Heibel-Ticker Plus 07/23 - Ansätze für eine chinesische Spekulationsblase

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08.06.2007:
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H E I B E L - T I C K E R P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

2. Jahrgang - Ausgabe 23 (08.06.2007)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: SCHNELLES HANDELN IST GEFRAGT
02. SO TICKT DIE BÖRSE: INDIKATOREN EINER BLASE IN CHINA
03. AUSBLICK: IHRE MONSTERCHANCE UND LEITFADEN DER KORREKTUR
04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
05. LESERFRAGE: ELEXIS
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG

Nur für Heibel-Ticker PLUS Kunden: Hier können Sie die PDF-
Datei mit allen beobachteten Werten herunterladen:
http://www.heibel-ticker.de/downloads/htp-alle-0723-1840.pdf

Hier ist die PDF-Datei mit allen aktualisierten Werten zum
Herunterladen:
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01. INFO-KICKER: SCHNELLES HANDELN IST GEFRAGT
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Liebe Börsenfreunde,

es gibt viel zu tun: Ich habe die Empfehlungsliste für Sie
dahingehend überarbeitet, dass Sie wissen, welche Positionen
ich verkaufen würde und in welchen Sie erste Käufe tätigen
können. Schauen Sie auch in der Mitte von Kapitel 03 – Ausblick
meine entsprechenden Kommentare an.

Der Ausverkauf, den wir in den vergangenen Tagen insbesondere
in Deutschland erlebt haben, ist auf die Gewinnmitnahmen
institutioneller Anleger zurückzuführen. Gestern kamen dann
auch noch einige schlechte Meldungen hinzu, so dass der DAX nun
auf der Kippe steht. Im Kapitel 02 habe ich eine detaillierte
Analyse der vergangenen Tage vorgenommen.

Insbesondere China spielt eine immer wichtigere Rolle in den
internationalen Finanzmärkten. Meiner Ansicht nach ist der
Einfluss Chinas gemessen am Geldfluss noch sehr gering, aber
als Zünglein an der Waage und mit der Aufmerksamkeit, die China
inzwischen zuteil wird, ist es wichtig, sich genau über die
Situation in China zu informieren.

Im Ausblick stelle ich Ihnen zusätzlich noch eine Monster-
Chance vor. Eine Chance, von der bislang noch kein anderer
Analyst Wind bekommen hat, soweit ich das beurteilen kann. Dort
geht es um Menschen und ihre Kompetenzen und eine leicht
ableitbare Strategie, wenn man die Menschen kennt.

Elexis hatte ich vor zwei Monaten empfohlen und inzwischen
haben Insiderverkäufe einen Schatten über das Unternehmen
gelegt. Ich habe mit der Investors Relations Abteilung
gesprochen und in Erfahrung gebracht, dass der größte Verkauf
tatsächlich auf das Häuslebauen des Insiders zurückzuführen
ist. Die Details dazu finden Sie im Kapitel 05 – Leserfragen.

Kapitel 04 – der Depotcheck bleibt heute leer, da mir keine
Anfrage von Ihnen vorliegt. Bitte denken Sie daran: Eine gute
Diversifikation ist das einzige Geschenk, das Sie an der Börse
erhalten. Alles andere kostet Geld und ist mit Risiken
behaftet. Eine gute Diversifikation ist kostenfrei und sichert
Ihnen den ruhigen Schlaf in turbulenten Zeiten. Schicken Sie
mir Ihre fünf größten Positionen und ich werde sie auf
Diversifikation hin untersuchen.

Schauen Sie nun zunächst auf meine Anregungen in Kapitel 03 und
06, damit Sie gegebenenfalls heute noch reagieren können.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: INDIKATOREN EINER BLASE IN CHINA

Die Börsen im freien Fall? Ist das die lang erwartete Korrektur
oder sogar die Trendwende? Das Ende der Hausse?

Nein, es handelt sich höchstens um eine vorrübergehende
Korrektur. Wie ich den Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS
bereits aus aktuellem Anlass am Mittwoch schrieb, gehe ich
davon aus, dass diese Korrektur nur kurz anhalten wird. Nachdem
in den vergangenen Wochen eine positive Überraschung nach der
anderen für eine anhaltende Rallye sorgte, immer neuer
Brennstoff für eine weitere Beschleunigung der Rallye durch
Unternehmensergebnisse, Fusionen und Übernahmen bis hin zu
Privatisierungen kam, schlugen in dieser Woche einige negative
Meldungen ein.

So brach der Shanghai Aktienindex für China am Montag und
Dienstag ein. Die Auswirkungen auf die Börsen in Tokio,
Frankfurt und New York blieben verhalten bis dann am Mittwoch
in Deutschland plötzlich nervöse Anleger Gewinne mitnahmen. Es
begann ein Ausverkauf.

Die weithin erwartete Leitzinsanhebung der EZB von 3,75 auf 4 %
kann nicht für eine plötzliche Panik gesorgt haben, denn dieser
Schritt war keine Überraschung. Der Crash in China kann auch
nicht der Grund gewesen sein, denn erst am Mittwoch, als die
Börse in Shanghai bereits wieder zu steigen begann, purzelten
die Kurse in Deutschland.

Der DAX gehört zu den Gewinnern dieses Jahres. Mit 24 % Plus im
ersten Halbjahr muss man sich nicht verstecken. Ich könnte mir
vorstellen, dass einige Hedgefondsmanager zu dem Entschluss
kamen, das Erreichte zu sichern und für den Rest dieses Jahres
mit vermindertem Risiko weiterzufahren. Somit wurden einige
Gewinne realisiert. Aber warum gerade am Mittwoch?

Nun, am gestrigen Donnerstag war Fronleichnam. In weiten Teilen
Deutschlands ist dies ein Feiertag, auch wenn die Börse
geöffnet hat. Und wenn bei diesem schönen Wetter der Donnerstag
schon einmal ein Feiertag ist und die Gewinne gut stehen, dann
nimmt der eine oder andere gerne auch noch den Freitag als
Brückentag Urlaub und kehrt der Börse für ein extralanges
Wochenende den Rücken. Verständlich, wenn da vor einem solch
langen Wochenende die Gewinne gesichert werden.

Am gestrigen Donnerstag war das Handelsvolumen sehr dünn und es
bedurfte nicht allzu großer Anstrengungen der Bären, die Kurse
weiter zu drücken. Und so gaben die Kurse im Tagesverlauf
weiter nach.

Und wenn dann Shanghai und dann auch noch Deutschland solch
heftige Kursverluste zu verzeichnen haben, dann bleiben auch
die Aktienmärkte in den USA davon nicht verschont. Während sich
der Dow Jones am Mittwoch noch wacker hielt und am Tagesende
eine Rallye hinlegte, die auf ein Ende der Korrektur hoffen
ließ, so rutschten die Kurse am gestrigen Donnerstag im
Kielwasser des DAX weiter ab.

Gestern Nachmittag dann hat sich plötzlich Bill Gross zu Wort
gemeldet. Bill Gross ist der „Anleihen-König", denn er
verwaltet für Pimco den größten Anleihenfonds der Welt. Bill
Gross ist in der Anleihenwelt eine Legende wie Warren Buffet in
der Aktienwelt. Monatlich schreibt Gross seinen Investment
Ausblick und Monat für Monat beteuerte er in der vergangenen
Zeit, dass die Anleihekurse weiter steigen und dadurch die
Anleiherenditen weiter fallen würden.

Gestern Nachmittag schließlich behauptete er das Gegenteil.

Ihr Autor hätte sich gerne auf die Meinung von Bill Gross
verlassen. Ich habe mir seinen Ausblick stets durchgelesen.
Aber seine bullischen Erwartungen für die Anleihen habe ich
schon lange nicht mehr geteilt, daher habe ich ja seit einiger
Zeit keine Anleihen mehr empfohlen. Irgendetwas passte bei
seinen Prognosen nicht zusammen und so habe ich mich von seiner
Meinung distanziert.

Bill Gross begründet seinen Meinungsumschwung damit, dass er
bislang bei dem halb leeren und halb vollen Glas stets nur das
halb leere Glas sah – die geopolitischen Spannungen, die
schwache Binnenkonjunktur der USA und der mangelhafte Konsum in
Deutschland, China und Japan.

Doch nun plötzlich sieht er das Glas halb voll: Die US-
Konjunktur brummt aufgrund der Exporterfolge, die
geopolitischen Spannungen seien in den Hintergrund getreten und
die Nachfrage aus anderen Ländern sei stark, wenn auch nicht im
Konsumgüterbereich, so doch bei den Investitionsgütern (siehe
Boeing, Caterpillar und Transocean).

Daraus leitet er mal eben eine anhaltende inflationäre Tendenz
für die USA ab. In den USA werde die Inflation seiner Erwartung
zufolge in den nächsten fünf Jahren um rund 3 % pendeln. Daher
erwarte er nunmehr niedrigere Anleihekurse und dadurch höhere
Renditen.

So sprang die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe gestern
mit einem großen Satz über 5 %. Und wenn Anleger auf dem
festverzinslichen Markt über 5 % sichere Rendite erhalten, dann
überlegen sie es sich zweimal, ob sie das Risiko einer
Aktienanlage auf sich nehmen. Daher zog der Sprung über die 5 %
Hürde gestern eine Reihe von Anlegern nach sich, die ihre
Anlagen in Anleihen umschichteten.

Schauen Sie selbst, wie sich die wichtigsten Indikatoren im
Wochenvergleich entwickelt haben:

INDIZES

7.6.07
Dow Jones 13.266 -2,65%
NASDAQ 2.541 -2,42%
S&P 500 1.490 -2,61%
DAX 7.618 -3,36%
Nikkei 17.779 -1,00%
Euro/US-Dollar 1,3423 -0,27%
Euro/Yen 162,07 -1,11%
10-Jahre-US-Anlei 5,10% 0,21
Umlaufrendite Dt 4,51% 0,08
Feinunze Gold USD $654,60 -1,30%
Fass Crude Öl USD $67,74 4,23%


Weiterhin kursiert die Angst, dass ein Crash am chinesischen
Aktienmarkt das weltweite Finanzsystem in Mitleidenschaft
ziehen könnte. Ich habe daher einmal einige Informationen für
Sie zusammengestellt, mit deren Hilfe Sie sich ein Bild über
die Situation in China und über eine mögliche Auswirkung
dortiger Probleme auf unsere Börsen machen können.

KRITERIEN EINER SPEKULATIONSBLASE IN CHINA

Ich habe vier Kriterien, die auf eine Blase hindeuten könnten,
untersucht:

- Exponentiell ansteigende Kurse,
- Indizes steigen, obwohl große Einzelaktien ihr Top schon
hinter sich haben,
- Kleinanleger strömen an die Börse,
- übertriebene Bewertungsniveaus

- Der Index der Shanghai Börse lässt sich wunderbar über den
Nasdaq-Verlauf aus den Jahren 1998 bis 2000 legen. Von 1.000
Punkte auf 2.000 Punkte brauchte der Shanghai Börsenindex ein
Jahr. Von 2.000 auf 4.000 brauchte er nur noch ein halbes Jahr.
Das erste Kriterium einer Spekulationsblase, die exponentiell
ansteigenden Kurse, ist also erfüllt.

- Auch das zweite Kriterium habe ich aus der Mutter aller
Blasen abgeleitet, der Internetblase im Nasdaq von 2000. Damals
erreichten viele Internetaktien schon lange vor dem Rekordhoch
des Nasdaq im März 2000 ihre Höchstkurse.

Yahoo! stand zum Millenium-Jahreswechsel bei 120 USD, im März
nur noch bei 100 USD. Amazon erreichte schon im
Weihnachtsgeschäft zuvor, also im Dezember, sein Hoch bei 115
USD, im März stand Amazon nur noch bei 70 USD. Priceline,
gehyped von Raumschiff Enterprise Captain James T. Kirk alias
William Shatner, schoss bereits im Mai 1999, nur zwei Monate
nach dem Börsengang, auf 950 USD, im März 2000 stand die Aktie
nur noch bei 600 USD. CMGI, das damalige Pendant zu den
heutigen Venture Capital Unternehmen, stand zum
Jahrtausendwechsel bei 170 USD, im März 2000 erreichte die
Aktie nur noch 155 USD.

Trotz dieser mäßigen bis schlechten Performance einiger der
führenden Internetaktien verdoppelte sich der Nasdaq in den
sechs Monaten von September 1999 bis März 2000 nochmals von
2.500 auf 5.000 Punkte.

Ganz ähnlich stellt sich die Situation in China derzeit dar.
Wie oben erwähnt hat sich der Shanghai Index in den vergangenen
sechs Monaten nochmals verdoppelt. Schauen wir uns einmal die
Unternehmen an, die in unseren Breiten durch die Medien
geistern:

China Mobile, das Unternehmen, das 1 Milliarde Chinesen mit
Handy-Verträgen ausstatten soll, erreichte Ende Februar ihr
Allzeithoch bei 52 USD, heute steht die Aktie bei 44 USD.
China.com, größter Internetprovider in China, stand Mitte
Februar bei 11,50 USD, heute steht die Aktie bei nur noch 8
USD. Petrochina, der Ölkonzern mit den großen und günstigen
Ölreserven, der sogar Warren Buffet zu einem Investment
überzeugen konnte, erreichte zum Jahreswechsel vor sechs
Monaten seinen Höchstkurs bei 140 USD, heute steht die Aktie
bei 125 USD. Und schließlich China Life Insurance, der größte
Börsengang der chinesischen Geschichte, blickt ebenfalls
wehmütig auf die Höchstkurse vom Jahreswechsel bei 58 USD, der
heutige Kurs liegt bei 45 USD.

Man könnte also meinen, dass die Luft aus der Spekulationsblase
China bereits entweicht.

- Schauen wir uns nun das dritte Kriterium an: Kleinanleger
strömen an die Börse. 1929, kurz vor der Weltwirtschaftskrise,
lautete die Schlagzeile: „Kleinanleger strömen in der
Mittagspause in die Handelsräume, um mit 1 USD Sicherheit
Aktien im Wert von 200 USD zu handeln". 1999 kehrten Ärzte und
Anwälte ihrer Praxis den Rücken, um mit Daytrading das große
Geld zu schießen. Und heute lesen Sie Artikel in China wie den
folgenden: „Xiao Feng, ehemaliger Anlageberater (immerhin –
Anm. Ihres Autors), verlässt seinen Job und gibt seine drei
Appartements und zwei Autos als Sicherheit für einen Barkredit,
mit dem er nun am Futures-Markt aktiv werden möchte".

Ich würde sagen, diese Meldung kommt den Zuständen von 1999 an
Nasdaq und Nemax (Sie erinnern sich an diesen Namen?) schon
sehr nahe. Spekulieren auf Kredit, Haus und Hof verwetten. Das
ist schon recht fortgeschritten.

- Bleibt das letzte Kriterium: Das Bewertungsniveau. In den
vergangenen anderthalb Jahren ist das durchschnittliche
Kurs/Umsatz-Verhältnis an der Börse Shanghais von 0,7 auf 3,5
angestiegen. Allerdings lässt sich in der langfristigen
Betrachtung der Börse Shanghai feststellen, dass dieses
Verhältnis in China traditionell recht hoch, durchschnittlich
bei 3,25, notiert.

Das durchschnittliche KGV notierte vor anderthalb Jahren bei
18, seither ist auch das durchschnittliche KGV stark
angestiegen, heute steht es bei 45. Aber auch hier ist zu
bemerken, dass das KGV in China traditionell zwischen 38 und 42
notiert. Eine Übertreibung ist hier also nach chinesischem
Maßstab noch nicht unbedingt gegeben. Zumal die Wachstumsraten
in China derzeit so exorbitant hoch sind, dass ein höheres KGV
viele Pro-Argumente hat.


GESELLSCHAFTSPOLITISCHE SITUATION IN CHINA

Lassen Sie mich noch ein paar Worte zur gesellschaftlichen
Situation in China sagen: China ist ein kommunistisches Land.
Die Führung Chinas hat in seiner Geschichte oftmals bewiesen,
dass der Einzelne nicht zählt. Enteignungen, Währungsreformen,
Reformen der Eigentumsverhältnisse und ähnliches sind in China
noch immer an der Tagesordnung.

Aktien, die Sie an der Börse Shanghai handeln können, sind
nicht mit der gleichen Messlatte zu bewerten, wie deutsche oder
amerikanische Aktien. Das beginnt damit, dass die Börse
Shanghai mangels Nachfrage noch immer in der Mittagspause
schließt. Im gleichen Gebäude sind hohe finanzpolitische
Würdenträger beheimatet, ohne deren Einverständnis in der
chinesischen Planwirtschaft nichts geht. Und alles, was wir an
der chinesischen Börse beobachten, ist Inzucht. Ausländer sind
nur unter großen Auflagen und mit guten Kontakten manchmal in
der Lage, direkt über die Börse Shanghai zu investieren.
Glauben Sie also bitte nicht an eine freie Kursbildung.

China verdient sich derzeit eine goldene Nase mit Exporten. Der
chinesische Yuan ist extrem unterbewertet, der „Big Mac
Indikator" zeigt eine Unterbewertung von 54 % an. Vor dem
Weltwirtschaftsgipfel der G8 hat Chinas Finanzminister den Yuan
leicht aufgewertet, um den Kritikern, die eine deutliche
Aufwertung des Yuan fordern, den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Doch noch immer gilt: Chinas Exportwunder basiert auf einem zu
niedrigen Yuan. Immer, wenn dieser etwas aufgewertet wird,
fallen die Kurse in Shanghai, wie zuletzt Mitte Mai zu sehen
war.

Auch das Zinsniveau Chinas ist noch niedrig genug, um das
Wirtschaftswachstum nicht abzubremsen. Auch hier hat Chinas
Finanzminister kürzlich, nämlich Ende Februar, eine leichte
Anpassung nach oben vorgenommen. Auch nach dieser Aktion
brachen die Börsen kurzfristig ein.

Und zuletzt hat der Finanzminister noch an der
Börsenumsatzsteuer gedreht: Statt 0,1 % werden nun 0,3 % auf
jede Transaktion berechnet. Begleitet wurde diese letzte Aktion
mit den Worten, dass er eine Spekulationsblase fürchte und
entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen werde.

FAZIT

Wenn ich mir all diese Fakten zusammen betrachte, dann wird mir
ziemlich schwindelig beim aktuellen Stand des Shanghai
Composite bei 4.000 Punkten. Wir wissen: Übertreibungen können
stärker ausfallen, als irgend jemand erwarten würde. Daher kann
ich Ihnen keinen Punkt nennen, ab dem die Shanghai-Börse
korrigieren wird. Ich will noch nicht einmal eine weitere
Verdopplung in den nächsten drei Monaten ausschließen.

Aber das Risiko wird größer. Irgendwann, und vermutlich noch in
diesem Jahr, wird es zu einer heftigen Korrektur, wenn nicht
gar zu einem Crash, in China kommen. Inzwischen haben wir
gelernt, dass ein Börsencrash in China nicht gleich das Ende
der Welt bedeutet. Denn zum einen ist die Börse Shanghai
abgeschottet von der Außenwelt, ein überschwappender Effekt
wird dadurch schon einmal gemildert. Und davon abgesehen ist
ein Börsencrash nicht einem Wirtschaftscrash gleichzusetzen:
Wenn die Börse korrigiert, kann die Wirtschaft dennoch weiter
brummen. Und das Wirtschaftswachstum der Chinesen ist
verantwortlich für die gute Weltkonjunktur – nicht die
steigenden Börsenkurse in Shanghai.

Aber eine Korrektur in Shanghai würde sicherlich die
Weltfinanzmärkte verunsichern, und ungeachtet des noch immer
günstigen Bewertungsniveaus beim DAX und beim S&P 500 werden
auch diese Börsen einen guten Teil ihrer jüngsten Gewinne
abgeben, bevor fundamentale Gesichtspunkte wieder Überhand
gewinnen.

Halten Sie also in den nächsten Wochen mehr Barreserven als in
den vergangenen Monaten. Nur so sind Sie im Falle einer
Korrektur nicht so stark betroffen und können sogar die dadurch
erzeugten niedrigen Kurse zum Kaufen nutzen.

AUSBLICK

Im folgenden Ausblick werde ich für Sie untersuchen, ob es sich
bei der in den vergangenen drei Tagen begonnenen Korrektur
bereits um die gefürchtete große Korrektur, oder um eine
Trendwende und das Ende der Hausse oder nur um einen kleinen
Schluckauf handelt.

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03. AUSBLICK: IHRE MONSTERCHANCE UND LEITFADEN DER KORREKTUR
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Bis gestern Nachmittag war ich noch von einer kleinen Korrektur
ausgegangen. Nun, da Bill Gross seinen Meinungswechsel
veröffentlicht hat, kann ich mir auch eine heftigere Korrektur
vorstellen. Denn so langsam werden Abwärtsspiralen aktiviert,
die eine schnelle Erholung, wie in den vergangenen Monaten nach
jedem Ausverkauf, verhindern.

Heute zum Beispiel hätte ich mir einen katastrophalen Tag
gewünscht. Panik, Angst und Schrecken nach den Worten von Bill
Gross haben gestern den US-Markt in die Knie gezwungen. Heute
hätten Japan, China und auch Deutschland folgen und dann zu
einer katastrophalen Eröffnung in den USA führen sollen. Dann
hätte sich im Laufe des Tages ein Tief bilden können, mit dem
alle Zweifler aus dem Markt geschüttelt worden wären, und
anschließend wäre der Nährboden für eine Rallye gegeben
gewesen.

In Deutschland haben wir unseren Teil für diese Vision getan:
Der DAX ist im Tagesverlauf vorübergehend 1,6 % im Minus
gewesen. Auch Japan hat mit einem kräftigen Minus von 1,5 %
kräftig Federn gelassen. In Shanghai jedoch ist die Börse
wieder leicht angestiegen, um 0,57 %. Und die USA öffnen
soeben, während Ihr Autor diese Zeilen schreit, im grünen
Bereich.

Nun werfen Sie einen Blick aus dem Fenster: Die Sonne scheint.
Auch in New York ist keine Wolke am Himmel zu sehen. Wer in den
beiden vergangenen Tagen gut verdient hat, der wird heute um
die Mittagszeit seine Gewinne mitnehmen und nach Hause fahren.

In Deutschland haben die Börsianer gut verdient, sie werden
heute früher nach Hause fahren. Daher erwarte ich zum
Handelsschluss an diesem Brückentag, dass die Kurse nochmals
anziehen. Bullen werden das Ruder übernehmen und vor dem
Wochenende noch ein wenig gute Stimmung verbreiten.

In den USA sieht es jedoch genau anders herum aus: Die Börse
hat heute im Plus eröffnet und die Bären sitzen auf
Buchverlusten. Einige Bullen, die gestern ein paar spekulative
Long-Positionen eröffnet haben, werden heute zufrieden ihre
Gewinne einstreichen und auf Long Island in die Hamptons
fahren. Es bleiben dann die mürrischen Bären, die zum
Tagesschluss versuchen werden, die Kurse zu drücken. Und
mangels Gegenwehr, die Bullen werden ja dann schon weg sein,
wird es ihnen auch gelingen. Also erwarte ich für die USA heute
zum Tagesschluss fallende Kurse.

Dann ist erst einmal Wochenende und wie die Welt am Montag
aussieht, können wir heute kaum erahnen: Private Equity Firmen,
Fusionen und Übernahmen sind Aktionen, die meistens am
Wochenende verhandelt werden. Montags wird dann das Ergebnis
bekannt gegeben. Diese Aktionen haben in den vergangenen Wochen
immer wieder für positive Überraschungen gesorgt, und ich
könnte mir gut vorstellen, dass auch nach diesem Wochenende
wieder eine entsprechende Meldung veröffentlicht wird. Eine
solche Meldung hätte dann die Chance, die Aktienmärkte am
Montag positiv zu stimmen.

Bleibt eine solche Meldung allerdings aus, so wird man in Japan
aus Respekt vor dem Ausverkauf in New York auch im Minus
starten, dieses Minus nach Deutschland durchreichen und somit
den Abwärtstrend fortsetzen, bis ein panischer Ausverkauf auch
den letzten Zweifler aus dem Markt gedrängt hat.

Vor diesem Hintergrund würde ich am heutigen Freitag noch ein
paar Verkäufe vornehmen, wenn Sie nicht schon beim Grillen
sind. Insbesondere die vorgestern eröffnete, spekulative
Optionsscheinposition in TUI würde ich heute am späten Abend
auflösen. Die Chancen für eine schnelle Gegenreaktion sind mir
zu gering, als dass ich diese Position über das Wochenende
halten wollte.

BITTE NICHT LEERVERKAUFEN

Immer wieder wurde ich in den vergangenen Wochen gefragt, ob
wir uns nicht mit einem Put auf den DAX gegen eine Korrektur
wie diese absichern sollten. Andere wiederum fragten mich nach
der Möglichkeit, einzelne Aktien in den USA leerzuverkaufen.

Ich bin derzeit kein Fan davon! Die Gewinne steigen an und die
Aktienkurse halten mit den Gewinnanstiegen der Unternehmen
gerade einmal Schritt. Von einer Übertreibung kann weder in den
USA, noch in Deutschland die Rede sein. Natürlich gibt es immer
wieder Einzelaktien, die stark verlieren – aber in einem
steigenden Trend setze ich lieber auf steigende Kurse.

Nach Puts auf den DAX werde ich schon gefragt, seit der DAX
über 7.000 Punkte gestiegen ist. Inzwischen war der DAX bereits
über 8.000 Punkte und jeder Put-Optionsschein, den ich beim
DAX-Stand von 7.000 empfohlen hätte, wäre in den vergangenen
zwei Monaten wertlos geworden.

Sie werden in diesem Jahr wesentlich besser verdienen, wenn Sie
günstige Einstiegsgelegenheiten nutzen, um unterbewertete
Aktien einzukaufen. Denn wir sehen derzeit nicht das Ende der
Rallye, sondern Gewinnmitnahmen und vielleicht ein kleines
Sommerloch. Zum Jahresende werden die Kurse aber noch deutlich
höher stehen, als heute. Davon gehe ich aus.


EMPFEHLUNGSLISTE

Von seinem Höchstkurs bei 8.000 Punkten ist der DAX nun um
knapp 5 % gefallen. Das ist noch immer nur eine kleine
Korrektur. Daher würde ich Ihnen empfehlen, höchstens kleine
Käufe zu tätigen. Aktien, die in den vergangenen Tagen
besonders gelitten haben, habe ich unten in der
Empfehlungsliste mit „K" für Kaufen markiert. Ich würde zu den
aktuellen Kursen einige wenige Positionen eröffnen. Aktien, die
Sie schon immer haben wollten, wo Sie jedoch den Einstieg
verpasst haben.

Zum beherzten Zugreifen sind die Kurse noch nicht genug
gefallen. Wenn Sie also bereits einige kleine Positionen haben,
so sollten Sie mit Nachkäufen noch warten. Meiner Einschätzung
nach eignen sich höchstens die Edelmetalle bereits für erste
Käufe. Diese habe ich bereits in der vergangenen Woche zum Kauf
empfohlen, daran halte ich fest. Insbesondere höhere Zinsen und
eine steigende Unsicherheit wird mittelfristig zu steigenden
Kursen bei den Edelmetallen führen. Aufgrund der großen
Verflechtung der Anleger, die sich bei einem Ausverkauf wie in
diesen Tagen auch einmal Kapital durch Edelmetallverkäufe
holen, kann es kurzfristig auch zu fallenden Goldpreisen
kommen. Nutzen Sie solche Rücksetzer zum Kauf.

Annaly Capital Management hat besonders gelitten: Steigende
Zinsen erhöhen die Gefahr, die aus dem Immobiliensektor durch
Insolvenzen droht. Daher hat Annaly besonders Federn gelassen:
9 % in nur fünf Tagen. Ich habe vielfach dargelegt, dass Annaly
meines Erachtens gut gegen steigende Zinsen und höhere
Insolvenzraten abgesichert ist. Dennoch wird die Aktie derzeit
über Gebühr in den Keller geprügelt.

Der Ausverkauf der Anleihen könnte die Rendite meines Erachtens
noch in Richtung 5,25 % treiben. So lange wird der Kurs von
Annaly noch unter Druck bleiben. Also gilt auch hier: Wer noch
gar keine Aktien von Annaly hat, der könnte nun eine erste
Position eröffnen. Halten Sie sich aber bereit, in den
kommenden Tagen nochmals nachzulegen.


MONSTER-GELEGENHEIT

Ihr Autor ist über eine Geschichte gestolpert, die so ganz nach
seinem Geschmack ist: Jeder Mensch hat seine Fähigkeiten. Wer
entdeckt hat, worin er richtig gut ist, bringt es mit dieser
Masche bis ganz nach oben.

Sal Iannuzzi war bis vor kurzem CEO von Symbol Technologies. Im
März vergangenen Jahres holte er seinen alten Weggefährten Tim
Yates als CFO zu Symbol und nur sechs Monate später wurde das
Unternehmen für 4 Mrd. USD an Motorola verkauft.

Iannuzzi und Yates wissen, wie man ein Unternehmen für eine
Brautschau schmückt. Motorola ist dadurch hinter Nokia zum
weltweit zweitgrößten Handy-Hersteller aufgerückt.

Ich behaupte einmal, dass weder Iannuzzi noch Yates wirkliches
Interesse am Ausbau des Geschäftes von Symbol Technologies
hatten: Das Unternehmen ist führend bei der Entwicklung von
RFID-Funkchips. Aber die beiden haben verstanden, dass dieses
Geschäft gut zu Motorola passen würde.

Nun holt das Duo zum nächsten Schlag aus: Monster Worldwide,
der aggressive Personalvermittler, hatte im vergangenen Jahr
viel Pech mit dem Management. Zunächst wurde der Gründer Andrew
McKelvey aufgrund der Vorwürfe über die Rückdatierung von
Aktienoptionen aus dem Amt gejagt. Sein Ersatz, William
Pastore, verließ das Unternehmen nach wenigen Monaten wieder im
Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat. Vielleicht hat er
festgestellt, dass das Unternehmen nicht auf einen Erfolgskurs
zu bringen ist.

Anschließend hatte man Iannuzzi zum CEO gemacht. Und dieser hat
in dieser Woche seinen alten Weggefährten Tim Yates zum CFO
gemacht. Der aktuelle CFO wurde mit nüchternen Worten nach
Hause geschickt.

Nun dürfen Sie raten, was die beiden tun werden: Das
Unternehmen strategisch neu ausrichten? Niemals! Vom Funkchip
zum Personalvermittler, da erwarte ich keine strategische
Neuausrichtung. Vom Wettbewerb unter den Personalvermittlern
haben die beiden vermutlich kaum Ahnung.

Aber von Bilanzen und Unternehmenskennziffern verstehen die
beiden sehr viel. Und auch die Bilanzen der Wettbewerber
verstehen die beiden vermutlich besser, als die feinen
Unterschiede im Wettbewerb um Kunden.

Ich gehe also davon aus, dass Iannuzzi und Yates Monster
Worldwide für eine Brautschau aufpeppen werden. Unter
Brautschau versteht man das Schönmachen für die Partnersuche.
Dazu gehört beispielsweise, dass man sich anschaut, wie viel
Umsatz und Gewinn das Unternehmen pro Kopf erwirtschaftet. Ist
diese Ziffer im Vergleich zum Wettbewerb zu niedrig, so werden
ein paar Leute gefeuert und ihnen anschließend die gleiche
Arbeit als Free-Lancer angeboten. Dadurch bleibt der Umsatz
gleich, die Kopfzahl der Angestellten sinkt jedoch. Jeder
Angestellte macht dann, oh Wunder, mehr Umsatz.

Natürlich kann man auch für Umsatzwachstum sorgen. Die Preise
werden gesenkt, der Gewinn dadurch angeknabbert. Aber was
potentielle Käufer sehen wollen, ist Wachstum. Gewinne kommen,
wenn eine gute Marktposition erreicht ist, von alleine.

Natürlich können einige freiwillige Zusatzleistungen
gestrichen, durch die Umbewertung des Immobilienbestandes das
Eigenkapital erhöht und durch die Ausgliederung unproduktiver
Bereiche dann sogar auch die Ertragssituation verbessert
werden.

Das alles sind kurzfristige Aktionen, die eine Bilanz stark
verschönern. Langfristig hat ein solches Vorgehen nichts mit
der Sicherung des Geschäftes zu tun, geschweige denn mit der
des Mitarbeiterbestandes. Aber darum geht es hier nicht: In den
nächsten Monaten wird Monster Worldwide verkauft.

Aktuell ist das Unternehmen mit einem KGV von 170 bewertet. Das
ist nicht gerade aussagekräftig, da durch die Auflösung eines
Geschäftsbereiches Kosten entstanden, die den Gewinn nahezu auf
Null drückten. Schon im nächsten Jahr werden Gewinne erwartet,
die zu einem KGV 08e von nur 23 führen sollen. Bei einem
Umsatzwachstum von 28 % p.a. ist das in meinen Augen recht
günstig.

Zumal ein Marktführer, und Monster Worldwide ist weltweit die
größte Personalvermittlung, stets einen kleinen
Bewertungsaufschlag verdient. Gerade im Zeitalter der
Globalisierung, in der der Faktor Arbeit immer mobiler
behandelt wird, ist Monster Worldwide gut aufgestellt, um am
weltweiten Konjunkturaufschwung zu partizipieren.

In den vergangenen vierzehn Tagen hat Ihr Autor nicht weniger
als vier Stellen- oder Beteiligungsangebote erhalten. Ich suche
nichts, im Gegenteil: Ich bin sehr zufrieden mit meinem Heibel-
Ticker. Aber ich werde geradezu bedrängt von Geschäftspartnern,
mich irgendwo anders noch einzumischen.

Sie wissen, dass ich für die nächsten Monate eine anhaltende
Hausse erwarte, mal von vorübergehenden Korrekturen abgesehen.
Im weiteren Verlauf der Hausse werden Arbeitskräfte immer
rarer, insbesondere international ausgerichtete
Führungspersonen werden schwer zu finden sein. Ich könnte mir
gut vorstellen, dass es in ein paar Monaten ein Unternehmen
gibt, das sich durch den Kauf von Monster Worldwide die
Nachwuchssituation im Unternehmen sichern möchte. Für derzeit
5,8 Mrd. USD ist das Unternehmen doch noch ein Schnäppchen,
wenn weltweit keine qualifizierten Arbeitskräfte mehr zu finden
sein werden, oder?

Der Kurs von Monster Worldwide ist schon seit einem Jahr
seitwärts gelaufen. Seit der Gründer und frühere CEO aus dem
Amt gejagt wurde, ist die Aktie von 60 auf 35 USD gefallen und
pendelt nun um 45 USD.

Ein KGV 08e von 23 bei einem Umsatzwachstum von 28 % ist zu
niedrig. Ich erwarte, dass die Bilanz soweit verschönert wird,
dass das KGV in Richtung 40 steigen kann. Das entspricht einem
Kurs von 78 USD. Wenn die beiden alten Weggefährten dieses Ziel
erreichen, dann haben sie alles rausgeholt, was zu holen war.

In den vergangenen Tagen ist der Kurs nicht nur im Rahmen der
Korrektur unter Druck geraten, sondern auch aufgrund des
Managementwechsels: Wann immer ein CFO vorzeitig nach Hause
geschickt wird, werden Anleger misstrauisch. Über das
Erfolgsduo wissen die wenigsten Bescheid, denn kaum jemand
merkt sich Namen an der Wallstreet.

Mir ist das eine Spekulation wert. Daher würde ich eine erste
Position unter 45 USD eröffnen und hoffen, dass der Kurs
nochmals unter 41 USD rutscht. Dort würde ich nachkaufen.

In Deutschland werden die Aktien kaum gehandelt, ich würde nur
über einen US-Broker gehen.

Monster Worldwide
US-Kürzel MNST
Kurs aktuell: 44,89 USD
Kaufen unter 45 USD
Nachkaufen unter 41 USD
Richtung bis Ende 2007: 78 USD


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04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten
Positionen an Risikostreuung/at/heibel-ticker/./de. Bitte
unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie
leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.

==========

Gerne bearbeiten wir neue Anfragen zu Ihren 5 größten
Positionen

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05. LESERFRAGE: ELEXIS
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Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.

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FRAGE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

als langjähriger Leser Ihres Börsenbriefes (Heibel- Ticker und
vorherige) bin ich Ihrer "Empfehlung" in einer Ihrer letzten
Newsletter gefolgt und habe mir - nicht zuletzt deshalb, weil
ich von Ihnen / Ihren fundierten Empfehlungen viel halte -
Aktien obiger Firma für einen Gegenwert von immerhin TEUR 10,0
vor ca. 6 Wochen gekauft.

Nach Abzug von Gebühren ist die Position ca. 1% im Plus (ist
nicht berauschend, aber o.k., da zumindest NOCH nicht im
minus......).

Was mich etwas beunruhigt und deshalb schreibe ich Ihnen auch,
ist die Tatsache, dass ich erfahren habe, dass schon vor
einigen Tagen "größere" (?) Aktienpakete (Stück 11.000 der
Herren Loose und Koepp) dieser Firma verkauft wurden.

Sind Sie nach wie vor positiv für diesen Wert gestimmt, oder
hat sich in Ihrer Einschätzung inzwischen etwas geändert?

Gerne würde ich hierzu baldigst etwas (positives) von Ihnen
hören.

Vielen Dank im voraus für Ihre Bemühungen, schönes WoE, Florian
aus Karlsruhe

P.S.: Freue mich schon wieder auf den nächsten, "erfrischenden"
Heibel- Ticker!


ANTWORT:

Grundsätzlich sind Insiderverkäufe kein schlechtes Zeichen.
Auch ein Vorstand kann einmal Geld benötigen, sei es zum Bau
eines Hauses, für die Anschaffung eines neuen Autos oder in der
heutigen Zeit auch einmal für eine teure Scheidung. Daher sind
Insiderverkäufe nicht per se als schlechtes Zeichen zu deuten.

Im vorliegenden Fall sehe ich die Sachlage allerdings kritisch.
Vier Insider haben innerhalb von zwei Wochen nach der
Hauptversammlung verkauft. Zwei Direktoren und ein Aufsichtsrat
(Loose) haben jeweils rund 25.000 Euro eingenommen. Der
Vorstandsvorsitzende Koepp hat jedoch Aktien im Wert von
200.000 Euro verkauft. Bei einem Unternehmenswert von 200 Mio.
Euro entspricht das einem Anteil von 0,1 %. Laut meinen
Unterlagen hält Koepp jedoch nur 0,15 % der Anteile des
Unternehmens - er hat somit zwei Drittel seiner Anteile
verkauft. Das ist schon bemerkenswert viel.

Ich habe daher die Investors Relations Abteilung kontaktiert
und nach dem Verkauf gefragt. Mir wurde mitgeteilt, dass Herr
Koepp tatsächlich gerade ein Haus baut und den Anteil der
Fremdfinanzierung so niedrig wie möglich halten wollte, daher
habe er einen großen Teil seiner Aktien verkauft. Einen
Zusammenhang mit der geschäftlichen Situation des Unternehmens
gibt es nicht, so die offizielle Aussage.

Ich hatte die Aktie Anfang Mai bei 23 Euro mit Ziel 33 Euro
empfohlen. Nach dem Ausverkauf der beiden vergangenen Tage
steht die Aktie nun wieder bei 24,25 Euro. Auf der
Hauptversammlung waren keine Dinge herauszulesen, die mich
misstrauisch machen würden, ich denke, dass die Aktie
tatsächlich auf dem Weg zu 33 Euro ist. Inzwischen haben auch
zwei weitere Analysten die Aktien von Elexis mit Kursziel 30
und 36 Euro empfohlen.

Da ich keinen Anhaltspunkt für ein heraufziehendes Gewitter
finden kann, will ich der Aussage der Investors Relations
Abteilung glauben. Es sind wohl nur private Gründe, die Herrn
Koepp zum Verkauf seiner Anteile bewogen haben. Ich würde die
Position also halten.

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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Weiter habe ich in Empfehlungen unterschieden zwischen denen,
die vorwiegend über die deutschen Börsen zu haben sind, und
jenen, die Sie in Ihr US-Depot kaufen sollten.

Insgesamt gibt es nun also vier Kategorien: Deutsches Depot
lang- und kurzfristig sowie US-Depot lang- und kurzfristig.

Unter „Änd" steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche" steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf." steht
die Empfehlung, ob diese Position zu H - Halten, K - Kaufen,
V – Verkaufen, TV - Teilverkaufen ist oder mit einem SL - Stop
Loss oder VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.


Firma Kürzel Kauf am 7.6.07 Änd.Woche Empf.

DEUTSCHES DEPOT
LANGFRISTIG
UBS UB0BL6 12.5.06 45,50 2% -5% H
Apple Comp. 865985 21.1.06 92,60 77% 6% SL
Anglo American 922169 29.12.06 43,19 16% 1% SL
DB Japan ETF DBX1MJ 27.2.07 38,25 -6% 1% K
Goldbarren 100 gr. 13.10.06 1.560,00 1% 0% K
Goldmünze 20 Mk Wi 13.10.06 108,50 -10% 0% K
GMAC 2010 5,75%908511 24.3.06 99,70 8% 0% SL

SPEKULATIV
ABB 919730 4.8.06 15,71 57% 1% SL
Nabors Ind. 662778 21.1.06 25,90 -8% 2% H
Gold Zert. ABN 859341 2.6.06 49,70 1% 2% K
Berentzen AG 520163 28.7.06 5,86 -16% 7% H
Matsushita 853666 27.2.07 15,33 0% -1% H

US-DEPOT
LANGFRISTIG
Goldman Sachs GS 23.6.06 $220,05 47% -5% SL
Google GOOG 20.10.06 $515,06 20% 3% H
Sears Holding SHLD 20.10.06 $174,94 1% -3% H
BHP Billiton BHP 26.1.07 $54,76 37% 4% SL
Japan ETF EWJ 27.2.07 $14,59 -3% 0% K
Gold&Silberfond CEF 13.10.06 $9,15 13% 0% K

SPEKULATIV
Marvell MRVL 17.4.06 $15,89 -28% 1% VL
Gold ETF GLD 13.10.06 $65,26 12% 0% K
Silber ETF SLV 13.10.06 $133,63 17% 0% K
Fannie Mae FNM 10.11.06 $63,44 6% -1% H
DRD Gold DROOY 3.11.06 $0,81 -37% -4% K
Transocean RIG 19.1.07 $96,34 28% -2% SL
Annaly Cptl. Mg NLY 23.3.07 $14,04 -6% -9% H
Lundin Mining LMC 12.5.07 $11,58 -5% -4% K


SL: Apple Stopp Loss von 10 % heraufsetzen auf 84,84 EUR
SL: Anglo American Stopp Loss von 15 % bei 38,96 EUR
SL: GMAC Anleihe bei 98 % zur Absicherung der Gewinne wegen
unsicherer Zukunft GMs
SL: ABB Stop Loss von 10 % heraufsetzen auf 14,69 EUR
SL: Goldman Sachs Stopp Loss von 15 % bei 197,95 USD
SL: BHP Stopp Loss von 15 % heraufsetzen auf 47,50 USD
VL: Mavell über 17 USD verkaufen
SL: Transocean Stopp Loss von 10 % heraufsetzen auf 91,20 USD

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
http://heibel-ticker.de


mailto:info@heibel-ticker.de

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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.


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