Heibel-Ticker Plus 07/27 - Stellen Sie sich auf die Schwarzmalerei der Medien ein

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06.07.2007:
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H E I B E L - T I C K E R P L U S

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436

2. Jahrgang - Ausgabe 27 (06.07.2007)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: STEIGENDE KURSE TROTZ SKEPSIS
02. SO TICKT DIE BÖRSE: HILTON-ÜBERNAHME UND SCHWARZMALEREI
03. AUSBLICK: BULLENMÄRKTE FÜR IHR PORTFOLIO
04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
MANZ AUTOMATION, DEUTSCHE REIT, STO, MAX AUTOMATION, BAUER
05. LESERFRAGE: COCA COLA, IBM, MEDTRONIC, ALLIANZ
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG

Nur für Heibel-Ticker PLUS Kunden: Hier können Sie die PDF-
Datei mit allen beobachteten Werten herunterladen:
http://www.heibel-ticker.de/downloads/htp-alle-0727-1912.pdf

Hier ist die PDF-Datei mit allen aktualisierten Werten zum
Herunterladen:
http://www.heibel-ticker.de/downloads/htp-neue-0727-1912.pdf

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01. INFO-KICKER: STEIGENDE KURSE TROTZ SKEPSIS
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Liebe Börsenfreunde,

steigende Kurse trotz großer Skepsis: In diesen Sommermonaten
können Sie den Grundstein für gute Kursgewinne im Herbst legen.
Im heutigen Rückblick habe ich Ihnen die Hintergründe zur
Übernahme der Hilton Hotels durch Blackstone dargelegt.

Viel wichtiger ist aber mein Bericht über die bevorstehende
Schwarzmalerei, mit der Sie in den kommenden Wochen
konfrontiert werden. Schauen Sie sich die einzelnen Argumente
gut an und seien Sie gewappnet gegen Medien, die für Angst und
Panik sorgen werden.

Im Ausblick habe ich Ihnen einige Gründe aufgezeigt, warum die
Schwarzmalereien ungerechtfertigt sind. In einigen Branchen
sollten Sie anlässlich solcher Meldungen investieren,
insbesondere wenn dadurch die Kurse einbrechen.

Das Internet wächst und wächst. Nicht nur die Geschwindigkeit,
auch die Kapazität nimmt ständig zu. Das ist die Voraussetzung
für die neuen Applikationen, die wir seit YouTube und VoIP
täglich nutzen. Ein Unternehmen, das von diesen Entwicklungen
besonders profitieren wird, habe ich Ihnen im Ausblick
ebenfalls vorgestellt.

Den heutigen Depotcheck sollten Sie zum Anlass nehmen, sich
Ihre Depotstruktur ebenfalls einmal genauer anzuschauen. Auf
den ersten Blick sieht das Depot gut strukturiert aus. Nach
eingehender Analyse jedoch hat sich herausgestellt, dass fast
alle Aktien am Immobilien- oder Energiemarkt hängen. Da besteht
Handlungsbedarf.

Die heutige Leserfrage beschäftigt sich mit einem neuen Leser,
der nach einer guten Strategie fragt, langfristig in den Markt
einzusteigen. Ich denke, das ist ein Thema, das Sie immer
wieder beschäftigt.

Diese Woche habe ich im Kundenbereich meine Einschätzung zu
sämtlichen Indizes überarbeitet, als auch Aktualisierungen zu
einigen Aktien aus der Beobachtungsliste vorgenommen. Schauen
Sie herein oder laden Sie sich die PDF-Datei herunter.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: HILTON-ÜBERNAHME UND SCHWARZMALEREI
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BLACKSTONE KAUFT HILTON HOTELS

Private Equity steckt hinter der aktuellen Börsenrallye. Der
Blackstone-IPO Mitte Juni hat das Interesse an Private Equity
gezeigt. Hoffnungslos überzeichnet startete der Kurs der
Blackstone Aktien bei 35 USD, inzwischen ist er auf 30 USD
zurückgekommen. Doch das Unternehmen sitzt auf einem Haufen
Bargeld und setzt dies geschickt ein, um Sicherheiten für noch
größere Transaktionen aufzubringen.

So wurde diese Woche die Übernahme von den Hilton Hotels für 26
Mrd. USD bekannt gegeben. Der Großvater vom Society-Girl Paris
Hilton wird für seine 5 % Anteile eine knappe Milliarde USD
ausgezahlt bekommen. Zuvor muss Blackstone auch die 6 Mrd. USD
Schulden der Hilton Hotels übernehmen.

Dennoch: 26 Mrd. USD zahlt Blackstone, dabei ist das
Unternehmen selbst nur 7 Mrd. USD wert. Die Art und Weise, in
der Blackstone diese Summe aufbringt, heißt LBO, Leveraged Buy-
Out. Die verfügbaren Mittel werden als Kreditsicherheiten
hinterlegt, dafür werden Kredite aufgenommen, die ein
Vielfaches der Sicherheiten betragen (in der Geschäftswelt geht
so etwas). So wird eine bescheidene Anlagesumme, gehebelt durch
den Kredit mit einer Rendite versehen, die ein Privatanleger
niemals erzielen kann.

Kein Wunder, dass sich Blackstone vor Anlegern und Bargeld kaum
retten kann. Und dieses Geld muss natürlich investiert werden.
Ich erwarte, dass sich der Marktwert von Blackstone in den
nächsten Monaten noch deutlich erhöht.

Finde ich das gut? Nein. Es ist wieder ein Unternehmen, das die
Möglichkeiten unserer Finanzsysteme bis zum Exzess ausnutzt und
dadurch eine Bewegung in Gang bringt, die irgendwann auslaufen
muss. Aber bis dahin ist noch Zeit, bis dahin können Sie lieber
von diesem System profitieren.

Die Hilton-Aktien sprangen aufgrund dieses Angebots über Nacht
um 30 % in die Höhe. Auch andere Hotelaktien stiegen kräftig
an, denn die medienwirksame Übernahme durch Blackstone lässt
hoffen, dass nun auch weitere Investoren und Private Equity-
Firmen ein Auge auf Hotels werfen.

So erfreuten sich auch andere Hotelaktien kräftiger
Kurssprünge: Host Hotels (HST), Strategic Hotels (BEE),
Starwood (HOT, Sheraton) sowie Wyndham (WYN) sprangen jeweils
um rund 10 % an.

Doch wichtiger noch als für die Hotelbranche war diese Meldung
für die Aktienbörse insgesamt: Der Private Equity Markt blüht,
wächst und gedeiht weiterhin gut, so dass die Ängste über ein
nahendes Ende der Aktienmarktrallye wieder kleiner geworden
sind.

In Folge dessen legten die Aktienindizes diese Woche kräftig
zu. Schauen Sie selbst:

INDIZES
5.7.07
Dow Jones 13.566 1,1%
NASDAQ 2.657 1,9%
S&P 500 1.525 1,3%
DAX 7.987 0,8%
Nikkei 18.108 1,0%
Euro/US-Dollar 1,3584 1,1%
Euro/Yen 167,41 0,9%
10-Jahre-US-Anlei 5,02% -0,1
Umlaufrendite Dt 4,64% 0,0
Feinunze Gold USD $649,05 0,3%
Fass Crude Öl USD $71,81 3,2%

Erstmals seit vielen Wochen haben die US-Börsen eine bessere
Performance gezeigt als der DAX. Und das trotz der verkürzten
Woche: Am 4. Juli war Independence Day, Tag der Unabhängigkeit,
und die Börsen blieben am Dienstag Nachmittag sowie den ganzen
Mittwoch geschlossen.

TECHNOLOGIE WIEDER GEFRAGT

Neben dem Sondereffekt im Hotelbereich hat sich auch der
Technologiesektor gut entwickelt. Am vergangenen Freitag wurde
das iPhone von Apple erstmals verkauft. Ich hatte herbe Kritik
erwartet, doch selbst die ärgsten Skeptiker fanden nicht
genügend Probleme oder Fehler, um den Kurs der Apple Aktien
nachhaltig zu schädigen. Von 125 USD fielen die Aktien
kurzzeitig auf 115 USD, seither geht's wieder steil bergauf.
Heute steht die Aktie schon bei 133 USD.

Apple verdient nicht nur am iPhone, sondern auch an den
Umsätzen, die iPhone Nutzer mit AT&T in den nächsten Jahren
machen. Ich denke, der Kurs wird in den nächsten Tagen bis auf
150 USD anspringen.

Ebenso ergeht es Google. Wachstum lohnt sich wieder. Das KGV
von 47 bei Google lässt einen schwindeln. Aber bei
Wachstumsraten von 34 % p.a. ist selbst dieses KGV
gerechtfertigt.

Und dann ist da noch Research in Motion, der Anbieter von
BlackBerry Geräten. Zunächst wurde ein herausragendes
Quartalsergebnis vermeldet und vergangenen Freitag sprang der
Kurs um 25 % an. Nun wurde die Expansion nach China bekannt
gegeben. Der Kurs legte erneut um 10 % zu. So notiert das
Unternehmen nun auf einem KGV von 56, während Umsatz und Gewinn
mit knapp 75 % anwachsen.

A propos China: Baidu, die Internetsuchmaschine von China mit
einem Marktanteil von 65 % aller Suchanfragen in China, vor
Google mit 25 %, kennt auch nur eine Richtung: Bergauf. Auch
wenn das KGV bei 165 steht und damit schon wieder an die Zeiten
des Internethypes vom Jahr 2000 erinnert, so stehen diesem
Bewertungsniveau solide Wachstumsraten von 100 % p.a. im Umsatz
und Gewinn gegenüber. Warum also nicht ein KGV von 165
bezahlen?

Hier haben Sie vier Aktien, die an Tagen, an denen die Börse
ein % ansteigt, um zwei Prozent ansteigen. Und an Tagen, an
denen die Börse ein Prozent fällt, fallen sie um zwei Prozent.
Solange es der Wirtschaft gut geht, laufen Investoren diesen
Wachstumsunternehmen die Bude ein. Doch wehe, wenn Wolken am
Himmel aufziehen, dann werden diese Aktien fallen gelassen wie
ein heißer Stein.

Dabei haben wir Sommer. Und im Sommer dümpelt insbesondere der
Technologiesektor traditionell lustlos vor sich hin. Ich werde
Ihnen im nächsten Kapitel darlegen, wie die Rallye dieser Tage
durch Sondereffekte getragen wurde.


SCHWARZMALEREI

Bei aller Euphorie für die Gewinner dieser Woche, so gibt es
dennoch eine ganze Litanei an Gründen, die Sie aus dem
Aktienmarkt treiben könnten. Wenn Sie den Massenmedien zuhören,
dann brauchen Sie ziemlich gute Nerven, um dennoch zu
investieren.

Sie müssen das folgendermaßen sehen: In den Medien zählen
Reichweiten. Je mehr Augenpaare die Sendung sehen, das Magazin
lesen, desto „erfolgreicher" ist die Medienanstalt. Und wenn
Sie möglichst viele Menschen ansprechen möchten, dann müssen
Sie an deren Gefühle appellieren.

So kommt die Meldung, dass 100 Optimisten (Kleinstsegelboote)
in Irland aufgrund einer Böe gekentert sind, in den Nachrichten
als erste Schlagzeile, weit vor Meldungen über Bundeshaushalt
oder Abgeltungssteuer, weil in den hundert Bötchen Kinder saßen
– die übrigens allesamt „gerettet" wurden, also an Land
schwammen. Zugegeben: An Dramatik ist diese Meldung kaum zu
übertreffen. Aber was bringt mir diese Meldung?

So werden Sie in den kommenden Wochen sicherlich einige der
folgenden Meldungen in den Medien wiederfinden. Deren Relevanz
für die Stimmung bestreite ich nicht, aber für die weltweiten
Finanzmärkte bedeutet das in der augenblicklichen Verfassung
nicht viel.

Zum Beispiel: Ölpreis steigt auf 80 USD je Fass Crude Oil!

Zum Beispiel: Langfristige Zinsen über 5,25 % (USD) bzw. 4,75 %
(Deutschland)!

Zum Beispiel: Zinsanhebung der EZB im September nicht das Ende
des Anhebungszyklus ... Fed könnte ebenfalls Leitzins anheben.

Zum Beispiel: Hedgefunds gehen reihenweise Pleite aufgrund von
nicht liquidierbaren CDOs.

Zum Beispiel: Blackstone-IPO und Übernahme der Hilton Hotels
war der Anfang vom Ende der Private Equity Story, da die
Bewertungen überzogen sind.

Zum Beispiel: Insolvenzen bei Hypothekenkrediten in den USA
sind angestiegen.

Zum Beispiel: Trotz Senkung der Unternehmenssteuer ist die
steuerliche Gesamtbelastung für deutsche Unternehmen weltweit
mit am höchsten.

Alle diese Meldungen könnten Sie in den nächsten Wochen hören
oder sehen. Ich werde Ihnen nun einen Rat geben: Wenn Sie
aufgrund solcher Meldungen schlecht schlafen, dann lassen Sie
das Investieren an der Börse bleiben.

Denn zu solchen Anlässen werden Aktien wie Lehman Brothers,
Deutsche Bank oder Credit Suisse plötzlich einbrechen.
Caterpillar und Linde werden als zyklische Aktien schleunigst
versilbert. Und Blackrock sowie Fortress werden genauso in den
Keller geprügelt wie die Deutsche Beteiligungs AG. Die Erfolge
von Balda und Nokia werden in Frage gestellt.

Doch der DAX hat einmal bei 100 Punkten angefangen und
abgesehen von vorübergehenden Störungen wie diesen ist der
langfristige Trend an der Börse nun einmal aufwärts – und zwar
schneller als am Anleihemarkt. Auch nach den Zinsanstiegen der
vergangenen Wochen ist der Aktienmarkt noch immer attraktiver
als Anleihen.

Aber neben diesen zyklischen Wackelkandidaten gibt es auch eine
Reihe von Bullenmärkten, die von solchen Meldungen sogar
profitieren. Ich werde Ihnen im nächsten Kapitel einige dieser
Märkte vorstellen. Setzen Sie sich ein Depot zusammen, das
teils die langweiligen Bullen enthält, die auf Sicht von ein
bis zwei Jahren über 50 % zulegen, und zum anderen volatilere
Zykliker, die auch kurzfristig einmal um 100 % steigen. Wir
hatten beispielsweise mit Mastercard 184 % Gewinn in nur neun
Monaten eingefahren.

Nur mit einer gesunden Streuung können Sie die Verluste
einzelner Positionen durch die Gewinne anderer kompensieren.


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03. AUSBLICK: BULLENMÄRKTE FÜR IHR PORTFOLIO
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Es wird weiterhin volatil bleiben im Monat Juli und in den
August hinein. Traditionell endet das Sommerloch Anfang
September. Doch dieses Jahr gehe ich von einem früheren Ende
aus, da das Bewertungsniveau günstig ist und Marktteilnehmer
nur auf Gelegenheiten warten, einzusteigen.

Daher erwarte ich dieses Jahr bereits im August das Ende des
Sommerlochs. Ich würde bereits jetzt Rückschläge von 5-7 %
nutzen, um die verfügbaren Barmittel an der Börse einzusetzen.

Die Meldungen, die ich Ihnen unter Schwarzmalerei im vorigen
Kapitel präsentiert habe, können allesamt eintreten. Doch ich
kann Ihnen für jede einzelne Meldung darlegen, warum dies nicht
für das Ende der Hausse ausreichen wird.

Zum Beispiel ein Ölpreis über 80 USD: Wir haben einige Aktien
in unserer Empfehlungsliste, die von einem Ölpreis über 80 USD
profitieren werden. Und auch im Dow Jones, im DAX und im S&P
500 gibt es inzwischen entsprechende Aktien, so dass der
Kursverlust von energiesensiblen Aktien kompensiert wird.

Wir haben Nabors, Transocean, ABB bis hin zu BHP Billiton, die
von einem hohen Ölpreis profitieren. Und da das Öl ein
Indikator für Inflation im allgemeinen und den Rohstoffsektor
im speziellen ist, werden auch Edel- und Industriemetalle durch
einen steigenden Ölpreis mit angezogen.

Wir haben eine ganze Reihe von Solarunternehmen in Deutschland,
die an vorderster Front von hohen Energiepreisen profitieren.
Meinen Favoriten kennen Sie: Die Solar Fabrik.

Aber auch Agrarunternehmen wie die schweizer Syngenta oder die
amerikanische Monsanto haben Hochkonjunktur. Der Rohstoffsektor
ist sehr maschinenlastig, John Deere und Caterpillar befinden
sich in einem Bullenmarkt, genau wie Linde.

Und dann ist da noch E.On, Exxon oder RWE, die natürlich auch
von steigenden Energiepreisen profitieren.

Steigende Zinsen hingegen werden den Finanzinstituten in die
Hände spielen. Selbst wenn dadurch die Insolvenzen
vorrübergehend in die Höhe schnellen, so werden die
Risikoaufschläge für Kredite endlich wieder größer werden – und
genau daran verdienen die Banken.

Wir befinden uns in einem weltweiten Aufschwung, der erst mit
einer Übertreibung enden wird. In Deutschland und in den USA
ist von einer Übertreibung noch nichts zu sehen. In China
schlägt Baidu mit dem KGV von 165 alles, was wir sonst irgendwo
sehen können – aber auch die Wachstumsraten schlagen alles und
so ist diese Aktie allein noch kein Zeichen der Übertreibung.

Ich werde die obige Liste der Schwarzmalerei nutzen, um
Kaufsignale zu erkennen. Immer, wenn ich eine dieser Meldungen
sehe, werde ich an den Rechner rennen und schauen, welche
meiner Lieblingsaktien am meisten gefallen sind. Diese werde
ich dann kaufen.

Mastercard gehört dazu, auch wenn die Aktie seit unserem
Verkauf im Mai um weitere 25 USD angestiegen ist. Das KGV auf
Basis der Schätzungen für das Jahr 2008 steht bei nur noch 27,
dabei wächst das Unternehmen derzeit mit 25 % p.a. und darin
ist noch nicht einmal enthalten, dass China nun verstärkt
Kreditkarten protegieren will.

In meinen Augen stehen die Zeichen für eine Herbstrallye sehr
gut. Die folgenden Punkte sprechen dafür:

- Die Gefahr eines Einbruchs am Anleihemarkt ist vorüber: Der
Einbruch hat stattgefunden.

- Sämtliche Fusionen und Übernahmen, die in den vergangenen
Monaten angekündigt wurden, haben auch tatsächlich
stattgefunden.

- Im Herbst steigen die Kurse traditionell eher an. Dieses Jahr
wird der Anstieg meiner Ansicht nach bereits wesentlich früher
beginnen, warten Sie also nicht zu lange.

- Die Konjunktur brummt weltweit, selbst die USA bekommen
langsam wieder Schwung – und sei es auch nur durch den
niedrigen US-Dollar.

- Die Skepsis nach den Kursanstiegen der vergangenen Monate ist
groß. Viele Anleger haben sich Short positioniert / Puts
gekauft.

- Während in den 70ern ein hoher Ölpreis die ganze Industrie
lahm legte, feuert er sie heute nur weiter an:
Solarunternehmen, Windenergie, aber auch die ohnehin
energieunabhängige Dienstleistungsindustrie.

- Liquidität, Nahrungsmittel einer jeden Hausse, wird derzeit
beliebig viel von Private Equity Firmen geschaffen. Man nennt
das auch Geldschöpfung.

- Mit einem durchschnittlichen KGV von 14 im DAX müssten die
langfristigen Zinsen in Deutschland noch von derzeit 4,64 %
über 7 % ansteigen, um eine ernstzunehmende Alternative zum
Aktienmarkt darzustellen.


Apple und Google sind nun Momentumaktien, sie verschnaufen
kaum. An dem Tag, an dem diese beiden Aktien verschnaufen,
werden sich Momentum-Spekulanten verabschieden und die Rallye
ist vorbei. Daher können Sie bei diesen beiden Aktien kaum auf
Rückschläge von 8 % und mehr warten, um einzusteigen. Sie
müssen in den sauren Apfel beißen und teuer einkaufen, wenn Sie
dabei sein wollen.

Die Rohstoffaktien sind in meinen Augen derzeit etwas
vernachlässigt worden. Lundin hat diese Woche 10 % gut gemacht,
Grund war aber nur ein technischer Effekt nach der Vermeldung
der erfolgreichen Übernahme von Tenke. Arbitrageure haben einen
Kursanstieg verhindert.

BHP Billiton um 8 % angestiegen. Ich habe lange geforscht, was
hinter diesem Anstieg liegen könnte. Letztlich bin ich zu dem
Schluss gekommen, dass das gescheiterte Übernahmeangebot von
Alcoa für Alcan der Grund sein muss.

Alcoa ist ein großer Aluminiumhersteller in den USA, Alcan in
Kanada. Alcan befindet sich in Übernahmeverhandlungen mit BHP
Billiton sowie mit Rio Tinto. Das Angebot von Alcoa wurde
seitens Alcan nur mit einem müden Lächeln zur Kenntnis
genommen.

Ich glaube nicht, dass Alcoa ernsthaft in Erwägung gezogen hat,
Alcan zu übernehmen. Das Angebot war vielmehr ein dezenter
Hinweis, dass auch Alcoa in diesem Markt tätig ist und nicht
die Größe hat, Alcan zu übernehmen. Alcoa hat sich also
indirekt selber als Übernahmekandidat ins Gerede gebracht.

Für BHP Billiton und Rio Tinto ist das natürlich ein gefundenes
Fressen. Aktionäre haben verstanden, dass im Rohstoffmarkt
Größe eine wichtige Komponente ist. Und wer diese Größe
erreicht hat, dem steht die Welt offen, weiterzuwachsen. Eine
beneidenswerte Situation in der sich die beiden Giganten
befinden.

Ich habe diese Woche im Kundenbereich sämtliche Indizes sowie
einige Aktien unserer beobachteten Werte aktualisiert. Bitte
schauen Sie hinein oder laden Sie sich die entsprechende PDF-
Datei herunter.


LEVEL 3 COMMUNICATION

Der eine oder andere von Ihnen wird sich vielleicht noch an
diese Aktie erinnern: Im Jahr 2000 stand der Kurs bei 150 USD.
Heute steht die Aktie bei 6,14 USD.

Im Jahr 2000 haben Unternehmen wie Juniper, JDS Uniphase und
Akamai Leitungen verlegt und Technologien entwickelt, die die
Geschwindigkeit im Internet drastisch erhöhten.
Breitbandanwendungen waren plötzlich möglich und so werden
seither Breitbandzugänge in allen Industrieländern
eingerichtet.

Nun, wo Breitbandapplikationen möglich sind, werden sie auch
langsam genutzt. Wir telephonieren inzwischen schon wie
selbstverständlich über das Internet (VoIP) oder schauen uns
Videoclips als Live-Stream an (YouTube). Über E-Mails mit 10 MB
Anhang oder Softwareupdates von 100 MB und mehr, die wir mal
eben schnell herunterladen, reden wir gar nicht.

Doch Sie kennen meinen Spruch: Ein jeder Wunsch, wenn er
erfüllt, erhält augenblicklich Junge. Was wir von unserem
Breitbandzugang zu Hause gewohnt sind, wollen wir künftig auch
unterwegs haben. Und während die Qualität der YouTube-Videos
heute noch sehr zu wünschen übrig lässt, so werden wir
sicherlich bei noch schnelleren Netzen auch hochqualitative
Videos bei YouTube vorfinden.

Kritiker werden fragen: Brauchen wir das denn noch? Diese Frage
ist aber nicht relevant. Vielmehr müssen Sie sich damit
abfinden, dass die Internetnetze immer schneller und die
Kapazitäten immer größer werden und dass auch die mobilen
Netze, UMTS sowie WLAN / WIFI, immer stärker genutzt werden.

Ich habe den Eindruck, dass die nächste Welle an Investitionen
ins Internet bevorsteht. YouTube ist von Google übernommen
worden, Google schwimmt im Geld und wenn die Nutzung von
YouTube durch schnellere Leitungen verbessert werden kann, dann
wir Google darin investieren.

Level 3 Communications ist ein Unternehmen, das solche Aufträge
erhält. Diese Woche hat es einen Teil eines 20 Mrd. USD
Auftrags von der US-Regierung erhalten, um die Gespräche der
Behörden auf VoIP umzustellen. Für ein Unternehmen mit einem
Jahresumsatz von 3,6 Mrd. USD ist auch ein Teil eines solchen
Auftrags bereits ein guter Batzen Geld.

Aus der Bilanz kann ich nicht viel Gutes herauslesen, bei
dieser Aktie handelt es sich um eine Spekulation auf
bevorstehende Investitionen. Denn aktuell schreibt das
Unternehmen noch Verluste. Mit 6,8 Mrd. USD Schulden ist die
Zinslast sehr hoch, die operativen Gewinne von 171 Mio. USD
werden mehr als aufgebraucht.

Doch die Umsätze steigen mit 25-30 % p.a. kräftig an. Bei
diesem Unternehmen ist es eine Frage der Größe: Wenn die
Aufträge erst wieder hereinkommen, dann kann auch die Zinslast
locker getragen werden.

Es gibt aber eine Anzahl an Spekulanten, die daran zweifeln.
Derzeit spekulieren sie mit über 100 Mio. Aktien auf fallende
Kurse bei Level 3. Das sind 7 % der ausstehenden Aktien, beim
aktuellen Handelsvolumen würden sie über 4 Tage brauchen, um
diese Shortpositionen einzudecken (Shortratio). Wenn der Kurs
einmal zu steigen beginnt, dann dürften diese Shorties noch Öl
ins Feuer gießen, also den Kursanstieg beschleunigen.

Level 3 hat zu Zeiten des Internetbooms gut verdient.
Anschließend ist das Unternehmen gemeinsam mit allen anderen
Internetbuden in den Keller geprügelt worden. Aber Level 3 hat
überlebt. Das Unternehmen durchlief einige Umstrukturierungen
und steht nun bereit, die zweite Welle an
Infrastrukturinvestitionen für sich zu nutzen.

Gerade weil das Unternehmen so schwach auf der Brust ist
erwarte ich einen um so heftigeren Kursanstieg, wenn die
Investitionen eingehen. Diese Aktie ist also nur etwas für
einen kleinen, sehr spekulativen Teil Ihres Anlagevermögens.

Level 3 Communication
US-Kürzel LVLT
Kurs aktuell: 6,14 USD
Kaufen unter 6 USD
Hochspekulativ



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04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
MANZ AUTOMATION, DEUTSCHE REIT, STO, MAX AUTOMATION, BAUER
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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten
Positionen an Risikostreuung/at/heibel-ticker/./de. Bitte
unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie
leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.

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FRAGE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

ich bitte um Bewertung der folgenden Positionen:

- Manz Auitomation AG WKN AOJQ5U3
- Deutsche Reit AG WKN 557700
- STO AG WKN 727413
- Max Automation AG WKN 658090
- Bauer AG WKN 516810

Vielen Dank und beste Grüße, Heidi aus Ludwigsburg


ANTWORT:

Vielen Dank für Ihr Schreiben. Wie Sie richtig vermuten, habe
ich mich auf Aktien spezialisiert. Daher habe ich im Folgenden
Ihre Aktien unter die Lupe genommen:


MANZ AUTOMATION

Gründer und Chef Dieter Manz hat sein Knowhow im Bereich der
Qualitätssicherung und Produktionsautomatisierung von LSD-
Bildschirmen erworben. Dieses Knowhow konnte er jüngst auf die
Solarbranche übertragen und bietet nun gemeinsam mit dem auf
die Prozessfertigung spezialisierten Partner Roth & Rau
schlüsselfertige Solarproduktionsanlagen an.

In den vergangenen Monaten sind die Solarunternehmen durch die
Decke gegangen, Angie hat das Ihre zur Förderung der
regenerativen Energien dazu getan. Bei den Solarunternehmen
gehen mehr Aufträge ein, als bedient werden können. Das Geld
sprudelt.

Freilich wird dann auch investiert und zwar in
Produktionskapazitäten. Für die Solarworld baut Manz eine neue
Solarfabrik in den USA. Auch Applied Material gehört zu den
Auftraggebern von Manz, derzeit mit einem Volumen von 18 Mio.
Euro.

Das Unternehmen ist erst im vergangenen Jahr an die Börse
gegangen, seither hat sich der Kurs bereits verdreifacht. Mit
einem Börsenwert von 250 Mio. Euro ergibt sich ein KUV von 3,5.
Aber der Preis kann von Manz diktiert werden, die Gewinnspanne
liegt bei 14 %. Das hohe KGV von 40 wird durch die
Wachstumsgeschwindigkeit von rund 50 % in Umsatz und Gewinn
relativiert: ein wesentlich höheres KGV wäre gerechtfertigt!

Hinzu kommt, dass die Aufträge meist längerfristiger Natur
sind, Manz hat also heute schon die Umsätze der nächsten
Quartale sicher.

Eine solche Erfolgsgeschichte, sollte man meinen, geht noch
beliebig weiter. Aber ein guter Teil des Erfolges ist auf den
derzeit hohen Ölpreis zurückzuführen: Mit über 70 USD je Fass
Crude Oil ist der Drang bewertet.

Sollte in Venezuela jedoch beispielsweise ein Regierungswechsel
stattfinden oder sollte sich die Situation im Irak beruhigen,
dann ist binnen weniger Wochen wieder ein Ölpreis von 50 USD
möglich und die Investitionen in Solarenergie scheinen
unrentabel.

Also würde ich Manz als einen Optionsschein auf den Ölpreis
sehen. Steigt der Ölpreis über 75 USD, dann steigt auch Manz in
Richtung 100 Euro, denn das entspräche dann einem KGV von 50
und wäre noch immer günstig. Fällt der Ölpreis hingegen unter
60 USD, dann werden die Wachstumsprognosen von Manz revidiert
und das aktuelle Kursniveau würde dann gut ausreichen.

Unterm Strich sind die Wachstumschancen in meinen Augen größer,
als das Risiko eines heftigen Kursrückschlags.


DEUTSCHE REIT

Aus der insolventen Dolerit Basalt AG ist die Deutsche REIT
hervorgegangen. Das Unternehmen kauft kräftig Immobilien ein,
meist in zweitklassigen Städten Deutschlands. Der Hype um die
REITs sowie der Einstieg von Silvia Quandt Capital haben dem
Unternehmen zu Popularität verholfen, derer es sich erst noch
beweisen muss.

Für mich ist das Ganze noch sehr undurchsichtig. Der Kurs ist
seit April von 10 auf 47 Euro gesprungen. Damit ergibt sich ein
Marktwert von 91 Mio. Dieses Jahr will das Unternehmen 8-9 Mio.
Euro verdienen. Dies entspräche einem KGV von 10 - und das ist
für den Immobiliensektor bereits recht hoch.

Der Kurssprung ist bereits geschehen. Ich würde nun auf erste
Ergebnisse warten.


STO AG

Farben, Lacke und Fassadenisolierungsmaterialien bietet die Sto
AG an. Aufgrund neuer Bauvorschriften in Deutschland ab 2008
zur Wärmedämmung hat das Unternehmen einen kräftigen
Umsatzschub erfahren. 60 % des Umsatzes werden aber im Ausland
erwirtschaftet, und dort ist die Baubranche schon seit längerem
auf Hochkonjunktur.

So wächst das Unternehmen mit 30-40 % p.a., die Gewinne halten
dieser Wachstumsgeschwindigkeit stand. Mit einem Umsatz von
aktuell 740 Mio. Euro wird dem Unternehmen ein Börsenwert von
nur 200 Mio. Euro beigemessen. Das spricht für die hauchdünnen
Gewinnmargen der Bauindustrie, spricht aber auch dafür, dass
sich die Sto AG darauf eingestellt hat. Die Bruttorendite
beträgt lediglich 3,5 %.

Staatliche Förderprogramme im Bereich der Wärmedämmung werden
es dem Unternehmen ermöglichen, die Gewinnmarge etwas
anzuheben. Ich könnte mir also gut vorstellen, dass der
Kursanstieg noch einige Zeit anhalten wird.

Seit April hat sich die Aktie von 35 auf 77 Euro mehr als
verdoppelt. Der Höchstkurs war Ende Mai bei 84 Euro, seither
konsolidiert die Aktie. Der Ölpreis wird auch hier eine Rolle
spielen, und so könnte der Kurs schon bald wieder Fahrt
aufnehmen.


M.A.X. AUTOMATION

Das Unternehmen geht Beteiligungen von jeweils mindestens 10 %
an Maschinen- und Anlagenbauunternehmen ein. Dabei ist eine
Kernbeteiligung die Vecoplan Maschinenfabrik, die sich mit der
Müllaufbereitung beschäftigt. Die Beteiligungen gehen durch die
Metallverarbeitungsindustrie, Autoindustrie bis hin zur
Prozessautomatisierung.

Zum Jahrtausendwechsel hatte das Unternehmen arge Probleme. Es
wurden Verluste eingefahren, die Umsätze gingen zurück. Seit
der anziehenden Konjunktur 2003 hat das Unternehmen den
Turnaround geschafft und nun sprudeln wieder Gewinne.

Das Umsatzwachstum liegt bei rund 15 %, das Gewinnwachstum hat
sogar noch Nachholbedarf und wächst mit über 30 %. Demzufolge
ist das KGV von 14 recht günstig, diese
Industriebeteiligungsaktie hat noch Kurspotential.


BAUER AG

Der Baumaschinen- und Tiefbauspezialist profitiert von der
anziehenden Baukonjunktur. Insbesondere der Verkauf von
spezialisierten Tiefbaumaschinen hat dem Unternehmen
überraschend hohe Gewinne beschert. Der Umsatz wächst mit 15 %,
die Gewinne sogar mit 35 %. Vo diesem Hintergrund ist auch das
KGV von 19 noch als angemessen zu bezeichnen.

Auch die Bauer AG hat eine Kursverdopplung seit April dieses
Jahres gesehen. Seither konsolidiert der Kurs. Mit einem
Börsenwert von 984 Mio. Euro erscheint mir jedoch nicht mehr
sehr viel Kursspiel nach oben vorhanden, denn die Umsätze
betragen gerade einmal 835 Mio. Euro.


FAZIT

Alle Ihre Unternehmen kommen aus Deutschland. Wir haben derzeit
eine brummende Konjunktur und Sie haben sich hier ein paar
besonders erfolgreiche Perlen ausgesucht. Aber von
Diversifikation kann da keine Rede sein.

Auch aus Branchensicht ist die Diversifikation nicht sonderlich
gut: Manz hängt am Ölpreis, wie auch Sto. Gleichzeitig hängt
Sto auch an der Baubranche, wie auch die Bauer AG und natürlich
die Deutsche REIT. Mit M.A.X. haben Sie ein
Industrieunternehmen, das an der Konjunktur hängt, die
unabhängig von der Öl- und Baubranche ist.

Dividenden zahlen all diese Unternehmen kaum oder gar nicht.
Sie alle haben in den vergangenen Jahren einen grundlegenden
Richtungswechsel erfahren, oder stammen sogar aus einer
Insolvenz. Nach einem erfolgreichen Turnaround lassen sich
stets gute Gewinne erzielen, die größten Gewinne sind bei
diesen Unternehmen jedoch bereits erzielt worden. Ich würde mir
nur eines, maximal zwei dieser Unternehmen als spekulative
Beimischung ins Depot legen. Am besten gefallen mit Sto und
Manz.

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05. LESERFRAGE: COCA COLA, IBM, MEDTRONIC, ALLIANZ
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Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.

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FRAGE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

nach intensiver Nutzung Ihres Schnupper-Abos habe ich nun vor
einigen Tagen ein Jahres-Abo Ihres Info-Tickers abgeschlossen,
da Sie mich mit Ihren Erläuterungen zum Börsengeschehen,
Handels-Empfehlungen aber insbesondere auch mit dem
Eingeständnis von Fehleinschätzungen (die unvermeidlich sind)
rundum überzeugt haben.

Da sich die Basis für die Besteuerung von Spekulations-Gewinnen
mit Beginn 2009 gravierend nachteilig ändern wird, plane ich
noch in diesem Jahr (also noch VOR dem 31.12.2007) größere
Investitionen in guten Aktienfonds aber auch einzelnen,
ausgewählten „Witwen-und-Waisen"-Papieren zu tätigen, mit denen
ich dann wirklich „very-long" agieren möchte.

Diesbezüglich folgende 2 Fragen:

1. Rechnen Sie in diesem Jahr noch mit stärkeren Rücksetzern
der Börsen, die ich zu günstigen Einstiegen nutzen kann? Oder
sollten schon jetzt einzelne Positionen aufgebaut werden?

2. Welche Einzeltitel würden Sie empfehlen, wenn es wirklich
darum geht, sehr langlaufende Positionen aufzubauen? Sind es
die üblichen „Verdächtigen" wie Coca Cola, IBM, Medtronic oder
Allianz?

Oder gibt es noch einige „Geheimtips"?

Mit freundlichen Grüßen, Uwe aus Baddeckenstedt


ANTWORT:

Herzlichen Dank für Ihr Schreiben und für das Lob zu meinem
Heibel-Ticker.

Nein, ich rechne in diesem Jahr nicht mehr mit großen
Rücksetzern. "Verschnaufpausen" von 5-7 % sollten Sie zum
Aufbau Ihrer Positionen nutzen.

Auf das Thema der Steueränderungen werde ich in den kommenden
Ausgaben eingehen.

Ich würde mich nicht auf die "üblichen Verdächtigen" verlassen,
sondern eine Depotstreuung auch hinsichtlich des Risikos
einzelner Werte vornehmen. Es hat sich gezeigt, dass
beispielsweise ein spekulativer Wert unter 5 Depotwerten
insgesamt die Gewinnerwartung stark erhöht, ohne die
Kursschwankungen des gesamten Depots zu erhöhen. Sie sollten
sich also auch den einen oder anderen spekulativen Titel
anschauen.

Derzeit würde ich einen Schwerpunkt im Rohstoffsektor setzen,
einen zweiten Schwerpunkt würde ich auf möglichst international
agierende Unternehmen legen, die vom Wachstum der BRICs
profitieren.

Da ist McDonalds genauso gut wie Coca Cola oder auch Pepsi. IBM
ist inzwischen ein Beratungsunternehmen geworden, damit jedoch
recht erfolgreich. Die Allianz schlingert mit der Dresdner Bank
herum und hat in meinen Augen den Löwenanteil des Kursanstiegs
seit der Kursvervierfachung seit März 2003 nun hinter sich. Die
Hannover Rück hat eine attraktivere Dividendenrendite und ist
niedriger bewertet.

Medtronic ist solide bewertet.

Weitere Anregungen werden Sie stets im Heibel-Ticker PLUS
finden. So würde in meinen Augen Yamana Gold oder Lundin Mining
gut in Ihr Depot passen. Auch ein Technologietitel wie Google
oder Apple hätte dort seine Berechtigung.

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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Weiter habe ich in Empfehlungen unterschieden zwischen denen,
die vorwiegend über die deutschen Börsen zu haben sind, und
jenen, die Sie in Ihr US-Depot kaufen sollten.

Insgesamt gibt es nun also vier Kategorien: Deutsches Depot
lang- und kurzfristig sowie US-Depot lang- und kurzfristig.

Unter „Änd" steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche" steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf." steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stop Loss oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.

Firma Kürzel Kauf am 5.7.07 Änd. Woche Empf.
DEUTSCHES DEPOT
LANGFRISTIG
UBS UB0BL6 12.5.06 45,50 € 2% 3% H
Apple Comp. 865985 21.1.06 93,79 € 79% 5% K
Anglo American 922169 29.12.06 43,16 € 16% 0% H
DB Japan ETF DBX1MJ 27.2.07 38,15 € -6% 1% NK
Goldbarren 100 gr. 13.10.06 1.522,00 € -2% 0% K
Goldmünze 20 Mk Wi 13.10.06 106,00 € -12% 0% NK
GMAC 2010 5,75%908511 24.3.06 97,70 € 6% 0% V

SPEKULATIV
ABB 919730 4.8.06 17,52 € 75% 7% H
Nabors Ind. 662778 21.1.06 24,20 € -14% -5% H
Gold Zert. ABN 859341 2.6.06 48,09 € 0% 0% NK
Berentzen AG 520163 28.7.06 5,49 € -16% 1% H
Matsushita 853666 27.2.07 14,38 € -6% -1% NK
Yamana 357818 2.7.07 8,59 € 3% 3% K

US-DEPOT
LANGFRISTIG
Goldman Sachs GS 23.6.06 $221,32 48% 1% H
Google GOOG 20.10.06 $541,63 27% 3% NK
Sears Holding SHLD 13.10.06 $168,38 -2% 0% NK
BHP Billiton BHP 26.1.07 $63,88 60% 8% H
Japan ETF EWJ 27.2.07 $14,70 -2% 2% K
Gold&Silberfond CEF 13.10.06 $9,06 12% 0% NK

SPEKULATIV
Gold ETF GLD 13.10.06 $64,42 11% 0% NK
Silber ETF SLV 13.10.06 $124,65 9% 1% NK
Fannie Mae FNM 10.11.06 $66,87 11% 2% H
DRD Gold DROOY 3.11.06 $0,68 -47% -6% H
Transocean RIG 19.1.07 $108,54 45% 4% H
Annaly Cptl. Mg NLY 23.3.07 $14,61 -2% 3% H
Lundin Mining LMC 12.5.07 $13,14 8% 10% H
Monster MNST 8.6.07 $41,71 -7% 1% NK
Yahoo! YHOO 25.6.07 $26,99 -2% -1% K

SL: Apple Stopp Loss auf 20 % ändern, 84,84 EUR
SL: Anglo American Stopp Loss von 15 % bei 38,96 EUR
VL: GMAC Anleihe bei 100 % zur Absicherung der Gewinne
SL: ABB Stop Loss von 10 % auf setzen 15,77 EUR
SL: BHP Stopp Loss von 15 % auf 54,30 USD
SL: Transocean Stopp Loss von 20 % auf 91,20 USD

Quellen: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen
von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
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nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
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