt.

Diese Summe wird nun auf die damaligen Besitzer der 6 Mrd.
Aktien aufgeteilt. Das macht etwa 1,5 Cents je Aktie.

Natürlich sollte sich Ihre Mutter um diese Ansprüche kümmern.
Ihre Bank wird sicherlich beim Ausfüllen des Formulars helfen.


==============================================================
06. BEOBACHTETE WERTE
==============================================================

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

Aufgrund der fehlenden Übersichtlichkeit habe ich die Anzeige
nun etwas verändert. Bitte lesen Sie folgende Angaben:
Name (US-Kürzel, WKN, Kaufkurs, Datum der Empfehlung)

FINANZEN
TECHNOLOGIE
WEIHNACHTSZYKLUS
ENERGIE
EDELMETALLE (vormals Rohstoffe)
NICHT ZYKLISCH
TURNAROUND
FESTVERZINSLICH


==========

FINANZEN

Goldman Sachs (GS, 150 USD, 23.06.06)
Kurs aktuell 180,05 USD

UBS AG (UBS, UB0BL6, 44,75 EUR / 53,87 USD, 12.05.06)
Kurs aktuell 49,08 EUR / 62,07 USD

Mastercard (MA, 47,50 USD, 23.06.06)
Kurs aktuell 72,33 US-Dollar, Ziel 100 US-Dollar bis Mitte 07
Teilverkauf 26.09.06 mit 45 % Plus. Rest Stopp Loss bei 68 USD.

Alle drei Finanztitel weiter halten. Bei Mastercard habe ich
das Stopp Loss Limit auf 68 USD angehoben, um die Gewinne
abzusichern. Bei Goldman Sachs würde ich mit Nachkäufen auf
Kurse unter 175 USD warten.

==========

TECHNOLOGIE

Qualcomm (QCOM, 883121, 27,50 EUR / 36 USD, 04.08.06)
Kurs aktuell 29,80 EUR / 38,18 USD, Ziel 45,08 USD bis Mai 08.

Marvell Techn. Group (MRVL, 930131, 20 EUR / 25 USD, 17.04.06)
Kurs aktuell 13,46 EUR / 16,92 USD , Ziel 44,10 USD bis Ende 07

Electronic Arts (ERTS, 878372, 38,75 EUR / 47,75 USD, 24.03.06)
Kurs aktuell 44,32 EUR / 55,84 USD, Weihnachtsgeschäft
mitnehmen

Microsoft (MSFT, 870747, 22,50 EUR / 27,75 USD, 17.03.06)
Kurs 22,40 EUR / 28,29 USD, Warten auf Vista

Apple Computers (AAPL, 865985, 52,33 EUR, 21.01.06)
Kurs aktuell 62,67 EUR / 78,99 USD, Ziel 105,20 USD bis Sept 07

Yahoo! (YHOO, 900103, 20 EUR, 15.01.06, 21.7.06)
Kurs aktuell 18,53 EUR

Google (GOOG, WKN A0B7FY, 340,50 EUR / 427,44 USD)
Kurs aktuell 336,88 EUR / 426,06 USD, Ziel 500 USD bis 12.06.


QUALCOMM

Qualcomm ist Kummer gewohnt: Das Hauptgeschäft des Unternehmens
ist das Entwickeln von Technologien für die mobile
Kommunikation. Auf der CDMA-Technologie für Audio-Übermittlung
beruhen über die Hälfte aller verkauften Handys, Qualcomm
kassiert dafür von Motorola, Nokia und SonyEricsson ordentlich
Patentgebühren. Zwei Drittel der Einnahmen von Qualcomm sind
Lizenzeinnahmen für Patente.

Auch in der neuen Technologie der mobilen Datenübertragung über
UMTS hält Qualcomm wichtige Patente. Doch hier wollen die
Lizenzpartner nicht mehr zahlen. Von allen Seiten wird Qualcomm
bombardiert mit Vorwürfen, zu hohe Lizenzgebühren zu verlangen
oder aber andere Patente zu verletzen.

Erst vor wenigen Wochen wurde ein Urteil gegen Qualcomm
gefällt, demzufolge Qualcomm ein Patent des Wettbewerbers
Broadcom verletze. Es wurde zwar bei drei Patenten auf
Unterlassung geklagt, das Gericht jedoch sah nur einen Fall der
Patentverletzung und entschied nicht auf Unterlassung, sondern
auf eine Geldstrafe.

Dieses Urteil allein betrachtet war nicht so wichtig.
Allerdings zieht eine Vielzahl von Unternehmen in die Schlacht
gegen Qualcomm. Von Intel und Broadcom über Motorola bis hin zu
Nokia, das erst heute eine härtere Gangart gegen Qualcomm
ankündigte.

Qualcomm hat also eine Menge Neider. Die erfolgreiche
Entwicklungsarbeit wird dem Unternehmen nun madig gemacht. Kein
Wunder, dass die Industrie an einem Strang gegen Qualcomm
zieht: 5 % des Handy-Preises gehen durchschnittlich an
Lizenzgebühren an Qualcomm.

Mit der ganzen Industrie gegen sich fällt es nicht schwer,
nachzuvollziehen, wie der Kurs der Qualcomm Aktien in den
vergangenen Monaten von 55 US-Dollar unter 35 US-Dollar fallen
konnte. Mit unserem Einstieg bei 36 US-Dollar haben wir so
ziemlich den Boden erwischt.

Es werden noch einige Monate mit Vorwürfen und eventuell Klagen
folgen. Doch Qualcomm hat den Ruf, sich nicht einschüchtern zu
lassen, sondern mit aller Härte gegen solche Praktiken
vorzugehen. Vor etwas über einem Jahr übergab der
Unternehmensgründer Dr. Irwin Mark Jacobs das Ruder an seinen
Sohn Dr. Paul Jacobs. Paul kennt die Neider und weiß mit ihnen
umzugehen – das hat er von seinem Vater gelernt.

Bei Wachstumsraten von 43 % im Umsatz ist das Bewertungsniveau
von 27 im KGV lächerlich günstig. An meinem Kursziel von 45 USD
bis Mai 2008 halte ich fest – lassen Sie sich durch die vielen
negativen Meldungen nicht verunsichern.


APPLE

Das Quartalsergebnis von Apple hat gezeigt, dass iPod und iMacs
nach wie vor das non plus Ultra darstellen. Zum Einstieg bzw.
Nachkaufen bitte auf eine Korrektur warten, die Aktien springen
noch über 100 US-Dollar.


YAHOO! & GOOGLE

Aus dem Ergebnis von Yahoo! können Sie das Ergebnis von Google
ablesen – und umgekehrt. Die Probleme von Yahoo! werden durch
Google verursacht. Google nimmt Yahoo! die Butter vom Brot,
Yahoo! ist nicht schnell genug, um Google Paroli zu bieten.

Yahoo! vermeldete ein schwaches Quartalsergebnis und auch der
Ausblick bliebt verhalten. Google hingegen konnte seinen Gewinn
verdoppeln und gab sich weiterhin optimistisch.

Google halten bis 500 US-Dollar, Yahoo! können Sie unter 18,50
Euro nachkaufen.


MARVELL

Das Unternehmen hat den Mobilfunkchipsektor von Intel gekauft.
Nun sucht es nach Möglichkeiten, diesen Kauf zu finanzieren. In
dieser Woche gingen Meldungen um, das Marvell eine 500 Mio. US-
Dollar Finanzierung anstrebt. Damit erhält sich Marvell
langfristig Handlungsfreiheit.

Gleichzeitig jedoch gibt Marvell nunmehr mehrere Verstöße im
Sinne des Vorwurfs der Optionsrückdatierung zu. Dieses
Einlenken geschah am vergangenen Mittwoch, die Auswirkungen
dieser Praxis auf das Unternehmen können noch nicht abgeschätzt
werden. Eine weitere Belastung für die Aktie.

Wie gesagt: Marvell ist eine Wette auf einen wesentlich höheren
Kurs im kommenden Jahr. Halten.

==========

WEIHNACHTSZYKLUS

FedEx (FDX, 912029, gekauft zu 83 EUR / 106 USD am 28.9.06)
Kurs aktuell 90,13 EUR / 112,19 USD, Ziel 130 USD bis 12/06

Sears Holding (SHLD, WKN A0D9H0, 135 EUR / 170,87 USD) Kaufen.

Genau wie der Technologiesektor wird auch das
Logistikunternehmen FedEx sowie der Kaufhauskettenbetreiber
Sears vom Weihnachtsgeschäft profitieren.

==========

ENERGIE

ABB (ABB, 919730, 10 EUR / 13 USD, 04.08.06)
Aktuell 11,17 EUR / 14,15 USD, Ziel 20 EUR / 26 USD bis 07.07

Cameco (CCJ, 882017, 29 EUR, 03.02.06)
Kurs aktuell 30,85 EUR / 38,84 USD, Stopp Loss bei 26,50 EUR

Nabors Industries (NBR, 662778, 28,25 EUR, 21.01.06)
Kurs aktuell 23,45 EUR, Ziel 50 EUR bis Ende des Jahres

Grey Wolf (GW, 866164, 5,75 EUR / 7,50 USD, 28.07.06)
Kurs aktuell 5,48 EUR /6,95 USD, Ziel 11,90 USD bis 05.07,
Erholung über 7,10 US-Dollar zum Verkauf nutzen

VERKAUFT

Foster Wheeler (FWLT, A0DNLG, gekauft zu 32 EUR)
Kurs aktuell 34,89 EUR, VERKAUFT zu 34 EUR

Arch Coal (ACI, 908011, gekauft zu 26 EUR, 33 USD, 25.08.06
Nachgekauft zu 23,50 EUR / 28,76 USD)
Kurs aktuell 26,60 EUR, 34,26 USD, Ziel 33 EUR /50 USD bis
12/07, VERKAUFT zu 32,50 USD


NABORS

Ich weiß, mit dieser Position sind wir dick im Minus. Aber ein
Unternehmen, das in den kommenden fünf Jahren den Umsatz
jährlich um 60 % steigern will und dabei nur mit einem KGV von
11 bewertet wird, das ist einfach zu günstig, um es zu
verkaufen.

Das Unternehmen setzt 4 Mrd. US-Dollar p.a. um und verdient 1,5
Mrd. US-Dollar daran. 1,66 Mrd. US-Dollar liegen in bar auf der
Bank. Die Zinsen der langfristigen Schulden von 4 Mrd. US-
Dollar können locker daraus bedient werden. Bei diesem Wachstum
beträgt das KGV schon im nächsten Jahr nur noch 6,5. Das ist
ein Bewertungsniveau, das haben nur Unternehmen, die kurz vor
der Insolvenz stehen.

Nabors jedoch ist überaus liquide. Und das weiß auch Eugene
Isenberg, Chef von Nabors. Er hat sich unlängst über die
niedrige Börsenbewertung beschwert. Nabors ist ein
Dienstleistungsunternehmen des Gassektors und hat aufgrund des
sinkenden Gaspreises kräftig gelitten. Aber inzwischen ist der
Kurs so niedrig, dass Isenberg öffentlich verlauten ließ, das
Unternehmen lieber zu privatisieren, als es auf diesem Niveau
an der Börse handeln zu lassen.

Ja, das geht: Genau, wie ein Unternehmen seine Aktie über die
Börse zum Verkauf anbieten kann (Börsengang, IPO), kann es
diese Aktien auch wieder zurückkaufen. Nabors kauft bereits
seit einigen Monaten kräftig Aktien zurück. Isenberg hat dazu
Kredite aufgenommen. Doch auf diesem Weg wird nur ein kleiner
Teil der Aktien eingesammelt.

Nun hat sich Isenberg an den Finanzdienstleister First Reserve
gewandt. Das Unternehmen ist für seine Übernahmeberatungen im
Ölsektor bekannt. Möchte Isenberg also eine Ölfirma kaufen, um
den Wert seines Unternehmens zu verbessern? Zumindest hat er
gemeinsam mit First Reserve ein Joint Venture gegründet und mit
einer Mrd. US-Dollar ausgestattet.

Nun, wenigstens nimmt Isenberg die Belange in die eigene Hand.
Ich bin gespannt, was dabei herauskommt. Aus diesen Aktivitäten
schließe ich jedoch, dass der Kurs nicht weiter fallen wird.
Denn zum einen kauft Nabors selbst Aktien auf, und zum anderen
ist der Kurs bereits so niedrig, dass Isenberg aktiv wurde. Ein
weiteres Abrutschen werden Anleger nicht zulassen.

Wer noch nicht investiert ist, der kann nun also nochmals
einsteigen.


MERKPOSITION: Wenn der Ölpreis unter 60 US-Dollar je Faß Crude
Oil durchsackt, dann sollten die folgenden Aktien der
Ölkonzerne günstig zu haben sein: Devon, Statoil und Chevron
werden aufgrund ihrer Ölfunde im Golf von Mexiko im Oktober das
größte Kurspotential haben.


==========

EDELMETALLE

Gold Spot ABN Amro endlos Zertifikat (859341, 49 EUR, 17.02.06)
Kurs aktuell 47,28 EUR. Halten (siehe techn. Analyse zu Gold)

100 gr. Goldbarren (1.546 EUR, 13.10.06) aktuell 1.508/1.565
EUR

20 Goldmark Kaiserzeit (120,50 EUR, 13.10.06), aktuell
105/120,50 EUR

GOLD-ETF (GLD, 58,20 USD, 13.10.06) aktuell 59,41 USD

SILBER-ETF (SLV, 114,50 USD, 13.10.06) aktuell 120,70 USD

GOLD- & SILBER FONDS Central Fund of Canada (CEF, 8,12 USD,
13.10.06) aktuell 8,56 USD, Aufschlag 9,7 %,
Info unter http://www.centralfund.com/Nav%20Form.htm

MERKPOSTEN: DURBAN GOLD (WKN A0DNZ1) als Spekulation auf einen
Goldpreisboden vormerken.

==========

NICHT ZYKLISCH

Amgen (AMGN, 867900, 52 EUR / 66 USD, 07.07.06)
VERKAUFT mit 13 % PLUS

Whole Foods Market (WFMI, 886391, 49,25 EUR/61,75 USD, 2.6.06)
VERKAUFT mit 2 % PLUS

Berentzen Gruppe AG VZ (520163, DE0005201636, 7 EUR, 28.07.06)
Kurs aktuell 5,88 EUR, Ziel 9,50 Euro bis Anfang 07


==========

TURNAROUND

General Motors (GM, 850000, 19 EUR / 24 USD, 12.05.06)
Kurs aktuell 25,90 EUR / 33,06 USD, Ziel 40 USD bis 07/07
Trailing Stopp-Loss (10 %) bei 23,40 EUR / 30,50 USD

Ford Call (CK2166, 1,90 EUR, 19.9.06)
Laufzeit bis 21.12.07, Hebel 3,24, Vola 63,98 %, Aufgeld 15,47%
Ford Basispreis 5,50 EUR, Bezugsverhältnis 1:1
Kurs aktuell 1,96 zu 2,01, Kurs von Ford (502391): 6,38 Euro

Ford Chef Mullaly appelliert an die Gewerkschaften, den
Turnaround nicht zu blockieren, sondern gemeinsam nach Lösungen
zu suchen. Mehr war diese Woche aus dem Hause Ford nicht zu
hören, der Kurs pendelt daher seitwärts. Wir warten noch eine
Woche ab.

Bei GM deutet sich ein Wechsel des Großinvestors an: Wagoner
sucht die Hilfe von Investmentbankern, um den Einfluß eines
einzelnen Großinvestors wie Kerkorian zu mindern. Zumindest
soll er sich dagegen geschützt haben, dass Kerkorian ihn aus
dem Amt des CEO von GM heben könnte.

Kerkorian hat daher, wie berichtet, eine Anteilserhöhung nicht
vollzogen und viele Beobachter erwarten schon bald einen
Rückzug Kerkorians aus dem GM-Investment. Gleichzeitig ist nun
jedoch ein russischer Oligarch auf der Bühne erschienen: Oleg
Deripaska, ein russischer Milliardär, der erst vor wenigen
Tagen durch die Fusion seines Unternehmens Rusal mit Sual den
weltgrößten Aluminiumkonzern geschaffen hat, soll nun im
Auftrag des Kreml die russische Autoindustrie entwickeln.

Er strebt einen Anteil von 10 % an, wie Kerkorian. Dies gibt
dem Aktienkurs Auftrieb. Halten Sie also die Position.


==========

FESTVERZINSLICH

GMAC Medium-Term-Notes,
7 Jahre, Nominalzins 5,75 %, Fällig 27.9.2010
WKN 908511, ISIN XS0177329603
Gekauft zu 92 EUR am 24.03.06
Kurs aktuell 100,85 EUR, Rendite aktuell 5,48 %
Halten.

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07. CHARTTECHNIK DOW JONES, Dax & GOLD, Öl, $, €, Yen, Nikkei
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Die Charts dazu können Sie im Kundenbereich unter
http://heibel-ticker.de/kundenbereich nachschlagen. Sie
benötigen dazu Ihre E-Mail Adresse und Ihr Passwort.


Charttechnik

Für kurzfristige Betrachtungen zur Bestimmung von optimalen
Ein- oder Ausstiegszeitpunkten sowie Marken wird die
Charttechnik zu Rate gezogen. Hier eine kurze Betrachtung
einiger wichtiger Charts:


Dow Jones Industrial 12.011 Punkte

Nun ist der Dow Jones auch noch über seine oberen Begrenzungen
hinweg gesprungen. Damit gibt es nun keine weiteren oberen
Begrenzungen mehr. Gleichzeitig notiert jedoch der RSI bei 75.
Ab Werten über 70 spricht man von einem überkauften Markt, der
Dow Jones ist somit überkauft und reif für eine Korrektur.

Eine Korrektur würde im ersten Schritt bis auf den 200-Tages-
Durchschnitt bei 11.454 Punkten führen. Anschließend würde die
mehrfach getestete Unterstützung bei 10.662 Punkten anvisiert.

Nutzen Sie die Rekordkurse für Verkäufe.


DAX 6.177 Punkte

Wenngleich der Dax noch 25 % unter seinem Allzeit-Hoch notiert,
so schreibt auch er derzeit täglich neue Jahreshochs. Der im
Juni dieses Jahres begonnene steile Aufwärtstrend wurde in der
abgelaufenen Woche nach oben verlassen. Der RSI notiert bei 67,
hatte die 70 jedoch zum Wochenbeginn schon einmal deutlich
überschritten (75,8). Auch der Dax ist somit überkauft und reif
für eine Korrektur.

Diese wird durch den 200-Tagesdurchschnitt bei 5.860 Punkten
aufgefangen, anschließend wäre ein Abrutschen bis 5.570
möglich.


Gold 597,25 US-Dollar

In der abgelaufenen Woche ist der Goldpreis von 570 US-Dollar
je Feinunze Gold auf fast 600 angestiegen. Damit notiert der
Goldpreis noch immer in der Handelsspanne, die seit August
gültig ist.

Nach wie vor würde ich eine erste Goldposition zu Preisen
zwischen 570 und 600 US-Dollar kaufen. Ein Abrutschen der
Preise auf 538 bis 550 US-Dollar würde ich dann zum Aufstocken
der Bestände nutzen. Damit haben Sie die Chance, günstige
Einstiegskurse zu erwischen. Sollte der Goldpreis jedoch nicht
mehr unter 550 US-Dollar fallen, so müssen Sie zu Preisen über
605 US-Dollar Ihre Position aufstocken, damit Sie bei der
nächsten Rallye nicht nur mit einer halben Position dabei sind.

Der RSI hat sich in den vergangenen zwei Wochen von 30, also
von überverkauft, auf 54 entwickelt und notiert damit nun in
einem neutralen Bereich. Wir warten also weiter ab.


Crude Oil 60,80 US-Dollar

Der Ölpreis hat sein Korrekturziel bei 60 US-Dollar erreicht.
Jede Korrektur bis rund 56,30 US-Dollar je Faß Crude Öl sehe
ich als Bodenbildungsprozeß an. Erst ein Absacken darunter
eröffnet ein neues Abwärtspotential bis 52 US-Dollar, derzeit
gehe ich aber von einer länger anhaltenden Seitwärtsbewegung um
60 US-Dollar aus.


Wechselkurs US-Dollar / Euro 1,2599 USD/EUR

Seit Mai dieses Jahres pendelt der Wechselkurs recht
unspektakulär um die Marke von 1,27 USD/EUR herum. Der
Kursrutsch der Vorwoche auf 1,25 USD/EUR wurde in dieser Woche
wieder egalisiert.

Auf dem langfristigen Chart (5 Jahre) erkennen Sie, dass sich
eine Schulter-Kopf-Schulter Formation gebildet hat. Die linke
Schulter wurde zum Jahresanfang 2003/2004 bei 1,28 USD/EUR
gezeichnet, der Kopf lag zum Jahreswechsel 2004/2005 bei 1,36
USD/EUR und nun folgt die rechte Schulter mit ihrem Top bei
1,29 USD/EUR.

Wir achten weiterhin auf ein Unterschreiten der mehrfach
getesteten Unterstützung bei 1,25 USD/EUR. Letzte Woche hat
diese Unterstützung noch gehalten.

Für einen anhaltend festen Euro (also schwachen US-Dollar) wäre
ein baldiges Überschreiten der 1,29 USD/EUR notwendig. Derzeit
sieht es jedoch eher danach aus, als werde der Wechselkurs
seine Seitwärtsbewegung mit einem Unterschreiten der 1,275
USD/EUR verlassen. Nun wird bei 1,25 USD/EUR die Nagelprobe
gemacht. Hält diese Unterstützung nicht, dann sind schon bald
wieder Kurse von 1,15 USD/ EUR, meiner langfristigen
Kaufkraftparität der beiden Währungen, möglich.


Wechselkurs Yen / Euro 149,05 YEN/EUR

Der Aufwärtstrend des Euro gegenüber dem Yen ist noch immer
intakt, wenngleich der Wechselkurs ins Straucheln geriet. Eine
Zinsanhebung in Japan wird erwartet und verhilft dem Yen schon
heute zu weiterer Stärke. Es ist möglich, dass der Yen dadurch
schon bald aus seinem Abwärtskanal ausbricht.


Nikkei 16.551 Punkte

Anders als Dow Jones und Dax ist der japanische Blue-Chip Index
noch weit von seinen Jahreshochs entfernt. Im Mai stand der
Index bereits bei 17.563 Punkten, bis dorthin fehlen dem Nikkei
noch 6 %.

Nach der Korrektur im Frühjahr wurde ein Aufwärtstrend
eingeschlagen, dessen äußere Grenzen bei 15.938 und 17.105
Punkten verlaufen. Hält dieser Trend, so kann der Nikkei zum
Jahreswechsel sein Jahreshöchstniveau erreichen.


Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
http://heibel-ticker.de


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08. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
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der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Es tut mir Leid, dass im Heibel-Ticker nicht die viel
versprechenden neuen Regeln der Rechtschreibreform
berücksichtigt werden, aber ich müßte Kopf stehen, um
diese zu verstehen.

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09. AN-/ABMELDUNG
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