Heibel-Ticker Plus 07/15 - Weltboersen auf Rekordjagd, Quartalsberichte mit Gefahren

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13.04.2007:
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H E I B E L - T I C K E R P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

2. Jahrgang - Ausgabe 15 (13.04.2007)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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I N H A L T

01. INFO-KICKER: WELRTMÄRKTE AUF REKORDJAGD
02. SO TICKT DIE BÖRSE: ZINSEN BESTIMMEN DIE BÖRSENRICHTUNG
03. AUSBLICK: BERICHTSSAISON MIT GEFAHREN
04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
WIENERBERGER, RHI, BÖHLER-UDDEHOLM
05. LESERFRAGE: BAADER WEPABANK, AHOLD
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG

Nur für Heibel-Ticker PLUS Kunden: Hier können Sie die PDF-Datei mit allen
beobachteten Werten herunterladen:
http://www.heibel-ticker.de/downloads/htp-alle-0715-1713.pdf

Hier ist die PDF-Datei mit allen aktualisierten Werten zum Herunterladen:
http://www.heibel-ticker.de/downloads/htp-neue-0715-1713.pdf


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01. INFO-KICKER: WELRTMÄRKTE AUF REKORDJAGD
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Liebe Börsenfreunde,

der DAX auf Jahreshöchstständen, jede Menge andere Weltbörsen
wie Korea, Australien oder Frankreich schreiben ebenfalls
Rekorde. Wie lange wird dies noch weitergehen? Droht eine
Baisse oder eine Korrektur? In der heutigen Ausgabe zeige ich
Ihnen sowohl, welche Börsen günstig bewertet sind und sich zum
Investieren eignen, als auch wie Sie sich auf die kommenden
Turbulenzen in den nächsten Wochen am besten vorbereiten
sollten.

Im Rückblick habe ich die aktuellen Börsenentwicklungen in
Zusammenhang mit der Zinsentwicklung gebracht. Die EZB (EU)
will im Juni den Zins noch einmal anheben. Die Fed (USA)
hingegen wird um eine baldige Zinssenkung nicht herum kommen.
Die BoJ (Japan) drückt sich vor der notwendigen Zinsanhebung
aufgrund des Wettbewerbs der südostasiatischen
Billigwährungsländer im Schlepptau Chinas.

Im Ausblick habe ich für Sie das KGV sowie die
Dividendenrendite erklärt und wie Sie das KGV mit der
Dividendenrendite vergleichen können. Ein ganz einfaches
Instrument, das Ihnen einen sicheren Anhaltspunkt für das
Bewertungsniveau der Börsen gibt.

Der heutige Depotcheck ist ausnahmsweise einmal etwas anders
gelagert: Ein Leser bat um die Einordnung von drei neuen Aktien
in sein bestehendes Portfolio. Alle drei Aktien versprechen
gute Dividenden und Kursgewinne, ich kann kaum die eine oder
andere Aktie bevorzugen.

Die Leserfrage befasst sich mit der Baader Wertpapierbank,
einem kleinen Börsenspezialisten, der gegen den Abstieg kämpft.
Ganz ähnliche Probleme sind bei der holländischen Ahold zu
lösen, die ihr Heil im Gesundschrumpfen sucht. Ob die Aktien
inzwischen auf einem guten Niveau angelangt sind, erfahren Sie
in der heutigen Leserfrage.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: ZINSEN BESTIMMEN DIE BÖRSENRICHTUNG
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Die Konjunktur in Deutschland brummt, die EZB behält sich eine
weitere Zinserhöhung auf 4 % für ihre Juni-Sitzung vor. Vorerst
jedoch beließ sie den europäischen Leitzins bei 3,75 %.
Entsprechend schreibt der DAX fast täglich neue Rekorde. Das
Wochenplus beträgt knapp 1 %, und das obwohl allerorten auf
eine Konsolidierung gewartet wird.

In den USA wurde am Mittwoch das Protokoll der Sitzung der US-
Notenbank (Fed) vom 21.3. veröffentlicht. Daraus geht hervor,
dass noch überhaupt keine Rede von einer Zinssenkung im Mai
ist. Vielmehr beobachte die Fed die Inflationsentwicklung
genauso intensiv wie die Immobilienmarktentwicklung. Mit
anderen Worten: Die Fed lässt alle Möglichkeiten offen.

Damit ist die Investitionsumgebung in Europa noch immer
wesentlich attraktiver als in den USA. Ich werde Ihnen gleich
erklären, was genau hinter einer solchen Aussage steckt. Doch
zunächst werfen wir einen Blick auf die Wochenentwicklung der
wichtigsten Indikatoren.

INDIZES
12.4.07 Änd.

Dow Jones 12.553 0,18%
NASDAQ 2.480 0,90%
S&P 500 1.448 0,61%
DAX 7.142 0,96%
Nikkei 17.364 -1,03%
Euro/US-Dollar 1,3454 0,66%
Euro/Yen 160,46 1,23%
10-Jahre-US-Anleih 4,75% 0,10
Umlaufrendite Dt 4,18% 0,07
Feinunze Gold USD 677,4 0,47%
Fass Crude Öl USD 66,34 3,04%


JAPAN

Nur ein Minuszeichen ist in der Tabelle zu sehen: Der
Aktienindex der 225 größten japanischen Unternehmen Nikkei. Das
Minus an der Börse ist im Zusammenhang mit der
Wechselkursentwicklung zu sehen: Der Yen verlor gegenüber dem
Euro 1,23 %. Ursächlich für die erneute Yen-Schwäche war die
Entscheidung der Bank of Japan vom vergangenen Dienstag, den
japanischen Leitzins unverändert bei 0,5 % zu belassen.

Wie Sie wissen, halte ich den Yen für unterbewertet. Allerdings
kann eine solche Unterbewertung länger anhalten, als vielen
kurzfristig orientierten Spekulanten recht ist. Wir haben daher
diesbezüglich nur Empfehlungen, die zeitlich unkritisch sind.

Denn den Yen allein gegenüber dem Euro oder dem US-Dollar zu
sehen, wird seiner Rolle nicht gerecht. Vielmehr ist Japan
Nachbar von China, und wenn wir hier in Deutschland schon über
die Importwelle aus China klagen, dann können Sie sich
vorstellen, wie groß diese chinesische Importwelle in Japan
ist.

Der Außenwert des chinesischen Yuan richtet sich nach dem US-
Dollar. Solange der US-Dollar also schwach ist, bleibt es der
Yuan auch und somit ist kein Ende der Billigimporte aus China
in Sicht. Die USA haben daher gerade weitreichende
Handelsbeschränkungen für China verabschiedet – sehr zum
Leidwesen der Chinesen, die sich lautstark darüber im Namen des
Freihandels beschweren.

Die Amerikaner auf der anderen Seite beschweren sich jedoch
über die Währungspraktik der Chinesen, die den Yuan durch die
Kopplung an den US-Dollar künstlich niedrig halten und somit
ihre Produkte zu Billigpreisen auf die Weltmärkte bringen
können.

Wenn Sie nun noch bedenken, dass die meisten südostasiatischen
Länder ihre Landeswährung an den chinesischen Yuan gekoppelt
haben, dann werden Sie nachvollziehen können, dass die Japaner
inmitten dieser Nachbarn nicht plötzlich als einziges Land mit
einer festen Währung ihre gerade anlaufenden Exporte gefährden
wollen.

Sie sehen also: Der Yen ist unterbewertet und es lohnt sich,
auf einen Yen-Anstieg zu setzen. Allerdings kann eine solche
Unterbewertung noch länger anhalten, als aus ökonomischer Sicht
sinnvoll. Die Auseinandersetzung ist in vollem Gange,
allerdings zwischen den USA und China. China wird den Yuan
weiter aufwerten müssen. Japan wird versuchen, den Yen so lange
wie möglich schwach zu halten.

Der Einbruch im Nikkei ist in meinen Augen vor diesem
Hintergrund eine Fehlreaktion der Japaner: Sie befinden sich in
einer beneidenswerten Situation. Denn die Wirtschaft zieht an
und das Land könnte sich Zinsanhebungen bereits leisten,
dennoch wird dies vermieden. Dadurch bleibt der Yen schwach,
die Exporte steigen an und somit steigen auch die
Unternehmensgewinne.


ZINSEN IN USA UND EUROPA

Die US-Börsen sind die Woche hindurch angestiegen. Lediglich am
Mittwoch wurde die Rallye kurz unterbrochen, denn aus dem
Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed ging hervor, dass im Mai
noch keine Zinsanhebung zu erwarten ist. Sehr zum Leidwesen der
Anleger und Ihres Autors, denn sowohl Arbeitsmarkt als auch
Immobiliensektor könnten eine kleine Hilfe durch die Fed gut
gebrauchen.

Aber offensichtlich ist der Fed die Inflationsbekämpfung
wichtiger, selbst wenn dies dem Kampf Don Quichotes gegen die
Windmühlen gleicht. Denn wie die Fed immer wieder zeigt, ist
ein großer Bestandteil der US-Inflation importiert durch die
hohen Rohstoffpreise. Es liegt also gar nicht in der Hand der
USA, geschweige denn der Fed, diese Inflation in den Griff zu
bekommen.

Vielmehr kauft China weiterhin weltweit alle Rohstoffressourcen
auf. Der Kupferpreis beispielsweise, der im vergangenen Jahr
von 400 auf 250 US-Dollar einbrach und somit das Ende des
weltweiten Aufschwungs heraufbeschwören wollte, ist in den
vergangenen acht Wochen wieder auf 350 US-Dollar herauf
geschnellt. Ein Ende des Weltwirtschaftsbooms ist also doch
noch nicht in Sicht, fallende Rohstoffpreise oder auch nur ein
Ende der Preissteigerungen liegt noch in weiter Ferne.

Der Ölpreis, Indikator für die Energiepreise, notiert
inzwischen auch wieder deutlich über 60 US-Dollar. Der Ölpreis
ist in den jüngsten Wochen wesentlich volatiler geworden, die
Wochenschwankungen werden immer größer. Das aktuelle Niveau bei
66 US-Dollar ist wieder hoch genug, um der Energiebranche und
insbesondere den Ölkonzernen wieder dicke Gewinne zu bescheren.

Aber gleichzeitig heizen die hohen Energiekosten natürlich auch
die Inflation an. Doch liegt es in der Hand der Fed, den
Ölpreis durch eine Zinsanhebung zu drücken? Nein! Die leicht
zugänglichen Ölvorkommen gehen zur Neige, es wird nun teurer,
neues Öl zu gewinnen. Die Nachfrage nach Öl kommt von der
boomenden Weltwirtschaft, nicht allein aus den USA. Und auch
eine schwächere US-Konjunktur wird nicht den Energiehunger der
Welt dahingehend beeinflussen, dass plötzlich der Ölpreis
deutlich niedriger notieren sollte.

Sieht die Fed all dies nicht? Doch, sie sieht es. Bernanke ist
noch immer ein neuer Notenbankchef und daher nicht genau
durchschaubar. Ich will einmal hoffen, dass er cleverer ist als
sein Vorgänger Methusalem, oder wie hieß der Alte noch gleich?
Ach ja, Greenspan.

Wenn Bernanke cleverer ist, dann ist ihm der Spagat bewusst,
der von ihm verlangt wird: Den Immobiliencrash aufhalten, ohne
den Markt mit Geld zu überfluten. Vielleicht bereitet er ja
eine überraschende Zinssenkung vor, die unmittelbar den
insolventen Häuslebauern hilft, jedoch keinen so großen
Einfluss auf die Investitionsentscheidungen der Unternehmen
hat. Aber gut, hier begebe ich mich auf dünnes Eis.

Zurück zur Börse: Wie eingangs erwähnt, sind die US-
Aktienbörsen nach Veröffentlichung der Protokolle eingebrochen.
Doch schon am gestrigen Donnerstag traten Anleger auf die
Bildfläche, die den Kursrückgang um ein Prozent bereits als
neue Einstiegsgelegenheit betrachteten. Im Laufe des gestrigen
Vormittags vollzog der Dow Jones eine Kehrtwende und begann
wieder zu steigen.

Der DAX, der in seiner Richtung stets dem Dow Jones folgt,
schreibt heute wieder neue Jahreshöchstkurse. Die deutsche
Börse ist noch immer wesentlich günstiger bewertet, als die US-
Börse. Wie eingangs erwähnt liegt dieser Aussage eine harte
Zahl zugrunde: Das Verhältnis der Zinsen zum KGV. In
Deutschland sind Aktien um 4 % attraktiver als Anleihen, in den
USA beträgt diese Spanne nur 1,5 %. Diese Zahlen können Sie
ganz einfach ermitteln, und sogar auf Japan und andere Märkte
übertragen. Im folgenden Kapitel werde ich Ihnen verraten, wie
dies geht.


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03. AUSBLICK: BERICHTSSAISON MIT GEFAHREN
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Lassen Sie sich nicht von den verschiedenen Kennzahlen und
Abkürzungen abschrecken, denn ich werde Ihnen den Zusammenhang
zwischen Anleihezinsen und Unternehmensgewinnen in einfachen
Worten erklären:


AKTIEN

Nehmen wir an, ein Unternehmen hat einen Aktienkurs von 100
Euro und macht im Jahr 8,33 Euro Gewinn. Der Kurs der Aktie ist
also 100 Euro, der Gewinn je Aktie beträgt 8,33 Euro. Das
Verhältnis von Aktienkurs zum Unternehmensgewinn je Aktie ist
also 100 / 8,33 = 12. Das Kurs/Gewinn – Verhältnis (KGV) dieses
Unternehmens ist 12.

Sie können auch von der anderen Seite auf das Unternehmen
schauen: Für Ihren Aktieneinsatz von 100 Euro erhalten Sie
einen Gewinn je Aktie von 8,33 Euro. 8,33 Euro Gewinn je 100
Euro entspricht einem Gewinn von 8,33 %. Sie können also bei
diesem Unternehmen eine Rendite von 8,33 % erwarten.


ANLEIHEN

Sie können Ihr Geld unter's Kopfkissen stecken, in Immobilien
anlegen, Goldbarren im Garten verbuddeln oder aber Anleihen
kaufen. Immobilienpreise sind nur indirekt von den
Kapitalmarktentwicklungen abhängig, auch das Gold ist eher eine
Krisensicherung, als eine Anlagealternative. Im Wesentlichen
gibt es für die institutionellen Anleger, die großen
Geldbeträge also, nur zwei Möglichkeiten: Aktien oder Anleihen.

Nehmen wir nun an, Sie kaufen eine Anleihe, die mit 4,18 %
verzinst wird. Sie investieren also 100 Euro und erhalten nach
einem Jahr 4,18 Euro Zinsen. Sie können nun unschwer erkennen,
dass die 4,18 % Rendite einer Anleihe wesentlich unattraktiver
ist, als die zu erwartende Dividendenrendite von 8,33 % bei dem
Unternehmen.

Zur Komplettierung können Sie nun auch noch die Anleihenrendite
in ein KGV umrechnen: 100 / 4,18 = 24. Das KGV von Anleihen ist
also mit 24 doppelt so hoch, wie das KGV von Aktien. Anleihen
sind also teuer!


AKTIEN UND ANLEIHEN IN DEUTSCHLAND

Derzeit steht das durchschnittliche KGV der DAX-Aktien bei 12.
Die Umlaufrendite der 10 Jahre laufenden Bundesobligationen
beträgt 4,18 %. In Deutschland ist der Aktienmarkt demzufolge
günstiger bewerte, als der Anleihenmarkt. Gemessen am KGV oder
an der zu erwartenden Rendite lässt der Aktienmarkt sogar
doppelt so hohe Gewinne erwarten, wie der Anleihenmarkt.
Während Ihre Anleihe nur mit 4,18 % verzinst wird, erhalten Sie
bei Aktien über 4 % mehr Rendite, nämlich 8,33 %.



AKTIEN UND ANLEIHEN IN DEN USA

Anhand dieser Rechnung können Sie auch andere Märkte
beurteilen. Das durchschnittliche KGV des S&P 500
beispielsweise beträgt 17. Das entspricht nach obiger Rechnung
einer Rendite von 100 / 17 = 5,88 %. Die Rendite der 10-Jahre
laufenden US-Staatsanleihen notiert bei 4,75 %. Das entspricht
einem KGV von 100 / 4,75 = 21. Der Zinsunterschied zwischen
Anleihen und Aktien ist in den USA derzeit nur bei 1,13 %. Im
Vergleich zu Deutschland ist das nicht gerade viel.

Für die USA gibt es für alles auch historische Zahlen. Daraus
geht hervor, dass die Fed stets auf dieses Verhältnis schaut
und es im Bereich zwischen 1 und 2 % hält.


AKTIEN UND ANLEIHEN IN JAPAN

In Japan ist das KGV traditionell schon immer höher gewesen.
Derzeit beträgt das durchschnittliche KGV des Nikkei 21. Das
entspricht einer zu erwartenden Rendite von 100 / 21 = 4,76 %.
Die Rendite der 10-Jahre laufenden Staatspapiere in Japan steht
bei 0,97 %. Damit ergibt sich für japanische Aktie eine um
4,76-0,97= 3,79 % bessere Verzinsung, als für Anleihen. Das
Verhältnis ist also noch drastischer: In Japan verdienen Sie
mit Aktien derzeit viermal soviel wie mit Anleihen.


MARKTBETRACHTUNG

Einen kleinen Aufschlag von ein bis zwei Prozent für das höhere
Risiko bei Aktien im Vergleich zu Anleihen halte ich für
gerechtfertigt. Insbesondere in Japan und Deutschland ist
dieser Risikoaufschlag derzeit jedoch wesentlich höher, Sie
verdienen also mit Aktien derzeit in Japan und Deutschland
wesentlich besser, als mit Anleihen.

Wir befinden uns mitten in der Berichtssaison. Wenn Sie sich
die Gewinnerwartungen durchschauen, werden Sie feststellen,
dass die Gewinnsituation der Unternehmen sehr gut ist. In den
vergangenen Jahren sind die Gewinne noch schneller angestiegen,
als die Aktienkurse. Die Folge ist, dass das Bewertungsniveau,
gemessen als KGV oder eben erwarteter Aktienrendite, noch immer
extrem günstig für uns Anleger ist.

Allerdings befinden wir uns in einer globalen Wirtschaft und
das schwächste Glied ist derzeit gleichzeitig auch das
Einflussreichste: die USA.

Während in den vergangenen Jahren die Gewinne stark angestiegen
sind, verharren sie nun auf hohem Niveau. In den USA kommen
Wachstumsimpulse nur noch von außen. 30 % der Umsätze der S&P
500 Unternehmen werden außerhalb der USA erwirtschaftet, daher
sehe ich keine große Gefahr für die USA. Allerdings ist das
psychologische Moment zu berücksichtigen, und da schwingt das
Pendel langsam gegen uns.

In den vergangenen vier Wochen sind DAX, Nikkei und Dow Jones
stark angestiegen. Nachdem Immobiliencrash, japanische
Zinserhöhung und vermeintliche Konjunkturflaute in China
allesamt verdaut bzw. als falsch entlarvt wurden, verfielen die
Börsen in eine Rallye. Selbst anschließende
Unternehmensinsolvenzen von großen Hypothekenbanken der USA
oder auch der um 15 % empor geschnellte Ölpreis konnten diese
Rallye nicht aufhalten.

Nicht nur der DAX erreichte ein neues Jahreshoch, auch die
Leitindizes von Korea, Australien, Brasilien, Mexiko,
Frankreich und Malaysia haben diese Woche neue Jahreshochs
geschrieben. Und nach diesen exorbitanten Kursgewinnen werden
wir nun in den nächsten Wochen einige Quartalsberichte serviert
bekommen. Dabei sollten Sie Folgendes beachten:

Wenn die Erwartungen niedrig sind, gibt es die Chance für eine
positive Überraschung. Wenn die Erwartungen hoch gesteckt sind,
gibt es die Gefahr einer negativen Überraschung.

Nach vier Wochen Kursrallye und diversen internationalen
Aktienbörsen auf Rekordniveau sehe ich die Gefahr einer
negativen Überraschung. Es müssten in den kommenden Wochen
sämtliche Unternehmen mindestens die Erwartungen erfüllen und
positive Ausblicke geben, um eine negative Überraschung zu
vermeiden. Auf dem aktuellen Kursniveau ist eine positive
Überraschung fast nicht mehr möglich.

Ja, nach all dem Rechnen über das Bewertungsniveau ziehe ich
nun den Bogen zur Verhaltensforschung: Obwohl das
Bewertungsniveau darauf hindeutet, dass wir bis zum Jahresende
noch deutlich höhere Kurse sehen werden, fürchte ich
kurzfristig eine Korrektur. Und die könnte so aussehen:

Ich kann Ihnen nicht sagen, was letztlich den Auslöser für eine
Korrektur geben könnte. Es ist immer eine Frage des Timings,
denn wie gesagt, die Pleiten der Hypothekenbanken, die noch vor
fünf Wochen für einen anhaltenden Ausverkauf gesorgt hätten,
wurden in den vergangenen vier Wochen gar nicht zur Kenntnis
genommen.

Und so werden die positiven Überraschungen in den nächsten
Wochen meiner Ansicht nach nicht zur Kenntnis genommen werden,
wenn wir nicht zuvor kräftig korrigiert haben. Wir sitzen also
auf einem Pulverfass, ich bin gespannt, wer die Lunte
entzündet.

Unter anderem führe ich die angespannte Situation auf Ben
Bernanke zurück, der sich bislang noch vehement weigert, den
Ernst der Immobilienkrise zur Kenntnis zu nehmen. Wenn die
Anleger heute bereits wüssten, dass Bernanke bereits den Finger
am Auslöser einer Zinssenkung hat, dann würde die
Berichtssaison wesentlich gelassener aufgenommen werden.
Stattdessen jedoch fürchten Anleger derzeit sogar weitere
Zinserhöhungen und wenn in diesem Umfeld die
Unternehmensausblicke vorsichtiger ausfallen, dann ist eine
Korrektur schnell bei der Hand.

Am 10. Mai wird sich die Fed wieder zusammen setzen. Am 10. Mai
hat Bernanke dann die Möglichkeit, eine überraschende
Zinssenkung zu vermelden, oder zumindest eine Zinssenkung für
die nächste Sitzung im Juni in Aussicht zu stellen. Bis zum 10.
Mai werden Anleger jedoch Zinserhöhungen fürchten.


VERKAUFEN SIE EIN PAAR SPEKULATIVE POSITIONEN

Ich halte es daher für angebracht, in den nächsten Tagen ein
paar Positionen zu verkleinern bzw. zu verkaufen. Anfang Mai
werden Sie diese Positionen wieder zu günstigeren Preisen
eingehen können.

Ich bin schon häufiger auf den Spruch „Sell in May and go away"
– „Verkaufe im Mai und kehr der Börse bis September den Rücken"
eingegangen und je näher der Mai kommt, desto fester bin ich
davon überzeugt, dass diese Börsenweisheit im Jahr 2007 genau
wie im Jahr 2006 eine Dummheit wird. Wenn Bernanke erst einmal
eine Zinssenkung angekündigt hat, dann ist es zu spät zum
Kaufen. Sie werden dann den Kursen genauso hinterherlaufen, wie
im vergangenen Jahr.

Ich habe entsprechend dieser Erwartung unsere Empfehlungsliste
überarbeitet und einige Positionen zum Verkauf gestellt.
Langfristig bin ich, nicht zuletzt aufgrund der eingangs
beschriebenen Aktien / Anleihen-Relation, noch immer eindeutig
im Bullenlager vorzufinden. Ende des Jahres werden DAX, Dow
Jones und Nikkei deutlich höher stehen, als zurzeit.

Kurzfristig jedoch können Sie mit ein paar kleinen Aktionen die
Performance Ihres Portfolios aufbessern, indem Sie die von mir
erwartete Korrektur zu Ihrem Vorteil nutzen.

YAHOO! vs. GOOGLE

In den vergangenen Monaten war Google der absolute Marktführer,
der tonangebende Spieler im Internet. Google hat mit AdWords
den Werbemarkt des Internets im Sturm erobert und notiert mit
Wachstumsraten von 70 % p.a. auf einem KGV von nur 45. Das ist
lächerlich günstig. Aber derzeit gibt es kaum Meldungen, die
dem Kurs von Google Beine machen könnten.

Yahoo! auf der anderen Seite hat den Kampf um die
Spitzenposition verloren und ist abgeschlagen. Selbst Meldungen
wie die, dass Yahoo! Google den Großkunden Viacom abgejagt hat,
werden lediglich Google angelastet, nicht aber Yahoo!
zugeschrieben.

Yahoo! hat in den vergangenen Wochen gleich mehrere positive
Meldungen veröffentlicht, dennoch ist der Kurs nicht
angestiegen. Yahoo! hat mit Sandisk einen MP3-Player
entwickelt, mit dem Musik über Mobilfunk heruntergeladen werden
kann. Dies ist in meinen Augen ein weiterer erfolgloser
Versuch, Apples iPod anzugreifen. Das kostet aber nicht viel
und so werde ich diesen absehbaren Flop nicht Yahoo! anlasten.

Alles, was derzeit zählt, ist Panama. Yahoo!s Antwort auf
Googles AdWords ist die Werbeplattform Panama. Ich habe bereits
viel darüber berichtet und ich habe auch berichtet, dass aus
diesem Bereich mit einer positiven Überraschung zu rechnen ist.
Wenn ich mir allerdings die Kursentwicklung von Yahoo! der
vergangenen Tage anschaue, dann habe ich meine Zweifel, ob
diese positive Überraschung in der Lage sein wird, dem Kurs
Beine zu machen. Ich glaube inzwischen vielmehr, dass die
Gefahr einer „nicht positiven Überraschung" viel größer ist,
als die Chance einer wirklichen positiven Überraschung.

Am kommenden Dienstag wird Yahoo! sein Quartalsergebnis
veröffentlichen. Der Yahoo! Optionsschein notiert leicht im
Plus und ich würde die Gewinne sichern, um nach dem
Quartalsergebnis gegebenenfalls günstiger wieder einzusteigen.


ANNALY CAPITAL MANAGEMENT

Die Aktien von Annaly sind seit meiner Empfehlung schon kräftig
gestiegen. Laufen Sie den Kursen nicht hinterher, sondern warten
Sie mit einem Kauf darauf, dass der Kurs etwas zurückkommt.

Inzwischen konnte ich die Besteuerung der Aktien in Deutschland
klären: Bis vor kurzem galt Annaly noch als "intransparenter Fonds",
das hätte eine hohe Steuer auf den Verkaufskurs mit sich geführt.
Da REITs inzwischen in Deutschland zugelassen sind und Annaly
entsprechende Informationen zum eigenen Geschäft veröffentlicht hat,
gilt Annaly nicht mehr als intransparenter Fonds.

Die Aktien werden also wie ganz normale Aktien behandelt und
besteuert. Dividenden werden mit 15 % QUEST besteuert, diese können
Sie durch das Formular W-8BEN umgehen. Kursgewinne werden ganz
normal nach deutschem Recht besteuert, für deren Angabe sind Sie
selbst verantwortlich. Die Bank behält nichts ein.

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04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
WIENERBERGER, RHI, BÖHLER-UDDEHOLM
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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten
Positionen an Risikostreuung/at/heibel-ticker/./de. Bitte
unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie
leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.

==========

Guten Tag Herr Heibel,

aufgrund einer Erbschaft habe ich nun auf einen Schlag doppelt
so viele Aktien in meinem Depot als bisher. Neu in meinem Depot
sind nun 50% Wienerberger, 25% RHI und 25% Böhler-Uddeholm
Aktien.

Meine bisherige Depotaufteilung war nach Ländern:

25% Deutschland
20% Österreich
15% USA
15% China + Hongkong
15% Osteuropa
10% übrige Schwellenländer


und nach Branchen:

40% Technologie
20% Energie (Öl + erneuerbare)
10% Immobilien
10% Nahrungsmittel
5% Finanzunternehmen


Nun bin ich aber viel zu stark in Österreich veranlagt und
möchte deshalb einige der geerbten Aktien mit JAPAN sowie USA-
Aktien austauschen. Speziell dachte ich, in die Finanz-,
Pharma- und Autobranche zu investieren.

Was würden Sie mir als risikofreudigem Anleger raten?

Speziell die Aktien von Böhler-Uddeholm sind mir mit der
aktuellen Übernahmediskussion ein großes Fragezeichen.

Herzliche Grüße aus dem Raum Zürich, Klaus


ANTWORT:

Ihre Risikofreude kann ich Ihrer Depotaufstellung entnehmen: 40
% Schwellenländer in der regionalen Aufteilung und ebenfalls 40
% Tech-Aktien deuten auf ein wachstumsorientiertes Depot.

Aber Sie sollten eines nicht vergessen: In Ihrem Leben brauchen
Sie nur einmal reich werden. Das reicht. Sie müssen nicht
mehrmals reich werden.

Wenn Sie also auf ein Vermögen blicken, das Ihnen den
Lebensabend bereits jetzt angenehm gestalten wird, dann sollten
Sie auch einen Gedanken daran verschwenden, wie Sie das
Erreichte absichern. Ich würde die beiden 40 % - Positionen
vermindern.

Doch schauen wir zunächst einmal ins Detail:


WIENERBERGER

Das österreichische Unternehmen ist der weltweit größte
Dachziegelhersteller. Die Geschäfte in Europa laufen bestens,
der milde Winter und die gute Konjunktur führen zu dicken
Gewinnen. Der US-Markt jedoch entwickelt sich rückläufig,
sicher ist hier auch die Immobilienkrise der USA schuld daran.
Von Österreich aus streckt das Unternehmen seine Fühler in den
ehemaligen Ostblock aus.

Langfristig ist diese Aktie mit einer Dividendenrendite von 3 %
und einem KGV von 14 sicherlich ein attraktiver Bestandteil
eines konservativen Depots. Die anziehenden Immobilienmärkte in
Deutschland, Frankreich und der Schweiz sorgen derzeit für
Kursphantasie.


RHI

Ein weiterer Weltmarktführer aus Wien, diesmal im Bereich der
keramischen feuerfesten Materialien. Für dieses sehr spezielle
Produkt ist eine enge Kundenbindung erforderlich, so dass die
Umsatzentwicklung gut prognostizierbar ist. Konjunktur und
Rohstoffpreise bestimmen die Gewinne des Unternehmens und beide
Komponenten laufen derzeit zugunsten von RHI.

Das Umsatzwachstum liegt bei 10 %, das KGV bei 12. Die
Dividendenrendite ist mit 2,4 % in Ordnung. Mit Kunden aus der
Industrie ist RHI von Konjunkturzyklen abhängig.


BÖHLER-UDDEHOLM

Und hier haben wir den dritten Weltmarktführer aus Wien,
wiederum mit einem Umsatzwachstum von 10 % p.a., einem KGV von
15 und einer attraktiven Dividendenrendite von 3 %. Dieses
Unternehmen agiert in der Stahlbranche, hauptsächlich werden
spezielle Edelstahllegierungen angeboten, die vorwiegend in der
Werkzeugindustrie Anwendung finden.

Mitte März hat sich die britische Privatinvestorengruppe CVC
als potentieller Käufer des Unternehmens zu erkennen gegeben.
Der Kurs ist daraufhin um 30 % angestiegen. Nun geht es um den
endgültigen Kaufpreis: 71 Euro werden erwartet, es könnten aber
auch ein paar Cent mehr werden.

Das Unternehmen würde, wenn der Kauf klappt, mittelfristig
komplett von der Börse genommen werden. Wenn der Deal platzt,
dann würde die Aktie wieder in Richtung ihres ursprünglichen
Kursniveaus fallen. Vielleicht nicht ganz so tief, da die
Phantasie im Stahlsektor geweckt wurde. Aber auf dem aktuellen
Niveau würde sie sicherlich nicht bleiben, denn wenn CVC sagt,
71 Euro sind zu teuer, warum sollte der Aktienkurs dann dort
oben bleiben?

Mit Übernahmespekulationen lässt sich gutes Geld verdienen ...
bis zu dem Augenblick, da die Katze aus dem Sack gelassen wird.
Die Katze ist hier bereits aus dem Sack und im Verhältnis zu
den 30 % Kursanstieg ist das weitere Kurspotential gering.
Insbesondere vor dem Hintergrund des großen Risikos, dass der
Kurs fallen würde, wenn der Deal platzt, würde ich hier nehmen
was Sie derzeit bekommen. Ich würde die Aktien verkaufen und
anders anlegen.


FAZIT

Die drei Aktien sehen zwar auf dem Papier sehr ähnlich aus,
agieren jedoch in unterschiedlichen Märkten: Der
Immobiliensektor von Wienerberger unterliegt anderen
Konjunkturzyklen als der Industriesektor von RHI. Boehler-
Uddeholm würde ich verkaufen.

Durch die drei österreichischen Aktien wird Ihr Anteil an
Schwellenlandaktien auf 20 % halbiert. Diesen Wert halte ich
für akzeptabel. Den Betrag aus dem Verkauf Ihrer Böhler-
Uddeholm Aktien würde ich in Richtung Japan lenken, denn dort
haben Sie noch gar nichts und ich erwarte eine Renaissance der
japanischen Wirtschaft. Die Steigerung des Anteils der
europäischen Werte durch die beiden Wiener halte ich derzeit
für okay, da dies Ihre Heimat ist. Sie können ruhig EU Aktien
Übergewichten insbesondere da die Konjunktur in der EU derzeit
anzieht.

Durch die drei neuen Aktien hat sich auch Ihr Technologieanteil
auf 20 % halbiert. Auch das halte ich für in Ordnung. Ich würde
den Betrag von Böhler-Uddeholm in den japanischen Finanz- und
Immobiliensektor stecken. Da fällt mir die Mitsubishi UFJ
Financial ein sowie die Immobilienfirma Mitsubishi Estate Co.
oder Tokyu Land Corp.

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05. LESERFRAGE: BAADER WEPABANK, AHOLD
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Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.

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FRAGE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

wie ist Ihre Einschätzung zu Baader Wepabank und Ahold auf
Sicht von 24 Monaten?

Mit freundlichen Grüßen, Friedhelm aus Wesel


ANTWORT:

BAADER WEPABANK

Mit einer Dividendenrendite von 7,2 % ist die Baader Bank eine
solide Anlage. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen
Jahren auf seine Kernkompetenzen besonnen und verdient nun
vorwiegend mit der Skontroführung Geld. Damit ist das
Unternehmen aber auch wieder sehr abhängig von den
Entwicklungen an den Aktienbörsen.

Ich erwarte für die nächste Zeit eine Zunahme der Volatilität,
was wiederum einem Skontroführer zugute kommt. Auf Sicht von 24
Monaten wird schon bald der Zinserhöhungszyklus in der EU ein
Ende finden und damit das Signal geben, dass der Aktienmarkt
weiterhin die bessere Anlagealternative ist. Auch dieser
Umstand kommt der Baader Bank zugute.

Der Parketthandel jedoch nimmt ab, immer mehr wird elektronisch
abgewickelt. Nur noch große Tranchen werden über das Parkett
verschoben. In Frankfurt und New York ist der Parketthandel nur
noch aus nostalgischen Gründen vorhanden, in Berlin wurde vor
wenigen Monaten das Börsenparkett versteigert. Die Zukunft
eines Skontroführers ist also auf lange Sicht, also über 24
Monate hinaus, ungewiss. Bislang habe ich von Baader noch kein
schlüssiges Konzept gesehen, das deren Zukunftsgeschäft
beschreibt.

Also würde ich bei Baader höchstens aufgrund der hohen
Dividendenrendite mitspielen, jedoch ein kritisches Auge auf
die künftige Geschäftsausrichtung haben.


AHOLD

Die Holländer halten einige Einzelhändler in Europa und in den
USA. Mir persönlich ist besonders Pingo Doce aus Portugal
bekannt, ein feiner Lebensmittelladen mit qualitativ und
preislich hochwertigen Produkten.

Nach Bilanzierungsproblemen wurden vor wenigen Jahren die
Aktivitäten in Asien und Südamerika zurückgefahren. Nun sollen
weitere Unternehmensteile verkauft werden, insbesondere aus dem
Food-Bereich. Es wird dadurch mit außerordentlichen Erträgen
gerechnet, die für Aktienrückkäufe (bis zu 23 % der
ausstehenden Aktien) genutzt werden. Damit schrumpft Ahold
weiter und erhöht damit die Margen, denn die verbleibenden
Geschäftsbereiche haben größere Gewinnmargen.

Für den Aktienkurs ist das weiterhin positiv, denn eine
anhaltend hohe Dividendenrendite sowie eine sich verkleinernde
Anzahl an ausstehenden Aktien werden den Kurs weiter in die
Höhe treiben. In der zweiten Jahreshälfte dieses Jahres sollten
Sie jedoch ein Auge darauf haben, ob die verbleibenden
Geschäftsbereiche tatsächlich die angestrebten Margen erzielen,
oder ob durch die verkauften Unternehmensteile negative
Auswirkungen auf das verbleibende, kleinere Geschäft folgen.

Für einen Einstieg würde ich auf eine Fortsetzung der
Konsolidierung warten. Nach dem Kurssprung von 7,40 Euro auf
9,04 Euro sollte ein Drittel des Kursanstiegs von 1,64 Euro,
also ca. 55 Cent Kurskorrektur abgewartet werden. Kurse um 8,50
Euro sind also Kaufkurse.

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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Weiter habe ich in Empfehlungen unterschieden zwischen denen,
die vorwiegend über die deutschen Börsen zu haben sind, und
jenen, die Sie in Ihr US-Depot kaufen sollten.

Insgesamt gibt es nun also vier Kategorien: Deutsches Depot
lang- und kurzfristig sowie US-Depot lang- und kurzfristig.

Unter „Änd" steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche" steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf." steht
die Empfehlung, ob diese Position zu H - Halten, K - Kaufen,
V - Verkaufen ist oder mit einem SL - Stop Loss versehen werden
sollte.

WICHTIG: Aufgrund der im Ausblick beschriebenen, von mir
erwarteten Korrektur habe ich einige Positionen zum Verkauf
vorgesehen. Dies sollen jedoch nur spekulative Verkäufe oder
Teilverkäufe sein, die bereits in vier Wochen wieder
aufgestockt werden.

Firma Kürzel Kauf am 12.4.07 Änd.Woche Empf.

DEUTSCHES DEPOT
LANGFRISTIG
UBS UB0BL6 12.5.06 45,20 € 1% 0% H
Apple Comp. 865985 21.1.06 69,10 € 32% -3% V
Anglo American 922169 29.12.06 40,93 € 10% 1% V
DB Japan ETF DBX1MJ 27.2.07 38,75 € -4% 1% K
Goldbarren 100 gr. 13.10.06 1.592,00 € 3% -1% H
Goldmünze 20 Mk Wil 13.10.06 111,00 € -8% -1% H
GMAC 2010 5,75% 908511 24.3.06 99,50 € 8% 0% SL

SPEKULATIV
Yahoo! 900103 21.7.06 23,05 € 15% -3% V
ABB 919730 4.8.06 13,31 € 33% 1% SL
Nabors Ind. 662778 21.1.06 22,64 € -20% 2% H
Gold Zert. ABN 859341 2.6.06 50,49 € 3% 1% H
Berentzen AG 520163 28.7.06 5,88 € -16% 1% K
Matsushita 853666 27.2.07 15,15 € -1% 1% H
Yahoo! Call SOP SCL1Z5 8.2.07 0,65 € 2% -6% V

US-DEPOT
LANGFRISTIG
Goldman Sachs GS 23.6.06 $207,05 38% -1% V
Google GOOG 20.10.06 $467,39 9% -1% H
Sears Holding SHLD 20.10.06 $188,50 8% 3% V
BHP Billiton BHP 26.1.07 $50,30 26% 1% V
Japan ETF EWJ 27.2.07 $14,63 -2% -1% H
Gold&SilberfondsCEF 13.10.06 $9,78 20% 3% H

SPEKULATIV
Mastercard MA 23.6.06 $109,82 131% 2% V
Marvell MRVL 17.4.06 $16,91 -23% 0% K
Microsoft MSFT 17.3.06 $28,54 3% 0% V
FedEx FDX 28.9.06 $108,55 2% 0% V
Gold ETF GLD 13.10.06 $66,99 15% 0% H
Silber ETF SLV 13.10.06 $138,11 21% 2% H
Fannie Mae FNM 10.11.06 $53,97 -10% -1% H
DRD Gold A0DNZ1 3.11.06 $0,69 -47% 3% K
Transocean RIG 19.1.07 $83,42 11% 1% V
Annaly Cptl.Mgm NLY 23.3.07 $15,55 4% -1% H

SL: GMAC Anleihe bei 98 % zur Absicherung der Gewinne wegen
unsicherer Zukunft GMs
SL: ABB Stop Loss bei 11,91 EUR
V: Microsoft bei 30 US-Dollar, da danach eine Seitwärtsbewegung
eintreten könnte.


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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Es tut mir Leid, dass im Heibel-Ticker nicht die viel
versprechenden neuen Regeln der Rechtschreibreform
berücksichtigt werden, aber ich müßte Kopf stehen, um
diese zu verstehen.

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08. AN-/ABMELDUNG
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Heibel-Ticker Ende
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